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Die Erfindung betrifft ein Betonsteinsystem zum Errich-
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ten von Mauern und Bauwerken, insbesondere der Gartenarchitektur,
bestehend aus Einzelbausteinen gleicher Höhe und unterschiedlicher Länge mit zwei
im wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Längsseiten, rechtwinklig zu den
Längsseiten verlaufenden Ober- und Unterseiten sowie mindestens einer rechtwinklig
zu den Längsseiten verlaufenden Stirnseite, wobei die Längen der Längsseiten jeweils
dem Einfachen oder einem ganzzahligen Vielfachen einer bestimmten Rastermaßeinheit
entsprechen.
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Bausteine dieser Art zum Errichten von Mauern und Bauwerken sind bekannt.
Man denke nur an den üblichen Backstein, dessen Abmessungen im Verhältnis 1:2:4
ausgebildet sind, wobei die Höhe einer Rastermaßeinheit entspricht. Je nachdem,
ob ein solcher Backstein mit seiner Langseite oder seiner Stirnseite sichtbar in
ein Mauerwerk eingefügt wird, ergeben sich nach außen bei gleicher Steinhöhe zwei
unterschiedliche Längen, die im Verhältnis 1:2 stehen. Wird der Stein im Mauerwerk
auf seine Längsseite oder sogar auf seine Stirnseite gestellt, ergeben sich weitere
Variationsmöglichkeiten im Sichtbild des Mauerwerkes.
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In der Gartenarchitektur werden Mauern aus Natursteinen bevorzugt.
Neben der speziellen Oberfläche solcher Steine ist es ein Merkmal der Natursteinmauern,
daß sie einerseits aus unterschiedlichen Steingrößen bestehen, die das Bild der
Mauern auflockern und natürlicher erscheinen lassen, und zum andern, daß solche
Mauern, wohl begründet durch eine gewisse Unregelmäßigkeit dieser Steine, verhältnismäßig
breite Fugen aufweisen. Natursteinmauern sind im allgemeinen jedoch sehr teuer und
bei größeren Mauerhöhen, insbesondere für die Abstützung von Böschungen, wird kein
ausreichender Verbund des Mauerwerkes und damit auch keine genügende Festigkeit
erreicht.
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Es werden für die Gartenarchitektur auch schon verschiedene Typen
von Betonhohlsteinen verwendet, deren Anwendung jedoch im allgemeinen eng begrenzte
Einsatzmöglichkeiten aufweist, so daß Variationen in der Ausbildung des Mauerwerkes,
u.a. das Ausbilden von stumpfen Winkelübergängen nicht möglich sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Betonsteinsystem der
eingangs bezeichneten Art zu schaffen, welches mit wenigen Steintypen ein abwechslungsreiches
Oberflächenbild der Bauwerke ermöglicht, den Fugencharakter einer Natursteinmauer
aufweist, bei entsprechender Ausrüstung auch für Stützmauern verwendbar ist und
bei spezieller Ausbildung auch nicht rechtwinklige Mauerübergänge zuläßt, ohne daß
die hierfür vorgesehenen Steine nur für die Winkelpositionen verwendbar sind. Dabei
soll die Handhabung des Steinsystems einfach sein, damit auch der Laie, der keine
Maurerfertigkeiten besitzt, Mauern und Bauwerke mit diesem System errichten kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Grundbausteine
des beanspruchten Systems an einer ihrer Stirnseiten und an ihrer Ober- oder Unterseite
mit parallel zu den Längsseiten verlaufenden, vorspringenden Rippen versehen sind,
die in bestimmtem, fugenbildenden Abstand von den Flächen der Längsseiten zurückgesetzt
sind, wobei sich die rastermaßbezogene Länge der Bausteine einschließlich der stirnseitigen
Rippen bestimmt, und daß die Bausteine mit von der Oberseite zur Unterseite durchgehenden
Hohlräumen versehen sind. Ausgenommen von dieser letzten Forderung sind lediglich
die Bausteine kleinster Länge, d.h. Bausteine von der Länge einer Rastermaßeinheit,
wenn diese in einer Größenordnung liegt, daß es nicht zweckmäßig erscheint, in einem
solchen Stein noch einen Hohlraum vorzusehen. Dies ist beispielsweise bei einer
bevorzugten Rastermaßeinheit von 10 cm der Fall.
