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Endlos-Anordnung von Formularsätzen
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Die Erfindung betrifft eine Endlos-Anordnung von Formularsätzen entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Für die steigende Zahl von Arbeitsplatzdruckern, die dezentral angeordnet
sind und über EDV-Anlagen an Bildschirm-Arbeitsplätzen betrieben werden, sind nicht
nur Endlos-Formulare, sondern auch Endlos-Anordnungen von Formularsätzen erforderlich.
Diese bestehen aus mehreren übereinander angeordneten durchgehenden Bahnen, die
am Formularrand durch eine Heftung miteinander verbunden sind. Schwierigkeiten entstehen
hierbei, wenn stärkere Durchschreibesätze verarbeitet werden sollen.
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Die Durchschlagkraft der Arbeitsplatzdrucker reicht im allgemeinen
für Sechs- bis Siebenfach-Sätze aus. Die eigentlichen Schwierigkeiten entstehen
- bedingt durch die Konstruktion der Formularführung - beim Lauf, d.h. beim Transport
der Formularsätze durch das Schreibwerk. In der Formularführung wird der Formularsatz
meist über Stacheltraktoren eingezogen, an der Druckstelle um eine Schreibwalze
gelenkt und an einer anderen Stelle durch einen Stacheltraktor herausgeführt. Der
Winkel der Umlenkung zwischen den beiden Traktorführungen beträgt teilweise über
1800.
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Bedingt durch diese starke Umlenkung durchläuft die untere, an der
Schreibwalze anliegende Papierbahn einen kürzeren Weg als die oberen Bahnen des
Formularsatzes. Da die Endlosbahnen aus herstell-und meßtechnischen Gründen alle
gleich lang aefertigt werden, verschieben sich die unteren Bahnen nach einigen Formularlängen
so weit, daß die Randlöcher verdeckt sind und der Formularsatz aus der Traktorführung
herausspringt. Es kann sich ferner auf, vor oder hinter der Schreibwalze ein Wulst
bilden, der die Bahnen entheftet und ein seitliches Verlaufen zur Folge hat.
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Die bisher bekannten, nachstehend erläuterten Abhilfe-Möglichkeiten
sind alle mit erheblichen Mängeln behaftet.
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Eine erste, naheliegende Möglichkeit besteht darin, nur Formularsätze
mit einer geringen Zahl von Durchschlägen zu verwenden. Bei einem Durchschlag fällt
die oben erläuterte Verschiebung nicht ins Gewicht, bei zwei Durchschlägen ist sie
unter günstigen Bedingungen gerade noch erträglich. Der augenscheinliche Nachteil
dieser Lösung besteht darin, daß eine oder zwei Kopien nur selten ausreichen. Der
Ausweg, den Formularsatz mehrmals zu schreiben, ist offensichtlich sehr unwirtschaftlich
und bringt zudem die Gefahr mit sich, daß Abweichungen zwischen den einzelnen Formularsätzen
auftreten.
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Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Satzverbindung zu verstärken.
So hat man anstelle der preiswerten und leicht lösbaren Crimplock-Heftung (krallenartige
Einstanzungen am Formularrand) die teuerere und schwerer lösbare Multiflex-Heftuna
vorgesehen, bei der durch ein größer gestanztes Randloch ein schmaler Streifen aus
Selbstklebepapier gezogen und auf das erste und letzte Blatt des Formularsatzes
geklebt wird.
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Diese Multiflex-Heftung verhindert jedoch das Verschieben nicht, sondern
setzt ihm nur einen etwas größeren Widerstand entgegen. Oft muß man die Multiflex-Heftung
noch einmal zusätzlich in Gegenrichtung anbringen. Damit wird dann die Verschiebunq
noch weiter verringert und das Heraussprinqen aus der Formularführung verhindert;
der oben erwähnte Wulst und die hierdurch bedingte Standverschiebund des Druckbildes
bleiben aber. Es entstehen ferner Falten, die das Aussehen beeinträchtigen und die
Weiterverarbeitung behindern. Da ferner die Papierschlaufen beim Trennen der Bahnen
zerrissen werden müssen, ist das Trennen der mit Multiflex verbundenen Endlossätze
viel aufwendiger als das Trennen einer Crimplock-Heftung.
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Eine weitere bekannte Lösung besteht in der Verwendung von Trägerbahnsätzen.
