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Vorrichtung zum Entfernen der aus der Preßform mit der Preßplatte
ausgestoßenen Preßlinge. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entfernung
der aus der Preßform mit der Preßplatte ausgestoßenen Preßlinge, z. B. aus Sand
und Kalkstein gepreßter Dachziegel. Es sind Vorrichtungen dieser Art bekannt, bei
denen die Preßlinge auf einer verschiebbaren Unterlage mittels eines Hebels, in
eine Lage gebracht werden, in welcher der Preß,ling von der Unterlage abniehmbar
ist. Diese bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß sie einen: außerordentlich
großen Hub des Handhebels und entsprechenden Kraftaufwand erfordern, wobei Erschütterungen
des frisch geformten Preßlings nicht zu vermeiden sind.
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Die Versbesserung gemäß der Erfindung besteht darin, daß die Preßplatte
bereits bei einem nur geringen Kraftaufwand erfordernden Hub des Handhebels von
etwa 6o° völlig stoßfrei so weit gekippt wird, d'aß der Preßling sich davon ablöst.
Zu diesem Zweck ist ein- die Preßplatte greifender Bügel mit dem einen Ende an einem
Hebel, der 'obe"rhalb der Ausstoßstelle um eine wagerechte Achse schwenkbar ist,
angelenkt, und' mit dem anderen Ende so geführt, d@aß er samt der mit ihm verbundenen
Preßplatte eine Kippbewegung ausführt, die etwa doppelt so groß ist als die Schwenkung
des Handhebels. Die Endlagen des Bügels sind durch einen Gewichtshebel gesichert,
der im Verlauf der Schwenkung kurz nach Beginn des Hebelhubs als Lastausgleich wirkt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung dargestellt, und-,'
zwar zeigt: Fig. i eine Seitenansicht der Vorrichtung in Verbindung mit einer Presse,
Fig. a eine Vorderansicht der Vorrichtung mit einer Preßform allein und Fig.3 einen
Grundriß des die Pfeßplatte tragenden Rahmens.
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In Fig. i bezeichnet i eine Preßform, die auf einem um eine Säule
:2 drehbaren Preßtische angebracht ist. Auf der Preßform i ist die Preßplatte 3,
auf welcher der mit einer Gegenplatte 5 bedeckte Preßling 4 ruht, nach oben ausgestoßen.
- Die Preßplatte 3 ist in dieser Lage in ihrer vorderen Hälfte von einem Bügel 6
gabelförmig umfaßt, der mit den. Enden seiner Zinken an einen Rahmen. 7 angelenkt
ist. Der Bügel 6 ist ferner an seinem vorderen Ende mittels eines mit einer Leitrolle
i i versehenen Zapfens in den Schlitz einer Winkelschiene 12, die am Gestell der
Presse fest angebracht ist, geführt. Der Rahmen 7 sitzt fest auf einer mit einem
Hebelwerk io versehenen Welle 9, die in den Lageraugen 8 eines oben an der Preßsäule
befestigten Konsols drehbar gelagert ist.
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Die Welle,9 des Rahmens 7 ist durch- ein Hebelgestänge 13 mit einer
Achse 14 verbunden, auf der ein durch ein Gewicht 15 belasteter Hebel 16 sitzt.
Bei der in Fig. i wiedergegebenen Lage der Teile weicht der Gewichtshebel 16 um
so viel von der durch seine Achse 14 gehenden Senkrechten ab, daß die Rolle i i
an das geschlossene Ende des wagerechten Teiles 17 des zur Führung des Bügels 6
dienenden Winkelschlitzes angedrückt wird.
Der Rahmen 7 ist auf
beiden Seiten mit Ansätzen versehen, in denen mit Hubnocken 22 versehene Wellen
drehbar gelagert sind. Eine dieser Wellen trägt einen mit Handgriff 23 versehenen
Winkelhebel, dessen anderer Arm durch eine Stange mit einem auf der Hubwelle der
anderenSeite sitzenden gleichen Arm verbunden ist.
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Die Hubnocken wirken auf d=ie Enden von zweiarmigen Hebeln 2i, die
in seitlichen Ansätzen des Rahmens 7, drehbar gelagert sind. Die anderen Enden der
Hebel stehen mit Bolzen i9 in Berührung, die . in den hohlen Gelenkhölzern des Rahmens
7 und des Bügels 6 verschiebbar gelagert sindl.
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Durch Federn 2o wird die Berührung der Bolzen mit den Balken 2i gesichert.
Die Bolzen besitzen an ihren einwärts gerichteten Enden Spitzen 18, die beim Eindrücken
der Bolzen: auf den Innenseiten der Schenkel des Bügels 6 vorspringen und` in. Bohrungen
ein,-treten, die an den Seitern ,dier Preßplatte 3 angebracht sind.`.
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Auf d!ern Bügel 6 sind nach: oben offene Lager 24 für Zapfend 25,
die an der Deckplatte 5 sitzen, angebracht. Ferner trägt jeder Schenkel :des Bügels
6 an seinem Ende zwei gegeneinander drückende Blattfedern 26, wlcbe an der Deckplatte
5 .befindliche Stifte festhalten, so daß -die Deckplatte gegen Abheben von dem Preßling
gesichert ist. Auf dem Bügel 6 ist noch eine Stütze 27 angebracht, an welcher die
Deckplatte, in den. Lagern 24 ruhend, angelehnt wird, bevor sie über den Preßling
gelegt wird.
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Beim Ausstoßen der Preßplatte aus dem Preßtisch befindet sich der
Rahmen 7 mit dem Bügel 6, während die Deckplatte an: die Stütze 27 gelehnt in den
Lagern24 ruht, in der in Fig. i dargestellten Lage. Die Deckplatte 5 wird auf den
Preßling niedergelegt, so d'aß die an der Mitte ihrer Längsseiten angebrachten Stifte
zwischen die Blattfedern 26 zu liegen kommen. Durch Handhabung des Hebels 23 werden
mittels der Hubnocken 22 und der Hebel 21 die Bolzen ig einwärts gedrückt, so daß
die Stifte 18 in die Bohrungen an den Längsseiten. d=er Preßplatte 3 eindringen.
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Nunmehr wird mittels. des Hebels io der Rahmen -7 in der Richtung
des in Fig. i einbezeichneten Pfeiles geschwenkt, wodurch dder Bügel 6 mit der Preßplatte
3 um -die Achse der Rolle i i gedreht und allinäh:lidh° angehoben wird. Wenn die
Rolle i i an das untere Erde des Schlitzes 28 gelangt ist, steht der Bügel 6 in,
gleicher Richtung mit dem Rahmen 7. Bei weiterer Drehung des Rahmens 7 geht -die
Rolle i i in den Schlitz 28 zurück in die in Fig. i durch strichpunktierte Linien
angedeutete Stellung, in der sie durch die Wirkung des Gewichtshehels 16 festgehalten
wird, da jede weitere Bewegung in dem einen oder anderen Sinne dfe Überwindung des
Gewichtghebeldruckes erfordert.
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Der Preßling q. ruht bei dieser Lage der Preßplatbe teils auf einer
Leiste, die an der Deckplatte 5 an der nach dem Ausschwenken des Rahmens 7 unten
befindlichen Kante sitzt, teils auf der Deckplatte und löst sich infolge seiner
Schwere leicht von der Matrize, wenn die Deckplatte abgenommen wird.
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Nachdem der Preßling abgesetzt ist, wird der Rahmen, 7 in seine Anfangslage
zurückgeschwenkt und hierauf die Deckplatte 5 wieder in die Lager 24 eingesetzt
und' an die Stütze 27 angelehnt.