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Verfahren zum Aufkleben von Kanten an brett-
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oder plattenförmige, flNchige Werkstücke und Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Zum Aufkleben sogenannter An- oder Umleimer aus Massivholz, Furnier
und Kunststoff an flächenförmige Werkstücke sind Verfahren bekannt, bei denen ein
doppelseitiger Leimauftrag durchgeführt wird. Sowohl die Werkstückkante als auch
ein daran aufzuleimendes Gegenstück werden dabei mit einem Leimauftrag versehen.
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Derartige Verfahren und Vorrichtungen zur Durchführung dieser Verfahren
werden beispielsweise in der DE-PS 21 19 477 und in dem DE-G 78 18 545 beschrieben.
Bei Verwendung eines Schmelzklebers erfolgt der Leimauftrag auf die Werkstückkante
und auf das aufzuleimende Gegenstück im gleichen Abstand von den Andruckrollen,
mit
denen das Gegenstück, wie beispielsweise der An- oder Umleimer,
an die Werkstückkante angedrückt wird.
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Bei der Verwendung von modifiziertem Weißleim hat sich nun gezeigt,
daß es nicht möglich ist, diesen Leim in gleichen Abständen von den Andruckrollen
aufzutragen.
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Die Abbindecharakteristiken dieses Leimes an der Werkstückkante und
am aufzuleimenden Gegenstück sind derart verschieden, daß unterschiedliche Abbindezeiten
und damit unterschiedliche Abstände der Leimauftragsstellen von den Andruckrollen
erforderlich sind.
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Ein Leimauftrag an die Werkstückkante kann dabei problemlos in einem
entsprechenden Abstand von den Andruckrollen mittels der bekannten Rollen- oder
Walzentechnik erfolgen.
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Wenn das aufzuleimende Gegenstück oder die aufzuleimende Kante in
Form eines dünnen und hochelastischen Streifens vorliegt, ergeben sich spezielle
Probleme.
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Derartige Streifen können abschnittsweise in Magazinen gestapelt
und von dort aus zugeführt oder in laufenden Längen von Rollen abgezogen werden.
Die Arbeitsgeschwindigkeiten sind hoch.
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Es ist an sich bekannt, bei Anleimverfahren einen Leimauftrag mittels
Sprühdüsen durchzuführen. Bei der Verwendung von Streifen als An- oder Umleimer
treten jedoch erhebliche Führungsprobleme bei der Führung dieser Streifen durch
die Leimaufsprühstation hindurch und zu den Andruckrollen hin auf.
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Bei höheren Fördergeschwindigkeiten treten im dünnen elastischen
Streifen Schwingungen auf. Ferner kann in derartigen Streifen eine Rückstellneigung
vorhanden sein. Die Schwingungen und die Rückstellneigung können zu einem Abheben
des Streifens in der Leimaufsprühstation führen. Ferner ist die Führung dieses Streifens
durch Trocknungsstationen hindurch zu den Andruckrollen hin derart problematisch,
daß eine sichere Führung des elastischen Streifens in den Andruckbereich hinein
nicht gewährleistet werden kann.
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Mit mechanischen Zwangsführungen sind diese Probleme nicht zu lösen,
da diese sowohl Flächen abdecken, die mit einem Leimauftrag versehen werden müssen,
als auch führt die Reibung der Streifen in mechanischen Zwangsführungen bei den
hohen Arbeitsgeschwindigkeiten zu erheblichen Problemen. Die mechanischen Zwangsführungen
können auch zu erheblichen Störungen im Trocknungsbereich führen. In diesem Trocknungsbereich
wird bekanntlich sowohl mit Wärmestrahlen als auch mit geblasener Heißluft gearbeitet.
Mechanische Zwangsführungen können hier unerwünschte Hindernisse bilden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Arbeitsverfahren und
eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, mit denen es möglich
ist, dünne hochelastische Streifen, die als An- oder Umleimer verwendet werden,
bei hoher Arbeitsgeschwing digkeit sicher durch eine Leimaufsprühstation und eine
Trocknungsstation zu den Andruckrollen hinzuführen, mit denen diese Streifen an
das Werkstück angepreßt werden.
