DE3423834C2 - - Google Patents
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Continuous Casting (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Gießen
von Metallschmelze, insbesondere von Stahlschmelze mit einem unten
offenen Vorratsbehälter, der im Bereich der Bodenöffnung an einer
der Strangabzugsseite abgewandten Wand mit einem horizontalen Metall
band eine Ausfließöffnung bildet, wobei zwischen Vorratsbehälter und
Metallband mit zumindest der der Strangabzugsseite zugewandten Vor
ratsbehälterwandung ein Dickenabstand für den Gußstrang gegeben ist.
Die mit einer derartigen Vorrichtung erzeugten Gußstränge dienen als
Vormaterial, das unter Einhaltung eines Mindestverformungsgrades
nachfolgend zu Blechband verwalzt wird. Das Verwalzen erfolgt
entweder kalt oder warm. Für Vorwarmband betragen die Gießdicken in
der Regel 25 bis 40 mm und für Vorkaltband 2 bis 8 mm. Die Breite
solcher Metallbänder reicht bis ca. 2000 mm.
Es ist bekannt ("Handbuch des Stranggießens" von Dr. Erhard Herrmann,
Aluminium-Verlag GmbH, Düsseldorf, 1958, Seite 29, Hinweis 48),
Metallschmelze in einer Art zu vergießen, bei der auf das eine Ende
eines teilweise beheizten und teilweise gekühlten Tischs gegossen
wird und die Streifen durch am anderen Ende angebrachte Paare von
übereinanderliegenden Walzen zu Blechen geformt werden. Dieses Ver
fahren aus dem Jahre 1907, nach welchem Metalle, wie Blei, Zinn, Zink
oder deren Legierungen, vergossen wurden, wurde 1908 noch dadurch
verbessert, indem der feststehende Gießtisch durch ein umlaufendes
Band ersetzt wurde, um ein Reißen des entstehenden bandförmigen
Bleches vor dem vollständigen Erstarren zu vermeiden. Erst nach
genügender Verfestigung gelangte das Blech auf einen feststehenden
Tisch und zwischen die Walzen.
Es ist ferner bekannt, beim kontinuierlichen Gießen von Metall
schmelze aus einem unten offenen Vorratsbehälter zwischen zwei die
Stranggießkokille bildenden Gießräder unmittelbar einzugießen. Die
Metallschmelze wird auch unmittelbar zwischen Paaren von sich gegen
überliegenden Bändern bei seitlicher Begrenzung des Gießquerschnitts
zu einem Gußstrang kontinuierlich vergossen.
Diesen Gießarten haftet der Nachteil an, daß das Gießen vom metallo
statischen Druck bzw. ferrostatischen Druck der Metallsäule und von
der Gestaltung des Ausgießquerschnitts am Vorratsbehälter abhängig
ist, so daß die Kontrolle der Gußstrangdicke kompliziert bzw. prak
tisch nicht möglich ist. Derartigen Gießarten haftet außerdem der
Nachteil an, daß die Dickenverstellung für unterschiedliche Strang
dicken äußerst problematisch, wenn nicht sogar völlig unnöglich ist.
