DE3419799C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Windenvorrichtungen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige Win
denvorrichtungen sind zur Förderung von Nutzlasten
zwischen zueinander beweglichen Stationen, wie z. B.
zwei Schiffen, geeignet.
Windensysteme zur Beförderung von Nutzlasten zwischen
einem Versorgungsschiff und einem Aufnahmeschiff sind
bekannt. Die Nutzlast wird auf einem Förderkarren,
einer Laufkatze oder einem Rollenzug getragen, welche
auf einem sich zwischen den Schiffen erstreckenden
Seil bewegt und entlang des Seils von dem Windensystem
befördert werden. Die Windenvorrichtung umfaßt eine
Einholwinde zur Beförderung in Richtung auf das
Versorgungsschiff und eine Ausholwinde zur Beförderung
in Richtung auf das Aufnahmeschiff. Die Winden sind
entweder beide auf dem Versorgungsschiff unterge
bracht, oder die Ausholwinde befindet sich auf dem
Aufnahmeschiff, während die Einholwinde sich auf dem
Versorgungsschiff befindet.
Bislang wurde vorgeschlagen (US-PS 36 61 090), die Bewegungsgeschwin
digkeit des Förderkarrens, der Laufkatze oder des Rol
lenzugs durch Steuerung der Geschwindigkeit zuerst
einer Winde, dann beider Winden und schließlich der
anderen als der für die Beförderung der Nutzlast ver
wendeten Winde. Derartige Steuerungen wurden bisher
durch Kontrolle der Abwickelgeschwindigkeit einer oder
jeder betroffenen Winde verwirklicht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, geeignete
Fördergeschwindigkeiten mittels einer vereinfachten
Vorrichtung zu erzielen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Motor für die Ausholwinde deren Trommel über
einen Drehmomentwandler derart antreibt, daß die Aus
holwinde ungeachtet des Drehsinns ihrer Trommel
für eine Zugkraft an der Trageinrichtung sorgt, und
daß eine Steuerungseinrichtung die Geschwindigkeit
bzw. Drehzahl der Trommel der Einholwinde in Bezug
auf die Geschwindigkeit der Trageinrichtung steuert.
Der Motor der Ausholwinde kann entweder zwei oder
mehrere Geschwindigkeitseinstellungen aufweisen, oder
polumschaltbar oder mit variabler Drehzahl bzw. Ge
schwindigkeit betreibbar sein. Dadurch kann je nach
Wunsch eine Einstellung mit höher Geschwindigkeit ver
wendet werden, wenn die das Seil einzieht. Ebenso
kann die Geschwindikeit an die zu handhabende Last,
an die Umgebungsbedingungen oder an die unbelastete
Vorrichtung entsprechend angepaßt werden.
Die Trommel der Ausholwinde kann von einem Drehmoment
wandler über ein Geschwindigkeitswechselgetriebe ange
trieben sein, so daß für diese Trommel eine verhältnis
mäßig hohe Drehgeschwindigkeit möglich ist, die somit
zwecks Anpassung an unterschiedliche Lasten oder unter
schiedliche Umgebungsbedingungen oder an die unbe
lastete Vorrichtung wählbar ist.
Im folgenden werden erfindungsgemäße Ausführungsbei
spiele unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung
näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 und 3 schematische Darstellungen zweier
unterschiedlicher Ausführungsbei
spiele; und
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer
Draufsicht auf die Winden aus Fig.
1.
Gemäß Fig. 1 soll auf einem Gewässer zwischen einem
Versorgungsschiff 10 und einem Aufnahmeschiff 12 eine
Nutzlast 14 befördert werden. Die Nutzlast 14 wird
von einer Trageinrichtung 16, beispielsweise eine Lauf
katze, getragen. Die Trageinrichtung 16 bewegt sich
auf einem Seil 18 aus Stützdraht, deren eines Ende
am Aufnahmeschiff 12 befestigt ist, und deren anderes
Ende um eine Trommel 22 einer sich selbsttätig span
nenden Winde 20 (s. Fig. 2) auf dem Versorgungsschiff
10 gewickelt ist.
Die Laufkatze 16 ist durch eine Seilanordnung 24 mit
Trommeln 30 bzw. 32 der Einhol- und Ausholwinden 26
bzw. 28 (s. Fig. 2) auf dem Versorgungsschiff 10 ver
bunden. Das Seil 24 ist um eine
Rolle 48 auf dem Aufnahmeschiff 12 geführt.