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Durch die Abstützung des mit hoher Geschwindigkeit geförderten dünnen
elastischen Streifens mittels eines Gasblasstrahles in der Leimaufsprühstation wird
dieser Streifen in sicherer Weise geführt und gehalten. Ein Abheben von einer Führung
wird verhindert und der Abstand gegenüber den Leimsprühdüsen wird konstant gehalten.
Dies ist zur Einhaltung eines vorbestimmten Leimauftrages unbedingt erforderlich.
Das Auftreten von Schwingungen im dünnen elastischen Streifen wird - in sicherer
Weise unterdrückt oder auf praktisch vernachlässigbare Werte gedämpft. Die mit Leim
zu versehende Seite des Streifens kann völlig frei den Leimsprühdüsen oder der -düse
gegenüber angeordnet werden, so daß auf alle Fälle ein ordnungsgemäßer Leimauftrag
sichergestellt wird. Aus dieser Leimaufsprühstation, in der eine Gasblasstrahlabstützung
erfolgt, wird dann der Streifen unmittelbar an ein Transportband abgegeben.
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Durch dieses Transportband hindurch wird auf den Streifen ein Unterdruck
ausgeübt. Es werden wiederum pneumatische Kräfte, dieses Mal Unterdruckkräfte verwendet,
um eine temporäre Haftung des Streifens am Transportband sicherzustellen. Mit dem
Transportband wird dann der Streifen zwangsläufig durch die Einwirkung des Unterdruckes
zu den Andruckrollen hingeführt. Die mit Leim versehene Seite des Streifens liegt
dabei für eine Wärmebehandlung mittels Wärmestrahlen oder Heißluftstrahlen völlig
frei, so daß die gewünschte Trocknung durchgeführt werden kann. Die Umlenkrolle
des Transportbandes kann dabei gleichzeitig die erste Andruckrolle sein, an die
sich weitere Andruckrollen anschließen, so daß eine sichere Einführung des Streifens
in den Andruckbereich durchgeführt werden kann.
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Vom Magazin oder von der Rolle fort wird der Streifen bis zur Andruckstelle
durch Luftdruckwirkung sicher geführt. Der Streifen wird in der Leimaufsprühstation
mittels Luftdruck, der durch Gasblasstrahlen ausgeübt wird, gegen eine Führung gehalten.
Anschließend wird der Streifen mittels Unterdruck an einem Transportband haftend
gehalten. Mechanische Einspannungen oder Zwangsführungen sind nicht erforderlich,
so daß hohe Arbeitsgeschwindigkeiten möglich sind.
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Eine besonders günstige Arbeitsweise ergibt sich, wenn von dem Gasblasstrahl
oder den Gasblasstrahlen der untere Abschnitt des Streifens beaufschlagt wird. Hierdurch
ist es möglich, eventuell an Stützen oder Führungen noch auftretende Reibungskräfte
auf eine vernachlässigbare Größe zu vermindern.
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Im Bereich des Übergangs des Streifens von der Führung in der Leimaufsprühstation
auf das Transportband des Streifens kann dieser auf seiner gesamten Breite von Gasstrahlen
beaufschlagt werden, so daß auch in diesem Übergangsbereich keinerlei Probleme durch
Schwingungen oder durch ein Abheben des Streifens auftreten können.
