-
Klappsessel oder Liegestuhl
-
Die Erfindung betrifft einen Klappsessel oder Liegestuhl gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Derartige Liegestühle sind zum Gebrauch im Freien,
in Badeanstalten, Grünanlagen, Hausgärten vielfältig bekannt geworden. Der Rahmen
oder das Gestell dieser Liegestühle ist von geraden Stäben aus Holz gebildet, die
wie einleitend erwähnt, aneinander angelenkt sind. In der Oberseite der Hinterbeine
sind Rasten vorgesehen, in welche die unteren Enden der Seitenholme der Rückenlehne
eingreifen, wodurch die Neigung der Rückenlehne verstellbar ist. Zwischen der oberen
Querstrebe der Rückenlehne und dem die beiden Hinterbeine vorne, also an den Vorderbeinen,
verbindenden Querholm ist eine Bespannung oder Matte aus einem Textilgewebe vorgesehen,
womit eine konkave bzw. muldenartige, durchgehende Rückenstütz- und Sitzfläche (in
steilerer Lage der Rückenlehne) bzw. eine durchgehende Liegefläche, etwa hängemattenartig,
gebildet ist.
-
Ein solcher Klappsessel oder Liegestuhl hat sich zwar bewährt als
eigentlicher Liegestull, also zum Ruhen in ausgestreckter, im wesentlichen horizontaler
Lage - oder aber auch mit schräg ansteigender Rückenlehne, etwa beim Lesen leichter
Lektüre. Zu bemängeln ist aber, daß ein solcher Klappsessel oder Liegestuhl nicht
- oder nur sehr behelfsweise - als EBstuhl, zum Einnehmen einer Mahlzeit an einem
Eßtisch, geeignet ist. Hierzu benötigt man nämlich einen Stuhl oder Sessel mit fast
senkrechter Rückenlehne und horizontaler Sitzfläche, mit ausreichender Sitz höhe,
in der erforderlichen, üblichen Stabilität. Derartige EB-Stühle oder -Sessel sind
- entsprechend den gestellten Anforderungen -üblicherweise starr, also nicht zusammenklappbar,
ausgebildet.
-
Insbesondere aus Wirtshausgärten (Biergärten) sind allerdings auch
Klappstühle mit eisernem Gestell bekannt, bei denen sich die Beine unterhalb der
Sitzfläche scherenartig überkreuzen, und eine starre Sitzfläche mit ihrem hinteren
Ende an den Seitenholmen der Rückenlehne geführt ist. Ein solcher Klappstuhl hat
nur eine einzige Gebrauchsstellung, er ist also nicht als Liegestuhl, zur Verwendung
in horizontaler Ruhelage, geeignet; davon abgesehen ist auch die Rückenlehne nicht
steil genug.
-
Liegestühle und Eßstühle sind also bisher nur für ihren jeweiligen
Zweck vorgesehen; man muß also bisher beide anschaffen, oder auf den einen oder
anderen verzichten.
-
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Klappsessel
oder Liegestuhl zu schaffen, der für beide Verwendungszwecke geeignet ist, bei dem
sich also die Rückenlehne bzw. der ganze Liegestuhl aus einer relativ flachen Lage
(Ruhelage) über verschiedene steilere Lagen bis zu der fast senkrechten EBstuhl-Stellung
verstellen läßt. Dabei soll dieses Möbel bei einfacher und robuster Bauweise noch
auf ein möglichst kleines Volumen zusammenklappbar sein.
-
Die Lösung dieser Aufgabe ist in den Ansprüchen , insbesdondere in
dem Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1, angegeben. Gemäß der Erfindung ist also
an den Hinterbeinen seitlich/unten je eine Nut bzw. Führung vorgesehen, in die je
ein Zapfen eingreift, der horizontal von dem unteren Ende je eines Holmes der Rückenlehne
vorsteht. Durch diese Führung ist die Rückenlehne zwangsweise an den Hinterbeinen
geführt, so daß alle Positionen sicher und stabil sind. Die Zapfen können sich an
dem vorderen Ende der Nut (flachste Stellung der Rückenlehne) und an dem hinteren
Ende der Führungsnut (zusammengeklappte Stellung) abstützen. Dazwischen können mehrere
Rasten zur stufenweisen Verstellung vorgesehen sein. Die Führungsnut kann gerade,
vorzugsweise aber nach oben gewölbt sein, wodurch die Rückenlehne nicht nur in steilere
Lage gelangt, sondern zugleich - mitsamt dem Sitzteil - angehoben wird.
