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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Toilettensitz-Hebevorrichtungen, welche kein Berühren des Toilettensitzes
erfordern, insbesondere fußgesteuerte Hebevorrichtungen, sind bereits aus verschiedenen
Patentschriften und anderen Veröffentlichungen bekannt. Nachfolgend wird ein der
Anmelderin bekannter Stand der Technik aufgeführt.
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Die US-PS 4 150 446 beschreibt eine fußbediente Seilzuganordnung zum
Hochschwenken eines Toilettensitzes von einem Becken.
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Die norwegische Patentschrift 16 354 beschreibt eine Deckel-Hebevorrichtung,
die ähnlich wie die aus der US-PS 4 150 446 beschriebene Vorrichtung ist.
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Die US-PS 2 814 049 beschreibt einen federbelasteten Toilettensitz,
der von einer Feder in eine vertikale Stellung gedrückt wird. Eine zweite Feder
verhindert, daß der Sitz heftig gegen den Spülkasten der Toilette schlägt.
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Die US-PS 1 999 971 beschreibt einen fußbetätigbaren Toilettensitz
mit einer Schraubenfeder, welche die Toilettensitzachse abwärts drückt.
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Schließlich beschreibt die US-PS 4 28 001 einen Toilettendeckel mit
einem Scharnier, welches von einer Feder in eine geschlossene Stellung gedrückt
wird.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine von einer Bedienungsperson steuerbare
Toilettensitz-Hebevorrichtungen zu schaffen, welche keine Beschädigungen hervorruft,
wenn der Toilettensitz aus angehobener Stellung, in der er von der Hebevorrichtung
gehalten wird, in eine abgesenkte Stellung geklappt wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dienen bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.
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Die Aufgabe wird somit dadurch gelöst, daß eine Spannvorrichtung vorgesehen
ist, die eine nachgiebige Hubkraft auf den Sitz ausübt, welche ausreicht, um den
Sitz bei Betätigung anzuheben und welche Stoßkräfte absorbiert, die beim heftigen
Herunterklappen des Sitzes auftreten können. Letzteres ist entweder bei Zerstörungswut
oder bei zufälliger Fehlbedienung der Fall.
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Vorzugsweise ist die Spanneinrichtung eine Schraubenfeder, die mit
Spiel auf einer Achse sitzt. An der Achse ist das hintere Ende des Toiletten sitzes
frei schwenkbar montiert. Ein Ende der Schraubenfeder ist an der Achse befestigt,
während das andere Federende so mit dem Sitz zusammenwirkt, daß die Spannung der
Schraubenfeder eine Spannkraft auf den Sitz in der Weise ausübt, da3 der Sitz angehoben
wird. Die Größe der Spannkraft reicht jedoch nicht aus, um den Sitz hochgeschwenkt
zu halten.
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Die Achse kann von dem Benutzer der Einrichtung gedreht werden, und
zwar beispielsweise durch ein Pedal und eine Kurbelarmverbindung mit der Achse,
und zwar in einer Richtung, in der die Feder enger gewickelt wird, was deren Vorspannung
erhöht und die auf den Sitz wirkende Hubkraft auf einen Wert vergrößert, der ausreicnt,
den
Sitz hochzuschwenken. Wenn der lediglich von der Federkraft
der Feder hochgehaltene Sitz von Hand mit Gewalt abwärtsgedrückt wird, dann wird
die Feder nur noch stärker gespannt, ohne daß eine Überlastung anderer Bauteile
erfolgt.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Figuren näher erläutert;
es zeigen: Figur 1 eine schematische Vorderansicht einer Toilette, welche mit einem
erfindungsgemäßen Sitzheber ausgestattet ist, wobei sich der Sitz in abgesenkter
Stellung befindet; Figur 2 eine Seitenansicht der Toilette aus Figur 1 mit angehobenem
Sitz; Figur 3 eine Teilansicht von vorn unter Darstellung der Hebevorrichtung, und
zwar bei angehobenem Sitz; Figur 4 eine Draufsicht auf Einzelteile der in Figur
3 dargestellten Vorrichtung mit abgesenktem Sitz; Figur 5 ein Schnitt entlang der
Linie 5-5 in Figur 4; Figur 6 eine teilweise weggebrochene Teilansicht in Richtung
der Pfeile 6-6 in Figur 4; Figur 7 eine Seiten-Teilansicht der Hebevorrichtung mit
abgesenktem Sitz; und Figur 8 eine Teilansicht zur Darstellung des Anschlusses eines
fußbetätigten Steuerkabels an die Achse der Hebevorrichtung.
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Die Figuren 1 und 2 zeigen eine Toilette mit angeschlossener Sitzhebevorrichtung
10. Die Toilette weist in an sich bekannter Weise ein Becken 12, einen Sitz 14 und
einen Deckel 16 auf.
