DE4142829C2 - Verfahren zur Reinigung von gebrauchten Schmierölen - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von gebrauchten SchmierölenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von gebrauchten
Schmierölen durch Vakuumdestillation und zweimalige Nachbehandlung des Schmieröldestillats mit fein verteilter, natürlicher, unbehandelter Bleicherde vom Bentonit-Typ bei 230 bis 350°C.
Allein in der Bundesrepublik werden pro Jahr ca. 1 Mio t mineralische Schmier
öle erzeugt. Hiervon fallen ca. 500 000 t als gebrauchte Öle, sogenannte
Altöle an. Als Altöl wird jedes mineralische Schmier- oder Industrieöl defi
niert, das für den Verwendungszweck, für den es ursprünglich bestimmt war,
ungeeignet geworden ist.
Unter Altöl fallen gebrauchte Motorenöle, Getriebeöle, Maschinenöle, Hydrau
liköle, Metallbearbeitungsöle, Korrosionsschutzöle u. a. Allein die Motorenöle
stellen einen Anteil von über 40%, während der Anteil an Hydrauliköl bei etwa
18% liegt.
Neben Schmierölen auf mineralischer Basis werden auch Schmieröle erzeugt, die
synthetische Anteile enthalten oder für besondere Anwendungszwecke nur aus
synthetischen Grundölen bestehen. Ferner gewinnt der Einsatz von Schmierölen
auf natürlicher Basis wie beispielsweise auf Rapsölbasis zunehmend an Bedeu
tung im Hydraulikölbereich.
Altöl muß in der Bundesrepublik Deutschland ordnungsgemäß entsorgt werden, wobei nach dem neuen Abfallgesetz vom
1.11.1986 der Altölbesitzer für die ordnungsgemäße Entsorgung selbst verant
wortlich ist. Für den Endverbraucher von Motorenöl und anderen
Schmierölen besteht ein
Recht der kostenlosen Rückgabe von Altölen an den Schmieröllieferanten. Die
stoffliche Verwertung des Altöls steht bei der Entsorgung im Vordergrund. Dies
bedeutet, daß durch geeignete Verfahren aus dem Altöl wieder Schmiermittel
grundöl (Zweitraffinat) zurückgewonnen wird, dessen Qualität dem eines aus Rohöl erzeugten
Schmiermittelgrundöls entspricht.
In der Bundesrepublik Deutschland erfolgt die Aufarbeitung des Altöls in der Weise, daß
durch Sammelunternehmen das Altöl gesammelt wird, wobei beispielsweise Moto
ren-, Hydraulik-
und Getriebeöl getrennt gesammelt werden müssen von Ölsorten wie z. B.
Metallbearbeitungsöl.
Das Sammelunternehmen liefert das Altöl an Altölregenerationsanlagen, soge
nannte Zweitraffinationsanlagen. Hierbei dürfen in letzteren Anlagen nur
Altöle verarbeitet werden, die nicht mehr als 0,2 Gew.-% Chlor bzw. nicht mehr
als 4 ppm polychlorierte Biphenyle enthalten.
Das bis heute auch außerhalb der Bundesrepublik Deutschland überwiegend betriebene Zweit
raffinationsverfahren ist die Reraffination mit konzentrierter Schwefelsäure
und Bleicherde. In der modernen Ausbildung dieses Verfahrens wird das Altöl
zunächst destillativ von Leichtsiedern und Wasser befreit und anschließend im
Vakuum überdestilliert. Das Destillat wird mit konzentrierter Schwefelsäure
behandelt. Aus dem so behandelten Produkt wird das sogenannte Spindelöl über aktivierter Bleicherde abdestilliert. Anschließend kann
eine rein adsorptive Nachbehandlung mit aktivierter Bleicherde bei ca. 120°C erfolgen
(siehe z. B. Altölverwertung, Klaus Müller, Erich Schmidt Verlag, Berlin, Bielefeld, Seite
104).