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Dabei kann an dieser Stelle bereits die Trocknungsphase beginnen,
wenn Heißluftstrahlen verwendet werden.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist eine, die Rückseite
des aufzuleimenden Streifens stützende Führung auf, die als Stab oder Draht oder
dergleichen ausgebildet sein kann. Diese Führung erstreckt sich beispielsweise unterhalb
der Leimsprühdüsen durch die Leimaufsprühstation in Förderrichtung
des
Streifens hindurch. Diese Führung erlaubt, daß die mit Leim zu versehende Seite
des Streifens völlig frei den Leimsprühdüsen oder der -düse gegenüberliegt, so daß
ein ordnungsgemäßer Leimauftrag erfolgen kann. Zur sicheren Anlage an diese Führung
ist dann, beispielsweise im Bereich unterhalb der Leimsprühdüse oder -düsen, mindestens
eine Blasdüse vorgesehen. Der Gasblasstrahl dieser Blasdüse ist zur stab- oder drahtartigen
Führung hin gerichtet und beaufschlagt zumindest den unteren Randabschnitt der zu
beleimenden Seite des Streifens. Je nach Breite des Streifens können als Führung
ein in Streifenförderrichtung verlaufender Stab oder Draht oder mehrere parallel
verlaufende Stäbe oder Drähte vorgesehen sein.
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Die Mittelachse der Blasdüse oder -düsen kann dabei horizontal verlaufen,
so daß die Mittelachse der Blasdüse oder -düsen und der Führungsstab oder -draht
in einer horizontalen Ebene liegen, die sich unterhalb der Leimsprühdüse oder -düsen
erstreckt. Der Streifen wird dann in senkrechter Stellung gegenüber dieser Ebene
durch die Leimaufsprühstation hindurchgeführt.
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Um eine sichere Führung zu erzielen, ist mindestens eine Blasdüse
in der Streifenförderrichtung vor der senkrechten Mittelebene der Leimsprühdüse
oder -düsen angeordnet. Dadurch, daß mindestens eine Blasdüse vor einer Leimsprühdüse
liegt, wird sichergestellt, daß bei Eintritt der Leiste in den Leimsprühstrahl diese
gerade und sicher und im genauen Abstand von der Leimsprühdüse geführt wird. Die
genaue Einhaltung dieses Abstandes ist für die richtige Einstellung der Leimauftragsmenge
von
Bedeutung.
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Um die Führung noch zu verbessern, kann mindestens eine weitere Blasdüse
hinter der Leimsprühdüse oder -düsen angeordnet sein. Hierdurch kann zu beiden Seiten
des eigentlichen Leimaufsprühbereiches ein pneumatisches Andrücken der Leiste an
den Führungsstab oder -draht erfolgen.
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Die Leimsprühdüse oder -düsen können dabei derart angeordnet sein,
daß deren Mittelachsen schräg nac#h unten zum Streifen hin gerichtet sind. Insbesondere
können in der Leimaufsprühstation mehrere Leimsprühdüsen übereinander angeordnet
sein. Je nach Breite des Streifens kann dann nur mit einer Leimsprühdüse oder mit
mehreren übereinanderliegenden Leimsprühdüsen gearbeitet werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind drei Leimsprühdüsen in
einer gemeinesamen senkrechten Mittelebene in der Leimaufsprühstation übereinander
angeordnet. Der Führungsstab oder -draht und zwei Blasdüsen liegen in einer gemeinsamen
horizontalen Ebene. Diese Blasdüsen sind in dieser horizqntalen Ebene zu beiden
Seiten der senkrechten Mittelebene der Leimsprühdüsen im Abstand von dieser angeordnet.
Diese Ausführungsform ermöglicht einen einfachen Aufbau und eine sehr sichere Betriebsweise.
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Um eine Verschmutzung zu vermeiden, kann die Blasdüse oder -düsen
mittels eines Schutzschirmes gegenüber den Leimsprühdüsen abgeschirmt sein.
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Um eine sichere Haftung des Streifens am Transportband zu gewährleisten,
kann dieses in einer Reihe angeordnete Öffnungen aufweisen. Dieses Transportband
ist dann längs des Trummes, das den Streifen fördert, an einer Bandführungsschiene
geführt. Diese Bandführungsschiene weist Langlöcher auf, die im Betrieb mit den
Öffnungen im Transportband in Flucht bringbar sind. Die Langlöcher ihrerseits sind
mit dahinter angeordneten Unterdruckkammern verbunden, die von einer zentralen Unterdruckerzeugungsstation
beaufschlagt werden. Neben einer sicheren Führung des Transportbandes wird auch
eine sichere Anhaftung erzielt.