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Da die vorstehenden Rippen an der Ober- bzw. Unterseite des Steines
die darüberliegenden Steine und somit das restliche Mauerwerk tragen, sollen sie
eine ausreichende Druckfestigkeit aufweisen und sind daher vorzugsweise mit rechteckigem,
oder wenn es für das Entformen der Steine bei der Herstellung erforderlich sein
sollte, mit leicht konisch trapezförmigem Querschnitt ausgebildet. Bei der beispielhaft
erwähnten Rastermaßeinheit von 10 cm und Steinlängen bis zu vierfacher Rastermaßeinheit
können die vorstehenden Rippen beispielsweise je eine Höhe und Breite von 2 cm aufweisen.
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Auch das Maß, um das die Rippen mit ihrer Außenkante gegenüber den
Längsseiten des Bausteines zurückgesetzt sind, kann in dieser Größenordnung liegen.
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Dadurch, daß die Steine die genannten Rippen an einer Stirnseite und
an einer horizontalen Seite aufweisen, trifft bei entsprechender Anordnung der Steine
im Mauerwerk jeweils eine mit Rippen versehene Seite eines Steines mit einer nicht
mit Rippen versehenen Seite eines anderen Steines zusammen, so daß die Rippen des
einen Steines jeweils den nach außen sichtbaren Fugenabstand bestimmen.
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Bei einer bevorzugten Ausführung des Systems entspricht die Höhe der
Bausteine der doppelten Rastermaßeinheit, während die Länge der Steine von der einfachen
bis zur vierfachen Rastermaßeinheit variiert. Durch Aufeinanderfügen der Steine
in horizontaler Lage lassen sich somit Mauern errichten, deren Stein reihen gleiche
Höhe aufweisen, wobei jedoch Steine unterschiedlicher Länge in einer Steinlage aufeinanderfolgen
können.
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Die Hohlräume in den Steinen sind zweckmäßigerweise so groß gewählt,
daß noch eine ausreichende Außenwandstärke.verbleibt, die dem Stein die erforderliche
Festigkeit verleiht. Die Hohlräume können auch unterteilt sein. So ist es
beispielsweise
aus Festigkeitsgründen zweckmäßig, die Steine von vierfacher Rastermaßlänge mit
einer Zwischenquerwand zu versehen. Je nach Anforderungen an das zu errichtende
Bauwerk bzw. die zu errichtende Mauer können die aufeinandergeschichteten Hohlsteine
auf unterschiedliche Art und Weise ausgefüllt werden. Bei Stützmauern und anderen
tragenden Mauern bietet sich die Möglichkeit, das Mauerwerk nach Errichten innen
mit Beton zu vergießen, wodurch Stützmauern von bis zu 5 m Höhe und ausreichender
Widerstandsfähigkeit erzeugt werden können. Werden die Mauern mit Beton vergossen,
so ist es zweckmäßig, sie von außen auch noch zu verfugen. Für kleinere Mauern in
Gartenanlagen ist es ausreichend, die Mauern mit Erde zu befüllen. In einem solchen
Fall sollten die Außenfugen nicht verputzt, sondern bemoost oder bepflanzt werden.
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Durch die spezielle, zweiseitige Anordnung seiner vorstehenden Rippen
kann der Stein aber auch in senkrechter Lage in das Mauerwerk eingefügt werden.
Er paßt sich dabei in gleicher Weise wie in horizontaler Lage in das System ein.
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Auf diese Weise lassen sich noch mehr Variationsmöglichkeiten im Mauerbild
erzeugen, bei senkrechter Anordnung der Steine ist jedoch für das Vergießen bzw.
Befüllen der Mauer darauf zu achten, daß die Hohlräume der senkrecht gestellten
Steine während des Vergießens noch von der Seite her zugänglich sind.
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Der beanspruchte Stein wird noch vielseitiger in seiner Verwendung,
wenn die beiden vorstehenden Rippen an der Oberseite bzw. an der Unterseite des
Steines in der Nähe der Enden des Steines noch durch Querrippen verbunden sind,
die in entsprechender Weise wie die Längsrippen gegenüber den Stirnflächen des Steines
zurückgesetzt sind. In diesem Fall kann der Stein auch mit seinen Stirnseiten als
Sichtseite eingesetzt werden. Dies ist insbesondere bei rechtwinkligen Maueranschlüssen
erforderlich. Je nach Art des verwendeten
Herstellungsverfahrens
für die Steine sowie abhängig von dem eingesetzten Rohmaterial können Steine mit
unterschiedlichem Oberflächencharakter erzeugt werden. Für die Gartenarchitektur
ist es vorteilhaft, den Steinen an allen vier Außenflächen, d.h. an den beiden Längsseiten
und an den Stirnseiten, einen sandsteinähnlichen Charakter zu verleihen.
