DE3405858A1 - Verfahren zur wiederaufbereitung von altoelen - Google Patents
Verfahren zur wiederaufbereitung von altoelenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10M—LUBRICATING COMPOSITIONS; USE OF CHEMICAL SUBSTANCES EITHER ALONE OR AS LUBRICATING INGREDIENTS IN A LUBRICATING COMPOSITION
- C10M175/00—Working-up used lubricants to recover useful products ; Cleaning
- C10M175/02—Working-up used lubricants to recover useful products ; Cleaning mineral-oil based
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederaufbereitung von Altölen.
Erfindungsgemäß werden Altöle, insbesondere Altschmieröle,
die normalerweise als Abfall verworfen oder verbrannt werden, zwecks Wiederverwendung in einem Verfahren
mit folgenden Stufen wieder aufgearbeitet:
a) Wärmebehandlung des Altöls;
b) Strippen des wärmebehandelten Öls unter Bedingungen und unter Verwendung von Verfahren, die zur Entfernung
der niedrig siedenden Umwandlungsprodukte der
to ·
Wärmebehandlung ausreichen, um die Gesamtsäurezahl (TAN), den in Toluol unlöslichen Anteil (T.I.)
und den Halogenidgehalt des Öles zu reduzieren;
c) Destillation des wärmebehandelten gestrippten Altöls unter Gewinnung eines Destillats und eines Rückstands;
d) Leiten des Destillates durch ein Bett aus aktiviertem Material;
e) Wasserstoffbehandlung des durch das Bett geleiteten
Destillats, so daß ein raffiniertes Öl erhalten wird, das sich als Grundlage für Schmieröl eignet.
Alternativ kann das Wiederaufbereitungsverfahren auch
dann mit Erfolg ausgeführt werden, wenn das oben genannte Strippen b) weggelassen wird. In diesem Fall wird das
Bett stärker belastet, aber der Gesamtprozeß ergibt immer noch ein wiederaufbereitetes Öl, das in seinen
COF* ■
physikalischen Eigenschaften und seiner chemischen Zusammensetzung frischen Ausgangsölen nahekommt.
Wenn das wiederaufzubereitende Altöl Wasser oder Brennstoff
ff raktionen in Mengen enthält, die der Praktiker für ausreichend groß hält, die Wärmebehandlungsoperation
zu beeinträchtigen (indem höhere Drucke als erwünscht benötigt werden), können das Wasser bzw. die Brennstoff
f raktionen vor der Wärmebehandlung aus dem Altöl entfernt werden.
Altöle, insbesondere solche, die als Schmieröle verwendet wurden, werden normalerweise als Abfall betrachtet,
sobald sie den beabsichtigten Zweck als Schmiermittel 5
erfüllt haben (z.B. Kurbelwannenöle usw.), und werden normalerweise entweder verworfen oder verbrannt, wobei
jede von diesen Beseitigungsmethoden mit nachteiligen Auswirkungen auf die Umwelt verbunden ist.
Dementsprechend wurden als Alternative Verfahren für die Rückgewinnung der gebrauchten Ölmoleküle entwickelt, um
die sowohl mit dem Verwerfen als auch mit der Verbrennung des Öls verbundene Umweltschädigung zu reduzieren
und um die wertvollen Ölmoleküle zu erhalten, die zu einem Ausgangsmaterial aufbereitet werden können, das in
seiner Qualität frischen Ausgangsmaterialien entspricht. Eine Säure/Ton-Behandlung ist von abnehmender Anwendbarkeit,
einerseits wegen der Komplexität der Additive, die
in modernen Schmierölen verwendet werden, andererseits 30
im Lichte des Problems der Schlammbeseitigung, das mit
der Säure/Ton-Behandlung verbunden ist.
Der Phillips-Prozeß (PROP) verbindet chemische Demetalli·
sierung mit Ton/Wasserstoff-Behandlung als abschließenden Stufen. Altöl wird vermischt mit einer wässrigen
Lösung von z.B. Diammoniumphosphat, das mit metallischen
Verunreinigungen zu Metallphosphaten reagiert, die sich wegen ihrer geringen Löslichkeit sowohl aus dem Wasser
als auch aus dem Öl abscheiden. Das demetallisierte Öl
wird nach Filtration unter Verwendung einer Filterhilfe 5
und Erwärmung mit einem Bett aus Ton in Kontakt gebracht, einer Wasserstoffbehandlung über einem Katalysator,
z.B- Ni/Mo, unterworfen und gestrippt (siehe US-PS 4 151 072).
Der Hauptnachteil der PROP-Technik besteht in der..
Beseitigung der großen Menge fester Abfallstoffe aus dem Filterkuchen und dem verbrauchten Ton. Außerdem
entsteht bei dieser Technik eine große Menge Abwas-
. _ ser aus der chemischen Lösung. Ib
Vakuumdestillation gefolgt von einer Wasserstoffbehandlung
wurde in der Literatur für die Wiederaufarbeitung von Altölen vorgeschlagen. Der Prozeß ist dadurch
charakterisiert, daß er frei von Umweltbelastung ohne den Anfall von Schlamm und öligen Tonabfällen ausgeführt
werden kann. Jedoch besteht ein Nachteil dieses Verfahrens darin, daß Verunreinigungen im Destillat, die aus
.den Schmiermitteladditiven oder zersetztem Öl stammen,
in der Destillationsstufe nicht bis auf ein hinreichend
25
niedriges Maß entfernt werden können. Die Folge davon ist, daß die Verschmutzung der Wasserstoffbehandlungsapparatur
zu einem ernsten Problem wird.
Entwässerung/Extraktion der Brennstofffraktionen/Destillation/Kontakt
mit Ton und/oder abschließende Wasserstoff behandlung ist auch vorgeschlagen worden (siehe
US-PS 3 919 076, US-PS 4 073 719 und US-PS 4 073 720). Bei diesen Verfahren werden verschiedene Typen von
Extraktionslösungsmitteln verwendet, z.B. Propan oder - .
einer Mischung aus Alkohol und Keton, um in dem entwässerten und von Brennstofffraktionen befreiten Altöl den
Gehalt an Koks und Verschmutzungen bildenden Bestandteilen vor der Vakuumdestillation zu reduzieren. Das
c erhaltene Destillat wird weiter verfeinert durch den Kontakt mit Ton und/oder eine abschließende Wasserstoffbehandlung.
Der Hauptnachteil dieses Vorgehens ist die Komplexität der Systeme zur Lösungsmittelrückgewinnung,
die hohen Energieverbrauch verursachen und durch Entweichen aus der Anlage sowie die Trennung der Abfälle
von den Lösungsmitteln Abfallchemikalien erzeugen.
Zusätzlich zu den oben genannten Wiederaufarbeitungstechniken
für Abfallöle gehören auch die Destillation von Altöl in einem Dünnfilm- oder Wischfilmverdampfer
5
(TFE oder WFE) zur Rückgewinnung eines Schmieröldestillats zum Stand der Technik. ("Recent Technology
Development in Evaporation Re-Refinery of Waste Oil", Bishop and Arlidge; "Thin-Film Distillation as a Tool
in Re-Refining Used Oil" Pauley; beide Artikel in Third International Conference on Waste Oil Recovery
and Reuse, 1978). Das Destillat muß jedoch weiterverarbeitet werden, um zu einem Endprodukt zu gelangen,
das frischem Ausgangsmaterial in qualitativer Hinsicht entspricht. Wärmebehandlung ist auch bekannt in der
Industrie als eine Methode zur Spaltung von Additivmolekülen und zur Fällung von Polymeren (siehe US-PS
4 033 859). Die Vordestillation eines Altöls, vorzugsweise durch Wasserdampfdestillation des Öls innerhalb
eines Temperaturbereiches zwischen 249 und 345 C 30
während mindestens 4 Stunden zur Entfernung von NO , leichten Ölbestandteilen und restlichem Wasser vor der
Destillation des Öls in einem Dünnfilmverdampfer ist in der US-PS 401 414 beschrieben.
Im folgenden wird auf die Figuren Bezug genommen. Es zeigen:
Figur 1: Eine schematische Darstellung der Abfolge der 5
Verfahrensschritte der vorliegenden Erfindung.
Figur 2: Eine schematische Darstellung der Abfolge der Verfahrensschritte der vorliegenden Erfindung
einschließlich Strippen des wärmebehandelten Öles. Der Einfachheit halber sind die Pumpen, Öfen, Rohrleitungen
usw., die für das Verfahren benötigt werden und
deren Anordnung und Betriebsweise für den Fachmann klar sind, wie auch die nachfolgenden Verfahrensschritte, die
auf die diversen ausfließenden Materialströme angewendet 5
werden bzw. angewendet werden können, weggelasen worden.
In Figur 1 wird das Altöl durch die Rohrleitung (1) einer wahlweise vorgesehenen Anlage zur Entwässerung und
Entfernung von Brennstofffraktionen (2), die unter angemessenen Bedingungen (die unten im Detail angegeben
werden) betrieben wird, zugeführt. Die Entwässerung und die Entfernung der Brennstofffraktionen kann ausgelassen
.werden, falls festgestellt wird, daß die Konzentration
an Wasser und Brennstofffraktionen niedrig genug ist, so
25
daß der Gesamtprozeß dadurch nicht beeinträchtigt wird,
z.B. wenn es sich bei dem Altöl um ein Transformatoröl
von schon niedrigem Gehalt an Wasser und Brennstofffraktionen handelt; in den meisten Fällen jedoch benötigen
Schmieröle vom Typ der Getriebeöle eine Stufe zur 30
Entwässerung und Entfernung von Brennstofffraktionen.
Diese Anlage zur Entwässerung und Entfernung von Brennstoff
fraktionen kann eine einzige Einheit sein oder eine Anzahl von Einheiten, von denen jede einzelne zur
Durchführung eines separaten Aspektes der Entwässerung
und der Enfernung von Brennstofffraktionen ausgelegt
ist. Wasser und Brennstoff fraktionen (Überkopfprodukte) werden abgeführt durch die Rohrleitungen (3) und (4).
Dem Verfahrensschritt der Entwässerung und Entfernung
von Brennstofffraktionen kann eine Filtereinheit (OPT-2)
5
vorgeschaltet sein zur Entfernung von Sand, Feststoffen, Metallspänen usw., die im Altöl vorhanden sein können.
Das entwässerte und von Brennstofffraktionen befreite Altöl wird durch die Rohrleitung (5) der Einheit für die
Wärmebehandlung (6) zugeführt und dann durch die Rohrlei· 10
tung (7) zur Destillationseinheit (8) weitergeleitet, die unter den verwendeten Bedingungen (detaillierte
Erklärung unten) nicht verkokt wird. Der Rückstand aus der Einheit (8) wird abgeführt durch die Rohrleitung
(8a). Das Destillat aus dieser Einheit wird durch die 15
Rohrleitungen (9) zum Bett (10) weitergeleitet, wo der Gehalt an Schlamm und Halogeniden reduziert wird.
Wahlweise kann eine zweite Einheit zur Wärmebehandlung (10 A) dem Bett vorgeschaltet werden. Der aus dem Bett
(10) austretende Materialstrom wird durch die Rohrlei-20
tung (11) der Wasserstoffbehandlungsvorrichtung (12)
zugeführt, wo das Öl weiterverarbeitet wird zu einem Produktölstrom (13), der einem frischen Öl gleichwertig
ist und der als Ausgangsöl für die Herstellung von
Ölprodukten wie Schmieröl, Transformatoröl, Kühlanlagen-25
öl, Turbinenöl, Weißöl usw. verwendet werden kann.
In Figur 2 wird das Altöl durch die Leitung (1) einer' wahlweise vorgesehenen Anlage zur Entwässerung und
Entfernung von Brennstofffraktionen (2) zugeführt,
die unter angemessenen Bedingungen (die unten im Detail erwähnt werden) betrieben wird. Die Entwässerung und
die Entfernung von Brennstofffraktionen kann weggelassen werden, falls die in dem Altöl gefundene Konzentration
von Wasser- und Brennstoffen niedrig genug ist,
so daß der Gesamtprozeß nicht beeinträchtigt wird (z.B.-
COPY
wenn es sich bei dem Altöl um ein Transformatoröl mit
niedrigem Gehalt an Wasser- und Brennstofffraktionen handelt); jedoch wird in den meisten Fällen bei der
Verwendung von Altölen vom Typ der Getriebe öle die Stufe der Entwässerung und Entfernung von Brennstofffraktionen
notwendig sein. Diese Anlage zur Entwässerung und Entfernung von Brennstofffraktionen (2) kann eine
einzige Einheit sein oder aus einer Anzahl von Einheiten bestehen, von denen'jede zur Durchführung eines einzelnen
Aspektes der Entwässerung und Entfernung von Brennstofffraktionen ausgelegt ist. Wasser und Brennstoff
fraktionen werden abgeführt durch die Leitungen (3) und (4). Der Anlage zur Entwässerung und Entfernung von
Brennstofffraktionen (2) kann eine Filteranlage vorgeschaltet sein (OPT-2), die der Entfernung von Sand,
5
Feststoffen, Metallspänen usw., die in dem Altöl vorhanden sein können, dient. Das entwässerte und von Brennstoff
fraktionen befreite Altöl aus der Anlage (2) wird durch die Leitung (5) zur Wärmebehandlungsvorrichtung
(6) geleitet und dann durch die Leitung (7) zum Turm (8) 20
für das Strippen der leicht flüchtigen Bestandteile, in dem die i-10, vorzugsweise i-5, insbesondere i-3 Gew.%
Fraktion des Altöls (i bedeutet Siedebeginn) durch die Leitung (9) entfernt wird. Obwohl die Einheit für die
Wärmebehandlung (6) und der Turm (8) für die Abtreibung
der leicht flüchtigen Bestandteile als separate Einheiten dargestellt sind, kann erfindungsgemäß auch eine
einzige integrierte Einheit sowohl für die Wärmebehandlung als auch für die Entfernung der leicht flüchtigen
Bestandteile verwendet werden. Der aus dieser Stufe
erhaltene Materialstrom wird durch die Leitung (10) zu einer Destillationseinheit (11) geführt, die unter den
verwendeten Bedingungen (die im Detail unten erklärt werden) nicht verkokt. Der Rückstand aus der Einheit
(11) wird durch die Leitung (ll(a)). abgeführt. Das 35
Destillat aus dieser Einheit wird durch die Leitung (12) zum Bett (13) geleitet, wo der Gehalt an Schlamm
und Halogeniden reduziert wird. Wahlweise kann eine zweite Einheit zur Wärmebehandlung (13(a)) dem Bett
vorgeschaltet werden. Der aus dem Bett austretende Materialstrom (13) wird durch die Leitung (14) der
Einheit zur Wasserstoffbehandlung (15) zugeführt, wo das Öl so weiterverarbeitet wird, daß ein Produktölstrom
(16) erhalten wird, der einem frischen Öl entspricht und als Ausgangsöl zur Herstellung von Ölprodukten wie
Schmieröl, Transformatoröl, Kühlanlagenöl, Turbinenöl,
Weißöl usw. verwendet werden kann. Jede Stufe der oben beschriebenen Verfahrensabfolge wird weiter unten im
Detail erläutert.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederaufbereitung
von Altöl, durch das ein wiederaufbereitetes Altöl erhalten wird, das einem frischen Öl vergleichbar
ist und das weiterverarbeitet werden kann zu Schmieröl, Transformatoröl, Kühlanlagenöl, Weißöl und anderen
SpezialÖlen. Das Verfahren ist nicht mit den Nachteilen hinsichtlich Betriebsweise und Umwelt behaftet, die
ältere Methoden zur Aufarbeitung von Altöl aufweisen.
Das erfindungsgemäße Wiederaufbereitungsverfahren
besteht aus folgenden Stufen:
a) Wärmebehandlung des Altöls;
b) Strippen des wärmebehandelten Altöls bei Atmosphärendruck oder reduziertem Druck zur Entfernung der
niedrig siedenden Umwandlungsprodukte;
c) Destillation des wärmebehandelten und gestrippten Öls;
d) Hindurchleiten des destillierten Öls durch ein Bett aus aktiviertem Material;
e) Wasserstoffbehandlung des in dem Bett behandelten
Öls.
Wenn notwendig, kann das Altöl vor der Stufe der Wärmebehandlung von Wasser und Brennstoffen befreit werden.
Alternativ kann das Wiederaufbereitungsverfahren auch
dann erfolgreich durchgeführt werden, wenn das oben genannte Strippen (b) ausgelassen wird. In diesem .
Fall wird das Bett stärker belastet, aber aus dem Gesamtprozeß wird immer noch ein wiederaufbereitetes
Öl erhalten, das in seinen physikalischen Eigenschaften
und seiner chemischen Zusammensetzung einem frischen Öl 15
nahekommt.
Grundsätzlich kann jedes Altöl, das in der Vergangenheit zur Verbrennung oder für die Rückgewinnung gesammelt oder
nach seinem Gebrauch verworfen wurde, als Einsatzprodukt-20
strom dienen. Der wiederaufzuarbeitende Altölstrom ist
überwiegend ein Schmieröl (z.B. Kurbelwannenöl usw.), aber er kann auch geringe Mengen anderer Spezialöle wie Transformatoröl,
Weißöl, Kühlanlagenöl usw. und Mischungen aus diesen enthalten, besteht jedoch vorzugsweise aus AIt-
Schmieröl. Die dem Wiederaufbereitungsverfahren unterworfenen Altöle sind aus Gründen des Umweltschutzes vorzugsweise
weitgehend frei von PCB. Repräsentative Einsatzproduktströme, die verwendet werden können, sind die beiden
unten beschriebenen Ströme A und B (Tabelle 1), die
aus gesammeltem kanadischen Schmieröl (Motoröl) bestehen
und die nur zur Illustration, keineswegs zur Beschränkung, dienen. Die Übersicht über die Zusammensetzung ist für ein
Klasse 10 Öl als angestrebtes (10 grade lube oil) Produkt
wiedergegeben. Die Übersicht über die Zusammensetzung ist
35
natürlich anders, wenn ein anderes Endprodukt als ein Klasse 10 Schmieröl angestrebt wird, z.B. ein Klasse 5
oder Klasse 30 Öl (bei den angegebenen Klassen handelt es sich um SAE-Klassen).
Eigenschaften der Altöleinsatzmaterialien
Dichte, kg/dm3, 15°C Viskosität, cSt, 400C
Einsatzmaterial A Einsatzmaterial B Juni 1980 Mai 1982
25,0 | 25,7 - |
0,9037 | 0,8996 |
_ | 50,5 |
Wasser (Flüssig.-VoI.%) | 5 | 12 |
Brennstofffraktion " | 12 | 15 |
Destillat 10.Grades " | 68 | 57 |
Rückstand | 15 | 16 |
Schwefel (Gew.-%) | 0,49 | 0,39 |
Stickstoff, Gew.-ppm | η.a. | 550 |
Halogen (Cl/Br), ppm | 770/n.a. | 2500/340 |
PCB, ppm | <0,l | 0,4 |
JYtetalle, ppm |
Pb Zn Ca M3 P
2921 1229 1346 295 1125
2221
1025
1010
166
980
COPY
Die Entfernung von Wasser, der Brennstofffraktion aus
leichten Kohlenwasserstoffen und des leichten Vakuumgasöls aus Altölen ist ein in der Industrie wohlbekannter Prozeß.
Typisch ist die Entfernung von Wasser und Brennstofffraktionen
durch Destillation bei Atmosphärendruck und/oder im Vakuum, obwohl andere Verfahren wie etwa Absetzenlassen,
Dekantieren oder Hindurchleiten durch Molekularsiebe oder Behandlung mit Trocknungsmitteln oder selektiven Absorbentien
oder Extraktionsmitteln auch verwendet werden können. Aus Gründen der Ökonomie und des Umweltschutzes
wird jedoch die Destillation, sei es bei Normaldruck oder im Vakuum, bevorzugt. Wahlweise und in Abhängigkeit von
der Qualität des Altöls, das verarbeitet wird, kann der Altöl-Einsatzproduktstrom durch ein Filter oder andere
Trenneinrichtungen geleitet werden, um den Gehalt an mitge-5
rissenen Feststoffen (d.h. Schmutz, Metallspäne, Sand usw.), die in dem Öl vor der Stufe der Entfernung von Wasser
und Brennstofffraktionen enthalten sein können, zu reduzieren,
um die Gefahr der Beschädigung der Anlage zu verringern und dementsprechend letztendlich ein wiederaufbereitetes
Ausgangsöl von höherer Qualität herzustellen.
