-
"Rollmarkise"
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rollmarkise mit einer oberen,
mit einer Abwickelvorrichtung verbundenen Tuchwickelwelle sowie seitlichen Führungsschienen
für eine mit dem freien Tuchende verbundene Fallstange, sowie einer mit der Fallstange
verschieblichen, in einer Zwischenhöhe angehaltenen Spannstange.
-
Derartige Rollmarkisen ermöglichen eine variable Abdeckung eines Fensters
durch das Markisentuch, je nachdem, wie weit die Abwickelrolle abgewickelt wird
und wie weit demzufolge das von der beschwerten Fallstange nach unten gezogene Tuch
das Fenster überdecken kann. Derartige Rollmarkisen sind dabei im Aufbau erheblich
einfacher konstruiert als die darüber hinaus noch eine schräge Ausfallstellung des
unteren Tuchendes ermöglichenden Markisoletten.
-
Bei diesen Markisoletten sind nämlich zusätzliche Ausfallarme notwendig,
deren äußeren Enden mit der Fallstange verbunden sind, während die inneren Enden
an den Führungsschienen gleitenden Wandschenkeln angelenkt sind. Die zunächst eingefaltene
Baueinheit aus Wandschenkeln, Ausfallarmen sowie Ausfallstange und Spannstange gleiten
beim Abwickeln der Tuchwelle in dieser eingefaltenen Stellung nach unten bis zu
einer oberhalb der unteren Fensterkante liegenden Endstellung. Bei weiterem Abwickeln
der Tuchrolle fallen dann die Ausfallarme um einen insgesamt stumpfen Winkel bis
in eine schräg nach unten gerichtete Betriebsstellung aus. Neben dem gegenüber Rollmarkisen
erhöhten
Bauaufwand solcher Markisoletten ergibt sich bei ihnen
ersichtlich nicht die Möglichkeit einer vollständigen flächigen Uberdeckung des
Fensters durch das Markisentuch.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Rollmarkise so
auszugestalten, daß bei einfachster Konstruktion - insbesondere einer wesentlich
vereinfachten Konstruktion gegenüber Markisoletten - neben der normalen Oberdeckungsstellung
für die Fenster auch eine Ausstellung des unteren Markisentuch-Abschnitts nach Art
von Markisoletten möglich ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Führungsschienen zweigeteilt sind, daß die an den ortsfest montierten oberen Abschnitten
drehbar angelenkten unteren Ausfall-Abschnitte der Führungsschienen mittels einer
Verstelleinrichtung zwischen einer mit den oberen Abschnitten fluchtenden Normalstellung
und einer schräg ausgestellten Ausfallstellung verschwenkbar sind und daß im Bereich
der unteren Enden der oberen Führungsschienen-Abschnitte Anschläge zum Anhalten
der Spannstange vorgesehen sind.
-
Durch die erfindungsgemäße Teilung und gelenkige Aneinanderanlenkung
der Führungsschienen läßt sich in Verbindung mit einer einfach ausbildbaren Verstelleinrichtung
durch bloßes Schrägstellen dieser unteren Führungsschienen, die damit quasi Ausfallarme
bilden, eine geknickte Stellung des Markisentuchs erzielen, wie sie von den sehr
viel komplizierter aufgebauten Markisoletten her bekannt ist. Dabei erfolgt die
Verschwenkung der Ausfallarme - die bei der erfindungsgemäßen Lösung keine gesonderten
Bauteile zu sein brauchen, sondern ja durch die sowieso vorhandenen unteren Führungsschienen-Abschnitte
mitgebildet werden- nicht von oben her unter einem stumpfen Winkel in die nach unten
qeneigte Betriebsstellung, sondern quasi von unten her um den
Ergänzungswinkel
der Markisoletten-Ausfallverschwenkung zu 1800.
-
Neben der, vom Bauaufwand her vernachlässigbaren Zweiteilung der Führungsschienen
und ihrer gelenkigen Verbindung miteinander, kann in einfachster Ausgestaltung der
Erfindung vorgesehen sein, daß die unteren Ausfall-Abschnitte federnd in die Ausfallstellung
nach außen vorgespannt sind und mit einem einfachen Seilzug zur Rückstellung in
die vertikale, mit den oberen Führungsschienen-Abschnitten fluchtende Normalstellung
verbunden sind. Die Federn können dabei in die Gelenke eingebaute Torsionsfedern
sein.
-
Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, die Anschläge
so anzuordnen, daß die Spannstange unmittelbar vor der Schwenkachse der Ausfallabschnitte
angehalten wird.