-
Vorzugsweise haben die Führungsnuten je eine Wölbung nach oben, in
deren Scheitel wenigstens eine Raste vorgesehen ist.
-
Im einzelnen wird hierzu auf die Unteransprüche 2 bis 7 verwiesen,
auf die bei der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles - zur Vermeidung von Wiederholungen
und der besseren Klarheit wegen - des näheren eingegangen wird.
-
Mittels einer Schraubspindel zwischen dem unteren Ende der Rückenlehne
und hinterem Ende der Hinterbeine kann man die Neigung der Rückenlehne und damit
die Gebrauchsstellung (Liege/EB-Stuhl) stufenlos verstellen. Hierbei sind allerdings
keine Zwischenrasten, sondern eine durchgehende untere Führungsbahn, vorgesehen.
-
Ein relativ starres Sitzteil ist vorzugsweise mit seinen vorderen
Enden an den Vorderbeinen, an dem gleichen Gelenkbolzen wie die vorderen Enden der
Hinterbeine, und mit seinen hinteren Enden an den Seitenholmen der Rückenlehne,
unterhalb der Armlehne des Klappsessels, angelenkt.
-
In der fast senkrechten Stellung hat die Sitzfläche gerade die zum
Speisen erforderliche Höhenlage. Wenn nun - nach dem Einnehmen einer Mahlzeit -
die Rückenlage in flachere bzw.
-
ganz flache Ruhestellung verstellt wird, so folgen - wie bei den bisherigen
Liegestühlen - auch die Vorderbeine in diese flachere Lage; damit gelangen aber
die Sitz fläche und die Armlehnen insbesondere am vorderen Bereich, auf eine zu
geringe Höhenlage. Dies ist sehr unbequem, insbesondere für ältere oder behinderte
Personen. Diese haben Schwierigkeiten, sich in eine so niedrige Liege- bzw. Ruhestellung
zu begeben, insbesondere wenn die Armlehnen, auf denen sie sich beim Niederlegen
und Aufstehen abstützen möchten, ebenfalls sich in zu geringer Höhe über dem Erd-
oder Fußboden befinden.
-
Eine wichtige Ausgestaltung ist daher dadurch gekennzeichnet, daß
die unteren Stützflächen der Vorderbeine nach rückwärts/ unten vorgewölbt bzw. als
Kurvenfläche ausgebildet sind, derart, daß die der Abnahme der Steilheit der Vorderbeine
entsprechende Verminderung der Höhe von Sitzteil und Armlehnen (wenigstens zum Teil)
kompensiert wird.
-
Zu den bekannten Liegestühlen gehört üblicherweise eine Fußstütze
bzw. Unterschenkelstütze, deren horizontales Stützteil einerseits am vorderen Ende
des Liegestuhls und andererseits an einem Beinpaar abgestützt ist; bequemer ist
zu diesem Zweck ein Klapphocker mit scherenartig sich überkreuzenden Beinpaaren.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist in einem der Dicke des zusammengeklappten
Klapphockers entsprechendem Abstand unterhalb der Sitzfläche eine Walze oder Rolle
vorgesehen. Auf dieser Walze
rollend kann der Klapphocker unter
die Sitz fläche eingeschoben und bei Nichtgebrauch verstaut werden. Diesbezügliche
weitere Ausgestaltungen sind in Unteransprüchen 15 bis 18 angegeben; im einzelnen
wird hierzu auf die Figurenbeschreibung , Seite 11, Abs. 5 bis Seite 12, unten,
verwiesen. Die oberen Enden der Vorderbeine können mittels je eines horizontalen
Gelenkbolzens einfach an den Armlehnen angelenkt sein. Wie vorerwähnt ist aber erwünscht,
daß die Armlehnen bei geringer Neigung der Vorderbeine (Liegestellung) in eine möglichst
hohe Lage gelangen. Dies könnte man zwar relativ einfach durch entsprechende Länge
erreichen, jedoch würden die Armlehnen dann auch in der Eß-Stellung entsprechend
angehoben sein, was störend wäre. Es käme also darauf an, die Armlehnen insbesondere
an ihrem vorderen Bereich nur in der Liegestellung, nicht aber in der Eßstellung,
anzuheben. Zu diesem Zweck sind in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die Vorderbeine
nicht unmittelbar an den Armlehnen angelenkt, sondern unter Zwischenfügung eines
mechanischen Kupplungsteiles, insbesondere je eines Schwenkarmes. In der rückwärtigen
Stellung des Schwenkarmes (Liegestellung) stützen sich die Vorderbeine mit ihrer
vorderen Stirnfläche an je einer Verlängerung des Schwenkzapfens ab, mit welchem
der Schwenkarm an der Armlehne angelenkt ist, wodurch also die Armlehne angehoben
wird. In der vorderen Stellung des Schwenkarmes, also bei steilerer Stellung der
Vorderbeine (Eß-Stellung) dagegen gelangen die Armlehnen in eine tiefere Stellung,
maximal um den Abstand zwischen den beiden Gelenkpunkte des Schwenkarmes tiefer,
wobei aber vor allem noch die unterschiedliche Neigung der Vorderbeine zu berücksichtigen
ist (im einzelnen wird hierzu auf Fig. 2 verwiesen).
-
Es sind schon Rollstühle und auch verfahrbare Gartensessel bekannt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind an den Hinterbeinen und/oder Vorderbeinen
je wenigstens eine Bohrung zum vorzugsweise lösbaren Anbringen/Anstecken eines Rades
vorgesehen. Je nachdem, ob das Rad vorne oder hinten angebracht wird und je nach
dem Durchmesser des Rades bzw. der Räder kann man die Höhe bzw. die Schrägstellung
des Sitz/Liegemöbels variieren. In weiterer Ausgestaltung können vorne und/oder
hinten jeweils zwei Bohrungen im Abstand übereinander vorgesehen sein. Schließlich
kann man auch jeweils ein'lenkbares (d.h.
-
um eine vertikale Achse schwenkbares) Rad anbringen, insbesondere
bei Benutzung durch einen Körperbehinderten (Rollstuhlfahrer).
-
Die erfindungsgemäße Konzeption eines Sitz/Liegemöbels eröffnet schließlich
noch weitere Möglichkeiten zur Ausgestaltung.
-
Es sind bisher schon Gartensessel bekannt, bei denen eine Korbmarkise
anbringbar ist. Eine solche Korbmarkise ist sehr erwünscht zum Schutz gegen Wind
und Sonne. Es muß aber oft darauf verzichtet werden, weil die Anbringung zu umständlich
ist und die ausgeschwenkte Korbmarkise das Einsteigen und Aussteigen aus dem Sessel
behindert. Bisher ist nämlich die Korbmarkise mit ihren seitlichen Armen mittels
zweier Bolzen an den Seitenholmen der Rückenlehne fest verschraubt. In weiterer
Ausgestaltung schafft die Erfindung hier Abhilfe dadurch, daß die seitlichen Arme
der Markise um nur eine einzige Drehachse schwenkbar und in der jeweiligen Schwenkstellung
durch Reibung festgehalten sind. Die Reibung kann durch je einen festschraubbaren
Drehgriff einstellbar sein.
-
Es ist ferner bekannt, an der Rücklehne eine Kopfstütze anzubringen.
Hierzu können an der Kopfstütze nach unten Bolzen vorstehen, die in entsprechende
Bohrungen am oberen Querholm der Rückenlehne einsteckbar sind. Im weiterer Ausgestaltung
diesbezüglich sitzen diese Steckbolzen an einem unteren horizontalen
Querholm
der Kopfstütze, welcher unter Reibung gegenüber der Kopfstütze verschwenkbar ist
bzw. drehbar ist.
