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n Ölsperre 1 Die Erfindung betrifft eine aus mehreren Segmenten zusainmengesetzt
Öl sperre mit Schwimmkdrpern, einer mit Senkgewichten ausgerüsteten Abschirmung
und einem unter den Schwimmkörpern angeordneten Zug- und Verankerungsseil, bei der
die Abschirmung aus ölundurchlässigem Tuch od. dgl. besteht, in welchem die aus
festem Material mit im Verhältnis zu Wasser geringer Dichte, wie beispielsweise
Zellkunststoff hergestellten Schwimmkörper in gleichen Abständen voneinander angeordnet
sind.
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Bei Öltransporten durch Tankschiffe besteht die Gefahr, daß bei einem
eventuellen Stranden des Schiffes ein Leck entsteht, Öl entweicht und sich an der
Wasseroberfläche ausbreitet. Zu einer Wasserverschmutzung kann es auch kommen, wenn
durch Nachlässigkeit oder wissentlichen Gesetzes- oder Verordnungsbruch Öl auf offenen
Gewässern abgelassen wird. Wasserverunreinigungen durch Öl sind außerordentlich
umweltschädigend und man ist bemuht, sie zu beseitigen, noch ehe das Öl sich stark
ausbreitet und an Land geschwemmt wird, wo es in der Tier- und Pflanzenwelt beachtlichen
Schaden anrichten wUrde. Ein Verfahren, auf der Wasseroberfläche schwimmendes Öl
einzusammeln besteht darin, das Öl mit Hilfe von Ölsperren zu umringen und zusammenzuziehen.
Öl sperren der genannten Art mit mehreren voneinander getrennten Schwimmkörpern
haben sich bei der Bekämpfung auf der Wasseroberfläche schwimmenden Öles als durchaus
geeignet erwiesen. Wenn sie gleichwohl nicht voll zu befriedigen vermochten, so
lag das daran, daß es bisher nicht gelang, zwei schwer miteinander zu vereinbarenden
Anforderungen gleichzeitig gerecht zu werden. Die Ölsperren müssen nämlich einerseits
leicht handhabbar sein, d.h. sich an Land oder an Bord bequem zusammenfalten lassen,
sowie dem Seegang folgen kdnnen, und andererseits müssen sie zwischen den steifen
Schwimmkörpern eine solche Festigkeit besitzen, daß sie nicht dazu' neigen, mehr
oder weniger stark zu kippen und dadurch unwirksam zu werden. Um der ersten Forderung
zu genügen, müßten die Schwimmkörper in möglichst großem Abstand, um der zweiten
Forderung zu genügen, in möglichst kleinem Abstand voneinander angeordnet sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ölsperre der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, die beiden Forderungen in hohem Maße gerecht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen den Schwimmkörpern
von dem Tuch umhüllte, vorzugsweise federnde Abstandshalter angeordnet sind, die
die Abschirmung zwischen den einzelnen Schwimmkörpern gespannt halten.
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Bei Olsperren nach der Erfindung kann durch die Abstandshalter der
Zwischenraum zwischen den einzelnen Schwimmkörpern groß gehalten werden, ohne daß
sich die Abschirmung zwischen den Schwimskörpern in Falten oder schräg legen würde.
Die Ölsperren sind einfach zu handhaben und passen sich den Wellen bei Seegang sehr
gut an, ohne dabei unwirksam zu werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Abstandshalter
von aus einem Stahlseil od. dgl. gefertigten Ringen gebildet. Die Ringe besitzen
eine sehr gute Federwirkung.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden
die Abstandshalter von Abstandskörpern aus weichem nachgiebigen Material, wie Schaumgummi,
gebildet, die den Zwischenraum zwischen den einzelnen Schwimmkörpern im wesentlichen
ausfüllen. In diesem Falle besitzt die Ölsperre über den gesamten Umfang das gleiche
Profil, was bei extremen Windverhältnissen besondere Vorteile bietet.
