DE3430761C1 - Pyramidenstumpfförmiger Komposter - Google Patents
Pyramidenstumpfförmiger KomposterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Komposter für Gartenabfälle, sogenannten Gartenkomposter, mit einem direkt
auf den Erdboden aufsetzbaren, nach unten offenen, pyramidenstumpfförmigen Mantel, insbes. aus
Blech und mit einem die obere Öffnung verschließenden Deckel.
Gartenkomposter werden für Abfälle aus Garten, Küche und dergl. verwendet Ihr Rauminhalt ist meist
kleiner als ein Kubikmeter. Vielfach ist ihr Mantel aus Blech gefertigt und weist Lufteintrittslöcher auf. Solche
einschaligen Gartenkomposter sind in kubischer (DE-AS 20 07 755), pyramidenstumpfförmiger (DE-OS
24 24 688, 26 20 977, 29 47 297) und zylindrischer (DE-OS 16 57 005) Ausführung bekannt. Ihnen ist gemein,
daß sie Luftdurchtrittsöffnungen in der Mantelfläche aufweisen, um dem Kompostgut den zur Verrottung
nötigen Sauerstoff unmittelbar und großzügig von außen zuzuführen. Bei einem anderen bekannten doppelmanteligen
zylindrischen (DE-PS 30 19 253) oder kubischen (DE-PS 32 17 725) Gartenkomposter sind die äußeren
Mantelflächen ohne Luftdurchtrittsöffnungen und gegebenenfalls mit einer leichten Profilierung ausgebildet
und ist in ihnen mit kleinem Abstand ein stark luftdurchlässiger Innenmantel, insbes. aus Drahtgitter,
vorgesehen, um auf diese Weise das Kompostgut mit Abstand vom Außenmantel zu halten und reichlichen
Luftzutritt zu gewährleisten.
Der Deckel ist entweder als Schiebedeckel, der mit einem Falzrand in an zwei einander gegenüberliegenden
Seitenwänden angebrachten Führungsschienen eingreift, oder als Klappdeckel, ausgebildet.
Um den bekannten Kompostern Kompost entnehmen zu können, wird bei geschlossenen, nicht zu1 öffnenden
Kompostern der Kompostermantel insgesamt nach oben abgezogen, wozu er schwach konisch mit einem
Neigungswinkel gegenüber der Vertikalen von etwa 4° bis 6° ausgeführt sein kann (DE-OS 24 24 688,26 20 977,
29 47 297), oder er ist so ausgebildet, daß Seitenwände jedenfalls teilweise geöffnet oder Lamellen abgenommen
werden können, was aufwendig und unpraktisch sein kann. Schrauben, Stifte oder Lamellen, die dabei
abgenommen wurden, gehen manchmal verloren oder passen nach dem Schließen nicht mehr richtig zusammen.
Verschlüsse belegen sich und funktionieren nicht mehr. Diese Umstände können manchem das Kompostieren
verleiden. Die meisten bekannten Gartenkomposter können, sofern sie zylindrisch oder im Querschnitt
rechteckig oder quadratisch sind, im Querschnitt bzw. Durchmesser nicht verändert werden.
Das zu kompostierende Material soll nicht faulen sondern langsam verrotten. Zum Verrotten sind Sauerstoff,
Dunkelheit, Wärme sowie die Lagerung auf dem Erdboden nötig. Wind, zu viel Feuchtigkeit und Licht behindern
das langsame, sachgemäße Verrotten. Fäulnis oder
ίο Dürre sind die Folge. Daher geht man zu im wesentlichen
geschlossenen Gartenkompostern über, wobei sie nicht völlig geschlossen sind, damit der nötige Luftzutritt,
hauptsächlich längs der Seitenwandränder, möglich ist.