-
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung beschrieben, wobei - wie erwähnt -auch weitere Merkmale von Unteransprüchen
erläutert werden.
-
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Sitz/Liegemöbel in Perspektive,
Fig. 2 zeigt das Möbel in Seitenansicht in Liegestellung, Fig. 3 zeigt das Möbel
ebenfalls in Seitenansicht in einer Zwischenstellung, mit zugehörigem Klapphocker
als Unterschenkelstütze und mit Kopfstütze, Fig. 4 zeigt das Möbel in Seitenansicht,
in EBstellung, Fig. 5 zeigt das Möbel zusammengeklappt, Fig. 6 zeigt ein Beschlagblech
mit einer abgewandelten Führungsnut, Fig. 7 zeigt eine Ansicht des Möbels von vorn
(Pfeil VII Fig. 4), Fig. 8 zeigt - anhand eines vertikalen Längsschnitts -eine Ausführung
mit stufenloser Verstellung; Fig. 9 zeigt eine Einzelheit von Fig. 8 (überbrückung
der Rasten an Führungsnut bei stufenloser Verstellung); Fig. 10 zeigt das Sitz-Liegemöbel
mit an den Armlehnen angebrachter Korb-Markise, während bei Fig. 11 eine (kleinere)
Markise an den Seitenholmen der Rückenlehne schwenkbar angebracht ist.
-
Wie ohne weiteres ersichtlich, weist das Möbel einen Sitzteil 1 und
eine Rückenlehne 2 auf, die von zwei Vorderbeinen 3 und zwei Hinterbeinen 4 getragen
sind. Das Sitzteil 1 ist mit seinem vorderen Bereich mittels Gelenkbolzen 5 am mittleren
Bereich der Vorderbeine 3 angelenkt; an dem gleichen Gelenkbolzen 5 sind auch die
vorderen Enden der Hinterbeine 4 angelenkt, die sich nach schräg unten/hinten zum
Erdboden erstrecken. An den Hinterbeinen 4 stützen sich die unteren Enden der Seitenholme
6 ab (wird ausgeführt).
-
Oberhalb dieser Abstützung ist das hintere Ende des Sitzteils 1 an
den Seitenholmen 6 angelenkt. Oberhalb dieses
Gelenkes 7 ist das
hintere Ende der Armlehnen 8 jeweils am Seitenholm 6 der Rückenlehne 2 angelenkt.
Am vorderen Bereich der Armlehnen 8 sind die oberen Enden der Vorderbeine 3 angelenkt.
Die Armlehnen bestehen aus einem (in Draufsicht) breiteren horizontalen Teil 8a
(zum bequemen Aufstützen der Arme), an deren Innenseite jeweils ein vertikaler Teil
8b mit den Gelenken 9 vorgesehen ist.
-
In Ansicht von vorne (von der Mitte beidseits nach links oder rechts
gesehen, Fig. 7) erscheinen jeweils ein Seitenholm 10 des Sitzteiles 1 und ein Holm
6 der Rückenlehne 2 in einer Ebene, beide durch Gelenk-Beschlag 7 miteinander verbunden.
-
Seitlich außen daneben erscheinen die Armlehnen 8 (bzw. deren vertikaler
Teil 8a) und die Hinterbeine 4 in der jeweils gleichen vertikalen Ebene. Daran schließt
sich seitlich in der nächsten vertialen Ebene jeweils ein Vorderbein 3 an.
-
Wie ohne weiteres ersichtlich, ist das erfindungsgemäße Sitz/Liegemöbel
(im Beispielsfall) in vier verschiedene Schräglagen (durch Einrastung bei I, II,
III,IV) verstellbar und außerdem in eine "EB"-Stellung (Fig. 4, Raste V), wobei
hier an der oberen Führungsnut noch eine weitere Zwischenstellung (Raste VI) vorgesehen
ist. Diese erfindungsgemäße Führung ist eingeschnitten jeweils an der Innenseite
der Hinterbeine. In diese Führung greifen jeweils ein Zapfen 11 ein, der von dem
unteren Ende des Seitenholms 6 vorsteht.
