DE3335242A1 - Kohle- oder koksbriketts und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Kohle- oder koksbriketts und verfahren zu ihrer herstellungInfo
- Publication number
- DE3335242A1 DE3335242A1 DE19833335242 DE3335242A DE3335242A1 DE 3335242 A1 DE3335242 A1 DE 3335242A1 DE 19833335242 DE19833335242 DE 19833335242 DE 3335242 A DE3335242 A DE 3335242A DE 3335242 A1 DE3335242 A1 DE 3335242A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- briquettes
- coal
- molasses
- polyvinyl alcohol
- coke
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
- C10L5/00—Solid fuels
- C10L5/02—Solid fuels such as briquettes consisting mainly of carbonaceous materials of mineral or non-mineral origin
- C10L5/06—Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting
- C10L5/10—Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting with the aid of binders, e.g. pretreated binders
- C10L5/14—Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting with the aid of binders, e.g. pretreated binders with organic binders
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Environmental & Geological Engineering (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Geochemistry & Mineralogy (AREA)
- Geology (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)
Description
PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT1 DIPLOMCHEMIKER
RADERSCHEIDTSTRASSE I1 D-5000 KÖLN 41
28. September 1983 Nr. 62
Ruhrkohle Aktiengesellschaft, Rellinghauser Str. 1,
4300 Essen 1
Kohle- oder Koksbriketts und Verfahren zu ihrer Herstellung
PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT1 DIPLOMCHEMIKER
RÄDERSCHEIDTSTRASSE I1 D-5000 KÖLN 41
Die herkömmlichen Bindemittel für Steinkohlenbriketts
sind Pech und Bitumen. Weil Briketts mit diesen Bindemitteln nicht rauch- und rußfrei verbrennen und durch Erweichung
des Bindemittels zu schnell zerfallen, so daß unverbrannte Kohle durch den Rost fällt, hat es nicht an
Versuchen gefehlt, Steinkohlenbriketts durch die Wahl anderer Bindemittel zu verbessern.
Ein neues Brikett, das den Anforderungen des Hausbrandmarktes aus einem Komfortbrennstoff genügt, muß eine gute
Verlade-, Wetterstands- und Feuerstandsfestigkeit besitzen, es soll rauch-und rußfrei verbrennen und die Verbrennungsabgase
müssen frei von Schadstoffen sein.
Verladefestigkeit bedeutet, daß die Briketts etwa 20 Minuten
nach dem Verpressen schon so hohe Festigkeit besitzen, daß sie den mechanischen Beanspruchungen bei der Verladung
in Waggons, Kübel, Lastkraftwagen u.a. gewachsen sind, ohne zu Bruch zu gehen. Diese Festigkeit in kaltem
Zustand (Kaltfestigkeit) sollte mit größerem zeitlichem Abstand vom Verpressen zunehmen, keinesfalls aber wieder
merklich absinken, um auch beim Handel und Verbraucher widerstandsfeste Briketts zu gewährleisten.
Die Wetterstandsfestigkeit sagt aus, ob und in welchem Maß die Brikettfestigkeit durch den Einfluß der Luftfeuchtigkeit
und der Niederschläge bei der Lagerung im Freien abnehmen kann. Wenn sie auch durch Trocknung beispielsweise
infolge Sonneneinstrahlung wieder zunimmt, so sollte sie jedoch eine Punktdruckfestigkeit nach DIN 23081 von
50 kg nicht unterschreiten.
Die Standfestigkeit der Briketts im Feuer ist letztlich Ziel jeder Brikettierung. Da sich feinkörniges Material,
wie gewaschene Anthrazitfeinkohle> Feinkokse jeder Art und ähnliche feinkörnige Brennstoffe in Hausbrandöfen
nicht verbrennen lassen, werden sie durch die Verpressung mit einem Bindemittel stückig gemacht und somit einsatzfähig
wie Nußkohlen. Es wäre unsinnig, wenn die Briketts schon am Beginn der Verbrennung auseinanderfallen und
als unverbranntes Material durch den Rost in den Aschekasten gelangen würden.
Die rauch- und rußfreie Verbrennung sowie die Schadstoff-Freiheit in den Verbrennungsabgasen ist inzwischen eine
Forderung des Umweltschutzes geworden. Es werden Emissionswerte von Briketts erwartet, welche die von Anthrazit-Nußkohlen,
und Brechkoksen nicht merklich übersteigen.
Ein neues Bindemittel sollte sich leicht verarbeiten lassen
und dabei nicht zu einer Belästigung der Belegschaft oder des Umfeldes der Brikettfabrik führen.
Falls eine Brikettfabrik mit herkömmlicher Verfahrensweise
bereits vorhanden ist, sollte das neue Bindemittel aus Markt- und Kostengründen nicht einen umfangreichen
Umbau oder sogar den Neubau der Brikettfabrik erfordern.
' Schon seit Jahrzehnten sind zahlreiche organische und
anorganische Bindemittel bekannt (s. Jünemann, Brikett-Industrie S.140-147). Sie konnten sich aber in der Praxis
nicht einführen, weil die Briketts nicht mehr mit den üblichen Vorrichtungen hergestellt werden konnten, sondern
schwierige Verfahrenstechniken erforderten,·, wodurch die
Herstellungskosten der Briketts zu hoch wurden. In vielen Fällen erwiesen sich auch die Brikettqualitäten als
unzureichend. Der Nachteil aller anorganischen Bindemittel ist vor allem, daß sie den Aschegehalt der Briketts ziemlich
erhöhen.
Als organisches Bindemittel wurde u.a. auch Melasse vorgeschlagen.
Sie erwies sich aber wegen ihrer Wasserlöslichkeit und langen Verfestigungsdauer für moderne Brikettverfahren
als unbrauchbar und konnte sich auch schon
in der Vergangenheit wegen der geringen Wetterbeständigkeit nicht einführen. Um die Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse zu verbessern, ist es auch bekannt, der
Melasse Schwefelsäure oder Stoffe, die bei ihrer Versetzung Schwefelsäure bilden, beizumischen, was sich aber
heutzutage schon wegen der Erhöhung des Schwefeldioxidgehalts im Abgas verbietet.
in der Vergangenheit wegen der geringen Wetterbeständigkeit nicht einführen. Um die Widerstandsfähigkeit gegen Witterungseinflüsse zu verbessern, ist es auch bekannt, der
Melasse Schwefelsäure oder Stoffe, die bei ihrer Versetzung Schwefelsäure bilden, beizumischen, was sich aber
heutzutage schon wegen der Erhöhung des Schwefeldioxidgehalts im Abgas verbietet.
In neuerer Zeit wurden vor allem Versuche mit klebenden
Kunststoffen, wie latexartigen wässrigen Kunststoffzube- ; reitungen, Thermoplasten und Polyurethanen durchgeführt,
die aber auch nicht den Anforderungen der Praxis genügten
(s. Glückauf-Forschungshefte 36 (1975) S.156-61). Entsprechendes gilt für speziell ausgewählte, nämlich katio- : nische Polyurethane, die nach der DE-OS 30 17 599 mit . !
Kunststoffen, wie latexartigen wässrigen Kunststoffzube- ; reitungen, Thermoplasten und Polyurethanen durchgeführt,
die aber auch nicht den Anforderungen der Praxis genügten
(s. Glückauf-Forschungshefte 36 (1975) S.156-61). Entsprechendes gilt für speziell ausgewählte, nämlich katio- : nische Polyurethane, die nach der DE-OS 30 17 599 mit . !
bis zu 19 % eines natürlichen oder synthetischen Binde- j
mittels, insbesondere auf Bitumenbasis eingesetzt wurden, |
In der DE-OS 31 14 141 ist auch schon vorgeschlagen, in j Kombination mit dem kationischen Polyurethan Polyvinyl- j
alkohol als Bindemittel zu verwenden. Versuche der An- | meiderin haben aber gezeigt, daß damit keine befriedigen- j
de Verladefestigkeit erreicht wird, da die Abbindung : erst sehr spät erfolgt und auch die Wetterstandsfestigkeit
unzureichend ist. j
ί Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß bestimmte |
Polyvinylalkoholtypen in Kombination mit Me-lasse bei spe- i
zieller Einarbeitung die Herstellung von Kohle- oder : Koksbriketts, insbesondere Steinkohlenbriketts ermöglichen,!
die die eingangs genannten Bedingungen erfüllen und vor
allem auch eine gute Standfestigkeit im Feuer besitzen. ί
allem auch eine gute Standfestigkeit im Feuer besitzen. ί
Gegenstand der Erfindung sind demgemäß Kohle- oder Koksbriketts, die
1 bis 3, vorzugsweise 1,5 bis 2,5 Gew.% Melasse und 0,3 bis 2, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gew.% eines vollverseiften
Polyvinylalkohlos mit einer Viskosität von 40 bis 100, vorzugsweise 50 bis 70 mPas, jeweils bezogen
auf die Trockensubstanz an Kohle oder Koks enthalten. "Vollverseifte" Polyvinylalkohole sind solche mit einem
Verseifungs- bzw. Hydrolysegrad des zugrunde liegenden
solvolysierten Polyvinylacetats über 97 Molprozent, insbesondere 98 bis 100 Molprozent. In diesem Bereich steigt
die Kristallinität des Polyvinylalkohol stark an und das führt zu krassen Unterschieden des Eigenschaftsbildes
verglichen mit anderen z.B. nur teilverseiften Polyvinylalkoholen. Die für die Zwecke der Erfindung geeigneten
vollverseiften Polyvinylalkohole mit hohen Viskositäten sind z.B. ;
im Handel.
im Handel.
sind z.B. als MOVIOL R-Typen 56-98 und 66-100 (HOECHST)
Gegenstand der. Erfindung ist ferner ein Verfahren zur :
Herstellung von Kohle- oder Koksbriketts, bei dem man den auf eine Temperatur von 100 + 200C erhitzten feinkörnigen
Brennstoff mit einer wässrigen, 70 bis 1000C, insbesondere1
80 bis 950C heißen Bindemittellösung aus Melasse und
dem Polyvinylalkohol bedüst, das Gemisch aus Brennstoff und Bindemittellösung, gegebenenfalls unter weiterer
Wärmezufuhr, homogenisiert und unter guter Entwrasung zu Briketts verpreßt.
Bei der Herstellung von Briketts aus anthrazitischer Kohle mit einer wässrigen Bindemittellösung, die allein den
speziell ausgewählten vollverseiften Polyvinylalkohol jedoch keine Melasse enthielt, wurden bereits Briketts
mit einer recht guten Verladefestigkeit und sehr guter
- r-
Endfestigkeit erzielt. Die Standfestigkeit in Wasser war unmittelbar nach der Herstellung ausreichend, verbesserte
sich aber nach 24 Stunden merklich. Die Warmfestigkeit, d.h. Standfestigkeit der Briketts im Feuer, läßt zwar
noch die Verwendung für Hausbrandöfen zu, ohne daß während der Verbrennung zuviel unverbrannte Kohle durch den Rost
in den Aschekasten fällt, erscheint aber insbesondere für den Einsatz in Heizungskesseln verbesserungsbedürftig,
damit diese rauchlosen Briketts mit sehr niedrigen Emmisionswert auch dort eingesetzt werden können.
Ungeachtet der schlechten Erfahrungen, die in der Vergangenheit mit Melasse als Bindemittel gemacht wurden, hat
sich überraschenderweise gezeigt, daß durch die Kombination des speziellen Polyvinylalkohole in Verbindung mit
Melasse bei Erhaltung der erwähnten guten Briketteigenschaften eine sehr deutliche Verbeserung der Warmfestigkeit
erzielt wird. Damit lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, das sich gut in die übliche Brikettfabrikation
einfügt, raucharme Stexnkohlenbriketts herstellen, die die eingangs genannten Bedingungen eines
Komfort-Brennstoffs voll erfüllen. '
Für die Zwecke der Erfindung ist Rohr- oder Rübenmelasse brauchbar. Rübenmelasse fällt mit 85 bis 89 % Trockensubstanz
an, bei Rohrmelasse ist der Wassergehalt in der Regel etwas höher. Melasse hat einen hohen Gehalt an
Kohlenhydraten, insbesondere Zucker, sowie an Nichtzuckerstoffen, insbesondere Aminosäuren und stickstoffreien
Carbonsäuren in der Größenordnung von etwa 40 %. Hinzu kommt ein Aschegehalt von durchschnittlich 10 bis
16 %, der hauptsächlich aus Kalium-, Natrium-, Calcium- und Magnesiumsalzen besteht.
Für eine homogene Verteilung der wässrigen Bindemittellösung mit dem feinkörnigen Brennstoff ist es einerseits
erforderlich, daß diese Lösung nicht zu viskos ist, andererseits sollte aber auch nicht mehr Wasser eingebracht
werden als unbedingt erforderlich ist. Deshalb werden der Polyvinylalkohol und/oder die Melasse in möglichst
konzentrierter wässriger Lösung zugesetzt.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Bindemittellösung wird der vollverseifte Polyvinylalkohol
des geforderten Viskositätsbereichs zweckmäßig zunächst in heißem Wasser gelöst und dann mit der in der Regel
unverdünnten Melasse versetzt. Man erhält so eine wässrige Lösung mit 15. bis 30 % Trockensubstanz, die heiß
auf die Kohle aufgedüst und dann in einem geeigneten Mischaggregat, wie z.B. einer Doppelmischschnecke, gut mit
der Kohle vermischt wird.
Die Warmfestigkeit läßt sich durch den Zusatz von bis zu 2 Gew.% pulverförmigen Calciumcarbonats, bezogen auf
die Trockensubstanz an Kohle oder Koks noch weiter verbessern. Man kann auch einen Teil der Melasse durch das
Calciumcarbonat ersetzen. Um in der Mischung voll wirksam zu sein, sollte das Calciumcarbonat möglichst feinpulvrig
sein und möglichst eine Korngröße unter 100 μπι besitzen.
Das Calciumcarbonat kann in seinen feinpulvrigen, reinen natürlichen oder synthetischen Erscheinungsformen eingesetzt
werden. Nur werden für die Zwecke der Erfindung aus Kostengründen preiswertere Produkte wie gemahlene Kalksteine,
wie Kalkschiefer, Marmor, Mergel, Kreide, Tropfsteine oder Kalktuff bevorzugt. Die Kalksteine können
auch einen gewissen Prozentsatz Dolomit enthalten. Für die Zwecke der Erfindung brauchbar sind auch gefällte
Calciumcarbonate, die bei chemischen Prozessen als Abfallprodukt anfallen und noch nicht einmal getrocknet zu
_ /Hr '
sein brauchen, weil auch bei der Einarbeitung eines Breis in den Mischaggregaten noch eine ausreichende Homogenisierung
mit dem feinkörnigen Brennstoff erzielt werden kann und weil die erfindungsgemäße Verwendung der wässrigen J
Bindemittellösung ohnehin eine Entwrasung erfordert. ί
Die Wetterfestigkeit der Briketts kann dadurch erhöht werden, daß man die frischgepreßten Briketts mit einer
hochprozentigen, insbesondere gesättigten Natriumcarbonatlösung besprüht oder kurzfristig in diese eintaucht.
Als Kohle oder Koks zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Briketts können verschiedene feinkörnige Brennstoffe, wie z.B. Anthrazitkohle, Feinkokse, Flammkohle, Fett-
und Magerkohle, Eßkohle, Braunkohle und Holzkohle Verwendung finden.
Zur Prüfung der eingangs beschriebenen Qualitätsmerkmale der Briketts werden folgende Verfahrensweisen angewendet:
Die Kaltfestigkeit wird geprüft, indem jeweils 10 bis
50 Briketts wahllos aus der Produktion genommen werden. Jedes Brikett wird nach DIN 23 081 zwischen zwei Stempeln
von mindestens 15 mm Durchmesser mit einem Stempelvorschub von mindestems 8 mm/min bis zum Bruch belastet.
Die Bruchlast in kg wird als Kaltfestigkeit angegeben,
wobei das Mittel aus den Einzelwerten gebildet wird.
Als Maß für die Wetterstandsfestigkeit wird die Standfestigkeit der Briketts in Wasser geprüft. Unmittelbar [
nach der Verpressung und dann in gewissen Zeitabständen ;
werden 10 Briketts in ein Wasserbad gelegt. Nach einer ;
Verweilzeit von 15 Minuten werden sie entnommen und sofort:
ihre Festigkeit nach dem Verfahren der Kaltfestigkeit :
geprüft. Als Zeitpunkt der Wasserstandsfestigkeit gilt \
der Beginn des Wasserbadens.
Die Warmfestigkeit der Briketts wird untersucht, um ihre Standfestigkeit im Feuer zu bestimmen. Jeweils 5 Briketts
werden in einem auf 6000C erhitzten Muffelofen eingesetzt
und nach bestimmten Zeitabständen entnommen. Anschließend werden sie sofort nach dem Verfahren der Kaltfestigkeit
auf der Prüfpresse bis zum Bruch belastet.
Als Maß für diese Feuerstandsfestigkeit werden Verbrennungsversuche
im Hausbrandofen nach den Prüfbestimmungen der DIN 18 890 durchgeführt. Anhand des Rostdurchfalls
werden die Ascheanteile bestimmt. Dabei wird auch die Ruß-Teer-Zahl als eine Kennzeichnung der Emission festgestellt.
Die Messung der Schadstoffe in den Abgasen erfolgt nach der von Ahland/Merten in VDI-Berichte Nr. 358/1980 beschriebenen Methode.
Die Messung der Schadstoffe in den Abgasen erfolgt nach der von Ahland/Merten in VDI-Berichte Nr. 358/1980 beschriebenen Methode.
1 kg eines vollverseiften Polyvinylalkohole mit einem Hydrolysegrad von 98,4 Mol-% und einer Viskosität von
56 mPas (Handelsprodukt MOVIOL 56-98) wird in 10 1 Wasser
von 950C aufgelöst und dann jeweils soviel Melasse mit
einem Trockensubstanzgehalt von 80 % eingerührt, daß das fertige Brikett den in der Tabelle 1 angegebenen Melassegehalt
(in Gewichtsprozent) aufweist.
Die wässrige Bindemittellösung wird in einer Menge von 10 1/100 kg Kohle bei einer Temperatur von 80 bis 95°C
auf gewaschene Anthrazitkohle aufgedüst, die ihrerseits auf 1000C + 200C erhitzt ist. Für die verschiedenen Versuche
wurde bis zu 3 % Melasse, bezogen auf., die Trockensubstanz
in diese Bindemittellösung eingerührt. Zwischen der Dosierung und dem Verpressen auf üblichen Brikettpressen
liegen etwa 10 Minuten, in denen das Brikettiergut in einem Mischaggregat homogenisiert wird und gleichzeitig
für ein leichtes Entweichen des Wassers gesorgt
- JKT -
wird. Die Briketts werden dann in üblichen Doppelwalzenpressen zu Eierbriketts verarbeitet. Die verschiedenen
Festigkeiten, Emissionswerte und die Analyse der Abgase wurde dann wie oben beschrieben durchgeführt.
Die Zunahme der Festigkeit der Briketts bei konstantem Gehalt des Polyvinylalkohols von 1 % und zunehmenden
Anteilen von 1 bis 3 % Melasse, beides bezogen auf die Trockensubstanz, sind in der Tabelle 1 wiedergegeben.
Hinter den Festigkeitswerten wurde jeweils die prozentuale Zunahme der Festigkeit in Klammern angegeben.
Die Zunahme der Festigkeit der Briketts bei konstantem Gehalt des Polyvinylalkohols von 1 % und zunehmenden
Anteilen von 1 bis 3 % Melasse, beides bezogen auf die Trockensubstanz, sind in der Tabelle 1 wiedergegeben.
Hinter den Festigkeitswerten wurde jeweils die prozentuale Zunahme der Festigkeit in Klammern angegeben.
Die Verladefestigkeit, 2 0 Minuten nach dem Verpressen, lag mit 415 N deutlich über dem zu fordernden Mindestwert
von 300 N.
Die Endfestigkeit war mit 950 N ausgezeichnet.
Die Endfestigkeit war mit 950 N ausgezeichnet.
Der Emissionswert bei Verbrennung der Briketts unterschritt mit einer Ruß-Teer-Zahl von 18 deutlich die Obergrenze
von raucharmen Brennstoffen von 200.
Die Standfestigkeit in Wasser betrug 350 N, die Werte wur- ■
den aber schon 24 Stunden nach dem Verpressen mit über 500 N wesentlich besser.
Tabelle 1 | Warmfestigkeit | 116 | i 0 min | in N | bei 600 | 0C nach | min |
Melassezusatz | 1 | 128 | 15 | min | 20 | ||
in Gew.% | 202 | (10) | 49 | 71 | (16) | ||
0 | 235 | (74) | 64 | (31) | 82 | (145) | |
1 | (103) | 130 | (165) | 174 | (294) | ||
2 | 217 | (343) | 280 | ||||
3 | |||||||
Claims (7)
1. Kohle- oder Koksbriketts, enthaltend
1 bis 3 Gew.-% Melasse und
0,3 bis 2 Gew.-% eines vollverseiften Polyvinylalkohols einer Viskosität von 40 bis 100 mPas, jeweils bezogen
auf die Trockensubstanz an Kohle oder Koks.
2. Briketts nach Anspruch 1, enthaltend 1,5 bis 2,5 Gew.-%
Melasse und o,5 bis 1,5 Gew.-% des Polyvinylalkohols.
3. Briketts nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der voll verseifte Polyvinylalkohol eine Viskosität
von 50 bis 70 mPas besitzt.
4. Briketts nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekenn-
zeichnet durch den Zusatz von bis zu 2 Gew.-% pulverförmigen
Calciumcarbonats, bezogen auf die Trockensubstanz an Kohle oder Koks.
5. Verfahren zur Herstellung von Kohle- oder Koksbriketts nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man den auf eine Temperatur von 100 - 200C erhitzten feinkörnigen Brennstoff mit
einer wässrigen, 70-1000C, insbesondere 80-950C heissen,
die Melasse und den Polyvinylalkohol enthaltenden Bindemittellösung bedüst, das Gemisch aus Brennstoff und
Bindemittellösung, ggf. unter weiterer Wärmezufuhr, homogenisiert und unter guter Entwrasung zu Briketts
verpreßt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß |
der Polyvinylalkohol und/oder die Melasse in möglichst ' konzentrierter wässriger Lösung zugesetzt werden. |
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, |
daß man die frisch gepreßten Briketts mit einer hochpro- 1 zentigen, insbesondere gesättigten Natriumcarbonatlösung '
besprüht oder kurzfristig in diese eintaucht. '
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833335242 DE3335242A1 (de) | 1983-09-29 | 1983-09-29 | Kohle- oder koksbriketts und verfahren zu ihrer herstellung |
EP84109822A EP0135784A3 (de) | 1983-09-29 | 1984-08-17 | Kohle- oder Koksbriketts und Verfahren zu ihrer Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833335242 DE3335242A1 (de) | 1983-09-29 | 1983-09-29 | Kohle- oder koksbriketts und verfahren zu ihrer herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3335242A1 true DE3335242A1 (de) | 1985-04-18 |
Family
ID=6210371
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833335242 Withdrawn DE3335242A1 (de) | 1983-09-29 | 1983-09-29 | Kohle- oder koksbriketts und verfahren zu ihrer herstellung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0135784A3 (de) |
DE (1) | DE3335242A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4212452A1 (de) * | 1992-04-14 | 1993-10-21 | Sophia Jacoba Gmbh | Kaltbrikettierte Kohle |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3335240A1 (de) * | 1983-09-29 | 1985-04-18 | Ruhrkohle Ag, 4300 Essen | Verfahren zur herstellung von kohle- oder koksbriketts |
GB2181449B (en) * | 1985-10-05 | 1989-05-04 | Bobrite Limited | Fuel briquettes |
EP2883943A1 (de) | 2013-12-16 | 2015-06-17 | Arigna Fuels Limited | Herstellung von Brennstoffbriketts aus thermisch aufbereiteter Biomasse |
GB201613915D0 (en) * | 2016-08-15 | 2016-09-28 | Binding Solutions Ltd | Briquettes |
CN112805356B (zh) * | 2018-10-03 | 2023-05-09 | 日铁工程技术株式会社 | 成型煤的制造方法 |
Family Cites Families (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB594575A (en) * | 1939-06-17 | 1947-11-14 | Cie Nat Matieres Colorantes | The manufacture of agglomerated bodies of carbonaceous material |
DE1268103B (de) * | 1964-03-19 | 1968-05-16 | Bayer Ag | Verwendung waessriger Zubereitungen von ungesaettigten Polyestern fuer die Bindung feinverteilter Kohle |
DE2837308A1 (de) * | 1977-08-31 | 1979-03-22 | Centre Rech Metallurgique | Verfahren zur herstellung metallurgischen kokses |
DD158914A5 (de) * | 1980-05-08 | 1983-02-09 | Akzo Nv | Brennstoffbriketts |
DE3335241A1 (de) * | 1983-09-29 | 1985-04-18 | Ruhrkohle Ag, 4300 Essen | Kohle- oder koksbriketts und verfahren zu ihrer herstellung |
DE3335240A1 (de) * | 1983-09-29 | 1985-04-18 | Ruhrkohle Ag, 4300 Essen | Verfahren zur herstellung von kohle- oder koksbriketts |
-
1983
- 1983-09-29 DE DE19833335242 patent/DE3335242A1/de not_active Withdrawn
-
1984
- 1984-08-17 EP EP84109822A patent/EP0135784A3/de not_active Ceased
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4212452A1 (de) * | 1992-04-14 | 1993-10-21 | Sophia Jacoba Gmbh | Kaltbrikettierte Kohle |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0135784A2 (de) | 1985-04-03 |
EP0135784A3 (de) | 1987-02-04 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69932204T2 (de) | Prozessierte feste brennbare Brennstoffzusammensetzung | |
DE3314764C2 (de) | ||
DE202006014651U1 (de) | Brennstoff aus verpressten nachwachsenden organischen Rohstoffen | |
DE3623325C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Kohle- oder Koksbriketts | |
EP0135785B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Kohle- oder Koksbriketts | |
DE102007014173A1 (de) | Grillbrikett | |
DE3335242A1 (de) | Kohle- oder koksbriketts und verfahren zu ihrer herstellung | |
DE3335241A1 (de) | Kohle- oder koksbriketts und verfahren zu ihrer herstellung | |
WO2008034437A1 (de) | Verpresster brennstoff aus nachwachsenden organischen rest- und/oder rohstoffen und verfahren zu dessen herstellung | |
DE19537238A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von wasserbeständigen Agglomeraten aus Braunkohlen | |
DE19961325C2 (de) | Grillbrikett zur Zubereitung von Speisen auf offener Glut und Verfahren zu dessen Herstellung | |
EP0985723B1 (de) | Festbrennstoff | |
DE3623324A1 (de) | Verfahren zur herstellung von kohle- oder koksbriketts | |
DE505672C (de) | Verfahren zum Brikettieren nicht backender Brennstoffe mit Hilfe von anorganischen und organischen Bindemitteln | |
DE476319C (de) | Verfahren zum Herstellung von Briketten, insbesondere aus Brennstoffen sowie aus Feinerzen, Gichtstaub u. dgl. unter Verwendung eines Gemisches von Sulfitablauge und unorganischen Stoffen als Bindemittel | |
DE4317179C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Braunkohlenpreßlingen mit verminderter SO¶2¶-Emission bei Verbrennung | |
DE466035C (de) | Verfahren zur Herstellung von Briketten aus pulverfoermigen Brennstoffen | |
AT40012B (de) | Verfahren zur Herstellung von festem Brennstoff aus Mineralölen. | |
DE41118C (de) | Verfahren zur Verbesserung und Konservirung von Nufs - Würfelkohlen durch Bildung eines Ueberzuges sowie zur Nutzbarmachung des Siebkleins durch Formen zu Briquettes unter Anwendung von Borsäure und Borax | |
DE1010950B (de) | Verfahren zur Herstellung von Brennstoffbriketts | |
DE752357C (de) | Verfahren zur Herstellung von Magnesiazementen | |
DE2911779C2 (de) | Bindemittel aus Bitumen für die Erzeugung von Formkörpern aus feinteiligen Stoffen | |
DE907524C (de) | Verfahren zum Verkoken stark treibender Kohle | |
DE226625C (de) | ||
CH246214A (de) | Verfahren zur Herstellung von Brennstoffbriketts. |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |