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Verstellsessel
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Die Erfindung betrifft einen Verstellsessel der im Oberbegriff des
Anspruches 1 angegebenen Art.
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Die Erfindung geht aus von einem aus der DE-OS 31 36 078 bekannten
Verstellsessel mit veränderbarer Sitz- und Rückenlehnenneigung und einer verstellbaren
Fußstütze sowie am Sitz befestigten Armlehnen.
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Ferner ist hier ein vom im Sessel Sitzenden manuell betätigbares Verstellorgan
vorgesehen, mit dessen Hilfe die jeweils gewünschte Gebrauchslage des Sessels eingestellt
werden kann.
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Dabei ist das Verstellorgan als zweiarmiger Hebel ausgebildet und
in den unterhalb des Sitzes angeordneten Verstellmechanismus um eine zum Sessel
quergerichtete Achse verschwenkbar eingefügt.
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Außerdem ist der Kraftarm des hebelartigen Verstellorganes seitlich
des Sitzes angeordnet und ragt zwischen dem Sitz und der benachbarten Armlehne
über
den Sitz hinaus.
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Dies bedingt aber, daß zwischen dem Sitz und der benachbarten Armlehne
ein ausreichender Freiraum vorhanden sein muß, um das Verstellorgan auch verschwenken
zu können. Trotzdem ist aber bei einer derartigen Anordnung des Verstellorganes
die Gefahr der Beschädigung der Sitz- und Armlehnenpolster relativ groß.
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Auch stellt das Verstellorgan eine erhebliche Behinderung und Gefährdung
für den im Sessel Sitzenden dar. Falls das Verstellorgan in einer Nische der Armlehne
angeordnet werden sollte, wird zwar die Behinderung des im Sessel Sitzenden durch
das Verstellorgan vermindert, dafür erfordert aber diese Anordnung eine relativ
komplizierte Gestaltung zumindestens der Armlehnen.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Verstellsessel der im Oberbegriff
des Anspruches 1 angegebenen Art derart zu verbessern, daß unter Beibehaltung des
beim Stand der Technik bereits erreichten Vorteiles, nämlich
daß
der Verstelisessel aus der Sitzstellung mit einem manuell betätigbaren Verstellorgan,
also ohne Gewichtsverlagerung des Sitzenden, wahlweise bequem und sicher in eine
andere Gebrauchs lage verstellbar ist, mit einfachen Mitteln eine vom Verstellorgan
quasi unabhängige Gestaltungsmöglichkeit für den Sessel erreichbar ist und dabei
weit mehr als bisher Behinderungen und Gefährdungen des im Sessel Sitzenden ausgeschlossen
werden.
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Die Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich dadurch, daß der Hebel
am Sitz ausschließlich unterhalb dessen so angeordnet ist, daß sein Kraftarm in
der Sitzstellung des Sessels schräg nach vorn und unten gerrichtet ist, daß ferner
am Hebelkraftarm ein nach oben gerichtetes und über den Sitz hinausreichendes, biegsames
Zugorgan angeordnet ist und daß der Hebellastarm über eine Stange mit den Gelenkketten-Lenkern
so verbunden ist, daß beim Hochziehen des Zugorganes der Hebel über die Stange eine
Schwenkbewegung der Gelenkketten-Lenker aus ihrer hinteren Endstellung nach vorn
einleitet.
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Durch diese Maßnahmen ist man nunmehr in der Gestaltung des Sessels
weitgehend unabhängiger als bisher, da sich der in den Griffbereich des im Sessel
Sitzenden reichende Teil des Verstellorganes, nämlich das Zugorgan, welches bevorzugter
Weise als Gurt oder Riemen ausgebildet werden sollte, nahezu jeder Form des Sitzes
und der Armlehne selbsttätig anpaßt und dadurch auch keine bislang unvermeidliche
Behinderung und Gefährdung des im Sessel Sitzenden darstellen kann.
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Eine fertigungstechnisch besonders günstige, einfache und preiswert
herstellbare Ausgestaltung des vorbeschriebenen Gegenstandes besteht darin, daß
der Hebel als einarmiger Winkelhebel ausgebildet ist, wobei der eine Endteil der
Stange am Hebel unterhalb der Hebelschwenkachse angelenkt ist.
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Eine die Funktion des Verstellmechanismusses weiterhin verbessernde
Gestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem einen Endteil am Hebel
angelenkte
Stange mit ihrem anderen Endteil an einer Koppel angreifend angeordnet ist, welche
mit einem Ende am hinteren Lenker und mit dem anderen Ende am Fußstützenmechanismus
angelenkt ist.
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Zur weiteren Vereinfachung und zur Erzielung relativ kleiner Sitzhöhen
für den Sessel mit unterhalb des Sitzes angeordnetem Verstellmechanismus ist es
förderlich, wenn der auf die Lenker, insbesondere über die Koppel wirksame Endteil
der Stange an der Koppel in Längserstreckung der Stange so begrenzt verstellbar
angelenkt ist, daß mit der Stange die Lenker aus ihrer hinteren Endstellung nach
vorn mindestens über ihre lotrechte Stellung hinaus mitnehmbar sind und daß die
Stange im daran sich anschließenden Lenker-Schwenkbereich die Lenker freigibt, wozu
vorzugsweise ferner im dem Hebel abgewandten EndteiL der Stange ein längs dieser
verlaufendes Langloch angeordnet ist, in welches ein von der Koppel quer abstrebender
Zapfen längs des Langloches verstellbar eingreift.
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Hierdurch ist nunmehr nur noch ein relativ kleiner Schwenkwinkel für
den das Zugorgan aufweisenden Hebel erforderlich, der kleinere Sitzhöhen ermöglicht
und oder keinen Freiraum im Bereich des Sitzes bedingt, weil der Sitz im Anschluß
an die Einleitung der Sesselverstellung mittels des manuell betätigbaren erfindungsgemäßen
Organs nunmehr über den folgenden Verstellbereich durch die Belastung des im Sessel
Sitzenden ohne jegliches Zutun bewirkt wird, ohne daß der vorgenannte Hebel dieser
Schwenkbewegung folgt.
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Bevorzugterweise ist die Stange als Stößel ausgebildet und vom Hebel
aus nach vorn gerichtet angeordnet.
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Zur weiteren Vereinfachung des vorbeschriebenen Verstellsessels und
zur weiteren Verbesserung der Funktion kann der Verstellsessel wie aus den Ansprüchen
7 und 8 entnehmbar weitergebildet werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Verstellsessel in der Sitzstellung mit von
der Außenseite her gesehenem Verstellmechanismus, Fig. 2 desgleichen in der sogenannten
Fernsehstellung, Fig. 3 desgleichen in der Liegestellung.
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Dieser Verstellsessel umfaßt im wesentlichen ein Gestell 1, einen
Sitz 2, eine Rückenlehne 3, zwei am Sitz 2 befestigte Armlehnen 4 und eine Fußstütze
5. Zur Halterung des Sitzes am Gestell 1 ist beiderseits des Sitzes je eine Gelenkkette
vorgesehen. Jede Gelenkkette hat eine Gestellplatte 6, an welcher zwei von dieser
nach oben gerichtete Lenker 7 und 8 angelenkt sind.
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Der hintere Lenker ist in der Sitzstellung geringfügig nach hinten
gerichtet angeordnet, um damit die Sitzstellung lösbar zu fixieren.
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Eine am Sitz 2 befestigte Platte 9 ist am hinteren Lenker über einen
Hebel 10 und am vorderen Lenker über einen Winkelhebel 11 angelenkt.
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Ferner ist an der Platte 9 ein ansich bekannter Verstellmechanismus
12 für die Fußstütze so schwenkbar befestigt, daß die Fußstütze 5 bei Nichtgebrauch
etwa aufrechtstehend frontseitig des Sessels angeordnet ist und zur Erzielung der
Gebrauchslage (Fig. 2 und 3) nach vorn und oben geschwenkt werden kann.
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Um den Sessel manuell aus der Sitzstellung (Figur 1) in die Fernsehstellung
(Figur 2) bequem überführen zu können, ist an der Platte 10 nahe ihres hinteren
Endteiles noch ein einarmiger Hebel 13 so angelenkt, daß dessen Kraftarm schräg
nach vorn und unten gerichtet ist.
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Unterhalb der Hebelanlenkachse 14 ist am Kraftarm des Hebels 13, der
wesentlich kürzer als der Lastarm ausgebildet ist, eine Stange 15 angelenkt, die
nahezu waagerecht nach vorn gerichtet ist und mit ihrem freien Endteil an einer
Koppel 16 angreift, deren eines Ende mit dem Lenker 8 und deren anderes Endes mit
dem Fußstützenverstellmechanismus 12 schwenkbar verbunden ist.
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Am freien Endteil der Stange 15 ist ein längs dieser gerichtetes Langloch
17 angeordnet, in welches ein von der Koppel 16 quer abstrebender Zapfen 18 längs
des Langloches 17 verstellbar eingreift.
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Die Rückenlehne 3 ist am Sitz 2 angelenkt.
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Außerdem ist die Rückenlehne 3 über eine Gestellstange 19 mit dem
Hebel 10 und über eine weitere Gestellstange 20 mit dem Winkel 11 so gelenkig verbunden,
daß beim Neigen der Rückenlellne 3 zwangsläufig der Sitz vorn angehoben wird.
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Am freien Ende des Hebels 13 ist ein als Gurt oder Riemen ausgebildetes
Zugorgan 11 befestigt, das zwischen den Sitz 2 und der benachbarten Armlehne 4 nach
oben über den Sitz 2 hinausragend hindurchgeführt ist. Das Zugorgan 21 endet oben
vorzugsweise in einer Schlaufe. Anstelle dieser kann unter Umständen auch eine andersartig
gestaltete Handhabe vorgesehen sein. Außerdem sind zur zwangsläufigen und lösbaren
Fixierung der Sitzstellung an der Gestellplatte 6 ein Rastnocken 22 und in der unteren
Längsseite des Hebels 13 eine Raste 23 so vorgesehen, daß in der Sitzstellung des
Sessels der Rastnocken 22 in die Raste 23 formschlüssig eingreift. Dazu genügt in
der Regel schon die auf den Hebel 13 wirksame Schwerkraft. Unter Umständen kann
es jedoch ratsam sein, noch eine auf den Hebel 13 wirksame Feder vorzusehen, die
den Hebel 13 in die in Figur 1 dargestellte Stellung zwingt.
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Alle Schwenkachsen des Verstellmechanismusses sind zur Verstellrichtung
des Sessels rechtwinklig verlaufend ang ordnet.
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Unter Umständen ist es auch möglich,die Stange 16 als Zugorgan auszubilden,
um über die am Hebel 13 angelenkte Stange 15 auf den hinteren Lenker 8 Kräfte zur
Einleitung der Sesselverstellung ausüben zu können.
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Alle neuen, in der Beschreibung und oder Zeichnung offfenbarten Einzel-
und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.