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Schlittschuhkufe
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Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Schlittschuhkufe nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ublicherweise bestanden Schlittschuhkufen zum Eiskunstlauf und Eishockeyspiel
vollständig aus Stahl. Um die erforderliche Festigkeit zu erreichen, mußten die
Kufen ziemlich stark dimensioniert werden. Im Bestreben nach weiterer Gewichtsersparnis
ohne Beeinträchtigung der Festigkeit und Stabilität wurde eine Kohleröhrenkonstruktion
entwickelt. Verbesserte Qualtitätsstähle, metallurgische Verfahren etc. haben es
den Schlittschuhherstellern dabei ermöglicht, in den letzten Jahrzehnten die Ganz-Stahl-Schlittschuhkufen
ständig zu verbessern.
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Die Anstrengungen in Richtung Gewichtsersparnis bei unverminderter
Festigkeit und Stabilität führen schließlich zu einer Kombination aus Kunststoff
und Stahl. Ein frühes Beispiel-einer derartigen Konstruktion ist in der CH-PS 585
720 beschrieben. In der Praxis hat sich jedoch schnell herausgestellt, daß die Widerstandsfestigkeit
gegenüber Brüchen der Kufe bei den bekannten Kunststoff-Stahl-Schlittschuhen weit
unter derjenigen von den Ganz-Stahl-Schlittschuhen liegt, wie sie auch noch in Gebrauch
sind.
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Die Benutzung von kombinierten Schlittschuhen bzw. -kufen der heute
üblichen Konstruktion stellt daher eine Gefahr für den Benutzer und andere auf der
Eisfläche dar.
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Zur Beseitigung oder Verringerung dieser erhöhten Bruchgefahr wurden
die vielfältigsten Vorschläge bezüglich der Verbindung zwischen der Stahlkufe und
einem Kunststoff-Träger gemacht. Der jüngste Vorschlag ist in der DE-OS 3 023 082
beschrieben. Diese Konstruktion hat auch Eingang in die Praxis gefunden. Die Kufe
weist einen breiten zentralen Abschnitt oder Steg und eine obere, vom zentralen
Steg bis zu den beiden Enden reichende Kante auf; an jeder Seite des zentralen Steges
ist mindestens ein Ausschnitt eingearbeitet zur Aufnahme von Kunststoff-Trägermaterial,
wobei die Ausschnitte in dem dem zentralen Steg benachbarten Bereich verbreitert
sind. Diese Kufen-Träger-Konstruktion soll eine größere Festigkeit aufweisen als
eine Ganz-Stahl-Konstruktion, bei der der Träger ein gehärtetes Rohr ist, das Stoß-
und Druckbeanspruchungen stärker auf die Kufe überträgt als dies der Fall ist, wenn
der Träger aus Kunststoff oder einem anderen Material besteht, das nicht so starr
ist wie Stahl.
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Es wird also eine sehr hohe Festigkeit bei geringerer Belastung der
Kufe erreicht. Schließlich ist noch von
Vorteil, daß das Herausschleudern
irgendeines Teiles der Kufe verhindert ist, falls diese aufgrund einer übermäßigen
Beanspruchung zu Bruch gehen sollte. Die Verletzungsgefahr wird in entsprechender
Weise reduziert.
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Nachteilig ist jedoch bei der Konstruktion nach der DE-OS 3 023 082
der Aufwand für die Herstellung der allseitig geschlossenen Ausnehmungen zu beiden
Seiten des zentralen Steges sowie die relativ große Höhe der Kufe vor allem im mittleren
Bereich. Diese ist bedingt durch den Mindestabstand der beiden Ausnehmungen zu beiden
Seiten des zentralen Steges von der unteren Gleitkante der Kufe sowie die geschlossene
Ausführung der Ausnehmungen. Entsprechend hoch ist auch der Materialaufwand für
die bekannte Kufe, wobei ein Großteil des Kufenmaterials zur Ausbildung der beiden
Ausnehmungen wieder entfernt werden muß.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten
Nachteile der nach der DE-OS 3 023 082 bekannten Schlittschuhkufe zu vermeiden,
ohne daß eine Beeinträchtigung der Stabilität und Bruchfestigkeit eintritt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmal
des Anspruches 1 gelöst, wobei vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung in den
Unteransprüchen beschrieben sind.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kufe ist denkbar einfach. Die
obere Kante der Kufe muß lediglich schräg "eingeschnitten" werden. Durch die erfindungsgemäße
Richtung der Einschnitte wird darüber hinaus eine hohe Festigkeit zwischen dem Kunststoff-Trägermateriel
und der Stahl-Kufe erhalten bei vergleichsweise geringer Kufenhöhe. Der
Stahleinsatz
ist bei der erfindungsgemäßen Schlittschuhkufe minimal; dementsprechend minimal
ist das Gesamtgewicht Kufe-Träger. Die erfindungsgemäße Schlittschuhkufe eignet
sich daher besonders gut für den Einsatz im Hochleistungssport (Eiskunstlauf, Eisschnellauf
und Eishockey).
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Bei einem Bruch der Kufe ist auch sichergestellt, daß nicht Kufenteile
sich aus der Verankerung im Trägermaterial lösen. Die Sicherheit für den Benutzer
und andere auf der Eins fläche ist bei Verwendung der erfindungsgemä-Ben Schlittschuhkufe
sehr hoch. Von Vorteil ist schließlich noch, daß der Trägerkunststoff bevorzugt
um den Bereich der Einschnitte herum schrumpft, wodurch die Festigkeit der Verbindung
zwischen Kufe und Trägermaterial bzw.
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Kunststoff-Träger zusätzlich erhöht wird.
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Die Ummantelung des oberen Teils der Kufe mit Kunststoff erfolgt in
einer Spritz-Form, in der auch die Abkühlung und das erwähnte Schrumpfen des Kunststoffs
erfolgt. Die Zentrierung der Kufe innerhalb der Form erfolgt in Zusammenwirkung
mit einer mittleren Öffnung.
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Nachstehend wird anhand der beigefügten Zeichnung eine besonders vorteilhafte
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schlittschuhkufe näher beschrieben.
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Die in der Zeichnung schematisch dargestellte Schlittschuhkufe A besteht
aus Stahl, wie er üblicherweise für Schlittschuhkufen verwendet wird, und weist
einen unteren Bereich mit einer gehärteten, auf dem Eis gleitenden Kante und einen
oberen, vom Kunststoff B eines Kunststoff-Trägers umhüllten Bereich auf. Der Träger
umfaßt einen Fersen-und Sohlenschaft C sowie einen Brückenabschnitt H, der die beiden
Schäfte C miteinander verbindet. Die oberen Enden
von Fersen- und
Sohlenschaft C sind in ans ich bekannter Weise mit entsprechenden Platten zur Befestigung
der Schäfte versehen und damit des Trägers und der Kufe an der Sohle eines nicht
dargestellten Schlittschuhstiefels.
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An der oberen Kante F der Kufe A sind Ausnehmungen bzw.
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Einschnitte D angeordnet, die sich schräg bzw. geneigt zur oberen
Kante F erstrecken und zur Aufnahme von Kunststoff-Trägermaterial B dienen. Die
Einschnitte D sind zu beiden Seiten einer gedachten Mittellinie G entgegengesetzt
gerichtet. Sie erstrecken sich bis nahezu die Hälfte der Kufenhöhe in die Kufe hinein.
Das Verhältnis Einschnitt-Länge zur Einschnitt-Breite beträgt etwa 3:1. Im Bereich
der gedachten Mittellinie G ist eine Zentrieröffnung E vorgesehen, die mit einem
Zentrierstift in einer Spritzgußform zusammenwirkt und zur Zentrierung der Kufe
A innerhalb der Spritzgußform dient. Die Konstruktion Kufe-Kunststoff-Träger ist
in der anliegenden Zeichnung teilweise in Seitenansicht (Kufe) und teilweise im
Schnitt (Kunststoff-Träger) dargestellt.
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Es hat sich gezeigt, daß durch die Einschnitte D ein spannungsfreies
Schrumpfen des Trägerkunststoffs erhalten wird.
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Sämtliche in den Unterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
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