-
Motorrad mit Gangschaltgetriebe
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Motorrad mit Gangschaltgetriebe,
dessen Betatigung durch einen an einer Welle befestigten Fußschalthebel erfolgt,
wobei die Schaltwelle mit Schaltelementen des Getriebes in Verbindung steht.
-
Ein solches gattungsgemäßes Motorrad einschließlich Schaltgetriebe
und der Fußschaltbetätigung entspricht den heutigen Standartausführungen. Die Betatigung
des Gangschaltgetriebes erfolgt dabei durch eine eindimensionale Schwenkbewegung
des Fußschalthebels wobei die Gänge über eine Leerlaufstellung von 1 bis 5 bzw.
6 geschaltet werden können. Zwar gibt es bei dieser Schaltung nach Art eines Schrittschaltwerkes
Schalterleichterunganzeigen, die die Leerlauf- und die verschiedenen Gangstellungen
anzeigen; es ist jedoch nur möglich aus den beiden, der Leer laufstellung benachbarten
Gangstellungen direkt in den Leerlauf zu schalten Ansonsten kann der Fahrer entsprechend
der Schrittschaltbewegung, z.B vom 6. Gang unter Zwischenschaltung der Gange 5 bis
2 die Leerlaufstellung erreichen. Dies ist insbesondere im Bereich von Schnellstraßen,
die mit Ampelanlangen ausgerüstet sind, lästig, da das Fahrzeug beim Fahren z. B.
im vierten Gang nicht durch direstes Schalten in den Leerlauf ausrollen kann, sondern
ein mühsames Herunterschalten notg ist Weiterhin ist dabei auch kein freies Schaltende
z.B. vom zweiten Gang di-
rekt in den vierten Gang o.dgl. möglich,
da entsprechend der Schrittfolge immer von einem Gang zum andern Gang geschaltet
werden muß.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es.daher, diese Nachteile zu
beheben und ein freizügiges und beliebiges Schalten zu ermöglichen.
-
Gelöst wird die Aufgabe der Erfindung dadurch, daß die Betätigung
des Gangschaltgetriebes durch zweidimensionale Bewegung des Fußschalthebels erfolgt,
wobei die Schwenkbewegung des Fußschalthebels um die Wellenachse einer Schaltbewegung
in der Leerlaufgasse und die Querbewegung des Fußschalthebels in Richtung der Wellenachse
einer Schaltbewegung in den Ganggassen und umgekehrt entspricht.
-
Wird die Schaltung nach dem erstgenannten Schema ausgeführt, so wird
durch eine Querbewegung des Fußes in der einen Bewegungsrichtung die Gänge 1, 3,
5 usw. geschaltet werden, während der Querbewegung in der entgegengesetzten Richtung
die Gänge 2, 4 usw. zugeordnet sind. Der Bewegung des Fußes entsprechend der Schwenkbewegung
des Fußschalthebels um die Wellenachse ist eine Schaltbewegung entlang der Leerlaufgasse
von den Schaltgassen der Gänge 1 - 2 3 - 4, 5 - 6 usw. zugeordnet. Durch diese Ausgestaltung
ist es'in vorteilhafter Weise möglich, aus jedem Gang unter Umgehung der übrigen
Gänge die Leerlaufschaltstellung zu erreichen und atfch beliebige Gänge zu überspringen.
Der Fahrer kann Z.B. aus dem fünften Gang in Leerlaufstellung schalten, das Motorrad
ausrollen lassen und ggf. nach Umschalten der Ampel bei einer bestimmten Geschwindigkeit
den zweiten Gang einlegen und weiterfahren.
-
Selbstverständlich können auch die Bewegungszuordnungen umgekehrt
ausgeführt sein. Das heißt, der Schwenkbewegung
des Fußschalthebels
können die Gangschaltgassen und der Querbewegung kann die Leerlaufgasse zugeordnet
sein. Es sei darauf hingewiesen, daß die Erfindung nicht auf eine spezielle Ausgestaltung
des Fußschalthebels, der Welle u.dgl. beschränkt ist, sondern daß es prinzipiell
darauf ankommt, die zweidimensionale Schaltmöglichkeit bei der Fußschaltung zu benutzen.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn das äußere Ende des Fußschalthebels eine schlaufenförmige
Ausnehmung aufweist, in die der Vorder schuh des Fahrers hineinreicht, damit die.zweidimensionale
Bewegung des Fußes voll auf den Schalthebel übertragen wird. Anstelle der schlaufenförmigen
Ausnehmung kann am äußeren Ende des Fußschalthebels auch ein doppel U-förmiger Bügel
befestigt sein, in dessen beiden Ausnehmungen der Sorderschuh des Fahrers sowohl
von oben als auch von unten hineinreicht.
-
Zum leichteren Auffinden der Ganggassen kann der Fußschalthebel in
Richtung der Leerlaufgasse federbelastet ausgebildet sein, so daß der Fußschalthebel
zu einer Ganggasse, z.B. der Gasse 3-4, selbsttätig zurückkehrt, so daß durch eine
Schwenkbewegung in der einen Richtung, z.B. die Gasse 1-2, und durch eine entgegengesetzte
Schwenkbewegung, z.B. die Gasse 5-6, zu erreichen ist.
-
Eine gute Übertragungsmöglichkeit zwischen Fuß und Fußschalthebel
ergibt sich auch dann, wenn der Fußschalthebel als Sc'hwenkhebel mit zwei äußeren
Enden ausgebildet und Bügel für den Vorderschuh und den Absatz des Fahrers aufweist.