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Um Winkelanordnungen beim Erstellen eines Bauwerkes zuzulassen, weist
das Betonsteinsystem in einer bevorzugten Ausgestaltung spezielle Winkelsteine auf,
deren eine Stirnseite aus zwei Stirnwandteilen besteht, die sich unter einem, im
allgemeinen stumpfen Winkel an die beiden Längsseiten anschließen und selbst einen
Winkel von 90" miteinander bilden. Die genannten stumpfen Winkel betragen bei einer
praktischen Ausführungsform 135°, wodurch auf einfache Weise um 45" abgewinkelte
Mauern in der Architektur vorgesehen werden können. Von den beiden schrägen Stirnwandteilen
ist der eine vorteilhafterweise so gestaltet, daß seine Länge der Tiefe der Steine
entspricht. Damit wird durch diese Schrägfläche der unmittelbare Anschluß für eine
weitere, unter einem Winkel angeordnete Steinreihe gewährleistet. Um linke und rechte
Winkelübergänge ausführen zu können, sollten die Winkelsteine jeweils in spiegelbildlicher
Ausführung zur Verfügung stehen.
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Eine besonders zweckmäßige Gestaltung des Betonsteinsystems besteht
darin, daß zu jedem Winkelstein ein Komplementärstein vorgesehen ist, durch den
der Winkelstein zu einem quaderförmigen Grundstein ergänzt wird. Der Komplementärstein
läßt sich aber auch selbst für Wihkelanordnungen im Mauerwerk verwenden.
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Diese Ausführung hat den entscheidenden Vorteil, daß fertige Bausteinsortimente
mit einer Anzahl Grundsteine unterschiedlicher Länge und einer über dem Normalbedarf
lie-
genden Anzahl von Winkel- und Komplementärsteinen angeboten
werden können. Sollen vom Anwender dann 45'- bzw. 135"-Winkel ausgeführt werden,
kann er die Winkel- und Komplementärsteine hierfür verwenden. Andernfalls läßt er
sie paarweise zusammen und fügt sie als Grundstein in die Mauer ein.
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Die Tiefe der Bausteine ist vorteilhafterweise ebenfalls auf das Rastermaß
abgestimmt. Wie aus der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung noch ersichtlich sein
wird, ist es bei der Wahl des Tiefenmaßes jedoch zweckmäßig, den einfachen oder
mehrfachen Rastermaßbetrag jeweils um die Höhe der vorstehenden Rippen zu vermindern.
Zweckmäßig ist eine Tiefe vom dreifachen Rastermaß, vermindert um die Höhe der vorstehenden
Rippen, bei einem Rastermaß von 10 cm, also eine Tiefe von 28 cm.
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Die Vielseitigkeit des erfindungsgemäßen Betonsteinsystems wird noch
dadurch erhöht, daß man die Komplementärsteine wie auch einen Typ der Grundsteine
mit durchgehenden Löchern zum Einziehen von Zugankern versieht, um eine auf solche
Zuganker aufgereihte Anzahl gleicher, nebeneinanderliegender Steine als Treppenstufe
einsetzen zu können.
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Näheres hierzu ergibt sich aus der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung.
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Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die beigefügten
Zeichnungen im einzelnen noch näher erläutert. Es stellen dar: Fig. 1 einen quaderförmigen
Grundstein des Betonsteinsystems in perspektivischer Darstellung, Fig. 2a Draufsichten
auf Grundsteine unterschiedlicher bis 2d -Rastermaßlängen, Fig. 2e Draufsicht auf
einen Winkelstein und einen Komple-
mentärstein, Fig. 3 die Seitenansicht
einer beispielhaft aus dem Betonsteinsystem errichteten Mauer, Fig. 4 die Draufsicht
auf einen Satz unterschiedlicher Steine des Systems, wie er beispielsweise standardmäßig
in einer einzigen Form hergestellt und in einer Mehrzahl solcher Sätze auf Palettenzum
Verkauf angeboten werden kann, Fig. 5 ein Beispiel für eine Winkelanordnung unter
Verwendung eines Winkelsteines, Fig. 6 ein Beispiel für eine Winkelanordnung unter
Verwendung eines Komplementärsteines, Fig. 7 ein Beispiel für eine U-förmige Maueranordnung,
Fig. 8 ein Beispiel für eine Treppenanordnung aus speziell hierfür geeigneten Komplementärsteinen
und Fig. 9 ein Beispiel für eine Treppenanordnung aus Grundsteinen mit Vorkehrungen
zum Einfügen von Zugankern.
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Mehrere unterschiedliche Steintypen des Betonsteinsystems sind in
den Fig. 1 und 2 dargestellt. Wie aus den Fig. 2a bis 2d erkennbar ist, betragen
die Längen der Steine ein ganzzahliges Vielfaches einer Rastermaßeinheit R. Das
abgebildete System besteht aus Grundsteinen mit den Vier unterschiedlichen Längen
R bis 4xR. Der längste Stein von der Länge L = 4xR ist perspektivisch in Fig. 1
und in Draufsicht in Fig. 2a dargestellt. Der Baustein weist zwei parallele Längsseiten
1 und zwei rechtwinklig zu diesen verlaufende Stirnseiten 2 und 3 auf. Die Oberseite
4 und die
Unterseite 5 des Steines sind körperlich nur in den Umfangsbereichen
vorhanden, da der Stein durch die Anordnung zweier von der Oberseite 4 zur Unterseite
5 durchgehender Hohlräume 6, die durch eine Zwischenwand 7 unterteilt sind, als
Hohlstein ausgeführt ist. An seiner Oberseite 4 sowie an der einen Stirnseite 2
ist der Stein mit vorstehenden Rippen 8 und 9 versehen, die jeweils paarweise und
in gewissem Abstand von den Längsseiten 1 parallel zu diesen verlaufen. Bei der
im Ausführungsbeispiel verwendeten Rastermaßeinheit von 10 cm beträgt die Höhe und
Breite dieser Rippen jeweils etwa 2 cm. Außerdem sind sie mit ihren Außenkanten
um ebenfalls etwa 2 cm gegenüber den Längsseiten 1 zum Steininneren hin zurückgesetzt.
Die Höhe H des Steines entspricht der zweifachen Rastermaßeinheit R. An der Oberseite
des Steines sind die vorstehenden Rippen 8 durch vorstehende Querrippen 10 miteinander
verbunden, die ihrerseits im gleichen Abstand von den Stirnseiten 2 und 3 des Steines
angeordnet sind, den die Rippen 8 von den Längsseiten 1 aufweisen. Bei der Ausführungsform
der Fig. 1 und 2 ragen die Enden 11 der vorstehenden Rippen 8 an der Stirnseite
3 des Steines, die nicht mit vorstehenden Rippen 9 versehen ist, über die Querrippen
10 hinaus bis zum Ende des Steines vor.
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Es ist auch eine Ausführungsform möglich, bei der die Rippen 8 an
diesem Ende mit der Querrippe 10 abschließen. Dadurch kann eine ansprechendere Ausbildung
der Oberkante einer Mauer, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist, und von Treppenstufen
erreicht werden. Die sich dabei im Seitenbild der Mauer an den Kreuzungsstellen
der Fugen ergebenden Löcher werden ohnehin entweder verputzt oder können bei Erdbefüllung
der Mauer sogar vorteilhafterweise für die Bepflanzung ausgenutzt werden.
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Die Steine nach den Fig. 2b bis 2d unterscheiden sich von dem Stein
nach Fig. 2a im wesentlichen nur durch ihre unterschiedliche Länge. Die Steine der
Längen 2R und 3R haben jedoch einen Hohlraum 6 ohne Querwand, während der kleinste
Stein
mit der Länge R ohne Hohlraum ausgebildet ist.
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Die Tiefe T der Steine entspricht im Ausführungsbeispiel dem dreifachen
Rastermaß R, vermindert um die Höhe einer vorstehenden Rippe 8 bzw. 9.
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Fig. 2e zeigt in Draufsicht einen Winkelstein 12 und einen Komplementärstein
13 in ihrer komplementären Zuordnung. Der Winkelstein 12 entspricht in seiner Ausbildung
am unteren Ende (bezogen auf Fig. 2e) derjenigen der Steine nach den Fig. 2a bis
2d. Er weist jedoch in Fig. 2e links eine kurze Längsseite 14 von der Länge R und
auf der gegenüberliegenden Seite eine lange Längsseite 15 auf. An die kurze Längsseite
14 schließt sich unter einem Winkel 16 von 135° ein erster langer Stirnwandteil
17 an, dessen Länge der Tiefe T der Bausteine entspricht (siehe hierzu auch Fig.
