DE341270C - Verfahren zur Herstellung weisser oder bunter Effekte in Gespinsten und Geweben - Google Patents

Verfahren zur Herstellung weisser oder bunter Effekte in Gespinsten und Geweben

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DE341270C
DE341270C DE1915341270D DE341270DD DE341270C DE 341270 C DE341270 C DE 341270C DE 1915341270 D DE1915341270 D DE 1915341270D DE 341270D D DE341270D D DE 341270DD DE 341270 C DE341270 C DE 341270C
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    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
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    • D06P3/82Textiles which contain different kinds of fibres
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    • D06P1/67333Salts or hydroxides
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Description

  • Verfahren zur Herstellung- weißer oder bunter Effekte in Gespinsten und Geweben. In der Textilindustrie haben seit langer Zeit Verfahren ein großes Interesse gefunden, nach denen es möglich ist, Gewebe herzustellen, die weiße oder bunte Effekte enthalten. Die größten Schwierigkeiten bereitet es, Baumwollgewebe mit Baumwolleffekten stückfarbig herzustellen, d. h. weiße oder gefärbte Effektfäden mit ungefärbtem Baumwollgarn zusammengewebt im .Stück so zu überfärben, daß nach dem Überfärben die Effekte klar hervortreten. Es sind verschiedene Verfahren bekannt geworden, durch die die Effekte vor dem Verweben so geschützt (reserviert) werden sollen, daß durch die nachfolgende Stückfärbung keine Beeinträchtigung der Effekte -zustande kommt. Derartige Verfahren beschreiben z. B. die Patentschriften 228693, 24o871, 24z469, 2426m und 277497. Die Schwierigkeit dieser bekannten Verfahren besteht hauptsächlich darin, daß es sehr schwer ist, genügende Mengen des Reservierungsmittels auf die Faser zu bringen, ohne daß diese angegriffen bzw. chemisch oder physikalisch verändert wird. Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Baumwolleffekte in pflanzlichen Gespinsten und Geweben beruht einerseits auf dem rein mechanischen Schutz, anderseits auf der oxydierenden Wirkung des Manganbisters. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß der Manganbister, der danach in großen Mengen verwendet werden muß, die Faser stark angreift und außerdem infolge der verhältnismäßig sehr großen zur Reservierung nötigen Menge des. Bisters nicht genügend auf der Faser befestigt ist und abschmiert.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diesen Übelstand dadurch vermeiden kann, daß man zum Reservieren von Effektfäden Metallverbindungen, wie Metalltannate oder Metallseifen, zusammen mit anderen unlöslichen Metallverbindungen, wie Phosphaten, Wolframaten, Silikaten, in Verbindung mit einer geringen Menge eines Oxydationsmittels, z. B. Permanganat, Bichromat, Chromat, auf der Faser niederschlägt. Dieses Verfahren hat noch den Vorzug vor den bekannten, daß auch die Faser des Effektfadens selbst geschont und der etwa darauf befindliche Farbstoff -nicht angegriffen wird, so daß zum Färben der Effektfäden Farbstoffgruppen Verwendung finden können, welche nach der Patentschrift 228693 vollständig ausgeschlossen sind. Es ist daher auch außer für Baumwolle für Kunstseide und tierische Fasern, wie Seide, geeignet. Zu dem Verfahren können zum Färben der Effektfäden die verschiedensten Farbstoffarten, wie Azofarben, Entwicklungsfarben, basische Farben, Schwefelfarben oder solche, die sich nachchromieren oder nachkupfern lassen, benutzt werden.
  • Für die Stückfärbung werden gegen Oxydationsmittel unbeständige Farbstoffe, wie z. B. Benzidinfarben oder Diazotierungsfarben, verwendet.