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Um Verschmutzungen auszuschalten, kann die Umlenkrolle des Transportbandes
in dem Bereich, der der Leimaufsprühstation zugewandt ist, von einer gekrümmten
Abschirmung umgeben sein. Hierdurch wird sicher verhindert, daß sich von den Leimsprühdüsen
abgesprühter Leim auf dem Transportband niederschlägt und dieses verschmutzt.
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Ein besonders günstiger Aufbau ergibt sich, wenn die Führung des Streifens,
die diesen in der Leimaufsprühstation führt, derart an der Abschirmung befestigt
ist, daß dann durch diese Bauteile eine auf das Transportband leitende Aufgabeführung
für den Streifen gebildet wird. Beispielsweise können der die Führung bildende Stab
oder die die Führung bildenden Stäbe mit der Führungsfläche glatt in die Wölbung
dieser Abschirmung übergehen, so daß eine hindernisfreie Führung gewährleistet ist.
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Im Bereich dieser Aufgabeführung kann hinter der Leimaufsprühstation
eine gegen die gesamte Breite des Streifens gerichtete Blasdüsenbaugruppe angeordnet
sein. Diese Blasdüsenbaugruppe kann sich in Förderrichtung, beispielsweise bis zum
Aufnahmeende des Transportbandes, hin erstrecken, so daß ein Blasstrahl den mit
hoher Geschwindigkeit laufenden Streifen sicher aus der Leimaufsprühstation auf
das Transportband überführt. Diese Blasdüsenbaugruppe kann ein ausbaubarer Kanal
sein, der beispielsweise einen rechteckigen Querschnitt hat. Die Oberfläche weist
eine Anzahl Düsenöffnungen auf, die sich in mehreren Reihen über eine derartige
Höhe erstrecken, daß zumindest die gesamte Breite des Streifens beaufschlagt werden
kann.
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Hinter dieser Blasdüsenbaugruppe kann ferner eine ausbaubare Heißluftdüsenbaugruppe
angeordnet sein. Diese weist mit Vorteil zwei Düsenöffnungen auf, von denen eine
gegen das Transportband und damit gegen den von diesem mitgenommenen Streifen gerichtet
ist. Die andere Düsenöffnung ist in Streifenförderrichtung gerichtet und bläst Heißluft
insbesondere in den Bereich hinein, in dem der Streifen der Werkstückkante zugeführt
und angedrückt wird.
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Heutzutage wird es immer üblicher, für die Fertigung Maschinen zur
Verfügung zu stellen, die zur Erfüllung unterschiedlicher Produktionsaufgaben leicht
umstellbar oder umrüstbar sind.
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Beim Anleimen von An- oder Umleimern an flächige Werkstücke ist es
oft erforderlich, An- oder Umleimer
unterschiedlichster Struktur
zu verarbeiten. Für bestimmte Arbeitsgänge werden dünne und damit hochelastische
streifenförmige Leisten verwendet. Für andere Zwecke müssen dickere und damit starrere
An- oder Umleimer -verarbeitet werden. Weiterhin wird einmal mit modifiziertem Weißleim
gearbeitet und in anderen Fällen mit Schmelzklebern. Es wird auch sowohl ein doppelter
als auch ein einseitiger Leimauftrag durchgeführt. Es besteht deshalb ein großer
Bedarf an einer Maschine zur Durchführung der unterschiedlichsten Anleimverfahren,
die in einfacher Weise vielseitig einsetzbar ist. Hierdurch können sowohl Investitions-
und Produktionskosten als auch der Raumbedarf für den Maschinenpark herabgesetzt
werden.
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Die Umlenk- und Andruckrolle ist zusammen mit einem Satz nachgeordneter
Andruckrollen auf einem Schlitten montiert, der längs einer Schlittenführung in
Richtung auf den Bereich des Magazins zu und von diesem fort verschiebbar ist. Ferner
sind die Umlenkrolle, die Bahnführungsschiene mit den Unterdruckkammern und die
Abschirmung mit der Führung an einem Tragarm montiert, der um die Achse der Umlenk-
und Andruckrolle verschwenkbar ist.
