DE3222850A1 - Flache elektronenstrahlroehre mit einer gasentladung als elektronenquelle - Google Patents
Flache elektronenstrahlroehre mit einer gasentladung als elektronenquelleInfo
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- DE3222850A1 DE3222850A1 DE19823222850 DE3222850A DE3222850A1 DE 3222850 A1 DE3222850 A1 DE 3222850A1 DE 19823222850 DE19823222850 DE 19823222850 DE 3222850 A DE3222850 A DE 3222850A DE 3222850 A1 DE3222850 A1 DE 3222850A1
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Gasentladungspaneel mit einem Gasentladungsraum (3) und einem Nachbeschleunigungsraum, die durch eine gelochte, mit Zeilenleitern (2) und Spaltenleitern versehene Steuerscheibe voneinander getrennt sind. Bei dieser Vorrichtung soll die Gasentladung keilförmig ausgebildet sein und damit die Untergrundhelligkeit reduziert werden. Die Erfindung sieht hierzu vor, daß zur Nahfokussierung der Abstand von der Kathode (1) zu den Zeilenleitern (Zuganode 2) 0,5 bis 1,5 cm und der Wasserstoffdruck (Füllgas) etwa 0,4 bis 1,2 torr beträgt. Eine erfindungsgemäße Gasentladungsanzeigevorrichtung wird bei einem flachen (Plasma-)Bildschirm verwendet.
Description
-If"
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT Unser Zeichen
Berlin und München VPA 82 P 8 O ΐ 5 DE
Flache Elektronenstrahlröhre mit einer Gasentladung als Elektronenquelle.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Elektronenröhre gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solcher Flachbildschirm
wird beispielsweise in der DE-PS 24 12 869 beschrieben.
Seit Jahren bemüht man sich, für die klassische Kathodenstrahlröhre
im mittel- und hochinformativen Bereich eine Alternative zu entwickeln, die weniger Bautiefe verlangt
und nach Möglichkeit auch noch über eine bessere Bildqualität verfügt. Die bisher größten Fortschritte sind
wohl mit einem Zwei-Kammer-Plasmapanel erzielt worden, das folgendermaßen arbeitet: Ein flacher, gasgefüllter
Raum wird durch eine Elektrcdenmatrix geteilt. Im hinteren Teil brennt*zwischen einer großflächigen Kathode auf der
Rückseite und jeweils einer der Matrixzeilen eine mehr oder weniger keilförmige Gasentladung. Aus diesem Plasmakeil
werden Elektronenströme, denen die Zeileninformation durch entsprechende Ansteuerung der Matrixspalten aufgeprägt
ist, in den vorderen Teil geschleust. Dort werden sie auf einige kY nachbeschleunigt und treffen schließlich
auf einem Leuchtschirm auf. Die Beschleunigungsstrekke ist - unter Beachtung des sogenannten Paschengesetzes so
kurz gewählt, daß die Elektronen trotz hoher Energien normalerweise nicht in der Lage sind, in der vorderen
Kammer eine Gasentladung auszulösen.
Dieses Flachdisplay ist heute bereits so weit entwickelt, daß es im Labor (Färb-)Fernsehbilder mit durchaus.akzeptablen
optischen Qualitäten liefert. Wenn man noch nicht wesentlich über das Laborstadium hinausgekommen ist, so
liegt dies vor allem an einigen plasmabedingten Problemen, Les 1 Lk/24.5.1982
-5-
-^a- VPA 82. P 8 0 ί 5 DE
-^a- VPA 82. P 8 0 ί 5 DE
gegen die man noch kein einfaches und dabei sicher wirkendes Mittel gefunden hat.