Mit geschlossenen Gartenkompostern läßt sich eine höhere Temperatur am leichtesten erreichen. Das Leben
der Bodenbakterien hängt von der Erdtemperatur ab. Je wärmer der Erdboden ist, umso schneller laufen
die Stoffwechselvorgänge ab und umso schneller sterben die Bakterien, was den Kompostierprozeß zeitlich
maßgeblich beeinflußt. Als Regel gilt, daß sich je 10° Temperaturerhöhung die Geschwindigkeit der Stoffwechselvorgänge
verdoppelt. Auch in den gemäßigten Klimazonen, wie z. B. in Deutschland gilt grob, daß ein
Bakterium einige Stunden nach der Entstehung abstirbt. Ganz besonders wichtig für eine schnelle Kompostierung
sind auch die Tierchen im aus dem Erdboden aufsteigenden Kapillarwasser. Sie bilden einen wichtigen
Teil der Lebensgemeinschaft im Erdboden, da sie ein Glied der Nahrungskette sind. Fällt diese Nahrungskette
aus, fehlt ein Teil der notwendigen Nahrung.
Diese »Wasserbewohner«, wie Wimperntierchen, Plattwürmer und Fadenwürmer, können sich keine
Hohlräume bauen. Sie kamen im Verlauf der Evolution aus dem Wasser und siedeln im Erdboden in feinen Wasserfilmen,
die besonders beim Kompostieren erhalten werden sollten. Bei zu großer Trockenheit verfallen sie
in Trockenstarre und tragen während dieser Zeit nicht sehr viel zum Stoffumsatz und zur Bildung einer neuen
Bodenstruktur bei, wie die anderen Bodenbakterien. Aus diesem Grunde ist es sehr von Bedeutung, daß beim
Kompostieren immer die nötige Temperatur und die nötige Eigenfeuchtigkeit erhalten wird. Geht die Eigenfeuchtigkeit
zu schnell verloren, wird sie üblicherweise durch Hinzugießen von Brunnen- oder Leitungswasser
ersetzt. Dieses Wasser ist aber ein schlechter Ersatz, da ihm das Leben des Kapillarwassers fehlt. Aus diesem
Grunde ist es wichtig, daß man beim Kompostieren auf die Erhaltung des Verdunstungswassers im Komposter
achtet, was am besten gelingt, wenn die Eigenfeuchtigkeit nicht durch Luftdurchtrittsschlitze oder -öffnungen
und fehlende Deckel abgeführt oder durch Regenzufuhr »verwässert« wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs genannten pyramidenstumpfförmigen Komposter dahingehend zu verbessern, daß bei Sicherstellung bester Kompostierbedingungen die Entnahme von fertigem Kompost aus dem unteren Bereich und das anschließende vollständige Schließen des Komposters erleichtert ist Der Komposter soll besonders wohlfeil herstellbar sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs genannten pyramidenstumpfförmigen Komposter dahingehend zu verbessern, daß bei Sicherstellung bester Kompostierbedingungen die Entnahme von fertigem Kompost aus dem unteren Bereich und das anschließende vollständige Schließen des Komposters erleichtert ist Der Komposter soll besonders wohlfeil herstellbar sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei dem eingangs genannten pyramidenstumpfförmigen Komposter vorgesehen,
daß die Seitenwände aus Profilblechen ohne öffnungen aber mit vertikal verlaufender Profilierung gefertigt
sind und daß der Neigungswinkel der Seitenwände gegenüber der Vertikalen 12 bis 22°, vorzugsw. 14 bis
20°, beträgt und damit deutlich größer als der Nei-
gungswinkel bekannter Komposter (ca. 4 bis 6°) ist.
Im Gegensatz zu den bekannten pyramidenstumpfförmigen
Gartenkompostern ist der erfindungsgemäße Komposter mit einem sich stark nach oben verengenden
geschlossenen Mantel ohne besondere Luftdurchtrittsöffnungen ausgebildet. Je niedriger und je kleiner
der Komposter ist, desto stärker soll die Neigung der Seitenwände sein. Durch die ausreichende Profilierung
der Seitenwände bzw. Mantelfläche des Komposters wird das ganzflächige Anlegen des Kompostguts an den
Mantel verhindert. So ist ausreichend gewährleistet, daß in allen Ecken oder Wölbungen der profilierten Seitenwände
von der durch den Deckel, der insbes. in bekannter Weise als Schiebedeckel ausgebildet ist, verschließbaren
Einfüllöffnung bis zum Erdboden Hohlräume bis \5 zur weitgehend vollständigen Kompostierung erhalten
bleiben. Diese sind absolut dunkel und bei Sonneneinstrahlung auf den Mantel werden sie entsprechend aufgeheizt,
so daß Luft und Feuchtigkeit nach oben zirkulieren können.
