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Einrichtung zur Beförderung, Beschickung und Entleerung von in Tragjochen
aufgestapelten Schwelkästen für die Herstellung von Schwelkoksbriketts aus Feinkohe
Die vorliegende Erfindung dient der Durchführung eines Verfahrens zur Erzeugung
von Schwelbriketts aus Feinkohle mit Hilfe von Schwelkästen, die in Tragjochen aufgestapelt
sind. Die Einrichtung soll es ermöglichen, die Beförderung, Beschickung und Entleerung
der Joche auf besonders einfache, sichere und wirtschaftliche Weise durchzuführen.
Dabei ist gleichzeitig dafür zu sorgen, <laß die eingefüllte Kohle vor Einbringung
in den Schwelofen verdichtet wird und aus dem Ofen gefahrene Kästen vor ihrer Entleerung
so viel Zeit zur Kühlung haben, daß der Koks bei der Berührung mit der Luft nicht
verbrennt.
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Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung eine Hub- und Senkvorrichtung
verwendet, die mit senkrecht verschiebbaren und miteinander (z. B. durch Ritzel)
gekuppelten Hubplatten versehen ist, von denen die eine das Joch mit den frisch
zu füllenden Schwelkästen, die andere das Joch mit den das geschwelte Gut enthaltenden
Kästen trägt. Die Bewegung der Hubplatten erfolgt absatzweise und gegenläufig derart,
daß, wenn in dem einen Joch ein Kasten zur Füllung auf der Höhe eines Arbeitstisches
steht, gleichzeitig in dem anderen Joch ein Kasten auf dem gleichen Arbeitstisch
zur Entleerung gelangt. Auf diese Weise wird ein fortlaufender Betrieb und ein großer
Durchsatz mit wenig Bedienungsmannschaft und somit ein wirtschaftliches Arbeiten
ermöglicht, ohne daß von dem Grundsatz abgewichen wird, daß die eigentliche Schwelung
in ruhendem Zustande vor sich gehen muß.
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An und für sich ist zwar ein fortlaufender Betrieb unter Verwendung
von Formkästen bekannt. Aber bei den bekannten Einrichtungen werden die gefüllten
und auf dem Bande vorwärts bewegten Kästen ummittelbar ohne die Verwendung von Tragjochen
mittels einer Kette durch den Ofen geführt. die Schwelung wird also nicht in ruhendem
Zustande vorgenommen. Dadurch sind die Kästen während der Schwelung gewissen Erschütterungen
ausgesetzt, die den Zusammenhang des sich bildenden Kokses stören können, wodurch
dann wiederum die Festigkeit oder Unversehrtheit der Briketts leiden muß. Die vorliegende
Erfindung verbindet die Verwendung von Tragjochen, die mit den im Ruhezustande zu
verschwelenden Kohlenkästen beladen sind, mit einer in fortlaufendem Arbeitsgang
vorzunehmenden Einladung der aus dem Ofen gebrachten ausgeschw elten Kästen, der
Entleerung dieser Kästen, ihrer Neubeschickung und ihrer Wiedereinladung in die
Joche. Im weiteren Ausbau der Erfindung wird auch das Einbringen der gefüllten Joche
in den Ofen, das Herausbringen auf das Kühlfeld, ihre Entnahme vom Kühlfeld zur
Neubeladung und ihre Wiederzurückführung an den Ofen in den Bereich der zu lösenden
Aufgabe:
einbezogen. In diesen Bereich fällt schließlich auch das in den fortlaufenden Arbeitsgang
einzugliedernde Füllen und Entleeren der Kästen während ihrer Wandertil Man hat
zwar schon das Entleeren wandern der Formkästen durch Kippen um einen - e,". wissen
Neigungswinkel und Wiederaufric : ten der Kästen vorgeschlagen. Aber es handelt
sich bei diesen bekannten Anordnungen um das Ausbringen von pulverförmigem oder
nußförmigem Koks. Die Ausbringung der mit der Einrichtung gemäß der Erfindung herzustellenden
Koksformlinge erforderte andere Vorkehrungen, um den in der Form zum Teil festbackenden
Koksformling so herauszustoßen, daß er nicht verletzt wird und die Form für das
Neueinbringen von Feinkohle wieder restlos leer ist. Schließlich sind im \N eiteren
Ausbau der Erfindung auch Anordnungen vorgesehen, die mit Rücksicht darauf, daß
ein vorheriges starkes Verdichten des einzubringenden Feinkohlepulvers nötig ist,
um genügend feste Koksformlinge zu bilden, solche Verdichtung bei absatzweise weiter
geförderten Formkästen gleichzeitig mit der Füllung vornehmen.
