DE3325068A1 - Verfahren zum beschichten einseitig offener hohlkoerper - Google Patents
Verfahren zum beschichten einseitig offener hohlkoerperInfo
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Description
Verfahren zum Beschichten einseitig offener Hohlkörper
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten einseitig offener Hohlkörper wie mit einem Boden versehener
metallischer Dosen mit Lack oder dergleichen, bei dem die einzelnen Hohlkörper gewaschen, außen und innen
2Q beschichtet und getrocknet und danach gegebenenfalls
bedruckt und erneut getrocknet und außerdem am offenen Ende gebördelt werden.
Die zunehmend verschärften Anforderungen des Umwelt-25
Schutzes führen zu Überlegungen, wie das Elektrotauchlackier-Verfahren
{ETL) für die Dosenhersteller-Industrie
als vollautomatisches Lackierverfahren eingeführt werden kann. Es ist bekannt, beidseitig offene
Dosenrümpfe für dreiteilige Dosen oder auch eine zu beschichtende Schweißnaht durch Eintauchen in ein
Elektrotauchbad elektrophoretisch zu lackieren (US-PS 3 694 336, DE-OS 21 16 7ß). Die Dosenkörper
sind hierbei einfach zu handhaben, weil sie noch keinen Boden haben und die Badflüssigkeit zum Beschichten
-2-
. problemlos eintreten und nach dem Beschichten ebenso problemlos wieder auslaufen kann.
Einseitig geschlossene Hohlkörper wie mit einem Boden
versehene Dosen lassen sich nicht einfach elektrophoretisch beschichten, weil es für eine gleichförmige
Beschichtung notwendig ist, daß die im Hohlkörper befindliche Luft vollständig entweicht. Daher wurden
von der Maschinenbauindustrie spezielle Methoden entwickelt, bei denen schrittweise vorgegangen wird,
d.h. es wird in einzelnen aufeinanderfolgenden Schritten
lackiert, beispielsweise zunächst innen. Die hierfür bekannten Konstruktionen haben einige Gemeinsamkeiten.
So werden die Dosen für die Innenlackierung am Boden gehalten und dabei zugleich die notwendigen elektrischen
Kontakte hergestellt. Eine Gegenelektrode
20 wird in die Dose vom offenen Ende eingefahren, die
mit geringem Abstand von 0,25 bis 5 mm zur Innenwand der Dose liegen muß, so daß die Form der Elektrode
sehr genau an die der Dose anzupassen ist. Wegen des komplizierten Aufbaues der entsprechenden Anlage
müssen die Dosen einasLnen nacheinander beschichtet werden, so daß nur sehr kurze Beschichtungszeiten
von 10 bis 500 msec zur Verfügung stehen, wenn man
einen hohen Dosendurchsatz erreichen will. Bei ge-
schlossenen Systemen in beispielsweise senkrechter
Anordnung (EP 50 045, EP 19 669, GB-PSl 117 831, US-PS
3 922 213 und DE-OS 29 29 570) muß Flüssigkeit mit hohen Geschwindigkeiten gepumpt werden, um abwechselnd
El1L-Flüssigkeit und eine Wasserspülung in kurzen Zeit-
-3—
10
spannen durchführen zu können und die bei der ETL-Beschichtung entstehenden Gase (Sauerstoff oder
Wasserstoff, je nach Polung) abzuführen. Bei offenen Systemen müssen die etwa waagerecht angeordneten
Dosen gedreht werden, um eine gleichmäßige Beschichtung zu erzielen (DE-OS 26 33 179 und US-PS 4 107 016).
Beim Ausblasen der Dosen ergibt sich eine große Vers chmutzung s g ef ahr.
Der Nachteil dieser bekannten Konstruktionen besteht
darin, daß die Dosen mit hohem mechanischen Aufwand einzeln nacheinander beschichtet werden müssen. Der
'^ große Platzbedarf der Anlage macht eine wirtschaftliche
Massenproduktion fast unmöglich. Innenelektroden können nur in Dosen mit geraden glatten Wänden paßgenau
eingefahren werden, d.h. von der Zylinderform abweichende Dosenformen führen zu großen Schwierigkeiten.
Wegen des geringen Abstandes der Innenelektrode zur Dosenwand besteht die Gefahr von Kurzschlüssen sowie
von elektrischen Durchschlägen in Zonen sehr hoher
«ς Stromdichte. Dementsprechend müssen Lacke mit niedrigem
Schichtwiderstand eingesetzt werden, um mit niedrigen elektrischen Spannungen störungsfrei in den zur Verfügung
stehenden kurzen Zeiten die Beschichtung anbringen zu können.
30
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Beschichten von nur einseitig offenen Hohlkörpern wie
mit einem Boden versehenen metallischen Dosen derart
35
zu vereinfachen, daß in einem kontinuierlichen Arbeitsgang sowohl außen als auch innen beschichtet werden kann,
· Durch die Erfindung ist es möglich, einseitig offene Hohlkörper wie mit einem Boden versehene metallische
Dosen in einem Arbeitsgang gleichzeitig außen und innen zu beschichten und unmittelbar anschließend zu
trocknen und gegebenenfalls zu bedrucken oder zu
etikettieren. Der mechanische Aufwand und der Platzbedarf sind verhältnismäßig gering, so daß eine
wirtschaftliche Betriebsweise möglich ist. Beispiels-'"
weise können bis zu 16 Dosen gleichzeitig, d.h.
nebeneinander durch ein Elektrotauch~Bad hindurchgeführt
und dabei mit Lack beschichtet werden.
Die beschnittenen oder unbeschnittenen Dosen werden
erfindungsgemäß senkrecht, d.h. mit dem Boden nach unten
in das ETL-Becken gedrückt oder -vorteilhafter, schneller- innen durch einen Füllstutzen mit Badflüssigkeit
gefüllt. Beim Transport durch das ETL-Becken werden die Dosen entweder unter die Badoberfläche getaucht
oder besonders bei unbeschnittenen Dosen vorteilhaft so geführt, daß die Dosenöffnung oberhalb
der Badflüssigkeitsoberfläche liegt. Zum Ausheben
der Dosen aus dem Tauchbad werden diese wieder so gekippt, daß ihre Öffnung nach unten liegt, damit die
in den Dosen befindliche Flüssigkeit vollständig ablaufen
kann.
Das Transportelement kann ein endloses Förderband oder auch eine endlose Kette sein, an der die Dosen
praktisch senkrecht hängen oder auf ihr stehen, d.h. das Transportband kann oberhalb der Badoberfläche verlaufen
oder auch durch das ETL-Tauchbad geführt werden.
' ' Da die Hohlkörper zum Beschichten durch ein Tauchbad
geführt werden und es dabei auch möglich ist, nebeneinander mehrere Hohlkörper gleichzeitig durch das
c Tauchbad zu führen, können selbst bei Massenproduktion
mit hohem Durchsatz ausreichend lange Beschichtungs- ~ zeiten erreicht werden, um auch höher-wertige
Lackbeschichtungen einwandfrei aufbringen zu können.
So wird beispielsweise bei einer Beschichtungszeit von 1 bis 120 Sekunden ein pigmentierter oder nichtpigmentierter
Lack mittels Gleichstrom elektrophoretisch aufgetragen, wobei der auf den Hohlkörpers abgeschiedene
Naßfilm einen Schichtwiderstand von mindes-ID
tensO,6x 10 Ohm · cm hat.
Die zu beschichtenden Hohlkörper werden über die Haltevorrichtung bei Verwendung eines anionischen ETL-Lackes
als Anode und bei Verwendung eines kationischen ETL-Lackes als Kathode geschaltet. Die Gegenelektrode
befindet sich jeweils im Abstand von den Hohlkörpern im Tauchbad, Die Innenbeschichtung erfolgt je nach
Ausführungsform mit Hilfe eines sogenannten Umgriffs,
der die Lackierung wegen seiner möglichst hohen isolierenden Wirkung im abgeschiedenen Film erzielt,
oder mit Hilfe einer in die Dose eingeführten Innen-
„ elektrode.