Besonders unangenehme Folgen können sich aus der Tatsache ergeben, daß im Nachbeschleunigungsraum gelegentlich
Ionen entstehen. Diese Ladungsträger sputtern beim Auftreffen auf Gefäßteilen, etwa der empfindlichen Elektrodenmatrix,
Material los, das sich seinerseits auf Isolierstrecken oder dem Leuchtschirm niederschlagen kann und
dann die Hochspannungsfestigkeit bzw. die Lichtausbeute verschlechtert. Außerdem muß man damit rechnen, daß die
Ionen in den Gasentladungsraum übertreten und dort den Plasmastrom so weit erhöhen, daß die Röhre in diesem Bereich
durchzündet. Eine weitere Störquelle sind schnelle Elektronen aus dem Gasentladungsraum, die außerhalb der
gerade gesteuerten Zeile die Elektrodenmatrix durchsetzen und somit den Bildhintergrund aufhellen. Ein weiterer
Beitrag zu der vom Betrachter wahrgenommenen Untergrundshelligkeit stammt von dem im Plasma selbst erzeugten
(UV-)Licht, das ungehindert durch die Matrixöffnungen nach vorn treten kann.
Man hat sich schon relativ früh dieser Schwierigkeiten angenommen
und versucht, durch eine Kombination mehrerer Maßnahmen zum Ziel zu kommen. So wurde diskutiert, das
Gas hinsichtlich Druck und Beschaffenheit zu ändern, die Kathode aufzuteilen und vor allem zusätzliche Elektrodensysteme
in den Gasentladungsraum und/oder den Nachbeschleunigungsraum einzubringen. Die besten Ergebnisse
wurden bisher mit zwei weiteren Steuerebenen vor der Elektrodenmatrix erzielt: Einem zweiten Zeilengitter, das
bei richtiger Ansteuerung die schnellen Elektronen vom Nachbeschleunigungsraum fernhält und so vor allem den
Nebensprecheffekt in den Spalten reduziert, und davor eine auf einem Festpotential liegende Elektrode, die das
Potential im Nachbeschleunigungsraum nicht-linear aufteilt und die Durchzündungsgefahr verringert (vgl. hierzu
VPA 82 P 8 O 1«5 OE
die DE-OS 28 55 056 und die ältere Patentanmeldung P 32 07 685.1). Eine derartige Pentode verlangt allerdings
einen gewissen Fertigungs- und Justieraufwand, der mit abnehmendem Bildpunktabstand immer kritischer wird,
und hat zudem noch keinen optimalen Kontrast, da nach wie vor Plasmastrahlung zur Anzeigenfläche gelangen kann.
Die geschilderten Schwierigkeiten werden umgangen, wenn man, wie dies in der DE-OS 26 56 621 vorgesehen ist, die
beiden Kammern durch eine transparente Wand voneinander trennt und das Glimmlicht der Gasentladung dazu benutzt,
eine Photokathode auf der Frontseite der Trennwand zur Elektronenemission anzuregen. Dieses von der Theorie her
durchaus attraktive Konzept ist in der Praxis jedoch noch nicht zum Zuge gekommen, und zwar vor allem deshalb, weil
die derzeit verfügbaren Photokathodenwerkstoffe noch nicht den erforderlichen Konversionswirkungsgrad erreichen.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Zwei-Kammer-Display der
eingangs genannten Art so abzuwandeln, daß es durchschlagsfest wird, kein störendes Untergrundsleuchten mehr
aufweist und dabei rationell hergestellt werden kann, und zwar auch dann, wenn die Darstellung ein hohes Auflösungsvermögen
erhalten soll. Zur Lösung dieser Aufgaben wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den Flachbildschirm mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1 auszubilden.
Eine erfindungsgemäß gestaltete Steuerplatte wirkt in der Draufsicht undurchsichtig, da die Öffnungen auf der einen
Seite der Platte durch Stege auf der anderen Plattenseite verdeckt sind; es ist dementsprechend klar, daß diese
Scheibe an keiner Stelle ultraviolette oder sichtbare Strahlung aus dem Plasma passieren läßt. Weniger einleuchtend
ist zunächst die Tatsache, daß die Steuerplatte mit ihren gekrümmten Durchtrittskanälen darüber hinaus
auch noch störende Ladungsträger abfängt, für Nutzelek-
32 P 80 15OE
tronen dagegen durchlässig ist. Dieser Diskriminatoreffekt,
der im Experiment bereits voll bestätigt werden konnte, läßt sich folgendermaßen erklären: Die Nutzelektronen,
also die auf die gerade angesteuerte Zeile fokussierten Plasmaelektronen, sind relativ langsam. Sie werden
daher, wenn sie in den Steuerraum der Elektrodenmatrix eintreten, von den dort herrschenden Ablenkfeldern der
gegenüberliegende Steg liegt auf einem ausreichend negativen Potential - zur Seite hin abgelenkt, und zwar
größtenteils so weit, daß sie in den Sog des durch die Spaltenöffnungen hindurchgreifenden Beschleunigungsfeldes
geräten und somit insgesamt auf einer gekrümmten Bahn in den Nachbeschleunigungsraum gezogen werden. Die Potentialverhältnisse
können dabei so gewählt werden, daß nur relativ wenige, durch das Zentrum der Eintrittsöffnung
fliegende Nutzelektronen vom Steg abgefangen werden. Dieses
Schicksal erfährt dagegen der größte Teil der schnellen
Elektronen, deren Bahnen naturgemäß "steif" sind und durch die Ablenkfelder nur unwesentlich gekrümmt werden
können. Die Ionen, die in den Steuerraum eindringen,
prallen, wenn sie relativ viel Energie aufgenommen haben, auf die zeilenseitigen Stege, und werden ansonsten zum
weit überwiegenden Teil auf die Stege in der Spaltenebene gelenkt. Nur vereinzelten Ionen gelingt es, in den Gasentladungsraum
überzutreten; Durchzündungen kommen dadurch nicht zustande.
Die mit der verdeckten Steuerscheibe erzielte Entkopplung ist so gut, daß man bei der Wahl der Gasmischung und des
Gasdruckes wie auch bei der Gestaltung der Kathode einen erheblichen Spielraum zurückgewonnen hat. Günstig ist
auch der Umstand, daß die in den Nachbeschleunigungsraum eintretenden Elektronenstrahlen bereits recht gut gebündelt
sind, so daß es allenfalls einer einfachen Nachfokussierung
bedarf, um zusammengehörende Teilbündel wieder zu einem einzigen Strahl mit kleinem Querschnitt zu vereinigen.
Hinzukommt, daß man die Zeilenöffnungen vergrö-
V . 0.
_-5_ VPA 82 P 80 15 DE
Bern und damit die Elektronenausbeute erhöhen kann, ohne dabei gefährliche Spannungsdurchgriffe in Kauf nehmen zu
müssen. Im übrigen hat sich herausgestellt, daß die hier vorgeschlagene Displayausführung eine Steuercharakteristik
besitzt, die speziell dann, wenn man die Graustufen durch eine Puls-Längen-Modulation erzeugen will, die Wahrung
einer überall gleichmäßigen Bildhelligkeit wesentlich erleichtert: Der Schirmstrom mündet mit zunehmender
Steuerspannung in ein über weite Spannungsbereiche praktisch konstantes Plateau ein.
Normalerweise sind die Eloktroneneintritts- und Elektronenaustritt
so ff nungen Löcher in den Zeilen bzw. Spalten. Unter Umständen kann es zweckmäßiger sein, von dieser
Ausführung abzugehen und die Öffnungen auf der Zeilenseite oder der Spaltenseite in die Räume zwischen benachbarten
Leitern zu verlegen. Eine Steuerstruktur, bei der lochfreie Zeilenleiter (Bänder, Drähte) mit Elektroneneintrittsspalten
etwa gleicher Breite alternieren, hat einen zusätzlichen Vorteil: Die aus dem Plasma gezogenen,
links und rechts an der getasteten Zeile vorbeifliegenden Elektronen werden - durch Querfelder in den Eintrittsspalten - noch im Steuerraum zu einem zeilenparellelen
Strahl zusammengefaßt. Entscheidet man sich dafür, auf der Spaltenseite die Öffnungen zwischen die Leiter zu
plazieren, so sollte jeden Spaltenleiter eine elektronenoptische Zylinderlinse zugeordnet sein. Eine solche Linse,
die zum einen die Nachfokussierung besorgt und zum anderen die einzelnen Spaltenleiter voneinander abschirmt,
kann im Einzelfall durch ein oder zwei spaltenparallele Leiterbahnen pro Spaltenleiter realisiert werden.
Bei dem vorgeschlagenen Bildschirm beobachtet man mitunter noch eine gewisse Resthelligkeit im Bildhintergrund.
Dieser Dunkelstrom rührt daher, daß die schnellen Elektronen beim Aufplatzen auf die Spaltenstege Sekundärelektronen
auslösen, die teilweise in die spaltenseitigen Öff-
- -6— VPA
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nungen gelangen und dann auf den Schirm gezogen werden. Um auch diesen Effekt auszuschalten, bietet es sich an,
die Spaltenstege breiter als die zugehörigen Zeilenöffnungen zu machen, also vor allem die Spaltenöffnungen
schmal zu halten. Schmale Elektronenaustrittsöffnungen
sollten übrigens auch schon deshalb stets angestrebt werden, weil sie die Voraussetzung für einen kleinen Strahlquerschnitt
am Leuchtschirm und damit für einen kleinen Lichtfleck sind.
Eine Steuerscheibe, bei der die spaltenseitigen und die
zeilenseitigen Öffnungen nicht miteinander fluchten, ist bereits aus der DE-OS 30 10 179 bekannt. Dieser Vorschlag,
der lediglich auf eine Fertigungserleichterung abzielt, basiert jedoch darauf, daß sich die Löcher wenigstens ,
teilweise überlappen, so daß die schädlichen Rückwirkungen zwischen beiden Räumen im Grunde überhaupt nicht gedämpft
werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand zusätzlicher Ansprüche.
Der Lösungsvorschlag soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung
näher erläutert werden. In den Figuren_sind einander entsprechende
Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen: "
Fig. 1 das Ausführungsbeispiel in einer teilweise weggebrochenen
Perspektivansicht und Fig. 2 die Steuerscheibe der Fig. 1 im Schnitt II-II,
wobei die Trägerstruktur für die Elektrodenmatrix nur angedeutet ist.
Die Figuren sind der Übersicht halber sehr schematisch gehalten. Teile, die für ein Verständnis der Erfindung
nicht unbedingt erforderlich sind, beispielsweise Elektrodenzuleitungen oder Abstandshalter, sind ganz wegge-
VPA 82 P 8 O 1 5 OE
lassen.
Der Flachbildschirm der Fig. 1 enthält im einzelnen eine gasgefüllte Hülle 1 mit einer Rückplatte 2 und einer
Frontplatte 3 und einer Steuerplatte 4. Alle drei Platten liegen in zueinander parallelen Ebenen, wobei die Steuerplatte das Hülleninnere in zwei Räume, einen vorderen
Nachbeschleunigungsraum 5 und einen hinteren Gasentladungsraum 6, unterteilt.
Die Rückplatte 2 ist auf ihrer Vorderseite mit einer Schar von zueinander parallelen, relativ großflächigen
Kathodenstreifen 7 versehs'i. Die Frontplatte 3 trägt auf
ihrer Rückseite ein regelmäßiges Raster von Phosphorpunkten 8, die durch Elektronen zur Lichtemission angeregt
werden können, und darüber eine Nachbes^lilsunigungsanode
9. Die Steuerplatte 4, die gegen die Frontplatte 3 durch einen Abstandsrahmen 10 abgestützt ist, enthält
auf ihrer Rückseite eine Schar aus zueinander parallelen Zeilenleitern 11 und auf ihrer Vorderseite Spaltenleiter
12. Die Zeilenleiter verlaufen parallel zu den Kathodenstreifen 7, und die Spaltenleiter erstrecken sich senkrecht
dazu. In jeden der Leiter 11, 12 sind Öffnungen Elektroneneintrittsöffnungen 13 in den Zeilenleitern 11
und Elektronenaustrittsöffnungen 14 in den Spaltenleitern 12 - eingebracht. Im Eetrieb des Displays liegen an
den einzelnen Elektroden folgende Spannungen: An den selektierten und nichtselektierten Kathodenstreifen 7-200V
bzw. OV; an den getasteten und nichtgetasteten Zeilenleitern 11 OV bzw. -50V; an den Spalterleitern 12 zwischen
-80V und -30V; und an der Nachbeschleunigungsanode 9 +4kV. Die Elektrodenmatrix wird zeilensequentiell adressiert,
und die Kathodenspannungen sind mit der Zeilenabtastspannung derart synchronisiert, daß das Plasma jeweils
zwischen dem ausgewählten Zeilenleiter und dem gerade gegenüberliegenden Kathodenstreifen brennt. Weitere
Einzelheiten dieses Ansteuerprinzips gehen aus der DE-OS 26 43 915 hervor. Im übrigen wird auf die bereits zitierte
—β— VPA 82 P 8 0 1 5 OE
DE-PS 24 12 869 verwiesen, die sich u.a. auch ausführlich
mit Fragen des konstruktiven Aufbaus befaßt.
Aus Fig. 2 geht hervor, daß die oteuerplatte 4 in einer
Blickrichtung senkrecht zur Flattenerstreckung wie eine durchgehende Scheibe wirkt, da ihre Öffnungen auf der
einen Seite durch massive Blenden auf der anderen Seite verdeckt worden. (Xn der Fig. ist im wesenüidaen nur der Leiterteil
der gesamten Platte.4 eingezeirhnet; von der die Leiter tragenden,
aus isolierendem Material bestehenden'Strukbur sind Hedigü(h'Spaltenstützen25,die
die Lücken zwischen den Spalterüeitern
verschließen, angedeutet. Eine solcheVerdedcung kommt zustande,
wenn man folgende Abmessungen wählt: die Zeilenleiter 11 sind 340um breit und 60um voneinander distanziert. Die
Elektroneneintrittsöffnungen 13 sind Rechtecke mit einer Fläche von 220 χ 200um - die Schmalseiten verlaufen parallel
zur Zeilenieitererstreckung - und jeweils 20Dum voneinander
beabstandet. Die Spaltenleiter sind 340um breit, halten einen Abstand von ebenfalls 60um voneinander und
haben schlitzförmige Elektronenaustrittsöffnungen 14.
Diese Schlitze, die parallel zur Spaltenleitererstreckung
verlaufen, sind 300um lang, 80um breit und jeweils hinter
einem der Zeilenleiterstege plaziert, die zwischen benachbarten Elektroneneintrittsöffnungen verbleiben.
"-.-.■ Die Steuerplatte 4, die in der Fig. 1 der Einfachheit
halber als ein unstrukturierter Block eingezeichnet ist, ist in der Praxis so zu .gestalten, daß. sie einerseits als ein
stabiler Träger für die Zeilen- und Spaltenleiter fungieren kann und andererseits Elektronendurentrittskanäle enthält,
die die einander zugeordneten Elektronenöffnungen miteinander verbinden. Die Herstellung einer solchen Trägerstruktur
macht in der Praxis keine grundsätzlichen Schwierigkeiten, da man auf Techniken zurückgreifen kann,
die für Steuerscheiben mit geradlinigen Durchbrüchen bereits entwickelt worden sind. So könnte man auf einer
dünnen Glasfolie zunächst die Zeilen- und Spaltenleiter
VPA
82 P 8 O 1 5 DE
formen und dann durch die Leiteröffnungen hindurch das Glas bis auf relativ kleinflächige Verbindungsstellen
zwischen den beiden Leiterscharen wegätzen. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, zunächst die Zeilen- und Spaltenleiter
auf getrennten Stützsystemen zu realisieren und anschließend diese Einheiten in richtiger Lage zueinander
zusammenzusetzen. In der Regel werden die Stützsysteme zueinander parallele Isolierstege enthalten, die jeweils
zwischen zwei nebeneinanderliegenden Leitern positioniert sind und ggf. durch einige Querstreben zu einem selbsttragenden
Gebilde vervollständigt werden.
Fig. 2 zeigt die Potentialverhältnisse im Bereich der Elektrodenmatrix, und zwar für den Fall, daß der Zeilenleiter
ausgewählt ist und die Spaltenleiter auf Durchlaßpotential liegen. Wählt man die Zeilenleiterspannung als
Bezugspotential, so liegen die Spaltenleiter auf -30V. Nimmt man noch die Einflüsse aus dem Gasentladungsraum
einerseits und dem Nachbeschleunigungsraum andererseits ■ hinzu, so ergibt sich eine Potentialverteilung, von der
einige charakteristische Äquipotentialflächen in dem Diagramm eingezeichnet und mit den zugehörigen Potentialwerten
versehen sind. Man erkennt zwei Sattelpunkte von -5V, einen etwa im Zentrum der Elektronenstrahleintrittsöffnung
und einen weiteren oberhalb der Elektronenstrahlaustrittsöffnung. Nach den elektronenoptischen Gesetzen
wirkt der zeilenleiterseitige Sattelpunkt, der ein positiveres Potential als die ihn erzeugende Potenti.ilfläche
hat, für Elektronen zerstreuend und für Ionen sammelnd, während der Sattelpunkt über der Spaltenöffnung, der
durch eine Potentialfläche mit positiverem Potential gebildet wird, die Elektronen sammelt und die Ionen zerstreut.
