DE3390106T1 - Ein DNA-Fragment, welches eine Signal-DNA-Sequenz enthält, ein Verfahren zu seiner Herstellung und ein damit transformierter Mikroorganismus - Google Patents
Ein DNA-Fragment, welches eine Signal-DNA-Sequenz enthält, ein Verfahren zu seiner Herstellung und ein damit transformierter MikroorganismusInfo
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Description
UND ZUGELASSENE VERTRETER VOR DEM EUROPÄISCHEN PAT E N fA. M T» m. Λ Λ Λ
DR. WALTER KRAUS DIPLOMCHEMIKER ■ DR.-ING. DIPL.-ING. ANNEKÄTE WEISERT ■ DIPL.-PHMB. «JawH U\l Λ Ββ WPIES
IRMGARDSTRASSE 15 ■ D-8ÖOO MÜNCHEN 71 · TELEFON 089/797077
TELEGRAMMKRAUSPATENT · TELEX 5-212156 kpat d ■ TELEFAX (Ο89) 7 91 82 33
4 419 AW/an
PHARMACIA AB ..'·.. ■ Uppsala, Schweden
Ein DNA-Fragment, welches eine Signal-DNA-Sequenz enthält, ein Verfahren zu seiner Herstellung und
ein damit transformierter Mikroorganismus
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Gentechnologie, und
sie betrifft insbesondere eine neue staphylococcale Signalsequenz und ihre Verwendung bei der Rekombinations-DNA-Technologie
für die Herstellung von Proteinen und Polypeptiden, die durch eine Zellmembran abgeschieden werden können.
Von den Proteinen und Polypeptiden, die innerhalb der Zellen
von prokaryotischen wie auch eukaryotischen Organismen synthetisiert werden, werden einige innerhalb der Zellen zurückgehalten,
während andere längs der Zellmembran exportiert werden, die sogenannten extrazellularen Proteine und Polypeptide.
Die Zelle besitzt somit die Fähigkeit, Proteine und Polypeptide, die innerhalb der Zelle zurückgehalten werden, und
solche, die exportiert bzw. abgegeben oder abgeschieden werden, zu erkennen. Diese Fähigkeit wird im allgemeinen einem
metabolisch kurzlebigen "Signal"-Peptid in dem Führungsende des Proteins oder Pölypeptids, d.h. dem Ende, das zuerst in
der Zelle während der Translation von mRNA synthetisiert wird, zugeschrieben. Obgleich der genaue Mechanismus nicht
vollständig bekannt ist, nimmt man an, daß das Signalpeptid mit der
Zellmembran zusammenwirkt, diese durchdringbar macht und den Rest des
Proteins oder Polypeptids dadurch dirigiert. Die Initiierung des Sekretionsverfahrens
kann während der Translation stattfinden. Das Signalpeptid wird während des Verfahrens gespalten und wird nicht außerhalb
der Zelle nachgewiesen. ■
Was oben gesagt wurde, ist für grampositive Bakterien, wie beispielsweise Bacillus-Spezies, wahr, welche nur eine Membran
besitzen, die das Cytoplasma umschließt. Bei gramnegativen
Bakterien jedoch, wie beispielsweise Escheric.hia coil (E. coli), ist die cytoplasmische Membran durch eine äußere
Membran umgeben, wobei die Außen- und die Innenmembran zusammen zwischen sich einen periplasmischen Raum begrenzen.
Das Signalpeptid beeinflußt nur die Penetration der inneren Membran, und die Proteine und Polypeptide, die dadurch sekretieren,
werden zwischen den beiden Membranen eingeschlossen. Solche Proteine und Polypeptide, die zu dem periplasmischen
Raum transportiert bzw. exportiert werden, werden als periplasmische Proteine und Polypeptide bezeichnet.
Entsprechend dem obigen ist ein extrazellulares oder periplasmisches
Protein oder Polypeptid das Spaltungsprodukt eines Präpeptids oder einer Vorstufe, das aus dem vollentwikkelten
Protein oder Polypeptid mit einem Signalpeptid, gebunden an sein terminales Aminoende, besteht.
Die bis heute bekannten prokaryotischen Signalpeptide besitzen viele gemeinsame Merkmale, die die Aminosäuresequenz betreffen.
So besitzen derartige Signalpeptide normalerweise etwa 15 bis 35 Aminosäuren, wobei deren Zahl und Sequenz
einem relativ regelmäßigen Muster folgen. Die ersten Aminosäuren, d.h. solche am Führungs- oder terminalen Aminoende,
sind basisch. Auf diese basische Sequenz folgt eine hydrophobe Sequenz von etwa 10 bis 25 Aminosäuren, wovon mehrere
"flexibel" sind, wie GIy und Pro. Schließlich ist eine Spaltungsstelle
für die Abtrennung des Signalpeptids von dem vollentwickelten Protein, welche normalerweise eine Amino-
saure mit einer kleinen Nebengruppe bzw. Seitenkette, wie Ala oder GIy, enthält, vorhanden.
Durch die relativ neue Rekombinations-DNA-Technologie kann ein Gen von einem Stamm oder Spezies in einen anderen eingeführt
werden und diesem die gewünschte Eigenschaft übertragen. Als Beispiele für erfolgreiche Gentransfere kann
man die Einführung humaner Genkodierungen für das Wachstumshormon
Somatostatin, von Insulin und Interferon in Bakterien, wie E. coli, erwähnen. In Fällen, bei denen das eingesetzte
extrachromosomale Gen für ein intrazellulares Protein oder Polypeptid kodiert, wird das innerhalb der Zelle
synthetisierte Protein oder Polypeptid jedoch nicht sekretiert bzw. abgeschieden werden, und die Zelle des gezüchteten
transformierten Mikroorganismus muß aufgebrochen oder zerstört werden, bevor das Protein oder Polypeptid gewonnen
werden kann. Eine derartige Zellzerstörung kann vermieden werden, indem man das Führungsende des Genkodes für das
volientwickelte Protein oder Polypeptid an eine DNA-Sequenzkodierung für ein geeignetes Signalpeptid, eine sogenannte
Signal- oder Führungssequenz, bindet. Eine Vorstufe des gewünschten Proteins oder Pölypeptids wird dann innerhalb der
Zelle synthetisiert, und das vollentwickelte Protein oder Polypeptid wird während der Spaltung der Vorstufe längs der
Zellmembran abgeschieden. Hierdurch wird die Gewinnung und Reinigung des Protein- oder Polypeptidprodukts wesentlich
vereinfacht und verbessert, da es nicht länger erforderlich ist, die Zelle zu zerstören, und dadurch wird die Freigabe
unerwünschter Bakterienproteine vermieden. Ein weiterer Vor· teil ist der, daß höhere Konzentrationen von nichtspezifischen
Wirtproteinen innerhalb der Wirtzellen, die starke Einflüsse auf die Lebensfähigkeit des Wirtes besitzen, vermieden
werden, da derartige heterologe Proteine sofort abgeschieden
bzw. sekretiert werden. Eine sofortige Sekretion verhindert irgendeine Feedback-Inhibierung der Produktsynthese bei Fällen, bei denen die Produktion gegenüber einem
solchen Mechanismus empfindlich ist.
■ Die Zahl der DNA-Sequenzen, die identifiziert wurden und
die für die Verwendung bei Rekombinations-DNA-Techniken verfügbar sind, ist jedoch relativ niedrig, und über die Spezies-Spezifizität
ist wenig bekannt, da nur wenige Beispie-Ie ihrer Wirkung in anderen Spezies untersucht wurden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein DNA-Fragment zur Verfügung zu stellen, welches eine neue
identifizierte Signal- oder Führungssequenz aufweist und in der Rekombinations-DNA-Technologie nützlich und mit fremdem
DNA-Material funktionsfähig ist. Zusätzlich zu der Signalsequenz
enthält das DNA-Fragment eine Insertionsstelle für eine DNA-Sequenzkodierung für ein ausgewähltes Protein oder
Polypeptid, so daß die Signalsequenz zusammen mit der DNA-Sequenz für eine Vorstufe des Proteins oder Polypeptids kodiert.
Das erfindungsgemäße DNA-Fragment ist dadurch gekennzeichnet, daß die Signalsequenz diejenige eines Protein-A-Kodierungsgens
einer Staphylococcusspezies, wie Staphylococcus aureus, oder eines chemisch synthetisierten Äquivalents
davon ist. Die Erfindung betrifft weiterhin die Erzeugung eines solchen DNA-Fragments. ■ .:
Die genaue Aminosäuresequenz des Protein-A-Signalpeptids
kann zwischen verschiedenen Stämmen und Mutanten von Staphylococci variieren. Die Erfindung betrifft jedoch alle DNA-Fragmente,
welche eine Signalsequenz enthalten, die sich von einem staphylococcen Protein-A-Gen oder einem chemisch
synthetisierten Äquivalent davon ableiten.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Klonvehikel· oder -vektor, welches bzw. welcher eine Signalsequenz, die ein DNA-Fragment
enthält, aufweist, wie auch ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Die Erfindung betrifft weiterhin einen Mikroorganismus, der
durch ein solches Klonvehikel transformiert wurde, wie auch ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Rekombinanten-DNA-Molekül,
welches ein Klonvehikel mit eingesetztem Gen oder einem
Teil davon enthält und für ein ausgewähltes Protein oder Po·*-
lypeptid kodiert, wie auch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Rekombinanten-DNA-Moleküls bzw. Rekombinations-DNA-Moleküls.
.
Die Erfindung betrifft weiterhin einen Mikroorganismus, der durch ein solches Rekombinanten-DNA-Molekül transformiert
ist. . .. . .
Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren
zur Erzeugung eines ausgewählten Proteins oder Polypeptids,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen solchen transformierten Mikroorganismus züchtet.
Ein Beispiel für eine identifizierte Staphylococcen-DNA-Sequenz,
welche eine Signalsequenz aufweist, die in dem erfindungsgemäßen DNA-Fragment vorhanden sein kann, wird im folgenden
mit der entsprechenden Aminosäuresequenz, die davon abgeleitet ist, aufgeführt, (in der vorliegenden Anmeldung
werden die IUPAC-Aminosäuren-Abkürzungen .verwendet; J.Biol.
Chem. 24±, 527 und 2491 (1966)).
TTGAAAAAGAAA AACATTTATTCA ATTCGTAAACTA GGTGTAGGTATT
LeuLysL'jsLuc; AsnlleTwrGer IlcArüLv/üLou GlyVcjlGluIle
1 /ο
GCATCTGTAACT TTACiGTACATTA CTTATATCTGGT GGCGTAACACCT
AliiSerVolThr LeuGl'-dhrlcu LeulIeSorGlu -GlyVcilThr.F'rö
io 30
,GCTGCAAATGCT GCGCAACACGAT GAAGCT
ΑΙ.ΛΙ,ΛΜ,Αγ^Γ,Η^ G1UnI.,
Die obige Aminosäuresequenz, welche 42 Aminosäurereste enthält,
besitzt die in der Vergangenheit diskutierten allge-. meinen Merkmale eines prokaryotischen Signalpeptids. So
enthält sie eine basische aminoterminale Region von 11 Aminosäuren,
die ein Tyrosin-, ein Arginin- und vier Lysinreste enthalten. Darauf folgt eine hydrophobe Stretch (= Kette
bzw. dilatierende Kette bzw. dehnbare Kette)(im folgenden wird der angelsächsische Ausdruck verwendet) von 23
Aminosäuren einschließlich verschiedener flexibler Reste, d.h. fünf Glycinresten und einem Prolinrest. Stromabwärts
von der hydrophoben Region sind mehrere Alanine vorhanden, welche Spaltungsstellen für eine Protease sind. Mögliche
Spaltungsstellen (cleavage sites) werden durch Pfeile (t)
angegeben. Es ist derzeit nicht bekannt, welches die tatsächliche Spaltungsstelle ist, aber aus verschiedenen Gründen
liegt diese Stelle höchstwahrscheinlich zwischen den
beiden Ala-Resten 36 und 37. Dies würde ein Signalpeptid ergeben, welches aus den ersten 36 Aminosäureresten in der
Formel besteht.
Die besonderen Verfahren für die Einführung des erfindungsgemäßen DNA-Fragments in ein besonderes Klonierungsvehikel
oder einen -vektor wie auch die Einführung einer Restriktionsstelle in ein DNA-Fragment sind gut bekannt und werden
hier nicht weiter beschrieben. Solche Verfahren können die Spaltung des Vektors mit einem geeigneten Restriktionsenzym,
den Einsatz des DNA-Fragments, welches die Signalsequenz enthält, in den Vektor und, wenn das DNA-Fragment keine geeignete
Restriktionsstelle stromabwärts von der Signalsequenz entsprechend dem obigen enthält, die Einführung einer
solchen Stelle darin umfassen. Verfahren für die Einführung eines DNA-Fragments, welches eine Signalsequenz enthält, in
einen Vektor werden beispielsweise von James Kroyer und Shing Chang, Gene _1_5, 343 bis 347 (1981) beschrieben, und
die Einfügung einer Restriktionsstelle in ein DNA-Fragment wird beispielsweise von Gillam, S. und Smith, M., Gene 8^,
81 bis 97 (1979) beschrieben. Auf diese Offenbarungen wird expressis verbis Bezug genommen.
Klonierungsvehikel oder Vektoren, die mit dem DNA-Fragment versehen sein können, welches eine Signalsequenz entsprechend
der vorliegenden Erfindung aufweist, hängen unter anderem von der Natur der Wirtzelle, die transformiert werden
soll, ab. Geeignete Klonierungsvehikel können beispielsweise Segmente von chromosomalen, nichtchfomosomalen und
synthetischen DNA-Sequenzen enthalten, wie verschiedene bekannte bakterielle Plasmide, beispielsweise Plasmide von E.
coli inschließlich pBR322 und ihre Derivate, Phage-DNA, wie
1.0 Derivate von Phage lamda, Vektoren, die sich von Kombinatio-
; nen von Pläsmiden und Phage-DNAn ableiten, Hefeplasmide,
Verbundplasmide bzw. Kompositplasmide etc. Die besondere Auswahl des Klönierungsvehikels hinsichtlich eines besonderen Wirtes kann durch den Fachmann erfolgen.
Wirtorganismen, die mit einem Klonierungsvehikel, welches
ein erfindungsgemäßes DNA-Fragment enthält, transformiert
werden können, sind bevorzugt grampositive Bakterien, aber
andere geeignete Wirte können ebenfalls verwendet werden, wie Hefen und andere Fungi, Pflanzenzellen in Kultur etc..
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße
DNA-Fragment den Promotor des Protein-A-Kodierungsgens, der sich von einem Staphylococcendonor ableitet,
2.5 so daß der Promotor funktionell in einem Klonierungsvehikel
ist, welches das erfindungsgemäße DNA-Fragment enthält. Bevorzugt leitet sich der Promotor von dem gleichen Protein-A-Kodierungsgen
wie die Signalsequenz ab. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße
DNA-Fragment die gesamte Expressionskontrollregion eines Prötein-A-Kodierungsgens.
