DE4344954C1 - Transportband einer Bandstranggießeinrichtung zum Gießen von Bändern aus Metall - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Transportband einer Bandstranggießeinrichtung zum Gießen von Bändern aus Metall, insbesondere Stahl, das in einer antreibbaren Trommel und von dieser horizontal benachbart zum Bandspannen verstellbaren Trommel geführt wird und sich dabei auf einer zwischen den Trommeln angeordneten auf Lage abstützt, und das von der dem Gußband abgewandten Seite gekühlt wird. Ein solches Transportband ist beispielsweise aus der Schrift DE 34 23 834 C2 bekannt, bei dem ein Metallband über Stützrollen geführt und auf seiner dem Gußstrang abgewandten Oberfläche gekühlt wird. Das Metallband wird dabei um mehrere Stützrollen geführt, von denen zumindest eine als Spannrolle für das Metallband dient und von denen zumindest eine drehangetrieben ist.

Beim Auftreffen der Metallschmelze aus dem nach unten offenen Vorratsbehälter erwärmt sich das Transportband auf der dem Gußstrang zugewandten Seite so stark, daß es zu Verwerfungen kommt, die in den Gußstrang hineinragen und diesen verformen. Die hierbei auftretenden Beulen erreichen Abmessungen senkrecht von der Transportbandebene weg in Größenordnungen der Transportbanddicke und ein vielfaches davon. So können in der Transportbandebene diese Beulen Abmessungen vom 10 bis 20fachen der Transportbanddicke erreichen und in der Ebene senkrecht zur Transportbandrichtung eine Größe von 0,8 bis 0,3 der Gußstrangbreite aufweisen.

Aus der Schrift DE OS 27 03 540 ist ein Verfahren und eine dazu erforderliche Vorrichtung bekannt, bei der Kokillenbänder von der dem Gießraum abgekehrten Seite mit einer Kühlflüssigkeit gekühlt werden, wobei mittels der Kühlflüssigkeit hydrostatische Kräfte erzeugt werden, die auf die Rückseite dem Kokillenbandes wirken, ein Werfen des Kokillenbandes im Bereich des Gießraumes verhindern und dieses in einer vorbestimmten Lage halten und führen. Hierzu ist im geringen Abstand hinter dem Kokillenband eine Führungsplatte angeordnet, welche Zu- und Abflußöffnungen für die Kühlflüssigkeit aufweist, durch die Kühlflüssigkeit auf die Rückseite des Kokillenbandes strömt und dieses über die ganze Fläche kühlt, dabei in bezug auf die umgebende Atmosphäre ein positives und ein negatives hydrostatisches Druckfeld erzeugt so daß das Kokillenband eine bestimmte Distanz von der Führungsplatte einnimmt und damit über die ganze Fläche des Gießraumes stabil gehalten und geführt wird.

Die Dicke der Kokillenbänder beträgt zwischen 0,5 und 2 mm. Die vorgeschlagene Einrichtung wird eingesetzt bei abwärts geneigten Gießeinrichtungen, bei denen sich im tiefen Metallsumpf im Gießgut sich durch den metallostatischen Druck eine verhältnismäßig hohe Pressung auf die Kokillenbänder und auf deren Abstützungen ergibt.

Beim Fehlen eines solchen starken Gegendruckes, beispielsweise bei Bandstranggießeinrichtungen mit auf Transportbändern horizontal geführten Gußsträngen wird es bei dem geringen Gewicht des Gußstranges weiterhin zu deutlichen Verwerfungen kommen.

Aus der EP 0 016 905 ist es bekannt, das Transportband einer Bandstranggießeinrichtung mit einer profilierten, d. h. Erhöhungen und Vertiefungen aufweisenden Ober­ fläche auszugestalten, um auf diese Weise beim Gießen ein profiliertes Band zu erhalten, wobei dieses dann sowohl auf der dem Transportband zugewandten Seite eine Profilierung aufweist die auch auf der gegenüber­ liegenden Seite und somit die Banddicke überall gleich ist.

Temperaturbedingte Verwerfungen des Transportbandes können und sollen damit nicht beseitigt werden.

Die Erfindung hat sich das Ziel gesetzt, ein instandhaltungsgerechtes und gattungsgemäßes Transportband zu schaffen, das bei hoher Lebensdauer mit einfachen Mitteln Qualitätsfehler im Gußstrang vermeidet, die durch wellenförmiges Verwerfen des Transportbandes im Makrobereich hervorgerufen werden.

Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Erfindungsgemäß wird dem Transportband unter Beibehaltung seiner Flexibilität eine Form gegeben, die ein Ausbeulen im Mikrobereich zuläßt, gleichzeitig aber so strukturiert ist, daß ein Verwerfen im Makrobereich sicher vermieden wird.

Hierzu sind beim Transportband Sacklöcher vorgesehen, die eine runde oder vieleckige Form aufweisen und kopfseitig eine solch geringe Wanddicke aufweisen, die ein membranartiges Verformen im Schatten des Sackloches zulassen, deren Stege aber eine solch hohe Festigkeit aufweisen, daß keine Makrobeulen auftreten.

Die Sacklochböden werden ausgelegt daß sie sich < 1 mm ausbeulen. Diese geringen Formänderungen rufen bei dem zu erzeugenden Gußband keinerlei qualitätsmindernde Verformungen hervor. Gleichzeitig bleibt das Gesamttransportband in seinen Abmessungen sowohl in der Länge wie auch in der Breite und auch in der Höhe innerhalb der vorgegebenen Grenzen. In einer vorteilhaften Weiterbildung Erfindung wird vorgeschlagen, das Transportband in der sog. Sandwich-Bauweise aufzubauen und hierbei wird die Außenfläche des endlosen Transportbandes, also die Fläche, die mit dem Gußstrang in Berührung kommt, aus einem Werkstoff hoher thermischer Leitfähigkeit aufgebaut, während das insbesondere die Zugkräfte übernehmende gekühlte Gitter aus einem biege- und temperaturbeständigen Material besteht. Durch diesen Aufbau lassen sich fertigungstechnisch Vorteile erzielen und dem Transportband können gezielt physikalische Eigenschaften in einfacher Weise mitgegeben werden.