Um einen möglichst hohem Umgriff zu erzielen, müssen eine Reihe von Faktoren bei der Entwicklung des Lackes
beachtet werden. Die elektrophoretische Beschichtung
35
verläuft so, daß zuerst die der Gegenelektrode gegenüberliegende Wand, d.h. die Außenwand des Hohlkörpers
. beschichtet wird. Durch den sich aufbauenden Naßfilm
wird zunächst die äußere Wand isoliert. Die elektrischen Feldlinien wandern dann in das Innere des Hohlkörpers,
wo sich die Abscheidung fortsetzt. Die Abscheidezeit
und die Isolierwirkung des Materials, charakterisiert
durch den Schichtwiderstand, müssen aufeinander abgestimmt sein, um einen gutem Umgriff zu erzielen.
Je langer die Beschichtungszeit, desto höher wird der '0 Schichtwiderstand durch die Steigerung der Schichtdicke
und durch elektroosmotische Vorgänge, die zur Verringerung des Gehaltes an Neutralisationsmittel oder zur
elektrochemischen Entwässerung gebraucht werden. Die untere Grenze der Beschichtungszeit sollte deshalb über
3 Sekunden, insbesondere über 5 Sekunden und besonders zweckmäßig über 10 Sekunden liegen. Die obere Grenze
wird bestimmt durch die Länge des Tauchbades, die Transportgeschwindigkeit und die zu bewältigende Menge
der zu beschichtenden Hohlkörper. Um auf ein wirtschaftlich vertretbares Maß zu kommen, sollte die obere Grenze
zweckmäßig unter 60 Sekunden und vorzugsweise unter
2c 30 Sekunden Beschichtungsdauer liegen. Die aufgebrachte
Menge Film ist von der Abscheidespannung abhängig , die zwischen 50. und 400 Volt liegt. Mit steigender Spannung
wird eine Verbesserung des Umgriffes erzielt. Um elektrische
Durchbirüche zu vermeiden, wird entweder die Spannung kontinuierlich hochgeregelt oder mit kurzer
Vorspannung gearbeitet, d.h. vor der eigentlichen Beschichtung wird 0,1 bis 0,5 see mit Spannungen von
unter 100 Volt gearbeitet. 35
Der für eine gute Isolation notwendige Naßfilmwi-derstand
sollte im Prinzip so hoch wie möglich sein. Seine untere Grenze wird jedoch durch die gewünschte kurze Beschichtungszeit
begrenzt. So sollte die untere Grenze mindestens bei
8 ο
1 χ 10 Ohm # cm, zweckmäßig über 1,5 χ 10 Ohm · cm und vor-
zugsweise über 2 χ 10 Ohm * cm liegen. Je höher der Schichtwiderstand,
dest dünner ist die erreichbare Schicht auf
der Dosenwand. Die obere Grenze liegt daher unter 10 χ 10 , zweckmäßig unter 7 χ 10 und vorzugsweise unter 4x10
0hm * cm. Um für die elektrophoretische Abscheidung analog den Faradayschen Gesetzen die notwendige elektrische
Strommenge zur Verfügung zu stellen, ist es notwendig,
'** daß die Badleitfähigkeit, die durch den Neutralisations-
-1 grad des Bindemittels bestimmt wird, über 800 /uScm ,
-1 zweckmäßig über 1200 und vorzugsweise über 1600 ,uScm
liegt.
Als Bindemittel können sowohl anionische als auch kationische
Harze verwendet werden, wobei die anionischen für saure, die kationischen für basische Füllungen bevorzugt
werden. Die anionischen Harze wie maleinisierte oder acrylierte Butadienöle, maleinisierte natürlich Öle,
carboxylgruppenhaltige Epikoteester und Acrylatharze, Acrylepoxidharze, unmodifizierte oder mit Fettsäuren modifizierte
Polyester haben eine Säurezahl von 30 bis 130, insbesondere zwischen 40 und 80 und werden mit Ammoniak,
Aminen oder Aminoalkoholen mindestens anteilweise neutra-30
lisiert. Bevorzugt werden leicht flüchtige Amine, damit
sie bei den gewünschten kurzen Einbrennzeiten von 30 Sek. bis 300 Sek. möglichst vollständig aus dem Film entfernt
werden. Besonders bevorzugt ist Ammoniak.
- AU
Die Vernetzung erfolgt entweder oxidativ über ungesättigte Doppelbindungen oder durch thermische Reaktion mit entsprechenden Vernetzungsmitteln wie Phenolharze oder Amin-Formaldehydharze. Zur Herstellung von Weißlackbeschich- · 5tungen v/erden fremd- oder selbstvernetzende Acrylatharze bevorzugt. Zur Beschichtung mit Klarlacken v/erden acrylierte oder maleinisierte Epoxidester oder Epoxyacrylate bevorzugt.
Die Vernetzung erfolgt entweder oxidativ über ungesättigte Doppelbindungen oder durch thermische Reaktion mit entsprechenden Vernetzungsmitteln wie Phenolharze oder Amin-Formaldehydharze. Zur Herstellung von Weißlackbeschich- · 5tungen v/erden fremd- oder selbstvernetzende Acrylatharze bevorzugt. Zur Beschichtung mit Klarlacken v/erden acrylierte oder maleinisierte Epoxidester oder Epoxyacrylate bevorzugt.
lOpie kationischen Harze wie Butadienöl-Aminoalkylimide,
Mannichbasen von Phenolharzen, Michael-Additionsprodukte von primären und/oder sekundären Aminen und/oder Alkanolaminen
an Harze mit ungesättigten Doppelbindungen oder Amino-Epoxidharze haben eine Aminzahl von 30 bis 120 mg
i?KOH/g/Festharzf vorzugsweise von 50 bis 90, und werden
mit organischen Monocarbonsäuren wie Kohlensäure, Ameisensäure, Essigsäure, Milchsäure usw. mindestens anteilweise
neutralisiert. Als Vernetzungsmittel dienen vorzugsweise blockierte Isocyanate oder Harze, die umesterungsfähige
Estergruppen enthalten.
Die Bindemittel werden mit den Neutralisationsmitteln anneutralisiert und gegebenenfalls in Gegenwart von Lösemitteln
mit entionisiertem oder destilliertem Wasser verdünnt. Als Lösemittel sind geeignet Alkohole, Äthylen- oder
Propylenglykol-mono- oder -diether, Diacetonalkohol oder
auch geringe Anteile von nicht wasserverdünnbaren Lösemitteln wie Benzinkohlenwasserstoff.
Es wird ein möglichst niedriger Gehalt an Lösemitteln
angestrebt, zweckmäßig unter 15 Gew.-96 und vorzugsweise
unter 5 Gew.-%, denn mit steigendem Lösemittelgehalt verschlechtert sich der Umgriff.
35
35
primäre , sekundäre und/rfer tertifire
. >ΛΑ-Der Badfestkörper liegt im allgemeinen zwischen 5 und
30 Gew.%, insbesondere über 10 und unter 20 Gew.%. Mit
steigendem Festkörper wird die Badleitfähigkeit erhöht und das Abscheideäquivalent (Ampere χ sec/g) herabgesetzt,
wodurch der Umgriff gesteigert werden kann. Durch die hohe Konzentration an schichtbildenden Ionen geht
dabei der Schichtwiderstand durch ein Maximum.
Die Badtemperatur liegt zwischen 20 und 35°C. Mit fallender Temperatur erhöht sich der Umgriff.Temperaturen
unter 20 C sind unwirtschaftlich, weil die bei der ETL-Beschichtung entstehende Wärme durch viel Kühlwasser
wieder abgeführt werden muß. Temperaturen über 35 C erschweren die Badführung, weil zu viel Lösungsmittel
verdunstet und Hydrolyseerscheinungen am Bindemittelsystem Schwankungen in den elektrischen Daten erzeugen.
20
Das Überzugsmittel kann zusätzlich übliche lacktechnische Hilfsmittel wie Katalysatoren, Verlaufmittel, Antischaummittel,
Gleitmittel usw. enthalten. Naturgemäß sind solche
Zusatzstoffe auszuwählen, die mit Wasser bei dem pH-Wert 25
des Bades keine störenden Reaktionen eingehen, keine störenden Fremdionen einschleppen und beim längeren Stehen
nicht in nicht aufrührbarer Form ausfallen.
30
Die Bindemittel können pigmentiert oder unpigmentiert eingesetzt werden. Als Pigmente und Füllstoffe können
solche Materialien eingesetzt werden, die aufgrund ihrer geringen Teilchengröße unter 10 Aim, besonders unter 5 ,um,
in den Lack stabil eindispergiert werden können und sich
35
-AJ.-"beim Stehen wieder aufrühren lassen. Sie dürfen keine
störenden Fremdionen enthalten und dürfen mit Wasser oder dem Neutralisationsmittel nicht chemisch reagieren*
Die Pigmentierung kann sowohl weiß als auch farbig
sein; weiß wird bevorzugt. Bei zusätzlichem Einbau von Interferenzpigmenten ist es möglich, Metall-Effekt-Lackierungen
wie z. B. Aluminium, Gold usw. zu erzielen, 10
Die Pigmente wie z.B. Titandioxid werden in einem konzentierten Mahlgut angerieben und danach mit weiterem
Bindemittel auf ein Pigment-Bindemittel-Verhältnis von etwa
15 0.1: 1 bis 0.7 : 1 eingestellt. Durch den Einbau von
Pigmenten wird der Umgriff gesteigert. Anstelle von Pigmenten können auch fein pulverisierte nicht lösliche
Harze wie pulverisierte Polykohlenwasserstoffharze ,
Epoxidharze oder blockierte Polyisocyanate eingesetzt werden, wobei die Zusatzmengen so ausgewählt werden, daß
sie das Maximum des SchichtwiderStandes nicht überschreiten.
Bindemittel, Pigmentgehalt, Badfestkörper,
Lösemittelgehalt, Auswahl des Neutralisationsmittels und der. Neutral is at ions grad werden so mit den Beschichtingsbedingungen
wie Badtemperatur, Abscheidespannung und Abscheidezeit abgestimmt, daß in dem Elektrotauch-
lackbad (ETL-Bad) eine vollständige Ganzbeschichtung
erfolgt, die nach dem Einbrennen im Inneren der Dose bei Schichtdicken von mindestens 3 ,um, bevorzugt mindestens
4 ,um, ganz bevorzugt mindestens 5/um und höchstens 10 ,um,
besonders höchstens 7 ,um porenfrei ist. 35
-η-
Die Elektrotauchlackierung (ETL) erfolgt in einem Tauchbad.
Die einseitig geschlossenen Hohlkörper (z.B. Dosen) . können mit Hilfe einer magnetischen, elektromagnetischen
oder mechanischen Halteeinrichtung, worunter auch die Haltung mit Vakuum verstanden wird, praktisch senkrecht,
d.h. mit der Öffnung nach oben, unter die Badoberfläche des ETL-Beckens gedrückt werden. Die Befüllung der Dose
wird dabei durch Einpumpen von zusätzlichem Badmaterial über einen Füllstutzen, der gleichzeitig als Hohlelektrode
ausgebildet sein kann, unterstützt. Als Stromquelle dient Gleichstrom. Der Hohlkörper wird über die Haltevorrichtung
je nach Bindemittelart als Anode oder als Kathode elektrisch angeschlossen. Die Gegenelektrode befindet
sich grunds&zlich außerhalb des Hohlkörpers im Elektrotauchbad.
Aufgrund des Umgriffs des Lackes und der für die jeweilige Dosenform notwendigen Abscheidespannuig
und Beschichtungszeit wird die Dose vollständig innen und
außen beschichtet. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die Ganzbeschichtung in einem einzigen Verfahrensschritt erfolgt und durch den geringen mechanischen
^1. Aufwand am Gehänge viele Dosen gleichzeitig nebeneinander
beschichtet werden können.