Wie zuvor erwähnt, kann das erfindungsgemäße DNA-Fragment, welches eine Signalsequenzkodierung für ein Signalpeptid
einer Protein-A-Vorstufe enthält, aus der DNA irgendeines Protein A erzeugenden Staphylococcenspezies nach an sich
bekannten Verfahren erhalten werden. Ein derartiges DNA-Fragment
kann ebenfalls durch chemische Synthese oder durch Kombination einer chemisch synthetisierten DNA-Sequenz mit
einer DNA-Sequenz, die sich von einem Staphylococcendonor ableitet, hergestellt werden.
Der Ausdruck "Protein A" in den Ausdrücken "Protein-A-Kodierungsgen"
und "Protein-A-Vorstufe" bedeutet ein Makromolekül, welches durch Staphylococcenspezies, wie Staphylococcus
aureus, gebildet worden ist. Dieses Protein ist dadurch gekennzeichnet, daß es an den Fc-Teil von Immunoglobulin
Typ G bindet, und es wird weiter von Sjödahl, J., Eur. J. Biochem. 73.. 343 bis 351 (1977) und 7_8, 471 bis 490 (1977)
wie auch in der schwedischen Patentanmeldung 82 04 810-9 der gleichen Anmelderin beschrieben.
Die oben erwähnte Insertions- bzw. Einsatzstelle für ein Gen oder einen Teil davon in dem erfindungsgemäßen DNA-Fragment
kann unmittelbar nach der Signalsequenz sein; sie kann
jedoch auch weiter stromabwärts sein. Im letzteren Fall wird die gebildete Vorstufe eine Zahl von "extra" Peptideinheiten
zwischen dem Signalpeptid und der Polypeptidsequenz entsprechend dem eingesetzten Gen oder Genteil enthalten.
Als Folge wird das vollentwickelte Protein oder Polypeptid, welches erhalten wird, nachdem das Signalpeptid
abgespalten wird, diese extra Peptideinheiten in seinem Führungsende enthalten. Dies hat im allgemeinen keine nachteiligen
Wirkungen auf das Produkt. Der Ausdruck "Vorstufe eines Proteins oder Polypeptide" soll auch solche Moleküle
mit umfassen, bei denen das Signalpeptid im Abstand von dem besonderen Protein oder Polypeptid durch eine derartige extra
Peptidsequenz vorhanden ist.
Die Erfindung wird anhand der folgenden, nichteinschränkenden
Beispiele näher erläutert. In der ausführlichen Beschreibung (wie auch in der obigen Beschreibung) gelten
die folgenden Definitionen:
Nucleotid -- Eine monomere Einheit von DNA oder RNA, die einen
Zuckermolekülteil (Pentose), ein Phosphat und eine stickstoffhaltige
heterocyclische Base aufweist. Die Base ist an den Zuckermolekülteil über ein glycosidisches. Kohlenstoffatoni
(1 '-Kohlenstoff der Pentose) gebunden, und diese Kombination
von Base und Zucker ist ein Nucleosid. Die Base kennzeichnet das Nucleotid. Die vier DNA-Basen sind Adenin ("A"),
Guanin ("G"), Cytosin ("C") und Thymin ("T"). Die vier RNA-Basen sind A, G, C und Uracil ("U").
■..··..
DNA-Sequenz — Eine lineare Reihe von Nucleotiden, die aneinander
über Phosphodiesterbindungen zwischen den 3'-; und 5'-Kohlenstoffatomen benachbarter Pentosen gebunden sind.
15. Codon — Eine DNA-Sequenz von drei Nucleotiden (ein Triplet),
welche über Messenger-RNA ("mRNA") eine Aminosäure, ein Translationsstartsignal oder ein Translationsterminationssignal
verschlüsselt. Beispielsweise verschlüsseln die Nucleotid- ·■ triple tte TTA, TTG, CTT, CTC, CTA und CTG für die Aminosäure
Leucin ("Leu"), TAG, TAA und TGA sind Translationsstopsignale, und ATG ist ein Translationsstartsignal.
Plasmid -- Eine nichtchromosomale doppelstrangige DNA-Sequenz,
welche ein intaktes "Replikon" aufweist, so daß das Plasmid in der Wirtzelle vervielfältigt wird. Wenn das Plasmid
in einen unizellularen Wirtorganismus gegebenen wird, ändern sich die Eigenschaften des Organismus oder werden
transformiert als Ergebnis der DNA des Plasmids. Beispielsweise
transformiert ein Plasmid, welches ein Gen für die Tetracyclinresistenz (Tet) trägt, eine Wirtzelle, die zuvor
gegenüber Tetracyclin empfindlich war, in eine, die dagegen resistent ist. Eine Wirtzelle, die durch ein Plasmid transformiert
worden ist, wird als "Transformant" bezeichnet.
Phage oder Bacteriophage — Bakterieller Virus, wovon viele
DNA-Sequenzen aufweisen, die in eine Proteinumhüllung oder -schutzüberzug eingekapselt sind.
Klonierungsvehikel bzw. Klonvehikel — Ein Plasmid, Phage-DNA
oder andere DNA-Sequenz, welche sich in einer Wirtzelle vervielfältigen kann und durch eine oder eine kleine Anzahl
von Endonucleaserekognitionsstellen oder Restriktionsstellen ausgezeichnet ist, wo seine DNA-Sequenz auf bestimmbare
Art gespalten bzw. geschnitten werden kann, ohne nennens- .
werten Verlust einer wesentlichen biologischen Funktion der DNA, beispielsweise der Replikation, die Produktion von Umhüllungs-
bzw. Einkapselungsproteinen oder Verlust des Promotors oder der Bindungsstellen, und welche einen Marker
aufweist, der für die Verwendung der Identifizierung der
transformierten Zellen, beispielsweise der Tetracyclinresistenz oder der Ampicillinresistenz, geeignet ist. Ein KIonierungsvehikel .ist ebenfalls als Vektor bekannt.
aufweist, der für die Verwendung der Identifizierung der
transformierten Zellen, beispielsweise der Tetracyclinresistenz oder der Ampicillinresistenz, geeignet ist. Ein KIonierungsvehikel .ist ebenfalls als Vektor bekannt.
. . ■ ,
Wirt bzw. Host — Ein Organismus, der bei der Transformation
durch ein Klonierungsvehikel das Klonierungsvehikel befähigt, sich zu vervielfältigen und seine anderen biologischen
Funktionen auszuüben, beispielsweise die Produktion von Polypeptiden oder Proteinen durch Expression der Gene eines
Plasmids.
Plasmids.
Klonierung ·— Das Verfahren, bei dem man eine Population
von Organismen oder DNA-Sequenzen, die sich von solchen Organismen oder Sequenz ableiten, durch asexuelle Reproduktion erhält.
von Organismen oder DNA-Sequenzen, die sich von solchen Organismen oder Sequenz ableiten, durch asexuelle Reproduktion erhält.
Expression — Das Verfahren, das ein Gen unter Bildung eines Polypeptids oder Proteins durchmacht. Es ist eine Kombination
der Transkription und Translation.
Transkription — Das Verfahren zur Erzeugung von mRNA aus
einem Gen.
einem Gen.
Translation — Das Verfahren zur Erzeugung eines Proteins
oder Polypeptids aus mRNA.
oder Polypeptids aus mRNA.
4ft
-Vi-
Promotor — Der Bereich von DNA eines Gens, wo sich RNA-Polymerase
bindet und die Transkription initiiert. Ein Promotor ist vor der Ribosomenbindungsstelle des Gens lokalisiert,
Ribosomenbindungsstelle -- Der Bereich der DNA eines Gens,
der für eine Stelle auf mRNA kodiert, die hilft, das mRNA
an- das Ribosom zu binden, so daß die Translation beginnen
kann. Die Ribosomenbindungsstelle liegt nach dem Promotor und vor dem Translationsstartsignal des Gens.
10
Gen — Eine DNA-Sequenz, welche als Templat für mRNA eine
■ ■ ψ ■ .
Sequenz der Aminosäuren, die für ein spezifisches Polypeptid
oder Protein charakteristisch ist, verschlüsselt. Ein Gen enthält einen Promotor, eine Ribosomenbindungsstelle, ein
Translationsstartsignal und eine strukturelle DNA-Sequenz. Im Falle eines exportierten oder abgeschiedenen Proteins
oder Polypeptids enthält das Gen ebenfalls eine Signal-DNA-Sequenz .
Expressionskontrollsequenz -- Eine DNA-Sequenz in einem
Klonierungsvehikel, welche die Expression der Gene des KIonierungsvehikels
kontrolliert und reguliert, wenn sie arbeitsfähig bzw. betriebsfähig an solche Gene gebunden ist.
Signal-DNA-Sequenz -- Eine DNA-Sequenz innerhalb eines Gens
für ein Polypeptid oder Protein, welche als Templat für . rtiRNA eine Sequenz von hydrophoben Aminosäuren am Aminoterminus
des Polypeptids oder Proteins verschlüsselt, d.h. eine "Sighalsequenz" oder "hydrophobe Führungssequenz" des PoIypeptids
oder Proteins. Eine Signal-DNA-Sequenz ist in einem Gen für ein Polypeptid oder Protein unmittelbar vor der
strukturellen DNA-Sequenz des Gens und nach dem Translationsstartsignal (ATG) des Gens lokalisiert. Eine Signal-DNA-Sequenz
kodiert für die Signalsequenz des Polypeptids oder Proteins, welche (Signalsequenz) charakteristisch für
die Vorstufe des Polypeptids oder Proteins ist.
Vorstufe — Ein Polypeptid oder Protein, wie es innerhalb
einer Wirtzelle mit einer Signalsequenz synthetisiert wird.
Stromabwärts und stromaufwärts — Bei einer Kodierungs-DNA-Sequenz
ist stromabwärts die Richtung der Transkription, d.h. in der Richtung von 5' zu 3'. Stromaufwärts ist die entgegengesetzte
Richtung.
Rekombinations- bzw. Rekombinanten-DNA-Molekül oder Hybrid-DNA
— Ein Molekül, welches Segmente von DNA von unterschiedlichen Genomen enthält, die Ende, an Ende außerhalb lebender
Zellen zusammengefügt mw. aneinandergebunden wurden und die Fähigkeit haben, einige Wirtzellen zu infizieren,
und die darin gehalten werden können.
" . ■ . · Strukturelle DNA-Sequenz bzw. Struktur-DNA-Sequenz -- Eine
DNA-Sequenz innerhalb eines Gens, welche als Templat für
mRNA eine Sequenz von Aminosäuren verschlüsselt, die für ein spezifisches vollentwickeltes Polypeptid oder Protein charakteristisch
ist, d.h. die aktive Form des Polypeptids oder Proteins.
In den beigefügten Zeichnungen:
Figur 1 ist eine schematische Erläuterung einer zirkulären
Restriktionskarte einer Plasmid-DNA (pSPAT)-Kodierung
für Protein A. Die Größe der Karte wird in Kilobasen, ausgehend von der Eco-RI-Restriktionsstelle bei 12 Uhr
angegeben, welche eine Restriktionsstelle innerhalb des Vektors pBR322 ist. Die Stellungen der Eco-RI- Eco-RV-Hind-III-,
Pst-I- und Barn HI-Restriktionsstellen sind angegeben.
Die Verbindungen bzw. Junktionen zwischen dem Vektor und der eingesetzten DNA sind mit Pfeilen angegeben
.
Figur 2A ist eine schematische Darstellung des Protein-A-Kodierungsgens
und zeigt dessen verschiedene Regionen. Die dunklere Linie stellt die DNA des Vektors pBR322 dar".
S ist eine Signalsequenz, A-D sind IgG-Bindungsregionen, .5 die zuvor identifiziert wurden, E ist eine Region homolog
zu A-D, und X ist der C-terminale Teil des Proteins A, der keine IgG-Bindungsaktivität hat.
Figur 2B ist eine detaillierte Restriktionskarte der DNA-Sequenz
entsprechend Figur 2A und zeigt die Restriktionsstellen für Taq I, Hind III, Eco RV, Pst I, Bei I und
Sau 3A. Die Größe ist"'in Kilobasen angegeben, ausgehend von der gleichen Eco-RI-Restriktionsstelle wie in Figur.
1 angegeben. Die Verbindungsstelle zwischen dem Vektor pBR322 und dem eingesetzten DNA-Fragment ist mit einem
Pfeil angegeben. Die Restriktionsstellen für Tag I (zwei) und Rsa I (eine) innerhalb der Vektorsequenzen wurden
weggelassen.
In den Figuren 3A bis D ist die Basensequenz für das strukturelle Protein-A-Gen angegeben. Zwei mögliche Promotoren
(-35 und -10) und eine-mögliche Shin-Dalgarno-Sequenz
(angezeigt durch "=") sind angegeben. Die Aminosäuresequenz, wie sie sich von der DNA-Sequenz ableitet,
ist ebenfalls aufgeführt (die IUPAC-Aminosäureabkürzungen werden verwendet; J. Biol. Chem. 241, 527 und 2491
(1966)). Die fünf Aminosäuren (Reste 99, 101, 120, 199 und 273), die sich, verglichen mit der Aminosäuresequenz,
die von Sjödahl oben angegeben wurde,, unterscheiden,
sind angegeben wie auch die acht Reste (von 50) im Bereich E, die sich von der entsprechenden Aminosäure des
Bereichs D unterscheiden. Die Startreste der Bereiche S,
E, D, Av:B, c und X sind durch Pfeile angegeben.
Figur 4 ist ein Autoradiograph (eine autoradiographische Darstellung) eines Nucleotidsequenzgels, wo die Verbin-
dungssteile zwischen den Bereichen D und E der Figur. 3 dargestellt sind. Die Sequenzierung (entsprechend Maxafn
u.a., P.N.A-S. 7_4, 560 bis 564 (1977)) erfolgte auf einem DNA-Fragment, welches an der Bcl-I-Stelle in der Position
0,9 kb in Figur 2 markiert war. Die teilweise chemisch abgebauten Produkte wurden in einem 8%igen Polyacrylamidsequenzgel
(Maize! u.a., Methods in Vir. 5, 179 bis 246 (1970)) aufgelöst bzw. aufgespalten.
Figur 5 zeigt die SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
R
von IgG-Sepharose -gereinigten Zellextrakten. pBR322 und pSPA1 stellen Extrakte von E.-coli-Zellen dar, die das entsprechende Plasmid tragen. SPA ist ein im Handel erhältliches Protein A von S_. aureus (Pharmacia, Uppsala, Schweden). Adeno-2 (AD 2)-Proteine werden als Größenmarker verwendet.
von IgG-Sepharose -gereinigten Zellextrakten. pBR322 und pSPA1 stellen Extrakte von E.-coli-Zellen dar, die das entsprechende Plasmid tragen. SPA ist ein im Handel erhältliches Protein A von S_. aureus (Pharmacia, Uppsala, Schweden). Adeno-2 (AD 2)-Proteine werden als Größenmarker verwendet.