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Im folgenden sollen verschiedene Ausführungsformen der Erfindung an
Hand der Abbildungen beschrieben werden, und zwar zeigen Abb. i und 2 die allen
Anordnungen gemeinsame Ausbildung der Hubvorrichtung für die Joche von doppelter
Kastenbreite. Bei der Ausführungsform gemäß den Abb. 3 bis 5 sind zwei Hub- und
Senkvorrichtungen für die Joche zwecks Entladung und Beladung von zwei Seiten her
dargestellt. Die Füllung und Entleerung erfolgt noch von Hand. Bei der Ausführungsform
nach Abb.6 und ; sind zwei Gruppen von Hub- und Senkvorrichtungen vorgesehen, die
so zusammenarbeiten, daß durch umsteuerbare Förderbänder die Kästen erst nach der
einen Seite verschoben werden, um in die dort abgestellten leeren Joche eingeladen
zu werden, und dann von den auf dieser Seite entladenen Jochen nach der anderen
Richtung verschoben werden, um die inzwischen dort angelangten Joche zu beladen.
Die Abb. 8 bis 17 schließlich zeigen eine Ausführungsform, die einen fortlaufenden
Betrieb in derselben Richtung dadurch ermöglicht, daß die entladenen Joche von der
Ausladestelle unter Umgehung der zu entleerenden und neu zu füllenden Kästen an
die Ladestelle zurückgeführt «erden, von der sie in einer Richtung dem Ofen zugeführt,
dann nach Ausschwelung in der gleichen Richtung vom Ofen auf das Kühlfeld abgeführt,
den gleichen Kreislauf von neuem antreten.
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In Abb. z und 2 ist die Hub- und Senkvorrichtung für die Traggestelle,
in welchen sich die Schwelkästen in zwei Reihen befinden, in Kopf- und Seitenansicht
dargestellt. Mit y ist eine Hubstange mit Hubplatte eia bezeichn2t, welche ein entleertes
Tragjoch io in Auffür mit Rohkohle gefüllte >'chwelkästen darstellt, i i bezeichnet
die @hlubstange mit Hubplatte i ia in Tiefstellung, 'äuf der sich ein mit Feinkohlenkästen
vollbesetztes Joch 12 in Abhubstellung befindet. fach Fortbringen dieses Joches
12 vermittels eines Kranes und Wiederbesetzen der Hubplatte 1 ia mit dem zu entleerenden
Joch erfolgt nunmehr das Entleeren des Joches 12 durch Herausnehmen der Schwelkästen
_l. in Arbeitstischhöhe 4.a und andererseits das Füllen des leeren Joches io mit
mit Feinkohle gefüllten Schwelkästen, ebenfalls in Arbeitstischhöhe. Nach Absetzen
eines mit Feinkohle beschickten Schwelltastens in das Joch io wird vermittels des
Wechselgetriebes 13, welches z. B. durch Links- und Rechtsdrehung des Hebels 1:4
(je nachdem ob die linke oder rechte Hubplatte gesenkt oder gehoben «-erden soll)
betätigt wird, das Joch io zur Aufnahme eines neuen Schwelkastens um die Schwelkastenhöhe
gesenkt und das mit Schwelkoks gefüllte Joch 12 zum Herausnehinen der Schwelkästen
.gleichzeitig eine Kastenhöhe gehoben, so daß das Herausnehinen der Schwelkästen
und Wiedereinsetzen derselben stets in derselben Arbeitshöhe erfolgt.
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Abb. 3 stellt eine Seitenansicht, Abb. ¢ eine Vorderansicht und Abb.
5 eine Draufsicht in Höhe der Schnittlinie A-B einer :Anlage dar, bei welcher mit
zwei Hub- und Senkvorrichtungen, vier Entleerungs- und vier Füllstellen gearbeitet
wird. Es können hierbei vier Bedienungsleute gleichzeitig an der Anlage beschäftigt
werden.
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Mit 15 und i5a sind die Hub: und Senkvorrichtungen für die Tragjoche,
mit 411 ist wiederum die Arbeitstischfläche, mit 16 und 16a sind die Entleerungsroste
für die Schwelkästen, mit 17 zwei Förderbänder für den durch die Roste 16 entfallenden
Schwelkoks und mit 18 die Füllstellen für das Füllen der entleerten Schwelkoksformenb;zeichnet.
