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Gelenkarmmarkise Die Erfindung betrifft eine Gelenkarmmarkise, deren
einenends an eine Ausfallstange angelenkte Gelenkarme andernends in Wandlagern gelagert
sind, oberhalb von welchen eine in ortsfesten Lagern drehbar gelagerte angetriebene
Tuchwelle angeordnet ist, auf die wenigstens eine endseitig mit der Ausfall stange
verbundene Tuchbahn zu einem Tuchballen aufwickelbar ist..
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Solche Gelenkarmmarkisen, von denen. eine beispielsweise in der DE-PS
25 14 941 beschrieben ist, sind in der Praxis in vielfältigen Ausführungsformen
bekannt. Sie sind in der Regel mit einem Markisenkasten ausgerüstet, der den Tuchballen
umgibt und damit das Tuch vor Verschmutzung und Witterungseinwirkungen schützt.
Der Markisenkasten ist ebenso wie die die Gelenkarme tragenden Wandlager an einer
Wand oder dergleichen befestigt.
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Zum Beispiel bei der Anordnung einer Gelenkarmmarkise oberhalb eines
Schaufensters ist ein solcher Markisenkästen gelegentlich unerwünscht, weil entweder
kein Platz für ihn vorhanden ist oder aber er an der Gebäudefassade stört. In diesen
Fällen ist es bekannt, etwa oberhalb des Schaufensters eine nach unten zu offene
Wandnische vorzusehen, in der die Markise im eingefahrenen Zustand aufgnommen werden
soll, so daß sie nach außen'hin nicht
störend in ErstHeinung^'trltt.
Um die eingefahrene Markise in diese Nische zu bringen, ist es notwendig, einen
eigenen Hubmechanismus vorzusehen, der mit einem separaten Antrieb ausgerüstet ist
und nach dem Aufwickeln der Tuchbahn, d.h. dem Einfalten der Gelenkarme, betätigt
werden muß.
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Der dadurch bedingte technische Aufwand ist groß; außerdem ist die
getrennte Betätigung von zwei verschiedenen Antriebseinrichtungen, von denen die
eine für das Aufwickeln der Tuchbahn und die andere zum Anheben der eingefahrenen
Markise bestimmt ist, umständlich.
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Grundsätzlich ähnliche Verhältnisse ergeben sich, wenn die eingefahrene
Markise nicht in einer Nische, sondern hinter einer bauseits vorgesehenen Blende
oder dergleichen untergebracht werden muß.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Gelenkarmmarkise
zu schaffen, die bei besonders einfachem betriebs sicherem Aufbau durch Betätigung
lediglich eines einzigen Antriebs sowohl ein- und ausgefahren als auch im eingefahrenen
Zustand in eine obere Stellung überführt werden kann, in der sie beispielsweise
allseitig geschützt untergebracht ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Gelenkarmmarkise
erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Wandlager an der Wand oder dergleichen
höhenverstellbar gelagert sind und die Tuchbahn über eine mit den Wandlagern verbundene
Umlenkeinrichtung geführt ist, die jeweils gemeinsam mit den Wandlagern und den
damit verbundenen Teilen bei eingefalteten
Gelenkarmen, ausgehend
von einer unteren Stellung, unter der Wirkung der von der Tuchwelle auf die Tuchbahn
übertragenen Zugkraft,unter Uberführung in eine obere Stellung an die Wickelrolle
heranbewegbar ist, sowie aus der oberen Stellung bei nachlassender Zugspannung selbsttätig
in die-untere Stellung zurückführbar ist.
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Bei dieser Markise wird die beim Aufwickeln des Tuchballens auf die
Tuchbahn ausgeübte Zugkraft nicht nur dazu ausgenützt, die Gelenkarme einzufalten;
die Zukraft hebt vielmehr die eingefahrene Markise anschließend an das Einfalten
der Gelenkarme an, bis die Umlenkeinrichtung und die Wandlager und somit auch die
eingefalteten Gelenkarme in ihre obere Ruhestellung gelangen.
