DE3415433A1 - Verfahren zum ein- bzw. umhuellen von radioaktiven abfaellen - Google Patents
Verfahren zum ein- bzw. umhuellen von radioaktiven abfaellenInfo
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Description
Henkel, Pfenning, Feiler, Hänzei & Meinig Patentanwälte
, φ ^ [jrof'f.-a'.F^ifi'-'/.-r.TiH;.'.
Barrow Investments SA,
Lausanne
Lausanne
U-D! -Ing w P'f-r,nr:q frt-'ii'-
Γ·! re' ns,! L Fenfc- f/^-c1 c
L-TjI -'1'-Jl- Λ' ΗοΠ?ρ ^'.i^C ί
Γ.·ρΙ -Ph/: ^ h !/-: ng Bt"
Dr ΐΓ'.α A &jier ..·:'" or Ber ■
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Te< 089^02085-37
42 962 k
Verfahren zum Ein- bzw. Umhüllen
von radioaktiven Abfällen
von radioaktiven Abfällen
Verfahren zum Ein- bzw. Umhüllen von radioaktiven Abfällen
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Ein- bzw. Umhüllen von radioaktiven Abfällen, um
letztere in dieser Form zu lagern.
Die heutzutage insbesondere aus Kernreaktoren anfallenden, mehr oder weniger stark radioaktiven
Abfälle schaffen bezüglich Lagerung immer mehr Probleme, ohne dass bisher befriedigende Lösungen
gefunden worden wären.
Eines der Probleme besteht in der Auswahl der anzuwendenden Technik zum Verpacken bzw. Umhüllen
von radioaktiven Abfällen.
Unter "radioaktiven Abfällen" versteht man neben den Stoffen, welche radioaktive Produkte enthalten
und beispielsweise in Form von Kugeln aus ionenaustauschendem Material vorliegen, welche mit
radioaktiven chemischen Produkten angereichert sind und mit Wasser bis praktisch zur Sättigung (etwa 501)
vermischt sind, ebenfalls radioaktive Schlämme, welche beispielsweise Uraniumfluorat oder Uraniumfluorit
enthalten.
Zwei der wichtigsten Lösungen bestehen derzeit darin, die radioaktiven Abfälle, welche vorzugsweise
zuerst in die Form von kleinen Kugeln oder Perlen gebracht wurden, einzuhüllen bzw. zu umhüllen,
und zwar mit Glas oder einem synthetischen Zement.
Zur Durchführung des letztgenannten Verfahrens werden Behälter aus Beton oder Metall vorgesehen,
in welche schliesslich die radioaktiven Abfälle in Form von kleinen Kugeln zusammen mit synthetischem
Zement "Synroc" eingefüllt werden. Das Produkt "Synroc" wurde in Australien von Prof. D.Ringwood an der Nationalen Universität von Australien
entwickelt.
Versuche haben jedoch gezeigt, dass Probleme mit der Stabilität von "Synroc" bestehen. Dieses
Material neigt dazu, teilweise zerstört zu werden, und zwar von den Säuren, welche sich als Reaktionsprodukt der Strahlung der radioaktiven Abfälle und
des Wassers, welches sich im "Synroc" befindet, bilden. Bessere Resultate wurden erhalten bei Versuchen,
die Kügelchen oder Perlen aus radioaktivem Material in Glasblöcken zu immobilisieren. Da Glas
keine individuellen Kristalle aufweist,wie beispielsweise die üblichen Metalle, können die radioaktiven
Stoffe den Glasblock, in welchem sie eingebettet bzw. eingehüllt sind, nicht nach aussen verlassen.
Zum Einhüllen der radioaktiven Teilchen wird wie folgt vorgegangen: Man fügt den radioaktiven
Abfällen, welche sich vorzugsweise in Form von Kügelchen
oder Perlen präsentieren, Borsäure hinzu, ferner Sand und Lithiumhydroxyd, Diese Masse wird anschliessend
auf über 10000C erwärmt, danach wird sie in
Form von zylindrischen Körpern abgekühlt, bzw. man lässt sie abkühlen. Diese Körper werden schliesslich
- if'
in Behälter aus Metall eingeschlossen. Diese Methode
ist jedoch .nicht mit absoluter Sicherheit gefahrlos, und zwar in dem Moment, wo Wasser auf die eine oder
andere Weise in die verglaste Masse eindringen könnte. Die Aufgabe, die sich im Zusammenhang mit
der vorliegenden Erfindung stellt, ist die Blockierung, im Innern eines Betons, von Kugeln bzw. Kügelchen
aus ionenaustauschendem Harz, welches mit seltenen, radioaktiven chemischen Substanzen angereichert
ist und denen praktisch bis zur Sättigung Wasser (501 etwa) zugemischt ist.
Vom Behälter, welcher diese Mikrokügelchen aufnehmen muss, wird eine absolute Dichtheit verlangt,
da diese Substanzen in starkem Masse Wasser aufnehmen und bei einer solchen Absorption von Wasser eher än';Volumen
zunehmen.Dabei entstehen derartige Kräfte, dass der Beton den Behälter aufreissen kann. Dies wiederum
bedeutet, dass radioaktive Produkte nach aussen gelangen können.