Jeder Hubtisch trägt zwei Joche, in jedem Joch stehen je zwei Reihen Schwelkästen
nebeneinander, von denen die einen nach dem Rost 16, die anderen nach dem Rost 16a
entleert werden, so daß auf jeder Hubplatte immer vier Schwelkästen in Arbeitstischhöhe
stehen. Der Arbeitsgang dieser Anlage stellt sich wie folgt: Einer der vier Bedienungsmänner,
in Abb.5 durch schwarze Punkte bezeichnet, nimmt aus den die Kästen mit den fertigen
Schwelkoksbriketts enthaltenden Jochen einen Schwelkasten heraus, entleert ihn auf
seinen Entleerungsrost und bringt den entleerten
Schwellasten unter
die Füllstelle, wo der selbe mit frischer Kohle beschickt wird. Der nunmehr gefüllte
Schwelkasten wird in das entsprechende zur Aufnahme bereitstehende Joch eingestellt
und die Hub- bzw. Senkvorrichtung um eine Kastenhöhe weiter geschaltet. Die an einem
Hub- bzw. Senktischpaar sich gegenüber stehender- Bedienungsleute sind durch das
Herausnehmen und Wiedereinsetzen der Schwelkästen in das gemeinsame Joch auf gleichzeitiges
Zusammenarbeiten angewiesen. Um unnötige Wartezeiten beim :auswechseln der mit frischer
Kohle gefüllten Kästen gegen die mit Schwelkoks gefüllten Kästen auf derselben Hubplatte
zu vermeiden, wird vorteilhaft die Krananlage i9, welche zwischen dem Ofen lind
dem die Feinkohle enthaltenden Bunker 2o angeordnet ist, in der Weise ausgebildet,
daß dieselbe vier Gehänge bzw. Aufzugstrommeln besitzt, so daß vor <lern Abheben
der mit Feinkohle gefüllten loche von den Hubplatten der Hub- und Senkvorrichtung
zwei mit Schwelkoks gefüllte Joche bereits von dem Kran aufgenommen, über die Füll-
bzw. Entleerungsstelle zur Seite, z. B. wie dargestellt, nach links hinausgefahren
und so die Gehänge für die mit Feinkohle gefüllten joche sich über den entsprechenden
Hubplatten der Hub- und Senkvorrichtung befinden. Mit 21 sind die im Kran aufgehängten,
mit Schwelkoks gefüllten Joche und mit 22 in strichpunktierten Linien die soeben
von den Hub- bzw. Senkvorrichtungen abgehobenen, mit Feinkohle be-,chickten Joche
bezeichnet. Hier wie in den nachfolgenden Abbildungen bedeutet immer L ein leeres
Joch, fein mit frischer Feinkohle gefülltes Joch, s ein mit Schwelkoks gefülltes
joch. Nachdem die auf der Hub- bzw. Senkvorrichtung stehenden, mit Feinkohle gefüllten
Joche 22 in die eben erwähnte strichpunktierte Lage vermittels des Kranes hochgezogen
sind, fährt der Kran so weit nach rechts, daß die zwei mit Schwelkoks gefüllten
Joche 21 an die Stelle der mit Feinkohle gefüllten Joche 22 treten. In dieser Stellung
findet ein Senken bzw. Absetzen der Joche :2i auf die in jeweils niedrigster Stellung
sich befindende Hubplatte statt, so daß die Entleerung dieser Gestelle in Arbeitshöhe
erfolgen kann. Mit 23 sind die von der vorhergehenden Entleerung jetzt hochstehenden
leeren Joche bezeichnet, welche zur Aufnahme der mit Feinkohle gefüllten Kästen
dienen und beim nächsten Arbeitsspiel in Niedrigstellung nach Abb.3 abgehoben werden,
um durch mit Schwelkoks gefüllte Joche ersetzt zu werden. Die mit Feinkohle gefüllten
Joche 22 werden jetzt durch weiteres seitliches Verfahren des Kranes nach rechts
auf der entsprechenden freien Stelle 24 des Abkühlfeldes, welches zum Abkühlen der
im heißen Zustand aus dem Ofen kommenden mit Schwelkoksforinen gefüllten Joche dient,
abgestellt.
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Die in Abb.6 und 7 dargestellte Ausführungsform ist geeignet, die
Leistungsfähigkeit einer derartigen Anlage ohne Mehraufwand an Arbeitskräften zu
steigern. Hierbei geschieht die Füllung der Schwelkästen nicht von Hand, sondern
selbsttätig. Abb.6 stellt eine Längsansicht, Abb.7 einen Grundriß einer derartigen
Anlage dar. Die auf dem Abkühlfeld 78 mit Schwelkoks gefüllten Joches werden vermittels
eines Elektrozuges N6 auf die Hubtische 27 der Hub- und Senkvorrichtung gestellt
und absatzweise durch jeweiliges Heben um eine Schwelkastenhöhe und Herausnehmen
der S chwelkästen in Arbeits tischhö,he über einen Entleerungsrost 25 entleert,
unter dem Förderbänder 29 das Fortschaffen des ausfallenden Schwelkokses (nach links)
besorgen. Die das Entleeren bewirkenden Bedienungsleute sind durch schwarz ausgefüllte
Kreise angedeutet. Die entleerten Schwelkästen werden nun von denselben Bedienungsleuten
auf eine selbsttätige Füllvorrichtung 30 gehoben. welche entweder, wie dargestellt,
aus einem endlosen Kettenförderband oder auch ,aus einer feststehenden Tischplatte
mit Druckvorrichtung für das Fortbewegen der Schwelkästen 31 bestehen kann. Die
Kästen werden hintereinander abgestellt und derart unter einem Bunkerauslauf 32
vorbeigeführt, daß die in dem Bunker 33 befindliche Feinkohle in die Schwelkästen
gefüllt und im Anschluß daran verdichtet wird. Der Verdichtungsgrad ist durch Schieber
34, 34a einstellbar. Durch das Vorbeiführen von rechts nach links der auf dem Fülltisch
mit Fördereinrichtung 30 fest hintereinander stehenden Schwelkästen 31 unter
denn Bunkerauslauf 32 unter entsprechender Einstellung des Schiebers 34.a findet
eine gewisse Überfüllung der Formen der Schwelkästen statt. Der Überschuß wird kurz
hinter dem Einstellschieber 34a durch' eine Druckwalze 35?
