-
"Vorrichtung zum kontinuierlichen Naßbehandeln von Endlosmaterial."
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Naßbehandeln von z.B. textilem Endlosmaterialr wie insbesondere bahnförmige Webwaren,
mit mehreren in einem Gehäuse drehbar gelagerten, in einer oberen und einer unteren
Reihe und jeweils auf Lücke zueinander angeordneten, zumindest teilweise angetriebenen
Umlenkwalzen, um die das Material mäanderförmig geführt und bei jeder Umlenkung
um die jeweils untere Walze in die in das Gehäuse bis zu einem die unteren Walzen
netzenden Niveau gefüllten Flüssigkeit eingetaucht ist.
-
Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DE-AS 12 12 482 bekannt.
-
Sie hat den Nachteil, daß in ihr zur ausreichenden Behandlung einer
durchlaufenden Warenbahnlänge bei vorausgesetzter Geschwindigkeit sehr viel Zeit
gebraucht wird bzw. die Vorrichtung sehr lang baut und sehr viel Flüssigkeit in
das jeweilige Bad eingefüllt sein muß. Aus der gleichen Schrift ist eine ähnliche
Behandlungsvorrichtung bekannt, bei der die Warenbahn nicht von vorn bis hinten
in einer Richtung mäanderförmig geführt, sondern zwischen jeder der aufeinanderfolgenden
Umlenkwalzen durch dafür vorgesehene kleinere Walzen in einer Zickzack-Schlaufe
zurückgeführt wird, um auf diese Weise den Leerraum bei der rein mäandcrfijrmigen
Führung der Warenbahn zu nutzen. Diese Maßnahme hat zwar eine Verkürzung des Bades
zur Folge, jedoch ist das Niveau der Flüssigkeit in dem Behandlungsbad entsprechend
anzuheben, um eine ausreichende Netzung aller unten angeordneten Umlenkwalzen zu
gewährleisten.
-
In der Praxis hat es sich als unbedingt notwendig herausgestellt,
derartige Vorrichtungen zum Naßbehandeln so zu bauen, daß ein schneller Partienwechsel
erfolgen kann, ohne daß zuviel der Behandlungsflüssigkeit in den Abflußkanal verschwendet
werden muß.
-
Gleichzeitig soll die Vorrichtung klein bauen und bezüglich des Wascheffektes
ein optimales Ergebnis bringen, das nur gewährleistet ist, wenn bei jeder erneuten
Berührung der Warenbahn
mit einer Umlenkwalze zwischen der Warenbahn
und der Umlenkwalze eine Flüssigkeitsschicht auf der Warenbahn haftet und diese
damit sowohl die Umlenkwalze netzt als auch aufgrund des Quetscheffektes durch die
Warenbahn gedrückt wird.
-
Zur Lösung eines dieser Probleme kann eine Vorrichtung als vorteilhaft
angesehen werden, wie sie aus der DE-OS 16 35 055 bekannt ist. Dort tauchen die
in einer Reihe angeordneten unteren Walzen nur teilweise in die Flüssigkeit ein,
so daß in das Flüssigkeitsbad nur wenig Flüssigkeit eingefüllt werden und damit
auch bei einem Partiewechsel nur diese Menge an Flüssigkeit ablaufen muß. Eine andere
Möglichkeit offenbart die DE-OS 16 10 897, nach der die unteren, in einer Reihe
angeordneten Umlenkwalzen in einer gesonderten Mulde umlaufen, die die Umlenkwalzen
mit einem geringen Abstand umgeben, so daß nur wenig Flüssigkeit in die jeweilige
Mulde geführt werden muß.
-
Eine weitere Möglichkeit zur Lösung der Probleme könnte in der Senkung
des Niveaus in einer Vorrichtung bei einer Warenführung bestehen, wie sie aus der
DE-AS 12 12 482 bekannt ist, wo die Warenbahn nach mäanderförmiger Führung Z-förmig
zurückgeführt ist. Wenn dort das Niveau bis etwa zur Mitte der kleineren Umlenkwalze
gesenkt würde, wäre zumindest eine Menge an Flüssigkeit gespart, jedoch hätte dies
eine Verschlechterung des Wascheffektes zur Folge, weil dann die jeweils oberste
Umlenkwalze nichts zu einem Wascheffekt beitragen würde, da zwischen dieser Umlenkwalze
und der Warenbahn keine Flüssigkeitsschicht vorhanden wäre, da die vorgeordnete
untere Umlenkwalze nur teilweise in die Flüssigkeit eintaucht. Außerdem hat dieses
Nichtnetzen der obersten Umlenkwalze eine Verschmutzung der Walze zur Folge.