Das Ausführungsbeispiel gem. Fig. 3 ist dem in Fig.
1 gezeigten im wesentlichen ähnlich, außer daß sich
die Ausholwinde auf dem Aufnahmeschiff 12 befindet.
Bei beiden Ausführungsbeispielen weist die Einhol
winde 26 einen Gleichstrommotor zum Antrieb ihrer Trom
mel 30 auf, der vorzugsweise von einem Festkörper-
Geschwindigkeitssteuerungssystem 42 (s. Fig. 2) ge
steuert wird. Bei beiden Ausführungsbeispielen weist
die Ausholwinde 28 einen polumschaltbaren Wechsel
strommotor 36 (s. Fig. 2) mit zwei Geschwindigkeiten
auf, der einen hydrokinetischen Drehmomentwandler 38
(s. Fig. 2) antreibt. Der Ausgang des Drehmoment
wandlers 38 treibt die Ausholwinden Trommel 32 der
Ausholwinde über ein Geschwindigkeitswechselgetriebe
40 (siehe Fig. 2) mit zwei oder mehr Übersetzungsver
hältnisse an. Das Getriebe 40 kann auch einen Rück
wärtsgang aufweisen, der beim Zusammenbau der Vor
richtung nützlich ist. Als Alternative zu den bereits
genannten Antrieben können beliebige Antriebs
möglichkeiten für die Einhol- und Ausholwinde 26, 28
verwendet werden.
Beispielsweise kann für die Einholwinde 26 ein Wechsel
strom- oder Hydraulikantrieb und für die Ausholwinde
ein Gleichstrom- oder Hydraulikantrieb Verwendung
finden. In beiden Fällen weist die sich selbsttätig
spannende Winde 20 einen Gleichstrommotor 44 auf, der
von einem Thyristorsteuerungssystem 46 gesteuert wird.
Die in Fig. 2 in der Draufsicht gezeigte Anordnung
läßt sich auch auf das Ausführungsbeispiel gem. Fig.
3 anwenden, wobei jedoch die Ausholwinde 28 auf dem
Aufnahmeschiff 12 angeordnet wäre.
Als Drehmomentwandler 38 wird vorzugsweise ein Typ
verwendet, der bei British Twin Disc of Rochester,
Kent unter der Bezeichnung "Type 4" erhältlich ist.
Im folgenden wird die Betriebsweise erläutert.
Bei der Beförderung einer leeren Laufkatze 16 oder
einer sonstigen Last in Richtung auf das Versorgungs
schiff 10 ist die Ausholwinde 28 so eingestellt, daß
auf das Seil 24 eine verhältnismäßig leichte Zugkraft
ausgeübt wird, wodurch ein übermäßiges Durchhängen
des hinter der Laufkatze 16 frei hängenden Seils ver
mieden wird. Der Motor 36 ist in einem solchen Dreh
sinn erregt, daß die Ausholwindenwalze 32 Seil ein
wickeln würde, wenn sie dazu die Freiheit hätte.
Das Steuerungssystem 42 ist derart eingestellt, daß
der Motor 34 der Einholwinde zum Antrieb ihrer Trommel
30 mit einer Geschwindigkeit erregt wird, bei der die
Zugkraft der Ausholwinde 28 überwunden wird, so daß
die deren Trommel 32 zum Ausrollen von Seil gezwungen
ist. Die leichte Zugkraft, die im freihängenden Teil
des Seiles 24 erwünscht ist, wird vom Dreh
momentwandler 38 und der darin eingehenden Antriebs
kraft des Motors 36 der Ausholwinde aufrechterhalten.
Die Geschwindigkeit, mit der sich die Laufkatze 16
dem Versorgungsschiff 10 nähert, ist vom Steuerungs
system 42 gesteuert, indem dieses die Erregung der
die Trommel 30 antreibenden Motors 34 der Einholwinde
steuert.
Wenn die unbeladene Laufkatze 16 oder eine leichte
Nutzlast zum Aufnahmeschiff transportiert werden soll,
kann dieselbe Einstellung für den Antrieb der Aushol
winde genutzt werden, jedoch ist das Steuerungssystem 42
zur Erregung des Motors 34 der Einholwinde derart ein
gestellt, daß dieser seine Trommel 30 so antreibt,
daß Seil ausgerollt wird.
