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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung
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von monolithischen, wenigstens einseitig offenen, insbesondere glockenförmigen
und mit ihrer offenen Seite nach unten weisenden Stahlbetonraumzellen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
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Eine derartige Vorrichtung ermöglicht die monolithische Ausbildung
von Raumzellen mit maximal fünf Raumzellenscheiben,,,,weil'durch die öffnuhg die
Innenschalung entfernt oder die Raumzelle von der Innenschalung abgezogen bzw. abgehoben
werden muß. Die glockenförmig gestalteten Raumzellen lassen sich nach ihrer Fertigstellung
mit einem von einer Stahlbetongroßtafel gebildeten Boden verschliessen, der beispielsweise
an einbetonierten Stahlplatten angeschweißt wird und dann eine sechsseitig bis auf
ausgesparte Tür- und Fensteröffnungen geschlossene Raumzelle ergibt. Solche Vorrichtungen
arbeiten daher rationell und eignen sich deswegen insbesondere für die Serienfertigung
von Raumzellen.
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Während die Außenschalung aufgrund ihrer den Raumzellenscheiben einzeln
zugeordneten Schaltafeln verhältnismäßig einfach geöffnet und geschlossen werden
kann, weil dazu der freie Raum neben der Vorrichtung ausgenutzt wird, ist das bei
der Innenschalung nicht möglich. Gegenüber den in Entschalungsrichtung konischenlstarren
Innenschalungen haben die zusammenziehbaren und aufspannbaren Innenschalungen den
Vorteil, daß die Raumzellenscheiben gleichmäßige Wandstärken erhalten können und
daß die Entschalungskräfte gering sind. Allerdings ergeben sich bei den so beweglichen
Innenschalungen in den Ecken Fugen, welche bei zusammengezogen und aufgespannter
Innenschalung
abgedichtet werden müssen. Die dazu erforderlichen
Winkelprofile müssen aus elastischem bzw. elastomerem Werkstoff bestehen und können
aufgrund dieser Eigenschaft die Bewegung der Schalhäute der Innenschalung mitzumachen,
die beim Zusammenziehen und Aufspannen der Innenschalung auftritt. Da diese Profile
andererseits die Ecken der Raumzelle abformen, müssen sich ihre Außenseiten an die
Schalhäute anschließen, welche innen den Formraum begrenzen. Diese Schalhäute benötigen
wegen ihrer Ausdehnung eine Unterstützungskonstruktion, die die betreffende Schalhaut
aussteift und die Kräfte aufnimmt, die auf diese Schalhaut beim Zusammenziehen und
Auf spannen der Innenschalung aufgebracht werden.
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Eine solche Abdichtung der Fugen in den Ecken bei elastomeren Winkelprofilen
hat gegenüber den aus Stahl bestehenden Eckabschalungen u.a. den Vorteil, daß die
Zementschlempe des Betons die Innenschalung innen nicht verunreinigen kann und daß
die für derartige Eckabschalungen erforderlichen komplizierten Getriebe entfallen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Verwendung elastomerer Dichtungen anstelle
von Stahlabschalungen besteht darin, daß der Körperschall in den Ecken der Innenschalung
unterbrochen bzw. gedämpft wird, so daß die Lärmentwicklung insbesondere beim Rütteln
des Betons wesentlich herabgesetzt ist. Solche Dichtungsprofile bestehen aus Kunst-
oder Naturkautschuk, aber auch aus gefüllten und entsprechend hartgestellten Kunststoffen
bzw. Compount. Sie haben die Eigenschaft, daß sie sich wie entsprechend zähe Flüssigkeiten
verhalten und daher Belastungen ausweichen.
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Die Erfindung geht von einer vorbekannten Vorrichtung der eingangs
bezeichneten Art aus (DE-GM 70 35 293).
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Hierbei sind die Schenkel des jeweiligen Winkelprofils innen auf der
Schalhaut dauerhaft angeflanscht, wobei hinter der Schalhaut Flachprofile vorgesehen
sind, welche die Enden der Winkelschenkel der jeweiligen Rückseite der Schalhaut
einspannen. In der vorbekannten Vorrich-, tung ist vorgesehen, das Dichtungsprofil
dauernd an den Schalhäuten zu befestigen. Das ist jedoch nicht zweckmäßig, weil
solche Dichtungsprofile infolge ihrer erheblichen mechanischen Beanspruchungen,
die meistens von thermischen Beanspruchungen durch die Schnellhärtungswärme des
Betons überlagert sind und auch infolge der Einwirkung des Betons beim Betonieren
und beim Entschalen schneller als die Schalhäute verschleißen und daher öfter ausgewechselt
werden müssen.
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Es hat sich auch herausgestellt, daß man verhältnismäßig harte Dichtungsprofile
benötigt, um den erforderlichen Verformungswiderstand beim Abformen der Raumzellenecken
garantieren zu können. Wenn man solche Dichtungsprofile benutzt, ist es schwierig,
an den Begrenzungskanten der Schalhäute für einen glatten Übergang zu der abformenden
Fläche des Dichtungsprofils zu sorgen, weil sich die Dichtungsprofilschenkel nur
schwer mit den zugeordneten Schalhäuten ausfluchten lassen. Benutzt man zum Einspannen
der Winkelschenkelenden jeweils ein verschraubbares Flachprofil als Flansch, dann
ergibt sich überraschenderweise auch bei sehr harten Dichtungsprofilen eine ungleichmäßige
Verformung des Dichtungsprofiles über die Lange der Ecke, was zu entsprechend unregelmäßigen
Ecken in der Raumzelle führt und auch Entschalungsschwierigkeiten verursachen kann.
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Bei der vorbekannten Vorrichtung stellt sich aber noch eine weitere
Schwierigkeit ein. Da die Winkelschenkel des Dichtungsprofiles an ihren äußeren
Enden eingespannt sind und beim Zusammenziehen die Schalhäute nach innen bewegt
werden, bleibt der Scheitel der Dichtung so weit zurück, daß die Bewegung der Schalhäute
nicht ausreicht, um die elastische Dichtung an dieser Stelle vom Beton zu lösen.
Dieses Ausstülpen der Dichtung führt zu erheblichen Entschalungsschwierigkeiten
und Belastungen der Dichtungen, die deswegen häufig beschädigt werden. Um dieser
Schwierigkeit zu begegnen, verwendet man bewegliche Innenabstützungen der Dichtungsprofile,
sogenannte Stützschwerter, mit denen man die Dichtungen in die Entschalungsstellung
nach außen vorspannt. Die Entfernung der Innenschalung wird damit eingeleitet, daß
die Stützschwerter zurückgezogen werden. Dadurch verformen sich die Dichtungsprofile
elastisch nach innen, so daß sie beim Zurückziehen der Schalhäute sich nicht mehr
nach außen ausstülpen, sondern den Schalhäuten folgen und dadurch vom Beton abgezogen
werden. Der sich aus den Stützschwertern und ihrer Mechanik für das Aufspannen und
Entlasten der jeweiligen Dichtungsprofile ergebende technische Aufwand ist jedoch
so groß, daß er den Vorteil vereitelt, den die elastischen Winkelprofile gegenüber
den einziehbaren Eckabschalungen haben, die man bei den anderen Bauarten von zusammenziehbaren
und auf spannbaren Innenschalungen benutzt.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, bei einer Vorrichtung
der als bekannt vorausgesetzten Art auf einfache Weise und mit der Möglichkeit jederzeitiger
Erneuerung verschlissener Dichtungsprofile dafür zu sorgen, daß mit der Bewegung
der Schalhäute die Abstützung der
Dichtungsprofile herbeigeführt
bzw. aufgehoben wird und sich nach dem Zusammenziehen,'der Innenschalung die Dichtungsprofile
vollständig von den Ecken der Raumzelle gelöst haben, die mit ihnen abgeformt worden
sind.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst. Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand ihrer Unteransprüche.
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Gemäß der-ErfSdung werden durch die in einer Baueinheit an den freien
Enden der Winkelschenkel angeordneten Befestigungsstege und die Enden der Winkelschenkel
formsteifer gemacht. Das hat zur Folge, daß beim Abziehen der Schalwand die Durchbiegung
der Winkelschenkel zunächst erheblich reduziert und dadurch die Dichtung ausgehend
von den Schalhäuten abgeschält wird, bis der Scheitel des Dichtungsprofils sich
von dem erhärteten Beton löst. Die an die Winkelschenkel angeformten Stege bewirken
bei ihrer Einspannung auch, daß sich dabei die Winkelschenkel praktisch nicht mehr
verformen, so daß die bislang auftretenden Unregelmäßigkeiten über die Länge des
Dichtungsprofils und die darauf beruhenden fehlerhaften Raumzellenecken nicht mehr
auftreten. Schließlich bewirken die Stege auch eine fehlerlose Ausfluchtung der
Außenflächen der Schalhäute mit den formenden Außenflächen des Dichtungsprofils
im Zusaiimenwirken mit den die Flansche bildenden StahlproEilen, weil deren freie
Schenkel die Dichtung bei auf gespannter Innenschalung unterstützen. Diese Unterstützung
wirkt sich beim Betonieren auch weiterhin vorteilhaft aus, weil sie das Ausweichen
der Dichtungsschenkel in den von dem formsteifen Winkelschenkel und dem ebenfalls
formsteifen Winkelscheitel entfernten Bereichen unterbinden, aber andererseits beim
Einziehen der Schalhäute der Innenschalung
diese Bewegung nicht
behindern können.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß sie die Schalhäute für das Anflanschen
der Dichtungsschenkel nicht mehr benötigt, so daß diese auch nicht mehr mit den
Einspannkräften belastet werden und keine Aussparungen für die Befestigungsmittel
der Dichtungsprofile benötigen.
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Da man erfindungsgemäß für die Befestigungsmittel hinter den Schalhäuten
gelagerte Schalprofile der Unterstützungskonstruktion benutzt, entzieht man auch
diese Befestigungsmittel, beispielsweise die Gewinde von Schrauben der Einwirkungsmöglichkeit
der Zementschlempe und kann daher das Dichtungsprofil bedarfsweise ohne große Schwierigkeiten
auswechseln.
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Vorzugsweise und mit den Merkmalen des Anspruches 2 sorgt man durch
eine entsprechende Härte des Werkstoffes der elastischen bzw. elastomeren Dichtung
dafür, daß die formenden Flächen des Winkelprofils ausgehend von den Schalhäuten,
denen sie zugeordnet sind, bis zum Scheitel der Ecke von dem Beton abgelöst und
nicht im ganzen von diesem abgerissen werden. Dadurch ergibt sich eine weitgehende
Schonung der Dichtungsprofile, die den Verschleiß mindert.
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Es hat sich herausgestellt, daß mit den Merkmalen des Anspruches 3
diese Forderung auf relativ einfache Weise erfüllt werden kann, wobei die überall
gleichmäßige Wandstärke des Dichtungsprofiles auch eine Vereinfachung bei der Herstellung
dieser Profile ermöglicht.
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Normalerweise hat man nicht die Möglichkeit, bei den Bauarten der
Vorrichtung, welche die Erfindung betrifft, auch die horizontale Schalhaut der Innenschalung
einziehbar und aufspannbar zu machen, was beim Ausheben der gehärteten Raumzelle
aus der Innenschalung die Überwindung er Adhäsionskräfte voraussetzt, die auf der
horizontalen Schalhaut entsteht. Das bedingt erhebliche dynamische Belastungen der
Innenschalung und der Raumzelle, die aufgrund ihrer Schnellhärtung und der noch
nicht ausreichenden Festigkeit des Betons hierbei beschädigt werden kann.
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Bei der eingangs als bekannt vorausgesetzten Vorrichtung ist die horizontale
Schalhaut ortsfest angeordnet. Zu diesem Zweck ist ihre Unterkonstruktion mit mehreren
Stielen auf einem Grundrahmen abgestützt, die mit dem Grundrahmen ein ortsfestes
Schalgerüst bilden. Die zur Abformung der Raumzellenwände dienenden senkrechten
Schalhäute können parallel zu sich selbst in die Schalungsstellung, in der die Dichtungen
die Ecken der Raumzelle abformen, erstellt bzw. aus dieser in die Entschalungsstellung
zurückgezogen werden, in der sich die Dichtungen von den senkrechten Raumzellenwänden
in den oberen Ecken des Baukörpers lösen.