Sie bestehen aus einer endlosen Trägerbahn, auf die jeweils Einzelsätze aufgeklebt
sind. Dadurch wird ein Aufbauschen verhindert. Der Nachteil einer Standverschiebung
des Druckbildes auf den untereinander liegenden Durch-
schlägen
bleibt jedoch vorhanden. Hinzu kommt, daß sich die Trägerbandsätze nur mit so großen
Standtoleranzen im Aufdruck fertigen lassen, daß sich eine Aufteilung der Vordruckfläche
durch Linien verbietet, es sei denn, man hätte Toleranzen von + 2 mm oder mehr zur
Verfügung.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung der
geschilderten Mängel eine Endlos-Anordnung von Formularsätzen so auszubilden, daß
auch bei einer Vielzahl übereinander angeordneter Bahnen die Bildung eines Wulstes
bei der Beschriftung im Drucker vermieden wird, keine Standverschiebung des Druckbildes
auftritt und auch bei Verwendung einer leicht lösbaren Heftung (wie der Crimplock-Heftung)
keine Gefahr einer Entheftung im Drucker besteht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kombination folgender
Merkmale gelöst: a) die Länge der einzelnen Bahnen ist gleichmäßig gestuft, wobei
zwischen der obersten, längsten Bahn und der untersten, kürzesten Bahn folgender
prozentuale Längenunterschied besteht: V d.U.K + 2#d#U#(1-K) r E wobei bedeuten:
d
= Dicke aller Bahnen des Formularsatzes von der ersten bis einschließlich der vorletzten
i3&hn (in mm) U = Umschlingung der Schreibwalze (in %) r = Radius der Schreibwalze
(in mm) E = Einspannlänge (in mm) V = Längenunterschied zwischen der obersten und
untersten Bahn (in %) K = Reibungskoeffizient (kann Werte zwischen 0 und annehmen)
b) die übereinander angeordneten Bahnen sind derart geheftet, daß - unter gleichmäßiger
Verteilung des gesamten Längenunterschiedes auf die einzelnen Formularsätze - die
Trennungslinien zwischen aufeinanderfolgenden Formularsätzen für alle Bahnen übereinander
liegen.
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Unter der oben genannten Einspannlänge E ist die Länge der im Drucker
eingespannten Formularbahn zu verstehen, und zwar beginnend mit dem Punkt, an dem
die Bahnen erstmals paßgenau übereinander liegen müssen, bis zu dem Punkt, an dem
dies letztmals der Fall sein muß. Anhand von Fig.3 wird noch im einzelnen erläutert,
welche Länge bei den verschiedenen Arten von Formularführungen als Eins^annläne
anzusehen ist.
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Die in der obigen Formel genannte Umschlingung U (ausgedrückt in %
von 360°) ist der Winkel, der zwischen dem Punkt der ersten Berührung der Formularbahn
mit der Schreibwalze und dem Punkt der letzten Berührung gebildet wird.
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Der Reibungskoeffizient K kann je nach Verhältnissen Werte zwischen
0 und 1 annehmen. Dabei bedeutet 1 extrem hohe Reibung (feststehende Schreibwalze,
feste Verheftung, rauhe Papiere) und 0 extrem geringe Reibung (mitlaufende Schreibwalze,
ohne Heftung, extrem glatte Papiere).
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Im Einzelfall wird der Reibungskoeffizient K aus Tabellen entnommen,
die durch Versuche ermittelt wurden.
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Wie man aus der oben genannten Formel für den prozentualen Längenunterschied
zwischen der obersten, längsten Bahn und der untersten, kürzesten Bahn entnimmt,
ist die Verlängerung umso größer, je kleiner die Einspannlänge und der Radius der
Schreibwalze und je größer die Umschlingung der Schreibwalze und die Dicke der Papiere
ist. Die Verlängerung ist ferner umso größer, je kleiner der zu berücksichtigende
Reibungskoeffizient K ist.
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Die erfindungsgemäß vorgesehene Variation der Länae der einzelnen
Bahnen stört nicht beim Abstapeln der Formularsätze im Zick-Zack-Stapel. Hierbei
wird die Längenänderung in jedem Außenfalz wieder ausgeglichen.
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Ein gewisses Problem ist dagegen das Zusanmentragen der Bahnen bei
der Herstellung der Endlos-Anordnung von Formularsätzen sowie das Anbrinqen der
Satzverbindung (Heftung am Formularrand).
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Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung betrifft daher eine Vorrichtung
zur Heftung der Bahnen der erfindungsgemäßen Endlos-Anordnung von Formularsätzen.
Diese Vorrichtung ist durch die Merkmale des Anspruches 2 gekennzeichnet.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen Fig.1 und 2 Schemadarstellungen zur Erläuterung der erfindungsgemäßen
Endlos-Anordnung von Formularsätzen, Fig.3 eine Prinzipdarstellung verschiedener
Formularführungen in Arbeitsplatzdruckern, Fig.4 eine Schemadarstellung einer Vorrichtung
zur Heftung der Bahnen der erfindungsgemäßen Endlos-Anordnung von Formularsätzen.
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Fig.l zeigt eine erfindungsgemäße Endlos-Anordnung 1 von Formularsätzen
vor der Heftung. Sie besteht aus mehreren übereinander angeordneten durchgehenden
Bahnen 2a bis 2k, wobei die Dicke, gerechnet von der obersten Bahn 2a bis zur zweit-untersten
Bahn
2i mit d bezeichnet ist.
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Die Länge der einzelnen Bahnen 2a bis 2k ist gleichmäßig gestuft,
wobei zwischen der obersten, längsten Bahn 2a und der untersten, kürzesten Bahn
2k ein prozentualer Längenunterschied V besteht.
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Fig.2 veranschaulicht die Endlos-Anordnunq 1' in gehefteten Zustand.