in die Form hineingepreßt.
Die Füllung und Verdichtung der Kohle ih den Kästen kann hierbei jedoch auch über
ein in dem Bunkerauslauf 59 (vgl. Abb. i4) vorgesehenes Schleuderrad 62 mit nachgeschalteter
Abstreifvorrichtung 66 erfolgen. Die auf der anderen (linken) Seite der selbsttätigen
Füllvorrichtung 3o ankommenden, mit fertig gepreßter Feinkohle gefüllten Schwelkästen
werden von den zu beiden Seiten stehenden Bedienungsleuten (Abb.7, links)- abgenomtuen
und in die ebenfalls auf heb- oder senkbaren Tischen 27a stehenden leeren Joche
37 -,eben den Entleerungsrosten 28a abgesetzt.
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Man könnte nun so arbeiten, daß man zuerst auf der rechten Seite alle
mit Schwelkoks
gefüllten Joche s entleert, so daß (im Ausführungsbeispiel)
fünf leere Joche l in höchster Stellung ständen, und auf der linken Seite alle noch
leeren Joche l mit frisch mit Feinkohlen gefüllten Kästen belegt wären, so daß fünf
frisch gefüllte Joche f f unten ständen: man würde dann die fünf frisch gefüllten
Joche der linken Seite zum Schwelofen befördern, die fünf leeren Joche der rechten
Seite auf die linke Seite überführen und fünf mit Schwelkoks gefüllte Joche vom
Kühlfeld heranholen, um sie auf die rechte Seite zu setzen, wobei die hochstehenden
Hubtische 27 der rechten Seite zu senken und die auf der linken Seite befindlichen
tiefstehenden Hubtische 27n zu heben wären. Um jedoch die damit verbundenen
Zeitverluste zu vermeiden und die Krananlage nicht unnötig zu belasten, wird vorzugsweise
in folgender Weise verfahren Während die durch Entleerung in die Roste 28 leer werdenden
Joche 25 auf den Hubplatten 27 in der erhöhten Lage stehenbleiben, werden die auf
der gegenüber liegenden Seite (links) mit Feinkohle gefüllten Joche 37 vermittels
des Elektrozuges 26 von den Hubplatten abgehoben und entweder auf die freien Stellen
des Kühlfeldes 78 zum Abholen durch den Elektrozug für die Bedienung des Ofens abgestellt
oder unmittelbar in die Retorte des Ofens gebracht. Die freien Hubplatten 27a der
Hub- und Senkvorrichtung werden unmittelbar darauf mit abgekühlten, mit Schwelkoks
gefüllten Jochen wieder besetzt. Die Stellung der Joche auf den Hubplatten ist jetzt
so, daß die Entleerung aller auf der linken Seite stehenden Joche in Arbeitstischhöhe
erfolgen kann, bis die leeren Joche sämtlich in Aufnahmestellung für die mit Feinkohle
beschickten Schwelkästen bereitstehen.
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Damit kein Umstellen der nach der Entleerung auf richtiger Arbeitshöhe
stehenden Schwelkästen von der einen Hub- und Senkvorrichtung auf die andere zu
erfolgen hat, -wodurch unnötig vieles und zeitraubendes Verfahren des Elektrozuges
notwendig sein würde, soll nach jedesmaligem Entfernen der auf der einen (z. B.