Figur 6 ist eine schematische Kartendarstellung von Plasmid
pSPAi5, AMP und CML und erläutert Gene, die für Am- .
picillin- und Chloramphenicolresistenz kodieren, wobei
Ori Replikationsursprünge sind und SPA das strukturelle Protein-A-Gen bezeichnet.
Figur 7 ist eine schematische Darstellung der Konstruktion der Plasmide, welche das gesamte Protein-A-Gen oder
Teile davon enthalten. Einige Restriktionsstellen werden dargestellt. Kästen bzw. Rechtecke bedeuten Strukturgene,
und die Pfeile zeigen die Orientierung (vom Startcodon in Richtung zum Stopcodon). Der Replikationsursprung
wird ebenfalls durch Ori angegeben. AMP und TET sind die Gene, die für die Ampicillin- bzw. Tetracyclinresistenz
kodieren. PROT A ist das Gen, das für Protein A kodiert und lac Z1 ist das Gen, das für den N-terminalen Teil
von ß-Galactosidase kodiert. (Rüther u.a., Nucl. Acids
Res. 9, 4087 bis 4098 (1981)). .
■ ■■■ .· ■ ■ ■' ■ ft ■ ·. ;:;^:. ■ ν-.O1I-
Figur 8 ist eine schematische Erläuterung der Konstruktion
des Plasmids pSPA16. Die verwendeten Abkürzungen sind die gleichen wie in Figur 6. S, E, D und B besitzen die
. gleiche Bedeutung wie in Figur 2, und A1 und C sind Tei-Ie
der entsprechenden IgG-Bindungsregionen A und C des Protein-A-Kodierungsgens.
Figur 9 ist eine Präsentation der Nucleotidsequenz und
der entsprechenden deduzierten Aminosäuresequenz um das 3'-Ende des Protein-Α-Gens im Plasmid pSPA16. xxx bedeu-.
tet das neue Stopcodon.
Figuren 10A bis C sind eine kombinierte Darstellung, ähnlich
wie Figur 2, der Plasmide pSPA15 (B) und pSPA16 (C)
zusammen mit der entsprechenden Restriktionskarte (A), die daran angefügt ist. Die dunkle Linie bedeutet das
Protein-A-Strukturgen.
Figur 11 ist eine schematische Darstellung der Sequenz-Strategie
(C), die für die Sequenzierung des 1,8 kb Taq-I-Eco-RV-DNA-Fragments
(B) verwendet wurde, die das Protein-A-Kodierungsgen (A) enthält, wobei man die in Figur
3 dargestellte Sequenz erhält.
In den Beispielen wurden die folgenden Ausgangsmaterialien, Puffer, Zellmedieh und Routineverfahren verwendet.
Bakterienwirte: Vier Stämme von E. coli K12 wurden in den
Beispielen verwendet: HB101, beschrieben von Boyer u.a., J. Mol. Biol. 4J_, 459-472. (1969) ; 259, beschrieben von Jacob,
F. und Wollman, E.C. Ann. Inst. Pasteur 9J_, 486-510 (1956);
GM 161, beschrieben von Marinus, M.G., MoIeC gen. Genet.
127, 47-55 (1973) ; RRI del M15 (Langey u.a., Proc. Natl.
Ac ad·. Sei., USA, 72, 1 254-1 257 (1 975) ).
(Die Stämme sind beim Department of Microbiology (N), Biomedial Centre, Uppsala, Schweden erhältlich.)
Weiterhin wurden die folgenden vier Staphylococcus-Stämme
verwendet: S. epidermidis 24 7, beschrieben von Rosendorf u.
a., J. Bacteriol. 120: 679-686 (1974); erhalten von Inst,
of Medical Microbiology, Universität von Zürich, Schweiz; S. xylosus KL117, beschrieben von Schleifer u.a., Int. J.
Syst. Bacteriol. 25: 50-61 (1975) und Schleifer u.a., Arch.
Microbiol. 122: 93-101 (1979); erhalten von Inst.f.Mikrobiologie,
Technische Universität München, Bundesrepublik Deutschland; S. aureus SA113, beschrieben von Iordanescu u.
a. (J. Gen. Microbiol. 9_6: 277-281 (1976)); S. aureus 320, eine Protein-A-negative Mutante des Stammes
S. aureus 113, isoliert beim Department of Micorbiology,
Biomedical Centre, Uppsala, Schweden und beschrieben von Jonsson u.a., Curr. Microbiol. ^: . . (1983).
Klonierungsvehikel: Die in den Beispielen verwendeten Klonierungsvehikel
waren pBR322, wie von Bolivar u.a., Gene 2_, 95-113 (1977) konstruiert und beschrieben; pBR328, wie von
Soberon, X. u.a.,.Gene j?, 287-305 (1980) konstruiert und
beschrieben; pTR262, wie von Roberts, T.M. u.a., Gene 12,
123-127 (1980) konstruiert und beschrieben; pHV14, wie von
Ehrlich, S.D., Proc. Natl. Acad. Sei. USA 7£, 3240-3244
(1978) konstruiert und beschrieben, und pHV33, wie von Primrose, S.B. und Ehrlich, S.D., Plasmid £, 193-201 (1981)
konstruiert und beschrieben; pUR222, wie von Rüther u.a., Nucl. Acids Res., 9_, 4087-4098 (1981) konstruiert und beschrieben.
Triton-Gemisch: 0,1% Triton X-100, 0,125 M EDTA und 20
mM Tris (pH 8,0) Tris-EDTA-Puffer
("TE") : 0,001 M EDTA.und 0,01 M Tris (pH 7,8)
CY-Brühe (Nährmedium): Difco-Casein-Hydrolysat 1%, Difco-
Hefeextrakt 1% und Glucose 0,5%; 4 ml 1,5 M Glycerinphosphat wird bis 100 ml
CY-Nährmedium zugegeben
Beschichtungs- bzw.
Coating-Puffer 1,5 9 Na3CO3, 2,9 3 g NaHCO3 und 0,2 g
(Carbonat - Bicarbonat - pH 9,6.) :
NaN3, mit destilliertem H3O auf 1 Liter
aufgefüllt
10 PBS-TWEEN
8,0 g NaCl, 0,2 g KH2PO4, 2,9 g Na3HPO4
(phosphatgepuffer- χ 12 H2O, 0,2 g KCi, 0,5 ml TWEEN 20 und
te Salzlösung 0,2g NaN3, mit destilliertem Wasser auf
plus 0,05% TWEENR): 1 Liter aufgefüllt; pH 7,4
Diethanolaminpuf fer 1096:
Luria-Kultürmedium
("LB"):
97 ml Diethanolamin, 800 ml destilliertes
H2O, 0,2 g NaN3 und 100. mg MgCl3
χ 6 H2O; pH mit 1 M HCl auf 9,8 eingestellt;
mit destilliertem H3O auf 1 Liter
aufgefüllt
10g Difco-Trypton, 5 g Difco-Hefeextrakt,
0,5 g NaCl, 2 ml 1 M NaOH; mit 1 M NaOH auf pH 7,0 eingestellt; 10 ml
20%ige Glucose nach Behandlung im Autoklaven zugegeben
LA-Medium
TEB-Puffer:
Luria-Kulturmedium mit 1% Difco^Agar
Supplementiert 0,09 M Trisborat, 0,09 M Borsäure und
0,002 M EDTA
Routineverfahren
Bestimmte Verfahren wurden in den Beispielenwiederholt durchgeführt. Sofern nicht anders angegeben, wurden sie jedesmal
genau wie folgt durchgeführt.
Transformationen: Transformation von E. coli K12 mit Plasmid-DNA
erfolgte genau, wie durch Morrison, D.A., Methods in Enzymology, Academic Press 6_8, 326-331 (1979) beschrieben.
Die transformierten Zellen wurden in an sich bekannter Weise auf Platten selektiert, indem man die einzelnen Kolonien
auf LA-Platten, die geeignete Antibiotika, beispiels- .
weise 35 μg/ml Ampicillin oder 25 μg/ml Chloramphenicol,
enthalten, aufbrachte. ,
Isolierung der Plasmide: Die Präparation der Plasmide in
großem Maßstab erfolgte genau, wie von Tanaka, T. und Weisblum, B. in J. Bacteriol. 121, 354-362 (1975) beschrieben.
Zum Nachweis einer großen Zahl von Klonen für Plasmide wurde das ".Mini-Alkaliverfahren" genau, wie von Birnboim, H.C.
und DoIy, J. in Nucl. Acids Res. Ί_, 1513-1523 (1979) be- .
schrieben, angewendet.
Restriktionsenzymdigestion von DNA: DNA wurde mit bekannten
Restriktionsenzymen, die von New England Bio Labs, Waltham
MA, USA gekauft wurden, gespalten. Die Restriktionsenzyme wurden zu DNA bei üblichen Konzentrationen und Temperaturen
und mit Puffern, wie von New England Bio Labs empfohlen, zugegeben.
Abbindung bzw. Ligation der DNA-Fragmente: Alle DNA-Fragmente
wurden bei 140C über Nacht mit T4-DNA-Ligase, erhalten
von New England Bio Labs, Waltham, MA, USA, in einem vom Hersteller empfohlenen Puffer abgetrennt bzw. abgebunden.
Agarosegelelektrophorese: 0,7%-Agarosegelelektrophorese für
die Abtrennung der geschnittenen Plasmidfragmente, der
supercoiled Plasmide und der DNA-Fragmente mit einer Länge von 1000 bis 10 000 Nucleotiden erfolgte genau, wie von Helling
u.a., J. Vir. J_£, 1235-1244 (1974) beschrieben.
Polyacrylamidgelelektrophorese: 5%-Polyacrylamidgelelektrophorese
für die Abtrennung der DNA-Fragmente mit einer Länge
von 100 bis 4000 Nucleotiden erfolgte genau, wie von Maxam u.a. in P.N.A.S. 7_4_, 560-564 (1977) beschrieben. Die
13%-Polyacrylamidgelelektrophorese für die Abtrennung von
Proteinen mit Molekulargewichten von 5 000 bis 120 000 erfolgte genau, wie von Maizel u.a. in Methods in Vir. 5_, 179
-246 (1970) beschrieben.
Geleluierung: Die DNA-Fragmente wurden entweder von Polyacrylamid-
oder Agarosegelstücken genau, wie von Maxam u.a. in P.N.A.S. 21 560-564 (1970) beschrieben, eluiert.
DNA-Sequenzierung: DNA-Fragmente wurden am 5'-Ende markiert,
und ihre DNA-Sequenzen wurden genau, wie von Maxam u.a., oben, beschrieben, bestimmt. Das 5'-Ende von aus Endonuclea-
■■■■■"'■-■■ . ■ ■ ■ ■ ■ ·■ 32 -
se erzeugten DNA-Fragmenten wurde mit (γ- P)-ATP (New England Nuclear, USA, 2700 Ci/mmol) unter Verwendung von T4-Polynucleotidkinase
(Boehringer, Mannheim, Westdeutschland) markiert.
Herstellung von Zellysat für den Nachweis von Protein A: E.-
. coli-Klone wurden über Nacht bei 370C in 50 ml Luria-Nährmedium
(LB) mit bei 35 iiq/ml zugegebenem Ampicillin gezüchtet.
Nach dem Zentrifugieren wurden die Zellen in 5 ml Tris-EDTA
(0,05 M, pH 8,5, 0,05 M) erneut suspendiert und zentrifugiert. Die Zellen wurden in 5 ml des gleichen Puffers erneut
suspendiert, und Lysozym wurde bis zu einer Endkonzentration von 2 mg/ml zugegeben. Nach 1 Stunde bei 37°C wurde
das Lysat in einem Sorvall-SS-34-Rotor bei 15 000 Upm während 15 Minuten zentrifugiert. Der überstand wurde gesammelt
und das Protein A analysiert.
Nachweis und quantitative Bestimmung des Proteins A aus E.-coli-Klonen:
Ein ELISA-Test (Enzym Linked Immunosorbent Assay) (enzymgebundener Immunsorbenz-Assay) wurde für den
su :■:■
Nachweis und die quantitative Bestimmung von hergestelltem Protein A angewendet. Bei dem Test wird eine spezielle Mikrotiterplatte
(Titertek, Amstelstad, Niederlande) ohne Nettoladung (neutral) verwendet, deren Vertiefungen mit humanem
IgG (Kabi, Schweden) beschichtet sind. Testproben werden dann zugegeben, damit das Protein A an die Fc-Teile der IgG-Moleküle
gebunden werden kann. Die Menge an verbleibenden freien Fc-Stellen wird dann durch Zugabe von alkalischer
Phosphatase, die an Protein A gebunden ist, titriert. Nach dem Waschen der Vertiefungen wird p-Nitrophenylphosphat als
Substrat für die alkalische Phosphatase zugegeben.
Assay: Die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte wurden mit
50 μΐ einer Lösung von humanem IgG (Kabi, Schweden) bei
500 ug/ml in einem Beschichtungspuffer gefüllt,.und die
Platte wurde bei Raumtemperatur 1 Stunde inkubiert. Die Vertiefungen
wurden dann dreimal mit PBS + 0,05% TWEENR 20 gewaschen, was in allen Waschvorgängen in dem Assay verwendet
wurde, und 50 μΐ des zu untersuchenden Lysats wurden
zugegeben. Die quantitativen Bestimmungen der zweifachen
Reihenverdünnungen der Lysate in PBS + 0,05% TWEEN 20 wurden
durchgeführt. 10 ixl PBS + 0,1% TWEENR 20 wurden dann zugegeben,
und die Inkubation konnte während 1 Stunde bei Raumtemperatur ablaufen. Die Vertiefungen wurden erneut
dreimal gewaschen, und 50 ul Konjugat von Protein A und alkalischer
Phosphatase (hergestellt genau, wie in Immunochemistry, Pergamon Press 1969, Band 6, Seiten 43-52 beschrieben)
wurden zugegeben. Nach 1 Stunde Inkubation bei Raumtemperatur
wurden die Vertiefungen erneut dreimal gewaschen, und 100 μΐ Substrat aus alkalischer Phosphatase (Sigma 104
= p-Nitrophenylphosphat mit 1 mg/ml) wurden zugegeben. Die
Enzymreaktion wurde nach 30 Minuten durch Zugabe von 10 μΐ
3 M NaOH unterbrochen. Das Ergebnis wurde visuell bestimmt. Ein positives Ergebnis, d.h. die Anwesenheit von Protein A,
ist ein farbloses Reaktionsgemisch, da keine freien Fc-Stellen
von IgG verfügbar sind, um das Konjugat zu binden.