Zur Unterstützung , insbesondere wenn große Durchlaufgeschwindigkeiten
gewünscht werden , kann zusätzlich eine 30
Hilfselektrode in die Dose eingeführt werden. Die Tauchelektrode hat eine nicht von der Dose bestimmte Form
und liegt im Durchmesser unter dem halben Durchmesser der Dose. Sie wird vorzugsweise so angeordnet, daß sie "
gleichzeitig mit der Doserihalterung in das Innere der
Dosen eingeführt wird. Um in der Dose eine Strömung zu erzielen, welche die Lackqualität verbessert, kann
die Hilfselektrode hohl ausgeführt werden. Durch diese
Zuleitung wird filtrierter Lack in die Dose gepumpt. 5
Durch Einbau von Düsen in das Elektrophoresebecken, die auf den gewölbten Dosenboden^erichtet sind, können zusätzlich
durch gerichtete Lackströme Gasblasen von
der Bodenwand entfernt werden. 10
In einer anderen Ausführungsform des Verfahrens wird die
Innenbeschichtung nach Befüllen der senkrecht stehenden Dosen mit einer Innenelektrode und die Außenbeschichtung
15 in üblicher Weise mit einer zweiten Gegenelektrode
im ETL-Bad durchgeführt. Die unbeschnittenen Dosen werden
dabei nur so weit eingetaucht, daß sie nach dem Beschneiden vollständig beschichtet sind. Andererseits ist
darauf zu achten, daß die Dosenkanten nicht unter die Badoberfläche tauchen. Hierdurch ergibt sich, die Möglichkeit,
erst innen und dann in einem weiteren Arbeitsgang in einem zweiten ETL-Becken außen mit einem anderen Lack
zu beschichten. Die Beschichtung kann auch gleichzeitig innen und außen mit zwei unterschiedlichen Lackqualitäten
erfolgen.
Das Entleeren der Dosen erfolgt durch Drehen der Dosen,
wobei der Dosenboden nach oben geführt wird. Beim Ausfahren des Gehänges wird es zusammen mit den Dosen
zuerst mit Ultrafiltrat und dann mit Wasser, dem gegebenenfalls zum Vermeiden von Bentzungsstörungen ein
*" Emulgator zugesetzt werden kann , abgespült. Danach erfolgt
das Einbrennen des Lackes bei Zeiten von 1 bis
300 Sekunden bei Temperaturen von 180 bis 250°C. Dabei wird das Transportband mit Gehänge und Dosen geschlossen
durch den Ofen geführt. In einer bevorzugten Ausführungs-
fortn kann der Dosenboden vorgetrocknet und mit einer
5
schützenden Hilfsschicht versehen werden. Danach kann
die Übergabe auf ein durch den Trockenofen führendes Förderband erfolgen. Die Öffnung der Dose kann nach unten
oder bevorzugt nach oben gerichtet sein. 10
Beim kontinuierlichen Beschichten im ETL-Becken reichert sich bei einem anionischen Bindemittel das Amin, bei
einem kationischen die Garbonsäure an. Zum Ausgleichen dieses Effektes werden die Nachfüllmaterialien entweder
entsprechend niedriger anneutralisiert oder die überschüssigen Neutralisationsmittel durch Elektrodialyse
entfernt. Das Spülwasser wird durch Ultrafiltration angereichert und wieder in das Lackbecken zurückgegeben,
wodurch der Ausnutzungsgrad des Lackes steigt und störende Fremdionen entfernt werden.