rechten) Seite der selbsttätigen Beschickungsvorrichtung stehenden Joche und Füllen
der auf der anderen (linken) Seite stehenden Tragjoche ein Umsteuern der Beschickungsvorrichtung
in der Weise erfolgen, daß die bei dem oben beschriebenen Arbeitsgang nach links
erfolgende Richtung der Fördervorrichtung nunmehr nach rechts gerichtet wird. Die
die Verdichtung der Kohle in den Formen der Schwelkästen bewirkende Druckwalze 35a
wird bei Linksrichtung ausgeschaltet und eine auf der rechten Bunkerauslaufseite
bisher ausgeschaltete Druckwalze 35 nunmehr in Arbeitsstellung gebracht. Da die
mit Frischkohle gefüllten Joche jedesmal nach vollständiger Füllung mit Feinkohle
vermittels des Elektrozuges abgehoben und durch mit Schwelkoks besetzte Joche ersetzt
werden, leas während der Entleerung bzw. Füllung der auf jeder Seite der selbsttätigen
Beschickungsvorrichtung angeordneten Joche geschieht, so ist nach dem jedesmaligen
Umstellen der selbsttätigen Beschickungsvorrichtungen 3o ein ungehindertes Weiterarbeiten
möglich. Die Arbeitsweise für die Bedienungsleute stellt sich bei dieser Einrichtung
in der Art dar, daß die bei dem einen Arbeitsgang (von rechts nach links) die Entleerung
der Schwelkästen vornehmenden Bedienungsleute beim anderen Arbeitsgang (von links
nach rechts) das Abnehmen von der Beschickungsvorrichtung und Einstellen der mit
Feinkohle gefüllten Schwelkästen in die Joche vorzunehinen haben, und umgekehrt.
Um die Beförderung der Schwelkästen von den Entleerungsrosten zu der selbsttätigen
Beschickungsvorrichtung bzw. von dieser in die Joche zu erleichtern, kann zwischen
Entleerungsrosten 28 und 28a und der Beschickungsvorrichtung ein verfahrbarer Tisch
vorgesehen werden, über welchem die Schwelkästen in unangehobenem Zustand hinweggleiten
können.
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Da beim Einfüllen der Feinkohle und deren Verdichtung Kohle neben
die Schwelkästen fallen kann, ist die die Schwelkästen tragende Tischplatte vorteilhaft
durchbrochen angeordnet, damit die überschüssige Kohle hindurchfällt und über einen
Ausfalltrichter 38 auf ein Förderband 39 gelangt, von dem aus sie zum Bunker
zurückgeführt wird.
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Die durch die Abb.8 bis 17 dargestellte Anordnung ermöglicht eine
weitere Steigerung der Leistungsfähigkeit, ohne daß ein,. Vermehrung der anzuwendenden
Entleerungs-und Füllungseinrichtungen sowie der Bedienungsmannschaften nötig ist.
Es wird dadurch eine nicht unwesentliche Einsparung an Anlage- und Betriebskosten
erreicht. Diese Anordnung ermöglicht ein völlig selbsttätiges Arbeiten der Gesamtanlage
unter Einsparung von Bedienungsmannschaften.
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Abb.8 stellt die selbsttätige Entleerungs-und Beschickungseinrichtung
im Längsschnitt nach der Schnittlinie A-A der Abb. 9, die Abb. g eine Draufsicht
nach der Linie 13-B des Längsschnittes, Abb. to eine Seitenansicht gegen die selbsttätige
Fördereinrichtung für die leeren Joche sowie gegen eine der Hub- bzw. Senkvorrichtungen
vor der Entleerungs- und Füllvorrichtung und gegen die auf dem selbsttätig bewegten
Gleit- bzw. Rollfeld zur Abkühlung abgestellten Joche dar. Die übrigen Abbildungen
betreffen Einzelteile in vergrößertem Maßstab.
Der Arbeitsvorgang
der Anlage verläuft in folgender Weise: Die aus dem Ofen 40 (Abb. 9) entnommenen,
mit geschwelten Kästen besetzten Joche 43s werden vermittels eines Kranes auf das
rechts vom Ofen laufende Förderband 41 zur Abkühlung und zur langsamen Beförderung
gebracht. Von diesen Jochen 43s wird nun eine gewisse Anzahl (im Beispie14) mittels
einerKrananlage 44 (Abb. io) auf die Hub- und Senkvorrichtung 45 gebracht, in der
die Entleerung der Joche vermittels elektrisch oder durch Druckluft betätigter Druckvorrichtungen
46 (Abb-. 8, 9) erfolgt. Nachdem die Joche alle gleichzeitig nach absatzweisem,
selbsttätigem Heben der Hubplatte um j e eine Schwelkastenhöhe vollständig entleert
sind, werden sie an die vier leeren Gehänge der Krananlage 44 angehängt und
durch Verfahren des Kranes auf das Förderband 47 (Abb. 9, io) zur Beförderung an
die entgegengesetzte Seite der ntleerungs-und Beschickungsvorrichtung gebracht.