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Im Folgenden werden einige Aus£Whrungsbeispiele der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnung naher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Teilseitenansicht
eines ersten Ausführungsbeispiels einer Ölsperre gemäß der Erfindung an einer Verbindungsstelle
zwischen zwei Teilen Fig. 2 eine Draufsicht auf die Öl sperre nach Fig. 1 Fig. 3
einen Schnitt längs der Linie III-III in Fig. 1 Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie
IV-IV in Fig. 1 Fig. 5 die Befestigung der von Gliedern einer Kette gebildeten Senkgewichte
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 5 Fig. 7 eine Teilseitenansicht
eines weiteren Ausführungsbeispieles mit abgewandelten Abstandshaltern
Fig.
8 eine Draufsicht auf die Ölsperre gemäß Fig. 7 Fig. 9 und 10 Schnitte längs den
Linien IX-IX bzw. XX in Fig. 8 und Fig. 11 einen Abstandshalter der Ölsperre gemäß
Fig. 7 - 10 in perspektivischer Darstellung.
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Gemäß dem in Fig. 1-7 veranschaulichten Ausführungsbeispiel besteht
die Ölsperre aus einem ölundurchlässigen Tuch 1, dessen unteres Ende um ein Seil
2 gefaltet und verschweisst ist. Das Tuch liegt von einer doppelten Schweissnaht
etwa in der Mitte an bis zur Oberkante der Ölsperre doppelt. Das Seil 2 dient als
Verstärkung des unteren Endes der Ölsperre. An ihm ist eine als Senkgewicht dienende
Kette 3 durch Schäkel 4 befestigt, deren Bolzen durch Beschläge 5 verstärkte Löcher
passieren. In den länglichen vom oberen doppelt liegenden Teil des Tuches gebildeten
Taschen sind Schwimmkörper 6 angeordnet, die einen quadratischen Querschnitt aufweisen
und deren Enden von oben aus gesehen einen Winkel von etwa 900 bilden. Zwischen
den einzelnen Schwimmkörpern sind im Tuch als Abstandshalter dienende, vorzugsweise
aus einem Stahlseil hergestellte Ringe 7 angeordnet, die, um das Tuch nicht zu beschädigen,
mit Kunststoff ummantelt sind. Das Tuch 1 ist um die Ringe 7 herum vernietet, damit
diese nicht ihre Lage ändern können. Die Ringe haben die Aufgabe, das Tuch zwischen
den Schwimmkörpern 6 aufrecht und gestreckt zu halten. An jedem Ende eines Segmentes
der Ölsperre ist ebenfalls ein Ring 7 angeordnet, damit auch an der Verbindungsstelle
das Tuch 1 ständig gestreckt gehalten wird. Die die Schwimmkörper 6 und die Ringe
7 umhüllenden beiden Tuchstreifen sind an ihrem oberen Ende gefaltet und durch eine
Halte schnur 8 miteinander verbunden, die durch im Tuch angeordnete mit Hilfe von
Beschlägen verstärkte Löcher geführt ist. Die Halteschnur 8 ist lösbar, so daß die
Schwimmkörper 6 aus der für sie vorgesehenen Tasche herausgenommen und separat verfrachtet
werden können. Bei Bedarf kann auch ein Austausch einzelner Schwimmkörper erfolgen.
Zwischen den beiden Schweissnähten unterhalb der Schwimmkörper 6 ist ein Zug- und
Verankerungsseil 9 in das Tuch eingebettet.