-
Die (untere) Führungsnut 12 für die verschiedenen Ruhestellungen ist
mit der oberen Führungsnut 13 für die EB-Stellung über eine Verbindungsnut 14 verbunden.
Beim Zusammenklappen gleiten die Zapfen 11 in dem hinteren Teil der Führungsnut
12b.
-
Man beachte die geringe Höhe und Länge des Möbels im zusammengeklappten
Zustand (Fig. 5); tatsächlich ist das ganze Möbel zusammengeklappt nur ca. 15 cm.
hoch, so daß es in einen Karton für den normalen Postversand hineinpaßt.
-
Der rückwärtige Teil 12b der Führungsnut ist gegenüber dem vorderen
Teil 12a geringfügig nach oben versetzt; auf diese Weise wird ein Anschlag 15 gebildet,
der dem Benutzer die Stellung der Führungszapfen 11 unterhalb der Verbindungsnut
14 anzeigt, so daß der Benutzer nun die Rückenlehne 6 anheben kann, um über die
Verbindungsnut 14 in die obere Nut 13 zu gelangen.
-
Die Führungsnut 12, 12a, 12b, 13, 14, mit den Rasten I - VI, kann
unmittelbar in das Holz der Hinterbeine 4 eingeschnitten sein. Man kann diese Führungsnut
aber auch in je einem besonderen Beschlagblech 16 ( Fig. 6) sehen, welches seinerseits
an den Hinterbeinen 4 angebracht wird, wobei dann in dem Material der Hinterbeine
4 nur der "rohe" Nutverlauf eingearbeitet zu sein braucht.
-
Fig. 6 zeigt auch eine Variation insofern, als nur eine einzige, über
einen im wesentlichen vertikalen Bereich 17 in einen Scheitel 18 übergehende, in
einem Zuge durchfahrende Führungsnut 12a, 12b vorgesehen ist. Die Rasten der Nut
bind mit einem verengten Hals 19 versehen. Auf diese Weise wird eine Druckknopfwirkung
erreicht, d.h. der Führungsstift .1 kann nur gegen einen erhöhten Widerstand aus
der entsprechenden Rastung herausgehoben werden. Zur Erhöhung der Elastizität bzw.
der Druckknopfwirkung ist im Boden dieser Rasten je eine Einkerbung 20 vorgesehen.
-
Beim Steilerstellen der Rückenlehne 2, wobei der hintere Bereich des
Sitzteiles 1 angehoben wird, gelangen auch die Vorderbeine 3 in eine steilere Stellung,
so daß auch der vordere Bereich des Sitzteiles 1 angehoben wird, insbesondere auf
normale Sitzhöhe eines EBstuhles, und zwar ohne daß sich die Sitzfläche nach vorne/unten
neigt, was einen sehr ungequemen Sitz zur Folge hätte.
-
Die bisherigen Liegestühle haben - wie eingangs erwähnt -den Nachteil,
daß sie in der flachen Liegestellung eine zu geringe Höhe über dem Erdboden aufweisen,
so daß das Hinlegen und Aufstehen unbequem ist. Das erfindungsgemäße Sitz/Liegemöbel
dagegen, welches von der EBstellung (hoher Sitz, steile Rückenlehne) in annähernd
horizontale Ruhelage verstellbar ist, hat - in der Ausführung nach der Zeichnung
-noch den besonderen Vorteil, daß Sitzteil 1 und Rückenlehne 2 - und insbesondere
die Armlehnen 8 - in der Ruhe- bzw.
-
Liegestellung eine größere Höhenlage einnehmen, so daß also das Niederlegen
und Aufstehen erleichtert ist.
-
Zu diesem Zweck sind die Vorderbeine 3 rückwärtig unten nach hinten
ausgewölbt, so daß sich eine Stützfläche 21 wie bei einer Kurbelscheibe ergibt.
Beim Neigen des Sessels - und damit auch der Vorderbeine - in eine Ruhelage bleibt
nun der Abstützpunkt nicht unverändert, sondern die Stützfläche 21 wälzt sich auf
dem Erdboden ab, wodurch Sitzteil und Armlehnen angehoben werden - bwz. der Höhenverlußt
aufgrund der Schrägstellung wird in dem gewünschten Ausmaß ausgeglichen.
