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Schleudergußvorrichtung, insbesondere für die Zahntechnik. Es sind
in der Gießereitechnik sogenannte Schleudergußvorrichtungen bekannt, bei denen die
Fliehkraft dazu benutzt wird, das flüssige Metall bis in die letzten Feinheiten
der Form hineinzupressen.
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Die Erfindung besteht in einer besonders einfachen und leicht zu handhabenden
Ausgestaltung des Schleudergetriebes für zahntechnische Zwecke. Diese lehnt sich
an eine bestimmte bekannte Art solcher Getriebe an, und zwar an diejenige, bei welcher
eine Feder den Schleuderarm nach Auslösen einer Sperrung plötzlich in Umdrehung
versetzt und in das Getriebe zwischen die Feder und den Arm eine Freilaufkupplung
geschaltet ist. Nach der Erfindung wird das Getriebe so gestaltet, daß das Aufziehen
der Feder durch einfaches Herausziehen einer Stange erfolgt, die an das Gestell
der Vorrichtung so festgelegt werden kann, daß sie einerseits die Feder gespannt
erhält und anderseits leicht ausgelöst werden kann. Zum Auslösen dient erfindungsgemäß
eine Taste, die sich seitwärts an der Vorrichtung befindet und, ohne die Aufmerksamkeit
des Benutzers besonders in Anspruch zu nehmen, durch einen leichten Schlag betätigt
werden kann.
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Die neue Vorrichtung zeichnet sich, wie gesagt durch die besondere
Einfachheit ihres Getriebes aus. In dieser Beziehung steht sie denjenigen Schleudergußvorrichtungen
am nächsten, bei denen der Schleuderarm durch Herausziehen eines Gurtes in Umdrehung
versetzt wird. Die Vorrichtung nach der Erfindung hat aber vor derartigen Schleudervorrichtungen
den Vorteil, daß der Benützer zur Betätigung der Vorrichtung mit der linken Hand
auskommt, während er zum Herausziehen des Gurtes bei den bekannten Vorrichtungen
die rechte Hand benutzen muß. Er ist also bei letzteren gezwungen, die Lötlampe
fortzustellen, wodurch eine Abkühlung des geschmolzenen Metalles vor dem eigentlichen
Guß eintritt, während bei dem Erfindungsgegenstande die Lötlampe bis zum letzten
Augenblick auf das zu schmelzende Metall einwirken kann: Auf der Zeichnung stellt
Fig. z die Vorrichtung nach der Erfindung in einem senkrechten Schnitt dar. Fig.
2 ist eine Aufsicht auf die Unterseite mit dem Getriebe. Fig. 3 ist ein Schnitt
durch die Gießmuffel nach der Linie A-B der Fig. r.
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Das Gestell der Gießvorrichtung wird von einer offenen Wanne z gebildet,
die auf einem hohlen Fuß 2 ruht. In der Mitte ist eine senkrechteWelle3 angeordnet,
auf deren oberem Ende der Schleuderarm befestigt ist. Ihr unteres Ende trägt eine
Freilaufkupplung q. von beliebiger Bauart.
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Das eine Ende 5 des Armes ist aufgebogen und bildet eine Öse zum Einsetzen
der Gußform 6. Unmittelbar vor dieser liegt die Muffel 7, die von einem einstellbaren,
durch eine Schraube 8 festgehaltenen Winkel g gegen die Gießform gepreßt wird. Die
Muffel 7 ist auf ihrer einen Seite erhöht (Fig. 3), damit das geschmolzene Metall,
wenn der Arm sich zu drehen beginnt, nicht herausgeschleudert wird. Auf der anderen
Seite des Schleuderarmes ist ein Gewicht lo angebracht, das dem Massenausgleich
dient.
Zum Antrieb des Schleuderarmes dient eine Feder ii, deren
eines Ende am Fuße z der Wanne i befestigt ist. An ihr anderes freies Ende schließt
sich eine gerade Stange 12 an, die mittels eines Armes i3 mit der Kupplung q. verbunden
ist. Der Arm 13 ist stark mit der einen Hälfte der Kupplung verbunden und an der
Stange 12 drehbar angelenkt. Die Stange ragt durch eine Aussparung 14 im Fuße a
nach außen und besitzt eine Aussparung 15, mittels deren sie bei gespannter Feder
am Fuße 2 festgehakt werden kann. An der Außenseite der Wanne i bzw. des Fußes a
ist senkrecht verschiebbar eine Taste 16 gelagert, die zum Auslösen der Stange ia
dient.
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Die beschriebene Vorrichtung wird in folgender Weise benutzt Nachdem
die Form 6 und die Muffel 7 auf dem Schleuderarm mit Hilfe des Winkels g befestigt
sind, wird die Stange 12 herausgezogen, wodurch die Feder ix gespannt wird, und
mit Hilfe der Aussparung 15 festgelegt. Dann bringt man das Metall in die Muffel
und schmilzt es in ihr in irgendeiner Weise, z. B. mit Hilfe einer Lötlampe. Sobald
das Metall ausreichend flüssig ist, schlägt man mit der freien linken Hand auf die
Taste 16, diese geht nieder und löst die Stange 12 aus. Letztere wird von der Feder
schnell zurückgezogen und nimmt den Arm 13, die Kupplung q., die Welle 3 und den
Schleuderarm mit. Dieser gerät also plötzlich in Drehung, und das flüssige Metall
wird durch die Fliehkraft in die Form 6 hineingeschleudert. Sobald die Stange i2
ihren Weg zurückgelegt hat, wird die Freilaufkupplung q. wirksam; indem sie die
Verbindung der Stange 12 und des Schleuderarmes aufhebt, so daß sich letzterer frei
weiterdrehen kann, wenn die Stange 12 ihren verhältnismäßig kurzen Weg zurückgelegt
hat. Hierdurch wird erreicht, daß der durch die Fliehkraft ausgeübte Druck auf das
flüssige Metall längere Zeit erhalten bleibt, so daß das Metall unter dem Druck
erstarrt und nicht zurückfließen kann. Der Vorteil der beschriebenen neuen Vorrichtung
liegt, wie eingangs betont, einmal darin, daß die Wanne i jeden Materialverlust
verhindert. Wie wichtig dies ist, dürfte bei den heutigen hohen Goldpreisen auf
der Hand liegen. Dann aber zeichnet sich das beschriebene Getriebe gegenüber bekannten
Getrieben mit gleicher Wirkungsweise durch seine außerordentliche Einfachheit aus.
Es kommt mit einer Mindestzahl von Einzelteilen aus und ist besonders leicht zu
handhaben. Zum Spannen der Feder genügt das Herausziehen der Stange 12 und zu ihrem
Auslösen das Niederdrücken der Taste 16. Gerade letzteres kann geschehen, ohne daß
der Benutzer der Vorrichtung seine Aufmerksamkeit von der Muffel mit dem geschmolzenen
Metall abwendet, wodurch besondere Gewähr für das Gelingen des Gusses gegeben ist.
Die Auslöseeinrichtung der bekannten Vorrichtungen ist versteckt angeordnet, so
daß der Benutzer sie nur auffinden kann, wenn er die Muffel mit dem Metall aus den
Augen läßt. Die neue Vorrichtung vereinigt also in sich eine Reihe von Vorzügen,
die sie besonders brauchbar und sicher arbeitend erscheinen lassen.