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Prellsicherung für Verschlußlamellen
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Die Erfindung betrifft eine Prellsicherung für Lamellen eines fotografischen
Verschlusses mit einem zweiarmigen Sicherungshebel, dessen Betätigungsarm von der
ablaufenden Lamelle im Sinne einer stoßdämpfenden Verbindung zwischen dessen Fangarm
und der Lamelle erfaßbar ist.
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Die bei Verschlüssen in zahlreichen Varianten verwendeten Fangklinken
zum Sperren eines ungewollten Rücklaufes (Prellen) der Verschlußlamellen (DE-AS
2440972, DE-OS 2621229, DE-OS 2659045) sind mit dem Nachteil behaftet, daß diese
Sperren durch Schwenken der Fangklinken entgegen ihrer Fangfeder gelöst werden müssen.
Bei den gattungsbezogenen Prellsicherungen ist der zweiarmige Sicherungshebel mit
einer Friktion belastet, die das Rückführen der Verschlußlamellen in ihre Ausgangsstellung,
z.B. beim folgenden Spannvorgang bremst (DE-AS 1090508), indem diese Friktion überwunden
werden muß.
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Andere zum Verhindern des Prellens eingesetzte Reibungsbremsen (DE-OS
2341750, DE-OS 2342451) haben ebenfalls den Nachteil, das Rickführen der Verschlußlamellen
in die dem Spannzustand entsprechende Ausgangsstellung zu erschweren Ziel der Erfindung
ist das Verbessern der genannten Art von Preilsicherungen hinsichtlich eines von
Bremserscheinungen freies Zurückführen der Verschlußlamellen in ihre Ausgangsstellung.
Aufgabe der Erfindung ist eine Vorrichtung zum prellsicheren Abfangen der ablaufenden
Verschlußlamellen. Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß der Sicherungshebel
leicht drehbar gelagert und mit einer Rückstellfeder belastet ist, die den Betätigungsarm
im Ablaufweg der Lamelle und den Fangarm des Sicherungshebels außer Eingriff mit
de Lamelle zu halten sucht. Auf diese Weise wird die Prellsicherung nach
Beseitigung
der Prellgefahr selbständig wieder aufgehoben.
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Zweckmäßig trägt der Fangarm des Sicherungshebels einen gegen die
Lamelle senkrecht zu deren Bewegungsrichtung drückbaren Bremsbacken. Ein Dämpfen
des AuSschlages der in die Ruhestellung ablaufenden Verschlußlamellen wird vorzugsweise
dadurch erreicht, daß der leicht drehbar gelagerte und mit einer dem AblauSsinn
der Lamelle entgegengerichteten Riickstellfeder belastete Hebel einen Bremsbacken
trägt, der an einem gegen die Lamelle senkrecht zu deren Bewegungsrichtung federnden
Fangarm angeordnet ist. Auf diese Weise kann durch Verlängerung des Abfangweges
eine innerhalb dieses Abfangweges zunehmende Bremskraft eingesetzt werden. ZweckmäZig
ist der den Bremsbacken tragende federnde Fangarm zugleich als Ruckstellfeder für
den zweiarmigen Sicherungshebel ausgebildet. Einer weiteren vorteilhaften Ausführung
zufolge ist auf der dem Bremsbacken abgewendeten Seite der Lamelle eine der Druckrichtung
des Bsemsbaokens entgegengesetzt vorgespannte Bremsfeder angeordnet. Einer anderen
vorteilhaften Ausgestaltung zufolge trägt der Fangarm des Sicherungshebels eine
Klinke, weist die Lamelle einen von der Klinke anfaßbaren Lappen auf und ist ein
ortsfester Anschlag für die Lamelle vorgesehen, der unmittelbar nach dem Auftreffen
der Lamelle auf den Betätigungsarm des Sicherungshebels von der Lamelle erreichbar
ist. Vorzugsweise trägt der ortsfeste Anschlag einen den Ablaufweg der Lamelle begrenzenden
einstellbaren Exzenter.
