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Gasentladungsanzeigevorrichtung.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasentladungsanzeigevorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Plasmapanel wird in der DE-OS
29 39 426 beschrieben.
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Bei dem vorbekannten Flachbildschirm brennt in einem hinteren Raum
eine Gasentladung, aus der Elektronen durch ausgewählte Löcher einer Steuereinheit
in einen plasmafreien Raum gelangen, dort nachbeschleunigt werden und schließlich
auf einem Leuchtschirm farbige Lichtpunkte erzeugen. Das Steuerteil umfaßt dabei
drei hintereinander liegende, durch Zwischenplatten abgestützte Elektrodengitter,
und zwar - gesehen in Richtung der Elektronenstrahlen - einzeln ansteuerbare Zeilen-
und Spaltenleiter und spaltenparallele Tetrodenleiter. Je drei Tetrodenleiter liegen
einem der Spaltenleiter gegenüber, und jeder dritte Tetrodenleiter ist mit der gleichen
Spannungsquelle verbunden. in den Kreuzungspunkten der Tetrodenleiter mit den Zeilenleitern
ist die gesamte Steuerstruktur gelocht. Die Information wird zeilenweise eingeschrieben,
wobei jeder Spaltenleiter die Informationen eines Weißpunktes farbenweise nacheinander
erhalt und von den ihm zugeordneten Tetrodenleitern jeweils einer im Takt des Farbsignalwechsels
auf Durchlaß geschaltet wird.
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Eine solche Elektrodenorganisation kommt mit wenig Anschlüssen und
Ansteuerbausteinen aus: Verglichen mit einer herkömmlichen, allein aus Zeilen- und
Spaltenleitern gebildeten Steuermatrix benötigt man für die gleiche Bildpunktdichte
nur ein Drittel der breitbandigen Ansteuertreiber und zusätzlich drei Digitaltreiber.
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Außerdem kann man Fertigungserleichterungen erwarten, weil das Raster
der Zeilen- und Spaltenleiter eine größere Schrittweite hat als das Bildpunktraster.
Diese Erwartungen haben sich bisher aber noch nicht voll erfüllt, und zwar vor allem
deshalb, weil die an sich breiten Spaltenleiter, wie der Fig. 1 der zitierten Offenlegungsschrift
zu entnehmen, sehr dicht benachbart sind und infolgedessen nach wie vor besondere
sorgfältig strukturiert werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Display der eingangs genannten
Art den Herstellungsaufwand für das Auswahlleitergitter zu senken. Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß durch eine Anzeigevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Bei der erfindungsgemäß vorgesehenen Steuerstruktur reichen die Auswahlleiter
seitlich nicht über die von ihnen erfaßten Kanalreihen hinaus. Das bedeutet zunächst,
daß der kritische Leiterabstand gegenüber den bisher üblichen Werten um etwa den
Faktor 2 verbreitert ist und somit die Genauigkeitsanforderungen beim Ätzen oder
Siebdrucken deutlich geringer sind. Eine andere Folge ist allerdings auch, daß die
Auswahlleiter die Löcher ihrer beiden randseitigen Kanalreihen nicht mehr voll umschließen.
Haben die Löcher einen runden Querschnitt, so bleibt ein mehr oder weniger langes
Randstück leiterfrei, und bei rechteckigen Löchern wird sogar eine Kante auf ganzer
Länge nicht mehr berandet. Es hat sich allerdings gezeigt, daß diese unvollkommene
Locheinfassung toleriert werden kann.
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Das gilt insbesondere auch für den Fall, daß die Zeilenleiter als
Auswahlleiter fungieren: Ein Zeilenleiter, der gerade getastet ist, zieht wegen
seiner unterbrechungsfreien Zwischenbereiche besonders viele Elektronen aus dem
großvolumigen Plasma auf sich; insofern werden auch die Kanä7e der beiden äußeren
Reihen mit einer ausreichenden Elektronenmenge versorgt, zumal die Elektro-
nen
aufgrund gegenseitiger Abstoßungskräfte dazu tendieren, sich vor dem Zeilenleiter
gleichmäßig zu verteilen.
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Dichteschwankungen sind dabei naturgemäß völlig ausgeschlossen, wenn
die Auswahlleiter lediglich zwei Kanalreihen erfassen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand zusätzlicher Ansprüche.
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Der Lösungsvorschlag soll nun anhand der beigefügten Zeichnung näher
erläutert werden. In den Figuren der Zeichnung sind einander entsprechende Teile
mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen Fig. 1 von einer erfindungsgemäßen
Anzeigevorrichtung die Steuereinheit, in einer Rückansicht und teilweise weggebrochen,
und Fig. 2 die Steuceinheit der Fig. 1 im Schnitt II-II.
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Das dargestellte Steuerteil findet Anwendung in einem Plasmapanel,
das in seinen übrigen Teilen sowie in seiner Betriebsweise in der bereits erwähnten
DE-OS 29 39 426 oder in der älteren, noch nicht veröffentlichten Patentanmeldung
P 3241605.9 ausführlich dargestellt wird.
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Im einzelnen enthält das Steuerteil eine hintere und eine vordere
Kanalplatte 1 bzw. 2, von denen die hintere Platte rUck- und frontseitig mit Zeilenleitern3
bzw. Spaltenleitern 4 versehen ist und die vordere Kanalplatte 2 auf ihrer Vorderseite
Tetrodenleiter 5 trägt.
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Die Zeilen- und Spaltenleiter sind einzeln ansteuerbar und verlaufen
senkrecht zueinander. Die Tetrodenleiter sind alternierend zusammengeschaltet; sie
erstrecken sich parallel zu den Zeilenleitern, wobei je zwei Tetrodenleiter einem
Zeilenleiter zugeordnet sind. In den Kreuzungspunkten der Tetrodenleiter mit den
Spaltenleitern ist die gesamte Einheit mit je einem Durchtrittskanal 6 versehen.
Jeder Zeilenleiter erfaßt zwei nebenein-
ander liegende Kanalreihen.
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Die hintere Kanalplatte 1 besteht aus einem 0,1mm bis 0,3mm dicken
Glas, dessen Durchbrüche in der Gasphase einer konzentrierten Fluß säure herausgeätzt
worden sind und dessen Leiterbahnen aus photolithographisch erzeugten, galvanisch
verstärkten TiCu-Schichten bestehen (DE-PS 2802976). Die Platte 2 ist eine mechanisch
stabile, zwischen 0,7mm und 1,0 mm dicke Scheibe aus einem photoätzbaren Glas, das
sein Kanal- und Elektrodenmuster jeweils in einer Phototechnik erhalten hat (DE-OS
29 31 077).
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Die Bildpunkte haben in Spalten- und Zeilenrichtung einen Rasterabstand
von O,40mm bzw. 0,32mm. Die Durchtrittskanäle haben einen rechteckigen Querschnitt
mit einer Höhe h von 0,20mm und einer Breite bk von 0,14mm.
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Ihre Abstände in Spalten- und Zeilenrichtung, as und az, betragen
0,2mm bzw. 0,18mm. Die Zeilenleiter haben eine Breite bl von 2h +1-as=0,6mm; sie
liegen 0,2mm auseinander.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht nur auf das dargestellte Ausführungsbeispiel.
Abgesehen davon, daß man der Gasentladung eine andere Form als den in der DE-OS
2939426 vorgesehenen Längskeil geben oder gar auf eine völlig anders geartete Elektronenquelle
übergehen könnte, läßt sich auch die Steuereinheit durchaus noch abwandeln. So wäre
es möglich, statt der Zeilenleiter die Spaltenleiter als Auswahlleiter zu verwenden.
Ohne Belang ist es auch, in welcher Form die übrigen Leiter, die beispielsweise
aus Drähten bestehen könnten, realisiert sind. Im übrigen bleibt es dem Fachmann
unbenommen, in Fällen, in denen die Auswahlleiter mit definierter Eindringtiefe
in die Kanäle ihres Substrats hineinreichen, auch die Wandung der Außenkanäle auf
ganzem Umfang mit Leitermaterial zu belegen.
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3 Patentansprüche 2 Figuren