Unter Umweltgesichtspunkten hat das Schwefelsäure/Bleicherdeverfahren einen
erheblichen Nachteil, daß nämlich sogenanntes Säureharz anfällt, ein Produkt,
das sich bei der Behandlung des Altöls mit konzentrierter Schwefelsäure als
schwere Phase absetzt, nicht deponierbar ist und schwer entsorgbar ist.
Zusätzlich fällt mit Schwefelsäure beladene verbrauchte Bleicherde in erhebli
chen Mengen an, die ebenfalls schwer entsorgbar ist.
Es ist davon auszugehen, daß neue Zweitraffinationsanlagen, die nach dem
Schwefelsäure/Bleicherdeverfahren arbeiten, zumindest von der bundesdeutschen Genehmigungsbe
hörde nicht mehr zugelassen werden.
Seit Jahren bemüht sich daher die Fachwelt, neue Verfahren zu entwickeln, die
die Nachteile des Schwefelsäure/Bleicherdeverfahrens vermeiden. Beispiele sind
das RECYCLON-Verfahren (Erdweg, K.J. "RECYCLON-A new process to revert spent
oils into lubricants", Proceedings of the third international conference,
Houston, October 16-18, 1978, Seite 99).
Bei diesem Verfahren wird das Altöl zunächst mit fein verteiltem metallischem
Natrium umgesetzt und anschließend ebenfalls im Vakuum überdestilliert. Auch
bei diesem Verfahren ist eine chemische Behandlung erforderlich, wobei jedoch
anstelle konzentrierter Schwefelsäure hochreaktives fein verteiltes metalli
sches Natrium verwendet wird.
Eine neue Entwicklung, in der ebenfalls metallisches Natrium in fein verteilter Form eingesetzt
wird, ist das sogenannte ENTRA-Verfahren, bei dem zunächst eine thermische Behandlung
von verdampftem Schmieröl bei hohem Vakuum erfolgt, anschließend wird eine
Natriumemulsion hinzugefügt und abschließend wird in dem unter Vakuum stehenden
Röhrenreaktor aktivierte Bleicherde hinzugefügt (ENTRA Ingenieur- und Handels GmbH,
Riederstraße 6, D-7590 Achern-Sasbachried). Ein weiteres bekannteres Verfahren zur Aufarbeitung
von Altölen ist das KTI-Verfahren. Auch hier werden zunächst destillativ Wasser
und leicht flüchtige Komponenten entfernt. In einer zweiten Stufe wird im Vakuum die
Gasölfraktion abgetrennt und in einer weiteren Stufe das eigentliche Schmieröl unter hohem
Vakuum überdestilliert. Anschließend erfolgt zur Beseitigung chlor-, sauerstoff-, phosphor-
und stickstoffhaltiger Komponenten eine hydrierende Behandlung. Ein in den USA
betriebenes Verfahren, bei dem ebenfalls ein hydrierende Behandlung des Schmieröldestillats
erfolgt, ist das Mohawk-Verfahren, das wesentlich höhere Hydrierkatalysatorstandzeiten
aufweist als das KTI-Verfahren (Chemical Engineering Partners, 18001 Cowan, Suites
F, Irvine, CA 92714, USA).
Im sogenannten PROP-Verfahren wird das Altöl zunächst mit einer Diammoniumphosphatlösung
versetzt. In weiteren Reaktionsstufen werden Wasser und leicht flüchtige Kohlenwasserstoffe
destillativ entfernt. Nunmehr wird mit aktivierter Bleicherde behandelt. Anschließend
erfolgt eine hydrierende Raffination.
Bleicherden werden seit langem zur Reinigung von Altölen eingesetzt. Bei den Bleicherden
handelt es sich um wasserhaltige Aluminium-Magnesium-Silikate aus der Bentonit-Gruppe,
die durch Kochen in Salzsäure aktiviert werden; dadurch werden lösliche, basische Anteile,
wie CaO, MgO und auch Fe₂O₃ aus dem Rohmaterial herausgelöst und die eigentliche
Kappilarstruktur des Adsorptionsmaterials freigelegt. Man bezeichnet sie auch als Walk-,
Fuller-Floridaerde oder Bentonit (Klaus Müller, Altölverwertung, Erich Schmidt Verlag
GmbH, Berlin, 1982, Seite 96).
In der DE-OS 37 38 391 wird ein Verfahren zum Verdampfen von Altöl unter Vakuum in einer
speziellen, komplizierten Verdampfungsapparatur beschrieben. Das Verfahren besteht
aus zwei Stufen. In der zweiten Stufe wird die Verdampfung von Gasöl und Spindelöl über
Bleicherde unter Vakuum beschrieben. Aus dem Destillationssumpf erhält man nach Abfiltrieren
der Bleicherde das eigentliche Schmieröl.
In der DD-PS 77553 wird eine thermische Vorbehandlung von Altöl vor der hydrierenden
Raffination beschrieben. Als Filtrationshilfsstoff kann vor oder nach der Wärmebehandlung
Bleicherde zugesetzt werden.
Die Aufzählung dieser Verfahren, die nicht vollständig ist, zeigt, daß es noch immer von
großem Interesse ist, in einfachen, wirtschaftlichen Verfahrensschritten ohne chemische
Behandlung und ohne aufwendige Apparaturen ein Zweitraffinat zu gewinnen, das den
Anforderungen zum Einsatz als Schmiermittelgrundöl genügt. Hierbei ist zu berücksichtigen,
daß die Verwendung von aktivierter Bleicherde mit erheblichen Kosten verbunden ist.
Der Anmelderin ist es nunmehr überraschend gelungen, ein Verfahren zur Wiederaufarbeitung
von Altölen zu entwickeln, das nur aus einfachen destillativen Schritten und einer
Nachbehandlung mit natürlicher, nicht aktivierter Bleicherde besteht. Gebrauchte Öle können
nach diesem Verfahren auf bisher unerreicht einfache und wirtschaftliche Weise zu einem
hochwertigen Zweitraffinat verarbeitet werden.
Das Verfahren besteht aus der Reinigung von Altölen durch Vakuumdestillation, Nachbehandlung
mit fein verteilten Feststoffen und anschließender Abtrennung der Feststoffe,
dadurch gekennzeichnet, daß das destillierte Öl in zwei Stufen mit insgesamt 0,5 bis 20
Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 16 Gew.-%, natürlicher unbehandelter Bleicherde vom Bentonit-Typ
im Temperaturbereich von 230 bis 350°C während einer Verweilzeit von 1 bis 120 Min.
innig gemischt wird und anschließend jeweils der Feststoff abgetrennt wird.
Zunächst werden die leicht siedenden Anteile im Altöl, nämlich die niedrig siedenden Kohlenwasserstoffe
sowie das im Altöl noch vorhandene Wasser abdestilliert. Dies kann unter
Normaldruck erfolgen, beispielsweise bei einer Sumpftemperatur von ca. 160°C. Man kann
jedoch auch bei leichtem Vakuum arbeiten, beispielsweise bei 40 bis 100 mbar. Ferner
kann man an dieser Stelle bereits das Spindelöl, also die leichte Schmierölfraktion, ebenfalls
im Vakuum, etwa bei 5 mbar und 210° C Sumpftemperatur destillativ entfernen.
Nunmehr wird die Schmierölfraktion selbst überdestilliert und auf diese Weise von schwer
siedenden Additiven bzw. gelösten feststoffartigen Additiven abgetrennt, die im Sumpf der
Destillationskolonne verbleiben und dort abgezogen werden können. Die Vakuumdestillation
des Schmieröls kann grundsätzlich in beliebigen Vakuumdestillationsapparaturen
durchgeführt werden, bevorzugt ist jedoch eine thermisch schonende Destillation, wie sie
beispielsweise in Kurzwegverdampfern und Dünnschichtverdampfern möglich ist. Das Vakuum
sollte bei 0,01 mbar bis 20 mbar liegen, bevorzugt bei 0,05 bis 10 mbar.