Falls gewünscht, kann das Geschwindigkeitswechselge
triebe 40 der Ausholwinde 28 so eingestellt werden,
daß deren Trommel unter einem niedrigeren Übersetzungs
verhältnis als zuvor angetrieben wird.
Soll eine schwere Nutzlast zum Aufnahmeschiff 12 trans
portiert werden, kann die Ausholwinde 28 auf maximale
Zugkraft eingestellt werden, wobei dann das Geschwin
digkeitswechselgetriebe auf das niedrigere Über
setzungsverhältnis eingestellt ist und der Motor 36
der Ausholwinde bei maximaler Geschwindigkeit erregt
ist. Das Übersetzungsverhältnis des Getriebes 40 und
die Geschwindigkeit des Windenmotor 36 werden zweck
mäßigerweise in Abhängigkeit von der zu befördernden
Last und den Höhenunterschieden der Enden des Stütz
drahtseils 18 auf jedem Schiff gewählt.
Wie zuvor findet die Geschwindigkeitssteuerung mit
tels des Steuerungssystems 42 statt, welches den Motor
34 der Einholwinde so erregt, daß deren Trommel 30
Seil ausgibt, aber
der Zugkraft von der Ausholwinde 28 Widerstand ent
gegensetzt zwecks Steuerung der Geschwindigkeit der
Nutzlast.
Demnach ist zur Steuerung der Geschwindigkeit der Lauf
katze 16 stets die Einholwinde 26 dominierend, unge
achtet der Größe der Nutzlast und der Transportrich
tung.
Die Erfindung kann zum Lastentransport beispielsweise
zwischen Schiffen, oder zwischen einem Schiff und
einer Ölbohranlage oder -plattform, oder zwischen
einem Schiff und einem Feuerschiff oder Leuchtturm
angewendet werden.
Gem. weiteren Ausführungsbeispielen (nicht gezeigt)
kann das Stützdrahtseil durch beliebige, entsprechend
geeignete Einrichtungen gespannt werden, die manuell
oder automatisch steuerbar sind. Das können beispiels
weise eine Winde mit einem Wechselstrommotor oder einem
Hydraulikmotor, eine dampfgetriebene Winde, oder ein
Stößel, Stempel oder dergleichen sein, der entweder
mit oder ohne Winde benutzt wird. Bei einer
weiteren , nicht gezeigten Ausführungsmöglichkeit ist
die Steuerung der Einholwinde gem. der Bewegung der
beiden Schiffe automatisch regulierbar, so daß bei
Annäherung der Last an eines der beiden Schiffe ihre
Geschwindigkeit reguliert wird, um unerwünscht harte
Berührung der Last oder der Laufkatze mit dem betrof
fenen Schiff zu vermeiden. Schließlich läßt sich die
Trageinrichtung nicht nur als Laufkatze , sondern auch
in beliebigen anderen , entsprechend geeigneten Formen
ausführen, beispielsweise als einen Hacken aufwei
sender Rollenzug.
Claims (3)
1. Windenvorrichtung mit einer Einholwinde (26) und
einer Ausholwinde (28), die je eine von einem Motor
(34, 36) angetriebene Trommel (30, 32) aufweisen,
mit einer für eine Nutzlast (14) vorgesehenen Trag
einrichtung (16) und
mit einer mit der Trageinrichtung (16) verbundenen
Seilanordnung (24), deren Endabschnitte um die je
weiligen Trommeln (30, 32) geschlungen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor (36) für die Ausholwinde deren Trommel
(32) über einen Drehmomentwandler (38) derart an
treibt, daß die Ausholwinde (28) ungeachtet des
Drehsinns ihrer Trommel (32) für eine Zug
kraft an der Trageinrichtung (16) sorgt, und
daß eine Steuerungseinrichtung (42) die Geschwin
digkeit bzw. Drehzahl der Trommel (30) der Einhol
winde in Bezug auf die Geschwindigkeit der Tragein
richtung (16) steuert.
2. Windenvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor (36) der Ausholwinde ein Motor mit
zwei oder mehreren Geschwindigkeitsstufen, oder
mit variabler Geschwindigkeit bzw. Drehzahl be
treibbar ist.
3. Windenvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsverbindung vom Drehmomentwandler
(38) zur Trommel (32) der Ausholwinde ein Getriebe
(40) ist.
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DE3438627A1 (de) | Schiff mit mindestens einem um eine horizontale achse abklappbaren als kranausleger dienenden mast |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |