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Federnder Reifen. - Die Erfindung betrifft den bekannten Radreifen,
der aus einem elastischen, schalldämpfenden, auswechselbaren, auf einer federnden
Felge gelagerten Laufring besteht. Der Reifen ist für Last- und Personenkraftwagen
bestimmt, kann aber auch in vereinfachter; leichter Ausführung bei Fahrrädern Anwendung
finden.
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Gemäß der Erfindung wird die Elastizität des Laufringes durch Lamellenfedern
erzielt, welche stufenweise nacheinander in Wirkung treten und teils normal, teils
unter einem Winkel von 45' zur mittleren Radebene angeordnet sind sowie gleichzeitig
bei Berührung mit der Fahrbahn unter einem Winkel von 45' geneigt zu derselben liegen,
wobei die Zwischenräume zwischen den Federn mit einem geräuschdämpfenden Material,
z. B. Drehspänen, Drahtbündeln, welche bürstenartig hervorstehen, Gummi oder drahtumwickeltem
geteerten Filz o. dgl., ausgefüllt sind. hTach der Erfindung werden ferner die Lamellen
mit ihrer Bettung seitlich von zwei Scheiben zusammengehalten, welche in federnde
Zungen endigen und sie mit diesen klauenartig umfassen und hierdurch den Laufring
vervollständigen. Infolge dieser Anordnung kann der Laufring nicht nur stufenförmig
radial nachgeben, wenn er auf Unebenheiten auf der Fahrbahn trifft, sondern er wird
auch an der jeweiligen Berührungsstelle mit der Fahrbahn nach der Seite verbreitert,
so daß dadurch gleichzeitig eine Sicherung der Fahrrichtung und ein Schutz vor seitlichem
Gleiten gegeben ist.
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Die Benutzung von federnden Lamellen bei der Herstellung elastischer
Radreifen ist an sich nicht neu. Diese sind beispielsweise in Verbindung mit einer
starren Felge bekannt, doch liegen sie nicht im Laufringe. Auch tangential im Laufringe
angeordnete, an der starren Felge befestigte federnde Lamellen sind bereits verwendet.
Es ist ferner an, sich bekannt, die im Laufring liegenden Federn in Gummi, Filz
oder anderen schalldämpfenden Stoffen einzubetten.
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Auf der Zeichnung ist der Laufring beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigt Fig. i einen Querschnitt desselben mit seiner schaubildlichen Ansicht und
Fig. a seine teilweise Seitenansicht bei einem Rade für Kraftwagen.
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Der Laufring wird aus zwei oder mehreren symmetrisch zur Mittelebene
liegenden gewellten Lamellenfedersystemen e, f und einem zentralen System
von Blattfedern k gebildet, von denen erstere unter einem Winkel von 45' schräg
zur Mittelebene, letztere normal zu derselben liegen und außerdem mit Bezug auf
die Fahrtrichtung so geneigt angeordnet sind, daß sie bei Berührung mit der Fahrbahn
sämtlich einen Winkel von 45' bilden. Die Blattfedern 1z sind in einem U-förmigen
Ringe i gelagert, während die seitlich- zu ihnen liegenden, am unteren Ende vereinigten
Lamellenfedern e und f der äußeren Lamellenfedersysteme auf eine Wellenbiegung der
inneren Verstärkungsfelge h aufstoßen und durch diese abgestützt sind. Die Zwischenräume
a, b und c zwischen den einzelnen Lamellenfedern sind mit einem rauhen Material,
z. B. aus Drahtspänen, bürstenartig vorstehenden Drahtbündeln, Gummi oder drahtumwickeltem
geteerten Filz o. dgl., ausgefüllt, welches, wenn es nicht, wie Gummi, in sich elastisch
ist, durch die Bewegung der Lamellen mitgenommen wird. Der so gebildete
Laufring
wird von zwei Scheiben d klauenartig umfaßt und durch Schraubenbolzen l zu einem
Ganzen vereinigt. Die Scheibenringe d sind am inneren Ende geschlossen, laufen nach
oben in federnde Lamellen aus und umfassen auf beiden Seiten die Laufdecke klauenartig,
wobei sie mit ihrem oberen Ende auf der federnden Außenfelge g und mit ihrem unteren
Ende auf der federnden Innenfelge k aufreihen, so daß sie an der Druckstelle der
Laufdecke seitlich nachgeben und diese sich verbreitern kann. Die Außenfelge g,
welche am oberen und unteren Ende massiv geschlossen und nur in ihrem mittleren,
ausgebauchten, gewellten Teile lamellenartig gestaltet ist, stützt sich auf einen
Auf-, Satzrand n der Grundfelge (Radfelge) in und ist an dieser mittels Bolzen
o befestigt. Die Innenfelge k greift mit ihrem oberen Ende zwischen die Außenfelgen
d und g, so daß ihre Lage zu diesen durch den Bolzen l gesichert ist. Die unteren
freien Enden der Innenfelge liegen entweder gegen eine Kröpfung q der Außenfelge
g an oder greifen, wie punktiert angedeutet, wenn ihre Windungen steiler ausgebildet
sind, in eine in der Mitte der Grundfelge vorgesehene Nut r, wodurch sie ebenfalls
abgestützt sind. Sowohl die Außenfelge g als die Innenfelge k sind lamellenartig
ausgebildet, doch liegt in normaler, unbelasteter Stellung die Welle der Innenfelge
k gegen die Außenfelge g nicht an.
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Die Wirkungsweise ist folgende Die beim Fahren entgegentretenden Unebenheiten
werden durch die den Boden zuerst berührenden Federzungen k und ihre Einbettung
so weit abgefangen, bis die. niedergebogenen Zungen k und ihre Füllung einesteils
den Druck in der Fahrrichtung des Radlaufes, andernteils in Gemeinschaft mit ihrer
Einbettung oder Füllung seitlich auf die Lamellen der Systeme e und f stufenweise
verteilen und diese von der Mitte nach außen drängen. Hierdurch wird an der Berührungsstelle
mit der Fahrbahn die Laufdecke verbreitert und in Verbindung mit der in der Fahrrichtung
stetig exzentrisch nachgebenden Federung eine Sicherung der Fahrtrichtung erreicht;
gleichzeitig werden aber auch die ringförmigen Scheiben d niedergedrückt, so daß
sie auf die Außenfelge ä und die Innenfelge lt einwirken und beide in radiale Schwingungen
versetzen. Diese federnden Schwingungen wirken auch auf die Laufdecke zurück, wodurch
auch deren durch die Zungen e, f und k hervorgerufene Elastizität beeinflußt
und verstärkt wird. Dieselbe Wirkung würde auch eintreten, wenn das mittlere Lamellenfedersystem
k oder das seitliche Lamellensystem e, f oder das innere Federsystem h weggelassen
wird.
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Das Aufbringen der Laufdecke erfolgt in der Weise, daß von beiden
Seiten die einander entsprechenden Systeme derselben gegen den U-Ring angesetzt
und mit der Außen- und der Innenfclge durch die Schraubenbolzen l vereinigt werden,
worauf der ganze Reifen auf die Grundfelge aufgesetzt und mittels der Bolzen o befestigt
wird.
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Bei -einer Auswechslung des Laufringes ist es daher nur erforderlich,
die Schrauben l und o zu lösen und den Läufring durch einen anderen zu ersetzen,
so daß die Hilfsfelge g, h stets wieder benutzbar bleibt Bei -besonders starker
Belastung kann die Außenfelge g noch durch einen am Rade untergelegten Verstärkungsring
s versteift werden.