Ein negatives Ergebnis, d.h. kein Protein A, wird durch eine gelbe Farbe festgestellt, die auf die Aktivität der alkalischen
Phosphatase des gebundenen Konjugats zurückzuführen ist. Quantitative Bestimmungen von Protein A
erfolgten durch Durchführung von reihenweisen Zweifachverdünnungen einer Protein-A-Standärdlösung bekannter Konzentration
parallel zu den Testproben.
S. aureus Stamm 8325-4 (0 1 1) mec-4916, str-4916, nov-142
(beschrieben von Sjöström, J.-E. u.a. in J. Bacteriol. 123,
905-915 (1975) und erhältlich vom Department of Microbiologie (N) , Biomedical Centre, Uppsala, Schweden) wurde bis
OD540 = 0,2 in Cy-Nährmedium gezüchtet. Ein Liter der ZeIl-
kultur wurde durch Zentrifugieren bei 5 000 Upm in einem
Sorvall-GSA-Rotor aufgearbeitet, erneut in 100 ml 0,9%iger
NaCl und 10 mM Tris, pH 7,2, suspendiert und bei 5 000 Upm in einem Sorvall-GSA-Rotor zentrifugiert. Das Zellpellet
wurde schließlich in 10 ml 25%iger Saccharose, 50 mM Tris, pH 7,2 resuspendiert, und Protoplasten wurden hergestellt
durch Lysostaphihbehandlung (15 ug/ml) bei 37°C während 20
min. Die Protoplasten wurden durch Zugabe von 10 ml Triton-Gemisch
und 5 ml H-O lysiert. Das Gemisch wurde auf Eis
stehen gelassen und gelegentlich leicht geschüttelt, bis die Lyse vervollständigt war. Die DNA wurde mit Proteinase
K (0>1 mg/ml) und SDS (Natriumdodecylsulfat) (0,5%) während
1 h bei 37°C behandelt, und danach erfolgten fünf Phenolextraktionen
mit gleichen Volumina von Phenol und schließlich zwei Chloroformextraktionen. Natriumacetat, pH 7,0, wurde
bis zu 0,3 M zugegeben, und die DNA wurde mit zwei Volumen
kaltem Ethanol präzipitiert. Das Präzipitat wurde stufen-
weise mit 70, 80, 90 und 99% kaltem Ethanol gewaschen. Das
Präzipitat wurde in TE-Puffer durch sanftes Mischen bei 37t
gelöst. Schließlich wurde die DNA gegen TE-Puffer dialysiert
B. Partielle Digestion von chromosomaler DNA und Isolierung von Donorfragmenten ' '
Gereinigte staphylococcale DNA aus Stufe A wurde mit verschiedenen Konzentrationen des Restriktionsenzyms Mbο I di-
geriert. Jede Reaktion erfolgte in 50 μΐ Volumen mit 1 μg
DNA, und die Reaktion wurde durch Wärmeinaktivier.ung bei 65°C während 10 min beendet. Das Ausmaß der Digerierung
wurde durch Agarosegelelektrophorese bestimmt. Die Konzentration von Mbo I, die ein großes partielles Spaltungsprodukt
von 5 bis 20 Kilobasen ergibt, wurde für eine präparative Digerierung von 100 ug von staphylococcaler DNA in 5 ml
gewählt. Dieses digerierte Material wurde durch Hitze inaktiviert, mit Ethanol präzipitiert, in 100 μΐ TE gelöst und
durch einen 10 bis 30%igen Saccharosegradienten in TE-Puffer sedimentiert. Ein Beckman-Sw4 0-Rotor wurde bei 5°C, 35
Upm während 20 h verwendet. Der Gradient wurde in 0,5-ml-Fraktionen
fraktioniert, wovon jede mittels Agarosegelelektrophorese
analysiert wurde. Die Fraktionen mit 8 bis 10 kb Fragmenten wurden gesammelt, mit -2 Volumen Ethanol präzipitiert
und in TE-Puffer gelöst.
C. Digestion und Behandlung mit alkalischer Phosphatase
des Vektors pBR322 -
1 μg pBR322 wurde mit Bam HI während 2 h bei 37°C digeriert,
und das Enzym wurde bei 65°C während 10 Minuten inaktiviert. Die DNA wurde mit alkalischer Phosphatase zur Entfernung
des 5'-Phosphats behandelt. Durch diese Behandlung wurde
die Möglichkeit der Religation des Vektors ausgeschlossen.
Die Reaktion erfolgte in 50 mM Tris, pH 7,9, 5% DMSO und 1
Einheit intestinaler alkalischer Kalbsphosphatase bei 37°C
während 30 Minuten in 1 ml. 0,5% SDS wurde zugegeben, und
die DNA wurde zweimal mit Phenol extrahiert. Spuren von Phenol wurden .mit Ether entfernt, und die DNA wurde mit
zwei Volumen Ethanol präzipitiert.
D. Insertion bzw. Einsatz von staphylococcaler DNA in
pBR32 2, Transformation von E. coli und negative Selektion für die Rekombinanten ■ '
Der Vektor pBR322, der für die ursprüngliche Klonierung von
staphylococcer DNA verwendet wurde, kodiert für Tetracyclin-(tet) und Ampicillin (amp) -Resistenz. Wenn pBR322 durch
Digestion mit Bam HI wie in Stufe C oben geöffnet wird und
ein DNA-Fragment eingesetzt wird, wird das Gen für die Tetracyclinresistenz
inaktiviert. Durch Prüfung der Transformanten für die Sensitivität gegenüber Tetracyclin können die Rekombinanten
festgestellt werden - sogenannte negative Selektion. 0,5 μg von pBR322, behandelt entsprechend Stufe C,
und 2 wg staphylococce DNA, behandelt entsprechend Stufe B,
wurden vermischt und in einem Gesamtvolumen von 25 μΐ über
Nacht bei 14°C der Ligation unterworfen. Das Gemisch wurde verwendet, um E. coli 259 mit Selektion für Ampicillinresistenz
(35 μg/ml) zu transformieren. Die Transformanten wurden
herausgenommen und auf Platten, welche 10 μg/ml Tetracyclinbzw.
35 μg/ml Ampicillin enthielten, aufgestrichen.
Transformanten, welche auf Ampicillin, aber nicht auf Tetracyclin
wuchsen, wurden als Rekombinanten angesehen.
E.■ Nachweis von Protein-A-positiven E.-coli-Klonen
Fünfhundert tetracy.clinempf indliche Klone aus Stufe D wurden
als getrennte Kolonien auf LA-Platten (hergestellt von
LA-Medium), welche Ampicillin (35 μg/ml) enthielten, gezüchtet.
Gruppen von 25 Kolonien wurden gesammelt und in 50 ml LB-Brühe mit 35 μg Ampicillin inokuliert und über
Nacht gezüchtet. Die Zellextrakte wurden durch Lysozym+EDTA-
Behandlung (wie bei Routineverfahren beschrieben) hergestellt
und nach dem ELISA-Test, der bei den Routineverfahren beschrieben wurde, auf Protein A untersucht. Eine dieser Gruppen von Klonen
war positiv, und diese positive Gruppe wurde weiter in 5 Gruppen von je 5 Klonen unterteilt und wie oben gezüchtet
und behandelt. Schließlich wurde in einer letzten Versuchsreihe ein Protein A produzierender Klon, E. coli SPA 11,
enthaltend das Plasmid pSPA1, festgestellt. Kulturen dieses
Klons wurden bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen (DSM), Grisebachstraße 8, 3400 Göttingen, Bundesrepublik
Deutschland, am 12. Juli 198.2 unter der Hinterlegungsnummer
DSM 2434 hinterlegt.
F. Restriktionskarte bzw. -mappe von pSPAi
15
Um Informationen für die Subklonierung und Sequenzierung
der Genkodierung für Protein A zu erhalten, wurde eine Restriktionskarte von pSPA1, erhalten in Stufe E, gemacht.
Dies erfolgte mit einfachen, doppelten und/oder dreifachen Digerierungen mit den in den Figuren 1 und 2 angegebenen
Enzymen. In Figur 2 ist eine genauere Karte in der Fläche, die für Protein A kodiert, dargestellt. Addiert man die Größen
der verschiedenen Restriktionsfragmente, so erhält man die
Gesamtgröße von 12 kb für pSPA1, und somit beträgt das staphylococce
Donorfragment ungefähr 7,6 kb.
G. Subklonierung des Protein-A-Kodierungsgens von pSPA1 in Plasmide pBR328 und pHV14 ■ ■
Zur Lokalisierung der Position des Gens wurden verschiedene Subklone konstruiert und auf Protein-A-Aktivität untersucht.
2 μg Plasmid pSPA1 von Stufe E und 1 μg pBR328 wurden mit
dem Restriktionsenzym Eco RV geschnitten bzw. gespalten, vermischt, mit T4-Ligase behandelt und zur Transformierunq
5 von E. coli HB101 verwendet. Spaltung, Ligation und Transformation wurden, wie oben bei den Routineverfahren beschrie-
ben, durchgeführt. Kolonien, welche Rekombinanten enthielten, wurden als chloramphenicolresistent und .tetracyclinempfindlich.
auf analoge Weise, wie in Stufe D beschrieben, ausgewählt. Es wurde festgestellt, daß 8 Kolonien von 48
dieser Rekombinanten Protein-A-positiv unter Verwendung des ELISA-Verfahrens, das bei den Routineverfahren beschrieben
wurde/ sind. Die Restriktionsanalyse, entsprechend Stufe F, zeigte, daß alle 8 Klone pBR328 mit einem 2,15-kb-Eco-RV-Einsatz,
der sich von dem Fragment, entsprechend 0,2 kb bis 2,35 kb der pSPA1-Restriktionskarte von Figur 1, ableitet,
enthielten. Alle Klone enthielten den Einsatz bzw. das Insert in der gleichen Orientierung und ergaben einen funktioneilen tet^-Promotor, ablesend in dem eingesetzten Gen.
Ein Klon, der dieses Plasmid, bezeichnet als pSPA3, enthielt, wurde für weitere Untersuchungen ausgewählt. Um zu
bestimmen, ob das Protein-A-Gen aus einem eigenen Promotor transkribiert werden konnte, wurde das Plasmid pSPA3 als
Quelle verwendet, um es in das Plasmid pHV14 zu reklonieren.
Dieses Plasmid, welches sich von pBR322 ableitet, besitzt einen 2,8-kb-Einsatz in der Hind-III-Restriktionsstelle,
wodurch der tet-Promotor inaktiviert .wird. Irgendein
Einsätz in der Eco-RV-Restriktionsstelle dieses Plasmids
muß daher einen eigenen funktionellen Promotor besitzen,
damit es durch E. coli-RNA-Polymerase transkribiert
werden kann. 1 \ig pSPA3 und 1 \xq pHV14 werden mit Eco RV
geschnitten bzw. gespalten, vermischt, mit T4-Ligase behandelt
und zur Transformierung von E. coli HB101 verwendet.
Spaltung, Ligation und Transformation erfolgten, wie oben beschrieben. Kolonien wurden gesammelt, die ampicillinresistent
und tetracyclinempfindlich waren, wie in Stufe D beschrieben
.
Plasmide von 52 dieser Kolonien wurden nach dem "Mini-Alkali-Verfahren",
welches unter Routineverfahren erläutert wurde, isoliert und geprüft, indem man eine 0,7%'-Agarose-
gelelektrophorese durchführte. Eine dieser Kolonien war eine Rekombinante von pHV14 mit dem oben erwähnten 2,15-kb-E£O-RV-Einsatz
von pSPA3. Der Klon, der dieses Plasmid, bezeichnet als pSPA5, enthielt, war Protein-A-empfindlich, als er unter
Anwendung des ELISA-Verfahrens geprüft wurde. Man schloß
daraus, daß der Einsatz eines staphylococcen Promotors, ablesbar in das Protein-A-Gen, welches ebenfalls in E. coli
HB101 funktionell ist, enthalten muß.
Analyse der DNA-Sequenz des Protein-A-Gens
Die Ergebnisse der Subklonierung zeigten an, daß die DNA-Sequenzbildung
an der Hind-III-Stelle bei der Kartenposition 1,4 kb beginnen sollte und im Gegenuhrzeigersinn abläuft
(Figur 1). Die DNA-Quelle für die Sequenzierungsanalyse war gereinigtes pSPA3. Durch Vergleich der teilweise
bekannten Aminosäuresequenz von ProteinA (wie oben von Sjödahl beschrieben) mit der erhaltenen DNA-Sequenz konnte
die Position der HIND-III-Stelle in dem Gen lokalisiert
werden. Wie aus den Figuren 2 und 3 folgt, liegt die Restriktionsstelle innerhalb der Region A des Proteins A.
Durch weitere Analyse entsprechend Stufe F wurden die Restriktionsstellen für die Enzyme Taq1, Rsa I, Bei I, Sau 3A
und Pst I bestimmt (Figur 2). Diese Stellen wurden für die Sequenzierung in einer oder beiden Richtungen verwendet,
die in den meisten Fällen Nucleotidsequenzen von beiden Strängen bzw. strands ergaben. Die für die Sequenzbildung
angewandte Strategie ist in Figur 11 erläutert. Da Bei I
DNA, gereinigt von E. coli HB101, nicht spaltet, wurde pSPA3 in den Stamm E. coli GM 161 transformiert, dem das
Enzym D-Alaninmethylase fehlt. pSPA3, welches aus diesem
Stamm wieder gereinigt wurde, wurde mit Bei I für die Sequenzbildung
gespalten. .
In Figur 3 ist die DNA-Sequenz des gesamten staphylococcen
Protein-A-Gens dargestellt. Die Aminosäuresequenz, die sich
von den DNA-Sequenzen ableitet, ist ebenfalls angegeben, zusammen mit den unterschiedlichen Aminosäuren, verglichen
mit der Sequenz, die von Sjödahl, oben vorgeschlagen wurde, welche auf einem anderen Stamm von S. aureus (Cowan I) bestimmt
wurde. '
Die DNA-Sequenz, die in Figur 3 dargestellt ist, zeigt einen
N-terminalen Bereich, der mit E bezeichnet wird, ähnlich
den sich wiederholenden Regionen D-A-B-C, über die Sjödahl, oben berichtet. Diese Region von 50 Aminosäuren
besitzt 4 2 Aminosäuren, die mit der Region D identisch sind.
Vor der Region E ist eine Führungssequenz mit den Charakteristiken
eines Signalpeptids angebracht, welches eine basisehe Region von 11 Aminosäuren, gefolgt von einem hydrophoben
Stretch (dehnbare Kette) von 23 Aminosäuren, enthält. Die genaue Spaltungsstelle ist nicht bekannt, aber mögliche
Stellen sind bei den Alaninresten 36, 37 oder 42, vermutlich bei 36. Wenn dies so ist, gehört die Aminosäuresequenz
37-42 zu der Region E des Protein-A-Moleküls. Der Initiierungscodon
für die Translation ist TTG, ähnlich einigen anderen beschriebenen Initiierungscodons von grampositiven
Bakterien. Sechs Nucleotide stromaufwärts von TTG, wird eine Shine-Dalgarno-Sequenz festgestellt (definiert in Shine,
J. und Dalgarno, L., Nature (London) 254, 34-38 (1975)),
die viele Merkmale mit anderen grampositiven Ribosomenbindungsstellen gemeinsam hat. Weiter stromaufwärts werden zwei
mögliche Promotoren bei -35 und -10 (Figur 3) festgestellt.