-
Es sei auch darauf hingewiesen daß der Fußschalthebel nicht unbedingt
direkt an der in das Gangschaltgetriebe hineinragenden Welle befestigt sein-muß.
Es ist genauso möglich, die Übertragung von dem Fußschalthebel oder einer Pußschaltplatte
über Gelenke und Gestänge zu übertragen,
so. daß auch insbesondere
für die Querbewegung des Fußes in Richtung der Wellenachse'Hebel zwischengeschaltet
sein können, die eine Xnderung des Ubersetzungsverhältnisses ermöglichen. Dabei
kann die Ubertragung der Bewegungen von Fuß schalthebel zum Gangschaltgetriebe indirekt
mechanisch (wie weiter oben ausgeführt über Zwischengestänge) oder mechanisch-hydraulisch
(wie bei Bremsen- und Kupplungsbetätigungen bei Kraftfahrzeugen) oder auch elektromechanisch
erfolgen. Es ist nämlich denkbar, daß eine Querbewegung, eingeleitet am Ende des
Fußschalthebels zu Schwergängigkeit an der Welle führt, so daß ein Zwischengestänge
bzw. eine Gestängeaufteilung auf die beiden Bewegungsrichtungen von Vorteil sein
kann.
-
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnungen verwiesen,
in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung vereinfacht dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitetansicht eines Motor rades mit nicht näher dargestelltem Motor
und Getriebe, Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Motors mit Getriebe, die zu
einer Baueinheit zusammengefügt sind, Fig. 3 eine Ansicht eines Fußschalthebels
gemäß Pfeil X in Fig. 2, Fig. 4 die Ansicht eines Fußschalthebels wie Fig. 3, jedoch
in modifizierter Ausführung, Fig. 5 ein Schaltschema für ein Gangschaltgetriebe
mit sechs Gängen aus der Sicht des Pfeil X in Fig. 2 und Fig. 6 ein Schaltschema
entsprechend Fig. 5 mit einer anderen Anordnung der Leerlaufgasse und der Schaltgassen.
-
In Fig. 1 ist mit 1 allgemein ein Motorrad bezeichnet, das nicht näher
dargestellt einen Motor und ein-Gangschaltgetrieb aufweist. Die Schaltung der Gänge
erfolgt über einen mit 2 bezeichneten Fußschalthebel.
-
Wie insbesondere Fig. 2 zu entnehmen ist, ist der Motor 3 und das
Gangschaltgetriebe 4 zu einer Baueinheit zusammengefaßt. Der Fußschalthebel 2 ist
dabei an einer in das Gangschaltgetriebe E hineinragenden Welle 5 über einen Klemmkopf
6 befestigt. An den Klemmkopf 6 schließt sich ein Arm 7 an, an dessen freien Ende
ein mit 8 bezeichneter Doppel-U-Bügel befestigt ist.
-
Der in Fig. 3 aus der Blickrichtung X dargestellte Fußschalthebel
2 ist identisch mit dem von Fig. 2 und weist daher die gleichen Bezugszeichen auf.
Bei dem Fußschalthebel gemäß den Fig. 2 und 3 ist der Doppel-U-Bügel dem Vorderschuh
eines Motor radfahrers angepaßt, so daß der Fahrer den Fußschalthebel aus einer
Null-Lage in beide Schwenkrichtungen (Drehung um die Welle 5) und auch in Querrichbung
(längs zur Welle 5) beliebig bewegen kann. Es sei schon hier erwähnt, daß der Doppel-U-Bügel
aus Sicherheitsgründen aus einem weichen elastischen Material, wie Gummi, Kunststoff
o.dgl., hergestellt ist, so daß kein sicherheitsgefährdendes Element vorliegt. Dies
trifft auch für andere Ausgestaltungen des Fußschalthebels bzw. dessen Endes zu.
-
Die in Fig. 4 dargestellte Lösung des Fußschalthebels 2 unterscheidet
sich dadurch, daß an dem freien Ende des Hebels nicht ein Doppel-U-Bügel, sondern
ein einfacher U--förmiger Bügel 9 befestigt ist, wobei die freien oberen Enden des
U förmigen Bügels 9 mittels eines elastischen Elements 10 miteinander verbunden
sind. Durch diese Ausge-
staltung gemäß Fig. 4 wird der Vorderschuh
des Motorradfahrers vollständig umschlossen und daher alle Bewegungen problemlos
übertragen.
-
Die Schaitschemen nach Fig. 5 und 6 sind in sich verständlich und
geben aus der Blickrichtung des Pfeils X in Fig.
-
2 die Bewegung des Doppel-U-Bügels 8 bzw. des U-förmigen Bügeis 9
wieder. Zu bemerken ist, daß in vorteilhafter Weise durch Federbelastung des Fußschalthebels
2 dieser in der den Punkten 11 entsprechenden Zentrallage der Schaltschemen gehalten
bzw. in diese zurückgeführt wird, so daß der Fahrer aus diesen heraus in einfacher
und vorteilhafter Weise schnell und sicher alle Gänge erreichen kann. Zu erwähnen
ist, daß selbstverständlich auch bei dieser Ausführung im Blickbereich des Fahrers
ein Anzeigeelement angeordnet sein kann, das die jeweilige Lage des Fußschalthebels
in dem Schaltschema oder dem jeweils eingelegten Gang einschließlich Leerlauf anzeigt.