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Wenn es erwünscht ist, an Stelle dünner Streifen dickere und starrere
Kanten aufzuleimen, so kann die gesamte Transportbandführung aus dem Arbeitsbereich
herausgeschwenkt werden. Auch die als Andruckrolle arbeitende Umlenkrolle kann zusammen
mit einem weiteren Andruckrollensatz zum Magazinbereich hin verschoben werden. Die
bisher verwendeten Heißluftblasdüsen können
ausgebaut und die Leimsprühstation
kann beispielsweise gegen eine Doppelleimauftragsstation ausgetauscht werden. Mit
dieser Doppelleimauftragsstation kann dann beispielsweise ein Schmelzkleber sowohl
auf die Werkstückkante als auch auf die aufzuleimende Kante aufgebracht werden.
Eine spezielle Führung dünner Streifen ist nicht mehr erforderlich. Die Verwendung
eines Schmelzklebers macht es möglich, mit kürzeren Trokknungsstrecken auszukommen.
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Falls gewünscht, kann an Stelle der Doppelleimauftragsstation auch
eine Einzelleimauftragsstation für einen Schmelzkleber vorgesehen sein. Diese Station
ist dann derart angeordnet, daß lediglich die Werkstückkante mit Leim bestrichen
wird.
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Mit einfachen Handgriffen kann diese Maschine umgestellt werden, wobei
die Hin- und Herbewegung des Schlittens und die Schwenkbewegung mittels eines ferngesteuerten
motorischen Antriebs durchführt werden können. Die auswechselbaren Bauteile werden
von vornherein in Modulform ausgeführt. Es ist nur erforderlich, beim Umrüsten Halterungen
und Anschlüsse zu lösen, die Module herauszunehmen und ggfs. neue Module einzusetzen,
anzuschließen und zu befestigen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll in der folgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die Fig. der Zeichnung erläutert werden.
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Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens, Fig. 2 eine schematische Seitenansicht der in Fig.
1 gezeigten Vorrichtung, Fig. 3 eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung
des Transportbandes, Fig. 4 eine schematische Seitenansicht der Leimaufsprühstation,
Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf die Leimaufsprühstation und den Übergangsbereich
auf das Transportband und Fig. 6 eine ähnliche Draufsicht wie Fig. 1, die die Vorrichtung
in einer anderen Betriebsstellung zeigt.
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Mit der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung soll auf die Werkstückkante
2 eines in Richtung des Pfeiles 33 bewegten Werkstückes 1 ein An- oder Umleimer
in Form eines Streifens 5 angeleimt werden.
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Auf die Werkstückkante 2 wird mittels der Leimauftragvorrichtung
3 ein Leim aufgetragen, der bei der Weiterbewegung des Werkstückes 1 mittels einer
Heizeinrich-
tung, beispielsweise eines Heizstrahlers 20, getrocknet
wird. Dieser Heizstrahler 20 ist in Modulbauweise ausgeführt und kann in einfacher
Weise ausgebaut und ggfs.
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durch andere Heizelemente ersetzt werden.
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In einem Magazin 21 können An- oder Umleimer in Form eines Streifens
5 gespeichert werden. Diese Streifen 5 können als einzelne Stapel gespeichert und
dann vom Magazin 21 abgegeben werden. Es ist aber auch möglich, daß im Bereich des
Magazins 21 eine Rolle vorgesehen ist, von der Längen des Streifens 5 abgezogen
werden.