Bei der Ausführung einer solchen Entfernung von Wasser und Brennstofffraktionen aus Altölen durch Destillation bei
Normaldruck und/oder in Vakuum können Arbeitsweisen, tech-25
nische Einrichtungen und Betriebsbedingungen nach dem Stand der Technik verwendet werden. Es ist offensichtlich,
daß dieser Schritt der Entfernung von Wasser und Brennstof ff raktionen nur wenn nötig ausgeführt wird, d.h. nur
dann, wenn das Altöl, das wieder aufbereitet werden soll, 30
Wasser oder leichte Kohlenwasserstoffe oder leicht flüchtige
Treibstoffe enthält, die der Fachmann entfernt wissen mochte. In manchen Fällen kann der Gehalt an Wasser
und/oder Brennstofffraktionen des Altöls schon niedrig ge-
nua sein, so daß diese Stufe ausgelassen werden kann (wenn
35
das Altöl z.B. ein TranformatorÖl ist). Diese Stufe wird
COPY
daher in ganz gewöhnlicher Weise ausgeführt. Typische Parameter des Prozesses der Entfernung von Wasser und
Brennstofffraktionen sind die Destillationstemperatur (im Bereich von 800C bis 3000C), der Destillationsdruck (im
Bereich von 0,5 kPa bis Normaldruck), das RÜCklaUfVerhalten
nis (von 0,5/1 bis 5/1) und der Durchsatz, der gegenwärtig
in der Industrie zur Anwendung kommt. Die Entwässerung wird unter Bedingungen und in dem Ausmaß durchgeführt, wie
es notwendig ist, um so viel wie möglich des eventuell enthaltenen Wassers aus dem Altöl zu entfernen, vorzugsweise
etwa 90 %, insbesondere etwa 95% am meisten bevorzugt. Bei der Entfernung der Brennstofffraktionen wird die Menge
der zu entfernenden Brennstofffraktionen, falls vorhanden, aus dem Altöl und die Kombination der zu verwendenden Bedingungen
dadurch festgelegt, welche abschließende Cha-
rakteristik, d.h. welche Qualitätsklasse das angestrebte
Schmieröldestillat, das aus der nachfolgenden Destillationsstufe erhalten wird (die im Detail unten behandelt
wird) aufweisen soll. Z.B. kann ein größerer Anteil an Brennstoffen, d.h. eine höhere Konzentration an Brennstof-
fen, in Ol toleriert werden, wenn das angestrebte Endprodukt ein Leichtöldestillat ist. Wenn' hingegen ein schwereres
Öl (schwerere Klasse) angestrebt wird, kann nur eine niedrigere Konzentration von Brennstoffen hingenommen
werden. Es bleibt dem Fachmann überlassen, das Ausmaß und die Gründlichkeit der Stufe der Entfernung der Brennstoff
fraktionen festzusetzen, und zwar im Hinblick auf die angestrebten Eigenschaften (Klasse) des zu gewinnenden Pro
duktes. Kurz gesagt ist die Gründlichkeit des Toppens, d.h. die Atmosphärendruck-Äquivalenztemperatur (AET) durch
die angestrebte Flüchtigkeit bestimmt, d.h". die Klasse des zu gewinnenden Schmieröls. Zusätzlich oder als Alternative
zur konventionellen Destillation in Standarddestillationstürmen können Dünnfilmverdampfer (TFE) oder Wischfilm
verdampfer (WFE)^ verwendet werden. Diese Vorrichtungen, TFE oder WFE, sind vielfach patentiert worden. Die Prinzi-
pien und typischen Bedingungen für ihren Betrieb sind im Detail beschrieben worden in "Recent Technology
Development in Evaporative Re-Refining of Waste Oil" von J.Bishop und D. Arlidge und in "Thin-Film Distillation as
a Tool in Re-Refining Used Oil" von J.F. Pauley; beide Artikel erschienen in Third International Conference on
Waste Oil Recovery and Reuse, 1978. Siehe auch US-PS 4 719, US-PS 3 348 600 und US-PS 4 160 692, auf die hiermit
ausdrücklich Bezug genommen wird.
Als ein Beispiel wird in Tabelle 2 die Entfernung von Wasser und Brennstofffraktionen aus einem typischen kanadischen
Altöl durch Blasendestillation (Normaldruck, anschließend Vakuum) wiedergegeben. In diesem Beispiel wird
eine Normaldruckäquivalenztemperatur (AET) von 3900C benötigt,
um die Flüchtigkeitsanforderungen eines Öls der SAE Klasse 10 zu erfüllen. Natürlich ist es klar, daß eine
andere Temperatur (AET) erforderlich ist, wenn Öle anderer Klassen angestrebt werden.
GOPY
Entfernung von Wasser- und Brennstofffraktionen aus einem Altöl
Blasendestillation
Destillationstemperatur (Dampf), 0C
Destillationsdruck, kPa
Normaldruckäquivalenz-Temperatur, 0C
Ausbeutebereich bezogen auf rohes (gesamtes) Altöl Fluss ig-Vol.-% (entferntes
Material)
100
101
(atmosphärisch)
100
Entfernung von Brennstofffraktionen
(2)
i-5
228
0,887
0,887
390 5-17
(1) Einsatzmaterial A aus Tabelle
(2) Das entwässerte Öl wurde als Einsatzprodukt für die Stufe der Entfernung
von Brennstofffraktionen verwendet.
Tabelle 3 zeigt die Resultate, die bei der Entfernung von Wasser und Brennstoffraktionen aus einem kanadischen Altöl-Einsatzmaterial
B ((Tabelle 1) unter Verwendung einer Pilotanlage durch kontunierliche Destillation unter Normaldruck
und im Vakuum (A&V) erhalten wurden. In vielen Fällen ist eine Vakuumdestillation allein angemessen.
COPY
Entfernung von Wasser und Brennstofffraktionen aus Altöl (1) durch
kontinuierliche. A&V-Destillation
Entfernung von Brenn-
10
Durchsatz, m /d Temperatur, 0C (Sumpf)
Druck, kPa
15 Rückflußverhältnis
Ausbeute an Überkopfprodukt
(Gew.-% bezogen auf eingesetztes Material)
Entwässerung | stofffraktionen |
2,2 | 1,1 |
250 | 270 |
Normaldruck | 3,3 |
keines | 3/1 |
13,8
12,4
(D Einsatzmaterial B aus Tabelle 1
(2) Es enthielt 83 Gew.-% Wasser, 17 GeW.-% Brennstofffraktionen.
Die Entfernung von Wasser und Brennstofffraktionen aus dem
Altöl-Einsatzmaterial A unter Verwendung eines LUWA TFE und eines Pfaudier WFE wird in Tabelle 4 wiedergegeben. Sowohl in
der TFE- als auch in der WFE-Destillation wurden die Ströme von Wasser und Brennstofffraktionen als Überkopfprodukte bei
einmaligem Durchsatz erhalten.
Altöl (1)
Apparatur LUWA Pfaudler
Durchsatz (Einsatzmaterial), kg/m2.Std.
Destillationstenperatur (heißes Öl), 0C Destillationsdruck, kPa
Überkopfproduktausbeute bezogen auf Einsatzmaterial,
Flüssig-Vol.% 17,0 16,9
344-402 | (2) | 180-288 |
276 | 264 | |
1,33-2,0 | 4 | |
(1) Einsatzmaterial A aus Tabelle 1
(2) Der Druck wurde am Ausgang eines externen Kühlers gemessen.
Es wurde gefunden, daß es für die erfolgreiche Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens am besten ist, wenn
der Entfernung von Wasser und Brennstofffraktionen eine Wärmebehandlungsstufe folgt. Weiterhin wird diese Wärmebehandlung
vorzugsweise in einem Temperaturbereich von etwa 2500C bis 3400C, insbesondere 2800C bis 320°C und am
meisten bevorzugt 300 C bis 320 C während eines Zeitraumes durchgeführt, der ausreicht, die Entfernung von Halogenid
(Chlorid), Phosphor und Schlammbildnern zu maximieren, wobei solche Zeiten typisch in einem Bereich von etwa 15 bis
10
120 Min. liegen und vorzugsweise etwa 30 und 120 Min liegen.
Das wärmebehandelte und von Wasser und Brennstofffraktionen
befreite Öl wird dann gegebenenfalls behandelt, um die Gesamtsäurezahl (TAN), den in Toluol unlöslichen Anteil
(T.I.) und den Halogenidgehalt des Öls, bevor es destilliert wird, zu reduzieren. Diese Behandlung kann in jeder
der herkömmlicherweise praktizierten Verfahrensweisen für die Entfernung von Materialien, die zu TAN und T.I. beitragen,
und von Halogeniden aus dem Öl erfolgen. Vorzugsweise umfaßt die durchgeführte Behandlung jedoch ein Strippen
des Öls, so daß die relativ niedrig siedenden Komponenten, die nach der Stufe der Wärmebehandlung entstanden sind,
entfernt werden. Dieses Strippen kann bei Normaldruck oder .
im Vakuum durchgeführt werden. Auch kann ein Trägergas verwendet werden. Die Bedingungen des Strippens sollten so gewählt
werden, daß die etwa i-10 Gew.% Fraktion, vorzugsweise die i-5 Gew.% Fraktion und insbesondere die i-3
Gew.% Fraktion der niedrig siedenden Umwandlungsproduktmaterialien, die während der Wärmebehandlungsstufe erzeugt
wurden, entfernt wird.
Das gestrippte Material wird dann einer gegenüber Koksbildung
beständigen Destillationsstufe unterworfen. Die Destillation wird in einer solchen Weise durchgeführt, das
die Verkokung der, verwendeten Anlage unter den gewählten Verweilzeit-, Temperatur- und Druckbedingungen minimal gehalten
wird, so daß ein Destillat mit dem angestrebten Endpunkt erhalten wird. Der Endpunkt der Destillation in dieser
Stufe bestimmt sich dadurch, ob ein Öl leichten oder mittleren oder schweren Grades als Endprodukt nach Abschluß
des Gesamtprozesses angestrebt wird. Sowohl die Wahl des Endpunktes der Destillation als auch der verwendeten
Destillationsbedingungen bleibt dem Fachmann im Abhängigkeit von den Anforderungen an das Endprodukt und der
jeweils verwendeten Destillationsapparatur unter Berücksichtigung der zuvor genannten Einschränkung, daß Koksbil-
dung minimal gehalten werden soll, überlassen. Diese Destillationsstufe wird vorzugsweise in einer gegen Koksbildung
beständigen Anlage wie dem cyclonischen Destillationsturm für Abfallölwiederaufbereitung gemäß US-PS Nr. 4
14 0 212 oder wegen ihrer größeren Effizienz in einem Dünn-
filmverdampfer (TFE) oder einem Wischfilmverdampfer (WFE)
durchgeführt.