5 bis 7).
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Ein zweiter, kurzer Stirnwandteil 18 verbindet den langen Stirnwandteil
17 und die lange Längsseite 15 miteinander, wobei die beiden Stirnwandteile 17 und
18 einen rechten Winkel miteinander einschließen, woraus folgt, daß auch der Winkel
zwischen dem kurzen Stirnwandteil 18 und der langen Längsseite 15 135" beträgt.
Die Länge des kurzen Stirnwandteiles 18 und der langen Längsseite 15 ergeben sich
aus den übrigen festgelegten Bedingungen.
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Der Komplementärstein 13 weist entsprechend eine lange Längsseite
19, eine kurze Längsseite 20 sowie einen langen Stirnwandteil 21 und einen kurzen
Stirnwandteil 22 auf. Die Stirnwandteile bilden jeweils Winkel von 45" mit den Längsseiten.
Die Länge der langen Längsseite 19 des Komplementärsteines entspricht der dreifachen
Rastermaßeinheit, so däß der Winkelstein 12 und der Komplementärstein 13 zusammen
einen Grundstein von der Länge 4R ergeben. Er unterscheidet sich von dem entsprechenden
Stein nach Fig. 2a nur dadurch, daß zwischen den Längsseiten 14 und 19 des Winkelsteines
bzw. des Komplementärsteines eine Fuge ausgebildet ist.
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In Fig. 3 ist die Seitenansicht einer Mauerfläche dargestellt, die
aus Steinen der Typen nach Fig. 2a bis 2d zusammengestellt ist. Durch die wahlweise
waagerechte und senkrechte Verwendung der einzelnen Steintypen läßt sich ein abwechslungsreiches
Mauerbild erzeugen. Die schraffierten Flächen in Fig. 3 sollen die mögliche Einfügung
von Treppenstufen 23 darstellen, die in der Ansicht als geschnitten gedacht sind
und in ihrer Ausbildung im einzelnen näher in Verbindung mit Fig. 9 beschrieben
werden. Die obere Abschlußreihe der Mauer nach Fig. 3 ist durch Grundsteine der
Länge R gebildet, die gegenüber ihrer Normalstellung um 900 in eine Flachlage gedreht
sind.
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Fig. 4 zeigt einen möglichen Satz von Steinen des Betonsteinsystems,
wie er als standardmäßiges Sortiment beispielsweise in einer Form hergestellt werden
kann. Dieser Satz besteht aus drei Steinen der Länge R, einem Stein der Länge 2R,
einem Stein der Länge 3R, einem Stein der Länge 4R und zwei spiegelbildlichen Paaren
jeweils aus Winkelstein und Komplementärstein, die bei keinem Bedarf an Winkelsteinen
jeweils als Grundsteine der Länge 4R verwendet werden können. Zu den Winkelsteinen
und Komplementärsteinen ist noch zu erwähnen, daß auch diese an beiden Stirnseiten
mit vorstehenden Querrippen versehen sind, wobei die Querrippen an der aus zwei
Stirnwandteilen bestehenden winkelförmigen Stirnseite jedoch deren Kontur entsprechend
folgen. Der Komplementärstein weist jedoch abweichend von allen anderen Steinen
keine Stirnseite mit vorstehenden Rippen auf.
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In Fig. 5 ist eine Winkellösung unter Verwendung eines Winkelsteines
12 dargestellt. Aus dieser Anordnung ergibt sich deutlich, daß der lange Stirnwandteil
17 des Winkelsteines 12 in seiner Länge der Tiefe der Steine entsprechen sollte.
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Fig. 6 zeigt eine entsprechende Winkel lösung unter Verwen-
dung
eines Komplementärsteines 13. Im äußeren Bild besteht der Unterschied darin, daß
bei Verwendung des Winkelsteines 12 die Außenecke 24 keine Fuge aufweist, dagegen
aber die Innenecke 25. Bei Verwendung eines Komplementärsteines 13 gemäß Fig. 6
ist dies im wesentlichen umgekehrt.
