DE340746C - Verfahren zum Tonen photographischer Silberbilder mit Selen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Tonen photographischer Silberbilder mit Selen. Die Patentschrift 301019 beschreibt ein Verfahren zur Tonung photographischer Silberbilder mittels Selen, bei dem als Tonbäder Auflösungen von metallischem Selen in einfachen, wässerigen Lösungen von neutralen oder sauren Sulfiten Verwendung finden. Es wurde nun gefunden, daß sich die Tonungsgeschwindigkeit und auch die Ausgiebigkeit eines solchen Tonbades sehr verbessern läßt, wenn man irgendein Ammoniumsalz hinzufügt. Die Wirkung ist überraschend! stark und kommt allen untersuchten Ammoniumsalzen zu. Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat, Ammoniumchlorid, Ammonnumb romid, Ammoniumsulfozyanat, Ammoniumsukkinat, Ammoniumoxalat, Ammoniumtartrat, Ammoniumazetat, ja sogar Ammoniumkarbonat sind alle in gleicher Weise, wenn auch nicht alle in gleicher Stärke, wirksam. Auch die nahe verwandten Salze des Hydroxylamins und des Hydrazins, z. B. das Hydroxylaminchlorhydrat und das Hydrazinsulfat, sind: energische Beschleuniger der Selentonung. Bei diesen beiden Salzen ist aber eine- Neutralir sierung der wässerigen Lösung mit wenig Ammoniak notwendig, da sie infolge der geringen Stärke der Basen infolge von Hydrolyse sauer reagieren und aus Auflösungen von Selen in Sulfiten ohne vorherige Neutralisierung rotes Selen fällen. Dagegen verhalten sich die Salze organischer Stickstoff-Basen, insbesondere der Ammoniumhasen, genau wie die Ammoniumsalze selbst und können wie diese verwendet werden.
• Es ist schon vorgeschlagen worden, in Tonfixierbädern, die Salze selenhaltiger Säuren neben Natriumthiosulfat enthalten, dieses Salz durch Ammoniumthiosulfat zu ersetzen. Man hatte bisher aber weder erkannt, daß das Ammoniumthiosulfat in diesem Fall die Tonung beschleunigt, noch d'aß diese beschleunigende Wirkung auch anderen Ammoniumsalzen, einigen von ihnen sogar in weit höherem Grade als dem Ammoniumthiosulfat, zukommt. Was bekannt war, konnte also wohl die Verwendung von Ammoniumthiosulfat zur Herstellung einer bestimmten Art von Selentonbädern, nicht aber den Zusatz anderer Ammoniumsalze zu irgendwelchen Selentonbädern nahelegen. Beispiele. B e i s p i e 1 1. Man fertigt sich eine Auflösung von rotem Selen in einer kalten 20prozentigen Natriumsulfitlösung. Eine solche Lösung tont etwas grobkörr#ilge Bilder auf Chlorbromsilber-,oder Bromsilberpapieren nur verhältnismäßig langsam und nicht immer ganz gleichmäßig über größere Flächen. Wenn man nun, zu 1 Raumteil einer solchen Lösung 1 Raumteil :einer zoprozentigen Ammoniumsulfatlösung gibt, so erhält man den Endton in wenigen Minuten und ganz gleichmäßig, obwohl die Selenkoezentration auf die Hälfte herabgesetzt ist.
• B e i, s p. i e 1:2. Man fertigt sich eine Auflösung von Selen in einer warmen konzentrierten Natrium- oder Kaliumsulfitlösung. Eine solche Lösung tont in einer Verdünnung mit Wasser im Verhältnis i : 2o und ohne weiteren Zusatz Entwicklungsbilder in etwa z o Minuten zu einem angenehmen Photographieton. Sehr viel rascher und mit sehr viel verdünnteren Lösungen erfolgt eine ganz gleichmäßige Ton.ung aber, wenn man die Verdünnung statt mit Wasser mit einer 5- bis ioprozentigen Lösung von Ammoniumchlorid vornimmt. Es hat sich gezeigt, daß so noch Lösungen, welche nur 2 mg Sielen in 5o ccm enthielten, ein Visitbild in kurzer Zeit austonten.
• B e i s p i e 1 3. An Stelle des Chlorammoniums in Beispiele verwendet man eine 5prozentige Lösung von Methylaminbromhydrat. Die Wirkung ist ebenso vollständig wie bei Chlorammoniümanwendung.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Tonen photographischer Silberbilder mit Selen wach Patent 301019, dadurch: gekennzeichnet, daß den Auflösungen von Selen in Lösungen von neutralen oder sauren Sulfiten Ammoniumsalze, außer Ammoniumthiosulfat, oder Salze organischer Ammoniumbasen zugesetzt werden.