Der Hauptvorteil der bevorzugten TFE (oder WFE) Destillation ist deren Fähigkeit, instabiles Material bei hoher ·
Temperatur und kurzer Verweilzeit bei minimaler Zersetzung oder Verkokung zu fraktionieren. Deshalb ist eine Anlage
wie diese hervorragend für die Destillation von Altschmieröl geeignet und bevorzugt.
Obwohl die Mehrzahl der Fremdmaterialien in dem von Wasser und Brennstofffraktionen befreiten Altöl, d.h. Additive,
Asche, Schlamm und Metallabrieb, während der Destillationsstufe im Rückstand bleiben, tendiert doch eine gewisse Menge
der Schmieröladditive (in ursprünglicher oder zersetz-
ter Form) mit einem Siedebereich ähnlich dem des Schmieröl-
1"24 '_
3A05858
destillates dazu, mit diesem Destillat zusammen überzudestillieren.
Zusätzlich kann ein kleiner Teil dieser Materialien, die außerhalb des Siedebereiches des Destillates
sieden, während der Destillationsstufe in das Destillat mitgerissen werden. Die Folge dieser Effekte ist, daß das
Destillat mit hohen Konzentrationen von Phosphor (50-300 ppm) und Schlammbildnern verunreinigt ist. Letztere
neigen dazu, während der Verarbeitung bei hoher Temperatur (d.h. der Wasserstoffbehandlung) Schlamm zu bilden
(1000 bis 3000 ppm). Wegen des Vorhandenseins dieser Materialien treten Verfahrensprobleme wie Deaktivierung des
Katalysators für die Wasserstoffbehandlung und Verstopfung des Reaktors auf, wenn verunreinigtes Destillat der Wasserstoff
behandlung über einem konventionellen Katalysator unterworfen wird. Es hat sich herausgestellt, daß die
Phosphorverbindungen und Schlammbildner die Hauptursache
sind für die Desaktivierung des Katalysators bwz. die Verstopfung der Anlage. Diese mit der Verfahrensabfolge Entwässerung,
Entfernung von Brennstofffraktionen, Destillation und Wasserstoffbehandlung verbundenen Nachteile kön-
nen durch Wärmebehandlung und Strippen des von Wasser- und Brennstofffraktionen befreiten Öls vor der Destillation
überwunden werden. Die Wärmebehandlung bewirkt, daß die Mehrzahl"der Phosphorverbindungen und Schlammbildner hochsiedende
Materialien bildet, die im wesentlichen alle während der Destillationsstufe im Rückstand bleiben. Das ist
möglich, da die Dispersions- und Antischmutzmaterialien (antifoulant materials) in der ursprünglichen Schmiermitteladditivzusammensetzung
den Schlamm in dem Öl suspendiert halten, wodurch umgekehrt die Verschmutzung der Anlage verhindert wird. Das wahlweise vorgesehene
Strippen entfernt niedrig siedende Umwandlungsprodukte aus der Wärmebehandlungsvorrichtung, während die verbleibenden
Umwandlungsprodukte in der Destillationsstüfe in Schlamm
umgewandelt werden. 35
Die günstige Auswirkung der Wärmebehandlung vor der Destillation
auf die Qualität des Destillates hinsichtlich der Phosphor- und Schlammgehalte ist in Tabelle 5 wiedergegeben.
Von Wasser und Brennstofffraktionen befreites Altöl aus einem LUWA TFE (Tabelle 3) wurde in einer bei Normaldruck
betriebenen Pilotanlage kontinuierlich wärmebehandelt, und zwar bei zwei verschiedenen Temperaturen (2800C
und 3200C) und bei drei verschiedenen Verweilzeiten (1/2,
1 und 2 Stunden), um die optimalen Bedingungen für die Wärmebehandlung zu bestimmen. Die Versuche wurden in einer
Rohrschlange aus rostfreiem Stahl mit einem Innendurchmesser von 0,95 cm (die sich in einem Hochtemperatursändbad
befand) nach einem Einmaldurchsatzverfahren ausgeführt. An
der Rohrschlange für die Wärmebehandlung wurde nach einem gleichmäßigen Betrieb während 369 Stunden bei 3200C kein
Druckabfall beobachtet. Destillationen, sowohl von rohen als auch wärmebehandelten Altölen, wurden in einem Pope
WFE (1100 cm Verdampfungsfläche; -Laborgröße) durchgeführt,
um den Einfluß der Wärmebehandlung auf die Qualität' des Destillates zu ermitteln. Die Ergebnisse zeigten, daß
relativ zu dem nicht wärmebehandelten Destillat (Referenz),
das aus dem wärmebehandelten Öl (3200C, 1/2 Stunde" Verweilzeit) erhaltene Destillat 75 % weniger
Schlamm absetzte und nur 3-8 ppm Phosphor (im Gegensatz zu 240 ppm für den Referenzfall) enthielt. Die Entfernung von
Phosphor nahm zu mit zunehmender Temperatur der Wärmebehandlung. Bei 3200C nahm die Qualität des Destillates hinsichtlich
Phosphorgehalt und abgesetztem Schlamm etwas zu mit anwachsender Verweilzeit.
COPV
Einfluß der Wärmebehandlung von der Pope WFE-Destillation auf die Qualität des Destillates
LUWA-Öl, von Wasser und Brennstofffraktionen befreit
Wärmebehandlung
Temperatur, C Verweilzeit, Std.
keine Ja (Pilot-Anlage)
1,0
320-
0,5
320—
1,0
1,0
2,0
WFE (Pope) Destillation Temperatur, C Druck, kPa
Phosphor, ppm Schlamm, ppm, 310 C
Phosphor, ppm Schlamm, ppm, 310 C
(1) siehe Tabelle 4
289 | 292 |
0,5 | 0,4 |
240 | 25 |
2030 | • 450 |
289 | 289 | 292 | 298 | 390 |
0,4 | 0,5 | 0,4 | 0,4 | |
6/3 | 8 | 6/3 | 5 | |
490 | 460 | 490 |
GO 4>CD CJl OO
Die Vorzüge der Wärmebehandlung vor der WFE-Destillation
wurden weiterhin in einem Pfaudler-WFE demonstriert (Tabelle 6). Der Pfaudler-WFE, mit seiner eingebauten
Vorrichtung gegen Mitreißen, erzeugte aus dem wärmebehandelten Altöl (Pilotanlage) ein Destillat von weitaus
höherer Qualität als der Labor-Pope-WFE. Ein Vergleich der Tabellen 5 und 6 zeigt, daß bei vergleichbarem Phosphorniveau
das Pfaudler-Destillat einen wesentlich niedrigeren Schlammgehalt hatte. Es muß jedoch auch
darauf hingewiesen werden, daß nach der Wärmebehandlung des von Wasser und Brennstofffraktionen befreiten
Altöls beide Anlagen ein Destillationsprodukt" mit deutliche verringertem Gehalt an Phosphor und
Schlamm lieferten, verglichen mit dem nicht wärmebehandelten Material, und daß das wärmebehandelte Material
aus beiden Anlagen für das erfindungsgemäße Verfahren voll akzeptabel ist.
COPY
Einfluß der Wärmebehandlung vor der Pfaudler-WFE
Destillation auf die Qualität des Destillates
Destillation auf die Qualität des Destillates
Von Wasser und Brennstofffraktionen befreite
Altöle (1)
Altöle (1)
nein (2)
Temperatur, 0C | - |
Verweilzeit, Std. | |
WFV-Destillation | 278 |
Temperatur, 0C | 0,19 |
Druck, kPa | 337 |
Phosphor, ppm | 2860 |
Schlamm, ppm, 310 C | |
ja (3)
320 0,5
288 0,28 3
113
113
(1) Erhalten aus Ausgangsmaterial A (Tabelle 1).
(2) Dieses Material war von Wasser und Altöl im Pfaudler-WFE befreit worden (siehe Tabelle 4).
(3) Dieses Material war von Wasser- und Brennstofffraktionen
in einer Blasendestillationsanlage befreit worden (Bedingungen siehe Tabelle 2).
ηοργ
Ein anderes Beispiel zur Illustration der Vorzüge der Hochtemperaturwärmebehandlung vor der WFE-Destillation
wird in Tabelle 7 gezeigt. Eine Wärmebehandlung in einer großen Pilot-Anlage (0,62 m pro Tag)
von bei Normaldruck und in Vakuum von Wasser und Brenn-
stofffraktionen befreitem Ol (siehe Tabelle 3) wurde
unter Verwendung einer Heizschlange in Verbindung mit einer Wärmebehandlungsvorrichtung über einen weiten
Temperaturbereich hinweg ausgeführt. Nach der Wärmebehandlung
wurde das Öl zu einem WFE gepumpt, wo es in ein Schmieröldestillat und in einen Rückstand fraktioniert
wurde. Auch die Ergebnisse einer im Labormaßstab ausgeführten (Pope)-WFE-Destillation von Einsatzmaterial
für die Wärmebehandlung (nicht wärmebehandelt) sind in derselben Tabelle für Vergleichszwecke wieder-
gegeben. Wie in der Tabelle 7 gezeigt, sank der Phosphorgehalt des Destillates mit steigender Temperatur
der Wärmebehandlung. Eine niedrige Temperatur der Wärmebehandlung (d.h. -C2800C) hatte einen
höheren Phosphorgehalt im WFE-Destillat zur Folge, der
eine schnelle Desaktivierung des Katalysators in der
Niederstrom-Wasserstoffbehandlungsstufe bewirken würde.
Andererseits führte eine zu hohe Temperatur bei der Wärmebehandlung (34 0 C oder höher) zu einer vollständigen
Zersetzung der Additive vom Typ der Dispersionsmit-
25 ο
tel (die bei 340 G unter Zersetzung sieden). Als Folge
davon, begann in Öl suspendierter Schlamm sich abzusetzen (etwa 2 Vol..-%). Eine horizontale Wärmebehandlungsapparatur
ohne Rührung funktionierte zwar, verstopfte aber schließlich mit abgesetztem Schlamm auf-
grund von Gebieten stehender Flüssigkeit. Dieses potentielle Betriebsproblem kann durch die Verwendung einer
bevorzugten vertikalen Wärmebehandlungsvorrichtung oder einer horizontalen Anlage mit Rührung wirkungsvoll
vermieden werden. Zusätzlich wurde ein Überschuß an
leicht flüchtigen Produkten (light-ends) gebildet und
ein Destillat der Viskosität gemäß Spezifikation (29-31
cSt bei 4 0 C) konnte nicht erhalten werden, wenn die Temperatur der Wärmebehandlung 3400C überschritt. Daraus
kann ersehen werden, daß die optimale Temperatur für die Wärmebehandlung zwischen 300°C und 3200C liegt.