Das eingefüllte Kompostgut setzt sich schon nach wenigen
Tagen häufig um ca. 30 bis 40%. Das bedeutet, daß es in dem konischen Mantel recht gleichmäßig nach
unten zusammenfällt.
Dabei wird auch der Umfang schlanker. Das Kornpostgut bewegt sich durch das Zusammensetzen auch
von der Innenfläche der Seitenwände weg und vergrößert somit den Abstand zum Komposter bis ca. 30 mm,
je nach Kompostiergut. Nur die stark konische Ausbildung des Komposterguts ermöglicht den pyramiden-
oder kegelförmigen Zusammenfall des Kompostguts.
Die stark schrägen, profilierten Seitenwände aus dunkelgefärbtem
Stahl oder aus Aluminiumblech erwärmen sich schneller in der Sonne als senkrechte Wände bekannter
Komposter. Das Fehlen von runden Öffnungen und schmalen Schlitzen in den Wänden hält die Wärme
im Kompostbehälter. Durch das Öffnen und Schließen des Deckels beim Füllen wird genug Sauerstoff zugeführt.
Diese Luftzufuhr erfolgt während des Kompostierens auch durch Undichtigkeiten der Verbindungsstellen
der Seitenwände und des Deckels und längs der unteren und oberen Seitenwandkanten. Weitere zusätzliche
öffnungen wären zuviel und würden die für die Kompostierung so wichtige Wärme und Feuchtigkeit
abführen.
Durch die starke Wandprofilierung kann dem sich setzenden Kompost ausreichend Wärme und Luft zugeführt
werden, so daß auf einen das Kömpostgut mit Abstand vom Mantel haltenden Innenmantel verzichtet
umständlich anzubringen. Wegen der starken Konizität kann der Komposter immer wieder in seine Ausgangslage
gebracht werden, was bei den bekannten Kompostern mit einer geringeren Konizität nicht gut gelingt,
denn sie müssen insgesamt hochgezogen werden und können nicht um eine Unterkante gekippt werden. Darüberhinaus
ist auch das Abziehen konischer Komposter mit Belüftungsöffnungen nach einer gewissen Zeit kaum
möglich, weil Unkraut aus den Belüftungsdurchbrechungen herauswächst.
Soll der ganze Komposterinhalt entnommen werden, kann natürlich der stark konische Kompostermantel besonders
leicht nach oben abgenommen und zur Seite gestellt werden. Bei Bedarf von nur zwei oder drei
Schaufeln Kompost, wird der Kompostermantel nur zur Seite gekippt. Dadurch wird dem Gartenfreund die Entnahme
von wenig Kompost durch die damit verbundene Vor- und Nacharbeit bei den bekannten Kompostern
mit geschlossenem Mantel nicht verleidet, was meist zum Verzicht der Kompostentnahme führt.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Komposters ist anhand einer Zeichnung erläutert, in der
zeigt
F i g. 1 eine schrägperspektivische Ansicht eines etwa 70 cm hohen Komposters,
F i g. 2 einen Querschnitt durch den Komposter mit einer ersten Kompostgutfüllung,
F i g. 3 einen Querschnitt durch den Komposter, nachdem sich das Kompostgut gesetzt hat,
Fig.4 einen Querschnitt durch den Komposter,
nachdem auf das zum Teil bereits verrottete Kompostgut eine weitere Kompostgutfüllung aufgegeben wurde,
F i g. 5 einen Querschnitt des zur Kompostentnahme gekippten Komposters, und
F i g. 6 eine schrägperspektivische Ansicht eines Teils des oberen Randes einer Seitenwand zur Verdeutlichung
der Profilierung.
Der nach unten offene pyramidenstumpfförmige Mantel des Komposters besteht aus vier trapezförmigen
Seitenwänden 3 mit einer Höhe von 73 cm, einer unteren Kantenlänge von 100 cm und einer oberen
Kantenlänge von 52 cm, die längs ihrer Seitenkanten miteinander verschraubt sind. Sie weisen 4 cm breite
und 2,5 cm tiefe Profilrillen 2 auf, wie dies insbes. aus F i g. 6 entnehmbar ist. Längs der unteren Kanten ist
jeweils ein Profilstab und längs der oberen Kanten jeweils ein weiterer Profilstab, von denen zwei einander
gegenüberliegende als Führungsschienen ausgebildet sind, zur Aussteifung angebracht. Die obere Einfüllöff-
werden kann. Die geschlossene Bauweise, die kein Öff- 50 nung des Mantels ist mit einem Schiebedeckel 1 in benen
einer Seitenwand erfordert, verleiht dem Kompo- kannter Weise verschließbar, der in den Führungsschiester
eine besonders gute Formstabilität.