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Zu der Sitzhebevorrichtung 10 gehört eine längliche Haltevorrichtung
mit einer Platte 18 und zwei hochstehenden Endstücken 20 und 22, die an gegenüberliegenden
Enden der Platte 18 befestigt sind. Die Platte 18 ist mit Schrauben 24 an das Becken
12 gemäß Figur 4 angeschraubt. Eine Achse 26 erstreckt sich parallel zur Platte
18 und ist an der Halteeinrichtung durch zwei Kunststofflager 27 gelagert, welche
von den Schrauben 24 in ihrer Position gehalten werden und die Bohrungen aufweisen,
durch welche sich die Achse 26 erstreckt. Außerdem ist ein Ende der Achse 26 in
einer Bohrung 28 im L-förmigen Endstück 20 und mit dem anderen Ende in einer halbzylindrischen
Vertiefung 30 des Endstücks 22 angeordnet. Der Sitz 14 kann über Scharniere 32,
welche durch Schrauben 34 an dem Sitz 14 befestigt sind und Bohrungen 36 für die
Aufnahme der Achse 26 haben, frei um die Achse 26 geschwenkt werden.
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Auf ähnliche Weise ist der Deckel 16 durch mit Schrauben 40 am Deckel
16 befestigte Scharniere 38 um die Achse 26 schwenkbar.
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Eine Schraubenfeder 42 umgibt die Achse 26 mit Spiel.
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Eine Ende 44 der Schraubenfeder 42 ist über einen Stift 46 gehakt,
der von der Achse 26 getragen wird. Das andere Ende 48 der Schraubenfeder 42 stützt
sich an der Unterseite des Sitzes 14 ab. Ein von dessen Unterseite vorstehender
Stift 50 dient dazu, die Lage des Endes 48 der Schraubenfeder 42 beizubehalten.
Die Spannung der Schraubenfeder 42 bewirkt eine nachgiebige Drehkraft zum Anheben
des Sitzes 14, welche über ihr Ende 48 übertragen wird, und überträgt gleichzeitig
eine nachgiebige Drehkraft in entgegengesetzter Richtung auf die Achse 26. Unter
statischen Bedingungen ist das vom Gewicht des Sitzes 14 erzeugte Drehmoment größer
oder gleich wie die auf dcn Sitz 14 wirkende Hubkraft, so daß letzterer seine horizontale,
abgesenkte Stellung annimmt. Die richtige Spannung
für dieses Ergebnis
wird mit einer Spannschraube 52 erzielt, welche durch das Endstück 20 eingeschraubt
ist und gegen einen auf der Achse 26 befestigten Fortsatz trifft, der mit der Achse
26 drehbar ist. Die Winkelstellung des Fortsatzes 54 kann bezüglich der Achse 26
durch Lockern einer Einstellschraube 56 verändert werden. Die Spannschraube 52 wirkt
somit als Anschlag, welcher die Drehbewegung der Achse 26 in der Abwärtsschwenkrichtung
des Sitzes 14 begrenzt. Befindet sich der Sitz 14 in seiner abgesenkten Stellung,
dann wird die richtige Federspannung dadurch erreicht, daß die Einstellschraube
52 in ihre im Endstück 20 vorgesehene Gewindebohrung soweit eingeschraubt wird,
bis sie gegen den Vorsprung 54 stößt und letzteren zusammen mit der Achse 26 in
Figur 5 im Uhrzeigersinn dreht. Dies spannt die Schraubenfeder 42 zu einer etwas
engeren Wicklung und erhöht daher die Vorspannung in der Schraubenfeder 42. Das
Einschrauben der Spannschraube 52 wird so lange fortgesetzt, bis sich der Sitz 14
zu heben beginnt. Danach wird die Spannschraube 52 ein wenig zurückgedreht, bis
der Sitz 14 horizontal bleibt.
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Das Anheben des Sitzes 14 wird durch weitere Erhöhung der Spannung
der Schraubenfeder 42 erreicht, so daß das aufwärtsgerichtete Drehmoment des auf
den Sitz 14 wirkenden Federendes 48 größer ist, als das vom Gewicht des Sitzes 14
hervorgerufene und abwärtsgerichtete Drehmoment. Dies wird dadurch erreicht, indem
die Achse 26 gemäß Figur 5 durch eine vom Bediener zu betätigende Antriebseinrichtung
zwangsweise im Uhrzeigersinn gedreht wird. Die Antriebseinrichtung kann elektrisch
oder hydraulisch betätigt werden, bevorzugt wird jedoch ein mechanischer Antrieb
mit einem Fußpedal und einem vom Pedal zur Achse 26 führenden Seilzug. Hierzu gehört
ein am Boden montierter
Bügel 58, ein Pedal 60, das an dem Bügel
58 in einer Vertikalebene schwenkbar gehaltert ist, und einen Seilzug 64 für die
Kraftübertragung zur Achse 26. Der Seilzug 64 ist mit einem Ende bei 65 an dem Pedal
60 befestigt und in einer Hülle 66 verschiebbar, die mit einem Ende auf an sich
bekannter Weise bei 68 an dem Bügel 58 befestigt ist. Das andere Ende der Hülle
66 ist bei 70 an dem Endstück 20 auf ebenfalls bekannte Weise befestigt.