Im Falle, daß das Spindelöl nicht in der bereits beschriebenen Destillationskolonne abgetrennt
wird, kann es nunmehr abdestilliert werden. Dies kann in der Weise erfolgen, daß
man das Spindelöl über Kopf abdestilliert und das eigentliche Schmieröl im Seitenabzug.
Die Abtrennung kann jedoch auch in der Weise erfolgen, daß in einer Kolonne Spindelöl
destillativ abgetrennt wird und in einer weiteren das eigentliche Schmieröl. Spindelöl wird
bekanntlich nicht als Motorenschmieröl eingesetzt, sondern findet überwiegend in Hydraulikölen
Verwendung. Der breit gefaßte Siedebereich für Schmieröl liegt etwa zwischen
350°C und 640°C, bevorzugt zwischen 360 und 540°C. Schmierölerzeuger gewinnen
Destillationsschnitte in der Weise, daß die für bestimmte Anwendungen erforderliche Siedeanalyse
bzw. Viskosität eingehalten wird. Die Destillationen können auch über den Feststoffen
erfolgen.
Das durch Vakuumdestillation gewonnene Schmieröl wird nunmehr erfindungsgemäß in
einer Mischapparatur diskontinuierlich oder kontinuierlich mit fein verteilter, natürlicher, unbehandelter
Bleicherde in zwei Stufen versetzt und bei 230° bis 350°C, während einer Verweilzeit
von 1 bis 120 Min., bevorzugt von 10 bis 45 Min. innig gemischt. Anschließend
wird der Feststoff jeweils abgetrennt.
Hierbei können in den beiden Behandlungsstufen auch verschiedene Temperaturen und
Verweilzeiten in den genannten Bereichen angewandt werden.
Als Feststoffe zur Behandlung des Altöls bei 230 bis 350°C eignen sich insbesondere
Bleicherden wie Bentonite bzw. Montmorillonite, wobei bekanntlich Montmorillonite ein
Hauptbestandteil der Bentonite sind, Beidellit u. a.
Es hat sich überraschend gezeigt, daß natürlich vorkommende Bleicherden, die nach Gewinnung
nur gemahlen und getrocknet werden, sehr gut geeignet sind und den behandelten
Bleicherden sogar überlegen sein können, wobei sich aufgrund ihres niedrigen Preises,
das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich wirtschaftlicher gestalten läßt. Dies gilt vor
allem für Bentonit und Montmorillonitmineralien. Während die Fachwelt bisher davon ausging,
daß die beschriebene Aktivierung eine Voraussetzung zur Reinigung von Altöl ist,
konnte die Anmelderin zeigen, daß unvorhersehbar für den Fachmann bei den angewandten
Bedingungen mit den nicht aktivierten Bleicherden hervorragende Reinigungsergebnisse
erhalten werden können.
Die genannten Feststoffe können einzeln oder in beliebigen Kombinationen erfindungsgemäß eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß erfolgt die Behandlung mit natürlicher, unbehandelter Bleicherde zweistufig.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann natürlich auch in mehr als zwei Stufen durchgeführt
werden, der Fachmann wird dies jedoch aus wirtschaftlichen Gründen möglichst vermeiden.
Grundsätzlich spielt die Korngröße der eingesetzten Bleicherden keine entscheidende
Rolle, bevorzugt sind jedoch fein gemahlene Materialien, beispielsweise von 30 bis 60
mesh. Die Feststoffe sind jedoch in einem sehr weiten Korngrößenbereich einsetzbar, wie
beispielsweise zwischen 0,001 mm bis 1 mm oder darüber, wobei bei sehr feiner Verteilung
die Verweilzeit im allgemeinen herabgesetzt werden kann sowie die Mengen an zugesetztem
Feststoff. Hier hat der Fachmann einen breiten Raum zur Auswahl der Korngröße. Es
ist dem Fachmann bekannt, daß auch noch kleinere als die genannten Korngrößen die gewünschten
erfindungsgemäßen Eigenschaften entfalten können.
Als Mischgefäße können beliebige Mischgefäße des Standes der Technik eingesetzt werden.
