DE336280C

DE336280C - Zuendschnur

Info

Publication number: DE336280C
Application number: DE1914336280D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1913-07-02
Filing date: 1914-06-26
Publication date: 1921-04-27

Description

Zündschnur. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Zündschnur, deren explosiver Kern ganz oder teilweise aus vollkommen reinem Tetranitropentaerythrit besteht. Dieser als äußerst wirksam bekannte Sprengstoff ist bereits zu Zündsätzen verwendet, und ferner ist vorgeschlagen worden, denselben als Zusatz zu Schießpulver zu verwenden. Aber ,diese Verwendungsart nutzt ganz andere Eigenschaften aus, als für eine Zündschnur verlangt werden. Von einem als Schießpulver zu verwendenden Stoffe wird verlangt, daß die Verbrennungsgeschwindigkeit selbst dann niedrig bleibt, wenn die Spannung in der Waffe hoch ist und die Verbrennung niemals einen explosionsartigen Verlauf nimmt. Im Gegensatz dazu wird von einem Stoffe, der den Kern einer Zündschnur bilden soll, verlangt, daß die Zündung sich unter dem sehr geringen Druck, den die Hülle vertragen kann, sicher auf ihn überträgt. Es gibt übrigens nur wenige Stoffe, die für diesen Zweck in Frage kommen.
Das Tetranitropentaerythrit ist durch .die Gesamtheit seiner Eigenschatften für diese Verwendung hervorragend geeignet. Es kann leicht in vollkommen reinem Zustande erhalten werden, in welchem es seine außerordentliche Stabilität gegen Wärme und Feuchtigkeit bei großer Empfindlichkeit) besitzt, so daß es sich vorzüglich zur Herstellung geschmeidiger Zündschnüre mit Gewebeumhüllung eignet. Die bisher üblichen Sprengstoffe haben sich bekanntlich für Zündschnüre mit Gewebehülle als zuwenig empfindlich gezeigt, um sich mit genügender Sicherheit zu entzünden., und zuwenig rein, um in regelmäßiger Weise - zu verpuffen. Das Tetranitropentaerythrit gestattet, da es in völlig reinem Zustande erhalten werden kann und dabei trotzdem stabil, regelmäßig verpuffbar und leicht zündbar bleibt, die Herstellung biegsamer Zündschnüre von sicherer und regelmäßiger Wirkung. Die Herstellung dieser Zündschnüre geschieht in bekannter Weise durch Einfüllen des pulverförmigen 'Sprengstoffes in die rohrförmige Hülle nach Maßgabe ihrer Herstellung.
Will man eine Schnur mit metallischer Hülle erhalten, so wird man vorzugsweise das Tetranitropentaerythrit mit einem leichter schmelzenden Explosivstoff, beispielsweise mit Trinitrotoluol, mischen, wodurch das Füllen der Rohre erleichtert wird, die hierauf in bekannter Weise einer Streckung unterworfen werden;. Dieses Füllverfahren kann auch auf Schnüre angewendet werden, deren hauptsächlicher Explosivstoff nicht das Tetranitropentaerythrit, sondern ein anderer, ebenfalls schwer schmelzender Sprengstoff ist.
Das Tetranitropentaerythrit kann entweder allein oder In beliebigen Verhältnissen mit anderen Stoffen, wie Nitrobenzin, Nitrotoluol, Nitrophenolen und Nitroaminen, gemischt verwendet werden. Durch Änderung des Mischungsverhältnisses kann man eine ganze Reihe von Stärken und Empfindlichkeiten erhalten und in- weiten: Grenzen die Eigenschaften der Zündschnüre@verändern, die von völliger Stabilität- gegen Wärme, Feuchtigkeit usw. sind. _,

Claims

PATENT-AN spR'ÜcHE: i. Zündschnur für -die augenblickliche Übertragung des Feuers; -dadurch gekennzichnet, daB .der Kern der Schnur, deren Umhüllung aus Stoff oder Metall bestehen .kann, hauptsächlich von vollkommen reinem Tetranitropentaerythrit gebildet wird.
2. Verfahren zur Herstellung einer Zündschnur nach Anspruch i mit Metallumhüllung, dadurch gekennzeichnet, daB dem Tetranitropentaerythrit ein leichter schmelzbarer anderer Explosivstoff beigegeben wird-, um das Füllen der Rohre vor dem Strecken zu erleichtern.