Die eingangs bezeichnete Vorrichtung ist teilweise aus der
europäischen Patentschrift 0 040 070 bekannt. Auch die bekannte Vor
richtung bildet an einem unten offenen Vorratsbehälter im Bereich der
Bodenöffnung zusammen mit einem horizontal bewegten Metallband eine
Ausfließöffnung, wobei zwischen Vorratsbehälter und Metallband mit
zumindest der der Strangabzugsseite zugewandten Vorratsbehälterwan
dung ein Dickenabstand für den Gußstrang gegeben ist. Bei derartigen
Vorrichtungen ist es jedoch relativ schwierig, wenn nicht gar völlig
unmöglich, anders als über die gesamte Beabstandung des Behälters
eine Abstandsveränderung und damit eine Dickenveränderung des Guß
stranges vorzunehmen. In den meisten Fällen ist eine derartige Guß
strang-Dickenveränderung deshalb unmöglich, weil sich bei größer wer
dendem Abstand des Vorratsbehälters der der Gußstrangbewegungsrich
tung abgewandte Teil der Behälterwandung ebenfalls von dem Metallband
wegbewegt, so daß unerwünscht Gießmetall in die falsche Richtung
ausfließt. In extremen Fällen scheitert daher das Gießen aus einem
Vorratsbehälter mit einer im Bereich der Bodenöffnung angeordneten
Ausfließöffnung schon an der Möglichkeit, eine Dickeneinstellung des
Gußstranges vorzunehmen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit
einem Vorratsbehälter vorzuschlagen, deren Ausfließöffnung eine von
anderen Parametern weitestgehend unabhängig bzw. unbeeinflußt
lassende Dickeneinstellung ermöglicht, wobei besonders dünne Guß
stränge erzeugt werden können.
Die gestellte Aufgabe wird bei der eingangs bezeichneten Vorrichtung
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Vorratsbehälter an seiner
Unterseite die Ausfließöffnung mit Strangbreite bildet, die auf der
der Strangauszugsrichtung abgewandten Seite durch eine mit Bewe
gungsspalt zu einem über Stützrollen geführten, gekühlten Metallband
angeordnete Vorratsbehälterwand und durch eine auf der der Strangab
zugsrichtung zugewandten Seite den Querschnitt des Vorratsbehälters
verengende Vorratsbehälterwandung begrenzt ist, wobei die auf der
Strangabzugsseite befindliche Vorratsbehälterwandung auf eine Höhe
entsprechend der Gußstrangdicke über dem Metallband einstellbar ist.
Eine derartige Vorrichtung verursacht keinerlei Probleme an der
Funktionsstelle zwischen Vorratsbehälter und bewegtem Metallband,
weil an der Umlenkungsstelle zwischen Vorratsbehälter und Metallband
durch den Meniskus der Metallschmelze unter Einhaltung eines Bewe
gungsspaltes auf besondere Abdichtungsmittel verzichtet werden kann.
Die Dickeneinstellung selbst erfolgt hierbei vorteilhafterweise durch
eine gegenüberliegende Wandung des Vorratsbehälters, wobei ebenfalls
besonders vorteilhaft ist, die Menge des pro Zeiteinheit ausfließen
den Metallschmelzenstromes durch einen geeigneten Querschnitt der
Bodenöffnung schon vor dem Austreten des Flüssigmetallstromes zu be
grenzen. Ein weiterer Vorteil einer solchen Vorrichtung besteht in
einem großvolumigen Vorratsgefäß, das mit einer relativ kleinen Aus
flußöffnung versehen ist, so daß auch bei niedriger metallostatischer
Höhe stets genügend Metallschmelze zum kontinuierlichen Gießen vor
handen ist.
Eine andere Art der Dickeneinstellung ist dadurch möglich, daß der
Vorratsbehälter um die untere Kante der der Strangabzugsseite
abgewandten Vorratsbehälterwandung kippbar ist.
Vorrichtungstechnisch wird eine Trennung zwischen heißer und
gekühlter Seite des Gießvorganges vorteilhafterweise dadurch
erleichtert, daß das Metallband hoher Wärmeleitfähigkeit auf
seiner dem Gußstrang abgewandten Oberfläche gekühlt ist.
Eine derartige Kühlung des Metallbandes, d. h. eine kurze
Wärmedurchgangsstrecke wird dadurch erzielt, daß das Metallband
hoher Wärmeleitfähigkeit eine Dicke von ca. 1 bis 2 mm aufweist.
Nach weiteren Merkmalen der Erfindung ist vorgesehen, daß der
Bewegungsspalt zwischen Vorratsbehälter und Metallband ca. 0,2 bis
1,0 mm beträgt. Hierbei ist unter Bewegungsspalt der Abstand des
Vorratsbehälters im Bereich des Meniskus der Metallschmelze zu
verstehen.