-
An den Vorderbeinen 3 ist jeweils ein Loch 21 und an den Hinterbeinen
4 sind vier Löcher 22 schräg übereinander vorgesehen. In jedes dieser Löcher känn
wahlweise die Achse eines Rades 23 eingesteckt werden. Auf diese Weise ist also
das Möbel verfahrbar, insbesondere kann aber die Höhenlage bzw. Neigung weiter variiert
werden, je nachdem in welches der Löcher die Radachsen eingesteckt werden; schließlich
können auch unterschiedlich große Räder verwendet werden.
-
Eine weitere Einstellmöglichkeit der Höhenlage, insbesondere der Armlehnen
8 ist noch dadurch gegeben, daß die Vorderbeine 3 nicht unmittelbar, sondern über
einen Schwenkarm 25 oder Kurbelarm an den Armlehnen 8 angelenkt sind. Je nach der
Winkelstellung
des Schwenkarmes 25 wird die Armlehne 8 angehoben
oder abgesenkt.
-
In Fig. 2 ist der Schwenkarm 25 einmal nach vorne geschwenkt (ausgezogene
Linie) und einmal nach rückwärts geschwenkt -strichpunktiert - gezeichnet.
-
In der vorderen Schwenkstellung stehen die Vorderbeine 3 steiler,
die Armlehnen 8 und der Sitz 1 werden also entsprechend angehoben. Man kann sich
also in einer Ruhestellung beim Niederlassen oder Erheben bequemer an den höheren
Armlehnen 8 abstützen.
-
Werden die Schwenkarme 25 dagegen nach hinten geschwenkt (Fig. 2,
strichpunktiert), so gelangen die Vorderbeine in eine geringere Neigung, Armlehnen
8 und Sitzteil 1 kommen also in eine tiefere Stellung.
-
In dieser Stellung kommt im Beispielsfall je eine Verlängerung des
Schwenkzapfens 9 in Anlage an die Stirnfläche der Vorderbeine 3. Bei der vorderen
Schwenkstellung der Arme 25 dagegen sind die Vorderbeine 3 unmittelbar unter der
Armlehne 8 bzw.
-
8a, insbesondere in einer Ausnehmung oder Vertiefung 26 der Armlehne
abgestützt.
-
Der als Beinstütze insbesondere in einer Ruhestellung zugehörige Klapphocker
28 kann (insbesondere in der EB-Stellung) unter das Sitzteil 1 eingeschoben werden.
Zu diesem Zweck sind an den Gelenkbolzen 5 jeweils ein dreieckiges Blech 29 vorgesehen,
in dessen unterer Ecke eine Walze 30 mittels Zapfen 31 gelagert ist. Der Abstand
der Walze 30 von dem Sitzteil 1 entspricht der Dicke des zusammengeklappten Hockers
28.
-
Beim Zusammenklappen wird die Walze 30 samt den Blechen 29 in Staustellung
eingeschwenkt. Ein Stift 32 seitlich am Sitzteil 1 greift in je einen Kreisbogenausschnitt
33 des Blechs 29 ein, so daß der Ausschwenkwinkel der Walze 30 begrenzt ist. In
zusammengeklappter Stellung hat die
Walze 30 gerade Platz an einer
(der Stabilität wegen zweckmäßigen) horizontalen Strebe 34 zwischen den Vorderbeinen
3.
-
Das erfindungsgemäße Möbel stellt die Voraussetzung dar zu Weiterentwicklungen
in verschiedener Hinsicht. Zweckmäßig kann eine Korbmarkise über dem Möbel angebracht
werden (Fig. 10, 11). Gemäß Fig. 11 ist vorgesehen, daß die Seitenarme 35 der Korbmarkise
36 nicht starr mittels zwei Schrauben an jedem Seitenholm festgemacht sind, sondern
diese Arme 35 der Markise 36 sind um nur je eine Drehachse 38 schwenkbar und in
der jeweiligen Schwenkstellung durch Reibung festgehalten. Mittels eines festschraubbaren
Drehgriffs 39 kann die Reibung zwischen Seitenholmen 6 und Armen 35 eingestellt
werden.