Die einzelnen Formularsätze sind mit 1a bis im bezeichnet, die Trennungslinien zwischen
aufeinanderfolgenden Formularsätzen mit 3a bis 3n. Wie man aus der schematischer
Darstellung der Fig.2 erkennt, sind die übereinander angeordneten Bahnen 2a bis
2k derart geheftet, daß die Trennungslinien 3a bis 3n zwischen aufeinanderfolgenden
Formularsätzen für alle Bahnen genau übereinander liegen. Dies bedeutet, daß der
gesamte Längenunterschied V des Formularsatzes (vgl. Fig.1) beim Heften gleichmäßig
auf die einzelnen Forrnularsätze 1a bis im verteilt wurue. Da der Längenunterschied
V in der Größenordnung weniger Prozent liegt, ist er in der schematischen Darstellung
der Fig.2 nicht erkennbar.
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In Fig.3 sind in schematischer Form die verschiedenen gängigen Formular
führungen in Arbeitsplaezdruckern dargestellt, wobei die in der Verl2ngerungsformel
zu berücksichtiqende Einspannlänge E dargestellt ist.
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Im einzelnen zeigen - die Fig.3a bis 3d Formularführungen mit Trakteren
4, Druckwalzen 5 und Andruckrollen 6, - und die Fig.3e und 3f Formularführungen
rit einer Stachelwalze 7 und Andruckrollen 6.
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Unter Berücksichtigung der verschiedenen Geräteeinstellungen gibt
es im einzelnen folgende Varianten: Umschlingungs- Variante $Geräteeinstellung winkel
Fig.3a 1800 a Druckwalze rest b Druckwalze beweglich C Druckwalze beweglich mit
Andruckrollen Fig.3b 1350 a Druckwalze rest e Druckwalze beweglich Druckwalze bewelich
mit Andruckrollen (Einspannlänge ist hier mit E' bezeichnet) Fig.3c 450 q Druckwalze
fest mit Bürstenbremse h Druckwalze beweqlich mit Pür stenbremse
Umschlingungs-
Variante Geräteeinstellung winkel Fig.3d 135° i Druckwalze fest j Druckwalze beweqlich
Fig.3e 180° k mit Bremsröllchen l mit Andruckrollen Fig.3f 130° m mit Bremsröllchen
n mit Andruckrollen Zur Erläuterung der Erfindung mögen folgende Zah'enbeispiele
für die Formularführungen a, 1 und h dienen, wobei jeweils typische Werte für den
Peibungskoeffizienten K angenommen wurden: Variante a Variante l Variante h r =
20 mm r = 20 mm r - 20 rim d = 1 mm d = 1 mm d = 1 mm U = 50% U = 50% tl = 12,5-E
= 250 mm E = 50 mm E = 170 mm K = 0,5 K = 0,9 K = 0,4 Verlängerung V jeweils für
das oberste Blatt: 1,87% 2,35% 0,52% Fig.4 veranschaulicht in schematischer Form
eine Vorrichtung zur Heftung der 3ahnen einer erfindungsgemäßen Endlos-Anordnung
von Formularsätzen.
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Sie enthält eine von der Endlos-Anordnung teilweise umschlungene Auflagewalze
8, mit aer eine Heftwalze 9 zusammenwirkt. Ferner sind auf der Einlauf- und Auslaufseite
der Auflagewalze 8 zwei Transportorgane 10, 11 in Form von Stacheirädern angeordnet.
Diese Transportorgane 10, ,? sind in Richtung der Doppelpfeile 12, 13 schwenkbar,
so daß ihre Relativlage bzw. ihr Abstand einstellbar ist. Dadurch läßt sich der
Winkel, unter dem die Endlos-Anordnung 1 die Auflagewalze 8 umschlingt, auf den
gewünschten Wert einstellen.
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Die über das Transportorgan 10 zulaufenden Bahnen 2a bis 2k werden
durch die Heftwalze 9 am Formularrand geheftet und nach dem Transportor;n 11 in
einem Zick-Zack-Stapel 14 abgelegt. Je nach der gewählten Verlängerung. V (.h. dem
Langenunterschied zwischen der obersten Bahn 2a und der untersten Bahn 2k) wird
der Umschlinguncrswinkel der Auflagewalze 8 mittels der verstellbaren Transportorgane
10, 11 so eingestellt, daß die Trennunqslinien zwischen den aufeinanderfolgenden
Formlarsätzen für alle Bahnen genau übereinander iegen.
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Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Endlos-Anordnung von Formularsätzen
wird die Druckmaschine jeweils genau auf die Formularlänge der einzelnen Bahn eingestellt
(beim Drucken der später übereinander liegenden Bahnen 2a bis 2k unterschiedlicher
Länge erfolgt somit jeweils eine
Korrektur der Einstellung der
Druckmaschine). Dies kann in einfacher Weise beispielsweise mittels einer Meßschiene
von ca. 3 m Länge aus Metall erfolgen, die am einen Ende Stifte zum Aufnehmen der
Rand lochung und am anderen Ende nach genau 10 Vordrucken in 12" Höhe (Normformat)einen
Ü das Zehnfache gedehnten Maßstab enthält, an dem dann die Länge abgelesen werden
kann.