Gleichzeitig werden weitere bereits vorher eingehängte, mit Schwelkoks gefüllte
Joche .43s auf die Hub- und Senkvorrichtung 45 befördert. Die aus den Jochen herausgeschobenen,
eng aneinandergelegten Schwelkästen 5o wandern nun unter dem Druck der Ausstoßvorrichtung
46 zunächst über eine noch zu erläuternde Entleerungsvorrichtung 8o (Abb. 8), Reinigungsvorrichtung
58 und Füllvorrichtung 59 der Stelle zu, wo sie wieder in die entleerten Joche eingeschoben
werden.
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Die Beladung der Joche mit den mit Feinkohle gefüllten Schwelkästen
erfolgt nämlich in umgekehrter Weise wie die Entleerung, indem in die auf der Hub-
bzw. Senkvorrichtung 48 stehenden Joche durch die Fördervorrichtung ein Kästen nach
dem anderen eingeschoben wird, nachdem die Joche je um Schwelkastenhöhe gesenkt
worden sind. Nach erfolgter Belegung mit den mit Feinkohle gefüllten Schwelkästen
werden die Joche 43 durch eine gleichartige Krananlage auf das Förderband 49 (Abb.9)
abgesetzt, das die gefüllten Joche der Ofenanlage zuführt. Gleichzeitig mit dem
Herübernehmen der gefüllten Schweljoche 4.3f auf die Fördervorrichtung 49 findet
ein Herübersetzen von weiteren leeren Jochen 43 von dem Förderband 47 auf den Hub-
bzw. Senktisch 48 statt.
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Damit ein Verschieben der einzelnen für die Füllung bzw. Entleerung
bestimmten vier Joche untereinander nicht zu erfolgen braucht, wird für den Abstand
der Joche auf den Fördervorrichtungen 41, 47 und 49 sowie den Abstand der einzelnen
Joche auf der selbsttätig betriebenen Entleerungs- und Beschickungsvorrichtung genau
der Abstand der einzelnen Retorten 40 in dem Schwelofen aufrechterhalten. Die zur
Sicherung dieser Entfernung beim Aufsetzen der Joche auf die Hubplatten angewandten
einfachen Hilfsmittel sind in der Zeichnung nicht dargestellt. An Stelle der beispielsweise
angenommenen eierfachen Entleerungs- und Beschickungsvorrichtung kann diese in jeder
beliebigen Größe gewählt werden. Bedingung ist jedoch, daß doppelt so viel Gehänge
vorhanden sind als gleichzeitig zur Entleerung bzw. Beschickung kommende Joche.
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Die aus den Jochen 43 vermittels der Ausdrückvorrichtung 46 ausgestoßenen
Schwelformkästen 50 gelangen zuerst auf einen mit Lagerschildern versehenen
kippbaren Rahmen 51 (Abb. 8), der mit den angrenzenden Teilen vergrößert in Abb.
i i dargestellt ist. Damit die fest hintereinanderstehenden Schwelkästen auf dem
Entleerungstisch ein Drehen des Kipprahmens 51 zulassen, wird der die Drehbewegung
des Kipprahmens vornehmende Wellenzapfen 52 mit seinem rührungskopf 53 so gegen
einen fest:tehen#'-n schrägen Führungskopf 54 verdreht, saß bei Beginn der Drehung
ein geringes seitliches Verschieben der Rahmen 51 und damit der Schwelformkästen
5o in entgegengesetzter Richtung (nach rechts) zu den auf dem Gleittisch stehenden
Schwelformkästen stattfindet.
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Wie in Abb. 12 in weiterer Vergrößerung in einem Querschnitt durch
den Kasten dargestellt ist, wird dessen Boden mit vorstehenden Leisten versehen.
Diese schieben sich in U-förmigen Führungen 56 des um die Welle 52 drehenden Kipprahmens
51. Wie in diesem Bilde angedeutet, kann auf diese Weise der um i8o° herumschlagende
Kipprahmen 51 den Kasten 5o mitnehmen, so daß er sich entleert. Um bei .einem etwaigen
Festbacken des Schwelkokses an den Wandungen der Schwelformen ein Herausfallen derselben
unbedingt sicherzustellen, kann eine nichtdargestellte selbsttätige Klopfvorrichtung
zur Erschütterung der Kästen vorgesehen werden, oder aber es werden, wie dargestellt,
oberhalb des Entleerungstisches bzw. der Kipprahmen 5 i vier (der Zahl der Schwelkästen
entsprechend) mit Ausstoßstiften versehene Rahmen 57 (Abb. 8 und i i) vorgesehen,
durch welche ein selbsttätiges Durchstoßen der umgekippten Schwelkästen durch eine
Tiefbewegung der Stiftrahmen 57 erfolgt, wobei die Stifte die im Boden der Kästen
vorgesehenen öffnungen durchdringen.