COPY
und Brennstofffraktionen befreiten Öles
Wärmebehandlung
Temperatur, C
Verweilzeit Std.
Verweilzeit Std.
Nein (2)
250 280 300
Ja
1/2
320
340(3)
~R£££Ü
Temperatur, C·
Druck, kPa
Druck, kPa
WFE-Destillat
305 0,27
300
,27 0,27 0,27
,20
,20
angestrebter ι Wert
Phosphor, ppm 72
Schlamm,ppm -
Toluolunlösliche Anteile, ppm TAN mg KOH/g
Viskosität bei 40 C, cSt 31,64
24 18
213
213
61
,60 29,40 28,57
14
116
60
9,27
12
(4)
0, 53
26, 50
0, 53
26, 50
29-31
(1) Erhalten aus Einsatzprodukt B, Tabelle 1. Die Bedingungen der Entfernung von Wasser
und Brennstofffraktionen sind in Tabelle 3 angegeben.
(2)· Labor-(Pope)-WF.E-Destillation des Einsatzproduktes für die Wärmebehandlung-Einsatzprodukt
aus Tabelle 2.
(3) Oberflächentempera,tur der Heizschlange.
(4) Schlamm begann, sich abzusetzen.
CO -P-CD
OO CX)
Die Ergebnisse einiger Untersuchungen an dem Rückstand, der aus dem Pfaudler-WFE unter Verwendung von wärmebehandeltem
Altöleinsatzmaterial erhalten wurde, sind in Tabelle 8 angegeben. Eine Untersuchung ergab, daß
dieser Rückstand durch Vermischen mit Straßenasphalt (Penetration 85/100) (bis etwa 8 Flüssig-Vol.-% des
Gemisches aus Rückstand besteht) beseitigt werden könnte, ohne die Qualität des Asphaltproduktes nachteilig
zu beeinflussen (Tabelle 9). Daraus ergibt sich, . daß das erfindungsgemäße Verfahren nicht mit den ernsthaft
gefährlichen Abfallbeseitigungs- und Umweltproblemen verbunden ist, wie das bei typischen Ton/Säure-Altölwiederaufbereitungsverfahren
der Fall ist.
Eindringtiefe bei 25°C, 1Ο~Λι >
400
Flammpunkt (COC),0C 278
Viskosität bei 1000C, cSt 127
bei 135°C, cSt 48
Löslichkeit in Trichlorethylen,Gew.% 98,55
Säurezahl, mg KOH/g 3,8
Pb 9000
Mg 1100
Ca · 4700
Zn 4100
P 3544
' Ba 256
(1) Erhalten aus Einsatzmaterial A in Tabelle 1
COPY
- "34 -
Qualität des Gemisches aus Asphalt und Altölrückstand (1)
Angestrebte Spezifikation
Gemisch Min. Max.
Asphalt (Penetration 85/100)
Altölrückstand (VoL-%)
ο -4 Eindringtiefe bei 25 C, 10 m
Viskosität bei 135°C, cSt
Flammpunkt (COC), C
Duktilität bei 40°C, cm Löslichkeit in Trichlorethylen, Gew.-%
Säurezahl, mg KOH/g
91, | 6 | 150 |
8, | 4 | 200 |
166 | 260 | |
254 | 10 | |
312 | 99,5 | |
>50 | ||
99, | 5 | |
200
0,5
0,8
Dünnfilm-Ofentest
Gewichtsänderung, %
bewahrte Eindringtiefe bei 25°C Duktilität
+0,03 g2 7
i 25°C, cm
>150 42 100
1,3
(1) Siehe Tabelle 8 COPY
Die Menge der Verunreinigung, wie etwa restlichen Schlammes (oder der toluolunlöslichen Anteile) und
der Halogenide, die in dem in der Destillationsstufe
(im Detail oben beschrieben) entstehenden Destillat vorhanden sind, kann noch weiter reduziert werden durch
eine der Destillationsstufe vorgeschaltete Entfernung
der leicht flüchtigen Umwandlungsprodukte, die während der (oben beschriebenen) Wärmebehandlung des von Wasser
und Brennstofffraktionen befreiten Altöls entstehen.
. Q Diese Entfernung der leicht flüchtigen Zersetzungsprodukte
kann durch jedes für die Entfernung solcher Materialien bekannte Verfahren erreicht werden, aber
vorzugsweise durch Strippen, entweder bei Normaldruck oder bei reduziertem Druck. Dampf oder andere übliche
^5 Stripgase wie Helium, Stickstoff, Wasserstoff, leichte
Kohlenwasserstoffgase oder Rauchgase usw. können als Stripgase für die Entfernung der leicht flüchtigen
_.. Bestandteile verwendet werden. Die Fraktion von etwa irlO usw. Gew.%, vorzugsweise die Fraktion von i-5
- Gew.%, insbesondere die Fraktion von i-3 Gew.% des
wärmebehandelten und von Wasser und Brennstofffraktionen befreiten Altöls wird durch diese Stripstufe vor der
Destillation entfernt. Diese Prozedur zur Entfernung der leicht flüchtigen Bestandteile kann entweder inte-
p,- griert in die Stufe der Wärmebehandlung durchgeführt
werden oder als eine separate, nachfolgende Verfahrensstufe. Folgende Bedingungen für das Abtreiben leicht
flüchtiger Bestandteile können verwendet werden: Temperaturen von 150 bis 320 , Drucke von 0,2 kPa bis
Normaldruck und/oder Stripströme von 0,5 kmol/m bis kmol/m .
Die Angaben in Tabelle 9-A zeigen, daß durch die Entfernung einer Fraktion von etwa i-3 Gew.% aus einem im
Labor (diskontinuierlich) wärmebehandelten und von
Wasser und Brennstofffraktionen befreiten kanadischen
Altöl, der Gehalt der in Toluol unlöslichen Anteile des WFE-Destillats (Laboranlage von Pope Scientific) auf
etwa 100 ppm reduziert wurde; die Gesamtsäurezahl (TAN),
der Gehalt der in Toluol unlöslichen Anteile (T.I.) und
5
der Halogengehalt wurden auch bedeutend erniedrigt.
Während mildes Toppen die Viskosität des Destillats leicht erhöhte, wurde die Flüchtigkeit des Destillats
(gaschromatografisch bestimmt) deutlich verbessert (erniedrigt) durch die Entfernung von i-3 Gew.% des
warmebehandelten Öls.
COPY
Bestandteile
Von Wasser und Brennstofffraktionen
Wärmebehandlung (2)
Temperatur, C Verweilzeit, Std. Druck, kPa
Behandlung der leicht flüchtigen Bestandteile
befreites Al | töl | (D | 330 1 68 |
304 1 Normaldruck |
311 1 68 |
entfernt | |
unter Rück fluß erhitzt |
ent | f ernt | |
f lܣht i
Schwund in Gew.-? TAN, mg KOH/g
7,1
3 11,5
Destillat (3)
Toluolunlösliche Anteile, ppm TAN, mg KoH/g Chlorid/Bromid, ppm
Viskosität, cSt bei 40°C
Flüchtigkeit, Schwund in % bei 368 C
328 | 103 | 91 | - |
0,60 | 0,38 | 0,32 | |
110/77 | 71/58 | 60/37 | |
31 ,29 | 31 ,88 | ||
9,5 | 5 ,5 |
(1) Erhalten aus Luwa-TFE (siehe Tabelle 4; Einsatzprodukt A).
(2) 1 Std. bei der angegebenen Temperatur mit N -Rührung (diskontinuierliches Verfahren).
(3) Einsatzprodukt für den WFE ist ein wärmebehandeltes, von Wasser und Brennstofffraktionen befreites Altöl, mit oder
ohne Entfernung der leicht flüchtigen Bestandteile.
COPY
Die günstige Auswirkung der Wärmebehandlung verbunden mit Entfernung der leicht flüchtigen Bestandteile
(i-3 Gew.-%) wurde weiterhin demonstriert in einer Pilot-Anlage für kontinuierliche Wärmebehandlung verbunden
mit einer in Serie geschalteten gepackten Stripan-
lage. Das Ol aus der Anlage zur Wärmebehandlung wurde durch die Stripanlage im Gegenstrom zu Stickstoff
als Stripgas geleitet. Wärmebehandelte Öle mit und ohne Entfernung der leicht flüchtigen Bestandteile
wurden anschließend im Labor unter Verwendung eines Pope-WFE zur Herstellung eines SAE 10 Destillats fraktioniert.
Einige Untersuchungen des erhaltenen Destillats sind in Tabelle 9-B wiedergegeben.
Kontinuierliche Wärmebehandlung verbunden mit Entfernung der
leicht flüchtigen Bestandteile des von Wasser und Brennstofffraktionen befreiten Altöles
Bedingungen der Von Wasser und Brennstofffraktionen
Wärmebehandlung (2) befreites Altöl (2)
Temperatur, 0C 320-
Druck Normaldruck-
Vervveilzeit, Std. 1/2—
Behandlung der leicht flüchtigen nicht gestrippt gestrippt (3)
Bestandteile
Schwund in Gew.-% - i-3
5-Destillat
In Toluol unlöslicher Anteil, | 312 | 127 |
ppm | 0,82 | 0,39 |
TAN, mg KOH/g | 7 | 5 |
Phosphor, ppm | ||
(1) Erhalten in LUWA-TFE (siehe Tabelle 4) (Einsatzmaterial A).
(2) Ausgeführt in einer Rohrschlange aus rostfreiem Stahl mit einem Innendurchmesser von 0,95 cm.
(3) Das Verhältnis von Stripgas (N2) zu Öl betrug 2,2 kmol/m3
Druck: 0,3 kPa; durchschnittliche Striptemperatur: 160°C.
Die -Resultate zeigen, daß die mit der Entfernung der leicht flüchtigen Bestandteile verbundene Wärmebehandlung
das Niveau der Verunreinigungen in der nachfolgenden Destillation reduzierte. Das ist in Übereinstimmung
_ mit den Resultaten, die bei dem diskontinuierlichen
5
Verfahren erhalten wurden (Tabelle 9-A).