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Dieser Streifen 5 wird an einer Leimaufsprühstation 10 vorbeigeführt
und erhält dort einen Leimauftrag. Der Streifen 5 wird in Förderrichtung hinter
der Leimaufsprühstation 10 auf ein endloses Transportband 7 abgegeben. Durch dieses
Transportband 7 hindurch wird in einer noch zu beschreibenden Weise auf diesen Streifen
5 ein Unterdruck ausgeübt. Dieses Transportband 7 ist um eine Umlenkrolle 8 und
weiterhin um eine Umlenk- und Andruckrolle 9 herumgeführt. Diese Umlenk- und Andruckrolle
9 dient nicht nur zum Umlenken des Transportbandes 7 und ggfs. zu dessen Antrieb,
sondern bildet auch die erste Andruckrolle 9, mit der dann der Streifen 5 gegen
die Werkstückkante 2 angepreßt wird. Zum Anpressen sind hinter der Umlenk- und Andruckrolle
9 weitere Andruckrollen 4 vorgesehen.
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In der Leimaufsprühstation 10 erfolgt das Auftragen einer Leimschicht
auf die Seite 6 des Streifens 5.
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Zur Erläuterung der Leimaufsprühstation sei insbesondere auf die
Fig. 4 und 5 Bezug genommen. Die Leimauf-
sprühstation 10 weist
drei in einer senkrechten Mittelebene A-A angeordnete Leimsprühdüsen 11 auf.
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Unterhalb dieser Leimsprühdüsen 11 erstreckt sich in Förderrichtung
des Streifens 5 durch diese Leimaufsprühstation 10 eine Führung 12, die als Stab
oder Draht ausgebildet sein kann. Diese Führung 12 weist ein Einlaufende 37 auf,
um den vom Magazin 21 zugeführten Streifen 5 leichter aufnehmen zu können. Diese
Führung 12 stützt die Rückseite 13 des Streifens 5 ab.
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Unterhalb der Leimsprühdüsen 11 sind Blasdüsen 14 angeordnet. Der
Gasblasstrahl 44 dieser Blasdüsen 14 ist in Höhe der Führung 12 gegen den unteren
Randabschnitt der zu beleimenden Seite 6 des Streifens 5 gerichtet. Die Mittelachse
B-B dieser Blasdüsen 14 ist gegen diese Führung 12 gerichtet.
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Wie Fig. 4 zeigt, liegen die Mittelachsen B-B der Blasdüsen 14 und
der Stab oder Draht, der die Führung 12 bildet, in einer Ebene, die unterhalb der
Leimsprühdüsen 11 verläuft.
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In Förderrichtung des Streifens 5 (Fig. 5) ist eine Blasdüse 14 vor
der senkrechten Mittelebene A-A der Leimsprühdüsen 11 angeordnet und eine zweite
Blasdüse 14 hinter dieser Mittelebene A-A. Die Mittelachsen C-C der Leimsprühdüsen
11 verlaufen schräg nach unten zum Streifen 5 hin (Fig. 4), so daß die Leimsprühdüsen
11 auf die Seite 6 schräg von oben nach unten aufsprühen.
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Je nach Höhe des Streifens 5 wird nur die untere Leimsprühdüse 11
in Betrieb genommen oder es werden mehrere übereinander angeordnete Leimsprühdüsen
11 verwendet.
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Der Streifen 5 wird in senkrechter Stellung gegenüber den Mittelachsen
B-B der Blasdüsen 14 durch die Leimaufsprühstation 10 geführt. Zur pneumatischen
Führung wird durch die Blasdüsen 14 vor und hinter den Leimsprühkegeln der Streifen
5 an die Führung 12 angedrückt. Diese pneumatische Führung arbeitet mit einem sehr
geringen Widerstand und hält zu beiden Seiten des Leimsprühkegels den Streifen 5
in sicherer Lage. Der Abstand des Streifens 5 von den Düsenöffnungen 35 wird genau
eingehalten, so daß ein exakt bemessener Leimauftrag möglich ist.
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Um eine Verschmutzung der Blasdüsen 14 durch Leimteilchen zu verhindern,
sind die Blasdüsen 14 mittels eines Schutzschirmes 36 gegenüber den Leimsprühdüsen
11 abgeschirmt.
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Um den aus der Leimaufsprühstation 10 austretenden, mit Leim beschichteten
Streifen 5 in sicherer Weise zur Andruckstelle zu fördern, wird der Streifen 5 in
Förderrichtung hinter dieser Leimaufsprühstation 10 an ein endloses Transportband
7 abgegeben.