Natürlich auch Neuentwicklungen auf diesem Gebiet. Die Mischvorrichtungen können
kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeiten. So können Rühr- bzw. Mischkaskaden eingesetzt
werden, einfache Rührbehälter, Intensivrührreaktoren, mit Einbauten versehene
Mischstrecken und zahlreiche andere. Hier steht es dem Fachmann frei, in Abhängigkeit
von der gewünschten Anlagengröße und sonstigen Kriterien eine geeignete Mischvorrichtung
auszuwählen. Wesentlich ist jedoch, daß ein inniger Kontakt zwischen dem zu reinigenden
Altöl und den eingesetzten Feststoffen erzielt wird.
Dem Fachmann ist bekannt, daß die Additivierung moderner Schmiermittel ein sehr komplexes
Know-how voraussetzt. So müssen Korrosionsinhibitoren, oberflächenaktive Mittel,
Dispersionsmittel, Antischaummittel, Antioxidantien, Viskositätsverbesserer, Fließpunktverbesserer,
Metalldeaktivatoren, Additive zur Verbesserung der Scherstabilität, Verdicker,
Verschleißverbesserer, Additive zur Einstellung der Zündtemperatur u. a. eingesetzt werden.
Ein Additivpaket für ein modernes hochwertiges Schmiermittel besteht daher aus einer Vielzahl
komplizierter Chemikalien. Beispielhaft seien genannt Fettsäureester, Bariumsulfonat,
Alkyldithiodizol, alkylsubstituierte Kalziumarylsulfonate, Triphenylphosphorothionat, Aminsalze
von Phosphinsäurederivaten, Aminphosphate, Dithiophosphorsäureester, sterisch
gehinderte Phenolderivate, Naphthalinaminderivate, Phthalsäureester, alkylierte Diphenylamine,
4-Nonyl-Phenoxy-Essigsäure, Polyolefinsäurehalbester, Alkylaminotriazolderivate,
Polymere mit Alkylsäureestern, langkettige Alkohole, Neopentylglykolester, Trimethylolpropanester,
Acelainsäureester, Schwermetallverbindungen wie z. B. Zinkverbindungen,
Kalziumsulfonat, Molybdänsulfid, Kalziumkarbonat, Metallsalze organischer Säuren, Natriumsulfonate,
Bernsteinsäurederivate, Olefincopolymere, Styrol-Butadien-Copolymere und
zahlreiche andere.
Die Aufzählung macht deutlich, daß die Entfernung dieser vielfältigen Additive zu den bisherigen
aufwendigen Reinigungsmaßnahmen geführt hat. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang
von Bedeutung, daß bei der Vakuumdestillation eine Reihe von Verunreinigungen
mit dem Schmieröl über Kopf gehen, wie z. B. Chlorverbindungen, Phosphorverbindungen,
Säurekomponenten und Farbbildner. Um so überraschender ist daher das erfindungsgemäße
Ergebnis, daß die zweimalige Nachbehandlung mit den genannten
Bleicherden bei den angegebenen Bedingungen zu einem Zweitraffinat erstklassiger Qualität
führt.
In Tabelle 1 sind erfindungsgemäße Ergebnisse zusammengestellt. Zum Vergleich sind
Analysen und Daten eines typischen Altöls gegenübergestellt.
Es wurden jeweils 100 g im Vakuum überdestilliertes Altöl in zwei hintereinander geschalteten
Rührgefäßen mit 3 Gew.-% einer getrockneten und gemahlenen unbehandelten Bentonit-Bleicherde
bei 300°C jeweils 15 Minuten gerührt.
Die Tabelle zeigt, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren ausgezeichnete Werte erhalten
werden können bezüglich Farbe, Viskositätsindex, Flammpunkt, Asche, Neutralisationszahlen,
Chlor und Phosphor. Die eingesetzten Altöle I, II und III wurden von verschiedenen
Altölsammlern übernommen. Die Altölqualität entspricht derjenigen, die vom Gesetzgeber
bezüglich Chlor- und PCB-Gehalt vorgeschrieben ist. Das Vergleichsaltöl ist ein typisches
Altöl der gleichen Kategorie, wie die Altöle I, II und III.
