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Vorrichtung zum Entleeren senkrechter Destillationsöfen oder -retorten.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur selbsttätigen Entleerung
des Kokses, der erzeugt wird in senkrechten Dauerbetriebsöfen, in denen Kohle oder
irgendein anderer Stoff destilliert wird.
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Die Erfindung verfolgt nicht nur den Zweck, den Koks aus dem Ofen
zu drücken, sondern sie zielt im besonderen darauf ab, jede Zerquetschung des Kokses
und jeden Bruch der Stücke zu vermeiden, um ihnen ihre natürliche Größe zu bewahren,
so wie sie der Destillationsapparat gibt. Ein weiterer Zweck der Erfindung ist,
im unteren Teile des Ofens eine vollkommene Dichte zu erzielen. Um diesen Zweck
zu erreichen, ist es wesentlich, daß das Gewicht der ganzen im Ofen enthaltenen
Kohle- oder Koksmasse nicht auf der Entleerungsvorrichtung ruht, während diese arbeitet.
Das würde zu einer tatsächlichen Zerschrotung des Kokses führen infolge der durch
den hohen Druck zwischen dem Koks und der Ausdrückvorrichtung verursachten starken
Reibung.
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Bei der Vorrichtung gemäß der. Erfindung wird die ganze Masse des
Kokses durch einen Zwischenträger gestützt. Hierdurch wird der ganze Druck auf die
Entleerungsvorrichtung während der Dauer der Entfernung des ganzen Kokses aus dem
Apparat abgefangen. Außerdem kann ein einziger Apparat einen viel längeren Ofen
und selbst zwei oder mehrere Ofen gleichzeitig bedienen, während die bisher bekannt
gewordenen Systeme sich nur für sehr kurze Ofen eignen, deren Länge sich nur wenig
von der Breite unterscheidet. Die Entleerungsvorrichtung, welche die genannten Aufgaben
löst, kennzeichnet sich folgendermaßen: a) Der Träger der ganzen im Ofen enthaltenen
Kohle- und Koksmasse besteht aus einem beweglichen Roste, der an der Unterfläche
des Ofens angeordnet ist. Dieser Rost kann sich für einige Augenblicke öffnen, und
zwar in regelmäßigen Zeitabständen, deren Dauer von der Höhe des nach Ablauf einer
gewissen bestimmten Zeit zu entfernenden Kokses abhängt. Während dieser Öffnung
des Rostes kann die Masse des Kokses und der Kohle in einer bestimmten Menge hinabsinken,
welche bestimmt ist durch das Fassungsvermögen eines Behälters oder eines zweiten,
unterhalb des ersten angeordneten Trägers. Sobald das Hinabsinken beendigt ist,
nimmt der Rost seine ursprüngliche Lage wieder ein und trennt so die zwischen den
beiden Trägern enthaltene Koksmasse ab. Auf diese Weise wird eine tatsächliche Siebung
des austretenden Kokses bewirkt.
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Im Innern dieses Siebes ist eine Vorrichtung angeordnet, welche darauf
hin den Koks endgültig fortschafft, ohne ihn zu zerbrechen. Die Koksstücke behalten
also ihre natürliche Größe, so wie der Destillationsapparat sie erzeugt.
b)
Diese Vorrichtung befördert die destillierten Stoffe in wagerechter Richtung, während
die bis jetzt bekannt gewordenen Vorrichtungen dies nur in senkrechter Richtung
taten. Auf diese Weise kann man Ofen von erheblich größerer Länge entleeren; man
kann sogar eine einzige Vorrichtung für zwei oder mehrere Ofen, deren Längsachsen
Beineinsam sind, verwenden. Außerdem erfordert der Einbau der Entleerungsvorrichtung
nur einen geringen Höhenzuwachs für den oder die Ofen.
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c) Endlich wird die Dichtigkeit der Entleerungsvorrichtung erzielt
mit Hilfe einer besonderen Vorrichtung, welche wohl zu unterscheiden ist von der
Transportvorrichtung unterhalb des Ofens, in deren Fortsetzung sie angeordnet ist.
Auf diese Weise kann man die Hilfe einer Vorrichtung von geringen Abmessungen eine
bessere Dichtung erzielen.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt.
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Fig. i ist ein senkrechter Schnitt durch den unteren Teil einer Gruppe'senkrechter
Ofen. Sie zeigt die beweglichen Roste, welche den Koks stützen.
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Fig. z ist eine Ansicht der Antriebsvorrichtung dieser beweglichen
Roste.