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Wie die Fig. 1, 2 und 5 zeigen, wird die Umlenkrolle 8 des Transportbandes
7 in dem Bereich, der der Leimaufsprühstation 10 zugekehrt ist, von einer gekrümmten
Abschirmung 32 umgeben. Diese Abschirmung 32 umgibt die Umlenkrolle 8 in einer derartigen
Höhe, daß sichergestellt wird, daß keinerlei Leimteilchen auf das Transportband
7 gelangen können. Der die Führung 12 bildende Stab oder die die Führung 12 bildenden
Stäbe sind an dieser Abschirmung 32 befestigt, wobei der Aufbau
zweckmäßigerweise
derart ist, daß ein möglichst glatter Übergang der Führungsbahn für den Streifen
von der Führung 12 auf das Transportband 7 ermöglicht wird.
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Dieses Transportband 7 wird, wie insbesondere Fig. 3 zeigt, zwischen
der Umlenkrolle 8 und der Umlenk- und Andruckrolle 9 von einer Bandführungsschiene
23 geführt. Diese Bandführungsschiene 23 weist Langlöcher 24 auf. Diese Langlöcher
24 sind in eine fluchtende Lage mit Öffnungen 22 im Transportband 7 bringbar. Die
Öffnungen 22 sind im Band in einer Reihe angeordnet.
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Hinter den Langlöchern 24 sind mehrere Unterdruckkammern 25 vorgesehen.
Die Unterdruckkammern stehen mit einer nicht dargestellten zentralen Unterdruckquelle
in Verbindung. Die Unterdruckkammern saugen durch die Langlöcher 24 und die Öffnungen
22 Außenluft an und wenn ein Streifen 5 auf das Transportband 7 aufgebracht wird,
so wird durch diese Sogwirkung der Streifen 5 am Transportband 7 gehalten und sicher
zur Umlenk- und Andruckrolle 9 geführt, mittels welcher der Streifen 5 gegen die
Werkstückkante 2 angedrückt wird. Ein weiteres Andrücken erfolgt dann durch die
nachgeschalteten Andruckrollen 4.
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Wie die Fig. 1, 2 und 5 zeigen, ist in Förderrichtung des Streifens
5 hinter der Leimaufsprühstation 10 eine Blasdüsenbaugruppe 15 angeordnet. Diese
Blasdüsenbaugruppe 15 kann modulförmig ausgebildet sein und deshalb einen leichten
Ein- und Ausbau ermöglichen. Diese Blasdüsenbaugruppe 15 ist vorzugsweise in Form
eines rechteckigen Kanals ausgebildet, der auf seiner Vorderseite in mehreren Reihen
angeordnete Düsenöffnungen 16
hat. Die Konfiguration der Anordnung
dieser Düsenöffnungen 16 ist auf alle Fälle derart, daß mittels dieser Blasdüsenbaugruppe
15 die gesamte Breite des Streifens 5 beaufschlagt werden kann.
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Wie die Fig. 5 zeigt, ist die Blasdüsenbaugruppe 15 in dem Bereich
angeordnet, in dem der Streifen 5 von der Führung 12 auf das Transportband 7 abgegeben
wird.
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Hierdurch erfolgt in diesem Bereich eine sichere pneumatische Führung.
Zur pneumatischen Führung wird mit Vorteil Heißluft verwendet, so daß bereits an
dieser Stelle ein Trocknungsvorgang eingeleitet werden kann.
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In Förderrichtung des Streifens 5 ist hinter der Blasdüsenbaugruppe
15 eine Heißluftdüsenbaugruppe 17 angeordnet. Diese Heißluftdüsenbaugruppe 17 ist
ebenfalls als Modul ausgebildet und kann leicht ein- und ausgebaut bzw. ausgewechselt
werden. Diese Heißluftdüsenbaugruppe 17 weist zwei Düsenöffnungen 18, 19 auf. Eine
Düsenöffnung 18 ist gegen das Transportband 7 und damit gegen den vom Transportband
7 geförderten Streifen 5 gerichtet. Die zweite Düsenöffnung 19 ist in Streifenförderrichtung
gerichtet und bläst dabei Heißluft in den Raum, der sich bis zu der Stelle erstreckt,
an der der Streifen 5 an die Werkstückkante 2 angepreßt wird.