Derzeit sind verschiedene Verfahren bekannt, um radioaktive Substanzen einzuhüllen, wobei entweder
Polymere (deutsches Verfahren MOWA) oder Polystyrol (SETRAG-Verfahren) eingesetzt werden. Keines
dieser bekannten Verfahren vermag jedoch völlig zu befriedigen, und zwar entweder wegen Mangel
an Formstabilität oder durch Auslaugen insbesondere der Cäsiumionen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt somit die Schaffung einer neuen Art der Ein- bzw. Umhüllung
von radioaktiven Abfällen.
Das Ein- bzw. Umhüllverfahren nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Gemisch
aus den radioaktiven Abfällen, welche bis zur Sättigung in Wasser aufgeschlammt sind,einem Harz
und einem Monomer gebildet wird, um mit den radioaktiven Abfällen, deren Wasser, dem Harz und dem
Monomer eine Emulsion zu bilden, und dass dieser Emulsion ein hydraulisches Bindemittel zugefügt wird,
um einen Beton zu bilden.
Das verwendete Harz ist vorzugsweise ein nichtgesättigter Polyester.
Speziell geeignete Emulsionen sind solche wie sie beispielsweise in den US-Patenten Nr.
4 115 336 und 4 204 988 sowie den australischen Patenten Nr. 513 486 und 515 778 beschrieben sind.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht somit in der Herstellung einer Emulsion, zum Beispiel
einer Emulsion gemäss den US-Patenten 4;.115.
4 204 988 oder den australischen Patenten 513 486 und 515778, unter Verwendung des Wassers, in weichem
die radioaktiven Kügelchen gelagert sind, und dass danach mit dieser Emulsion ein Beton hergestellt
wird.
Nur das in der Aufschlämmung freie Wasser wird zur Bildung der Emulsion verwendet, wobei die
Mikrokügelchen immer gesättigt bleiben. Wenn dem Gemisch der Zement beigefügt wird, zerstört sich die
Emulsion von selbst. Das Polymer umhüllt dann die
Mikrokügelchen und das darin angelagerte Wasser, während
der Rest des Wassers durch den Zement absorbiert wird. Die eingehüllten bzw. umhüllten Kügelchen können
kein Wasser mehr verlieren und, weil sie im gesättigten Zustand sind, können auch keines mehr aufnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles noch näher beschrieben:
500 kg eines nach den US-Patenten Nr. 4 115 336, 4 204 988 und den australischen Patenten
Nr. 513 486 und 515 778 hergestellten Harzes werden in einen Behälter gegeben.
Unter gleichzeitigem Mischen bzw. Rühren werden 600 kg radioaktive Abfälle zusammen mit dem
Wasser, in welchem sie aufgeschlämmt sind, nach und nach zugegeben, um dabei eine Emulsion zu bilden.
Um die so gebildete Emulsion zu stabilisieren, werden 5 kg einer kolloidalen Kieselerde ("A§rosil"
von DEGUSSA) sowie 10 kg Titanoxyd und 3 kg Antimonoxyd beigefügt.
Das Gesamtgewicht dieser Mischung beträgt 1618 kg, wobei jedoch die eigentliche Emulsion lediglich
650 kg wiegt, da im Kügelchengemisch von 600 kg lediglich 150 kg freies Wasser vorhanden ist, um die
Emulsion zu bilden (Zusammensetzung der 600 kg: 300 kg feste Kügelchen, 150 kg inneres Wasser, 150 kg freies
Wasser).
Um einen korrekten Beton zu bilden, muss somit das hydraulische Bindemittel lediglich in
Funktion der 650 kg Emulsion beigefügt werden.
Beim obengenannten Beispiel, in dem das Verhältnis Emulsion/Zement von 4/5 berücksichtigt
wird, wurden 812 kg hydraulisches Bindemittel beigefügt, welches aus 567 kg Portlandzement und 245 kg
Pouzzolan sowie 26 kg Katalysator (41 Gewicht der Emulsion) besteht. Das Gemisch Zement/Pouzzolan wurde
deshalb hergestellt , um gewisse Cesiumionen zu blockieren, da eine solche Blockierungswirkung der
Cäsiumionen durch Pouzzolan erfolgen kann.
Dem so hergestellten Beton können Zuschlagstoffe beigegeben werden, zum Beispiel Barytsulphat
oder Colemanit, welche wegen ihres hohen Molekulargewichts ebenfalls zum Blockieren von gewissen Strahlungen
verwendet werden können.
Die Verhältnisse bzw. Beziehungen zwischen dem Säureindex und dem OH-Index der Harze sowie die
Zahl des speziellen OH-Indexes sind wie folgt: OH-Index zwischen 45 und 100, Säureindex/OH-Index
0,20 bis 0,50.
Claims (5)
1. Verfahren zum Ein- bzw. Umhüllen von radioaktiven Abfällen, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Gemisch aus den radioaktiven Abfällen, welche bis zur Sättigung in Wasser aufgeschlämmt sind, einem Harz und
einem Monomer gebildet wird, um mit den radioaktiven Abfällen, deren Wasser, dem Harz und dem Monomer eine
Emulsion zu bilden, und dass dieser Emulsion ein hydraulisches Bindemittel zugefügt wird, um einen Beton zu
bilden.
2. Verfahren nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet,
dass als Harz ein Polyesterharz, beispielsweise ein ungesättigtes Polyesterharz gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Monomer ungesättigt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass das hydraulische Bindemittel Produkte umfasst, welche hydraulisch mit Wasser reagieren,
oder ein Gemisch solcher Produkte, wie z.B. Kalk, Zement, Pouzzolan usw.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Emulsion zusätzlich ein Stabilisator zugefügt wird.
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