DE3327242A1 - Vorrichtung fuer den schlepptransport einer eisbergumhuellung bzw. eines daraus entstehenden wassersacks - Google Patents
Vorrichtung fuer den schlepptransport einer eisbergumhuellung bzw. eines daraus entstehenden wassersacksInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für den Schlepptrans-
- port eines umhüllten Eisberges bzw. einer Eisbergumhüllung bzw. eines daraus entstehenden Wassersacks auf dem Wasserwege, mit zumindest an einem Schleppende des Wassersacks befestigten flexiblen Zugmitteln.
- Bevorzugt in solchen Ländern der Erde, in denen Wassermangel herrscht, sind überlegungen darüber angestellt worden, Eisberge aus der Arktis bzw. Antarktis für die Trink- und Brauchwassergewinnung zu verwerten. Es hat sich herausgestellt, daß selbst bei Einsatz mehrerer und stärkster Schlepper soviele Schlepptage erforderlich sind, daß die Eisberge vor Erreichen der Zielländer vollständig abgeschmolzen sind. Aus diesem Grunde ist vorgeschlagen worden, in der Arktis und/oder Antarktis treibende Eisberge vorgegebener Größe in wasserdichte flexible Umhüllungen einzupbacken, dann das miteinopackte Seewasser bzw. Salzwasser aus den Umhüllungen herauszupumpen und die Umhüllungen anschließend zu verschließen, so daß dann die in Richtung Äquator treibenden umhüllten Eisberge nach teilweisem oder vollständigem Abschmelzen sowie Erreichen eines bestimmten Breitengrades als Wassersäcke mittels Schlepper in das bzw. die Zielländer transportiert werden können. Als Umhüllungen für die Eisberge kommen Kunststoffsäcke aus Folie oder Gewebesäcke mit Gummi- oder Kunststoffbeschichtung in Frage. In einem bekannten Fall findet als Umhüllung ein Kunststoffsack Verwendung, der einen gleichsam oben liegenden Schwimmring und im übrigen vertikale Stabilisierungsrippen aufweist, die sämtlich aufblähbar sind. Der zunächst unten und oben offene Kunststoffsack soll von Hubschraubern über den betreffenden Eisberg gestülpt werden. Anschließend muß der Kunststoffsack bodenseitig unter Wasser gleichsam zusammengebunden bzw. zusammengezogen werden. Ein derartig umhüllter Eisberg weist einen erheblichen Tiefgang selbst nach teilweisem oder vollständigem Abschmelzen auf. Denn dafür sorgen die aufgeblähten Vertikalrippen. Ein solcher Kunststoffsack läßt sich wegen seines Tiefganges und des daraus resultierenden erheblichen Wasserwiderstandes nur schwer abschleppen und im übrigen nicht durch die Untiefen vor den in Frage kommenden Küstengebieten transportieren (vgl. US-PS 32 89 415).
- Außerdem kennt man ein Verfahren zum Transport und zur Lagerung von Trink- und Brauchwasser, wobei das Wasser in Sammelbecken mit Entleerungseinrichtungen gesammelt und flexiblen zum Schleppen hinter Schiffen eingerichteten Unterwasserfahrzeugen in der Ausführungsform von Tankschläuchen zugeleitet wird. Die Tankschläuche werden zu wasserarmen Gebieten geschleppt, dort gelagert und entleert. Derartige Maßnahmen sind jedoch zum Einpacken von Eisbergen ungeeignet. Darüber hinaus sind die Vorrichtungen für den Schlepptransport unbefriedigend, weil die flexiblen Zugnittel zentral an die Tankschläuche angreifen.
- Daraus resultiert ein punktartiger Zugkraftangriff, der zu einer extrem hohen Beanspruchung der Tank schläuche führt und folglich für Großwassertransporte ungeeignet ist, will man Beschädigungen der Tankschläuche vermeiden. Das gilt im übrigen auch unter Berücksichtigung der Tatsach>, daß derartige Tankschläuche aufgrund ihres wurstarticren bzw. zeppelinförmigen Querschnitts einen ebenfalls relativ starken Tiefgang und folglich hohen Wasserwiderstand aufweisen (vgl. CH-PS 477 606).
- Tatsächlich ist die Abschlepptechnik nicht nur bei derartiqen Tankschläuchen, sondern allgemein bei der Eisbergverfrachtung problematisch. - Hier setzt die Erfindung ein.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung für den Schlepptransport einer Eisbergumhüllung bzw. eines daraus entstehenden Wassersacks auf dem Wasserwege der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welche sich durch eine besonders gleichmäßige Zugkraftverteilung unter Berücksichtigung eines äußerst geringen Gleitwiderstandes in bezug auf den sich bildenden Wassersack auszeichnet.
- Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Schleppvorrichtung dadurch, daß der Wassersack an dem betreffenden Schleppende einen quer zur Schlepprichtung verlaufenden Schleppholm aufweist und an dem Schleppholm als flexible Zugmittel n Schlaufen in Reihe nebeneinander befestigt sind und jeweils zwei benachbarte Schlaufen dieser Schlaufenreihe von einer weiteren Schlaufe unter Bildung einer nächsten Schlaufenreihe mit n-1 Schlaufen eingebunden sind und so fort, bis unter Bildung eines spitzwinklig zulaufenden Schleppnetzes n-x oder lediglich eine Schlaufe zum Anschluß des Wassersackes an einen Schlepper übriq bleiben. - Diese Maßnahmen der Erfindung haben zunächst einmal zur Folge, daß der Schleppholm bzw. die daran angreifenden Schleppkräfte für eine Wassersackbildunq mit äußerst geringem Tiefgang Sorge tragen, so daß ein gleichsam flunderartiger Wassersack mit einem äußerst geringen Wasserwiderstand und folqlich Gleitwiderstand entsteht. Zugleich wird für eine über die Länge des Schleppholms angreifende Zugkraftverteilung Sorge getragen, die aufgrund des erfindungsgemäßen Aufbaus des Schleppnetzes verhältnismäßig gleichmäßig ist. Eine nahezu gleichmäßige Zugkraftverteilung wird durch eine Verjüngung des Schlepp- bzw. Schlaufennetzes bis zu 300 erreicht.
- Aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen läßt sich nunmehr der Wassersack, ohne daß Beschädigungen zu fürchten sind, mit lediglich einem einzigen Schlepper verhältnismäßig schnell zu seinem Zielland transportieren. Insoweit werden die Probleme um die Eisbergverfrachtung sowohl in transporttechnischer als auch in finanzieller Hinsicht gelöst, zumal der Abschleppaufwand in maschineller und energiemäßiger Hinsicht äußerst gering gehalten werden kann. Im ganzen ermöglicht die erfindungsgemäße Schleppvorrichtung eine besonders wirtschaftliche und funktionsgerechte Verfrachtung von umhüllten Eisbergen bzw. daraus entstehenden Wassersäcken in die jeweiligen Zielländer, wobei aufgrund des geringen Tiefganges selbst Untiefen vor den in Frage kommenden Küstengebieten unschwer überfahren werden können.
- - Darin sind die wesentlichen durch die Erfindung erreichten Vorteile zu sehen.
- Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt. So ist nach bevorzugter Ausführungsform der Schleppholm als Gliederholm ausgebildet und in eine Mehrzahl von Holmgliedern mit Schlaufenlöchern zum Anschluß von n Schlaufen der ersten Schlaufenreihe unterteilt. Die Gliedausbildung des Schleppholmes sorgt für seine einwandfreie Anpassung an die Wasseroberfläche. Außerdem wird dadurch in bezug auf den Schleppholm eine erwünschte Flexibilität erreicht. Weiter sieht die Erfindung vor, daß der Wassersack an dem betreffenden Schleppende eine wulstartige Randverstärkung aus Leder, Gummi oder Kunststoff aufweist und die Holmglieder diese Randverstärkung umfassen Qder das Sackmaterial auf der Oberseite und Unterseite umfassen und bei angreifenden Schleppkräften in Schlepprichtung gegen die Randverstärkung auflaufen. Auf diese Weise werden hohe spezifische Belastungen infolge der angreifenden Schleppkräfte sowohl zwischen den Holmgliedern und dem Sackmaterial als auch zwischen den Schlaufen und den Holmgliedern vermieden.
- Dabei können die Schlaufen aus Ketten, Drahtseilen, Kunststoff oder Pflanzenfasern bestehen. Vorzugsweise ist die Randverstärkung randseitig in das Sackmaterial eingewebt, eingeschweißt oder eingelegt und mittels einer schwimmfähigen Befestigung aus z. B. Befestigungsleisten fixiert. Die Holmglieder sind zweckmäßigerweise als in ihrer Befestigungsebene geteilte Glieder mit hälftigen Lagerausnehmungen zur Aufnahme der Randverstärkung ausgebildet sowie mittels Schraubverbindungen o. dgl. auf der Randverstärkung mit freiliegenden Schlaufenlöchern befestigt. Vorzugsweise bestehen die Holmglieder aus schwimmfähigem Material, z. B. aus Kunststoff oder Holz.
- Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 in schematischer Darstellung einen von einem Schlepper gezogenen Wassersack mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung für den Schlepptransport, Fig. 2 eine Aufsicht auf einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig. 1 im Bereich des Schleppnetzes, Fig. 3 einen Querschnitt durch den Gegenstand nach Fig. 2 im Bereich der Randverstärkung und Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 1 mit die Randverstärkung umfassenden Holmgliedern.