Durch Berechnung der Anzahl von Basen, die für die Kodierung
des gesamten Proteins erforderlich sind, scheint es, daß sowohl pSPAi als auch pSPA3 das gesamte Protein-A-Strukturgen
enthalten. .
E.-coli-Zellen, welche pSPA1 tragen, wurden über Nacht in
400 ml LB mit 35 μg/ml zugefügtem Ampicillin gezüchtet. Die
Zellkultur wurde bei 6000 üpm mit einem Sorvall-GSA-Rotor
während 10 min zentrifugiert, und die Zellpellets wurden in
20 ml TE'(0,05 M, pH 8,5, 0,05 M EDTA) gewaschen und erneut
wie oben zentrifugiert. Diesmal wurden die Zellpellets in
1,5 ml eines Proteaseinhibitorpuffers (0,02 M Kaliumphosphat,
pH 7,5, 0,1 M NaCl, 0,5% Natriumdeoxycholat, 1% Triton X-100,
0,1 % Natriumdodecylsulfat (SDS), und VmM Phenylmethylsulfonylfluorid
(PMSF)) resuspendiert. Die Zellen wurden dann in einem MSE-Sonicator während 4 χ 40 sec auf einem Eisbad.beschallt
und bei 15 000 Upm (Sorvall-SS-34-Rotor) 10 min
lang zentrifugiert. Der Überstand wurde gesammelt und durch
R
eine IgG-Sepharose -4B-Säule (Pharmacia, Uppsala, Schweden) (Hjelm u.a., FEBS Lett. !28, 73-76 (1972) ) geleitet, welche mit einem Natriumacetatpuffer (0,1 M Natriumacetat, 2% NaCl, pH 5,5) equilibriert worden war. Die Säule wurde dann mit dem gleichen Puffer wie oben gewaschen, und das adsorbierte Protein A wurde mit einem Glycinpuffer (0,1 M Glycin, 2% NaCl, pH 3,0) eluiert. Zu den eluierten Fraktionen gab man 1/9 Volumen 100%ige Trichloressigsäure (TCA) hinzu.
eine IgG-Sepharose -4B-Säule (Pharmacia, Uppsala, Schweden) (Hjelm u.a., FEBS Lett. !28, 73-76 (1972) ) geleitet, welche mit einem Natriumacetatpuffer (0,1 M Natriumacetat, 2% NaCl, pH 5,5) equilibriert worden war. Die Säule wurde dann mit dem gleichen Puffer wie oben gewaschen, und das adsorbierte Protein A wurde mit einem Glycinpuffer (0,1 M Glycin, 2% NaCl, pH 3,0) eluiert. Zu den eluierten Fraktionen gab man 1/9 Volumen 100%ige Trichloressigsäure (TCA) hinzu.
Die Proben wurden 6 Stunden bei +40C präzipitiert und bei
12 000 Upm in einer Eppendorf-Zentrifuge während 15 min zentrifugiert. Die Pellets wurden einmal in 1 ml kaltem Aceton
gewaschen und dann wie oben zentrifugiert..Die verbleibenden Pellets wurden getrocknet, in TE gelöst und gesammelt,
wodurch man ein Gesamtvolumen von 400 μΐ erhielt.
Die Proteinkonzentration wurde bestimmt, und 20 |ig wurden
auf einem 13%-SDS-Polyacrylamidgel bei 100 V während 12 h
analysiert. Das Gel wurde mit Amidoblack (0,1%, 4 5% Methano.1,,10%
Essigsäure) angefärbt. Ein Extrakt von Zellen, welche
pBR322 tragen, wurde parallel hergestellt, und das glei-
ehe Volumen wie oben wurde auf dem Gel analysiert. Die Ergebnisse
der Gelelektrophorese sind in Figur 5 dargestellt, die anzeigt, daß das Protein A, welches in E. coil, welches
pSPAl trägt, erzeugt würde, eng an dem reinen Protein A von
S . aureus (von Pharmacia, Uppsala, Schweden) migriert. Der
Extrakt von Zellen, die das pBR322-Plasmid trugen, besaß kein entsprechendes Protein.
1G ■ ■■'.".
Enzyme, die in gram-positiven Bakterien extrazellular sind,
sind in gramnegativen Bakterien oft zwischen der inneren und äußeren Membran im sogenannten Per!plasma oder periplasmischen
Raum gelagert. Da Protein A in der Zellwand und somit außerhalb der Zellmembran in S. aureus lokalisiert ist,
wurde die Lokalisierung des Proteins in den transformierten E.-coli-Zellen, welche pSPA1 enthielten, bestimmt. Zu diesem
Zweck wurde das osmotische Schockverfahren, wie von Heppel, L.A. , Science 158, 1451-1455 (1967) beschrieben, angewandt.
In diesem Verfahren werden Proteine aus dem periplasmischen Raum, aber nicht intrazellulare Enzyme freigegeben. Alkalische
Phosphatase wurde als Beispiel für ein Protein, welches in dem periplasmischen Raum nachgewiesen wurde, und
Phenylalanin-tRNA-Synthetase als Beispiel für ein intrazelluläres
Protein verwendet.
E. coli, enthaltend pSPAI, wurde in einem niedrigen Phosphatmedium
(genau wie von Neu, H.G. und Heppel, L.A., J. .Biol. Chem. 240, 3685-3692 (1965) beschrieben) zur Derepression
der Synthese alkalischer Phosphatase gezüchtet. Ein Li- ',
8 ■ ■ '
ter einer Ubernachtkultur'(etwa 7,5 χ 10 CFU/ml) wurde in
zwei Teile geteilt. Ein Teil wurde dreimal mit kaltem 0,01 i
M Tris-HCl-Puffer, pH 8,1 gewaschen, und die Zellen wurden j
erneut in 20 ml 20%iger Saccharose-0,03-M-Tris-HCl, pH 8,1, j
1 mM EDTA suspendiert. Nach 10 min auf einer Rotations- /
schüttelvorrichtung bei Raumtemperatur wurde das Gemisch 10 /
min bei 13 OOOx g in einer Sorvall-Zentrifuge zentrifugiert.
Der überstand wurde entfernt, und die gut abgetropften PeI-
-4 lets, wurden schnell mit 20 ml kalter 5x10 M MgCl2-Lösung
vermischt. Die Suspension wurde in einem Eisbad auf einer
Rotationsschüttelvorrichtung 10 min vermischt und zentrifugiert. Der überstand, welcher als "osmotische Schockwaschlösung"
bezeichnet wird, wurde für die weitere Prüfung gesammelt. Zum Vergleich wurde der andere Teil von Zellen zentrifugiert,
gewaschen und in 5 ml Polymix-Puffer (I) (genau
wie von Jelenc, P.C., Anal. Biochem. 105, 369-374 (1980) beschrieben)
wieder suspendiert. Die Zellen wurden in einer X-Presse, wie vom Hersteller (Biotec, Stockholm, Schweden)
empfohlen, desintegriert. Die Zelldebris wurden durch Zentrifugieren
bei 13 000 Upm während 15 min in einer Sorvall-SS-34-Rotorzentrifuge
entfernt, und der überstand wurde für die weitere Prüfung gesammelt.
Die zwei erhaltenen Extrakte, welche periplasmisches und Gesamtzellenprotein enthielten, wurden jeweils mit den unten
angegebenen enzymatischen Versuchen auf die alkalische Phosphatase
und Phenylalanin-t RNA-Synthetase und auf Protein A,
wie oben unter den Routineverfahren beschrieben, analysiert.
Enzymatische Assays ·
25
Alkalische Phosphatase wurde in einem Tris-Puffer, 0,0 5 M,
— 4 pH 8,0 unter Verwendung von p-Nitrophenylphosphat (4 χ 10
M) als Substrat (Sigma 104) untersucht. Die Hydrolyse von
p-Nitrophenylphosphat wurde in einem Spektrophotometer bei 410 mn gemessen. Eine Einheit der Aktivität stellte eine
Änderung der Absorption bei 410 mn von 1,0 pro Minute dar.
(Heppel, L.A., Harkness, D.R. und Hilmoe, R.J., J. Biol.
Chem. 237, 841-846 '(1962)).
\ 35
Die Analyse erfolgte in einem Gemisch, welches in einem Gesamtvolumen
von 100 μΐ enthielt: 5 mM Mg(OAc)-, 0,5 mM CaCl-, 95 mM KCl, 5 mM NH4Cl, 8 mM Putrescin, 1 mM Spermidin, 5 mM
K-Phosphat, pH 7,5, 1 mM Dithioerythrit, 1 mM ATP, 6 mM
Phosphoenolpyruvat, 1 μg Pyruvatkinase (Sigma, St. Louis, USA), 1 Einheit Myokinase (Sigma), 100 μΜ ( C)-Phenylalanin
(4 cpm/pmol) (Radiochemical Centre, Amersham, England),
3.00 ng Gesamt-E.-coli-tRNA (Boehringer Mannheim, Bundesrepublik
Deutschland).
Der X-gepreßte Zellextrakt und die osmotische Schockwaschlösung wurden durch Zugabe von 10 μΐ geeigneter Verdünnungen
geprüft. Die Enzymanalysen wurden während 15 min bei 37°C durchgeführt. Kaltes 10%iges TCA wurde zur Unterbrechung der Reaktion und zur Präzipitation von PhenylalanintRNA
zugegeben. Das Präzipitat wurde auf Glasfaserfiltern (GFA, Whatman) gesammelt, mit 10%igem kaltem TCA und kaltem
70%igem Ethanol gewaschen, und die Radioaktivität wurde bestimmt. Eine Aktivitätseinheit wird als die Bildung von 1
pmol Phe-tRNA pro Minute definiert. (Wagner, E.G.H., Jelenc,
P.C., Ehrenberg, M. und Kurland, CG. Eur. J. Biochem. 122,
193-197 (1982)) .
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 angegeben.
Alle Zahlen in der Tabelle sind pro 500 ml Zellkultur (ca.
7,5 χ 108 CFU/ml) berechnet.
Tabelle 1 ■
———^-——^_ x
Enzymaktivitäten und Protein-A-Gehalt von E.-coli-Zellen, \
welche pSPA1 enthalten ! \ Periplasma der Zellen Gesamtzellen :
Alkal. Phosphatase
(Einheiten) 160 210 J
Phenylalanin-tRNA- Γ
Synthetase (Einheiten) 0 1530 j
Protein A ^g)a 24 - 48 24 - 48
Da die Bestimmung in reihenweisen Zweifachverdünnungen erfolgt,
werden die Mengen angegeben, die im Bereich von zwei Verdünnungsstufen liegen.
Aus Tabelle 1 folgt, daß Protein A und alkalische Phosphatase
freigegeben wurden, wenn die Zellen osmotischem Schock unterworfen wurden, wohingegen keine Aktivität des intrazellularen
Enzyms Phenylalanin-tRNA-Synthetase in der osmotischen
Schockwaschlösung nachgewiesen wurde. Diese Ergebnis zeigt an, daß die S.-aureus-Signalsequenz, welche entsprechend
den Sequenzwerten (Figur 3) in der klonierten DNA vorhanden ist, in E. coli ausgedrückt bzw. erzeugt wird
und daß das Signalpeptid von der Membran erkannt wird. In einem grampositiven Bakterium, dem die Außenmembran fehlt,
wie Bacillus subtilis, hätte das Signalpeptid höchstwahrscheinlich die Sekretion des Proteins A in das Wachstumsmedium
bewirkt. .
Die Mengen an Protein A, die durch die pSPAl tragenden E.-coli-Zellen
erzeugt wurden, betragen etwa 1 bis 2 mg/Liter Medium.
Klonierung von Protein A in verschiedenen staphylococcen Stämmen
I. Konstruktion des Shuttle-Vektors, welcher das Protein-Α-Gen enthält .
Zwei Shuttle-Vektoren, welche das Protein-A-Gen enthielten, wurden erzeugt, um eine Replikation sowohl in E. coli, S..
aureus als auch coagulasenegatxven Staphylococcen zu ermöalichen.
Der Plasmid- Vektor pHV33 auf der Grundlage des staphylococcen Plasmids pC194 wurde verwendet, um Ampicillin-
und Tetracyclinresistenz in E. coli und Chloramphenicolresistenz in Staphylococcen auszudrücken.
Der erste Shuttle-Vektor wird durch Klonierung des 2,1-kb-EcoRV-Fragments,
enthaltend das Protein-A-Gen, wie in Beispiel I, Stufe G beschrieben, in die EcoRV-Stelle von Plasmid
pHV33 aufgebaut bzw. konstruiert. 2 ug des Plasmids
pSPA3 aus Stufe G von Beispiel I und 1 μg pHV33 wurden mit
EcoRV geschnitten bzw. gespalten, vermischt, mit T4-Ligase behandelt und zur Transformierung von E. coli HB101 verwendet.
Spaltung, Ligation und Transformation wurden, wie oben
unter Routineverfahren beschrieben, durchgeführt. Kolonien, welche Rekombinanten enthielten, wurden als ampicillinresi-
·■■■ stent und tetracyclin- und chloramphenicolempfindlich auf
analoge Weise, wie in Stufe D von Beispiel I beschrieben, ausgewählt. Die Restriktionsanalyse entsprechend der Stufe
F in Beispiel I zeigte, daß von 8 geprüften Klonen alle das in Figur 6 schematisch dargestellte Plasmid enthalten. Alle
Klone besaßen den Einsatz in gleicher Orientierung wie im Plasmid pSPA3 (vgl. Stufe G, Beispiel I). Ein Klon, der
dieses Plasmid enthielt, bezeichnet als pSPA15, wurde für
weitere Untersuchungen ausgewählt. Es wurde festgestellt, daß dieses Plasmid das gesamte Strukturgen von Protein A,
Kodierung für ein .vollentwickeltes Protein von 447 Aminosäuren,
enthielt und ein vorhergesagtes Molekulargewicht von 49 604 hatte.
B. Konstruktion bzw. Aufbau des Shuttle-Vektor-Plasmids . PSPA16 (Figur 8) ,
B1 Subklonierung des 5'-Endes des Protein-A-Gens von
pSPA1 in das Plasmid pTR262 unter Bildung des Plasmids PSPA2_(Figur T)
1 ug Plasmid pSPAi (siehe Figur 1) von Stufe E von Beispiel
I und 1 μ.^ Plasmid pTR262 wurden mit den Restriktionsenzymen
Hind III und Pst I geschnitten bzw. gespalten, gemischt,
mit T4-Ligase behandelt und zur Transformierung von E. coli
HB101 verwendet. Spaltung, Ligation und Transformation erfolgten wie oben unter Routineverfahren beschrieben.