-
Ausgehend von der Vorrichtung anfangs genannter Art liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu finden, die in der Länge nur kurz baut,
mit der ein schneller Partienwechsel möglich ist, ohne daß zuviel erhitzte Flüssigkeit
in den Kanal abfließen muß und zusätzlich eine leichte Reinigung und schnelle Justierung
der Walzen und bei einem ev. notwendigen Ausbau der Walzen dies ohne große Behinderung
möglich gemacht ist.
-
Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist nach der Erfindung vorgesehen,
daß sowohl die Walze der unteren als auch die der oberen Reihe abwechselnd versetzt
zueinander in jeweils zwei unmittel-Lar benachbarten Reihen dicht aneinander gerückt
sind. Diese jetzt in vier übereinander angeordneten Reihen vorgesehenen Walzen werden
insgesamt in einer Richtung mäanderförmig umlaufen, was für das Einfädeln der Warenbahn
als große Vorteil anzusehen ist. Außerdem ist ein leichter Austausch jeder Walze
ohne Behinderung durch darüber oder darunter angeordnete Walzen möglich. Dies erleichtert
auch die Justierarbeit. Durch die versetzte Anordnung der Walzen können jetzt diese
- im Durchmesser gesehen - gleich großen Walzen in horizontaler Richtung aneinander
gerückt werden, während ihr unmittelbarer Abstand zueinander gleichbleibt. Dieser
unmittelbare Abstand ist bestimmt durch die Lage und die Stabilität der Haltevorrichtung
sämtlicher Walzen. Werden die Walzen jedoch schräg untereinander angeordnet, so
ist ein dichteres, horizontales Aneinanderrücken bei gleich guter Zugänglichkeit
der Walzen möglich.
-
In einer weiteren Ausgestaltung ist auch erreicht, daß nur wenig Flüssigkeit
in die Vorrichtung eingefüllt werden muß und trotzdem ein ausreichendes Waschergebnis
erzielt wird. Werden nämlich unterhalb der nach oben versetzten Walzen der unteren
Walzenreihe Flüssigkeitsverdrängungskörper in das Gehäuse angeordnet, so laufen
- wie bekannt - die Walzen der untersten Reihe in einer Art Mulde, in der wenig
Flüssigkeit eingefüllt werden muß. Zusätzlich ist es mit Vorteil möglich, jetzt
das Niveau der Behandlungsflüssigkeit derart abzusenken, daß letztlich nur die Unter-Seite
der nach oben versetzten Walzen der unteren Walzenreihe genetzt ist. Diese jetzt
vorgesehene Flüssigkeitsabsenk-ung hat bei der Konstruktion nach der Erfindung den
Vorteil, daß trotz nicht vollständiger Netzung der nach oben versetzten Walzen der
unteren Walzenreihe dennoch eine vollständige, für die Behandlung notwendige Netzung
der Warenbahn zur Folge hat. Selbstverständlich ist die um die Walze der untersten
Walzenreihe umgelenkte Warenbahn auf beiden Seiten mit einer Flüssigkeitsschicht
versehen. Dies ist bei den um die nach oben versetzten
Walzen der
unteren Walzenreihe nicht der Fall, jedoch wird die Außenseite der Warenbahn bei
der Umlenkung mit einer neuen Flüssigkeitsschicht versehen, die sie nach oben bis
zur obersten Umlenkwalze trägt, so daß diese oberste Umlenkwalze sowohl mit einer
Flüssigkeit genetzt und damit gesäubert wird, als auch zur Erzielung des Wascheffektes
diese Flüssigkeit im auf laufenden Zwickel durch die Warenbahn tritt.
-
Mit der Vorrichtung nach der Erfindung ist folglich eine eindeutige
Kombination von verschiedenen Vorteilen erzielt. Die Vorrichtung baut bei gleichbleibendem
Wareninhalt insgesamt kleiner, das Waschergebnis ist unverändert gut, jedoch ist
die Flüssigkeitsmenge und damit die Chemikalienmenge und die erforderliche Energie
in der Vorrichtung kleiner als bei den bekannten Ausführungen, so daß auch ein schneller
Partienwechsel möglich ist, ohne daß größere Mengen z.B. von teuren Chemikalien
verschwendet werden müssen.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach
der Erfindung dargestellt.
-
Die Zeichnung zeigt eine Rollenkufe mit einem Behälter 1, in den Flüssigkeit
bis zu einem Niveau 2 eingefüllt ist. Im Bereich des Bodens des Behälters 1 sind
hintereinander mehrere Umlenkrollen 3, 4 in zwei unmittelbar benachbarten Reihen
übereinander angeordnet. Die mit 3 bezeichneten Walzen der unteren Reihe tauchen
insgesamt in die Flüssigkeit ein, während die mit 4 bezeichneten Walzen der unmittelbar
darüber angeordneten Walzenreihe lediglich mit ihrer Unterseite in die Flüssigkeit
eintauchen.
-
Auf Lücke oberhalb der unteren Walzenreihe sind mit Abstand oberhalb
des Behälters 1 ebenfalls zwei Walzenreihen mit Walzen 5 und 6 angeordnet. Diese
sind oben von einer Haube 11 abgedeckt, die in die Flüssigkeit im Behälter 1 eintaucht,
um einen Dampfabschluß zu bewirken. Aufgrund dieser Anordnung der Walzen läuft das
lotrecht in die Rollenkufe einlaufende Textilgut 7 mäanderförmig durch die Kufe,
wobei jede Rolle 3, 5, 4, 6 nacheinander
von dem Textilgut 7 umlaufen
wird, dabei ist die Anordnung derart, daß einer nach oben versetzten Rolle 4 der
unteren Walzenreihe eine nach oben versetzte Walze 6 der oberen Walzenreihe folgt,
und umgekehrt.
-
Die Rollen 3, 4 bzw. 5, 6 sind - wie ersichtlich - nicht nebeneinander,
sondern schräg über- bzw. untereinander angeordnet und können deshalb in horizontaler
Richtung näher aneinandergerückt sein, als es bei reiner Nebeneinanderanordnung
möglich wäre. Auf diese Weise verkürzt sich die Länge der Rollenkufe bei gleichbleibendem
Wareninhalt, und der zur Verfügung stehende Platz in der Kufe wird optimal ausgenutzt.
Der Versetzungsgrad zwischen den Walzen der jeweils oben und unten angeordneten
Walzenreihe ist bestimmt durch den Platz, der noch zum Einfädeln und zur einwandfreien
Führung der Warenbahn notwendig ist. Auf jeden Fall läßt sich die Warenbahn bei
rein mäanderförmiger Führung leichter einfädeln, die Walzen lassen sich besser reinigen
und auch bei einer ev. notwendigen Reparatur schnell austauschen.
-
Um möglichst wenig Flüssigkeit in den Behälter 1 zur dennoch ausreichenden
Netzung der Warenbahn an jeder Umlenkrolle 3, 4 einfüllen zu müssen, sind unterhalb
der nach oben versetzten Walze 4 der beiden unteren Walzenreihen über die Flüssigkeitsbreite
sich erstreckende Verdrängungskörper 8 in den Behälter 1 angeordnet. Damit die jetzt
nur noch für die Behandlung geringe Menge an Flüssigkeit weiterhin schnell aus der
Rollenkufe entfernt werden kann, sind in jedem, von den Walzen 3 umgebenen Behandlungsraum
9 großdimensionierte Abflußstutzen vorgesehen.
-
Aufgrund der dargestellten Konstruktion ist ein optimales Waschergebnis
bei geringem Flüssigkeitsmengenbedarf und geringen Aussenabmessungen der Vorrichtung
gewährleistet. Das gute Waschergebnis wird dadurch bewirkt, daß immer dann, wenn
die Warenbahn auf eine neue Umlenkwalze zuläuft, im auflaufenden Zwickel eine Flüssigkeitsschicht
vorhanden ist, mit der sowohl diese Umlenkwalze
genetzt und damit
fortlaufend gesäubert wird, als auch die Warenbahn aufgrund des Quetscheffektes
von der Flüssigkeit durchdrungen und dadurch gereinigt wird. In der Figur ist die
Flüssigkeitsschicht durch den feineren Parallelstrich längs der Warenbahn dargestellt.
Beim Aufwärtslaufen nach der ersten Umlenkwalze 3 ist auf beiden Seiten eine Flüssigkeitsschicht,
die an der ersten unteren Umlenkwalze 5 der oberen Reihe lediglich an der Innenseite
entfernt wird. Außen läuft die Flüssigkeitsschicht, zumindest teilweise an der Warenbahn
weiterhaftend, nach unten und wird an der Umlenkwalze 4 durch die Ware gedrückt,
so daß jetzt-bei dem wiederum aufwärts laufenden Textilgut - auf der neuen Außenseite
keine Flüssigkeitsschicht sein wird. Dagegen nimmt die Ware beim Umlenken um die
Walze 4 außen Flüssigkeit auf, was auf der neuen Innenseite an die obere Umlenkwalze
6 der oberen Reihe getragen wird. Folglich hat wieder der auflaufende Zwickel Waschflüssigkeit,
obgleich die Walze 4 nur teilweise in die Flüssigkeit taucht. An der Außenseite
ist dagegen keine Flüssigkeitsschicht, was aber für den Reinigungsvorgang ohne Bedeutung
ist. Dieser Vorgang wiederholt sich beim Eintauchen in das Niveau 2 bezüglich der
zweiten Umlenkwalze 3, wie in der Figur dargestellt.
-
- Leerseite -