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Schmiervorrichtung für Förderseile. Zum selbsttätigen Auftragen des
Schmiermittels auf Förderseile ist eine Vorrichtung bekannt, welche aus einem aufklappbaren
Schiniermittelbehälter besteht, dter im Innern zwei das Seil umgebende und mit je
einem Schieber zur Regelung des Schmiermittelzulaufs versehene Teile aufweist. Eine
derartige Vorrichtung läßt eine genau regelbare, sparsame Schmierung nicht zu, da
der Zulauf des Schmieröls und damit die Schmierung des Seils nicht regelbar ist
und nicht beobachtet wenden kann. Ferner ist bei einer derartigen Ausbildung eine
sorgsame Abdichtung der Behälterfugen erforderlich, um ein Durchsickern des Schmieröls
durch die Fugen zu verhüten, was jedoch bei: der rauhen Behandlung, denen derartige
Vorrichtungen ausgesetzt sind, nicht zu erreichen ist. Insbesondere aber ermöglicht
jene Vorrichtung nicht, die Schmiermittelzufuhr zum Seil plötzlich abzustellen,
was erforderlich ist, um ein Überschmieren der üblicherweise die einzelnen Sohlen,
kenntlich machenden weißen Klarken auf den Seilen zu verhüten, da bei der bekannten
Vorrichtung auch nach :dem Schließen der Schieber noch Schmiermaterial in den beiden
inneren Teilen des Vorratsbehälters sich befindet.
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Der Gegenstand- der Erfindung erübrigt demgegenüber eine Abdichtung
der Behälterteile und ermöglicht nicht nur eine Beobachtung, sondern auch eine plötzliche
Unterbrechung des Schmiervorgangs. Zu diesen Zwecken besteht der Behälter aus zwei
oder mehreren in sich geschlossenen Teilen, welche ohne besondere Dichtungsvorkehrungen
zusammengesetzt werden können, und aus denen das Schmiermittel in an sich bekannter
Weise durch Hähne regelbar und sichtbar einer aufklappbaren Auftragbürste zuläuft,
so daß beim Erscheinen der weißen Kennmarke ein Schließen der Hähne und ein Aufklappen
der Bürste erfolgen kann.
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Dabei sind, abweichend von bekannten Seilschmiervorrichtungen, bei
denen die das Schmiermittel zum Seil führenden Rohre drehbar angeordnet sind, hier
nur die Bürsten drehbar, so .d@aß Dichtungsflächen für das Schmiermittel vermieden
werden und eine leichtere Drehung erzielt wird. Zur Herbeiführung der Bürstendrehung
sind mit .den Bürsten Schleppfedern verbunden, die in die Seilrillen eingreifen.
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Die Zeichnung veranschaulicht die Vorrichtung in Fig. z schaubildlich,
in Fig. 2 in einem senkrechten Schnitt und in Fig.3 in Draufsicht.
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Der Aufnahmebehälter .der Vorrichtung besteht danach beispielsweise
aus zwei selbständigen Teilen d und a2, welche durch eine Verschraubung b miteinander
vereinigt sind. Die Innenwand c jedes Behälterabteils ist dem Querschnitt des zu
behandelnden Seiles s entsprechend teilweise halbzylindrisch gestaltet, so .daß
der Behälter das Seil umfaßt. Der geneigte Boden der Behälterteile ist unten mit
Hähnen d versehen, statt dessen können aber auch Schieber o. -g1. angeordnet sein.
Der Behälter ruht, mittels Schrauben g o. dgl. befestigt, auf einem gleichfalls
längsgeteilten Gestell e, welches gegebenenfalls noch mit einer oder mehreren Seilführungen
f versehen
ist. Das Gestell e trägt unterhalb -des Behältersa auf
einer zweiteiligen Plattep und einem gleich-falls zweiteiligen Rollen- oder Kugellager
h drehbar eine längsgeteilte, zylindrische Bürste i, deren beide Hälften, beispielsweise
durch ein, auf der Zeichnung nicht ersichtliches Scharnier und durch eine Gabel
j (Fig. r), miteinander vereinigt sind. An der Bürste befestigte Blattfedern k (Fig.
2) legen sich gegen die Seilrillen und bewirken eine Drehung der Bürste entsprechend
den Seilwindüngen, wenn das Seil sichAurch die Vorrichtung bewegt.
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'Zum Gebrauch der Vorrichtung wird das Gestelle mit dIer zweiteiligen
Bürste i sowie dem zweiteiligen Flüss.igkeitsbehältera um das zu schmierende
oder mit einem Schutzanstrich o. dgl. zu versehende Seil, beispielsweise Förderseil
o. dgl., zusamfliengesetzt, und es werden die Hähne d nach Bedarf geöffnet; die
Schmierflüssigkeit o. dgl. träufelt alsdann auf die Bürste i herab, deren Bürsten
sich fest in die Seilrillen legen und -sich drehend deren Windungen folgen, so daß
die Schmiermasse in genau bemeßbarer und gleichmäßiger Menge und somit weit sparsamer
aufgetragen wird als bei dem bisherigen Schmieren .der Seile von Hand, wobei viel
Schmiermaterial verschleudert wird. Die Vorrichtung ergibt ferner eine erhebliche
Zeit- und Arbeitsersparnis; denn während bisher, beispielsweise zum Schmieren eines
Förderseils von z. B. 8oo m Länge, von Hand 5 bis 6 Mann in achtstündiger Schicht,
also 40 bis 48 Arbeitsstunden erforderlich sind, verlangt jene Vorrichtung nur r
bis 2 Mann zum Auf--und Abbauen und überwachen derselben in achtstündiger Schicht,
also höchstens 8 bis 16 Arbeitsstunden und[ etwa nur die Hälfte an Schmiermasse.
Auch braucht der Betrieb bei Verwendung einer derartigen Vorrichtung keinerlei Unterbrechung
zu erfahren. Um die Vorrichtung für Seile verschiedener Dicke verwenden- zu können,
können mehrere Bürsten verschiedenen lichten Durchmessers bzw. 'verschiedener Borstenlänge
sowie zum Reinigen des Seils vor dem Schmieren Bürsten mit besonders harten Borsten,
Stahlborsten o. @dgl. vorgesehen sein. Damit zu steifes Schmieröl angewärmt werden
kann, kann der Behälter mit einer kleinen Benzolfiamme o. d'gl. versehen sein.