Zweckmäßigerweise ist eine der Seitenwände
Zweckmäßigerweise ist eine der Seitenwände
als
wärmeisolierte Wand ausgebildet. Der Komposter wird derart aufgestellt, daß die isolierte Seitenwand nach
Norden weist.
Aufgrund der starken Konizität des Komposters erfolgt die Entnahme fertigen Kompostes aus dem unteren
Bereich des Komposthaufens mühelos nach Kippen des ganzen Kompostermantels nach einer beliebigen
Seite hin. Beim Kippen nach einer Seite bei gefülltem Komposter gibt der obere Teil des noch nicht verrotteten
Kompostguts dem Mantel so viel Halt, daß er in der schrägen Lage stehen bleibt. Mühelos, mit leichtem
Druck, sinkt der schrägstehende Mantel nach Kompostentnahme wieder in die senkrechte Lage, wie dies gewünscht
wird. Keine herumliegenden Schrauben, Bolzen oder Lamellen sind nach der Kompostentnahme
nerl verschieblich ist.
Der Neigungswinkel μ der Seitenwände gegenüber der Vertikalen beträgt 19°, so daß die Seitenwände mit
dem Erdboden einen Winkel von 71° einschließen.
Beim Füllen des Komposters mit einer ersten frischen losen Kompostgutfüllung 4 wird der gesamte Innenraum
eingenommen bis auf untere Eckhohlräume 10 im Bereich der Auflage des Komposters auf dem Erdboden.
Diese Eckhohlräume bilden sich immer.
Etwa eine bis zwei Wochen nach dem erstmaligen Füllen des Komposters setzt sich der Komposthaufen 5
und vergrößert seinen Abstand zu den seitlichen Wänden 3 und dem Deckel 1. Rundherum bleibt ein größerer
Hohlraum 11, in dem Luft und Feuchtigkeit zirkulieren können.
Nach weiteren Wochen hat sich der Komposthaufen weiter gesetzt, so daß er in der Höhe den Komposter
nur noch halb ausfüllt und daher mit einer neuen frischen Kompostgutfüllung 7 gefüllt werden kann. Der
alte, verrottete Kompost 6 behält seinen Abstand zu den Seitenwänden. Aber auch die neue Kompostgutfüllung
7 liegt ebenso wie die erste Kompostgutfüllung 4 nach F i g. 2 nur längs der nach innen weisenden Stirnflächen
der Profilierung 2 der Seitenwand 3 an, da sich die Profilrillen 12 nicht mit Kompostgut 13 ausfüllen. In ihnen
kann die Luft aufsteigen.
Die in den Figuren hintere der Seitenwände ist als wärmeisolierte Wand 3' ausgebildet.
Soll etwas garer Kompost 9 entnommen werden, so wird der Kompostermantel nach hinten gekippt, wie
dies F i g. 5 zeigt. Dabei stützt er sich an der oberen Kante der letzten frischen Kompostgutfüllung 7 ab und
ermöglicht die mühelose Entnahme von garem Kompost.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
20
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45
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55
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65
Claims (3)
1. Komposter für Gartenabfälle mit einem direkt auf dem Erdboden aufsetzbaren, nach unten offenen,
pyramidenstumpfförmigen Mantel und mit einem Deckel, dadurch gekennzeichnet, daß die
Seitenwände (3) aus Profilblechen mit vertikal verlaufenden Profilierungen (2) bestehen, und daß der
Neigungswinkel (/ι) der den Mantel bildenden Seitenwände
(3) gegenüber der Vertikalen 12 bis 22° beträgt.
2. Komposter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel [μ) der Seitenwände
(3) gegenüber der Vertikalen 14 bis 20° beträgt.
3. Komposter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Seitenwand als wärmeisolierte
Wand (3') ausgebildet ist.
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