Die Gesamtanzahl der Öffnungen, also den Sacklöchern zu dem Vollmaterial, also den Stäben, wird zwischen 15-40% gewählt, wobei unter Berücksichtigung des eingesetzten Werkstoffes die Dimension des Bandes so gewählt wird, daß außer der gewollten Mikrobeulen keinerlei sonstigen Verformungen außerhalb vorgegebener Grenzen auftreten.

Ein Beispiel der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung dargelegt. Dabei zeigen die

Fig. 1 das Schema einer Bandstranggießeinrichtung.

Fig. 2 einen Schnitt durch das Transportband.

Die Fig. 1 zeigt einen Vorratsbehälter 11 einer Bandgießeinrichtung, in denen sich flüssiges Material M befindet, dessen Badspiegel oberhalb eines Ausgusses 12 durch Unterdruck p angehoben wird. Das aus dem Ausguß 12 ausströmende Metall trifft auf ein Transportband 21 und wird von diesem in Form eines Gußbandes 13 vom Vorratsbehälter weggefördert.

Das Transportband 21 der Fördereinrichtung weist dabei eine durch einen Motor 26 angetriebene Trommel 25 sowie eine von einer Spanneinrichtung 28 gespannte Trommel 27 auf.

Der Obertrum des Transportbandes 21 stützt sich auf Auflagen 51 ab und wird von über Spritzdüsen 41 geführtes Kühlwasser auf der dem Gußbad 13 entgegengesetzten Seite gekühlt.

Die Fig. 2 zeigt im Schnitt einen Teil des Transportbandes 21, in das Sacklöcher 22 eingebracht sind. Zwischen den Sacklöchern verbleiben Stege mit einer minimalen Stegbreite 5. Die Sacklochböden weisen eine Wanddicke d auf, wobei zur Transportbanddicke D für die Sacklöcher 22 eine Sacktiefe T verbleibt.

Die Sacklochkopffläche 29 ist von einem Kühlmedium ansprühbar so daß durch die Temperaturdifferenz zwischen der dem Gußband 13 zuneigenden Seite des Sacklochbodens 24 im Vergleich zur gekühlten Sacklochkopffläche 28 eine Ausbeulung b der Sacklochböden 24 auftritt.

Im linken oberen Bereich der Fig. 2 ist ein Transportband in Sandwich-Bauweise dargestellt, wobei die dem Gußband zugewandte Schicht 31 fest verbunden ist mit der dem Gußband abgewandten Schicht 32.

Im unteren Teil der Fig. 2 sind mögliche Sacklochformen dargestellt, und zwar Sacklöcher mit kreisförmiger bzw. sechseckiger Gestalt, die zueinander den minimalen Stegabstand S aufweisen.

Bezugszeichenliste

10 Bandgießeinrichtung
11 Vorratsbehälter
12 Ausguß
13 Gußband
20 Fördereinrichtung
21 Transportband
22 Sacklöcher
23 Steg
24 Sacklochboden
25 Antriebstrommel
26 Antrieb
27 Spanntrommel
28 Spanneinrichtung
28 Sacklochkopffläche
30 Sandwichband
31 Schicht (Gußband zugewandt)
32 Schicht (Gußband abgewandt)
40 Kühleinrichtung
41 Spritzdüsen
50 Auflageeinrichtung
51 Auflage
d Wanddicke Kopffläche
D Transportbanddicke
S minimaler Steg
T Sacklochtiefe
b Ausbeulung.

Claims (5)

1. Transportband einer Bandstranggießeinrichtung zum Gießen von Bändern aus Metall, insbesondere aus Stahl das von einer antreibbaren Trommel und von dieser horizontal benachbarten, zum Bandspannen verstellbaren Trommel geführt wird und sich dabei auf einer zwischen den Trommeln angeordneten Auflage abstützt, und das von der dem Gußband abgewandten Seite gekühlt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Transportband (21) auf der dem Gußband (13) abgewandten Seite gleichmäßig verteilte Sacklöcher (22) aufweist,
daß die Sacklöcher (22) über eine Mindestbreite (5) aufweisende Stege getrennt sind, wobei die Gesamtstegfläche das 0,15 bis 0.4-fache der Gesamtbandfläche beträgt, und daß die Sacklochböden (24) eine Wanddicke (d) besitzen, die bei der Erwärmung durch das Gußband (13) bei gleichzeitigem Kühlen der Sacklochkopffläche (28) ein ausbeulen von b < 1 mm zuläßt.

2. Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sacklöcher (22) in Vertiefungsrichtung eine kreisförmige Gestalt haben.

3. Transportband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sacklöser (22) in Vertiefungsrichtung eine vieleckige, z. B. eine sechseckige Gestalt haben.

4. Transportband nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportband (21) aus zwei miteinander innig verbundenen Schichten (31, 32) aufgebaut ist, wobei die dem Gußband (13) zugewandte Schicht (31) die Dicke (d) der Sacklochböden (24) und die dem Gußband (13) abgewandte Schicht (32) aus einem Gitter in der Höhe der Sacklochtiefe (T) aufgebaut ist.

5. Transportband nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (31) aus einem Material hoher thermischer Leitfähigkeit, z. B. Kupfer, und das Gitter (32) aus einem biege­ und temperaturwechselbeständigen Material, z. B. Feinkornstahl, besteht.