Neben dem Vorratsbehälter ist für die Vorrichtung lediglich erfor
derlich, daß das Metallband um mehrere Stützrollen geführt ist,
von denen zumindest eine als Spannrolle für das Metallband dient
und von denen zumindest eine drehangetrieben ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
dargestellt, anhand dessen das Verfahren beschrieben wird.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung und
Fig. 2 eine perspektivische Seitenansicht mit Blickrichtung auf
den Ausgang des Vorratsbehälters.
Die Metallschmelze 1 befindet sich unter Gießtemperatur in dem
Vorratsbehälter 2, der mit einer Bodenöffnung 3 versehen ist. Der
Vorratsbehälter 2 bildet eine Strangabzugsseite 4, auf der der
Gußstrang 5 in Strangabzugsrichtung 6 abgezogen wird. Auf dieser
Strangabzugsseite 4 befindet sich die Wandung 7 des Vorratsbehäl
ters 2. Die der Strangabzugsseite 4 abgewandte Vorratsbehälter
wand 8 bildet mit einem Metallband 9 hoher Wärmeleitfähigkeit
einen Bewegungsspalt 10, der bei einer Höhe von ca. 0,2 bis 1,0 mm
die Metallschmelze 1 veranlaßt, den Bewegungsspalt in Form eines
Meniskus 11 zu verschließen. Im Bewegungsspalt 10 wird die
Metallschmelze 1 durch einen Gasschleier bzw. durch Gasstrahlen
aus inerten Gasen, wie z. B. Argon oder Stickstoff, verschlossen
bzw. von außen unter einen höheren Druck gesetzt.
Die Metallschmelze 1 gelangt aus der Vertikalen 12 durch Umlenken
an der Vorratsbehälterwand 8 in die Horizontale 13 und berührt
hierbei die Oberseite 9 a des Metallbandes 9, das an seiner Unter
seite 9 b mittels Kühlmittelstrahlen 14 derart gekühlt wird, daß
die Wärmeabfuhr in Richtung dieser Kühlung größer ist als der Wär
mestrom der Metallschmelze 1. Die Temperatur des Metallbandes 9
bleibt bei dieser Kühlungsintensität stets auf dem Temperaturni
veau des Kühlmediums. Die Vorratsbehälterwandung 7 auf der Strang
abzugsseite 4 bestimmt mit ihrem unteren Ende 7 a den Dickenab
stand 15 und damit die Dicke des Gußstranges 5. Das Metallband 9
ist über eine Reihe von Stützrollen 16 geführt, die das Gewicht
des Gußstranges 5 tragen. Die Abstände der Stützrollen 16 sind
hierbei derart gewählt, daß zwischen je zwei Stützrollen 16 bei
entsprechend unter Zugspannung stehendem Metallband 9 eine
horizontale Auflage entsteht. Das Metallband könnte jedoch auch
unter einem spitzen Winkel zur Horizontalen angeordnet sein. Das
Metallband 9 ist ferner mit zumindest einer angetriebenen
Stützrolle 16 und einer als Spannrolle ausgeführten Stützrolle
versehen. Die angetriebene Stützrolle 16 überträgt auf das
Metallband 9 eine solche Bewegungsgeschwindigkeit, die bei
entsprechender Wärmeleitfähigkeit des biegefähigen Metallbandes 9
der Gießgeschwindigkeit entspricht. Die Gießgeschwindigkeit kann
auch durch die metallostatische (ferrostatische) Höhe 17 der
Metallschmelze 1, d. h. durch die Gießspiegelhöhe 17 a, beeinflußt
werden.
Die Gießspiegelhöhe 17 a ist jedoch nicht das eigentliche Kriterium
für die Regelung. Vielmehr ist die Dynamik der Metallschmelze 1
in dem Zusammenwirken der Bodenöffnung 3 mit dem Metallband 9
maßgebend, wobei die Umlenkung der Strömung von der Vertikalen 12
in die Horizontale 13 eine automatische Regelung darstellt.