Entwässertes und von Brennstofffraktionen befreites kanadisches Altöl wurde vor und nach der Wärmebehandlung
in der Pilot-Anlage (ohne Strippen, siehe Tabelle 9-B) unter reduziertem Druck so fraktioniert, daß
Schnitte von 1 Flüssig-Vol.-% bis zu 10 Flüssig-Vol _.-%
erhalten wurden, um den Einfluß der Wärmebehandlung auf die Zusammensetzung des Vorlaufes zu bestimmen. Die
Resultate in der Tabelle 9-C für die ersten drei 15
Schnitte zeigen, daß die Wärmebehandlung den Halogenidgehalt,
die Bromzahl und die Säurezahl des Vorlaufes beträchtlich erhöht, aber daß die Zunahme mit wachsender
Größe des Vorlaufes abnimmt.
Einfluß der Wärmebehandlung auf die Eigenschaften des Vorlaufes
Vorlauf im
Hochvakuum,
Flüssig-VoI.-%
Hochvakuum,
Flüssig-VoI.-%
TAN, Halogen,
mgKOH/g ppm(3) Bromz ahl
Nach der Wärmebehandlung (2)
TAN,
mgKOH/g
mgKOH/g
Halogen,
ppm (3)
ppm (3)
Bromzahl
1-2
2-3
2-3
1,08 0,42 0,36
360
2,8
3900
19,9
4,8
3,3
4,8
3,3
(1) Entwässertes und von Brennstofffraktionen befreites Altöl aus Einsatzmaterial A
(siehe Tabelle 4)..
(2) Wärmebehändelt bei 3200C während einer 1/2 Std., nicht gestripptes Produkt.
( 3 ) Chloride plus Bromide.
CD CJI CO
Diese Daten stimmen mit den in den Tabellen 9-A und 9-B angegebenen Resultaten überein, die zeigen, daß
das WFE-Destillat, -das aus dem Einsatzmaterial erhalten
wurde, aus dem die leicht flüchtigen Bestandteile entfernt worden waren, einen niedrigeren Halogenidgehalt
und eine niedrigere Säurezahl hatte als das Destillat, das aus dem nicht gestrippten Einsatzmaterial erhalten
worden war. Die bevorzugte Fraktion von i-3 Gew.-%, ist f
in etwa das, was entfernt werden muß und einerseits noch eine Verbesserung in der Qualität des Destillates
bewirkt, andererseits die Ausbeute an Leichtdestillat nicht deutlich beeinträchtigt. Es sollte erwähnt werden,
daß die Erniedrigung des Halogenidgehaltes in dem Destillat die Durchführung der stromabwärts folgenden
Wasserstoffbehandlung begünstigen sollte - Probleme,
5
verbunden mit Korrosionen und Verstopfung, die auf die Bildung von Verbindungen wie Wasserstoffhalogeniden und
Ammoniumhalogeniden zurückzuführen sind, können auf ein
Minimum reduziert werden. Die hohen Säure-und Bromzahlen
des wärmebehandelten Vorlaufes legen nahe, daß während 20
der Hochtemperaturwärmebehandlung polymere Additive zu Monomeren oder größeren Bruchstücken zerfallen. Es wird
angenommen, daß diese stark sauren oder olefinischen Monomeren usw. während der Destillation durch irgendeinen
Mechanismus toluolunlösliche Materialien bilden, die schließlich in das Destillat gelangen. Die Entfernung
dieser niedrig siedenden Materialien vor der Destillation sollte diesen Effekt auf ein Minimum
reduzieren.
Wasserdampf wird als Stripgas bevorzugt, da er besser als Stickstoff, leichte Kohlenwasserstoffgase usw.
geeignet ist, die Ablagerung von Ammoniumhalogeniden im oberen Teil der Wärmebehandlungsapparatur und in
den Auslaßrohren zu verhindern (was ein Verstopfen 35
«·■··— ■*--'*&$;,,
COPY
der Auslaßrohre verursachen würde). Die Ammoniumhalogenide
werden als Folge der Zersetzung der Additive während der Wärmebehandlung gebildet.
Das Ausmaß der Entfernung der Brennstofffraktionen kann verfolgt werden, indem der Flammpunkt des von
Wasser und Brennstofffraktionen befreiten Produktes gemessen wird. Der Flammpunkt wurde unter Berücksichtigung
des durch die Wärmebehandlungs- (und Strip-)stufen bewirkten Viskositätsverlustes festgesetzt, um zu
gewährleisten, daß das Destillat (im Beispiel WFE) innerhalb des spezifizierten Viskostätsbereiches für das
angestrebte Produkt liegt.
Die Stripstufe kann unter sehr verschiedenen Bedingungen (Druck, Temperatur, Stripgase), durchgeführt werden,
wobei die einzige Anforderung ist, daß solche Bedingungen verwendet werden, daß eine ausreichende Fraktion der
niedrig siedenden Umwandlungsprodukte aus der Wärmebehandlungsstufe
entfernt wird, vorzugsweise die i-3 Gew.! Fraktion.
Die Vorteile, die sich aus der Ausführung der Reduzierung der TAN, T.I. und des Halogenidgehaltes des Öles
25
ergeben, vorzugsweise durch Verwendung einer Stripstufe, die vorzugsweise die Fraktion von etwa i-3 Gew.-% der
niedrig siedenden Umwandlungsprodukte des wärmebehandelten Altöls entfernt, werden gegenüber der nachfolgenden
Verfahrensabfolge deutlich, die einen Teil der vorliegenden Anmeldung bildet, aber die mit Ölen durchgeführt
wurde, deren TAN oder Halogenidgehalt nicht gemäß der vorliegenden Erfindung reduziert worden war, d.h., deren
leicht flüchtige Bestandteile nicht abgetrieben worden
waren. Aus diesen Daten ist ersichtlich, daß, obwohl' ein
35
Altölwiederaufbereitungsprozeß, der keine Stufe zur Reduzierung der TAN, T.I. und des Halogengehaltes
einschließt (d.h. Entfernung einer Fraktion von vorzugsweise i-3 Gew.-% der niedrig siedenden Umwandlungsprodukte
des wärmebehandelten Öls), ein brauchbarer und 5
äußerst wertvoller Prozeß ist, der ein qualitativ hochwertiges Produkt liefert, dieser Prozeß doch durch
eine Anzahl an Nachteilen hinsichtlich seiner Durchführung gekennzeichnet ist, d.h. Schlammbildung (im Zusammenhang
mit der Gegenwart von T.I. und einer großen TAN) in den Destillationsanlagen (Überkopfbrennstoffentfernungj,
im WFE-Vakuumsystem und in der Aluminiumoxid-. bett/Wasserstoffbehandlungsanlage sowie Bildung von
Ammoniumchlorid usw. in den Uberkopfabzugsrohren der
Wärmebehandlungsanlage und in der Wasserstoffbehandlungs-5
anlage. Das erfindungsgemäße Verfahren weist deshalb
eine Stufe auf, deren ausdrücklicher Zweck die Reduzierung der TAN, der T.I. und des Halogenidgehaltes durch
Entfernung der niedrig siedenden Umwandlungsprodukte aus
der Wärmebehandlungsstufe, vorzugsweise der Fraktion von
20
i-3 Gew.-% vorzugsweise durch Strippen ist.
Das ohne Entfernung der leicht flüchtigen Bestandteile von der Destillationsstufe kommende Destillat wurde
durch ein Bett (auch Schutzbett genannt) aus Material geleitet, welches zur Entfernung verschiedener Verunreinigungen
aus dem Destillat geeignet ist. Diese Verunreinigungen umfassen Halogene, Phosphorspuren und
restlichen Schlamm, die im Destillat nach der Destilla-
30 tion verbleiben.
Verschiedene Adsorptionsmittel (Fuller's Erde, Holzkohle, Kalk und aktiviertes Aluminiumoxid) wurden
zur Entfernung von Verunreinigungen aus dem Destillat geprüft. Im allgemeinen können zu diesem Zweck solche
Adsorptionsmittel verwendet werden, die zur Entfernung
von Phosphor, Halogeniden und restlichem Schlamm aus dem Destillat in der Lage sind und eine große Oberfläche
haben, wie diejenigen, die nach dem Stand der Technik in der Ton- bzw. Bleicherdebehandlung verwendet werden,
oder diejenigen, die typischerweise in den den Wasserstoff behandlungsanlagen vorgeschalteten Schutzbetten
verwendet werden (siehe, z.B., US-PS 4 151 072, US-PS 3 919 076, US-PS 4 073 719 und US-PS 4 073 720). Die in
Tabelle 10 wiedergegebenen Ergebnisse zeigen, das aktiviertes Aluminiumoxid das wirksamste Adsorbens für
das Bett ist und aus diesem Grunde ein Bett aus aktiviertem Aluminiumoxid bevorzugt wird. Obwohl aktiviertes
Aluminiumoxid bevorzugt wird, muß jedoch darauf hingewiesen werden, daß alle getesteten Materialien einigermaßen
geeignet waren, Phosphor und Halogenide aus dem Destillat zu entfernen.
im Schutzbett (2)
Einsatz- Material |
Fuller's Erde |
Holzkohle | Kalk | Aktiviertes Aluminiumoxid |
|
Phosphor,ppm | 100 | 6 | 16 | 30 | 1 |
Halogene,ppm | 110 | 12 | 35 | 59 | 9" |
Oberfläche, m3/g |
- | 98 | 347 | 4,5 | 245 |
(1) TFE-Destillat Norske Esso 130N (nicht gestrippt).
(2) Bedingungen der diskontinuierlichen Behandlung: 2500C,
1 Std., Gewichtsverhältnis Öl/Adsorbens 4/1, Schutzgas Stickstoff.
Sowohl eine kontinuierliche als auch eine diskontinuierliche Kontaktierung mit dem Bett kann angewendet
werden. Erstere wird jedoch bevorzug, da sie in das Verfahren der stromabwärts folgenden Wasserstoffbehandlung
integriert werden kann. Geeignete Betriebsbedingungen für das Schutzbett sind ein Druck im Bereich von
etwa Normaldruck bis zu etwa 5 MPa (700 psi), eine Temperatur im Bereich von etwa 1800C bis zu etwa 340 C,
vorzugsweise etwa 280-320°C, ein Durchsatz (LHSV) im
Bereich von etwa 0,5 bis etwa 2 VoI./VoI./Std., vorzugsweise
etwa 0,5-1,0 VoI./VoI./Std. Jedes Inertgas kann
verwendet werden. Die Verwendung von Wasserstoff als Verfahrensgas wird jedoch wegen der bevorzugten Integration
in die stromabwärts folgende Wasserstoffbehandlungs-
anlage bevorzugt. Die Verwendung von Wasserstoff kann
15
die Koksbildung im Bett, vorzugsweise dem Aluminiumoxidbett verhindern.
