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Im Ohr zu tragendes Schwerhörigengerät Die Erfindung betrifft ein
im Ohr zu tragendes elektrisches Schwerhörigengerät, dessen die elektrischen Bauteile
enthaltendes Gehäuse einen eine etwa axiale Schallaustrittsöffnung aufweisenden,
etwa zylindrischen Ansatz hat, an dem ein in den Gehörgang zu steckendes und das
Gerät im Ohr haltendes Ohrstück befestigt werden kann. Durch die Erfindung soll
ein Weg gezeigt werden, wie ein derartiges Schwerhörigengerät verkleinert werden
kann, ohne seine elektrischen oder akustischen Eigenschaften zu verschlechtern.
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Im Ohr zu tragende elektrische Schwerhörigengeräte müssen naturgemäß
so klein und leicht wie möglich sein. Durch diese Forderung entsteht aber die Schwierigkeit,
die einzelnen Teile des Schwerhörigenge.rätes so in dem Gehäuse unterzubringen,
daß keine Rückkopplungen von dem Hörer auf das Mikrophon des Gerätes stattfinden
können. Durch die gedrängte Bauweise befinden sich Hörer und Mikrophon dicht beieinander,
so daß die Gefahr von Rückkopplungen außerordentlich groß ist. Solche Rückkopplungen
können beispielsweise akustischer Art sein, indem Schallwellen entweder über den
Luftweg außerhalb oder innerhalb des Gehäuses oder durch Körperschall über die Gehäusewände
vom Hörer zum Mikrophon gelangen. Bei Verwendung elektromagnetischer Schallwandler
ist außerdem mit der Möglichkeit einer magnetischen Rückkopplung zu rechnen.
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Die Gefahr der Rückkopplung ist um so größer, je kleiner man das Schwerhörigengerät
macht. Bei den kleinsten bisher bekannten Schwerhörigengeräten konnte man die Gefahr
der Rückkopplung nur dadurch auf ein zulässiges Maß vermindern, indem man die Verstärkung
verhältnismäßig gering machte. Die Verstärkung der bekannten im Ohr zu tragenden
Schwerhörigengeräte ist daher in vielen Fällen ungenügend.
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Die bekannten im Ohr zu tragenden Schwerhörigengeräte haben im allgemeinen
ein Gehäuse, das die elektrischen Bauteile enthält und an einer Seite einen etwa
zylindrischen Ansatz besitzt. Dieser zylindrische Ansatz hat eine etwa axiale Schallaustrittsöffnung
und ist so eingerichtet, daß an ihm ein Ohrstück befestigt ist oder befestigt werden
kann. Dieses Ohrstück wird in den Gehörgang gesteckt und hält das Schwerhörigengerät
im Ohr fest.
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Bei den bisher vorgeschlagenen Bauformen für Schwerhörigengeräte dieser
Art ist der Hörer in dem zylindrischen Ansatz des Gehäuses untergebracht oder bildet
einen Teil dieses Ansatzes (s. zum Beispiel britische Patentschrift 828 972 und
USA: Patentschrift 2 938 083). Diese Anordnung des Hörers wurde für zweckmäßig und
notwendig gehaken, weil man glaubte, den Hörer möglichst dicht an der Schallaustrittsöffnung
des Gerätes unterbringen zu müssen.
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Diese bekannte Bauform weist jedoch zwei schwerwiegende Nachteile
auf. Durch die Unterbringung des Hörers im zylindrischen Ansatz des Gehäuses wird
die Mindestabmessung des zylindrischen Ansatzes durch die Größe des Hörers bestimmt.
Man kann daher den zylindrischen Ansatz, der ja in den Gehörgang hineinragt, nicht
genügend klein machen, so daß sich beim Befestigen und Tragen des Gerätes im Ohr
Schwierigkeiten ergeben können, weil man das Gerät nicht tief genug in den Gehörgang
einführen kann.
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Außerdem steht bei diesen bekannten Ausführungen der Hörer bzw. die
Hörerkapsel in unmittelbarer körperlicher Berührung mit den Gehäusewänden des Gerätes,
so daß die Gefahr der Übertragung von Schwingungen des Hörers bzw. der Hörerkapsel
über die Gehäusewände auf das Mikrophon groß ist. Es ist an sich bekannt, daß man
die akustische Rückkopplung nur dann in ausreichendem Maße unterdrücken kann, wenn
man Mikrophon und Hörer in getrennten und gegeneinander abgeschlossenen Kammern
unterbringt.
Die Schallwandler dürfen dabei nur über eine elastische und weiche Aufhängung mit
den Wänden der Kammern in Verbindung stehen.
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Wenn man diese Forderung erfüllen wollte, müßte man bei den bekannten
im Ohr zu tragenden Schwerhörigengeräten den zylindrischen Ansatz des Gehäuses noch
größer als bisher machen, um in ihm eine abgeschlossene Kammer mit elastischer Aufhängung
für den Hörer bilden zu können.
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Die Erfindung zeigt nun einen Weg, wie sich eine weitgehende Verkleinerung
des zylindrischen Ansatzes am Gehäuse bei, nahezu vollkommener Unterdrückung aller
Rückkopplungsmöglichkeiten trotz ausreichender elektrischer Verstärkung erzielen
läßt.
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Ausgehend von einem im Ohr zu tragenden elektrischen Schwerhörigenge:rät,
dessen die elektrischen Bauteile enthaltendes Gehäuse einen eine etwa axiale Schallaustrittsöfffnung
aufweisenden, etwa zylindrischen Ansatz hat, an dem ein in den Gehörgang zu steckendes
und das Gerät im Ohr haltendes Ohrstück befestigt ist oder befestigt werden kann,
schlägt die Erfindung vor, daß der elektrische Verstärker in dem Innenraum des zylindrischen
Ansatzes untergebracht ist und ein den Hörer mit der Schall austrittsöffnung des
Ansatzes verbindender Schallleitungskanal den Verstärker durchquert.
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Abweichend von allen bisher bekannten Ausführungen, bei denen der
Hörer im zylindrischen Ansatz untergebracht war oder einen Teil dieses Ansatzes
bildete, sieht die Erfindung vor, daß der Innenraum des zylindrischen Ansatzes den
elektrischen Verstärker aufnimmt. Die Größe des zylindrischen Ansatzes ist nun nicht
mehr durch die Abmessungen des Hörers festgelegt, sondern kann so klein gemacht
werden, wie es für die Unterbringung des Verstärkers zulässig ist. Der Hörer kann
daher eine größere Grundfläche als der Innenraum des zylindrischen Ansatzes haben.
Zweckmäßigerweise ordnet man den Hörer dicht hinter dem Verstärker an, wo seine
Unterbringung nicht mehr durch die Abmessungen des zylindrischen Ansatzes behindert
wird. Beispielsweise kann man den Hörer und den Verstärker in einer einzigen Kammer
unterbringen, die den Innenraum des von dem Verstärker ausgefüllten zylindrischen
Ansatzes mitumfaßt. Ein Schalleitungskanal oder ein biegsames Schalleitungsröhrchen
verbindet den Hörer mit der Schallaustrittsöffnung im zylindrischen Ansatz und durchquert
dabei naturgemäß den Verstärker.
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Zweckmäßigerweise ist bei dem erfindungsgemäßen Schwerhörigengerät
der Verstärker auf einem runden oder ringscheibenförmigen Chassis montiert, das
in den Innenraum des zylindrischen Ansatzes eingesetzt oder eingehängt ist. Der
Durchmesser des Chassis ist dem Innendurchmesser des zylindrischen Ansatzes angepaßt.
An den Innenwänden des zylindrischen Ansatzes können geeignete Vorsprünge, Nuten
oder Schultern vorgesehen sein, auf die die den Verstärker tragende Chassisplatte
aufgelegt oder eingehängt wird. Eine Mittelöffnung in der Chassisplatte läßt einen
Durchtritt für den Schalleitungskanal vom Hörer zur Schallaustrittsöffnung des Gerätes
frei.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der Verstärker in eine
elastische, gummiartige Isoliermasse eingebettet sein, deren Außenumrisse der Form
des Innenraumes des zylindrischen Ansatzes wenigstens ungefähr angepaßt sind und
in der eine den Schalleitungskanal bildende, etwa axiale und durchgehende rohrförmige
Aussparung vorgesehen ist. Für diese Isoliermasse sind beispielsweise Silikonkautschuk
sowie alle anderen Stoffe mit ähnlichen Eigenschaften geeignet. Die Isoliermasse
füllt praktisch den gesamten Innenraum des zylindrischen Ansalzes aus.
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Wenn der Verstärker in der geschilderten Weise in eine Isoliermasse
eingebettet ist, so ergibt sich eine besonders günstige Bauform des erfindungsgemäßen
Schwerhörigengerätes dadurch, daß der Hörer dicht hinter dem Verstärker angeordnet
ist und die den Verstärker einbettende Isoliermasse eine elastische Halterung für
den Hörer bildet, indem sein Schallaustrittsstutzen in das eine Ende der rohrförmigen
Aussparung gedrückt ist. In diesem Fall braucht man für den Hörer keine besonderen
elastischen Aufhängungsmittel vorzusehen. Der Hörer liegt vielmehr völlig frei in
seiner Kammer und wird nur durch seinen in die rohrförmige Aussparung der Isoliermasse
gesteckten Schallaustrittsstutzen festgehalten.
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Es können aber auch zusätzliche Halterungsmittel für den Hörer vorgesehen
werden, wenn sich der Hörer auf diese Weise nicht sicher genug abstützen lassen
sollte, was aber im allgemeinen nicht der Fall sein dürfte.
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Zur Vermeidung einer magnetischen Rückkopplung zwischen Hörer und
Mikrophon kann man diese bekanntlich so anordnen, daß ihre magnetischen Achsen einen
Winkel von etwa 901 miteinander bilden. Um diese Forderung bei dem erfindungsgemäßen
Schwerhörigengerät erfüllen zu können, wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
vorgeschlagen, daß sein Gehäuse die ungefähre Gestalt eines Quaders hat, dessen
eine Breitseite den etwa zylindrischen Ansatz aufweist, und daß der Hörer mit seinen
großen Wandungen parallel zu dieser Breitseite, das Mikrophon mit seinen großen
Wandungen dagegen parallel zu einer etwa senkrecht auf der Breitseite des Gehäuses
stehenden Schmalseite in dem Gehäuse angeordnet ist. Wenn man das Schwerhörigengerät
in dieser Weise ausführt, lassen sich Hörer und Mikrophon dicht beieinander und
in voneinander getrennten Kammern unterbringen, ohne daß Rückkopplungen zu befürchten
wären. Dadurch ergeben sich außerordentlich kleine Abmessungen des Gehäuses bei
ausreichender Verstärkung.
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Die Erfindung gestattet derart geringe Abmessungen des Gehäuses, daß
die Betätigung der Bedienungselemente, wie Ein- und Ausschalter und Lautstärkeregler,
für den Benutzer recht schwierig wird. Zur Erleichterung der Bedienung des erfindungsgemäßen
Schwerhörigengerätes ist deshalb vorgesehen, daß auf der dem zylindrischen Ansatz
abgewandten Seite des Gehäuses die Betätigungsorgane für den Ein-Aus-Schalter und
für den Lautstärkeregler so angeordnet sind, daß ihre Bewegungsrichtungen wenigstens
annähernd senkrecht zueinander liegen. Dadurch, daß die Bewegungsrichtungen der
beiden Bedienungselemente senkrecht zueinander stehen, wird eine Fehlbedienung weitgehend
ausgeschlossen.
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Schließlich ist es noch empfehlenswert, wenn bei dem erfindungsgemäßen
Schwerhörigengerät die das Mikrophon aufnehmende Kammer des Gehäuses wenigstens
zwei Außenwände hat, die über eine Lochblech- oder Gazeabdeckung nach außen schalldurchlässig
durchbrochen sind. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß praktisch aus allen Richtungen
kommende
Schallwellen zum Mikrophon gelangen können.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus der Zeichnung hervor,
die ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schwerhörigengerätes wiedergibt.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. In der
Zeichnung zeigt Fig. 1 eine perspektivische Außenansicht des erfindungsgemäßen Schwerhörigengerätes
in ungefähr natürlicher Größe und Fig.2 einen Schnitt durch das gleiche Gerät in
vergrößertem Maßstab.
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Das als Ausführungsbeispiel dargestellte Schwerhörigengerät besitzt
ein Gehäuse 1, das ungefähr die Form eine kleinen Quaders hat. An seiner in Fig.
1 unten liegenden Breitseite hat das Gehäuse 1. einen zylindrischen Ansatz 2, der
mit einem Außengewinde 3 versehen ist. Das Außengewinde 3 dient zum Aufschrauben
eines Ohrstückes oder eines sonstigen Teiles. das in den Gehörgang des Trägers eingeführt
wird und das Gerät im Ohr festhält. In dem zylindrischen Ansatz 2 befindet sich
eine axiale Schallaustrittsöffnung 17, durch die der von dem Gerät verstärkte Schall
in den Gehörgang des Trägers eintritt.
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An der in Fig. 1 rechts liegenden kurzen Schmalseite des Gehäuses
1 ist eine mit einem Netz, Gitter, Lochblech od. dgl. abgedeckte Einspracheöffnung
4 für das Mikrophon vorgesehen. Die Einspracheöffnung 4 erstreckt sich auch über
einen Teil der beiden langen Schmalseiten des Gehäuses 1, so daß das hinter der
Einspracheöffnung 4 angeordnete Mikrophon praktisch nach drei Seiten hin offen ist.
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Ein nach Art eines Schubfaches ausgebildeter Halter 5 kann eine Batterie
6 aufnehmen und wird zum Auswechseln der Batterie 6 aus dem Gehäuse 1 herausgezogen,
bei Gebrauch des Gerätes jedoch in das Gehäuse 1 eingeschoben. Auf der in Fig. 1
oberen Breitseite des Gehäuses 1 sind Bedienungsgriffe 7 und 8 für den Ein- und
Ausschalter und für den Lautstärkeregler vorgesehen. Bei ihrer Betätigung bewegen
sich die Bedienungsgriffe 7 und 8 in zueinander senkrecht stehenden Richtungen,
wodurch die Bedienung des Gerätes wesentlich erleichtert wird.
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Der innere Aufbau des erfindungsgemäßen Schwerhörigengerätes geht
aus Fig. 2 der Zeichnung hervor. Der Innenraum des zylindrischen Ansatzes 2 am Gehäuse
1 wird von einem Verstärker 18 eingenommen. Der Verstärker 18 ist auf einer kreisringförmigen
Chassisplatte 19 montiert, die in den zylindrischen Ansatz 2 eingehängt und dort
von auf der Innenwandung des zylindrischen Ansatzes 2 vorgesehenen Vorsprüngen festgehalten
wird. Der gesamte Verstärker ist in eine elastische und gummiartige Isoliermasse
20 so eingebettet, daß Isoliermasse 20,
Verstärker 18 und Chassisplatte
19 eine Einheit bilden, die den Innenraum des zylindrischen Ansatzes 2 ausfüllt.
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Die Isoliermasse 20 weist in ihrer Mitte eine axiale Bohrung oder
einen axialen Kanal 16 auf, der sich mit der Schallaustrittsöffnung 17 deckt und
als Schalleitungskanal dient.
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Der Schalleitungskanal 16 verbindet einen dicht hinter der Chassisplatte
19 angeordneten magnetischen Hörer 14 mit der Schallaustrittsöffnung 17. Zu diesem
Zweck ist ein am Hörer 14 angebrachter Schallaustrittsstutzen 15 in den Kanal 16
eingedrückt, wo er durch die Klemmwirkung der Isoliermasse 20 festgehalten wird.
Auf diese Weise dient die weiche und elastische Isoliermasse 20 gleichzeitig als
Lagerung für den Hörer 14, so daß weitere Haltemittel für den Hörer 14 fortfallen
können.
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Der Hörer 14, der der Erfindung zufolge eine größere Fläche als der
Innenraum des zylindrischen Ansatzes 2 haben kann, befindet sich zusammen mit dem
Verstärker in einer allseitig abgeschlossenen Kammer 13, deren Wände er außer über
elastisches Material nicht berührt. Damit wird praktisch jede akustische Rückkopplung
vom Hörer 14 zum Mikrophon 10 vermieden, da es sich in einer Kammer befindet, die
durch eine Trennwand 12 von dem übrigen Teil des Gerätes abgeteilt ist. Das Mikrophon
10 ist über elastische Aufhängemittel 11 an der Trennwand 12 befestigt, die gleichzeitig
auf der dem Mikrophon 10 abgewandten Seite ein als Lautstärkeregler dienendes und
von dem Bedienungsgriff 8 betätigtes Potentiometer 9 trägt. Die magnetischen Achsen
von Mikrophon 10 und Hörer 14 stehen senkrecht aufeinander, da das Mikrophon 10
mit seinen großen Wandungen parallel zu der kurzen Schmalseite des Gehäuses 1, der
Hörer 1.4 dagegen mit seinen großen Wandungen parallel zu den Breitseiten des Gehäuses
1 liegt. Die das Mikrophon 10 enthaltende Kammer ist nach drei Seiten hin offen
und durch das schalldurchlässige Gitter 4 abgedeckt.
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Wenn man den Verstärker 18 nicht in einer Isoliermasse 20 einbetten
will oder wenn man aus irgendwelchen Gründen die Bohrung 16 in der Isoliermasse
20 nicht unmittelbar als Schalleitungskanal oder zur Halterung des Hörers 14 heranziehen
will, kann man den Hörer 1.4 selbstverständlich auch auf andere Weise mit bekannten
elastischen Mitteln an den Wänden der Kammer 13 aufhängen und den Schallaustrittsstutzen
15 des Hörers 14 durch einen biegsamen Schalleitungsschlauch mit der Schallaustrittsöffnung
17 verbinden.