- In den Figuren ist eine Vorrichtung für den Schlepptransport einer Eisbergumhüllung bzw. eines daraus entstehenden Wassersacks 1 auf dem Wasserwege hinter einem Schlepper 2 dargestellt, und zwar mit zumindest an einem Schleppende des Wassersacks befestigten flexiblen Zugmitteln. Der Wassersack 1 weist an dem betreffenden Schleppende einen quer zur Schlepprichtung verlaufenden Schleppholm 3 auf. An dem Schleppholm 3 sind als flexible Zugmittel n Schlaufen 4 in Reihe nebeneinander befestigt. Jeweils zwei benachbarte Schlaufen 4 dieser Schlaufenreihe a sind von einer weiteren Schlaufe 4 unter Bildung einer nächsten Schlaufenreihe b mit n-1 Schlaufen einqebunden und so fort, bis unter Bildung eines spitzwinklig zulauf enden Schleppnetzes 5 n-x oder lediglich eine Schlaufe 4 zum Anschluß des Wassersacks 1 hinter dem Schlepper 2 übrig bleiben. Der Schleppholm 3 ist als Gliederholm ausgebildet und in eine Mehrzahl von Holmgliedern 6 mit Schlaufenlöchern 7 zum Anschluß von n Schlaufen 4 der ersten Schlaufenreihe a unterteilt. Der Wassersack 1 weist an dem betreffenden Schleppende eine wulstartige Randverstärkung 8 aus Leder, Gummi oder Kunststoff auf. Die Holmglieder 6 umfassen diese Randverstärkung 8 unmittelbar oder umfassen das Sackmaterial auf der Oberseite und Unterseite und laufen bei angreifenden Schleppkräften in Schlepprichtunq gegen die Randverstärkung 8 auf. Die Randverstärkung 8 ist randseitig in das Sackmaterial eingewebt, eingeschweißt oder eingelegt und im letzteren Fall mittels einer schwimmfähigen Befestigung 9 fixiert, die aus entsprechenden Befestigungsleisten bestehen kann. Die Holmglieder 6 sind als in ihrer Befestigungsebene geteilte Glieder mit hälftigen Lagerausnehmungen 10 zur Aufnahme der Randverstärkung 8 ausgebildet sowie mittels Schraubverbindungen 11 o. dgl. auf der Randverstärkung 8 mit freiliegenden Schlaufenlöchern 7 befestigt. Ferner bestehen die Holmglieder 6 aus schwimmfähigem Material wie z. B. Kunststoff oder Holz. Im ganzen wird eine äußerst gleichmäßige Zugkraftverteilung unter Berücksichtigung niedriger spezifischer Beanspruchungen in den Schlaufenbereichen erreicht.
- - Leerseite -
Claims (6)
- Vorrichtung für den Schlepptransport einer Eisbergumhüllung bzw. eines daraus entstehenden Wassersacks Patentansprüche: 1. Vorrichtung für den Schlepptransport einer Eisbergumhüllung bzw. eines daraus entstehenden Wassersacks auf dem Wasserwege, mit zumindest an einem Schleppende des Wassersacks befestigten flexiblen Zugmitteln, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t, daß der Wassersack (1) an dem betreffenden Schleppende einen quer zur Schlepprichtung verlaufenden Schleppholm (3) aufweist und an dem Schleppholm (3) als flexible Zugmittel n Schlaufen (4) in Reihe nebeneinander befestigt sind und jeweils zwei benachbarte Schlaufen (4) dieser Schlaufenreihe (a) von einer weiteren Schlaufe (4) unter Bildung einer nächsten Schlaufenreihe (b) mit n-l Schlaufen (4) eingebunden sind und so fort, bis unter Bildung eines spitzwinklig zulaufenden Schleppnetzes (5) n-x oder lediglich eine Schlaufe (4) zum Anschluß des Wassersacks (1) hinter einem Schlepper (2) übrig bleiben.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schleppholm (3) als Gliederholm ausgebildet und in eine Mehrzahl von Holmgliedern (6) mit Schlaufenlöchern (7) zum Anschluß von n Schlaufen (4) der ersten Schlaufenreihe (a) unterteilt ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wassersack (1) an dem betreffenden Schleppende eine wulstartige Randverstärkung (8) aufweist und die Holmglieder (6) diese Randverstärkung (8) umfassen oder das Sackmaterial auf der Oberseite und Unterseite umfassen und bei angreifenden Schleppkräften in Schlepprichtung gegen die Randverstärkung (8) auflaufen.
- 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Randverstärkung (8) randseitig in das Sackmaterial eingewebt, eingeschweißt oder eingelegt und mittels einer schwimmfähigen Befestigung (9) fixiert ist.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Holmglieder (6) als in ihrer Befestigungsebene geteilte Glieder mit hälftigen Lagerausnehmungen (10) zur Aufnahme der Randverstärkung (8) ausgebildet sowie mittels Schraubverbindungen (11) o. dgl. auf der Randverstärkung (8) mit freiliegenden Schlaufenlöchern (7) befestigt sind.
- 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Holmglieder (6) aus schwimmfähigem Material bestehen, z. b. aus Kunststoff oder Holz.
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