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Das nicht an das Pedal 60 angeschlossene Ende des Seilzugs 64 ist
an ein zylindrisches Kurbelarmstück 72 angeschlossen, das an der Achse 26 befestigt
ist. Gemäß Figur 8 ist das Kurbelarmstück 72 durch eine Einstellschraube 74 an ein
Ende der Achse 26 angeschlossen. Das Rurbelarmstück 72 weist eine Vertiefung 76
auf, in welcher sich ein Kurbelarmteil 78 parallel zur Mittellinie der Achse 26,
jedoch versetzt dazu erstreckt. Das Ende des Seilzugs 64 erstreckt sich in eine
Querbohrung im Kurbelarmteil 78 und ist dort durch eine Befestigungsschraube 80
befestigt. Zugang zur Befestigungsschraube 80 besteht durch eine Bohrung 81 im Endstück
20, wie man aus Figur 6 erkennt. Ein Niedertreten des Pedals 60 zieht den Seilzug
64 und dreht dadurch das Kurbelarmstück 72 und die Achse 26 in Figur 8 in Richtung
des Pfeils 82 (in Figur 5 im Uhrzeigersinn).
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Arbeitsweise Wenn sich das Pedal 60 in seiner hochgeschwenkten Normalstellung
befindet, dann ist der Sitz 14 horizontal oder abgesenkt angeordnet. Dies wird durch
die Spannung der Schraubenfeder 42 erreicht, welche nicht so stark gespannt ist,
daß sie den Sitz 14 ohne weiteres anhebt, d.h. ihr aufwärtsgerichtetes Drehmoment
ist nicht größer wie das vom Gewicht des Sitzes 14 ausgeübte und abwärtsgerichtete
Drehmoment. Diese Spannung, die gerade das Gewicht des Sitzes 14 ausgleicht, wird
durch Einstellung der Spannschraube 52 in der zuvor erwähnten Weise erreicht. Wird
das Pedal 60 niedergedrückt, dann übt die dadurch auf den Seilzug 64 ausgeübte Zugkraft
auf das Kurbelarmstück 72 ein Drehmoment aus und dreht die Achse 26 in einer Richtung,
welche den Sitz 14 hochschwenkt, d.h. in Figur 5 im Uhrzeigersinn und in den Figuren
6 und 7 gegen den Uhrzeigersinn. Dies spannt die Schraubenfeder 42 und vergrößert
dadurch deren Spannung und die von dem Federende 48 aufwärtsgerichtete Federkraft,
welche auf den Sitz 14 wirkt. Der Sitz 14 wird daraufhin in die in Figur 2 dargestellte
Lage hochgeschwenkt. Wird das Pedal 60 freigegeben, dann übersteigt das vom Gewicht
des Sitzes 14 aufgebrachte Drehmoment die Spannung der Schraubenfeder 42, so daß
der Sitz 14 in seine horizontale Lage abwärtsschwenkt. Um dies zu erreichen, darf
der Sitz 14 nicht über eine Mittelsstellung hinaus geschwenkt sein, da in solcher
Lage das Gewicht des Sitzes 14 den Sitz 14 in Figur 7 gegen den Uhrzeigersinn weiterschwenken
würde.
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Es ist daher ein Anschlag vorgesehen, um zu verhindern, daß der Sitz
14 weiter als 700 gegenüber der Horizontalen hochgeschwenkt wird. Bei der dargestellten
Vorrichtung ist der Anschlag von einer Schulter 84 gebildet, welche an dem am nächsten
Endstück 22 befindlichen Scharnier
32 ansetzt. Diese Schulter 84
ist so angeordnet, daß sie gegen die Oberseite des Endstücks 22 in einer Position
86 nahe der Vertiefung 30 gemäß Figur 4 stößt, wenn der Sitz 14 die 700-Stellung
erreicht.
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In einer anderen Ausführung ist der Deckel 16 ebenfalls mit dem Sitz
14 oder mit der Schraubenfeder 42 gekoppelt, um auf die gleiche Weise wie der Sitz
14 anhebbar oder absenkbar zu sein.
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