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Die Umlenkeinrichtung ist mit den Wandlagern und den damit verbundenen
Teilen vorzugsweise unter der Wirkung der Schwerkraft aus der oberen in die untere
Stellung zurückführbar. Erforderlichenfalls kann die Anordnung aber auch derart
getroffen sein, daß die Umlenkeinrichtung mit den Wand lagern und den damit verbundenen
Teilen unter der Wirkung einer zusätzlich zu der Schwerkraft wirkenden Federkraft
aus der oberen in die untere Stellung überführbar ist, was insbesondere dann von
Bedeutung ist, wenn die -Schwerkraf.t wegen der leichten Konstruktion der Markise
zum Absenken der eingefahrenen Markise aus der oberen in die untere Stellung nicht
ausreichend sein sollte.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Anordnung derart getroffen,
daß die Umlenkeinrichtung und die Wandlager an wenigstens einem Schieber angeordnet
sind,
der in einem ortsfesten Führungselement im wesentlichen vertikal
verschieblich geführt ist Dabei können an dem ortsfesten Führungselement auch gleich
die Lager der Tuchwelle befestigt sein, womit sich eine sehr kompakte Konstruktion
ergibt. Besonders günstige Verhältnisse hinsichtlich des Anhebens der eingefahrenen
Markise ergeben sich, wenn die Tuchbahn durch die Umlenkeinrichtung, ausgehend von
der Tuchwelle, bis in die Nähe der Wandlager zunächst im wesentlichen parallel zu
dem Führungselement und dem Schieber geführt ist. Damit ist die während des Hubvorganges
zur Wirkung kommende vertikal gerichtete Kraftkomponente besonders groß.
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Die Umlenkeinrichtung ist mit Vorteil eine über die Breite der Markise
sich erstreckende, frei drehbar gelagerte Umlenkrolle, die von dem darüber laufenden
Tuch gedreht wird und sicherstellt, daß auf das Tuch keine unzulässigen Reibungskräfte
ausgeübt werden.
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Insbesondere bei breiteren Markisen ist es zweckmäßig, wenn jedem
Wandlager ein eigener Schieber und ein eigenes Führungselement zugeordnet sind und
die Führungselemente an einer gemeinsamen, über die Breite der Markise durchgehenden
Konsole befestigt sind, so daß die ganze Markise eine Baueinheit bildet.
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Wenn die Tuchwelle und das (die) Führungselement(e) in einer nach
unten zu offenen Nische der Wand od.
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dgl. oder in einem entsprechenden Kasten angeordnet sind, ist mit
Vorteil an dem (den) Schieber(n) unten eine Abdeckplatte angeordnet, durch die bei
in der oberen Stellung befindlicher Umlenkeinrichtung die Nische bzw. der Kasten
unten verschlossen ist.
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Durch diese Ausbildung wird erreicht, daß die eingefahrene Markise
allseitig geschützt untergebracht ist, wobei gleichzeitig vermieden wird, daß an
der Fassade oder dergleichen eine unschön in Erscheinung tretende Öffnung verbleibt.
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In der Regel sind die Wandlager als einfache Schwenklager ausgebildet,wobei
die Neigung der Schwenklager gegenüber der Vertikalen entsprechend der Neigung der
ausgefahrenen Markise fest eingestellt ist. Es kann aber auch zweckmäßig sein, die
Wandlager als Kipplager mit einer im wesentlichen horizontalen Kippachse auszubilden,
womit erreicht wird, daß die Gelenkarme beim Ein- und Ausfahren zusätzlich zu ihrer
Ein- und Ausfaltbewegung noch eine Schwenkbewegung um die horizontale Kippachse
ausführen können. Diese Schwenkbewegung ist auf einen bestimmten vorherbestimmten
Schwenkbereich beschränkt und erlaubt es, die eingefalteten Gelenkarme in eine etwa
horizontale Ebene zu bringen, wodurch der Platzbedarf der eingefahrenen Markise
noch verringert wird.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Gelenkarmmarkise gemäß der Erfindung,
im ausgefahrenen Zustand, in einer Seitenansicht, und Fig. 2 die Gelenkarmmarkise
nach Fig. 1, im eingefahrenen Zustand, ebenfalls in einer Seitenansicht.
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Die in den'Fig. 1,2 schematisch veranschaulichte Gelenkarmmarkise
weist eine Anzahl in der üblichen Weise
nebeneinander angeordneter
Gelenkarme 1 auf, deren beide Armteile la, 1b jeweils mittels eines Gelenkes 2 miteinander
verbunden sind. Die Gelenkarme 1 sind einen ends an einer als Aluminiumstrangpreßprofil
ausgebildeten Ausfallstange 3 jeweils bei 4 angelenkt und anderenends jeweils in
einem Wandlager 5 um eine bei 6 angedeutete Achse schwenkbar gelagert, die entsprechend
der Neigung der ausgefahrenen Markise einen kleinen Winkel mit der Vertikalen einschließt.
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Die Wandlager 5 können auch als sogenannte Kipplager ausgebildet sein,
so daß die Gelenkarme 1 beim Einfahren, ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten
Stellung, eine begrenzte Schwenkbewegung in Richtung eines Pfeiles 7 um'eine im
wesentlichen horizontale Kippachse 8 ausführen können.
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Jedes der Wandlayer 5 ist jeweils an einem in Gestalt eines Rohres
9 ausgebildeten Schieber befestigt, der seinerseits in einer als Führungselement
dienenden ortsfesten Führungsbüchse 10 in Vertikalrichtung mit geringer Reibung
längsverschieblich geführt ist. Die Führungsbüchsen 10 der einzelnen Gelenkarme,
von denen in den Fig. 1,2 jeweils nur einer dargestellt ist, sind an einem als Konsole
dienenden Winkeleisen i1 befestigt, das seinerseits an der oberen Wand 12 und einer
Seitenwand 13 einer nach unten zu offenen, in dem Mauerwerk oder dergleichen ausgebildeten
Nische 14 befestigt ist.
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Alternativ kann jeder Führungsbüchse 10 auch eine eigene kurze Konsole
11 zugeordnet sein. Auch gibt es Fälle, bei denen anstelle der Nische 14 ein eigener
entsprechend mit unterer Öffnung ausgebildeter wandfester Kasten vorhanden ist,
in den die Markise in noch zu beschreibender Weise eingefaltet wird.
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Auf zwei Führungsbüchsen 10 sind die beiden Lagerböcke 15 einer bei
16 mit ihrem Tuchballen angedeuteten Tuchwelle aufgesetzt, die mittels einer nicht
weiter dargestellten Antriebsvorrichtung etwa in Gestalt eines Schneckengetriebes
in Umdrehung versetzt werden kann.
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Auf die Tuchwelle 16 ist wenigstens eine Tuchbahn 17 zu einem Tuchballen
18 (Fig. 2) aufwickelbar. Die Tuchbahn 17 ist endseitig bei 19 an der Ausfallstange
3 befestigt und über eine Umlenkeinrichtung in Gestalt einer über die Breite der
Markise durchgehenden Umlenkrolle 20 geleitet, die mit horizontaler Drehachse in
Lagerteilen 21 frei drehbar gelagert ist, die an den beiden äußersten Rohren 9 befestigt
sind. Wie insbesondere aus Fig. 1 zu ersehen,ist die Umlenkrolle 20 derart angeordnet,
daß ausgehend von der Tuchwelle 16,die Tuchbahn 17 zunächst im wesentlichen parallel
zu der Führungsbüchse 10 und dem Rohr 9 verlaufend-bis in die Nähe der Wandlager
5 geführt ist, worauf sie etwa rechtwinklig umgelenkt wird.und sich zu der Ausfallstange
3 erstreckt.
