DE3329473C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein in der Ohrmuschel selbst zu tragendes Hörgerät
gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bei der Entwicklung von Hörgeräten kam man von Kästchengerät
allmählich ab und entwickelte hinter dem Ohr zu tragende Geräte,
sogenannte HdO-Geräte, im Ohr zu tragende Geräte und auch
Hörbrillen, d. h. mit Brillengestellen verbundene oder in diese
integrierte Hörgeräte. Bei all diesen Entwicklungen hat man zwar
immer die fortschreitende Miniaturisierung der Bauelemente benutzt,
um die Geräte vielseitig zu verbessern und/oder zu verkleinern, war
sich aber ebenso der Tatsache bewußt, daß es sich hierbei um eine
Prothetik handelt, die man verbergen zu müssen glaubte.
Neuere Entwicklungen haben zu Hörgeräten geführt, die so klein
sind, daß das ganze Gerät in dem Hohlraum (Concha) untergebracht
werden kann, der von verschiedenen Teilen des Außenohres begrenzt
ist.
Die ersten Geräte dieser Art wurden auf die Weise hergestellt, daß
mit Hilfe eines Abgusses des Außenrohres eine hohle sogenannte Ohrmulde
hergestellt wurde, die zu dem betreffenden Ohr paßte und
mit einem durchgehenden Lautkanal versehen war, der etwas in den
Gehörgang hineinragte, wonach die Komponenten des Gerätes in der
Ohrmulde angebracht wurden, die zum Schluß mit einem Deckel ver
sehen wurde. Eine derartig individuelle Anpassung machte die Herstellung
sowohl zeitraubend als auch kostspielig.
Bekanntlich kann die Herstellung von einfacheren und billigeren
Hörgeräten im Außenohr dadurch erreicht werden, daß die Komponenten
in ein Gerätegehäuse eingebaut werden, das so geformt ist,
daß es einigermaßen in die Concha eines Normalohres hineinpaßt.
Dieses Gerätegehäuse wird dann in einer der Form des Gehäuses angepaßten
Aussparung in einer Ohrmulde angebracht, die individuell
angepaßt wurde, aber die auch eine Standardausführung sein kann,
die ungefähr zu den meisten Ohren paßt. Hörgeräte dieser Art bekommen
unvermeidlich ein plumpes und häßliches Aussehen, und unterschiedliche
Herstellung für das rechte und das linke Ohr ist not
wendig.
Für den Hörgerätefachmann ist ein solches Gerät nur begrenzt
brauchbar.
Es wäre daher wünschenswert, ein möglichst
kleines unauffälliges Hörgerät zu schaffen,
das trotz seiner Kleinheit alle für das Hörgerät
als solches erforderlichen Teile, auch
die Batterie enthält, einfach zu bedienen und
leicht an das Ohr anzupassen ist.
Es ist klar, daß diese Forderungen einander zunächst vielfach wider
sprechen. Allein die Unterbringung der Batterie, die ja eine Mindest-
Standard-Größe haben muß, wenn die Betriebsstundenzahl nicht unter
eine erträgliche Grenze abfallen soll, bedingt eine bestimmte Mindest
größe. Ebenso wichtig sind Bedienungselemente und auch die Ankopplung
an ein Ohrpaßstück, das ja individuell angefertigt werden sollte,
da bekanntlich die Lage des Eingangs des Gehörganges von Ohr zu
Ohr verschieden ist. Es wäre daher wünschenswert, wenn man alle
diese Forderungen in einem besonders unauffälligen Gerät verwirklichen
könnte, das mit im unteren Teil der Concha, also etwa zwischen
Tragus und Antitragus untergebracht werden könnte.
Zum Stand der Technik ist aus der DE-AS 11 30 473
ein Hörgerät bekannt, das ein mit einem Deckel versehenes
zylinderförmiges Gehäuse besitzt, und in welchem
ein Mikrofon, ein Ein-/Ausschalter, ein eine Widerstandsbahn
aufweisender Lautstärkesteller, ein Verstärker
mit einem Hörer, ein Batteriefach, ein Anschlußstutzen
für den Anschluß des Hörers an ein Ohrpaßstück und
eine Schalleintrittsöffnung für das Mikrofon vorgesehen
sind.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird darin
gesehen, dieses bekannte Gerät noch kompakter zu
machen und konstruktiv zu vereinfachen.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe
wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1
gelöst.
Vorzugsweise ist die Anordnung dabei so getroffen, daß zwei Wider
standsbahnen und zwei Schleifer vorgesehen sind, daß ferner der
Deckel an seiner Unterseite einen Ansatz trägt, der als Endanschlag
und als Schaltnocke für den Ein-/Ausschalter dient, und daß
schließlich auf der Oberseite des Batteriefaches Batteriekontaktfedern
vorgesehen sind, die durch die Schaltnocke betätigbar sind.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den weiteren Ansprüchen
zu entnehmen.
Die Erfindung wird nunmehr anhand eines Ausführungsbeispieles in
Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen beschrieben.
In den Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 stark vergrößert eine Schnittansicht durch das neue
Hörgerät;
Fig. 2 stark vergrößert und schematisch eine Draufsicht
auf das neue Hörgerät;
Fig. 3 eine stark vergrößerte Ansicht in einer anderen
Ebene und
Fig. 4 eine stark vergrößerte Schnittansicht einer weiteren
Ausführungsform des neuen Hörgerätes.
Die Schwierigkeiten, die bei der Konstruktion des neuen Hörgerätes
zu überwinden waren, ergeben sich sofort, wenn man die tatsächlichen
Abmessungen des Gerätes in Betracht zieht. Bei einem Durchmesser
von etwa 16 mm und einer höchsten Bauhöhe von etwa 7 mm
und einem Durchmesser der Batterie von etwa 8 mm war an eine
Unterbringung von Bedienungselementen an der Außenseite des Gehäuses
nicht zu denken. Andererseits mußten Batterie, Schalter,
Lautstärkesteller plus Schalldrucksteller, Mikrofon, Verstärker und
Telefon in sinnvoller Weise untergebracht werden, und das Ganze
mußte dann auch noch bedienbar sein, ohne dazu eine Pinzette
benutzen zu müssen. Man erkennt jetzt mühelos, daß diese Forderungen
nicht leicht zu erfüllen waren.
Unter Berücksichtigung dieser Umstände sollen jetzt die einzelnen
Figuren betrachtet werden.
In den Fig. 1 bis 3 erkennt man jetzt im einzelnen ein zylinder
förmiges Gehäuse 1 mit einem flachen, leicht gewölbten Deckel 2
mit einer von oben einsetzbaren Verschlußbuchse 3, die eine Schall
eintrittsöffnung 4 aufweist. Diese Verschlußbuchse wird mit leichtem
Druck in die hohle Mittelachse 5 eingesetzt, die einen diametral
verlaufenden Schlitz aufweist und durch Einsetzen der Buchse etwas
aufgeweitet wird, wodurch der Deckel drehbar an der Achse 5 befestigt
ist. Dadurch wird das Abnehmen des Deckels verhindert, der
aber trotzdem drehbar bleibt. Dies ist erforderlich, da alle Bedienungs
funktionen von dem drehbaren Deckel alleine bewirkt werden
sollen. Auf der Innenseite des Deckels befindet sich eine Nocke 7,
die mit den Batteriekontaktfedern 8 und 9 zum Schließen und Öffnen
des dadurch gebildeten Schalters zusammenwirkt. Diese Nocke 7 dient
auch gleichzeitig als Anschlag für eine Begrenzung der Drehbewegung
des Deckels 2. Am Deckel 2 sind außerdem zwei Schleifkontaktfedern
10 befestigt, die in der hier bevorzugten Ausführungsform mittels eines
gemeinsamen Kontaktringes und kleinen vorstehenden Noppen an
der Nabe des Deckels 2 befestigt sind. Diese Schleifkontaktfedern
schleifen auf zwei Widerstandsbahnen 11, die einmal für einen Laut
stärkesteller und zum anderen für einen Schalldrucksteller vorgesehen
sind. Damit ist es selbst bei einem so kleinen Gerät möglich, gleichzeitig
mit der Verminderung der Lautstärke auch den Schalldruck zu
rückzunehmen, wie das heute nur bei wesentlich größeren Geräten
verwirklicht werden konnte.
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die in der Mitte des Deckels liegende
Schalleintrittsöffnung 4 und die hohle Mittelachse, die in
ihrem Mittelteil einen Schlitz 12 aufweist, in den ein zum Mikrofon
führender Schallkanal eingefügt ist.
Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, ist in dem Gehäuse ein Raum 13 für
ein Mikrofon, ein Raum 14 für elektrische Bauteil für den Verstärker
und ein Platz 15 für den Verstärker selbst vorgesehen. Das Mikrofon
16 ist in Fig. 3 zu sehen, ebenso der Hörer 17. Die Ebenen
der Membranen von Mikrofon und Hörer stehen dabei aufeinander
senkrecht.
Man erkennt ferner rein schematisch ein Batteriefach 18, eine
Batterie 19 und einen Anschlußstutzen 20 für ein Ohrpaßstück.
Man erkennt, daß in der Ausführungsform gemäß Fig. 1 der Anschlußstutzen
20 exzentrisch angeordnet ist. Dies ist wiederum von besonderer
Bedeutung, insbesondere deshalb, weil das Gehäuse 1 rotationssymmetrisch
aufgebaut ist und somit keine vorgeschriebene Orientierung
des Gehäuses zur Concha eingehalten werden muß.
Zur Anpassung wird das Gerät zunächst ohne Ohrpaßstück in die
Concha eingesetzt und als Ganzes solange gedreht, bis der Schall
ausgangsstutzen 20 möglichst nahe am Eingang des Gehörganges zu
liegen kommt. Diese Stellung wird festgehalten. In das danach
herzustellende Ohrpaßstück wird das Gegenstück eines in den An
schlußstutzen einrastbaren Schallkanals eingeformt. Wenn man das
Ohrpaßstück reinigen will, kann es ohne größere Anstrengungen
von dem neuen Hörgerät getrennt werden.
Normalerweise weist ein solches Ohrpaßstück einen Kupplungsring
auf, in den eine Ringfeder oder ein ringförmiger Draht oder ein
Gummiring eingegossen ist, so daß der Schallaustrittsstutzen des
Hörgerätes in das Ohrpaßstück eingerastet werden kann.
Die außergewöhnlich kleinen Abmessungen des neuen Hörgerätes
haben zwar zudem zur Folge, daß auch das dazugehörige Ohrpaßstück
entsprechend sehr viel kleiner ausfällt. D. h. mit anderen
Worten, daß dieser Normalanschluß nicht mehr möglich erscheint.
Wie aus Fig. 4 weiterhin zu erkennen ist, ist der Rastmechanismus
nunmehr in den Schallaustrittsstutzen hineinverlegt, während das
Ohrpaßstück nur noch einen eingegossenen Ring ohne Feder aufweist.
Der neu gestaltete Schallaustrittsstutzen hat daher außen eine
dünne sich nach unten etwas verdickende Wand 21, die nachgibt,
wenn das Ohrpaßstück aufgesetzt wird. Zwischen dieser äußeren
dünnen Wand und dem innenliegenden Röhrchen 22 liegt ein kreis
zylinderförmiger Hohlraum, der mit einem gummiartigen Material
23 ausgefüllt ist. Dieses gummiartige Material verhindert evtl.
mögliche nachteilige Einflüsse auf die akustischen Eigenschaften
des Gerätes durch diese Art der Ankopplung. In das innenliegende
Röhrchen 22 ist dann der zum Hörer führende Schallschlauch ein
geklemmt.
Mit diesem neu gestalteten Schallaustrittsstutzen ist es jetzt auch
möglich, das neue Hörgerät in noch so kleine Ohrpaßstücke sicher
einzurasten.
Da das neue Hörgerät nur klein und unauffällig im unteren Teil der
Concha zu tragen ist, alle Bedienungsmittel durch den Deckel be
tätigbar sind, ist es in der Tat gelungen, die zunächst miteinander
unvereinbar erscheinenden Forderungen gemeinsam zu erfüllen.
Claims (10)
1. In der Ohrmuschel zu tragendes Hörgerät für
Schwerhörige, mit einem einen Deckel (2) aufweisenden
zylinderförmigen Gehäuse (1), mit einem Mikrofon (16),
mit einem Ein-/Ausschalter (7, 8, 9), einem eine Wider
standsbahn (11) aufweisenden Lautstärkesteller,
mit einem Verstärker mit einem Hörer (17), mit
einem Batteriefach (18), mit einem Anschlußstutzen (20)
für den Anschluß an ein Ohrpaßstück und einer mit dem Mikrofon (16)
verbundenen Schalleintrittsöffnung (4)
dgl. in dem
Gehäuse (1) neben dem Mikrofon (16), dem Verstärker
und dem Batteriefach (18) auch der Hörer (17) untergebracht
ist, daß der Deckel (2), der die Schalleintrittsöffnung (4) aufweist,
um eine zentral zu diesem Deckel (2) und dem
Gehäuse (1) angeordnete, fest mit diesem verbundene
hohle Achse (5, 6) relativ zum Gehäuse
drehbar gelagert ist, wobei die mit der Schalleintrittsöffnung (4)
verbundene hohle Achse gleichzeitig
als Schalleingangskanal zum Mikrofon
dient,
daß der Deckel mit dem Ein-/Ausschalter (7, 8, 9)
zusammenwirkt und an seiner Innenseite
mindestens einen Schleifer (10) trägt, der ein
Zusammenwirken mit der (den) Widerstandsbahn(en)
als Lautstärkesteller dient
und daß der Anschlußstutzen (20) an der
dem Deckel (2) gegenüberliegenden Unterseite des
flachen zylinderförmigen Gehäuses (1) nach
außen ragend angeordnet ist.
2. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Wider
standsbahnen (11) und zwei Schleifer (10) vorgesehen sind.
3. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel
(2) an seiner Unterseite einen Ansatz (7) trägt, der als Endanschlag
und als Schaltnocke für den Ein-/Ausschalter dient, und daß auf der
Oberseite des Batteriefaches (18) Batteriekontaktfedern (8, 9) vorge
sehen sind, die durch den als Schaltnocke dienenden Ansatz (7) be
tätigbar sind.
4. Hörgerät nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Festlegen des Deckels (2) an der hohlen Achse (5, 6) eine
von außen durch den Deckel hindurch einsetzbare Buchse (3) vor
gesehen ist, daß ferner die hohle Achse diametral gespalten ist,
und daß durch Einsetzen der Buchse (3) die Achsenhälften auseinanderspreizbar
sind und damit der Deckel (2) an der Achse fest
legbar ist.
5. Hörgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Buchse (3) die Form eines abgerundeten kugelförmigen Kraters aufweist
und an ihrem innen liegenden Ende mit einem Schmutzfanggitter
versehen ist.
6. Hörgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die mit dem Gehäuse fest verbundene hohle Achse mit einer
zum Mikrofon (16) führenden seitlichen Austrittsöffnung ver
sehen ist.
7. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausrichtung der Mikrofon-Membran und die Ausrichtung der
Hörmembran zueinander etwa orhogonal sind.
8. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Mikrofon (16) starr mit dem Gehäuse verbunden ist, und daß
der Hörer (17) elastisch aufgehängt ist.
9. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schallaustrittstutzen (20) auf der dem Deckel (2) gegenüber
liegenden Unterseite des Gehäuses (1) exzentrisch angeordnet
ist.
10. Hörgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schallaustrittsstutzen (20) aus einer äußeren relativ dünnen
Wand (21), einem innenliegenden, zum Anschluß an den Hörer (17)
dienenden Röhrchen (22) und einem dazwischenliegenden
zylinderförmigen Hohlraum besteht, der mit einem gummiartigen
Material (23) ausgefüllt ist.
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