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Wie die Fig. 1, 2 und 6 zeigen, ist die Umlenk- und Andruckrolle 9
auf einem Schlitten 26 montiert. Weiterhin ist zumindest eine Gruppe nachgeschalteter
Andruckrollen 4 ebenfalls auf diesem Schlitten 26 montiert.
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Dieser Schlitten 26 ist auf einer Schlittenführung 28 in Richtung
des Pfeiles 27 zum Bereich des Magazins 21
hin und von diesem fort
verschiebbar.
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Die Umlenkrolle 8 ist zusammen mit der Abschirmung 32 und der Führung
12 an einem verschwenkbaren Tragarm 30 montiert. An diesem verschwenkbaren Tragarm
30 ist auch die Bandührungsschiene 23 mit den zugeordneten Unterdruckkammern 25
montiert.
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Dieser verschwenkbare Tragarm 30 ist mittels eines Drehlagers 31 um
die Achse 29 der Umlenk- und Andruckrollen 9 herum verschwenkbar. Durch diese Verschwenkung
ist es möglich, daß die Umlenkrolle 8 in Richtung des in Fig. 1 dargestellten Pfeiles
40 aus ihrer Arbeitsstellung herausgeschwenkt werden kann. Das Herausschwenken der
Umlenkrolle 8 zusammen mit dem Transportband 7 aus der in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Arbeitsstellung und das gleichzeitige lineare Verschieben des Schlittens 26 auf
der Schlittenführung 28 in Richtung des Pfeiles 27 ermöglicht eine einfache Umstellung
dieser Maschine für andere Arbeitsweisen.
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In Fig. 6 ist schematisch eine derartige Arbeitsstellung dargestellt.
Die Umlenkrolle 8 wurde in Richtung des Pfeiles 40 verschwenkt und der Schlitten
26 wurde in Richtung des Pfeiles 39 zum Bereich des Magazins 21 hin verschoben.
Dadurch wurden die Umlenk- und Andruckrollen 9 zusammen mit den Andruckrollen 4
zum Bereich des Magazins 21 hin verschoben. Die Blasdüsenbaugruppe 15 und die Heißluftdüsenbaugruppe
17 wurden ausgebaut. Die Leimaufsprühstation 10 wurde gegen eine Doppelleimauftragsstation
42 ausgetauscht, die beispielsweise Leimauftragsrollen 43 aufweist. Mit dieser
Doppelleimauftragsstation
42 kann gleichzeitig beispielsweise ein Schmelzkleber auf die Werkstückkante 2 des
Werkstückes 1 und auf die zu beleimende Seite der aufzuklebenden Kante 41 aufgebracht
werden. Doppelleimauftragsstationen, wie sie bei 42 dargestellt sind, sind an sich
in der Technik bekannt.
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Bei der in Fig. 6 dargestellten Arbeitsstellung der Maschine kann
an Stelle der Doppelleimauftragsstation 42 auch eine einseitige Leimauftragsstation
verwendet werden, mit der beispielsweise ein Schmelzkleber lediglich auf die Werkstückkante
2 aufgebracht wird Die beschriebene Maschine, die als Universalmaschine bezeichnet
werden kann, kann An- und Umleimer unterschiedlichster Art verarbeiten. Es können
sehr dünne und hochelastische Streifen eingesetzt werden, die von einer Rolle abgezogen
werden können oder von einem Magazinstapel abgegeben werden. Es können aber auch
dicke und sehr starre Kanten verarbeitet werden.
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Weiterhin kann mit modifiziertem Weißleim oder Schmelzkleber gearbeitet
werden.
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