Der Vorratsbehälter 2 bildet an seiner
Unterseite am Ende 7 a der Vorratsbehälterwandung 7 eine Ausfließ
öffnung 3 a mit Strangbreite und durch den Abstand zu dem
Metallband 9 mit Strangdicke. Auf der der Strangabzugs
richtung 6 entgegengesetzten Seite 18 ist zwischen der Vorrats
behälterwand 8 und dem Metallband 9 der Bewegungsspalt 10
belassen, der so eingestellt ist, daß sich der erwähnte Meniskus
11 einstellt. Auf der Strangabzugsseite 4 verengt die Vorrats
behälterwandung 7 den Querschnitt des Vorratsbehälters 2 derart,
daß sowohl eine horizontale Öffnung als auch eine vertikale
Öffnung entsteht, wobei das Ende 7 a der Vorratsbehälterwandung 7
die Gußstrangdicke bzw. den Dickenabstand 15 bestimmt und gleich
zeitig die Wirkung einer Stranggießkokille überträgt. Es ist
selbstverständlich möglich, was durch den Pfeil 19 nur angedeutet
wird, den Dickenabstand 15 durch Heben oder Senken der Vorrats
behälterwandung 7 einstellbar zu gestalten.
Das Metallband 9 hoher Wärmeleitfähigkeit ist von einer solchen
Dicke, daß eine entsprechend hohe Wärmedurchgangsleistung und eine
ausreichende Flexibilität bei hoher Zugkraftübertragung gewähr
leistet sind. Den Bewegungsspalt 10 zwischen dem Vorratsbehälter
2 und dem Metallband 9 stellt man z. B. beim Gießen von
Stahlschmelze auf 0,2 mm ein. Das Metallband 9 wird hierbei durch
eine der Stützrollen 16 gespannt gehalten und durch zumindest eine
der Stützrollen 16 in Pfeilrichtung 20 angetrieben.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Gießen von Metallschmelze,
insbesondere von Stahlschmelze, mit einem unten offenen
Vorratsbehälter, der im Bereich der Bodenöffnung an einer der
Strangabzugsseite abgewandten Wand mit einem horizontalen
Metallband eine Ausfließöffnung bildet, wobei zwischen
Vorratsbehälter und Metallband mit zumindest der der
Strangabzugsseite zugewandten Vorratsbehälterwandung ein
Dickenabstand für den Gußstrang gegeben ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratsbehälter (2) an seiner Unterseite die
Ausfließöffnung (3 a) mit Strangbreite bildet, die auf der der
Strangabzugsrichtung (6) abgewandten Seiten (18) durch eine mit
Bewegungsspalt (10) zu einem über Stützrollen (16) geführten,
gekühlten Metallband (9) angeordnete Vorratsbehälterwand (8) und
durch eine auf der der Strangabzugsrichtung (6) zugewandten Seite
(4) den Querschnitt des Vorratsbehälters (2) verengende
Vorratsbehälterwandung (7) begrenzt ist, wobei die auf der
Strangabzugsseite (4) befindliche Vorratsbehälterwandung (7) auf
eine Höhe entsprechend der Gußstrangdicke (15) über dem
Metallband (9) einstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratsbehälter (2) um die untere Kante der der
Strangabzugsseite (4) abgewandten Vorratsbehälterwandung (8)
kippbar ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallband (9) hoher Wärmeleitfähigkeit auf seiner dem
Gußstrang abgewandten Oberfläche (9 b) gekühlt ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallband (9) hoher Wärmeleitfähigkeit eine Dicke von
ca. 1 bis 2 mm aufweist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bewegungsspalt (10) zwischen Vorratsbehälter (2) und
Metallband (9) ca. 0,2 mm bis 1,0 mm beträgt.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallband (9) um mehrere Stützrollen (16) geführt ist,
von denen zumindest eine als Spannrolle für das Metallband (9)
dient und von denen zumindest eine drehangetrieben ist.
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