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Vorrichtung zum Behandeln der Atmungswee mit Warmluft
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln der Atmungswege
mit Warmluft, bei welcher einer auf das Gesicht des Patienten aufzusetzenden Maske
ein mit einer Wärmequelle versehener Raum vorgeschaltet ist.
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Bei einer durch die DE-OS 28 10 325 bekannten derartiqen Vorrichtung
ist die Wärmequelle als ein elektrischer Heizwiderstand ausgebildet. Wennqleich
diese Vorrichtung in der Praxis mit großem Erfolg benutzt wird, sind ihrer Anwendbarkeit
insofern Grenzen gesetzt, als sie das Vorhandensein einer elektrischen Spannungsquelle
voraussetzt. In bestimmten Situationen, beispielsweise auf Reisen, ist diese Voraussetzung
nicht immer erfüllbar.
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Ferner ist eine Vorrichtung zum Behandeln der Atmunqswege bekannt,
die aus zwei dünnwandigen, einfachen Kunststoffteilen, nämlich einem schüsselartigen
Behalter und einem darauf aufsetzbaren Deckel besteht, der oberseitig einen Fortsatz
aufweist, der Mund und Nase des Patienten angepaßt ist. In das untere schüsselartiqe
Teil werden heisses
Wasser und ein Medikament gegeben. Die aufsteigenden
Dämpfe werden durch den am Deckel befindliche Fortsatz hindurch inhaliert. Diese
Vorrichtung ist zwar nicht an das Vorhandensein einer elektrischen Spannungsquelle
an dem Ort, an welchem die Behandlung durchgeführt werden soll, gebunden.
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Sie ist jedoch außerordentlich schlecht handhabbar. Nach dem Einfüllen
von heißem Wasser wird es kaum möglich sein, das untere, schüsselartiqe Teil zu
halten. Somit ist es schwierig, die Vorrichtung an das Gesicht zu führen.
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Vielmehr wird es erforderlich sein, sie auf einen Tisch oder dgl.
zu setzen und sich darüber zu beugen. Aber auch dann ist die Möglichkeit nicht auszuschließen,
daß durch unachtsame Handhabung das in der Vorrichtung befindliche heiße Wasser
verschüttet wird. Überdies ist die Dauer der Behandlung zwangsläufig kurz, da die
Flüssigkeit in der Vorrichtung mangels geeigneter Isolierung trotz der Verwendung
von Kunststoff sehr schnell abkühlt. Aufgrund ihrer schlechten Handhabbarkeit ist
diese bekannte Vorrichtunq überdies nicht überall anwendbar.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
einleitend beschriebenen Art so auszuqestalten, daß ihre Benutzung einerseits das
Vorhandensein einer elektrischenSpannunqsciuelle nicht mehr voraussetzt, ohne jedoch
andererseits die Nachteile der zweiten vorstehend erläuterten Vorrichtunq aufzuweisen.
Insbesondere
soll eine bessere Handhabunq ermöglicht werden. Die
Temperatur soll, obwohl keine Beheizung von außen erfolgt, über längere Zeit, beispielsweise
30 - 60 Minuten, auf einer Höhe bleiben, die eine entsprechend lange Behandlung
durchzuführen erlaubt.Die Vorrichtuna solldabei sicher und ohne Schwierigkeiten
handhabbar sein, so daß sie ohne weiteres in die Hand genommen werden kann, um beispielsweiseihre
Position an die des zu behandelnden Patienten anzupassen. Die Einzelteile sollen
darüber hinaus sterilisierbar sein.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß der mit einer
Wärmequelle versehene Raum das Innere eines mit einer wärmespeichernden Substanz
füllbaren Thermosqefäßes ist, an dessen Öffnung die Maske lösbar befestigt ist.
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Die Verwendung eines Thermosgefäßes (Dewar-Gefäßes) ermöglicht es,
in dieses Gefäß eine wärmespeichernde Substanz, z. B. Wasser, mit einer Temperatur
zwischen 80 und 100C C einzufüllen, welches aufgrund der isolierenden Wirkung seine
Temperatur über eine geraume Zeit beibehält, da die einzige ins Gewicht fallende
Abkühlung durch die das Gefäß, insbesondere im Raum oberhalb des Wasser - oder eines
anderen wärmespeichernden Mediums -, durchströmende Atemluft erfolgt. Es hat sich
jedoch herausgestellt, daß 3 bei normaler Atmung bei einer Wassermenge von etwa
300 cm eine für eine Inhalationsbehandlunq erforderliche Temperatur
über
nahezu zwei Stunden eingehalten werden konnte. Ein weiterer wesentlicher Vorteil
der Vorrichtung gemäß der Erfindung besteht darin, daß sie für eine Inhalationsbehandlung
an einem bestimmten Ort, an dem beispielsweise heißes Wasser ohne weiteres verfügbar
ist, vorbereitet werden kann, um die Inhalationsbehandlung ggf. Stunden später an
einem anderen Ort durchzuführen. Diese Eigenschaft kann beispielsweise bei auf Reisen
befindlichen Personen von Vorteil sein. Auch bei dieser Art der Verwendung ist es
vorteilhaft, daß die Vorrichtung an ihrer äußeren Oberflächedie Umgebungstemperatur
aufweist, also keinerlei besondere Vorkehrungen beim Handhaben, Aufbewahren und
Transportieren erfordert.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Vorrichtung gemäß der Erfindung
besteht darin, daß sie unterschiedliche Behandlungen ermöglicht und somit an die
jeweiligen Erfordernisse anpaßbar ist. So besteht die Möglichkeit, lediglich heißes
Wasser in das Thermosgefäß einzufüllen und die Inhalation mit warmer, feuchter Luft
durchzuführen. Anstelle des Wassers kann aber auch ein heißer Aufguß irgendwelcher
Heilkräuter, beispielsweise Kamille, verwendet werden. In diesem Fall wird die Anwendung
eines sogenannten Kamilledampfbades ermöglicht, ohne daß Frisur und gqf. Kleidunq
in Mitleidenschaft gezogen werden. Weiterhin erlaubt die Vorrichtung die Anwendung
von zu inhalierenden Medikamenten,
beispielsweise derart, daß diese
in das heiße Wasser gegeben oder mittels eines besonderen, durch die bereits erwähnte
DE-OS 2 810 325 bekannten Arzneimittelträgers in den Warmluftstrom eingeführt werden.
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Es ist aber im Bedarfsfall auch möglich, eine Behandlung mit trockener
Warmluft durchzuführen. Zu diesem Zweck ist es lediglich erforderlich, ein trockenes
wärmespeicherndes Medium in das Thermosgefäß einzuführen. Dafür käme z. B.
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Sand in Frage.
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Mithin ermöglicht die Vorrichtung gemäß der Erfindung therapeutische
Anwendungen sowohl medikamentöser Art als auch unter Benutzung alter und bewährter
Hausmittel.
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Die auf das Gesicht des Patienten aufzusetzende Maske ist zweckmäßig
über ein Zwischenstück mit dem Thermosgefäß verbunden. Letzteres kann gegenüber
Maske bzw. Zwischenstück durch ein Einwegventil verschließbar sein, welches lediglich
in Richtung auf die Maske, also beim Einatmen öffnet. Dies hat einmal den Vorteil,
daß keine ausgeatmete Luft in das Thermogefäß gelangen kann. Vielmehr kann ein besonders
Ausatemventil vorgesehen sein. Dieses Einweqventil dient darüber hinaus bei Nichtbenutzung
der mit einem heißen Medium gefüllten Vorrichtung zur Wärmeisolierung.
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Die Öffnung(en), durch die die zu wärmende Luft in das Thermogefäß
einströmt, können ebenfalls durch ein Einwegventil verschließbar sein. Zweckmäßig
sollten diese Öffnungen im Zwischenstück angebracht sein, und zwar möglichst nahe
der Öffnung des Thermosgefäßes. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, handelsübliche
Thermosgefäße zu verwenden, die im allgemeinen an ihrer Öffnung mit einem Schraubgewinde
versehen sind. Es besteht somit die Möglichkeit, Zwischenstück oder Maske mittels
eines entsprechend angepaßten Schraubgewindes mit dem Thermosgefäß zu verbinden.
Diese Verbindung ist einmal lösbar, andererseits #edoch so fest, daß ein ungewolltes
Lösen nicht zu befürchten ist. Auch dadurch wird die Handhabbarkeit der Vorrichtung
erleichtert und sicherer gemacht. Selbstverständlich sind auch andeere Verbindungen,
beispielsweise eine Bajonettverbindung, möglich, die ähnliche Eigenschaften aufweisen.
Die Öffnungen, durch die die zu erwärmende Luft in das Thermosgefäß einströmt, können
zusätzlich verschließbar sein mit dem Ziel, bei Nichtbenutzung des bereits gefüllten
Thermosgefäßes Wärmeverluste durch diese Öffnungen hindurch zu verhindern und die
Vorrichtung insgesamt dicht zu verschließen. Andererseits ist aber auch eine Handhabung
denkbar, bei welcher das für eine Behandlung vorbereitete, also mit einem wärmespeichernden
heißen Medium gefüllte Gefäß durch einen Stopfen verschlossen wird, der zur Durchführung
der Behandlung abgenommen und
durch Maske und ggf. Zwischenstück
ersetzt wird. Letztere sind ohnehin abzunehmen, um das Thermosgefäß zu füllen oder
zu entleeren.
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Die Erfindung sieht weiterhin die Möglichkeit vor, daß die Öffnung(en),
durch die die zu erwärmende Luft in das Thermosgefäß einströmt, sich in wenigstens
einem Führungskanal fortsetzen, der die zu erwärmende Luft bis in die Nähe des innerhalb
des Thermosgefäßes als Wärmequelle dienenden wärmespeichernden Mediums führt. Auf
diese Weise wird eine schnelle Erwärmung und Durchmischung der zugeführten Luft
mit den aufsteigenden Dömpfen erreicht.
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Da bei Temperaturen des wärmespeichernden Mediums oberhalb 60C C die
Temperatur der einzuatmenden Luft als zu hoch empfunden werden kann, sieht die Erfindung
weiterhin die Möglichkeit vor, Zwischenstück und/oder Maske mit einer Durchbrechung
zu versehen, die z. B. durch einen Schieber oder dgl. bezüglich ihrer Größe einstellbar
ist und gqf.
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ganz verschlossen werden kann. Durch diese Durchbrechung kann kühle
Luft von außen in den aus dem Thermosgefäß kommenden Warmluftstrom eingeführt werden,
wobei die jeweils einqestelle Größe der Durchbrechung die relative Menge an zuzuführender
Frischluft bestimmt. Auf diese Weise
ist es auch möglich, daß über
einen längeren Zeitraum von z. B. mehreren Stunden erfolgende absinken der Temperatur
innerhalb des Thermosgefäßes zu kompensieren.
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Die Größe der Vorrichtung wird überwiegend durch die Größe des Thermosgefäßes
bestimmt. Es hat sich herausgestellt, daß beispielsweise ein Volumen von 150 cm3
Wasser, das mit 900 C in das Thermosgefäß eingefüllt wird, eine therapeutisch wirksame
Behandlung ermöglicht. D. h., daß Thermosgefäße mit einem Innenvolumen von etwa
250 cm3 zumindest in vielen Fällen für den angestrebten Zweck ausreichen.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel ein Länqsschnitt durch
eine Vorrichtung zum Behandeln der Atmungswege mit Warmluft dargestellt.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer auf das Gesicht
des Patienten aufzusetzenden Maske 20, einem Zwischenstück 22, das eine Kammer 24
umschließt, sowie einem Thermosgefäß 26, das in der üblichen Weise doppelwandig
ausgebildet und von einem stoßfesten Mantel oder dgdl. 28 umgeben ist.
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Die Maske 20 ist mit einem Einwegventil 30 versehen, welches verhindert,
daß in die Maske 20 hinein ausgeatmete Luft in den Innenraum 24 des Zwischenstückes
und das
Thermosgefäß 26 gelangt. Ein zweites, ringförmiges Einweqventil
32, das ebenfalls mit der Maske 20 verbunden ist, öffnet sich unter dem Überdruck
der ausqeatmeten Luft, verhindert jedoch beim Einatmen den Zugang von Außenluft.
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Die Wandung des Zwischenstückes 22 ist mit einer Durchbrechung 34
versehen, die durch einen Schieber 36 hinsichtlich ihrer Größe einstellbar ist und
ggf. ganz verschlossen werden kann. Durch die offene Durchbrechung 34 strömt Außenluft
in den Innenraum des Zwischenstückes 22 hinein.
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Sie kann zur Einstellung der Temperatur der durch die Maske 20 einzuatmenden
Warmluft dienen.
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Ferner ist die Wandung des Zwischenstückes 22 mit einer von einem
Stutzen 38 begrenzten Öffnung versehen, durch die ein Medikamententräqer 40 in den
Innenraum 24 des Zwischenstückes einführbar ist. Im dargestellten Fall handelt es
sich um einen Docht, der zuvor mit dem Medikament getränkt worden war. Die an dem
Docht vorbeiströmende Warmluft führt zur Verdunstung des Medikamentes, das so mit
der Warmluft in die Atmungswege des Patienten geführt wird. Der Medikamententräger
40 ist an einer Schraubkappe 42 angebracht, die auf den mit A ßengewinde versehenen
Stutzen 38 aufschraubbar ist.
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Durch die Öffnung des Thermosgefäßes 26 ragt ein Einsatz 44 in den
oberen, mit Wasser oder einem anderen wärmespeichernden Medium 56 nicht gefüllten
Bereich des Gefäßes 26.
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Dieser Einsatz besteht aus einer zwischen dem Öffnungsrand des Thermosgefäßes
26 und dem Zwischenstück 22 einqeklemmten Platte 48, die zwei zueinander koaxiale,
in das Thermosgefäß 26 hineinragende zylindrische Körper trägt, die einen Ringraum
50 begrenzen.
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Zwischenstück 22 und Thermosgefäß 26 sind nahe dem Rand des letzteren
mit Durchbrechungen 52 bzw. 54 für den Eintritt der zu erwärmenden und ggf. anzufeuchtenden
Atemluft versehen. Diese Luft gelangt über einen Ringraum 56 und im äußeren Zylinder
58 befindliche Durchbrechungen 60 in den Ringraum 50, in welchem sie nach unten
bis kurz über die Oberfläche 62 des wärmespeichernden Mediums 46 geführt wird. Von
dort gelangt die sich im Bereich oberhalb der Oberfläche erwärmende Luft in den
unteren, erweiterte Bereich 64 des inneren Zylinders 66. Ersterer dient als Gehäuse
für einige im Abstand voneinander angeordnete Umlenkplatte 68, die mit nicht mieinanderfluchtenden
Durchbrechungen 70 versehen sind. D. h., daß die erwärmte Luft einen labyrinthartigen
Weg zwischen den Platten 68 hindurch nimmt, bevor sie in den in Strömungsrichtung
daran anschließenden Innenraum 72 des eigentlichen inneren Zylinders 66 gelangt.
Diese zwangsweise Umlenkung der Luft
innerhalb des unteren Bereiches
64 hat zur Folge, daß qgf.
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mitgerissene Partikel des wärmespeichernden Mediums 46 aus letzterem
abgeschieden werden und nicht mitder in Richtung auf die Maske 20 strömenden erwärmten
Luft weitergetragen werden. Bei Verwendung eines trockenen wärmespeichernden Mediums
dienen die Umlenkplatten 68 gqf. auch dazu, das Mitreißen von Staub zu verhindern.
Es wäre auch möglich, anstelle der Umlenkplatten einfach einen Filter, z. B. aus
geeignetem Papier, vorzusehen. Dieser müßte natürlich in regelmäßigen Abständen
ausgewechselt werden. Damit sind jedoch keine Schwierigkeiten verbunden, da der
Einsatz 44 ohnehin lösbar und somit aus dem Thermosgefäß 26 herausnehmbar ist.
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Der Einsatz 48, das Zwischenstück 22 und die Maske 20 sind vorteilhaft
aus Kunststoff gefertigt, der leicht sterilisierbar ist. Entsprechendes gilt auch
für das Thermosgefäß 26 und den Mantel 28.
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