-
Durch diese Ausbildung ist es nämlich möglich, daß das Markisentuch
mit seinen seitlichen Rändern in die Führungsschienen einragt, so daß keine seitlichen
Lichtspalte gegeben sind. Gleichzeitig ergibt diese Ausbildung die Möglichkeit der
Verwendung einer mit der Fallstange verbundenen, am unteren Ende der Führungsschienen
umgelenkten Zugeinrichtung zum Ausziehen des Markisentuchs, wobei in diesen Fällen
die Tuchwickelwelle bevorzugt mit einer Rückstell-Torsionsfeder verbunden ist.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, sowie an Hand
der Zeichnung. Dabei zeigen: Fig. 1 eine Ansicht eines Fensters mit einer davor
angeordneten erfindungsgemäßen Rollmarkise und Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt
längs der Linie II-II in Fig. 1.
-
Die in den Zeichnungen lediglich schematisch dargestellte Rollmarkise
umfaßt neben einer oberhalb der Fensteröffnung vor dem Querholm 1 des Fensterstocks
angeordneten Tuchwickelwelle 2 zum Aufwickeln des Markisentuchs 3 zwei seitliche,
in der Fensterlaibung angeordnete Führungsschienen 4 und 5, die sich bis zum unteren
Ende des Fensters erstrecken. In diesen Führungsschienen läuft eine beschwerte Fallstange
6, die eine Schlaufe 7 am unteren Ende des Markisentuchs 3 durchsetzt. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel greifen auch die seitlichen Ränder des Markisentuchs in die
Führungsschienen 4, 5 mit ein, so daß seitliche Lichtspalte vermieden sind. Die
Tuchwickelwelle 2 ist in an sich bekannter Weise mit einer den Querholm 1#vom Rauminn'eren
her zu bedienenden Aufwickelvorrichtung verbunden, die - nachdem derartige Aufwickelvorrichtungen
in vielfältiger Ausführungsform vorbekannt sind und ja ihre Ausbildung für das Wesen
der vorliegenden Erfindung keine besondere Bedeutung hat -in der Zeichnung nicht
mit dargestellt ist. Neben einer Handaufwickelvorrichtung könnte dabei auch eine
motorgetriebene Aufwickelvorrichtung oder auch eine Betätigungsvorrichtung vorgesehen
sein, bei der das freie Ende des Markisentuchs 3 statt durch das Gewicht der Fallstange
6 durch einen Seilzug nach unten gezogen wird, der am unteren Ende der Führungsschienen
4, 5 umgelenkt ist.
-
Erfindungsgemäß sind die Führungsschienen 4, 5 zweigeteilt, wobei
die ortsfest in der Laibung montierten oberen Abschnitte 4a, 5a gelenkig mit den
unteren Abschnitten 4b, 5b verbunden sind. Dies ermöglicht in Verbindung mit einer
schematisch angedeuteten Verstelleinrichtung 8 eine Verschwenkung dieser unteren
Ausfall-Abschnitte 4b, 5b, aus der ausgezogen in den Figuren dargestellten, mit
den oberen Abschnitten 4a, 5a fluchtenden Normalstellung in eine strichpunktiert
dargestellte Ausfallstellung, in der das Markisentuch 3 in gleicher Weise am unteren
Ende schräg nach
außen gestellt ist, wie man dies von den sehr viel
komplizierter aufgebauten Markisoletten her kennt. Um - wie weiter oben bereits
angedeutet - die Seitenränder des Markisentuchs 3 in die Führungsschienen 4, 5 eingreifen
lassen zu können, wird die Spannstange 9, die in den oberen Führungsschienen-Abschnitten
4a, 5a geführt mit der Fallstange hochgezogen wird, bzw. auf ihr aufliegend nach
unten gleitet - derartige Spannstangen dienen zur Windlast-Versteifung -durch am
unteren Ende der oberen Führungsschienen-Abschnitte 4a, 5a angeordnete, nicht dargestellte
Anschläge in einer Stellung im wesentlichen unmittelbar vor der Schwenkachse der
Ausfall-Abschnitte 4b, 5b angehalten. Dies bedeutet, daß die Umlenkung des Markisentuchs
3 im wesentlichen genau in dieser Schwenkachse erfolgt. Ohne diese Anordnung müßten
die Seitenschenkel der Führungsschienen 4a, 5a und 4b, 5b mehr oder weniger weit
aufgeschnitten sein, um einen Austritt der Ränder des Markisentuchs zu ermöglichen,
oder aber man müßte das Markisentuch schmäler halten, so daß es nicht mehr in die
Führungsschienen mit eingreifen kann.
-
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt.
Neben der Möglichkeit, die Fallstange mit einer besonderen Zugvorrichtung zu versehen
- beispielsweise einem unten umgelenkten Zugseil - wäre es beispielsweise auch möglich,
die Spannstange 9 entweder wegzulassen (was insbesondere für niedrige Fenster möglich
wäre), oder aber sie starr im Bereich des Gelenks 10 anzuordnen. Diese starre Konstruktion
ist/abnueF in Ausnahmefällen zweckmäßig, da die Spannstange 9 bei hochgezogenem
Markisentuch störend vor dem Fenster liegt.