  • Die österreichische Patentschrift 32399 benutzt einen Schutzpapp, um Effektfäden dadurch vor dem Verweben mit einer die Einwirkung der Farbstoffe beim Färben auf die Effektfäden verhindernden Isolierschicht zu umgeben, daß man sie durch einen aus dem Isoliermittel gebildeten Brei (Indigoreservepapp), der als Oxydationsmittel Bleinitrat und Kupfersalze enthält, hindurchzieht und trocknen läßt. Die Gewebe, welche solche Effektfäden enthalten, sollen, wie aus der österreichischen Patentschrift hervorgeht (s. Seite i, Zeile 23) auf dem gewöhnlichen Färbebade gefärbt werden. Da es sich nach dieser Patentschrift um das Färben von Baumwollgeweben handelt, wird im Glaubersalzsodabade gefärbt. Nimmt man hierzu, wie üblich, i bis 2 Prozent- Soda vom Gewicht der Ware, so wird nur in einem sehr schwach alkalischen Bade gearbeitet, wobei natürlich auch nur eine recht schwache Wirkung der Soda auf den Isolierschutzpapp der Effektfäden stattfindet, dessen Zusammensetzung hierdurch nur wenig verändert wird. Es ist hierbei aber gänzlich ausgeschlossen, daß die durch chemische Umsetzung mit der Soda gebildeten äußerst geringen Mengen der basischen Carbonate des Kupfers, Bleies usw. in den im Schutzpapp vorhandenen großen Mengen von Chinaclay und Bleisulfat im Färbebade irgendeine wesentliche Wirkung auszuüben vermögen. Im Vergleich mit vorliegendem Verfahren fehlt hierbei die richtige Fixierung des Reservepapps auf der Faser. Während man nach dem Verfahren der österreichischen Patentschrift den im Indigoreservedruck üblichen Papp einfach als Brei durch Tränken auf die Faser aufschmiert, werden nach dem vorliegenden Verfahren geeignete unlösliche Niederschläge in der Faser selbst erzeugt, die sowohl bei der mechanischen Verarbeitung der Fäden wie auch im Färbebade bedeutend widerstandsfähiger sind. saure Kupferlösung 5 ° B6, 350 ccm essigsauren Kalk, Lösung i : io, 3oo ccm Wasser und 25o ccm Kaliumpermanganatlösung i : ioo gestellt; im übrigen wird wie bei a) weiter gearbeitet.
  • d) Es werden 2,5 kg Baumwollgarn, wie oben angegeben, mit Seife vorbehandelt, dann auf 251 einer Lösung gestellt, die in 11 Zoo ccm essigsaure Kupferlösung 5 ° B6, 150 ccm schwefelsaures Zink, Lösung i: io, ioo ccm essigsauren Kalk, Lösung i: =o, 3oo ccm Wasser, 250 ccm Kaliumpermanganatlösung i : ioo enthält; sonst wird, wie bei a) angegeben, weiter behandelt.
  • Es wird nun ein Baumwollgewebe, welches die vier Effektfäden enthält, wie gewöhnlich im Glaubersalzseifenbade ausgefärbt, und zwar bei Temperaturen, welche am besten ;o° nicht überschreiten, und zwar wird mit Benzorhodulinrot B oder Benzoformorange G oder Brillantbenzoechtviolett q. BL gefärbt, gespült und schließlich = bis 2 Minuten lang durch Salzsäure oder Schwefelsäure von i bis 2 Prozent und dann durch.3isulfit von % bis i Prozent hindurchgenommen. Es treten auf rotem, orangenem und viollettem Grunde die rein weißen Effektfäden schön hervor. Beispiel II. Beispiel I. a) 2,5 kg Baumwollgarn werden in 25 1 einer Seifenlösung i : 2o behandelt, welche im Liter 15 g Natriumphosphat und i5 g Natriumwolframat enthält. Nach 3 Stunden wird abgewunden und getrocknet. Nun kommt das Garn 2 Stunden in eine Flotte von 251, welche für 11 besteht aus 350 ccm essigsaurer Kupferlösung 5 ° B6, qoo ccm Wasser, 250 ccm Kaliumpermanganatlösung i : ioo. Das so vorbereitete Garn wird nun gut abgerungen und getrocknet; es ist dann vorbereitet, uni" als Effektgarn mit weißem Garn zu Geweben verarbeitet zu werden, welche im weißen Stück reservierte Fäden enthalten.
  • b) 2,5 kg Baumwollgarn werden, wie bei a), mit Seifenlösung vorbereitet und dann auf 251 einer Lösung gestellt, die im Liter ioo ccm essigsaure Kupferlösung 5 ° B6, 350 ccm Zinksulfatlösung i : 10, 300 ccm Wasser und 250 ccm Kaliumpermanganat i : zoo enthält. Die Weiterverarbeitung geschieht wie bei a).