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Da es bei stark backenden Kohlen nicht zu vermeiden ist, daß in den
Eckwinkeln am Boden der Formkästen kleine Koksreste zurückbleiben, die bei nicht
rechtzeitiger Entfernung ein allmähliches Zuwachsen der Schwelkokskästen und eine
ungenaue Formung der Koksbriketts bewirken würden,
können die entleerten
und wieder aufgerichteten Schwelkästen nach ihrem weiteren Vorschub auf der Tischplatte
55 (Abb. 8) vor der erneuten Feinkohlenfüllung einer Reinigungsbehandlung unterzogen
werden. Diese besteht darin, daß in die Formen der Schwelkästen messerartig ausgebildete
Stempel, die in einer selbsttätig bewegten heb- und senkbaren Platte 58 (.Albb.
8) vereinigt sind, hereingedrückt werden, wodurch die in den Bodenecken haftenden
Koksreste -zerdrückt und zersplittert werden. In Abb. 13 sind die in der
senkrecht beweglicher. Platte 58 eingesetzten messerartigen Stempel vergrößert dargestellt.
Die beim Niedergang der Stempel losgesplitterten Koksteilchen bleiben in losem Zustand
in den Formen liegen und vereinigen sich bei der Schwelung mit den frisch eingefüllten
Kohlen, so daß, da die losen Kokssplitterchen ein Anbacken verhüten, die Formen
bei der nächsten Entleerung vollkommen sauber sind. Durch die Druckausübung der
Stempel in den Formkästen wird neben der Zerstörung der angebackenen Koksteilchen
noch der weitere Vorteil erzielt, daß bei einem etwaigen Windschiefwerden der Schwelkästen
dieselben gleichzeitig einer gewissenAusrichtung unterworfen werden. Zwecks Reinigung
der Seitenwandungen der Formkästen können direkt hinter dem messerartigen Teil der
DruckstempelStahldrahtbürsten vorgesehen werden.
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Die auf die oben beschriebene Art und Weise entleerten vorbehandelten
Schwelkästen 5o gelangen nunmehr bei dem weiteren Vorschub unter den Füllschacht
59, um mit frischer Feinkohle gefüllt zu werden. Damit ein einwandfreies Füllen
der Kästen erfolgt, und nicht durch etwaige Brückenbildungen im Bunkerauslauf Behinderungen
eintreten, soll die Feinkohle dem Füllschacht 59 vorteilhaft nur in kleineren Mengen
durch das unter dem Kohlenbunker 6o angeordnete Beschickungsband 61 zugeführt werden.
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Um die Füllung der Schwelkästen b°im Hindurchtreten durch den Füllschacht
unbedingt sicherzustellen, kann man in dem Füllschacht 59 eine Vorrichtung in Form
von Schleuderrädern, ähnlich den in Gießereibetrieben bekannten Formsandschleudern,
vorsehen. Bei entsprechender Ausbildung dieser Schleuderräder ist es möglich, die
Kohle in den Schwelkästen so stark zu verdichten, daß ein späteres Nachpressen nicht
erforderlich ist, sondern ein einfaches Abstreifen der gefüllten Schwelkästen genügt.
In Abb. 14, welche wie Abb.8 einen Längsschnitt durch die selbsttätige Entleerungs-
und Beschickungsvorrichtung, jedoch mit veränderter Schwelkastenentleerungs- und
Beschickungsvorrichtung darstellt, ist das in dem Füllschacht 59 eingebaute Schleuderrad
62 ersichtlich. - Mit 66 ist in diesem Falle die Abstreifvorrichtung für die etwa
überfüllten Formkästen und mit Go und 61 sind auch hier der Bunkerauslauf cles Feinkohlenbunkers
sowie dasBeschickungsb :nd, über welchem an der vorderen Bunkerüaslaufwand ein Einstellschieber
63 vorgesehen ist, bezeichnet. Die abgestrichene und bei der Schleuderung vorbeifallende
Kohle wird wie bei der in Abb. 6 dargestellten Vorrichtung über einen Auffangtrichter
und ein Förderband zum Kohlenbunker zurückgebracht.
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Im Anschluß an lie Füllung der Formkästen beim Hindurchtreten derselben
durch den Füllschacht 59 gemäß Abb. 8 findet infolge des Abstandes zwischen der
Kastenoberkante und dem an der vorderen Füllrumpfw and angebrachten verstellbaren
Schieber 6.I eine Überfüllung der Schwelkästen statt. Das Einpressen der überstehenden
Kohle und die dadurch bewirkte `,`erdichtun gr bewirkt die Walze 65 oder ein selbsttätig
bewegter Druckstempel. Die nunmehr fertig gefüllten Schwelkästen gelangen in die
auf dem Hub- bz-#i-. Senktisch ,IS stehenden Tragjoche .I3f.
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Da beim Heruntersenken der ztt füllenden Joche .I3 um eine Schwelkastenhöhe
die im Joch befindlichen Schwelkästen infolge des dichten Anliegens an die noch
auf dem Tisch der Füllvorrichtung liegenden Schwelkästen die Neigung haben könnten,
sich abzuheben oder schräg zu stellen, so wird eine Einrichtung vorgesehen, die
beim Eintritt der Senkbewegung eine geringe Seitwärtsbewegung der Hub- bzw. Senkvorrichtung
.I8 bewirkt. -Dadurch werden die bereits im Joch befindlichen Schwelkästen von den
noch auf dem Fülltisch befindlichen einen"geringen Abstand bekommen und sich daher
ohne Schwierigkeit senken lassen. Das Seitwärtsbewegen 'der Hubtischplatte erfolgt
b°ispielsweise dadurch, daß diese, wie aus der Abb.8 und aus der vergrößerten Einzelteildars:ellung
der Abb. 15
hervorgeht, an einer gezahnten, senkrecht angeordneten Platte
67 vorbeigleitet, wobei entsprechend der Zahnhöhe ein seitliches Ausweichen erfolgt,
da sie durch eine Feder 69 stets angedrückt wird. Auf diese Weise wird ein Abdrücken
der Hubtischplatte beim Hereindrücken eines Schwelkastens in (las Joch vermieden.
In Ruhestellung befindet sich die Hubtischplatte68 ir_ der zwischen zwei Zähnen
liegenden Vertiefung.
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Um das Verschwelen von Kohlen in Kästen mit losem Boden, welches wegen
des starken Anbackens gewisser Kohlensorten an den Wandungen der Formen zweckmäßig
ist, zu ermöglichen, kann folgende Anordnung getroffen werden, die aus Abb. 14 und
den vergrößerten Einzeldarstellungen der Abb. r6
und 17 zu ersehen
ist. Der Schwelkasten 70 wird mit seinen seitlich vorgesehenen unteren Führungsleisten
in den Führungen 71 der feststehenden Entleerungstischplatte 55 geführt, der Boden
wird durch ein in den Ecken mit Stiften gehaltenes, im übrigen ausschwenkbares Blech
72 gebildet. Das Abschwenken der Bodenbleche 72 erfolgt in der Weise, daß die Schwelkästen
mit ihren Bodenblechen im Bereich der Schwelkoksentleerungsstelle beim Ausdrücken
aus den Tragjochen über elektromagnetisch beeinflußte Laufrollen 73 geführt werden,
welche über Heb-el7q. in Lagerstellen 75 drehbar angeordnet sind.
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Nach dem Ausschwenken der Bodenbleche 72 und Halten derselben
durch die jetzt elektromagnetisch beeinflußten Laufroller. 73 sind die Schwell:ä3ten
70 für das Herausfallen der Koksformlinge nach unten vollkommen frei, so
daß diese durch die selbsttätige Ausstoßvor r ichtung 7 6 ausgestoßen werden können.
Abb. 16 zeigt dieselbe in gehobenem, Abb. 17 in gesenktem Zustand. Um ein Reinigen
der Formkästenwandungen von etwa anhaftenden Koksrückständen zu ermöglichen, sind
die Stifte der Ausstoßvorrichtung 76 mit Stahldrahtbürsten 77 versehen, welche beim
Hindurchdrücken durch die Formkästen das Reinigen der Wandungen vornehmen.
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Nach Ausstoßen der Schwelformlinge aus <lern Formkasten wird die
Bodenplatte 72 durch Einschwenken der Tragrollen 73 wieder unter den Schwelkasten
7o gebracht.
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Eine weitere Möglichkeit für das Entleeren, der Schwelkästen mit losem
Boden würde sich auch dadurch ergeben, daß die zu beiden Seiten über die Schwelkästen
hinausragende Bodenplatte in kippbaren Führungen des Entleerungstisches festgehalten
und die Schwelkästen selbst durch seitlich angreifende Hubarme emporgehoben und
gegen die in diesem Falle feststehende Stiftplatte gedrückt werden. Damit die ausfallenden
Formlinge frei auf das unter dem Entleerungstisch laufende Förderband gelangen können,
muß der das Bodenblech tragende Rahmen kippbar angeordnet sein.
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Die beweglichen Teile der vorstehend beschriebenen Entleerungs- und
Beschickungsvorrichtung für in Formkästen zu schwelende Kohle sind untereinander
derart gekuppelt bzw. gesteuert, daß ein vollständig selbsttätiger Betrieb für das
Ausdrücken der Schwelkästen aus den Jochen, Entleeren, Füllen, Verdichten und Wiedereindrücken
der Schwelkästen in die Joche möglich ist. Auch das rechtzeitige Stillsetzen der
die Joche tragenden Gleitvorrichtungen kann durch bekannte Einrichtungen beim Anlegen
des äußersten Joches in der Endstellung selbsttätig erfolgen.