DE339254C - Verfahren zur Vorbereitung von Ligniten, mulmiger Braunkohle, Torfmasse und aehnlichen Stoffen fuer die nachfolgende mechanische Entwaesserung - Google Patents

Verfahren zur Vorbereitung von Ligniten, mulmiger Braunkohle, Torfmasse und aehnlichen Stoffen fuer die nachfolgende mechanische Entwaesserung

Info

Publication number
DE339254C
DE339254C DE1920339254D DE339254DD DE339254C DE 339254 C DE339254 C DE 339254C DE 1920339254 D DE1920339254 D DE 1920339254D DE 339254D D DE339254D D DE 339254DD DE 339254 C DE339254 C DE 339254C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
peat
mass
queasy
lignites
preparation
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1920339254D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
RABBOW
Willink & Co
Original Assignee
RABBOW
Willink & Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by RABBOW, Willink & Co filed Critical RABBOW
Application granted granted Critical
Publication of DE339254C publication Critical patent/DE339254C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10FDRYING OR WORKING-UP OF PEAT
    • C10F5/00Drying or de-watering peat
    • C10F5/06Drying or de-watering peat combined with a carbonisation step for producing turfcoal

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Vorbereitung von Liqniten, mulmiger Braunkohle, Torfmasse und ähnlichen Stoffen für die nachfolgende mechanische Entwässerung. Die Schwierigkeit, Torfmasse wirtschaftlich so weit zu entwässern, daß der Torf als Brennstoff wie die Braunkohle mit der Steinkohle in Wettbewerb treten kann, ist wesentlich durch die eigentümliche physikalische Bindung des Wassers begründet.
  • Anderseits weiß man, daß das namentlich in Schweden großindustriell erzeugte Torfpulver direkt wasserabstoßende Eigenschaften besitzt, was tiefer eingreifende chemische, mit mehr oder weniger beträchtlichem Energieverlust der Torfsubstanz verbundene .Veränderungen anzeigt.
  • Eine solche chemische Veränderung findet bereits bei der durch biologische Vorgänge beim Lagern auf der Halde veranlaßten Selbsterwärmung statt, welche als »nasse Verkohlung<c bezeichnet wird.
  • Man muß bei Beobachtung dieser Dinge die Feststellung beachten, daß Torf mit 6o Prozent Wasser und weniger, ohne Zersetzung zu erleiden, keine Temperaturen über Zoo ° C verträgt.
  • Unter Berücksichtigung dieses bekannten Verhaltens von Torfmasse ist nun schon deren künstliche Vorbehandlung bei meist 88 bis go Prozent Wassergehalt, mit oder ohne Anwendung von neutralisierend oder lösend wirkendenChemikalien vonverschiedenenForschern vorgeschlagen worden, um ohne tiefer eingreifende Zersetzung von Torfsubstanz wasserlösliche Auszüge zu gewinnen und zugleich der Torfmasse durch kolloidale Veränderung, die dem Auspressen und Brikettieren so sehr hinderliche Schlüpfrigkeit zu nehmen. Es ist bekannt, daß sich schon allein durch Erwärmung der nassen Torfmasse über zoo ° C der Gehalt des Torfwassers an wasserlöslichen Stoffen, insbesondere Huminsäuren, erhöhen läßt. Durch das deutsche Patent 139625 von Helbing wurde auch die Tatsache bekannt, daß durch chemische Zusätze, beispielsweise von Kalkhydrat, die physikalische Bindung des Torfwassers mehr und mehr aufgehoben wird, so daß sich so vorbehandelte Torfmasse leichter brikettieren läßt.
  • In der Folge hat dann ferner die chemische Behandlung von Torf unter gleichzeitiger Erwärmung zu der bedeutsamen weiteren Erkenntnis geführt, daß die Bildung von wasserlöslichen Verbindungen hierbei meist parallel läuft mit der Veränderung der kolloidalen Eigenschaften der Torfsubstanz, und daß diese nach solcher Wärmebehandlung ihr Wasser leichter abgibt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man diese für die Wirtschaftlichkeit der Entwässerung von grubenfeuchten Ligniten, Braunkohlen und Moortorfen hochwichtigen Vorgänge durch Anwendung eines-chemisch-mechanischen Massen-Selbstbearbeitungsverfahren beschleunigen und zu großer Wirksamkeit steigern kann, wenn man die Torfmassen in geschlossenen, kugelförmigen oder zylindrischen Kesseln, -insbesondere aber in sogenannten Dreh- oder Sturzkochern unter Erwärmung einer starken mechanischen Bearbeitung unterzieht.
  • Man füllt zu diesem Zweck die Torfmasse mit ihrem jeweiligen natürlichen Wassergehalt, zweckmäßig unter gleichzeitiger Zugabe von neutralisierenden bzw. lösenden Stoffen aller Art, wie z"B: ÄtzkalK Salzen, Alkalien oder auch reduzierend .oder edierend wirkenden, festen, .Ißgi@sigan@ ed@rfgas@örmigen Agenzien in den Drgikessel ein und setzt diesen alsdann unter gl°aii#eitiger>rmung der Massen durch indirekte Heizung oder durch Beheizung mit, zweckmäßig überhitztem, Wasserdampf in Umlaufbewegung, indem man mehr oder weniger weit unterhalb der kritischen Temperatur von Zoo ° C bleibt.
  • Durch die neben der chemischen und Wärmewirkung gleichzeitig veranlaßte außerordentlich starke Massenbewegung, welche einem Quetsch-und Knetungsvorgang in der Wirkung ver--gleichbar ist, tritt nach den bisherigen Feststellungen eine Entlüftung der Masse unter schnellster Vermischung mit den chemischen Agenzien mit dem Enderfolge - ein, daß die kolloidale Beschaffenheit der Torfmasse auf schnelle Weise verändert wird, so daß das Torfwasser leichter abgetrennt und gegebenenfalls nutzbar gemacht werden kann.
  • DasVerfahren läßt sich vielleicht am treffendsten als Massenschnellselbstaufschluß bezeichnen, und man unterstützt die Schnellwirkung weiterhin beträchtlich wenn man, namentlich bei Beginn und während der Heizungsdauer, die Entlüftung durch zeitweiliges Öffnen des Dampfablaßventils unterstützt.
  • Es gelingt bei der starken mechanischen Arbeit im Drehkocher schon nach kurzzeitiger Behandlung der Torfmasse eine vollständige physikalische Veränderung und vollkommene Auslaugung der Torfsubstanz, wovon man sich durch Probeentnahme überzeugt.
  • Nach beendetem Aufschluß läßt man die Torfmasse unter Ausnutzung der Abwärme für die Vorbereitung weiterer Operationen ab und entwässert den Torf in bekannter _Weise durch Diffusion in Abtropfkasten oder durch Abschleudern, Filtrieren oder Abnutschen, hydraulische oder Walzenpressung usw.
  • Bei Erprobung des Massenschnellselbstaufschlusses hat es sich ferner gezeigt, daß man die wäßrige Auslaugung bei gleichzeitiger weitgehender Veränderung der kolloidalen Torfsubstanz unter Umständen vorteilhaft bei ermäßigter Temperatur vornehmen kann. Dies wird dadurch möglich, daß man unter höherem Druck arbeitet, als der Dampftemperatur entspricht. Diese Druckerhöhung wird zweckmäßig durch- Einpressen von Gasen oder Flüssigkeit in den Arbeitskessel hervorgebracht. Durch diese Arbeitsweise lassen sich in bestimmten Fällen beträchtliche Mengen an Heizstoff ersparen und gleich gute Aufschlüsse erzielen.
  • Das vorstehend insbesondere für Torfmasse beschriebene Verfahren hat sich in gleicher Weise auch für andere Lignite, mulmige Braunkohle und ähnliche Stoffe bewährt. Insbesondere haben sich überraschenderweise durch das Verfahren auch schwer filtrierbare chemische Niederschläge bzw. Ausfällungen aus den Ablaugen der Zellulosefabrikation so günstig verändern lassen, daß diese Niederschläge von meist salzhaltigen Lignin- oder Huminstoffen in leicht filtrierbarer Form erhalten werden können.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Veifahren zur Vorbereitung von Ligniten, mulmiger Braunkohle, Torfmasse und ähnlichen Stoffen für die nachfolgende mechanische Entwässerung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Masse in geschlossenen bewegten Gefäßen mit oder ohne Zusatz chemisch wirkender Mittel einer erhöhten, jedoch 2oo° C nicht überschreitenden Temperatur und einer entweder durch Dampfdruck oder das Eigengewicht der Masse oder beides hervorgerufenen Druckwirkung aussetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im Arbeitsgefäß durch Einpreßen von Gasen oder Flüßigkeiten ein höherer Druck hergestellt wird als der der Arbeitstemperatur entsprechende.
DE1920339254D 1920-09-22 1920-09-22 Verfahren zur Vorbereitung von Ligniten, mulmiger Braunkohle, Torfmasse und aehnlichen Stoffen fuer die nachfolgende mechanische Entwaesserung Expired DE339254C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE339254T 1920-09-22

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE339254C true DE339254C (de) 1921-07-18

Family

ID=6223452

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1920339254D Expired DE339254C (de) 1920-09-22 1920-09-22 Verfahren zur Vorbereitung von Ligniten, mulmiger Braunkohle, Torfmasse und aehnlichen Stoffen fuer die nachfolgende mechanische Entwaesserung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE339254C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2246510A1 (de) Verfahren zur herstellung einer aktivierten kohle
DE339254C (de) Verfahren zur Vorbereitung von Ligniten, mulmiger Braunkohle, Torfmasse und aehnlichen Stoffen fuer die nachfolgende mechanische Entwaesserung
DE469372C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Zellstoff
DE567296C (de) Verfahren zur Herstellung von spinnfaehigen Bastfasern
DE359440C (de) Verfahren zum Entwaessern von Torf u. dgl.
DE640775C (de) Verfahren zur Verzuckerung von Cellulose mit verduennten Saeuren unter Druck
DE597035C (de) Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln
DE490384C (de) Verfahren zum Erweichen pflanzlicher Fasern durch Natriumsulfid
DE912208C (de) Verfahren zur Behandlung von Torf
DE689045C (de) auge in hochviscose oder feste Form
DE178770C (de)
DE568629C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd
DE554826C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfitzellstoff
DE676641C (de) Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungs- und Duengemitteln
DE416942C (de) Verfahren zur Herstellung von Brennstoffbriketten aus Kohlenklein
DE613952C (de) Verfahren zur Herstellung von pressfaehigem Pulver durch Kondensation von Formaldehyd mit Thioharnstoff allein oder in Gemeinschaft mit Harnstoff
DE745660C (de) Verfahren zum Entsalzen von Brennstoffen
AT86762B (de) Verfahren zur Gewinnung von Radiumverbindungen.
DE197195C (de)
DE608486C (de) Verfahren zur Veredelung von Kohle
DE831725C (de) Verfahren zur Herstellung plastischer Dichtungsmassen, welche hohen Drucken und Temperaturen standhalten
DE526885C (de) Verfahren zur Herstellung eines trockenen Duengemittels aus Torf oder aehnlichen Massen
DE531703C (de) Herstellung von aktiven Kohlen
DE438906C (de) Verfahren zur Gewinnung in Wasser unloeslicher bzw. wenig loeslicher Stoffe in Form von klaren, waesserigen Loesungen oder von klar wasserloeslichen Trockenpraeparaten
DE428431C (de) Verfahren zur Herstellung eines Moertelbildners