Plasmid pTR262 enthält ein Lambda-Repressorgen, welches bei
der Expression das Gen für die Tetracyclinresistenz inaktiviert. Das Lambda-Repressorgen besitzt eine Hin_d-III-Steile
, und daher inaktiviert der Einsatz einer DNA-Sequenz in die letztere das Lambda-Repressorgen und aktiviert das Tetracyclinresistenzgen.
Plasmid pTR262 erlaubt somit die positive Selektion für tetracyclinresistente Rekombinanten.
Kolonien, die Rekombinanten enthielten, wurden somit als tetracyclinresistent ausgewählt. Es wurde gefunden, daß eine
Kolonie dieser 20 Rekombinanten Protein-A-positiv war, wenn man das ELISA-Verfahren anwendet, welches zuvor unter
den Routineverfahren beschrieben wurde. Die Restriktionsanalyse
zeigte, daß es das Vektorplasmid pTR262 mit einem 2,1-kb-Protein-A-Gen-Einsatz,
der sich von dem Fragment, Welches 0,0 bis 2,1 kb der pSPA1-Restriktionskarte der Figuren 1
und 2B entspricht, ableitet, enthielt. Dieses Plasmid wurde als pSPA2 bezeichnet und ist schematisch in Figur 7 dargestellt.
Es besitzt eine einzigartige Pst-I-Restriktionsstel-Ie
am 3'-Ende des Protein-A-Gen-Fragments, welches bei der
folgenden Stufe B5 verwendet wird.
B2 Herstellung eines DNA-Fragments, enthaltend das -Pro-
_ _ _te_in-A-Gen _____________________
100 μg des Plasmids pSPA5 aus Stufe G von Beispiel I wurden
mit dem Restriktionsenzym Eco RI während 1 h bei 37°C geschnitten bzw. gespalten. Dabei erhielt man zwei DNA-Fragmente,
nämlich das eingesetzte DNA-Fragment, welches das Protein-A-Gen (2,1 kb) enthielt, zwischen den Positionen 0,2
kb und 2,3 kb in Figur 2B, und den Vektor pHV14 (7,2 kb),
Dieses digerierte Material wurde in der Hitze inaktiviert,
mit Ethanol präzipitiert, in 100 μΐ TE gelöst und mittels
eines 10 bis 30%igen Saccharosegradienten in TE-Puffer se-,
dimentiert. Ein Beckman-SW40-Rotor wurde bei 5°C, 35 000
Upm während 20 h verwendet. Der Gradient wurde in 0,5-ml-Fraktionen
fraktioniert, wovon jede mittels Agarosegelelektrophorese analysiert wurde. Die Fraktionen, welche das 2,1-kb-Fragment
enthielten, wurden gesammelt, mit 2 Volumen Ethanol präzipitiert und in TE-Puffer gelöst. Aus den Figuren
2A und B folgt, daß das Fragment zusätzlich zu dem gesamten Protein-A-Gen eine E.-coli-Sequenz, die sich von Plas-
mid pBR322 ableitet, und einen staphylococcen Genrest ent- : hält.;
B3 Herstellung eines DNA-Fragments, welches.einen Teil
d£sProtern^A^Gens enthä.lt
5 μg des gereinigten 2,1-kb-Fragments aus Stufe B2 wurden
mit Restriktionsenzym Sau 3A während 1 h bei 37°C geschnitten bzw. gespalten. Das digerierte Material wurde einer präparativen
Gelelektrophorese an 8%igem Polyacrylamid in TEB-Puffer
unterworfen. Das Gel wurde mit Ethidiumbromid (1 \ig/
ml) angefärbt, und ein DNA-Fragment Von ungefähr 600 Basenpaaren wurde herausgeschnitten. Dieses Fragment entspricht
dem Teil des Gens zwischen den Positionen 1,15 und 1,8 kb
in Figur 2B. Die DNA wurde über Nacht bei 37°C in 5 ml TE+ 0,3 M NaCl eluiert. Das Eluat wurde über eine Säule geleitet,
welche ungefähr 300 μΐ sedimentiertes DE-52 (Whatman, England), equilibriert mit 5 ml TE, enthielt. Nach dem Waschen
mit 2 ml Te + 0,3 M NaCl wurde die DNA mit zwei VoIumen
von jeweils 0,5 ml TE + 0,6 M NaCl eluiert. Das Eluat, welches das DNA-Fragment enthielt, wurde mit einem Volumen
TE verdünnt, mit Ethanol präzipitiert und in TEB-Puffer gelöst. Das entstehende gereinigte Protein-A-Gen-Fragment besitzt
kohäsive Enden, die einer Sau-3A-Restriktionsstelle
und einer Zwisehen-Hind-III-Stelie entsprechen.
"3t
B4_ Her^tel_lung_von_Vektorp]^asini.d_pUR2^22
Das Plasmid pUR222 ist ein im Handel erhältlicher Vektor,
welcher die Genkodierung für das Enzym ß-Galactosidase (lac Z) enthält. Das Gen enthält einen Multilinker mit verschiedenen
Restriktionsstellen, wie Pst I, Barn H1 und Eco RI. Da ß-Galactosidase durch enzymatische Analysen leicht
nachweisbar ist, können Rekombinanten mit einem DNA-Fragment, welches in eine der Restriktionsstellen eingesetzt
ist, unter Verwendung geeigneter Wirtstämme leicht nachgewiesen werden. Oft werden Xgal-Platten verwendet (Xgal ist
ein chromogenes Substrat, 5-Brom-4-chlor-3-indolyl-3-D-galactosid,
welches ein blaues Indolylderivat freisetzt, wenn es mit ß-Galactosidase gespalten wird), auf denen ß-Galactosidase-negative
Rekombinanten als weiße Kolonien im Gegensatz zur blaugrünen Farbe der Kolonien, welche Plasmide ohne
Einsatz enthalten, erscheinen.
Zur Spaltung des Plasmids pUR222 im ß-Galactosidase-Kodierungsgen
unter Bildung kohäsiver Enden, die komplementär zu den kohäsiven Enden des Protein-A-Fragments der Stufe B3
für den Einsatz davon in das Plasmid sind, wurde die Bam- '■'.
H1-Restriktionsstelle verwendet. 1 ng püR222, erhalten von
Boehringer-Mannheim, Deutschland, wurde mit dem. Restriktionsenzym
Barn H1 während 1 h bei 37°C digeriert. Darauf wird das Enzym bei 650C während 10 Minuten inaktiviert. Diese
Spaltungspräparation wurde bei der folgenden Stufe B5
für die Ligation mit dem Protein-A-Fragment verwendet.
B'5 Konstruktion eines pSPA2 und pTR262 enthaltenden Hybridp^asinidjs
p_SPAK>_( Figur 7_) _ _______
200 ng pUR222, digeriert mit Barn H1, wie in Stufe B4 beschrieben, und 200 ng eluiertes Protein-A-Fragment, wie in
Stufe B2 beschrieben, wurden vermischt und in einem Gesamt^
volumen von 20 μΐ über Nacht bei +140C der Ligation unter-
worfen. Das Enzym wurde bei 65°C 10 Minuten lang inaktiviert, mit Ethanol präzipitiert und in TE-Puffer gelöst. Das gesamte
DNA-Gemisch, welches u.a. rekombinante Plasmide mit dem Protein-A-Einsatz in dem ß-Galactosidasegen enthielt, wurde
mit den Restriktionsenzymen Hind III und Pst I während 1 h bei 37°C in dem für Hind III empfohlenen Puffer gespalten
bzw. geschnitten. Dabei wird das rekombinante Plasmid in das ß-Galactosidasegen (Pst I) und in das Protein-A-Gen
(Hind III) gespalten, wobei zwei Fragmente erzeugt werden, nämlich ein kleines Fragment, welches aus einer kleineren
3-Galactosidase-DNA-Sequenz, gebunden an den Teil des Protein-Ä-Gen-Fragments
von der Sau-3A-Stelle an der Position
1,15 kb an die Hind-III-Stelle in Figur 2B, besteht, und aus einem großen Fragment, welches aus dem Rest des rekombinanten
Plasmids besteht, das den größeren Teil des 3-Galactosidasegens
enthält, welcher an das Protein-A-Gen-Fragment von der Hind-III-Stelle an die Sau-3A-Stelle in Position
1,8 kb in Figur 2B gebunden ist. Wie aus Figur 7 folgt, besitzt das ß-Galactosidasefragment eine Eco-RI-Restriktionsstelle
nahe an der Stelle der Verschmelzung mit dem Protein-A-Fragment ( die Bam-H1-Stelle) .
200 ng Plasmid.pSPA2 von Stufe B1 wurden mit den Restriktionsenzymen
H_ind IJI und Pst I auf gleiche Weise wie oben
geschnitten bzw. gespalten, um das Plasmid in drei Fragmente zu spalten (siehe Figur 7), nämlich ein Fragment, welches
sich von der Hind-III-Stelle zwischen dem Tet-Gen und dem
5'-Ende des Protein-A-Gens zu der Hind-III-Stelle innerhalb
des Protein-A-Gens erstreckt, ein Protein-A-Gen-Fragment, welches sich von der letzteren Hind-III-Stelle zu der Pst-I-Stelle
am 3'-Ende des Protein-A-Gens erstreckt, und ein größeres Fragmentvom pTR262-Ursprung, welches den Rest des
Plasmids enthält.
Die beiden oben hergestellten Digests wurden bei 65°C während
10 Minuten inaktiviert, vermischt und mit Ethanol prä-
zipitiert. Die DNA wurde in Ligationspuffer gelöst und mit
T4-Ligase behandelt. Das gewünschte rekombinante Plasmid enthält das oben erwähnte große Fragment, welches bei der
Spaltung der pUR222-Rekombinante, eingesetzt in pSPA2 zwisehen
der Hind-III-Stelle innerhalb des Protein-A-Gens und
der Pst-I-Stelle, erhalten wird und das 5'-Ende des Protein-A-Gens
enthält. Ein Teil davon leitet sich somit von pSPA2 ab, und der andere stammt aus der pUR222-Rekombinante. Weiter
ist das Plasmid ampicillin- und tetracyclinresistent und sollte auf Xgal-Platten, wie im folgenden erläutert
wird, eine blaue Farbe ergeben.
Das der Ligation unterworfene DNA-Gemisch wurde daher zur
Transformierung von E. coli RRI del M15 verwendet. Spaltung,
Ligation und Transformation wurden, wie oben beschrieben,
durchgeführt. Die Rekombinanten wurden auf Xgal-Platten,
welche Ampicillin und Tetracyclin enthielten, aufgebracht. Einer dieser Klone erschien als hellblau, und die Restriktionsanalyse
wurde auf seinem Plasmid durchgeführt. Man erhielt ein Plasmid, welches als pSPAlO (Figur 7) bezeichnet
wurde, das aus Teilen von Plasmid pUR222, Plasmid pTR262 und dem Protein-A-Gen, welches aus Plasmid pSPA1 stammt, :
besteht und eine einzigartige Eco-RI-Stelle am stromabwärtigen
Ende des Gens aufweist.
Obgleich das Plasmid pSPAlO nicht die gesamte lac-Z-Gen-Kodierung
für ß-Galactosidase. sondern nur die Genkodierung . für das α-Fragment davon (lac Z1) enthält, ist es bei der
Spaltung des Xgal-Substrats aktiv und erzeugt bei den oben
angewandten Bedingungen eine blaue Farbe. Dies ist auf eine Komplementation zwischen dem α-Fragment, kodiert mit dem
Plasmid, und einem chromosomalen Genprodukt zurückzuführen,
welches das carboxyterminale Fragment von ß-Galactosidase enthält, das ein aktives Enzym ergibt. Der E. -coli-RJRI-del-M15-Wirtstamm,
wie er oben verwendet wurde, besitzt so ei^ chromosomales Genmaterial und komplementiert das α-Fragment,
das von dem pSPATO-Plasmid gebildet wurde, zu einem aktiven
ß-Galactosidasemolekül.
B6 Subklonierung des Protein-A-Kodierungsgens in das Plas-
1 μg des gereinigten 2,1-kb-Protein-A-Fragments von der Stufe
B2 wurde mit dem Restriktionsenzym Tag I während 1 h bei
6O0C gespalten, um es innerhalb der DNA des Staphylococcen-Ursprungs
zu spalten. Das Enzym wurde durch Extraktion mit
einem gleichen Volumen Phenol inaktiviert, darauf folgte eine mehrfache Etherextraktion, und schließlich wurde die DNA mit Ethanol präzipitiert und in TE-Puffer gelöst. 1 μg des
ι Plasmids pBR322 wurde mit den Restriktionsenzymen CIa I und Eco RV (welche auf gleiche Weise spalten und somit komplementäre kohäsive Enden ergeben) während 1 h bei 37°C in Bam-H1-Puffer gespalten und dann während 10 Minuten bei 65°C in der Hitze inaktiviert. Die DNA-Proben wurden vermischt, der Ligation unterworfen und zur Transformierung.von E. coli
einem gleichen Volumen Phenol inaktiviert, darauf folgte eine mehrfache Etherextraktion, und schließlich wurde die DNA mit Ethanol präzipitiert und in TE-Puffer gelöst. 1 μg des
ι Plasmids pBR322 wurde mit den Restriktionsenzymen CIa I und Eco RV (welche auf gleiche Weise spalten und somit komplementäre kohäsive Enden ergeben) während 1 h bei 37°C in Bam-H1-Puffer gespalten und dann während 10 Minuten bei 65°C in der Hitze inaktiviert. Die DNA-Proben wurden vermischt, der Ligation unterworfen und zur Transformierung.von E. coli
HB101, wie oben bei den Routineverfahren beschrieben, verwendet.
Transformante wurden auf Ampicillin (35 ug/ml) aus-■;..·
gestrichen. Die Kolonien wurden auf Platten, welche 10 ug/ml
Tetracyclin bzw. 35 ug/ml Ampicillin enthielten, gegeben.
Die Transformanten, die auf Ampicillin, jedoch nicht auf .
Die Transformanten, die auf Ampicillin, jedoch nicht auf .
Tetracyclin wuchsen, wurden als Rekombinanten angesehen. Es
wurde gefunden, daß 4 Kolonien von diesen 12 Rekominanten
Protein-A-positiv waren bei Anwendung des ELISA-Verfahrens, beschrieben unter den Routineverfahren. Die Restriktionsanalyse, bei der göreinigtes -Plasmid mit einem, zwei oder drei Restriktionsenzymen gespalten wurde, wurde mit einem dieser Klone durchgeführt. Die entstehende Restriktionskarte dieses Plasmids, weiches als pSPA8 bezeichnet wird, ist in Figur 7 dargestellt. Das so konstruierte Plasmid besitzt keinen E.-coli-Promotor stromaufwärts vom Protein-A-Gen, vor
Protein-A-positiv waren bei Anwendung des ELISA-Verfahrens, beschrieben unter den Routineverfahren. Die Restriktionsanalyse, bei der göreinigtes -Plasmid mit einem, zwei oder drei Restriktionsenzymen gespalten wurde, wurde mit einem dieser Klone durchgeführt. Die entstehende Restriktionskarte dieses Plasmids, weiches als pSPA8 bezeichnet wird, ist in Figur 7 dargestellt. Das so konstruierte Plasmid besitzt keinen E.-coli-Promotor stromaufwärts vom Protein-A-Gen, vor
dem Protein-A-Gen-Fragment ist nur der eigene staphylococce
Promotor vorhanden.
