DE332514C - Verfahren zum Roesten von Flachs - Google Patents

Verfahren zum Roesten von Flachs

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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/04Bacteriological retting

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Description

  • Verfahren zum Rösten von Flachs. Bisher .hat man sich bei der Wasserröste hauptsächlich der Wirkung von Bakterien, bei der Tauröste der Wirkung von Bakterien und nicht genau bekannten Schimmelpilzen bedient. Bei der Tauröste können wohl nur solche Schimmelarten in Betracht kommen, die bei ziemlich niedriger Temperatur leben und gegen Licht und Sonnenschein nicht empfindlich sind.
  • Das vorliegende Verfahren besteht darin, daß die Röste im Dunkeln, bei mäßig erhöhter Temperatur und vorteilhaft unter Zusatz milder Alkalien stattfindet und vorzugsweise auf derWirkung der häufigst vorkommenden Schimmelpilze, besonders der Aspergillusarten beruht, wobei aber die "Mitwirkung der Röstebakterien, wie z. B. Plectridium pectinovorttm, keineswegs ausgeschlossen wird.
  • Das Verfahren wird so ausgeführt, daß das zu röstende Flachsstroh eingeweicht und dann, von überschüssiger Flüssigkeit durch Ablaufenlassen befreit, im Dunkeln bei leicht erhöhter Temperatur sich selbst überlassen wird. Es bildet sich innerhalb i bis 2 Tagen ein sehr reiches Wachstum von Schimmelpilzen, die jeden einzelnen Halm umgeben und den Flachs in 3 bis ,4 Tagen vollständig fertigrösten, so daß er ohne weiteres getrocknet werden kann, wobei, wenn man bei 8o° und höher trocknet, die Schimmelpilze und ihre Sporen, ebenso die etwa vorhandenen Röstehakterien und ihre Dauerformen abgetötet werden. Sowohl das Verfahren als auch der nach ihm erröstete Flachs zeigen den sonst üblichen gegenüber bedeutende technische Vorzüge. Das V' erfahren hat gegenüber der -Kalt- und \@'armwasserröste den Vorteil, daß keinerlei schädliche oder übelriechende Abwässer entstehen. Während man sonst bei der Warmwasserröste mit etwa der zwanzigfachen Menge 'Wassers vom Gewicht des Flachsstrohs arbeitet, enthält der nach dem vorliegenden Verfahren zur Röste kommende Flachs nur etwa die doppelte Menge seines Gewichtes an Wasser. Das geröstete Gut kann daher sogleich in den Trockenapparat gebracht werden, so daß man imstande ist, das Rösten mit dem Trocknen in einen Fabrikationsgang zusammenzufassen, oder es kann an der Luft vorgetrocknet und dann bei erhöhter Temperatur fertiggetrocknet werden. Im Vergleich zur Tauröste bietet das vorliegende Verfahren den Vorteil der Kürze und ungleich größeren Sicherheit und Gleichmäßigkeit.
  • Der Flachs zeigt eine außerordentlich hohe Festigkeit; es wurden Reißlängen bis zu ..1.2 km erreicht, während die übliche Reißlänge des Flachses zu 2d. km angegeben wird. Die Schaben - fallen von dem Röstflachs so leicht und vollständig ab, daß das Knicken und Schwingen sehr erleichtert wird.
  • Beispiel I: Das Flachsstroh wird in 35 bis q.0° warmem Wasser gut eingeweicht, herausgenommen und nach Ablaufen des Wassers in Kammern gestellt oder gelegt, in die möglichst wenig Licht dringt und die auf einer Temperatur von- 35 bis q.0° gehalten werden, wobei das Verdunsten der Feuchtigkeit durch geeignete Mittel vermieden wird. Wenn die Röste beendet ist, was nach 3 bis 5 Tagen der Fall ist, so wird der Flachs bei etwa 75 bis 8o° getrocknet.
  • yBit is;p'iel 1I: Dasl'at@i`i'@trö'Pt"'fd^ iii einer 35 bis q.0° warmen Lösung eingeweicht, die i Prozent Natriumbikarbonat oder 0,5 Prozent Soda oder entsprechende Mengen eines anderen geeigneten mild alkalischen Salzes enthält, und sonst wie in Beispiel I behandelt. Durch den Zusatz geht die Röste rascher vor sich, der Flachs verträgt das Trocknen bei höherer Temperatur besser und bleibt infolgedessen ganz besonders reißfest.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRUcH Verfahren zum Rösten von Flachs, dadurch gekennzeichnet, daß das Flachsstroh in Wasser oder mild alkalischen Lösungen eingeweicht und in feuchtem Zustand im Dunkeln bei mäßig erhöhter Temperatur sich selbst überlassen wird.
DE1920332514D 1920-03-26 1920-03-26 Verfahren zum Roesten von Flachs Expired DE332514C (de)

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