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Die einzelnen Segmente der Ölsperre sind durch mit Muttern versehene
Verbindungsbolzen 10 miteinander verbunden. Die Verbindungsbolzen greifen durch
Löcher im Tuch und in zwei zur Verstärkung dienenden übereinander angeordneten Leisten
11, 11', die in senkrecht verlaufenden in das Tuch eingearbeiteten Taschen geführt
sind. Durch die Verwendung zweier Leisten erreicht man, daß der obere Teil der Ölsperre
gegenüber der Abschirmung gelenkig ist. Einer der Verbindungsbolzen 10 ist unmittelbar
am Ende des Seiles 9 angeordnet und seine Mutter mit einem angeschweissten Ring
12 ausgerUstet. An einem dieser Ringe sind die Zug- und Verankerungsseile 9 der
einander benachbarten Segmente der Ülsperre mit Hilfe von Schaukeln 13' angelenkt,
die durch an den Seilen 9 vorgesehene Augen geführt sind. Die Ringe 12 dienen außerdem
zur Verankerung der Ölsperre.
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Da die Ölsperre einzelne Schwimmkörper aufweist, zwischen denen sich
ein federndes Tuch erstreckt, kann sie sich den Auf- und Abbewegungen des Wassers
voll anpassen und das Tuch zwischen den Schwimmkörpern 6 gleichzeitig durch die
federnden Ringe 7 gestreckt halten. Da das Zug- und Verankerungsseil 9 unter den
Schwimmkörpern angeordnet ist, ist es unerheblich, ob eine Wasserströmung den sich
unter der Wasseroberfläche befindlichen Teil der Abschirmung schräg zu stellen sucht.
Der sich über dem Seil 9 befindende Teil wird hiervon nicht beeinflußt, da die Abschirmung
nachgiebig ist. Im Vergleich zu bisher bekannten Ölsperren erzielt man u.a. die
Vorteile einer besseren Wind- und Strömungsstabilität und einer erhöhten Anpassungsfähigkeit
an die Wellenbewegungen bei Seegang.
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Die Verwendung von aus Kunststoff bestehenden Ringen oder von Kunststoff
umhüllten Seilen als Abstandshalter kann insbesondere bei niedrigen Wassertemperaturen
Probleme mit sich bringen. Der Kunststoff wird in diesem Fall nämlich verhältnismäßig
steif und seine Federeigenschaften werden beeinträchtigt. Eine unerwünscht hohe
Steifigkeit der Abstandshalter kann man durch die Wahl eines Materials verhindern,
das auch bei niedrigen Temperaturen noch zufriedenstellend flexibel bleibt.
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Bei Einsatz unter extremen Windverhältnissen kann die Ölsperre aufgrund
einer Schräglage ihres sich über der Wasseroberfläche befindenden Teiles an denjenigen
Stellen, an denen die Abstandshalter angeordnet sind, niedriger sein als im Bereich
der Schwimmkörper. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Ölsperre an den genannten
Stellen in aufgerichteter Lage eine etwas geringere Breite besitzt, Da in der Praxis
die niedrigste effektive Höhe der Ölsperre die Sicherheit gegen Uberspülung durch
auf der Wasseroberfläche schwimmendes Öl bestimmt, werden die Eigenschaften der
Ölsperre insofern bei extremen Windverhältnissen etwas beeinträchtigt.
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Bei dem in Fig. 7-11 veranschaulichten Ausführungsbeispiel tritt die
angedeutete Unzulänglichkeit nicht auf. Hier sind die Schwimmkorper 6 hochkant gestellt
und an ihren Enden zugespitzt, so daß man senkrechte Abschnitte 14 erhält. Die Schwimmkörper
haben im übrigen einen quadratischen Querschnitt.
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Zwischen den einzelnen Schwimmkörpern 6 sind im Tuch 1 aus Schaumgummi
bestehende Abstandskörper 15 angeordnet. Auch sie stehen hochkant und haben einen
quadratischen Querschnitt, der der Größe des Querschnittes der Schwimmkörper 6 entspricht.
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Wie aus Fig. 7, 8 und 11 ersichtlich ist, sind die Abstandskörper
15 in der Mitte mit V-förmigen seitlichen Ausnehmungen 16 versehen, die dazu beitragen,
daß sich die Abstandskörper und folglich auch die Öl sperre im Bereich ihrer Mitte
leicht biegen läßt. Die Abstandskörper 15 sind dabei so angeordnet, daß ihre rechtwinkligen
Stirnwände an den Kanten der Abschnitte 14 des Jeweiligen Schwimmkörpers 6 anliegen.
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Mit Hilfe der Abstandskörper 15 wird erreicht, daß der obere, über
der Wasseroberfläche gelegene Teil der einzelnen Segmente der Öl sperre an sämtlichen
Stellen einen im wesentlichen quadratischen, schrägstehenden Querschnitt erhält,
so daß die effektive Höhe der Ölsperre stets, d.h. auch bei Neigung, die gleiche
bleibt. Außerdem sind die Federeigenschaften einer derartigen Ölsperre weitgehend
temperaturunabhängig.
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Um der Öl sperre auch an den Verbindungsstellen zwischen den einzelnen
Segmenten trotz der spitzen Form der Schwimmkörper 6 die gleiche Breite und somit
auch die gleiche effektive Höhe zu geben, sind die einzelnen Segmenten ihren Enden
und an beiden Seiten mit in das Tuch 1 eingeschweissten keilförmigen Einsatzkörpern
17 ausgerüstet, die an den Schrägflächen der jeweils äußersten Schwimmkörper 6 eines
jeden Segmentes befestigt sind. Die die Einsatzkörper 17 umhüllenden Tuchstreifen
sind an jeder Verbindungsstelle zwischen zwei Segmenten mit Hilfe von Verbindungsplatten
18 und Verbindungsbolzen 19 miteinander verbunden. Auf diese Weise erhält die Ölsperre
auf ihrem gesamten Umfang die selbe Breite und der Uberspülungsschutz ist überall
gleich groß.
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Am oberen Ende der Segmente der Öl sperre ist in den Rand eines der
beiden Tuchstreifen 20, 21 ein Zugseil 22 eingeschweisst, und der Rand der Tuchstreifen
20, 21 mehrfach gefalzt und in dieser Lage durch eine Halteschnur 8 fixiert. Die
Zugseile 22 sind an den Verbindungsstellen der Segmente der Ölsperre mit Hilfe von
Schäkeln 23 an einem Auge 24 eines Verbindungsbolzens 25 befestigt.
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Ein einzelnes Segment der Ölsperre ist zweckmässigerweise 25 m lang,
die Höhe der Schwimmkörper beträgt vorzugsweise etwa 30 cm.
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Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausiührungsbeispiele
beschränkt, sondern kann baulich auf verschiedene Weise im Rahmen der nachfolgenden
Ansprüche verändert werden. Beispielsweise läßt sich die Form der Schwimmkörper
variieren, so können völlig runde oder auch völlig quaderförmige Schwimmkörper zur
Anwendung kommen. Die Abstandsringe 7 können durch federnde Kunststoffscheiben oder
durch Ringe ersetzt werden, die nicht aus Stahlseilen bestehen. Auch sind Senkgewichte
bzw. Senkvorrichtungen anderer Art und Anordnung verwendbar. Es können u. a. in
das Tuch eingenähte Bleigewichte verwendet werden. Die Verstärkungsleisten
an
den Verbindungsstellen der einzelnen Segmente können aus verschiedenen Materialien
hergestellt und beispielsweise mit einem Gelenk in der Nähe des Zugseiles 9 versehen
werden.
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Auch andere Verbindungsorgane, die sich einfacher als Bolzen handhaben
lassen, sind verwendbar. Die Form der bei dem zweiten Ausführungsbeispiel in den
Abstandskörpern angeordneten seitlichen Ausnehmungen 16 kann verändert werden. Schliesslich
ist als Material zur Herstellung der Abstandskörper auch ein anderes geeignetes
Material als Schaumgummi verwendbar.