B7 Kons^ruktion des;
Ein zweiter Shuttle-Vektor wurde konstruiert, welcher für das abgestumpfte (truncated) Protein A kodiert (d.h. dem der
X-Bereich fehlt). Die Konstruktion ist schematisch in Figur
8 dargestellt. 5 μg Plasmid pSPAIO von Stufe B5 wurden mit
Ecq RI und Hind III gespalten, und ein 0,4-kb-Fragment wurde
aus einem 5%-Polyacrylamidgel nach der Elektrophorese .
herausgeschnitten. Das Fragment wurde wie oben bei den Roütineverfahren
beschrieben eluiert und gereinigt. 5. μg Plasmid pSPA8 aus Stufe B6 wurden auf gleiche Weise behandelt,
und ein 0,7-kb-Fragment wurde isoliert und gereinigt. Schließlich wurden 2 μg Plasmid pHV33 mit Eco RI digeriert,
mit alkalischer Phosphatase behandelt und mit den beiden gereinigten
DNA-Fragmenten vermischt. Nach der Behandlung mit T4-Ligase wurde die DNA zur Transformierung von E. coli HB
101 verwendet. Spaltung, alkalische Phosphatase-Behandlung,
Ligation und Transformation erfolgten, wie oben bei den Routineverfahren
beschrieben. Die Restriktionsanalyse von 12 ampicillinresistenten Klonen zeigte einen Klon an, welcher
Plasmid pHV33 mit einem 1,1-kb-Einsatz in der Eco-RI-Stelle
enthielt. Das als pSPA16 bezeichnete Plasmid ist in Figur 8
schematisch dargestellt. In Figur 9 sind die Nucleotidse-, quenz und die deduzierten Aminosäuren, die dem Stopkodon
dieses abgestumpften Protein-A-Gens vorhergehen, dargestellt. Das vollentwickelte Protein, dem der Bereich X.fehlt, das
so gebildet wurde, enthält 274 Aminosäuren, was ein vorausgesagtes
Molekulargewicht von 30 938 ergibt. Dieses abgestumpfte Protein-A-Molekül, welches schematisch in Figur 10
dargestellt ist, enthält alle IgG-Bindungsteile von Protein
A in intakter Form, ausgenommen dem C-terminalen Teil des
Bereichs C.
II. Retransformation der Shuttle-Vektoren pSPA15 und
pSPA16 in E. coli
Die Shuttle-Vektoren pSPA15 und pSPA16, die im Abschnitt I
oben konstruiert wurden, wurden in E. coli- HB101 retransformiert
mit der Selektion für Ampicillin (amp) -resistenz (50 μg/ml) wie in Abschnitt I. Die Transformanten wurden auf
ihre Protein-A-Produktion nach dem ELISA-Test, wie oben bei
den Routineverfahren beschrieben, geprüft. Plasmid-DNA wurde
aus Protein-A-positiven Klonen, welche die entsprechenden Plasmide enthielten, ebenfalls, wie oben bei den Routineverfahren beschrieben wurde, isoliert.
III. Transformation von Stämmen von S. aureus, S.· xylosus
5 und S. epidermidis '
A. Herstellung und Transformation von Protoplasten von S.
aureus SAJJ 2 ■
Unterschiedliche Spezies und gleiche Stämme von Staphylococcen
enthalten unterschiedliche Restriktions- und Modifikationssysteme, und die meisten Stämme tragen mehrere davon
(vgl. Stobberingh, E.E. und K. Winkler, J. Gen. Microbiol. 9J3: 359-367 (1977) und Sjöström, J.-E. u.a., J. Bacteriol.
_23: 1144-1149 (1978)).
Dies verursacht Schwierigkeiten, wenn das Plasmid-DNA, welches aus E. coli isoliert wurde, in Staphylococcen durch
Transformation eingeführt.werden soll.
Zur Beseitigung des Res1;riktionsproblems wurde eine restriktionsarme
Mutante von S. ,aureus 8325, bezeichnet als SA113,
ursprünglich von Iordanescu u.a. (J. Gen. Microbiol. 96:
277-281 (1976)) isoliert, daher verwendet, um die primären
Transformationen in S. aureus der Plasmid-DNA, isoliert aus
E. coli HB101, durchzuführen. Der ursprüngliche Stamm SA113
ist lysogen für Prophagen 011, 012 und 013 und wurde weiterhin
mit der Phage 83A lysögeniert. Der Stamm besitzt den folgenden Phagentyp: 29/47/75/85/. Zur weiteren Abnahme der
Restriktion wurden die Protoplasten auf 560C während 30 Sekünden
unmittelbar vor der Zugabe von DNA erhitzt (vgl. Asheshov u.a., J. Gen. Microbiol. 3j_: 97-107 (1963), und Sjöström,
J.-E. u.a., Plasmid 2% 529-535 (1979)).
Verfahren und Medien für die Herstellung der Protplasten waren hauptsächlich diejenigen, die für Bacillus subtilis von
Wyrick und Rogers in J. Bacteriol. 116: 456-465 (1973)beschrieben
und von Chang und Cohen, Mol. Gen. Genet. 168: 111-115 (1979) modifiziert wurden. Es wurden jedoch einige
Modifizierungen für Staphylococci durchgeführt, wie von
Lindberg in J. JeIjaczewicz: Staphylococci and Staphylococcal
Infections, ZbI. Bakt. Suppl. _1_0_: 535-541; Gustav Fischer Verlag, Stuttgart-New York (1981) und Götz u.a. in J.
Bacteriol. 145: 74-81 (1981) beschrieben.
10-ml-Proben von S. aureus SAI13,. gezüchtet in Trypticase-Soja-Kulturmedium
(BBL, Cockeysville, Md., USA), zu der
9
stationären Phase (ca. 2 χ 10 koloniebildende Einheiten pro ml) wurden isoliert und auf das gleiche Volumen in einem hypertonischen gepufferten Medium (HBM), welches aus 0,7 M Saccharose, 0,02 M Na-Maleat und 0,02 M MgCl2 bestand und dessen pH-Wert mit NaOH auf 6,5 eingestellt wurde, plus 43 g Difco-Penassy-Medienpulver (Difco Lab., Detroit, Michigan, USA) pro Liter suspendiert. Lysostaphin (Schwarz/Mann Orangeburg, N.Y., USA) und Lysozym (Sigma Chemical Co., St.
stationären Phase (ca. 2 χ 10 koloniebildende Einheiten pro ml) wurden isoliert und auf das gleiche Volumen in einem hypertonischen gepufferten Medium (HBM), welches aus 0,7 M Saccharose, 0,02 M Na-Maleat und 0,02 M MgCl2 bestand und dessen pH-Wert mit NaOH auf 6,5 eingestellt wurde, plus 43 g Difco-Penassy-Medienpulver (Difco Lab., Detroit, Michigan, USA) pro Liter suspendiert. Lysostaphin (Schwarz/Mann Orangeburg, N.Y., USA) und Lysozym (Sigma Chemical Co., St.
Louis, Mo., USA) wurden bei 20 und 2000 μg/ml Endkonzentration
zugegeben, und die Zellsuspensionen wurden bei 37°C unter leichtem Schütteln inkubiert. Zur Entfernung der Zellwand
ist Lysozym nicht erforderlich, es hilft jedoch bei der Abtrennung der Protoplasten, die, wie intakte Zellen
von Staphylococci, die Tendenz besitzen, sich zusammenzuballen. Diese Inkubation wurde weitergeführt, bis die Ab-
sorption bei 540 nm konstant wurde, was normalerweise innerhalb von 3 Stunden geschah. Die verbleibenden intakten Bakterien
und Zellendebris wurden durch Zentrifugieren bei .2 500 χ g während 10 min pelletisiert. Die überstände wurden
gesammelt und erneut bei 16 000 χ g während 10 min zentrifugiert. Die pelletisierten Protoplasten wurden erneut
in HBM auf 1/10 des Volumens der Ausgangskultur suspendiert. 0,4-ml-Suspensionen der hergestellten SA113-Protoplasten in
HBM (ca. 2 χ 10 Zellwandregenerierungsprotoplasmen pro ml) wurden mit E.-coli-Plasmid-DNA aus Stufe II oben wie folgt
transformiert.
10 bis 20 \iq Protein-A-positive Plasmid-DNA wurden in einem
Maximalvolumen von 20 μΐ unter leichtem Mischen zugegeben.
2 ml 40% PEG 600.0 (Stock-Lösung von Polyethylenglykol (PEG),
hergestellt durch Auflösung von 40 g PEG mit einem Molekulargewicht von 6 000 (PEG 6000) in 100 ml hypertonischem
Puffer (HB): 0,7 M Saccharose, 0,02 M Na-Maleat und 0,02 M MgCl2, pH mit NaOH auf 6,5 eingestellt) wurden unmittelbar
zugegeben, und 2 Minuten später wurden 8 ml HBM zugegeben. Die Suspension wurde bei 48 200 χ g während 15 min zentrifugiert.
Die pelletisierten Protoplasmen wurden dann erneut in 1 ml HBM suspendiert, und nach geeigneten Verdünnungen
in HBM-Proben wurden sie für die Regenerierung der Zellwand plattiert bzw. auf Platten aufgetragen. Das Regenerationsmedium war DM3, ein Casaminosäuren-Hefeextrakt-Rinderserum-.
albümin-Medium, welches 0,5 M Natriumsuccinat und 8 g Agar
pro Liter entsprechend Chang und Cohen, Mol. Gen. Genet. 168: 111-115 (1979) enthielt. Zur Selektion der chloramphenicolresistenten
Transformanten wurde CY-Medium (Novick, R.
P. , J. Gen. Microbiol. 33_: 121-136 (1963)) mit 0,5 M Natriumsuccinat, 0,02 M MgCl2, 0,08% Rinderserumalbumin und
4 g Agar pro Liter als weiche Agarüberschicht mit Chloramphenicol verwendet, so daß man eine Endkonzentration von
10 ug/ml in dem Gesamtagarmedium erhielt. Die phenotypische
Expression konnte bei 37°C während 3 Stunden vor der Zugabe
4:?
-H-
von weichem Agar mit Chloramphenicol ablaufen. Die Platten wurden bei 370C während 3 Tagen inkubiert. Chloramphenicolresistente
Transformanten wurden auf TSA-Platten (Trypticase Soy Agar) mit Chloramphenicol (10 \ig/ml) wieder ausgestrichen.
B._ _Nachweis_ vori Protein A
Ein qualitativer Test von Protein A wurde durchgeführt, indem man Transformanten auf Brain-Hearfe-Infusions- (BHI) -Agar
(Gehirn-Herz-Infusions-Agar) (Difco Lab., Detroit, Michigan,
USA) -Platten mit 1% Hundeserum ausstrich. Die Protein-AProduktion wurde als Halo des präzipitierten IgG-Protein-A-Komplexes
um die Kolonien (Kronvall, G. u.a., J. Immunol. 104: 140 (1970)) nachgewiesen. Der Rezipientenstamm S_. aureus
SA113 erzeugte sehr geringe Mengen an Protein A, fast
ohne nachweisbaren Halo um die Kolonien.
C.
Das Plasmid-DNA wurde aus dem Protein A hergestellt, welches
SA1ΐ3-Transformanten erzeugt, die in Stufe A erhalten
wurden, indem man ein Schnellkochverfahren, wie es von Hol mes u.a. (Anal. Biochem. 114:193 (1981)) beschrieben wird»
anwandte, ausgenommen, daß Lysozym durch Lysostaphin bei einer Endkonzentration von 50 μg/ml ersetzt wurde.
D. T£änsformation von
Die folgenden staphylococcen Stämme wurden mit Plasmiden
pSPA15 und pSPAi6, wie oben in Stufe A für S_. aureus SA113
beschrieben, transformiert:
Staphylococcus aureus U320, eine Protein-Α-negative Mutante
des Stammes S_. aureus SA113, isoliert beim Department of
Microbiology, The Biomedical Centre, Uppsala, Schweden j
. Staphylococcus epidermidis 247, ein coagulasenegativer Sta-
phylococcus, der Protein A nicht erzeugt; Staphylococcus xylosus KL117, ein coagulasenegativer Staphylococcus
, der Protein A nicht erzeugt.
IV. Herstellung von Protein A, kodiert mit den Plasmiden pSPA15 und pSPAi6 .
Transformanten, die bei den Stufen III A bis D oben erhalten
wurden, wurden in Trypticase-Soy-Medium, angereichert mit Thiamin (1 mg/Liter), Nicotinsäure (1,5 mg/Liter) und
Ca-Pantothenat (1,5 mg/Liter), gezüchtet, und die Produktion von extrazellularem wie auch an die Zellwand gebundenem
Protein A wurde bestimmt. Das an die Zellwand gebundene
Protein.A ist die Menge an Protein A, die nach der Gesamtlyse von 1 ml gewaschener Zellen in der stationären Wachs-
9
tumsphäse (ca. 8x10 CFU/ml) freigesetzt wird, und das extrazellulare Protein A ist die Menge an Protein A in dem Wachstumsmedium.
tumsphäse (ca. 8x10 CFU/ml) freigesetzt wird, und das extrazellulare Protein A ist die Menge an Protein A in dem Wachstumsmedium.
Das mit der Zellwand assoziierte Protein A wurde quantitativ
125 bestimmt, indem man die Bindung von J-markiertem Human-IgG
an die Zellen mißt (Kronvall, G., J. of Immunol. 104; 273-278 (1970)) oder indem man den ELISA-Test anwendet, wie
er unter den Routineverfahren beschrieben worden ist, nach Beendigung der Lyse der Zellen mit Lysostaphiri. '.'■...
Das extrazellulare Protein A wurde unter Anwendung des ELI-SA-Tests
gemessen.
S.-aureus-Stämme Cowan I und A676 wurden als Referenzstämme
für die Produktion, von an die Zellwand gebundenem und extrazellulären!
Protein A verwendet.
Der Stamm Cowan I ist der Typ von Stamm für Untersuchungen der Zellwand, an welche Protein A gebunden ist (Nordström,
K., Acta Universitatis Upsaliensis. Abstracts of Uppsala
Dissertations from the Faculty of Medicine 271 (1977)). Geringe Mengen an Protein, d.h. extrazellulares Protein A,
wurden in dem Wachstumsmedium nachgewiesen, vermutlich bedingt durch Autolyse.