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Die Erfindung ist anhand dargestellter und beschriebener Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigen Fig. 1 die Seitenansicht einer Prellsicherung, Fig. 2 die Draufsicht
zu Fig. 1, Fig. 3 die weitere Ausführung einer Prellsicherung, Fig. 4 die Draufsicht
zu Fig. 3,
Fig. 5 die Seitenansicht einer StoßiaflpSung und Fig.
6 und 7 weitere Ausführungen einer Stoßdämpfung.
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Zwischen einem Träger 1 und einer mit diesem durch die Schraube 4
verbundenen Platte 2 ist die Lamelle 3 eines fotografischen Verschlusses bewegbar
gelagert (Fig. 1).
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Auf der quer zur Bewegungsrichtung der Lamelle 3 angeordneten Welle
5 ist der Sicherungshebel 6 drehbar gelagert. Der Betätigungsarm 6a des Sicherungshebels
6 ragt in den letzten Teil des Ablaufweges der Lamelle 1 und durch die Aussparung
2a der Platte 2. Am Betätigungsarm 6a greift das freie sunde einer schwachen Rdckstellfeder
7 an, die mit der Schraube 4 an dem Träger 1 befestigt ist. Diese Ruckstellfeder
7 sucht den Sicherungshebel 6 entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen. Der Fangarm
6b des Sicherungshebels 6 weist einen Bremsbacken 6c auf, der entgegen der Rückstellfeder
7 gegen die Oberfläche der Lamellen 3 bewegbar ist.
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Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende: Durch die Rückstellfeder
7 wird der Bremsbacken 6c des Sicherungshebels 6 außerhalb des Laufbereiches der
Lamelle 3 gehalten. Beim Ablauf der Lamelle 3 in Richtung des Pfeiles 8 passiert
die Lamelle 3 ungehindert den Bremsbacken 6c. Gegen Ende ihres Ablaufes trifft die
Lamelle 3 auf den Betätigungsarm 6a des Sicherungshebels 6 und gibt diesem einen
Impuls entgegen der schwachen Rückstellfeder 7 im Uhrzeigersinn. Dabei verliert
die Lamelle 3 den ersten Teil ihrer Bewegungsenergie. Besagtem Impuls zufolge drückt
der Bremsbacken 6c gegen die Lamelle 3, so daß die Drehung des Sicherungshebels
6 erstarrt und die Lamelle 3 zum Zurückprellen neigt. In diesem Augenblick aber
wirkt noch das Impulsmoment im Sicherungshebel 6, und der Bremsbacken 6c dämpft
das Zurückprellen der Lamelle 3. Sobald die Prellgefahr beseitigt ist, schwenkt
die Riickstellfeder 7 den Sicherungshebel 6 entgegen dem
Uhrzeigersinn.
Damit wird der Bremsbacken 6c von der Lamelle 3 abgehoben, so daß die Lamelle 3
ohne Behinderung durch den Sicherungshebel 6 in ihre Ausgangsstellung entgegen dem
Pfeil 8 zurückbewegt werden kann.
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Einer anderen Ausbildung zufolge (Fig. 2) ist der Sicherungshebel
6 am Fangarm 6b mit einer Klinke 6d versehen, die mit einem Lappen 9 der Lamelle
3 zusammenarbeiten kann.
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Die Endstellung der Lamelle 3 wird durch einen Anschlag 10 bestimmt.
Der Anschlag 10 trägt den Exenter 11, der in Bewegungsrichtung der Lamelle 3 einstellbar
ist. Ansonsten entspricht der AuSbau der Anordnung gemäß Fig01.
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Beim Ablauf der Lamelle 3 in Richtung des Pfeiles 8 wird die Klinke
6d impulsartig hinter den Lappen 9 geschleudert, während die Lamelle 3 vom Exenter
11 hart elastisch zuruckgestoßen wird. Dieser Prellzeitpunkt kann durch Drehen des
Exenters 11 eingestellt und mit der Bewegung der Klinke 6d abgestimmt werden. Die
Rücklaufbewegung der Lamelle 3 wird jedoch zunächst durch die Klinke 6d verhindert.
Nach dem Beseitigen der Prellgefahr schwenkt die schwache Rückstellfeder 7 den Sicherungshebel
6 entgegen dem Uhrzeigersinn, so daß die Klinke 6d außer Eingriff mit dem Lappen
9 kommt. Die Lamelle 3 kann ohne Behinderung durch den dämpfenden Sicherungshebel
6 in ihre Ausgangsstellung entgegen dem Pfeil 8 zurückgeführt werden.
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Einer anderen Ausführung zufolge (Fig. 5) ist der Fangarm 6b des Sicherungshebels
6 federnd ausgebildet und trägt einen Bremsbacken 6c, der entgegen der Rückstellfeder
7 gegen die Oberfläche der Lamelle 3 bewegbar ist.
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Die Platte 2 ist gegenüber dem Bremsbacken 6c mit einem schräg ansteigenden
Bremsbock 2c versehen.
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Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist in ihrer Anfangsphase unverändert.
Sobald allerdings die Lamelle 3 auf den Betätigungsarm 6a des Sicherungshebels 6
trifft und beginnt, diesen entgegen der schwachen Rückstellfeder 7 im Uhrzeigersinn
zu drehen, drückt der Bremsbacken 6c mit zunehmender Kraft gegen die Lamelle 3 bi:w.
Bremsbock 2C so daß die Bewegung der Lamelle 3 erstarrt. Gegebenenfalls noch vorhandenes
Bestreben der Lamelle 3 zum Zuxuckprellen wird verhindert, weil zunächst noch ein
Impulsmoment im Sicherungshebel 6 der Prellrichtung der Lamelle 3 entgegenwirkt.
Letztlich sucht die Rückstellfeder 7 den Sicherungshebel 6 entgegen dem Uhrzeigersinn
zu schwenken.
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Dabei wird der Bremsbacken 6c von der Lamelle 3 abgehoben, so daß
die Lamelle 3 ohne Behinderung durch den Bremsbacken 6c in ihre Ausgangsstellung
entgegen dem Pfeil 8 zurückbewegt werden kann.
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Einer anderen Ausbildung zufolge (Fig. 6) ist auf die separate Rückstellfeder
7 für den Sicherungshebel 6 verzichtet worden. Als Rückstellfeder 7 dient bei dieser
Ausführung gleichzeitig der federnde Fangarm 6b, indem beim Ablaufen die Lamelle
3 in Richtung des Pfeiles 8 den Betätigungsarm 6a des Sicherungshebels 6 erfaßt,
im Uhrzeigersinn dreht und dabei den federnden Fangarm 6b (7) spannt. Nachdem die
Bewegungsenergie der Lamelle 3 verbraucht ist, sucht sich der federnde Fangarm 6b(7)
zu entspannen und den Sicherungshebel 6 entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen, wodurch
die Rückbewegung der Lamelle 3 in ihre Ausgangsstellung entgegen des Pfeiles 8 noch
unterstützt wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführung (Fig. 7) ist auf der dem Bremsbacken
6c abgewendeteten Seite der Lamelle 3 eine Bremsfeder 2b angeordnet, die entgegen
der Druckrichtung des Bremsbackens 6c vorgespannt ist. Die Bremsfeder 2b ragt
lediglich
so weit in den Bewegungsraum der Lamelle 3, daß die Lamelle 3 den Spalt zwischen
dem Bremsbacken 6a und der Bremsfeder 2b ungehemmt passieren kann. Erst beim Auftreffen
der Lamelle 3 auf den Betätigungsarm 6a wird mit dem Sicherungshebel 6 der Bremsbacken
6c gegen die ausweichende Bremsfeder 2b geschwenkt, so daß die Lamelle 3 in dem
sich verringernden Spalt zwischen Bremsbacken 6c und Bremsfeder 2b abgefangen wird.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Wesentlich ist stets, daß der Betätigungsarm 6a des Sicherungshebels
6 starr von der Lamelle 3 oder einem anderen ablaufenden Verschlußglied erfaßt und
dieses Verschlußglied vom Sicberungshebel durch ein gegengerichtetes Impulsmoment
bzw. mit rasch zunehmender Bremskraft vom Fangarm 6b abgefangen und die Prellsicherung
letzlich von selbst wieder aufgehoben wird.