  • c) Nachdem 2,5 Kg Baumwollgarn, wie bei a) angegeben, mit Seifenlösung behandelt wurden, werden sie auf die folgende Lösung, wie oben, enthaltend in 1 1 ioo ccm essig Um Bunteffekte in gefärbter Stückware zu erzielen, wird Baumwollgarn mit den folgenden Algolfarben in bekannter Weise gefärbt: Algolgelb 3 GL, Algolrot 5 G, Algolrot FF, Algolbrillantviolett R, Algolblau K, Algolbraun R. Dieses Garn wird dann wie weißes Garn reserviert durch Einlagen in Seifenlösung i : 2o, Trocknen und weitere Behandlung in einem Bade bestehend für 1/2 1 aus: Zoo ccm essigsaurer Kupferlösung 3° B6, ioo ccm schwefelsaurer Zinklösung i : io und ioo ccm Kahumpermanganatlösung i : ioo. Nach gutem Abwinden, Trocknen- und Spülen wird das Garn mit weißem Baumwollgarn zu weißem Baumwollgewebe mit bunten reservierten Effektfäden verarbeitet, wobei: auch weiße reservierte Effektfäden dazu genommen werden können. Das Stück wird dann mit Benzoechtblau FFL oder Benzoreinblau gefärbt und dann, wie in Beispiel I angegeben, nach gutem Spülen nachbehandelt. Es 'treten sehr klar die gelben, roten, violetten, blauen und braunen Effekte unter Umständen neben weißen Effekten auf indigoblauem bzw. hellblauem Grunde hervor. Beispiel III. Die Effektgarne werden gefärbt mit Benzoechtrot GL, Chloraminrot 8 BS, Chloraminorange G, Chloramingelb FF, Chloraminviolett R, Chloraminbraun G; 500 g des so gefärbten Garnes werden dann. zunächst auf 5 i Seifenlösung i:: 2o aufgesetzt, welcher auf 1 1 5 g Tannin zugesetzt waren. Nach gutem Imprägniercn und Trocknen wird dann weiter auf ein 5-Liter-Bad gesetzt, das aus 4,5 1 essigsaurem Kupfer 3° B6 und 0,5 1 Permanganatlösung i: ioo besteht. Nach i Stunde wird abgewunden, leicht gespült und getrocknet. Die so vorbereiteten Garne werden mit weißem Baumwollgarn zu Stückware mit geschützten Effektfäden verarbeitet und dann überfärbt mit Benzoformgelb R, Benzotiefschwarz SS und Chloraminviolett FFB. Nach der üblichen Nachbehandlung und gutem Spülen treten die Bunteffekte als rot, rosa, orange, gelb, violett und braun hervor.
  • Beispiel IV.
  • Wie bei den vorhergehenden Beispielen wird Baumwollgarn mit den folgenden acht Farben vor der Verwendung als Effektfaden vorgefärbt : Diazobrillantscharlach B extra., Diazoindigoblau BR extra (beide mit ß-Naphtol entwickelt), Paragrün 2 BL und Toluylenorange R (beide mit Parazol FB entwickelt), Benzochrombraun G und Benzochromschwarzblau B (beide nachchromiert und gekupfert), Katigenviolett B und Katigenbrillantgrün 3 G. Soo g des so- vorgefärbten Garnes werden nun mit 5 1 Seifenlösung i:: 2o, welche im Liter 5 g Tannin enthält, gut imprägniert und dann auf eine Lösung gesetzt, welche im Liter 950 ccm essigsaures Kupfer 5° B6 und 50 ccm Kaliumpermanganatlösung i : ioo enthält; nach i1/2 Stunden wird gespült und getrocknet. Das so vorbereitete Garn wird nun mit weißem Baumwollgarn zusammen zu einem Gewebe verarbeitet, das auf weißem Grunde die geschützten Effektfäden enthält. Das Baumwollstück wird darauf gefärbt mit Benzoechtrosa -q BL, Thiazolgelb GL und Brillantbenzoechtviolett ¢ BL, und dann, wie im Beispiel I angegeben, nachbehandelt.. Es treten auf dem rosa, gelb bzw. violettgefärbtem Untergrunde die Farben der Effektgarne rot, blau, grün, dunkelbraun, hellbraun, dunkelblau, violett und grün schön hervor.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung weißer oder bunter Effekte in Gespinsten und Geweben, dadurch gekennzeichnet, daß auf die gefärbten oder ungefärbten Fasern verschiedenster Art unlösliche Metallverbindungen zusammen mit einem Oxydationsmittel niedergeschlagen werden, worauf man die so vorbehandelte Faser mit unbehandelter zusammen verarbeitet, die erhaltene Ware mit gegen Oxydationsmittel unbeständigen Farbstoffen, mit Ausnahme von Indigo und ähnlichen Küpenfarbstoffen, ausfärbt und dann das Reservierungsmittel entfernt.
DE1915341270D 1915-03-18 1915-03-18 Verfahren zur Herstellung weisser oder bunter Effekte in Gespinsten und Geweben Expired DE341270C (de)

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