1 BEISPIEL^!
Ein anionisches, selbstvernetzendes Acrylatharz nach DE-AS 1 669 107 wurde mit Ammoniak anneutralisiert und
auf einen Festkörper von 15 Gew.% mit entionisiertem
Wasser verdünnt. Eine gebördelte Dose (Durchmesser 56 mm, Länge 116 mm) wurde am Bördelrand mit einer
elektrisch leitenden Klammer gehalten und vorsichtig ,~ in ein gegen Erde isoliertes leitendes, mit verdünntem
Lack gefülltes Gefäß mit einem Durchmesser von 19 cm vollständig eingetaucht. Der Gleichstrom einer
Spannungsquelle wurde an die Dose und mit dem anderen
Pol an das Außengefäß angeschlossen. Die Beschichtung
erfolgte mit einer Hilfselektrode mit einem Durchmesser
von 1 cm, die in die Dose 8 cm tief eintauchte. Nach Abspülen mit Wasser wurde die Dose 3 Minuten bei 215 C
im ümluftofen eingebrannt. Die Dose war innen und
außen vollständig mit einem dünnen und porendichten Klarlack überzogen. Meßwerte vergleiche Tabelle 1,
Das Bindemittel aus Beispiel 1 wurde mit 0.4 Gew.-Teilen Titandioxid auf 1 Gew.-Teil Bindemittel pigmentiert und
nach Neutralisation mit Ammoniak auf einen Festkörper von 9 Gew.% verdünnt. Die Beschichtung erfolgte ohne
Hilfselektrode. Die Dose war vollständig mit einem weißen Lack überzogen. Die Porigkeit, gemessen in einer
Elektrolytlösung bei 4 Volt Spannung, beträgt nach 30 Sekunden 5 mA.Meßwerte vergleiche Tabelle 1.
3325063
1 BEISPIEL^
Ein kationisches Amino-Epoxidharz nach DE-OS 31 22 641
wurde mit 0.4 Gew.-Teilen eines Gemisches aus 99 Gew.-Teilen Titandioxid und 1 Gew.-Teil Ruß pigmentiert und
nach Neutralisation mit Ameisensäure auf einen Festkörper
von 15 Gew.% mit entionisiertem Wasser verdünnt.
Die Beschichtung erfolgte ohne Hilfselektrode. Die Dose
war vollständig mit einem grauen Lack überzogen. Meßwerte vergleiche Tabelle 1.
15 20 25 30
Tabelle 1
Eeispiel | 1 | 2 | 3 |
Festkörper | 14.9 Gew.-% | 8.7 Gew.-% | 14.8 Gew.-% |
pH-Wert | 8.3 | 8.6 | 5.5 |
Badleitfähigkeit | 1977 uScm | 940 \iScm | 1640 iiScm |
MEQ-Wert | 54 | 40 | 45 |
Badtemperatur | 25°C | 250C | 25°C |
Abscheidezeit | 16 s | 16 s | 4 s ' -L |
Spannung | 100 Volt | 100 Volt | 240 Volt ' |
Strommenge | 39 Amp*s | 31 Amp•s | 2 5 Amp * s |
Lackauflage pro Dose | 7 92 mg | 895 mg | 663 mg |
Schichtwiderstand | 1 .0 » 108 Ohm»cm | 1.3 · 108 Ohm*cm | 3.9 · 108 Ohm»cm |
CO CO NJ CT
Claims (8)
1. Verfahren zum Beschichten einseitig offener Hohlkörper *5 mit Lack oder dergleichen, bei dem die einzelnen
Hohlkörper gewaschen, außen und innen in einem Elektrotauchbad beschichtet, getrocknet und danach gegebenenfalls
bedruckt und erneut getrocknet werden, d a durch
gekennzeichnet, daß die Dosen zum Beschichten senkrecht und mit dem geschlossenen
Boden nach unten weisend in das Elektrotauchbad eingetaucht, von oben mit Badflüssigkeit gefüllt und
zum oder beim Ausheben aus dem Tauchbad so gekippt 25
werden, daß ihre Öffnung nach unten gerichtet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dosen zum Füllen mit ihrer Öffnung unter die Bad-
oberfläche gedruckt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, daß die Dosen mittels eines Füllstutzens mit
35 Badflüssigkeit gefüllt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dosen unvollständig eingetaucht durch das Tauchbad geführt werden, so daß ihre Öffnung oberhalb
der Badflüssigkeitsoberfläche liegt. 5
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosen von einem Transportelement wie einem endlosen Förderband oder einer
endlosen Kette gehalten durch das Tauchbad geführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dosen zu mehreren nebeneinan-15
der gleichzeitig durch das Tauchbad geführt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dosen über das Transportele-
ment beim Beschichten mit einem anionischen ETL-Lack
als Anode und beim Beschichten mit kationischem ETL-Lack als Kathode geschaltet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosen vom Transportelement
durch das Tauchbad und den Trockenofen geführt werden.
G/su
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