In Tabelle 2 sind als Vergleichsbeispiele Farbwert, Neutralisationszahl und Chlor in Abhängigkeit von eingesetzten
Feststoffen dargestellt. Es zeigt sich, daß unbehandelter Bentonit und Montmorillonit die
besten Werte liefern.
Es wurde Altöl III aus Tabelle 1 eingesetzt und 15 Minuten bei 300°C behandelt. Die angegebenen
Mengen beziehen sich auf 100 g Altöl.
In Tabelle 3 wurde ebenfalls Altöl III aus Tabelle 1 eingesetzt. Es wurde jeweils 30 Minuten
mit unbehandeltem Bentonit gerührt. Die angegebenen Mengen beziehen sich wieder auf
100 g Altöl.
In der Figur ist beispielhaft ein Verfahrensfließbild mit zwei Feststoffreini
gungsstufen dargestellt.
Über 1 fließt Altöl über das Filter 2, um grobe Verunreinigungen abzutrennen.
Das filtrierte Altöl fließt in Strippkolonne 3 aus der über Kopf ein Gemisch
leicht siedender Kohlenwasserstoffe und Wasser abdestilliert wird. In Trennbe
hälter 5 fließt das Wasser über 6 aus der Anlage, während die leicht siedenden
Kohlenwasserstoffe in Behälter 7 gesammelt werden. Der Sumpf aus 3 fließt in
Vakuumkolonne 4, in der über Kopf Schmieröl abdestilliert wird. 4 kann auch in
der Weise betrieben werden, daß über Kopf Spindelöl gesondert abgetrennt wird
und das eigentliche Schmieröl im Seitenabzug abgezogen wird. Das Schmieröl
fließt aus 4 in Mischapparatur 8 in die über 11 fein verteilte, natürliche, unbehandelte Bleicherde zudosiert
wird. Anschließend wird das Gemisch von behandeltem Destillat und
Feststoff in 9 filtriert. Aus dem Filter fließt das Destillat nunmehr in die
zweite Mischstufe 10, in die über 12 weitere natürliche, unbehandelte Bleicherde
zudosiert wird. Nunmehr wird das Gemisch in 13 nochmals filtriert. Über 14
wird das fertige Zweitraffinat-Grundöl entnommen. Beispielhaft ist darge
stellt, daß man das in 7 gesammelte Benzin dazu verwenden kann über 22 und 23
am Adsorptionsmittel in den Filtern 9 und 13 haftendes Öl abzuspülen, über 15
und 16 im Behälter 17 zu sammeln und die Waschflüssigkeit wieder in Leitung 18
zuzuführen. Dieser Waschkreislauf ist jedoch nicht zwingend erforderlich,
insbesondere nicht in der hier dargestellten Form. Gewaschene Bleicherde wird
über 19 und 20 entnommen. Bei 21 wird der Sumpf aus der Vakuumdestillation,
der den wesentlichen Teil der im Altöl vorliegenden Additive enthält, abgezo
gen.
Erfindungsgemäß können gebrauchte Schmieröle auf mineralischer
Basis zu einem einwandfreien Zweitraffinat aufgearbeitet werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Reinigung von Altölen durch Vakuum-Destillation, Nachbehandlung mit
fein verteilten Feststoffen und anschließender Abtrennung der Feststoffe, dadurch gekennzeichnet,
daß das destillierte Öl in 2 Stufen mit insgesamt 0,5 bis 20 Gew.-% natürlicher,
unbehandelter Bleicherde vom Bentonit-Typ im Temperaturbereich von 230 bis
350°C, während einer Verweilzeit von 1 bis 120 Min. innig gemischt wird und anschließend
jeweils der Feststoff abgetrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das destillierte Öl in zwei
Stufen mit insgesamt 0,5 bis 16 Gew.-% natürlicher, unbehandelter Bleicherde vom
Bentonit-Typ innig gemischt wird.
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