-
Zum Verstellen von einer Raste in eine andere muß sich der Benutzer
bisher aus dem Sitz/Liegemöbel erheben. Fig. 8 dagegen zeigt eine Ausführung mit
stufenloser Verstellung, und zwar ohne daß der Benutzer hierzu aufstehen müßte.
Zu diesem Zweck ist ein Zugmittel zwischen dem unteren Querholm 40 der Rückenlehne
2 und einer hinteren Verstrebung 41 zwischen den Hinterbeinen 4 vorgesehen. Insbesondere
kann hierzu eine Schraubspindel 42 vorgesehen sein, die über eine biegbare Welle
43 mit einem Drehgriff 44 vorne unter dem Sitzteil 1 verbunden ist. Die Führungsnut
12 weist hierbei keine Rasten auf. Die Rasten können von einem verschwenkbaren Blech
abgedeckt sein (Fig. 9).
-
An einem Beinpaar (oder an beiden) des Klapphockers 28 ist ein Bügel
44, bestehend aus zwei Schwenkstützen 45 und einer Strebe 46 zwischen diesen, angelenkt.
Hierzu greifen seitlich vorstehende Zapfen 47 an dem einen Ende der Schwenkbeine
in Bohrungen 48, und zwar in zwei oder mehr im Abstand voneinander an den Hockenbeinen
vorgesehenen Bohrungen ein. Der Schwenkbügel 44 kann somit nach vorne vorgeschwenkt
werden, so daß der Hocker auf diesen Schwenkstützen abstützt und somit eine größere
Höhenlage oder Schrägstellung erreicht.
Gemäß Fig. 3 ist eine Kopfstütze
51 auf der Rückenlehne 2 mittels Steckzapfen 49 aufgesteckt. Die Steckzapfen sitzen
an einem Querholm 50. Dieser Querholm 50 kann gegenüber der Kopfstütze 51 verschwenkt
werden, zwecks Einstellung der Kopfstütze. Diese plattenförmige Kopfstütze 51 kann
auch als Tablett oder Ablageplatte beispielsweise an dem Querholm 40 an unterem
Ende der Rückenlehne 2 angesteckt werden.
-
Sitz-Liegemöbel Bezugszeichenliste 1 Sitzteil 2 Rückenlehne 3 Vorderbeine
4 Hinterbeine 5 Gelenkbolzen (zwischen 1 und 3 und 4) 6 Seitenholme von 2 7 Gelenk
(zwischen 1 und 6) 8 Armlehnen 8a horizontaler Teil 8b vertikaler Teil 9 Gelenk
(zwischen 8a und 3) 10 Seitenholm von 1 11 Zapfen an unteren Enden von 6 12 Führungsnut
an 4 12a vorderer Teil 12b hinterer Teil 13 obere Führungsnut 14 Verbindungsnut
15 Anschlag (zwischen 12a und 12b) I-VI Rasten 16 Beschlag-Blech 17 vertikaler Bereich
18 Scheitel 19 Hals
20 Einkerbung 21 Stützfläche 22 Löcher an 3
bzw. 4 23 Räder mit Achsen mit Einstecken in 21 bzw. 22 25 Schwenkarm zwischen 3
und 8b 26 Vertiefung an 8a 28 Klapphocker 29 Blech angelenkt an 5 30 Walze angelenkt
an 29 31 Walzenenden7
32 Stift seitlich an 1 33 Kreisbogenausschnitt in 29 34 horizontale Strebe zwischen
3 35 Seitenarm von 36 36 Markise 38 Drehachse zwischen 35 und 6 39 Drehgriff von
38 40 Querholm zwischen 6 41 Verstrebung zwischen 4 42 Schraubspindel 43 flexible
Welle 44 Drehgriff an 43 45 Bügel an 28
46 Schwenkstützen 47 Strebe
48 Bohrungen
- Leerseite -