■ 5 '■
■ 5 '■
Der Stamm A676 ergibt nur extrazellulares Protein A (Lindmark u.a., Eur. J. Biochem. 74 : 623-628 (1977)) und wird
von Pharmacia AB zur industriellen Produktion von Protein A verwendet.
'.■'■.·■ Die Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen 2 und 3 aufgeführt.
Alle Werte in den Tabellen sind für die Zelldichten korrigiert und somit direkt vergleichbar.
Produktion von an die Zellwand gebundenem Protein A in unterschiedlichen
staphylococcen Spezies, kodiert durch Plas-
mid pSPA15
Bakterienstamm | an die Zell wand gebunde nes Protein A % |
• | 0 3 |
extrazellu lares Pro tein A % |
Staphylococcus aureus: | ||||
Cowan I 113 113 (pSPA15) U320 U320 (pSPA15) |
100 1,5 3 0 50 |
0 3 |
12 0 0,3 0 6 |
|
Staphylococcus epidermidis | ||||
247 247 (pSPA15) |
0 0,3 |
|||
Staphylococcus xylosus: | ||||
KL117 KL117 (pSPA15) |
0 0,3 |
In Tabelle 2 wird die Menge an Protein A, welches an die
Zellwand gebunden ist, beim Stamm Cowan I als 100% angenommen, entsprechend einer Verdünnung von 1/256 beim ELISA-Test,
gleich 120 mg Protein A/Liter mit Lysostaphin behandelter Kultur* Alle anderen Zahlen in der Tabelle sind auf
diese Zahl bezogen.
Produktion von extrazellularem Protein A in unterschiedlichen staphylococcen Spezien, kodiert durch Plasmid pSPA
extrazellu- an die Zellwand
_, , , . , . lares Pro- gebundenes Pro-Bakterienstamm
, . _ ■ L · * '
tem A tem A
Staphylococcus aureus:
A6 76 . 100 0
113 0 ■ 1,5
113 (pSPA16) 3 ; 1,5
U3 20 0 0
U320 (pSPA16) 100 0
Staphylococcus epidermidis:
247 0 0
247 (pSPA16) 12 0
Staphylococcus xylosus:
KL117 0 0
KL117 (pSPA16) 25 0
In der Tabelle 3 wird die Menge an Protein A in dem Wachstumsmedium
(d.h. das extrazellulare Protein A) als 100% angenommen, entsprechend einer Verdünnung von 1/256 im ELISA-Test
und entsprechend zu 90 mg Protein A/Liter Medium. Alle anderen Zahlen beziehen sich auf diese Zahl.
Aus den Tabellen 2 und 3 oben folgt, daß das Protein A, welches
durch das Plasmid pSPA15 kodiert ist, im wesentlichen
an die Zellwand gebunden ist, wohingegen das ganze abgestumpfte
Protein A, welches mit dem Plasmid pSPA16 kodiert ist, dem der Bereich X fehlt, in das Wachstumsmedium abgeschieden
bzw. abgegeben wird. .
■ Aus Tabelle 3 folgt weiterhin, daß die S.-aureus-Signalsequenz funktionell ist, ebenfalls bei anderen Staphylococcenspezies als S_. aureus, wie S_. epidermidis und S_. xylosus.
■ Aus Tabelle 3 folgt weiterhin, daß die S.-aureus-Signalsequenz funktionell ist, ebenfalls bei anderen Staphylococcenspezies als S_. aureus, wie S_. epidermidis und S_. xylosus.
Staphylococcus xylosus wird als Starterkultur für die Produktion von "Rohwurst" (Liepe, H.-U., Formu Mikrobiologie 5_:
10-15 (1982), Fisher u.a., Fleischwirtschaft 6_0: 1046-1051
(1980)) verwendet und kann somit als apathogene Staphylococcenspezies
angesehen werden. Aus diesem Grund wäre S_. xylosus, welcher das klonierte Protein-A-Gen enthält, eine
Alternative zu S_. aureus zur industriellen Herstellung von
Protein A.
Ein Protein A erzeugender Klon von Staphylococcus xylosus
KL117, enthaltend das Plasmid pSPA16, wurde bei der Deutschen
Sammlung von Mikroorganismen (DSM), Grisebachstraße 8, 3400 Göttingen, Bundesrepublik Deutschland am 15. August
1983 hinterlegt, und ihm wurde, die Nr. DSM 2706 zugeordnet.
Die Mengen an Protein A, die bei den obigen Beispielen erhalten
wurden, stellen keine maximalen Ausbeuten dar. Der Fachmann kann die Ausbeuten erhöhen, beispielsweise durch
geeignete Auswahl der Nährmedien etc.
Oben wurden verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung erläutert, und die vorliegende Erfindung ist selbstverständlich darauf nicht beschränkt, sondern viele
Variationen und Modifizierungen der Verfahren und Rekombinanten gemäß der Erfindung durchgeführt werden, ohne daß
der Umfang, wie er in den folgenden Ansprüchen definiert wird, geändert wird.
Internationales Aktenzefcnen: PCT/SE83V00298
3J9UIUb MIKROORGANISMEN
Angaben über den auf Seite .1.5 , Zeile-J-A7.1 P. . der Beschreibung genannten Mikroorganismus
Weitere Hinterlegungen sind auf einem zusatzlichen Blatt angegeben
Name der Hinterlegungsitelle4
Deutsche Sammlung von Mikroorganismen
Anschrift der Hinterlegungsstelle (einschließlich Postleitzahl und Land)4
3risebachstrasse 8 . .
)-3400 Göttingen Bundesrepublik Deutschland Datum der Hinterlegung5
12.JÜÜ 1982 (12-07-82)
Eingangsnummer6 DSM 2434
B. WEITERE ANGABEN (die Angaben werden auf einem gesonderten Blatt fortgesetzt I I)
C. BESTIMMUNGSSTAATEN, FÜR DIE ANGABEN GEMACHT WERDEN3 (falls die Angaben nicht alle Bestimmungsstaaten
betreffen)
Folgende Angaben werden später beim Internationalen Büro eingereicht (allgemeine Bezeichnung der Angaben, z.B. "Eingangsnummer der Hinterlegung")
E. |X I Dieses Blatt wurde zusammen mit der internationalen Anmeldung eingereicht (vom Anmeldeamt nachzuprüfen)
(Bevollmächtigter Beamter)
Datum des Eingangs dieses (vom Anmelder nachgereichten) Blattes beim Internationalen Büro
.■•10
(Bevollmächtigter Beamter)
Formblatt PCT/RO/134 (Januar 1981)
RECOGNITION OF THE DEPOSIT OF MICROORGANISMS',
FOR THE PURPOSE OF PATENT PROCEDURE
-Bn-
Martin Lindberg
Department of Microbiology Blomedical Center Box 581
Department of Microbiology Blomedical Center Box 581
S-75123 Uppsala Schweden
RECEIPT IN THE CASE OF AN ORlCIIiAL DEPOSIT
issued pursuont to Rule 7.1 by th«
INTERNATIONAL DEPOSITARY AUTHORITY Identified at the bottom of this page
_l
I. IDENTIFICATION OF THE MICROORGAiJISM | Accession number given by the INTERNATIONAL DEPOSITARY AUTHORITY: |
II. SCIENTIFIC DESCRIPTION AND/OR TAXONOMIC DESIGNATION | (Date of the original deposit) |
Identification reference given by the DEPOSITOR: |
DSM 2k3k | The microorganism identified under I above was accompanied by: | |
E. coli SPA11 | ^] a scientific description | Signoture(s) of pcrEon(s) hoving the power to represent the International Depositary Authority or of authorized official(s): J^N V__JvAJLL4 f |
|
0 a proposed taxonomic designation | Date: July 13, 1982 | ||
(Mark with a cross where applicable) | |||
III. RECEIPT AND ACCEPTANCE . | |||
This International Depository Authority accepts the microorganism identified under I above, which | |||
was received by it on July 12, 19Θ2 | |||
IV. INTERNATIONAL DEPOSITARY AUTHORITY | |||
Name: DEUTSCHE SAMMLUNG VON MIKROORGANISMEN Address: Grisebochstracse 8 D-31,00 Göttingen |
|||
Whore Rule 6.Md) applies, .such date is the date on which the status of lnternotional depositary
authority was acquired; whore u deoooit maae outside the Budapest Treaty after the acquisition.' of
the status of international depositary authority is converted into ο deposit under the Budapest
Treaty, such date is the date on which the microorganism was received by the International depositary authority.
form DSM-BP/i. (sole page) 0582
FOR THE PURPOSE OF PATENT PROCEmJfrE
33901 06 INTERNATIONAL FORM
Martin Lindberg Department of Microbiology Blomedical Center Box 581
S-75123 Uppsala Schweden
VIABILITY STATEMENT issued pursuant to rule 10.2 by the
INTERNATIONAL DEPOSITARY AUTHORITY Identified on the'bottom of this page
J .
I. DEPOSITOR
Name: Martin Llndberg
. Department of Microbiology
Address: Biomedical Center
. Box 581
Accession number given by the INTERNATIONAL DEPOSITARY AUTHORITY
DSM 2434
Date of the deposit br of the transfer: July 12, 1982
The viability of the microorganism identified under II above was tested on
On that date, the said microorganism was
3
[y| viable
[y| viable
|~~) no longer viable
Name:
DEUTSCHE SAWMLUNG VON MIKROORGANISMEN
Address: Grisebcchstr. 8
D-31,00 Göttingen
Signature(s) of person(s) having the power
to represent the International Depositary Authority or of authorized official(s):
Date: Ju|y -^ -|982
Indiente the date of original deposit or, where a new deposit or a transfer has been made, the
moot recent relevant date (date of the new deposit or dote of the transfer).
In the cases referred to in Rule 10.2(a)(li) and (Hi), refer to the most recent viability test.
Moirk with ο cross the applicable box.
pill in if the Information hex; been requested and if the results of the tests were negative.
Forn RCM-flP 9 (sole page) O502
Claims (19)
1. Ein DNA-Fragment, welches eine Signal-DNA-Sequenzkodierung für ein Signalpeptid enthält und welches stromabwärts
davon eine Einsatzstelle für ein Gen oder einen Teil davon, die für ein ausgewähltes Protein oder Polypeptid ko-,5
diert, enthält oder damit versehen sein kann, dadurch g e kennzeichnet
, daß die Signalsequenz diejenige eines Staphylococcen-Proteih-A-Kodierungsgens oder eines
chemisch synthetisierten Äquivalents davon ist.
2. . DNA-Fragment nach Anspruch T, dadurch gekennzeichnet, daß es sich von einem Stamm von Staphylococcus aureus
ableitet.
3. DNA-Fragment nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet,
daß es eine DNA-Sequenzkodierung für ein Polypeptid der folgenden Aminosäuresequenz enthält:
Leu-Lys-Lys-Lys-Asn-Üe-Tyr-Ser-Üe-Arg-Lys-Leü-Gly-Val-Gly-Ue-Ala-Ser-Val-
Thr-Leu-Gly-Thr-Leu-Leu-Ile-Ser-Gly-Gly-Vai-Thr-Pro-Aia-Ala-Asn-X / worin
X AIa, Ala-Ala oder Ala-Ala-Gln-His-Asp-Glu-Ala ist.
20
4. DNA-Fragment nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß X AIa bedeutet.
5. DNA-Fragment nach Anspruch 1, dadurch g e k e η η zeichnet,
daß die Signal-DNA-Sequenz wie folgt ist:
TTGAAAAAGAAA AACATTTATTCA ATTCGTAAACTA GGTGTAGGTATT GCATCTGTAACT TTAGGTACATTA CTTATATCTGGT GGCGTAACACCT
GCTGCÄAATGCT.
6. DNA-Fragment nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet , daß vor der Signalsequenz ein Promotor eines Staphylococcen-Protein-A-Kodierung
gens vorhanden ist.
7. DNA-Fragment nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß es die gesamte Expressionskontrollregion
eines Staphylococcen-Protein-A-Kodierungsgens enthält,
8. DNA-Fragment nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet , daß es sich von E. coil.
SPA11, DSM Nr. 2434, seinen Varianten oder Mutanten ableitet. ■■■■■.'
9. Verfahren zur Herstellung des DNA-Fragments nach einem
der Ansprüche 1 bis 8, dadurch g e k e η η ζ e i c h η e t , daß ein DNA-Fragment, welches die Signalsequenz
eines Protein-A-Kodierungsgens enthält, aus staphylococcer DNA extrahiert wird und gegebenenfalls eine Einsatzstelle
eines Gens oder eines Teils davon stromabwärts von der Signalsequenz eingeführt wird.
10. Klonierungsvehikel, dadurch g e k e η η zeichnet , daß es das DNA-Fragment nach einem der Ansprüche 1
bis 8 enthält, wobei das Klonierungsvehikel bevorzugt ein Plasmid ist. .
11. Verfahren zur Herstellung eines Klonierungsvehikels
nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß ein Klonierungsvehikel mit einem Restriktionsenzym gespalten
wird und das DNA-Fragment in die .Spaltungsstelle eingesetzt wird. ,
12. Ein Mikroorganismus, der mit dem Klonierungsvehikel
nach Anspruch 10 transformiert worden ist.
13. Verfahren zur Herstellung des Mikroorganismus nach
Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Wirtorganismus mit dem Klonierungsvehikel nach Anspruch 10 transformiert wird.
14. Ein Rekombinanten-DNA-Molekül, dadurch g e k e η η ■
zeichnet , daß es das Klonierungsvehikel nach Anspruch
10 mit einem darin eingesetzten Gen oder einem Teil davon umfaßt, welches für ein ausgewähltes Protein oder Polypeptid
kodiert, so daß die Expression der Signal-DNA-Sequenz zusammen mit dem ausgewählten Gen Oder dem Teil davon
eine Vorstufe des Proteins oder Polypeptids ergibt.
15. Verfahren zur Herstellung des DNA-Moleküls nach Anspruch
14, dadurch g e k e η η ζ e i c hn et , daß ein
Gen oder ein Teil davon, welches für ein ausgewähltes Protein oder Polypeptid kodiert, in das Klonierungsvehikel
nach Anspruch 9 stromabwärts von der Signal-DNA-Sequenz davon eingesetzt wird.
· .
· .
16. Ein Mikroorganismus, dadurch gekennzeichnet , daß er durch das rekombinante DNA-Molekül nach Anspruch
14 transformiert worden ist.
17. Mikroorganismus nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet , daß er ein Bakterium ist.
18. Verfahren zur Herstellung des Mikroorganismus nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet ,
daß ein Wirtorganismus mit dem rekombinanten DNA-Molekül nach Anspruch 14 transformiert wird..
19. Verfahren zur Herstellung eines ausgewählten Proteins oder Polypeptids, dadurch gekenn ze ichnet,
daß der transformierte Mikroorganismus nach Anspruch 15 gezüchtet bzw. kultiviert wird.
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