Diese beiden Linseneffekte verändern die Bahnen der in den Steuerraum eintretenden Ladungsträger in charakteristischer
Weise. Um dies zu veranschaulichen, sind in der Figur repräsentative Trajektoren von Elektronen
(Kurven 15, 16 und 17) und von Ionen (Kurven 18 und 19)
-: ν.;. : ::.. -..■-: JZZZ ÖDU
- te^- VPA 82 P 8 O 1 5 OE
eingetragen. Die Kurven 15 und 16 gehören zu langsamen
Elektronen aus der Gasentladung, die Kurve 17 bezeichnet die Bahn eines schnellen Plasmaelektrons und die Kurven
18 und 19 beschreiben die Wege eines schnellen bzw. abgebremsten Ions aus dem Nachbeschleunigungsraum. Man erkennt, daß die niederenergetischen Elektronen auf einer
gekrümmten Bahn durch den Steuerraum gezogen werden und als ein relativ gut gebündelter Strahl in den Nachbeschleunigungsraum
eintreten. Die langsamen Ionen werden zunächst gestreut und dann - unter dein Einfluß eines ständig ziehenden
Feldes - auf die Innenseite der Spaltenleiter befördert. Die schnellen Elektronen und Ionen werden durch
die relativ schwachen Felder nur wenig ausgelenkt; sie platzen auf die als Blenden wirkenden Teile der Steuerstruktur
auf und werden dabei weitgehend unschädlich gemacht.
Die Erfindung beschränkt sich selbstverständlich nicht
nur auf das dargestellte Ausführungsbeispiel. So hat man vor allem bei der Konstruktion der Steuerscheibe noch
einen erheblichen Gestaltungsspielraum, da es im wesentlichen nur darauf ankommt, die Öffnungen zu beiden Seiten
der Steuerscheibe "auf Lücke" zueinander zu setzen. Beispielsweise könnte man die Öffnungen der geradzahligen
'25 Zeilenleiter gegenüber den Öffnungen der ungeradzahligen Zeilenleiter versetzen und die Spaltenleiter entsprechend
zick-zack-förmig verlaufen lassen (vgl. hierzu auch die
DE-PS 26 15 569)· Davon abgesehen wäre es auch möglich,
die ggf. verwendeten Elemente zur Nachfokussierung gleichzeitig auch noch zur Versteifung der Steuerstruktur heranzuziehen;
so empfiehlt es sich .etwain PSHen, in denen jeder Spaltenleiter
von einem oder zwei weiteren Leitern flankiert wird, diese ZwischeneLektroden als parallele Streifen auf
der Vorderseite eines Isolierstabel aufzubringen und den Stab auf seiner Rückseite mit jeweils zwei benachbarten
Spaltenleitern zu fixieren.