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Bei der vorbekannten Vorrichtung werden hierbei auch die Dichtungen
von den waagerechten Kanten der horizontalen Deckenscheibe abgezogen und die senkrechten
Schalhäute unter die horizontale Schalhaut zurückgezogen. Deswegen sind die senkrechten
Schalhäute über ihre Unterstützungskonstruktion mit Hilfe mehrerer Parallellenker
an dem Schalgerüst aufgehängt und lassen sich mit Hilfe von Kniehebeln in ihre beiden
Betriebsstellungen verstellen.
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Die Kniehebel sind einerseits an dem Schalgerüst angebracht und andererseits
mit ihren Kniegelenken an senkrechte Stützen angeschlossen, welche auf einem Betätigungsrahmen
aufgebaut
sind. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß beim Absenken des Betätigungsrahmens
die senkrechten Schalhäute aus ihrer Schal stellung in die Entschalungsstellung
zurückgestellt und beim Anheben des Schalrahmens in umgekehrter Richtung in die
Schalstellung verbracht werden.
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Bei einer solchen Vorrichtung bekannter Art sind die BelastungSverhältnisse
des Betätigungsrahmens ungünstig, weil dieser nicht nur die Verstellkräfte der senkrechten
Schalwände abtragen muß sondern auch noch einen großen Anteil des Gewichtes der
Schalhäute und ihrer Unterstützungskonstruktion über die Kniegelenke der Lenker
und die senkrechten Stützen abträgt. Die senkrechten Schalhäute führen dabei eine
zusammengesetzte Bewegung aus, d.h. infolge der Parallellenker ergibt sich eine
nach unten oder oben gerichtete und eine waagerechte Bewegungskomponente. Insbesondere
die beim Entschalen nach unten gerichtete Bewegungskomponente kann wegen des gerichten
Bewegungsspielraumes, den die Winkelprofile gestatten, leicht zu Beschädigungen
dieser Profile an den Kanten der horizontalen Schalhaut führen.
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Diese Gefahr ist bei den erfindungsgemäßen Winkelprofilen besonders
groß, weil deren Bewegungsspielraum durch die Stahlwinkel noch weiter als bekannt
eingeschränkt ist.
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Die Erfindung löst deswegen bei einer Vorrichtung der als bekannt
vorausgesetzten Art auch das Problem, die Bewegungen, welche die senkrechten Schalhäute
mit ihrer Unterstützungskonstruktion ausführen, so zu vereinfachen und die Belastungen
des Betätigungsrahmens derart zu vermindern, daß beim Schalen, vor allem aber beim
Entschalen einer vorzeitigen Zerstörung der an den Kanten
der horizontalen
Schalhaut angeordneten Winkelprofile entgegengewirkt wird.
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Dieses Problem löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches
5. Zweckmäßige Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der folgenden Unteransprüche.
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Gemäß der Erfindung trägt der Grundrahmen die Gewichte und die vertikalen
statischen und dynamischen BeansprUchun~ gen der senkrechten Schalhäute über die
Unterstützungskonstruktion unmittelbar ab, so daß hiervon der Betätigungsrahmen
entlastet ist. Da die Aufhängung der Unterkonstruktionen der senkrechten Schalhäute
am Schalgerüst deswegen auch entbehrlich ist, vereinfachen sich die Kniehebel zu
Schwingen, welche durch bloßes Anheben des Betätigungsrahmens zur gleichzeitigen
Bewegung aller senkrechten Schalhäute in die Schal stellung bzw. umgekehrt führen,
die dabei jedoch nicht angehoben werden.
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Um die hierbei auftretenden senkrechten Kräfte abzutragen, ist die
Aussteifung der senkrechten Stützen mit einem Oberrahmen vorgesehen. Insgesamt ergibt
sich dann eine ausschließlich horizontale Bewegung der senkrechten Schalhäute beim
Schalen und Entschalen, die wegen der zuverlässigen Abstützung und Führung der Unterkonstruktionen
dieser Schalhäute auf dem Grundrahmen trotz der üblichen Toleranzen im Schalungsbau
und der Betätigung des Betätigungsrahmens mit hydraulischen Zylindern derart genau
durchgeführt werden kann, daß es nicht zu Überlastungen der Winkelprofile kommen
kann.
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Die Erfindung hat darüberhinaus den Vorteil, daß die nach unten gerichteten
Schenkel der an den Kanten der
horizontalen Schalhaut angeordneten
Winkelprofile horizontal nach innen abgezogen werden, wenn entschalt wird.
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Eine nach unten gerichtete Bewegungskomponente tritt dabei nicht auf.
Deshalb werden diese Winkelschenkel beginnend von der ihnen jeweils zugeordneten
senkrechten Schalhaut von dem Beton abgezogen, wobei die bei einer nach unten gerichteten
Bewegung auftretenden senkrechten Bewegungskomponenten und die damit verbundene
Reibung der Dichtungen auf dem Beton entfällt. Dadurch ist die Beanspruchung der
erfindungsgemäßen Winkelprofile wesentlich geringer und ihre Standdauer demzufolge
erheblich verlängert. Diese Vorteile stellen sich natürlich auch an den Winkelprofilen
ein, welche die senkrechten Schalhäute miteinander verbinden.
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Die Einzelheiten, weiteren Merkmale und andere Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der
Figuren in der Zeichnung; es zeigen Fig. 1 schematisch, d.h. unter Fortlassung aller
für das Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Einzelheiten im Querschnitt
eine Vorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der
Innenschalung des Gegenstandes der Fig. 1 unter Fortlassung seiner eingebauten Teile,
Fig. 3 eine Ecke der aufgespannten Innenschalung im Schnitt,
Fig.
4 den Gegenstand der Fig. 3 bei zusammengezogener Innenschalung Fig. 5 eine teilweise
im Schnitt gehaltene und abgebrochene Darstellung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung
in einer abgeänderten Ausführungsform, Fig. 6 eine Draufsicht auf den vollständig
dargestellten Gegenstand der Fig.- 5 und Fig. 7 den Gegenstand der Fig. 6, bei dem
die Teile ihre Schalungsstellung einnehmen.
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Gemäß der Fig. 1 dient die dort dargestellte Vorrichtung zur Herstellung
einer monolithischen Stahlbetonraumzelle 1, welche eine Deckenscheibe 2, zwei Längswandscheiben
3, 4, sowie nicht dargestellte Stirnwandscheiben aufweist, die ebenso wie die Wandscheiben
3 und 4 senkrecht verlaufen.
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Die Stahlbetonraumzelle hat eine unten offene Bodenseite, die mit
einer später befestigten Stahlbetongroßtafel geschlossen werden kann. Die Fertigung
der Raumzelle erfolgt mit der nach unten gerichteten offenen Seite. Der so hergestellte
monolithische Körper ist glockenförmig.
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Der Formraum ist oben offen, d.h. die Oberseite 5 der horizontalen
Deckenscheibe 2 muß vor dem Erhärten des Betons abgezogen werden. Der Formraum 6
ist im übrigen allseitig geschlossen. Dazu dient außen eine Außenschalung 7, welche
aus einzelnen Schaltafeln 8 bzw. 9 besteht.
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Jede dieser Schaltafeln hat eine Schalhaut 10, eine Unterstützungskonstruktion
11 und ein Gerüst 12, das auf dem Chassis 13 eines Wagens befestigt ist, der mit
Rollen 14, 15 auf Schienen 16 verfahrbar ist. Infolgedessen kann jede Außenschaltafel
8, 9 in die geöffnete Stellung des Formraumes 6 abgefahren bzw. in die geschlossene
Stellung Ass Formraumes bewegt werden.
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Unten ist der Formraum 6 mit einem Rahmen 17 aus ohlprofilen verschlossen,
der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf einem Grundrahmen 18 verlagert
ist. Dieser Grundrahmen dient auch zur Unterstützung eines staionären Gerüstes 19,
welches aus senkrechten Stielen 20, 21 und horizontalen Traversen 22 zusammengesetzt
ist. Rollenträger 23 bis 26 dienen zur Unterstützung von beweglichen Schalträgern
27 bis 30. Weitere Rollenträger 31 bis 34 dienen zur Führung der Schalträger 27
bis 30 bei ihrer Bewegung in Richtung der eingezeichneten Doppelpfeile. Die Schalträger
fangen die Unterstützungskonstruktion 35 bzw. 36 der senkrechten Schalhäute 37,
38 der Innenschalung 39 (Fig. 2) ab.
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Die Innenschalung hat für jede der abzuformenden Raumzellenscheiben
eine Schalhaut, so daß auch die Deckenscheibe 2 auf einer Schalhaut 40 mit einer
Unterstützungskonstruktion 41 abgeformt wird. Schalträger 42 sind in den Traversen
22 der Unterstützungskonstruktion beweglich gelagert und können sich daher in Richtung
des eingezeichneten Doppelpfeils bewegen. Die Schalhäute 37, 38 sind mit der Schalhaut
40 über Winkelprofile 43, 44 dauernd verbunden, deren Ausbildung insbesondere aus
den Fig. 3 und 4 hervorgeht. Solche Winkelprofile sind nicht nur in den oberen horizontalen
Ecken 45, 46 der Raumzelle vorgesehen, sondern verwenden auch die vertikalen Schalhäute
bzw. Schaltafeln der Innenschalung 39 untereinander. Diese Winkelprofile sind bei
47 bis 50 in Fig. 2 dargestellt.
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Die Innenschalung ist in Richtung der Pfeile 51 bis 54 zusammenziehbar.
Die dazu erforderliche Mechanik ist im Inneren des Gerüstes 19 vorgesehen, jedoch
nicht dargestellt, weil sie nicht Gegenstand der Erfindung ist. Sie ermöglicht jedoch
die gleichzeitige Bewegung aller Schaltafeln
bzw. Schalhäute der
Innenschalung in Richtung der Doppelpfeile nach Fig. 1.
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Die Ausbildung der aus elastischem bzw. elastomerem Werkstoff bestehenden
Dichtungen und ihre Verbindung mit den Schaltafeln ist am Beispiel der Verbindung
zweier senkrechter Schaltafeln in den Fig. 3 und 4 dargestellt. Eine der Schaltafeln
55 besteht aus der Schalhaut 37 und der Unterstützungskonstruktion 35, während die
andere Schaltafel 56, welche eine der horizontalen Stirnwände abformt und in Fig.
1 nicht dargestellt ist, eine mit 57 bezeichnete Schalhaut und eine Unterstützungskonstruktion
58 besitzt. Das Winkelprofil nach Fig. 3 ist in seinem unverformten Ausgangszustand
wiedergegeben. Es besitzt zwei rechtwinklig zueinander orientierte Schenkel 59,
60, die im Scheitel 61 zusammentreffen, der gleichzeitig den Scheitel der von dem
Winkelprofil abgeformten Raumzellenecke bildet. Wie aus der Fig.3 ersichtlich ist,
setzt die Außenfläche 62 bzw. 63 jedes Winkelscheitels die betreffende Außenfläche
64,'65 der Schalhäute 37 und 57 fort, d.h. die Flächen sind miteinander ausgefluchtet.
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Das allgemein mit 66 bezeichnete Winkelprofil hat überall gleiche
Wandstärken und weist Stege 67, 68 auf Der Steg 67 verläuft parallel zum Winkelschenkel
60, während der Steg 68 parallel zum Winkelschenkel 59 verläuft.
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Die Stege sind nach innen orientiert und in Flanschverbindungen eingespannt,
die allgemein mit 69 und 70 bezeichnet, unter sich aber gleich ausgebildet sind.
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Jede Flanschverbindung weist ein Winkelprofil 71 auf, welches mit
Knotenblechen 72 an einem senkrechten Hohlträger 73 der Unterstützungskonstruktion
35 bzw. 58 in vorgegebenen Abständen befestigt ist. Einer der Winkelschenkel 74
unterstiitzt die zugeordnete Schalhaut 37 an
ihrer Endkante 37'und
steift sie auf diese Weise zusGitzlich aus. Der andere Winkelschenkel 76 dient zum
Einspannen des betreffenden Steges 67 mit einem weiteren Stahlprofil mit winkelförmigem
Querschnitt. Dieses Winkelprofil 77 weist einen parallel zum Steg 76 verlaufenden
Schenkel 78 auf, der ebenso wie dieser mit fluchtenden Bohrungen für Befestigungsschrauben
versehen ist, welche mit ihren Achsen allgemein mit 75 dargestellt sind. Der andere
Schenkel 79 dient zum Abfangen der Wurzel 80 des Steges bzw. des daran anschließenden
Winkelschenkels 59.
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Wie die Darstellung der Fig. 4 erkennen läßt, greift die Unterstützung
des Winkelprofiles 66 mit den Schenkeln 79 der Profile 77 bei aufgespannter Innenschalung
ein.
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Beim Zusammenziehen der Innenschalung liegen die die Flansche bildenden
Stahlwinkel dagegen hinter einer nach außen gerichteten Ausstülpung des Dichtungsprofiles
66.
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Das Profil der ausgestülpten Dichtungen 66 wird ausgehend von den
Wurzeln der Stege 67, 68 bzw. den dadurch formsteif gemachten Enden der Winkelschenkel
59, 60 von annähernd S-förmigen Außenlinien 81 bzw. 81§und entsprcchend S-förmigen
Innenlinien 82, 83 begrenzt.
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Wie in Fig. 4 schematisch dargestellt ist, löst sich dadurch die Abschalung
der Raumzellenecke 61 vollstandig von der Betonoberfläche, so a die Raumzelle von
der zusammengezogenen Innenschalung 39 mit Hilfe eines Gehänges 85 eines im übrigen
nicht dargestellten IIallenkrans mit Hilfe von Ankern 86, 87, die in der Oberseite
5 der horizontalen Scheibe 2 der Raumzelle 1 einDetonicrt sind, aus der Schalung
ausgehoben werden kann,
Gemäß der Darstellung der Fig. 5 6 ist
die mit 90 bezeichnete Vorrichtung auf einem Grundrahmen 91 errichtet. Der Grundrahmen
besteht aus mehreren parallelen Rahmengliedern 92 bis 94, welche winkelsteif mit
außen liegenden Traversen verbunden sind. Parallel zu den Traversen 95, 96 verlaufen
weitere Rahmenglieder 97, 98, die ihrerseits mit kurzen Rahmengliedern 99, 100 winkelsteif
verbunden sind. Die Rahmenglieder 97, 98 dienen als Führung für die nicht dargestellte
Außenwandschalung, während die über die Projektion der in der Sahalung gefertigten
Raumzelle 101 (Fig. 5 und 7) hinausreichenden Längen der Rahmenglieder 92 bis 94
zur Führung der den Längswänden der Raumzelle zugeordneten Außenschalwände Verwendung
finden.
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In der Projektion der Raumzelle 101 ist (Fig. 7) mit Hilfe mehrerer
senkrechter Stiele 102 bis 104 die Unterkonstruktion 105 einer horizontalen Schalhaut
106 stationär abgefangen. An den vier Seiten der rechteckigen, horizontalen Schalhaut
106 befinden sich die im Zusammenhang mit den Fig. 3 und 4 beschriebenen Winkelprofile,
die in Fig. 7 mit 107 bzw. 108 bezeichnet sind. Diese Winkelprofile formen die oberen
Dachecken der Raumzelle 101 ab. Sie verbinden gleichzeitig die aus der Unterkonstruktion
105
und der horizontalen Schalhaut 106 bestehende dachseitige Innenschalung mit den
senkrechten Innenschalwänden, die bei 109 bis 113 in Fig. 6 dargestellt sind.
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An den senkrechten Kanten sind diese Schalwände mit den gleichen Winkelprofilen
wie bei 107 und 108 untereinander verbunden, was bei 114 bis 117 in Fig. 6 dargestellt
ist.
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Ein Betätigungsrahmen 118 besteht aus vier winkel steif miteinander
verbundenen Stahlprofilen 119 bis 122, wobei in den vier Ecken des Betätigungsrahmens
senkrechte Stiele 123, 124 winkelsteif mit den Rahmengliedern verbunden sind. Ein
Oberrahmen 125 ist kongruent mit dem Betätigungsrahmen 118 ausgebildet und winkelsteif
über die Stützen 123, 124 angeschlossen, so daß eine insgesamt winkelsteife Betätigungskonstruktion
126 (Fig. 5) entsteht.
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Der Betätigungsrahmen 118 ist nach Fig. 7 an seinen vier Ecken auf
doppelt wirkenden Arbeitszylindern 127, 128 abgestützt, welche demzufolge im Sinne
der Doppelpfeile verstellbar sind. Ferner sind die Stiele 323, 124 mit jeweils drei
Schwingen 129 bis 131 in einer senkrechten ReIhe mit einer der ihnen zugeordneten
senkrechten Schalwände verbunden,was am Beispiel der senkrechten Innenschalwand
113 in Fig. 7 dargestellt ist. Tatsächlich ist aber jede Schalwand und demzufolge
auch die Schalwand 113 mit zwei Reihen solcher Schwingen 129 bis 131 an das Betätigungsgerüst
126 angeschlossen.
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Das ist bei 132 und 133 in Fig. 6 wiederum am Beispiel
der
senkrechten Schalwand 113 wiedergegeben. Während die Schalwände 110 und 113 aufgrund
ihrer geringeren Ausdehnung mit nur zwei Reihen 132, 133 angeschlossen sind, wird
für die längere Schalwand 109 eine dreifache Reihenanordnung von Schwingen erforderlich,
welche bei 134 bis 136 in Fig. 6 gezeichnet ist. Die Schalwand 112 ist ortsfest,
d.h. auf dem Grundrahmen 91 stationär gelagert.
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Um die senkrechten und beweglichen Schalwände abzufangen, sind an
deren jeweilige Unterkonstruktion Rollenkäfige 137 bzw. 138 angebracht. Die in den
Käfigen gelagerten Losrollen 139, 140 wälzen sich auf den von den Rahmengliedern
97,'98 gebildeten Führungen ab.
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Dadurch werden von den Rollen 139 und 140 auch die Gewichte der beweglichen
senkrechten Innenschalwände 109, 110 bzw. 113 abgetragen.
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Zum Einschalen der Raumzelle 101 werden die hydraulischen Arbeitszylinder
127, 128 (Fig. 7) eingefahren.
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Dann verlaufen die Schwingen 129 bis 131 in den Reihen 132, 133 bzw.
134 bis 136 im wesentlichen horizontal,d.h.
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sie sind parallel zu der Ebene der Rahmen 118, 125 ausgefluchtet.
Das hat den Vorteil, daß die in Entschalungsrichtung beim Fertigen der Raumzelle
101 wirkenden Kräfte, welche u.a. durch das Rütteln des Betons ausgelöst werden,
biegesteif auf die Betätigungskonstruktion 126 übertragen werden. Dabei kann die
Betätigungskonstruktion bei entsprechender Anordnung der Stiele 102 bis 104 an diesen
geführt sein, so daß eine absolut biegesteife Gesamtkonstruktion entsteht.
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Zum Entschalen werden (Fig. 5) die Arbeitszylinder 127, 128 gleichzeitig
betätigt, so daß ihre Kolbenstangen 141 ausfahren. Dadurch wird die Betätigungskonstruktion
126 gegenüber dem Grundrahmen 91 angehoben. Das führt zu einer Verstellung der Lenker
129 bis 131 in die aus Fig.5 ersichtliche Schräglage. Dadurch verkürzt sich der
Abstand zwischen der jeweiligen senkrechten Schalwand und der Betätigungskonstruktion
126, was. am Beispiel der senkrechten Schalwand 113 in Fig. 5 dargestellt ist. Infolgedessen
werden alle beweglichen senkrechten Schalwände in Richtung der Doppelpfeile nach
Fig. 6 parallel zu sich selbst aus der Schalstellung in die Entschalungsstellung
bewegt. Das führt zum Abziehen der jeweils unteren Schenkel 59 der Winkelprofile
107 bzw. 108 von dem Beton der erhärteten Raumzelle 101, wobei auch der freie Teil
des oberen Schenkels 60 von dem Deckenbeton abgelöst werden kann.
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Die Entschalungskräfte, welche über die Betätigungskonstruktion 126
aufgebracht werden müssen, sind verhältnisäßig gering, weil die Schalwand 112 stationär
auf dem Gerüst 91 verlagert ist. Infolgedessen können die für das Ablösen der Winkelprofile
in der beschriebenen Weise erforderlichen Bewegungsbeträge genau eingehalten werden.
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Nachdem alle beweglichen senkrechten Schalwände 109, 110 bzw. 113
mit Hilfe der Betätigungskonstruktion 126 gleichzeitig in die Entschalungsstellung
nach Fig. 5 verbracht worden sind, läßt sich die Raumzelle von der stationären horizontalen
Schalhaut 106 abheben, wobei gleichzeitig die Entschalung von der stationären senkrechten
Schalwand 112 ohne Schwierigkeiten erfolgt. Dieses
Abheben kann
mit Hilfe von einbetonierten Deckenankern mit Hilfe eines Hallenkrans vorgenommen
werden.
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