Im oberen Teil des Bettes wurde etwas Schlammbildung beobachtet. Die Schlammbildung hätte durch Entfernung
der leicht flüchtigen Bestandteile.reduziert werden können. Die Entfernung der Halogenide (Chloride,
Bromide) durch Strippen der leicht flüchtigen Bestand-. teile würde die Kapazität des Bettes, insbesondere des
Aluminiumoxidbettes, erhöhen. 25
Die Verwendung von Aluminiumoxid wird bevorzugt, da, zusätzlich zur Adsorption restlichen Schlamms aus
dem Destillat, das Aluminiumoxid auch restlichen Phosphor sowie hohe Halogenidkonzentrationen · (Chloride und
Bromide) entfernen kann. Es ist wünschenswert, die Halogenide vor der Wasserstoffbehandlung zu entfernen,
um die Bildung korrosiver Substanzen wie Chlorwasserstoff und Bromwasserstoff im Wasserstoffbehandlungsreaktor
zu vermeiden. Die Entfernung von Halogeniden vor der
COPY
Wasserstoffbehandlung würde auch die Ablagerung von Ammoniumhalogeniden in den Auslaßrohren der Wasserstoffbehandlungsanlage
minimieren. Die Wirksamkeit des aktivierten Aluminiumoxides für die Entfernung von
Phosphor und Halogeniden aus einem Altöldestillat, d.h. 5
Norske Esso 130N Destillat (77 ppm Phosphor, 90 ppm Halogene) wurde außerdem in der Pilot-Anlage untersucht.
Diese Probe von Norske Esso 130N' Destillat war im Vakuum destilliert und filtriert worden. Die Adsorption wurde
ausgeführt, indem das mit Wasserstoff gemischte Destillat in einem kontinuierlichen Strom über ein
Festbett aus aktiviertem Aluminiumoxid bei 180 bis 3200C,
3,4 MPa H9, 1,0 Durchsatzeinheiten (LHSV) und 1,5
kmol/m Gasfluß geleitet wurde. Die in Tabelle 11 wiedergegebenen Ergebnisse zeigen, daß sowohl der
Phosphor- als auch der Halogenidgehalt des mit Aluminiumoxid behandelten Öls mit zunehmender Temperatur abnahmen.
Bei 320 betrugen der Phosphor- bzw. Halogengehalt 1 ppm bzw. 17 ppm.
Behandlung eines Altöldestillates mit Aluminiumoxid (Ergebnisse aus der Pilot-Anlage)
LUWA-TFE-Destillat (1)
Temperatur, 0C (2) Einsatzmaterial
180 280 300 320
Phosphor, ppm 77 55 6 3 1
Halogen, ppm 90 80 60 30 17
(1) Destillat Norske Esso 130N TFE, im Vakuum fraktioniert
(i-95% Gemisch) und filtriert durch einen 3-Mikron-Filter (nicht wärmebehandelt, nicht gestrippt).
Diese Vorbehandlung reduzierte das Niveau an Phosphor und Halogenen des Einsatzmaterials auf
die angegebenen Mengen vor der Behandlung in dem Schutzbett.
(2) Weitere Bedingungen: 3,4 MPa H«, 1,0 Durchsatzeinheiten
(LHSV), 1,5 kmol/m3 Gasfluß.
25 -
Die Wirksamkeit der Behandlung mit Aluminiumoxid eines wärmebehandelten WFE-Destillats wurde ebenfalls in der
Pilot-Anlage untersucht. Die in der Tabelle 12 wiedergegebenen Ergebnisse zeigen, daß einmal mehr die hauptsächlichen
Veränderungen während der Behandlung mit Aluminiumoxid die Entfernung von Phosphor, Halogenen und
Spurenmetallen aus dem WFE-Destillat sind.
Behandlung des (wärmebehandelten)WFE- -Destillat mit Aluminiumoxid
Bedingungen Einsatzmaterial Durchsatz (LHSV) - 1,0
Gasfluß, kmol/m - 7,5
Temperatur, 0C - 320
Druck, MPa H - " 3,5
Untersuchungsergebnisse Dichte in kg/dm3 bei 15°C
Viskosität, cSt. bei 400C Viskosität, cSt bei 1000C
Viskosit ätsindex
Stickstoff total, Gew.-ppm Basischer Stickstoff, Gew.-ppm Schwefel, Gew.-%
Farbe, ASTM
Phosphor | , Gew. | -ppm |
Halogene | , Gew. | -ppm |
Metalle, | ppm | |
Pb | ||
Si | ||
ca | ||
Zn |
0, | 8703 |
30, | 46 |
5, | 17 |
98 | |
150 | |
36 | |
0, | 25 |
D8 | |
20 | |
140 | |
12 | |
11 | |
7 | |
5 |
0, | 8703 |
30, | 71 |
5, | 20 |
98 | |
160 | |
41 | |
0, | 23 |
D8 | |
<3 | |
61 |
<2 2
(1) Erhalten aus dem Altöl-Einsatzmaterial Β· Die Ergebnisse der Entfernung von Wasser und Brennstofffraktionen und
der Wärmebehandlung/WFE Destillation dieses Einsatzmaterials sind in-den Tabellen 3 bzw. 7 angegeben.
Die abschließende Verfahrensstufe ist die Wasserstoffbehandlung
des mit Aluminiumoxid behandelten Öls über einem konventionellen Wasserstoffbehandlungskatalysator
zur Herstellung des fertigen wiederaufbereiteten Basisc
öls. Die verwendeten Bedingungen entsprechen ziemlich denen, die bei konventionellen Raffinatwasserstoffbehandlungen
verwendet werden, d.h. etwa 260-400 C, vorzugsweise etwa 260-320 C, etwa 3-11 MPa, vorzugsweise etwa 3-5
MPa Wasserstoffdruck, etwa 0,5-4 Durchsatzeinheiten
in (LHSV), vorzugsweise etwa 0,5-2,0 Durchsatzeinheiten und
3 3
etwa 1,5-15 kmol/m , vorzugsweise etwa 1,5-5,0 kmol/m
Gasfluß. Geeignete Katalysatoren für diese Hydrierung
sind die elementaren Metalle und die Sauerstoff und Schwefel enthaltenden Verbindungen der Metalle der 6.
, und 8. Gruppe des periodischen Systems der Elemente,
vorzugsweise die Metalle und die Oxide und Sulfide dieser Metalle und deren Mischungen. Der Vorzug wird
einem Katalysator gegeben, der sowohl ein Metall der 6. Gruppe oder eine Verbindung dieses Metalles, als auch
„ ein Metall der 8. Gruppe des Periodensystems oder eine
Verbindung dieses Metalles enthält. Sie können auf einem Träger aufgebracht sein wie etwa Kieselgel, Bauxit, Ton
oder Aluminiumoxid. Der Vorzug wird einem Trägermaterial gegeben, das zumindest im wesentlichen aus Aluminiumoxid
besteht. Bevorzugte Katalysatoren sind u.a. Co/Mo auf Aluminiumoxid und.Ni/Mo auf Aluminiumoxid, wobei
Kobalt, Nickel und Molybdän elementar, in der Oxidoder Sulfidform und, vorzugsweise in der Sulfidform
vorliegen.
Als ein Ergebnis der Verbesserungen der Qualität des Einsatzmaterials für die Wasserstoffbehandlung, die eine
Folge der Durchführung der obengenannten Stufen sind, die Teil der vorliegenden Erfindung sind (d.h. Entfernung
von Phosphor, Schlamm und Halogenid), ist ein gleichmäßiger Betrieb der Wasserstoffbehandlungsvorrich-
COFV
tung und eine gute Qualität des Basisöls gewährleistet. Beim Betrieb mit sauberem Destillat, das aus der zuvor
beschriebenen Prozeßfolge stammte (aber unter Auslassung der Abtreibung leicht flüchtiger Bestandteile)/ wurde
die Wasserstoffbehandlung 1500 Std. lang in der Pilot-5
Anlage kontinuierlich durchgeführt, ohne daß eine
merkliche Desaktivierung des Katalysators (Ni/Mo) eintrat.
Zur Qualitätsbestimmung wurden Basisöle hergestellt (das angestrebte Basisöl im Beispiel war ein SAE 10 Öl),
indem Öle mit Wasserstoff behandelt wurden, die durch die obengenannten Prozeßstufen hergestellt worden waren
(d.h. das Einsatzmaterial für jede Stufe war das aus der vorhergehenden Stufe erhaltene Produkt), außer daß das
15 ...
in diesem Beispiel mit Wasserstoff behandelte Ol nicht
der Stripstufe unterworfen worden war. Das Öl wurde über einem Ni/Mo-Katalysator (Co/Mo-Katalysatoren können auch
verwendet werden) unter den in Tabelle 12 gezeigten Bedingungen mit Wasserstoff behandelt . Untersuchun-
gen eines frischen SAE 10 01s aus westkanadischem Rohöl
sind zum Zwecke des Vergleiches auch in derselben Tabelle wiedergegeben. Die Ergebnisse zeigten,daß die
wiederaufbereiteten (280-3000C) Öle, erhalten aus
kanadischem Abfallöl, frischem Basisöl hinsichtlich
physikalischer Eigenschaften und chemischer Zusammensetzung
sehr nahe kamen.