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F ig. 3 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. i.
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Fig. q. ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 3.
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An der Unterfläche jedes der Ofen a sind auf zwei Trägern b1 zwei
wagerechte parallele Wellen b angeordnet, auf deren jeder ein oder mehrere Zähne
oder Blätter c aufgekeilt sind. Jeder Zahn bzw. jede Zahnreihe c bildet die Hälfte
des beweglichen Rostes, der den Koks im unteren Teile des Ofens stützt. Man kann
dem zusammengehörigen Paare der Wellen b eine entgegengesetzte Drehbewegung erteilen
mit Hilfe einer außerhalb des Ofens vorgesehenen Vorrichtung. Diese besteht aus
einem Zahnsektor d, der auf jeder der beiden Wellen aufgekeilt ist. Diese beiden
Sektoren d stehen in Eingriff mit einem. Zahnrade e, welches auf einer Achse e1
aufgekeilt ist, die der Welle b parallel läuft und ein Zahnrad e' trägt. Eine querlaufende
Welle f, die allen Ofen der Gruppe gemeinsam ist, kann jedes Wellenpaar b, welches
zu ein und demselben Ofen gehört, mit Hilfe eines Schneckentriebes f1, es antreiben.
Die zu einem Ofen gehörigen beiden Räder e= stehen miteinander in Eingriff. Das
Schneckenrad es ist auf einer der beiden Achsen e1 aufgekeilt. Man kann die beiden
Zahnpaare einander nähern oder sie voneinander entfernen, indem man die Querwelle
f im gewünschten Sinne dreht. Die Zähne können seitlich derart zurücktreten, daß
sie den ganzen unteren Ofenabschnitt freigeben.
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Dieser letztere ist an seiner Unterfläche, unterhalb des aus den Zähnen
c gebildeten Rostes, durch einen Behälter g abgeschlossen, der eine halbzylindrische
Form hat. Darin dreht sich die eigentliche Fördereinrichtung, welche dazu dient,
den Koks in wagerechter Richtung fortzuschaffen. Diese Vorrichtung besteht in der
dargestellten Ausführungsform aus einer Schnecke oder einer archimedischen Schraube
h, die auf einer wagerechten Welle hl aufgekeilt ist. Natürlich kann an Stelle dieser
Schnecke jede beliebige andere wagerechte Fördereinrichtung vorgesehen sein; es
ist dann nur die Gestalt des Behälters g ein wenig abzuändern. Wird beispielsweise
eine Kette mit Kratzern verwendet, dann ist der Behälter rechtwinklig auszubilden.
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Die durch die Zähne c gebildeten Roste, die zu ein und demselben Ofen
gehören, tragen in der in Fig. i gezeichneten Stellung das Gewicht der ganzen Kohlemasse
im oberen Teile des Ofens und das Gewicht der darunter befindlichen Koksmasse, derart,
daß die Fördervorrichtung h in dem unteren Behälter g keinerlei Widerstände zu überwinden
hat. Andernfalls würde dies zu einer Zertrümmerung der Koksstücke führen. Der Verlust
ist demgemäß sehr klein, sogar kleiner, als bei den gewöhnlichen, nicht im Dauerbetriebe
arbeitenden Koksöfen.
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Sobald die beiden Rosthälften c voneinander durch die äußere Antriebsvorrichtung
getrennt sind, sinkt die Koksmasse hinab und füllt den Behälter g. Diese Füllung
erfolgt ziemlich reichlich, was der Erhaltung der Stückgröße förderlich ist.
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Eine achsial angeordnete senkrechte Schneide cl trennt an der Unterseite
des Ofens den Koks in zwei Säulen und verteilt so das Gewicht gleichmäßig auf die
beiden Rosthälften c.
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Werden die Zähne oder Blätter c einander «nieder genähert, so ruht
der ganze Druck des Kokskuchens auf ihnen. Sobald die Antriebsvorrichtung der wagerechten
Fördereinrichtung in Bewegung gesetzt wird, ist der im Ofen a zurückgebliebene Koks
vollkommen getrennt von dem im Behälter g befindlichen, und zwar wegen der eben
erwähnten sehr reichlichen Füllung, die durch die Fortbewegung des Kokses sofort
vermindert wird.
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Der Koks kann wegen der großen Leistung eines dauernd oder mit geringen
Unterbrechungen arbeitenden Förderapparates sehr langsam vorwärts bewegt werden:
In Verlängerung des Behälters g, der die wagerechte Fördereinrichtung enthält, und