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Bei breiten Markisen können anstelle einer einzigen Tuchbahn 17 auf
die Tuchwelle, 16 auch mehrere nebeneinander liegende Tuchbailnen aufgewickelt sein,
wobei der zwischen den einzelnen Tuchbahnen sich ergebende Spalt durch einen Abdecktuchstreifen
verschlossen ist, der mit aufgewickelt wird, wie dies an sich bekannt ist.
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Wenn, ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten unteren Stellung der
Umlenkrolle 20 und der Wandlager 5, die Tuchwelle 16 im Sinne des Aufwickelns der
Tuchbahn 17 in Umdrehung versetzt wird, werden zunächst die Gelenkarme 1 eingefaltet,
bis sie die in Fig. 2 dargestellte eingefaltete Stellung einnehmen, in der die beiden
Armteile
1a, ib jeweils Inein<lnder anliegen. Wenn die Wandlager 5 als Kipplage ausgebildet
sindt.werden die eingefalteten Gelenkarme sodann um die .Kippachse 8 nach oben geschwenkt,
bis sie im wesentlichen in einer horizontalen Ebene liegen.
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Bei fortgesetzter Drehung der Tuchwelle 16 werden die eingefalteten
Geienkarme 1 zusammen mit den Wandlagern 5 und der Umlenkrolle 20, bezogen auf Fig.
1, nach oben gezogen, bis das Ganze-die in Fig. 2 dargestellte obere Stellung einnimmt,
in der die Umlenkrolle 20, die Wandlager 5 und die eingefalteten Gelenkarme 1 vo'lständig
in der Nische 14 aufgenommen sind. Dabei st die Nische 14 selbst unten durch eine
Abdeckplatte} 22 versclulossen., die an den Rohren 9 unten anescweißt ist.
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Wird andererseits; ausgehend von der Stellung nach Fig. 2, die Tuchwelle
16 im Sinne des Ausfahrens der Markise gedreht, so gehen zunächst die-umlenkrolle
20, die Wandlager 5 und die eingefalteten Gelenkarme 1 unter der W.irkung der Schwerkraft
nach unten, wobei diese Teile durch die Rohre 5 in den Führungsbüchsen 10 geführt
sind. Sowie die Umlenkrolle 20 die in Fig. 1 dargestellte untere Stellung erreicht
hat, führt eine weitere Verdrehung der Tuchwelle 16 dazu, daß sich die Gelenkarme
1 in bekannter Weis'e ausfalten, bis der in Fig. 1 veranschaulichte Zustand erreicht
ist.
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Für den Fall, daß zufolge der leichten Konstruktion der Markise die
erwähnte, nach unten gerichtete Ausfahrbewegung der Rohre 9 in den Führungsbüchsen
10 durch die Schwerkraft allein nicht sicher genug erzielt wird, können in den Führungsbuchsen
10 noch zusätzlich Druckfedern vorgesehen sein, die die erwähnte Absenkbewegung
unterstützen und die umgekehrt beim Einziehen der Markise durch die Rohre 9 gespannt
werden.
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Wenn, wie erwähnt, die Wandlager 5 als Kipplager ausgebildet sind,
kann die Abdeckplatte 22 an den Rohren 9 um eine horizontale, parallel zu der Kippachse
8 verlaufende Achse schwenkbar gelagert und mit dem'die Kippbewegung ausführenden
Element wenigstens eines Kipplagers 5 gekuppelt sein. Dadurch wird erreicht, daß
die Abdeckplatte 22 die Kippbewegung der an den Wandlagern 5 endseitig gehalterten
Gelenkarme 1 mitmacht, womit sichergestellt wird, daß bei beengten Platzverhältnissen
die Abdeckplatte 22 das Einfalten der Gelenkarme 1 nicht behindert.
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