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Fig. 7 zeigt ein Beispiel einer U-förmigen Mauerausbildung. Bei einer
derartigen Anordnung ist es erforderlich, bei jeweils einem Stein in dem die Schenkel
des U verbindenden Mauerabschnittes die vorstehenden Rippen 9 an der Stirnseite
des Steines abzuschlagen. Dies ist an den Stellen 26 in Fig. 7 geschehen. Eine entsprechende
Maßnahme kann auch beim oberen Abschluß einer Mauer gemäß Fig. 3 erforderlich sein,
wenn die Mauer so aufgebaut wird, daß sich die horizontalen Rippen der Steine jeweils
an deren Oberseite befinden. Fig. 7 zeigt ferner die Verwendung eines Paares aus
Winkelstein und Komplementärstein als Grundstein.
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Die Fig. 8 und 9 zeigen zwei unterschiedliche Möglichkeiten der Ausbildung
einer Treppe aus Steinen des beschriebenen Betonsteinsystems. Die Treppenanordnung
gemäß Fig. 8 ist aus Komplementärsteinen 13 gebildet. Um hierfür geeignet zu sein,
sind die Komplementärsteine an der Seite ihres kurzen Stirnwandteiles 22 und ihrer
kurzen Längsseite 20 ohne Hohlraum ausgebildet, was ohnehin wegen der engeren Abmessungen
in diesen Bereich zweckmäßig ist.
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In dem Materialzwickel zwischen Stirnseite 27, kurzer Längsseite 20
und kurzem Stirnwandteil 22 ist jeweils ein in Längsrichtung des Steines verlaufendes
Loch 28 vorgesehen, in das ein (nicht dargestellter) Zuganker eingezogen werden
kann. Auf den Zuganker werden entsprechend der gewünschten Länge der Treppenstufe
mehrere Komplementärsteine aufgereiht und mittels des Zugankers zu einer Einheit
zusammengezogen.
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Um die einzelnen Treppenstufen möglichst fugenfrei anein-
ander
anschließen zu können, und um sie gegenseitig abzustützen, sind in den Stirnseiten
27 (siehe auch Fig. 4) von der Oberseite zur Unterseite des Steines durchgehende
Kerben oder Nuten 29 eingearbeitet, in denen jeweils die Spitze 30 des benachbarten
Komplementärsteines bei der Treppenstufenanordnung gelagert werden kann.
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Fig. 9 schließlich zeigt eine Treppenstufenanordnung aus Grundsteinen
der Länge 2R. Diese Grundsteine (siehe auch Figur 4 links unten) sind, um sie zur
Ausbildung von Treppenstufen geeignet zu machen, in ihren an die Stirnseite 2 mit
den vorstehenden Rippen 9 angrenzenden Eckbereichen mit Materialzwickeln 31 versehen,
in die zum Hohlraum 6 hin offene Nuten 32 eingearbeitet sind. Diese Nuten 32 dienen
wie die Löcher 28 in den Komplementärsteinen 13 bei der Verwendung als Treppenstufen
der Aufnahme von (nicht gezeigten) Zugankern, auf die mehrere Steine zur Ausbildung
einer Treppenstufe aufgezogen werden können.
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Sowohl aus der Anordnung nach Fig. 8 wie auch aus der Anordnung nach
Fig. 9 ist zu erkennen, daß die Zuganker jeweils in den unteren Bereichen der Steine
angeordnet sind, die bei Biegebelastung der Treppenstufen auf Zug beansprucht werden.
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Wie aus den Kombinations- und Einsatzmöglichkeiten der einzelnen Steine
zu erkennen ist, bilden diese ein vielseitig verwendbares Betonsteinsystem, welches
einen großen Bereich von Anforderungen aus der Gartenarchitektur erfüllt. So'ist
das beschriebene Betonsteinsystem beispielsweise geeignet zum Erstellen von Gartenmauern,
Stützwänden bis 5 m Höhe, Gartenpavillons, Gartenlauben, Gerätehäusern, Treppenstufen,
Mülltonnennischen, Torpfosten, Erkern, Gartenbänken, Gartenkaminen, Grilltischen
und separaten Garagen.
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Winkel- und Komplementärsteine mit der beschriebenen Grundrißanordnung,
die sich jeweils paarweise zu einem kubischen Stein ergänzen, sind vorteilhaft auch
bei abweichenden Steinsystemen anwendbar, deren Steine nicht mit vorspringenden
Rippen zur optischen Fugenbildung versehen sind, insofern angestrebt wird, mit dem
zur Verfügung stehenden Steinsortiment von einem rechten Winkel abweichende Winkelübergänge,
insbesondere solche mit Winkeln von 135° ausführen zu können.
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