Leerseite
Claims (1)
- 82 P 8 0 15 DEPatentansprücheFlache Elektronenstrahlröhre mit folgenden Merkmalen:1) eine gasgefüllte Hülle enthält zwei in Betrachtungsrichtung hintereinanderliegende, zueinander parallele Platten (Frontplatte, Rückplatte);2) das Hülleninnere ist durch eine parallel zu den Plattenebenen erstreckte Steuerscheibe in eine vordere Kammer, den Nachbeschleunigungsraum, und eine hintere Kammer, den. Gasentladungsraum, unterteilt;3) die Rückplatte trägt auf ihrer Innenseite mindestenseine Kathode, die Gasentladungskathode; 4) die Frontplatte trägt auf ihrer Innenseite eine durch Elektronen anregbare Lumineszenzschicht und eine Anode, die Nachbeschleunigungsanode;5) die Steuerscheibe trägt auf ihrer dem Gasentladungsraum zugewandten Seite eine erste Schar aus zueinander parallelen, streifenförmigen Leitern, den Zeilenleitern, sowie eine erste Anzahl von regelmäßig angeordneten Öffnungen, den Elektroneneintrittsöffnungen, und auf ihrer dem Nachbeschleunigungsraum zugewandten Seite eine zweite Schar aus zueinander parallelen, streifenförmigen Leitern, den Spaltenleitern, sowie eine zweite Anzahl von regelmäßig angeordneten öffnungen, den Elektronenaustrittsöffnungen, wobei die Spaltenleiter zu den Zeilenleitern gekreuzt sind und die Elektronenaustrittsöfirungen jeweils mittels Durchbrechungen in der Steuerscheibe bestimmten Elektroneneintrittsöffnungen zugeordnet sind;
6) die Zeilenleiter werden nacheinander angesteuert, das heißt; auf ein in Bezug auf das Potential der Gasentladungskathode (η) derart positiveres Potential gelegt, daß zwischen der gegenüberliegenden Gasentladungskathode und dem angesteuerten Zeilenleiter eine Elektronen liefernde Gasentladung brennt;7) die Spaltenleiter erhalten während der Zeit, in der ein bestimmter Zeilenleiter angesteuert .ist, die züge-- 42— VPA 82 P 8 O 1 5 OEhörigen Signalspannungen;8) die Nachbeschleunigungsancde liegt auf einem derart hohen positiven Potential, daß die Elektronen, die aus der Gasentladung in den Nachbeschieunigungsraum gelangen, auf einige kV beschleunigt werden und schließlichauf den Lumineszenzschirm treffen; dadurch gekennzeichnet, daß9) sich einander zugeordnete Elektroneneintrittsöffnungen (13) und Elektronenaustrittsöffnungen (14), gesehen in einer Richtung senkrecht zur Plattenebene, nicht überlappen und10) die Spaltenleiter (12) stets auf einem negativeren Potential liegen als der gerade angesteuerte Zeilenleiter (11).2. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzei chnet, daß die Elektroneneintrittsöffnungen (13) durch Löcher in den Zeilenleitern (11)"und die Elektronenaustrittsöffnungen (14) durch Löcher in den Spaltenleitern (12) gebildet werden und daß die Elektronenaustrittsöffnungen (14) gegenüber den Elektroneneintrittsöffnungen (13), denen sie jeweils zugeordnet sind, in Richtung der Zeilenleitererstreckung versetzt liegen.3. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 2, dadurch gekennz eichnet, daß die Elektronenaustrittsöffnungen (14) die Form von Schlitzen haben, die sich senkrecht zur Versetzungsrichtung erstrecken.4. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennz e i chne t, daß die Elektroneneintrittsöffnungen (13) durch Längsschlitze zwischen benachbarten Zeilenleitern (11) gebildet werden und daß die Elektronenaustrittsöffnungen (14) gegenüber den Elektroneneintrittsöffnungen (13), denen sie jeweils zugeordnet sind, in Richtung der Spaltenleitererstreckung versetzt liegen.- J2~ VPA 82 P 80 J 5 DE5. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzei chnet, daß die Elektronenaustrittsöffnungen (14) durch Längsschlitze zwischen benachbarten Spaltenleitern (12) gebildet v/erden und daß die Elektroneneintrittsöffnungen (13) gegenüber den Elektronenaustrittsöffnungen (14), denen sie jeweils zugeordnet sind, in Richtung der Zeilenleitererstreckung versetzt liegen.6. Elektronenstrahlröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im~—— Bereich der dem Nachbeschleunigungsraum (5) zugewandten Seite der Steuerscheibe (4) ein System aus Elektroden (Fokussierelektroden) angeordnet ist, die auf einem gegenüber dem Potential des jeweils zugehörigen Spaltenleiters(12) negativem Potential liegen und nach Art einer elektronenoptischen Zylinderlinse die in den Nachbeschleunigungsraum (5) eintretenden Elektronen bündeln.7. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Spaltenleiter (12) ein?oder zwei ebenfalls streifenförmig, zu ihm parallel verlaufende Fokussierelektroden zugeordnet sind.
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