Wasserstoffbehandlung von mit Aluminiumοxid
behandeltem Öl
(D
SAE-IO 01
Durchsatz
Gasfluß, kmol/m Temperatur, C
Druck, M-Pa H
1,0 7,5
290
3,5
3,5
284 5/6
Dichte, Kg/dm3 | 0,08703 | 0,8682 | 0,8682 | 0,8741 |
bei 15 C | ||||
Viskosität, cSt | 30,71 | 29,46 | 29,55 | 29,50 |
bei 40°C | ||||
Viskosität, cS"t | 5,20 | 5,09 | 5,10 | 4,97 |
bei 100°C | ||||
Viskositätsindex | 98 | 99 | 99 | 90 |
Stickstoff, total; | 160 | 43 | 47 | |
Gew.—ppm | ||||
Basischer Stickstoff | ||||
Gew.-ppm | 41 | 23 | 24 | |
Schwefel, Gew.-0/» | 0,23 | 0,09 | 0, 10 | 0,07-0,1 |
Farbe, ASTM | D8 | 41,0 | <l,0- | <.l ,0 |
Halogene, ppm | 61 | <2 | <2 | — |
Phosphor, ppm i | •Cl | <l' | - | |
TAN, mg KOH/g | - | 0,02 | 0,01 | 0,02 typ |
Aromaten, Gew.-% | - | 14,7 | 14,8 | |
gesättigte Kohlen | ||||
wasserstoffe, Gew.-? | i- | 83,3 | 83,2 | 80 min. |
polare Verbindungen, | t | |||
Gew.-% | )2887) | 1,7 | 1,8 | |
Anfangssiedepunkt | 307 | 308 | ||
5% | 359 | 359 | ||
10% | 371 | 372 | ||
Flüchtigkeit, Verlust | ||||
in % bei 268 C | 8 | 8.5 | 10 max. | |
(1) Erhalten aus Altöl-Einsatzprodukt B (Tabelle 1).
Die Ergebnisse der Entfernung von Wasser und Brennstofffraktionen, der Wärmebehandlung/WFE-Destillation und der
Aluminiumoxidbehandlung sind in den Tabellen 3,7 bzw.
angegeben.
. COPY
Die günstigen Auswirkungen der erfindungsgemäßen Behandlung
des Einsatzmaterials auf die Wasserstoffbehandlung zeigen die folgenden Beispiele. Unbehandeltes TFE-Destillat
(Phosphor «-v 77 ppm), daß weder der Wärmebehandlung
noch dem Aluminiumoxidkontakt unterworfen worden war, wurde mit konventionellen Katalysatoren (Ni/Mo oder
Co/Mo) bei 290°C bis 330°C und einem Druck von 3,4 bis 4,8 MPa einer Wasserstoffbehandlung unterworfen. Der
Katalysator wurde schnell desaktiviert (die Farbe des Produktes fiel von 0,5 auf 2,0 ASTM, der Schwefelgehalt
des Produktes nahm von 0,2 auf 0,6 Gew.-% während der 180 Betriebsstunden zu). Der Aluminiumoxidkontakt
ist wirksam für die Entfernung von Phosphor und Halogenidverbindungen aus dem TFE- (oder WFE-)Destillat
(siehe Tabellen 11 und 12). Allerdings verstopfte das Adsorptionsbett nach etwa 200 Betriebsstunden,
wenn das Einsatzmaterial nicht zuerst einer Wärmebehandlungsstufe unterworfen worden war, aufgrund übermäßiger
Mengen von Schlammbildnern in dem nicht wärmebehandelten TFE- (oder WFE-)Destillat. Wärmebehandlung vor der TFE-(oder
WFE-)Destillation reduziert den Gehalt an Phosphor und Schlammbildnern im TFE- (oder WFE-)Destillat erheblich
(siehe Tabellen 5, 6 und 7). Daraus ist ersichtlich, daß jeder der obengenannten Schritte für die
erfolgreiche Ausführung der Erfindung nötwendig ist.
In einer wahlweise vorgesehenen Stufe kann das aus der Destillationsanlage kommende Destillat (z.B. TFE-
oder WFE) ein zweites Mal einer Stufe der Wärmebehandlung und des Absetzens unterworfen werden, bevor es in
das Schutzbett und anschließend in die Wasserstoffbehandlungsanlage
eingespeist wird. Diese Stufe sollte dann durchgeführt werden, wenn der Schlammgehalt des Destillates
hoch ist (siehe z.B. den Schlammgehalt des Materials in Tabelle 5). Diese wahlweise vorgesehene zweite
Wärmebehandlungs-/Absetzungsstufe sollte dann" in Be-
20
tracht gezogen werden, wenn der Schlammgehalt (toluolunlösliche Anteile) des Destillates größer als etwa 100
bis 300 ppm ist.
Die Wärmebehandlung (z.B. bei vorzugsweise 3200C, 1/2
Std.) vor der WFE-Destillation fällt den größten Teil der Phosphorverbindungen und Schlammbildner aus, aber
das Destillat kann immer noch etwa 150-400 ppm von res11 ic hem_Schl_amm„.bei .,e-tw-a- -3-1-0 °-€-enthal■ fe"tn"TJiese¥"
Schlammmaterial besteht zu etwa 100-300 ppm aus toluolunlöslichen Anteilen (gemessen bei Raumtemperatur),
die normalerweise--im frisch"" hefgestfellten Destillat
vorhanden sind, und zu etwa 50-100 ppm aus Schlamm, der bei der hohen Temperatur von 300-3200C entstehen
kann (aus den Schlammbildnern). Dieses Schlammmaterial, speziell die toluolunlöslichen Anteile, sollte aus dem
Destillat entfernt werden, bevor es der Behandlung mit dem Adsorbens unterworfen wird, um ein Verstopfen
des Schutzbettreaktors zu vermeiden.
Wenn man das Destillat längere Zeit (48-72 Std.) bei mäßiger Temperatur (125-1500C) ruhig stehen läßt, dann
habe'n diese Teilchen die Neigung, sich abzusetzen. Die in der Tabelle 14 wiedergegebenen Ergebnisse zeigen
während, daß die Absetzgeschwindigkeit der toluolunlöslichen Anteile mit steigender Temperatur zunahm.
Nach Stehenlassen bei 150°C werden 72 Stunden fiel der Gehalt der toluolunlöslichen Anteile des Destillates
von einem Anfangswert von etwa 2 00 ppm auf etwa 15 ppm. Auch der aus Schlammbildnern entstandene Schlamm
· wurde von etwa 300 ppm auf weniger als 150 ppm reduziert, einen Wert, der sich an der unteren Grenze einer
genauen Messung nach dem Schlammtest befindet.
35
Auswirkung der nachgeschalteten Wämebehandlungs-/Absetzstufe
auf den Gehalt an toluolunlöslichen Anteilen im WFE-Destillat
Nachgeschaltete Wärmebehandlung (Verweilzeit in Std.)
toluolunlösliche Anteile, ppm (1)
0 24 40
Temperatur, | C | 230 | (frisches | 110 | Destillat) | 100 |
25 | 298 | 112 | 44 | - | 7 | |
150 | 92 | 15 | ||||
(1) Das Destillat stammte aus zuvor wärmebehandeltem Ol (320?C, 1/2 Std. Verweilzeit) und nachfolgender Destillation
unter Verwendung des Labor-Pope-WFE. Das Destillat wurde während verschieden langer Zeiträume bei
25 C und 150 C stehengelassen.
- Leerseite -
COPY
Claims (11)
1. Verfahren zur Wiederaufbereitung von Altölen, durch
das ein Ausgangsöl erhalten wird, das hinsichtlich seiner Qualität im wesentlichen frischem Ausgangsmaterial
gleichwertig ist, gekennzeichnet durch die folgenden Stufen: . ·
a) Behandlung des Altöls bei einer Temperatur zwischen etwa 250° und 34 00C über einen zur Maximierung der
Entfernung von Phosphor, Halogeniden und Schlammbildnern ausreichenden Zeitraum;
b) Strippen des wärmebehandelten Öls unter Bedingungen und Verwendung von Verfahren, die zur Entfernung
der niedrig siedenden Umwandlungsprodukte aus dem wärmebehandelten Öl ausreichen;
COPY
c) Destillation des wärmebehandelten gestrippten Altöls unter Gewinnung eines Destillats und eines
Rückstands;
d) Leiten des Destillats durch ein Bett aus aktiviertem
Material; und
e) Wasserstoffbehandlung des durch das Bett geleiteten
Destillats unter Wasserstoffbehandlungsbedingungen,
wodurch ein wiederaufbereitetes Ausgangsöl erhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
μ ■ die folgenden Stufen:
J · a) Behandlung des Altöls bei 2500C bis 3400C über einen
zur Maximierung der Entfernung von Halogenid, Phosphor und Schlammbildnern ausreichenden
Zeitraum; "·
b) Destillation des wärmebehandelten Öles unter
Gewinnung eines Destillats und eines Rückstands;
c) Leiten des Destillates durch ein Bett aus aktiviertem Material, welches zur Entfernung von Phosphor,
Halogeniden und restlichem Schlamm aus dem Destillat geeignet ist; und
d) Wasserstoffbehandlung des durch das Bett geleiteten Destillats unter Standardwasserstoffbehandlungsbedingungen,
wodurch ein wiederaufbereitetes Ausgangsöl erhalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Wiederaufbereitungsverfahren
unterworfene Altöl ein gebrauchtes Schmieröl ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stufe der Wärmebehandlung eine
Stufe zur Entfernung von Wasser und Brennstoffen vorgeschaltet ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe der Wärmebehandlung bei
einer Temperatur von etwa 280 C bis 32 0 C über einen Zeitraum von etwa 15 bis 120 Min. durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Strippen die etwa i bis 10 Gew.% Fraktion
der niedrig siedenden Umwandlungsproduktmaterialien entfernt wird, die während der Stufe der Wärmebehandlung
erzeugt wurden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn-—
zeichnet, daß die Destillationsstufe unter Verwendung einer gegenüber Koksbildung widerstandsfähigen
Vorrichtung unter Verweilzeit-, Temperatur- und Druckbedingungen durchgeführt wird, die so
gewählt werden, daß ein Destillat erhalten wird, dessen Endpunkt im wesentlichen der des angestrebten
Produktöls ist.
COPY
8. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5, 6 oder
7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beschränkung der Koksbildung auf- ein Minimum in der Destillationsstufe ein Dünnfilmverdampfer, ein Wischfilmverdampfer
oder ein cyclonischer Destillationsturm verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Destillat aus Stufe c durch ein Bett
aus Fuller's Erde, Holzkohle, Kalk oder aktiviertem Aluminiumoxid geleitet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hindurchleiten durch das Bett bei einem Druck von etwa Normaldruck bis etwa 5 MPa,
einer Temperatur von etwa 180 bis 340 C und einem Durchsatz (LHSV) von etwa 0,5 bis etwa 2
Vol./Vol./Std. erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe der Wasserstoffbehandlung
bei einer Temperatur von etwa 260-400 C, einem Wasserstoffdruck von 3 bis 11 MPa, einer Durchflußgeschwindigkeit
von etwa 0,5 bis 4 Durchflußeinheiten (LHSV) und einem Gasdurchsatz von etwa 1,5 bis
15 kmol/m durchgeführt wird.
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