DE4303812C1 - Verfahren zur Herstellung von Elektrotauchlacküberzügen, die frei von Oberflächenstörungen sind und Verwendung von Oberflächenstörungen entgegenwirkenden Mitteln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Elektrotauchlacküberzügen, die frei von Oberflächenstörungen sind und Verwendung von Oberflächenstörungen entgegenwirkenden MittelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Elektrotauch
lacküberzügen, die frei von Oberflächenstörungen sind. Beim erfindungsge
mäßen Verfahren werden unvernetzte Elektrotauchlackschichten mit wäßrigen
Zubereitungen von Lackadditiven vor dem anschließenden Einbrennen versehen.
Die Elektrotauchlackierung (ETL) ist ein Verfahren, um elektrisch leitende
Körper gleichmäßig mit Lackschichten zu überziehen. Das Prinzip ist in
der Literatur schon beschrieben und in der Praxis weitverbreitet. Bei der
kathodischen Elektrotauchlackierung (KTL) wird das Werkstück als Kathode
an die Gleichstromquelle angeschlossen und danach wird durch den Strom
der Lack auf der Substratoberfläche abgeschieden. Bei der anodischen
Tauchlackierung (ATL) wird das Werkstück als Anode geschaltet und dann
beschichtet. Danach wird der Überzugsfilm durch Erwärmen zum Verfließen
und zum chemischen Vernetzen gebracht.
Bei der Elektrotauchlackierung werden die Substrate zuerst einer Vorbe
handlung unterzogen und danach dem Elektrotauchlackierprozeß zugeführt.
Die Teile werden in einem Elektrotauchlackbad, bestehend aus einer
wäßrigen Dispersion, z. B. Suspension oder Emulsion, oder aus einer
wäßrigen Lösung von einem oder mehreren Bindemitteln, die durch zumindest
partielle Salzbildung mit organischen oder anorganischen Neutralisations
mitteln wasserdispergierbar gemacht werden, aus darin dispergierten
Pigmenten, Füllstoffen, Additiven, Lösemitteln und üblichen Hilfsmitteln
beschichtet. Danach werden die nicht fest anhaftenden Lackbestandteile
von den Substraten wieder zurück in das Elektrotauchlackbecken gespült.
Um ein Ansteigen des Volumens des Elektrotauchlackbades zu vermeiden,
wird üblicherweise mit einer aus dem Überzugsbad gewonnenen Flüssigkeit,
dem Ultrafiltrat (UF), gespült.
Das Ultrafiltrat wird nach bekannten
Verfahren gewonnen, wie z. B. in der DE-A-22 29 677 oder der DE-A-39 01 938
beschrieben. Das Ultrafiltrat enthält dabei Wasser, niedermolekulare
Bestandteile, Neutralisationsmittel, Lösemittel und gelöste Salze aus dem
ETL-Bad, führt also nicht zu einer Verunreinigung des ETL-Bades mit
Fremdsubstanzen.
Um möglichst glatte und störungsfreie Oberflächen des ETL-Films zu
erhalten, wird als letzte Spüllösung destilliertes oder deionisiertes
Wasser genommen. Damit wird vermieden, daß auf der Oberfläche des abge
schiedenen Films beim Einbrennen Verunreinigungsreste, z. B. Salze oder
Neutralisationsmittel, verbleiben. Diese können die Güte der Nachfolge
schicht erheblich stören und den Korrosionsschutz negativ beeinflussen,
wie der DE-A-32 01 542 zu entnehmen ist.
Ein Ziel bei der Elektrotauchlackierung ist, daß mit diesem Verfahren
gleichmäßige, homogene Oberflächen erhalten werden sollen. Diese Schichten
decken einen Teil der vom Untergrund hervorgerufenen Fehlstellen ab.
In der Praxis treten jedoch in dem eingebrannten ETL-Film häufig Oberflächen
störungen, insbesondere Krater, oder ungleichmäßige Oberflächen auf.
Die Ursachen dieser Beschichtungsstörungen können in den eingesetzten
Elektrotauchlack-Materialien liegen, häufig zeigt sich jedoch, daß diese
Störungen von in das Elektrotauchbad eingeschleppten Verunreinigungen
herrühren. Beispiele für Verunreinigungen aus dem Lackmaterial sind Gel
teilchen aus der Bindemittelherstellung, Verunreinigungen der Pigmente,
sowie Verunreinigungen, z. B. Öle oder Ablagerungen aus Geräten, die zur
Herstellung der Überzugsmittel dienen. Nachträglich über die zu beschichtenden
Substrate eingeschleppte Fremdsubstanzen sind z. B. Tiefziehfette,
Korrosionsschutzfette, Nahtabdichtungsmaterialien, sowie Substanzen aus
der Vorbehandlung.
Eine weitere Klasse von Verunreinigungen sind solche, die nach dem
Abscheiden des Elektrotauchlacküberzugs aus der Luft auf dem nicht
vernetzten Lackfilm abgelagert werden, beispielsweise silikonhaltige
Aerosole, sowie Schmiermittel aus den Transportsystemen, die zur Bewegung
der zu beschichtenden Teile notwendig sind.
Diese Stoffe gelangen vor dem Einbrennen auf den Lackfilm und verursachen
dann beim Einbrennen beispielsweise durch Unverträglichkeit Oberflächen
störungen, wie z. B. Krater. Eine mögliche Schädigung der Oberfläche
durch diese Materialien ist nicht vorherzusehen, sondern muß durch
Experiment ermittelt werden.
Diese Oberflächenstörungen verlangen aufwendige Nacharbeiten, um eine
störungsfreie Oberfläche der Nachfolgeschichten zu erreichen. Um deshalb
eine kontinuierliche Produktion sicherzustellen, ist es notwendig, diese
Art von Oberflächenstörungen zu vermeiden. Da eine Verhinderung der
vielfältigen Ursachen von Kratern nur schwer zu erreichen ist, wird in
der Praxis versucht, der Bildung von Oberflächenstörungen, wie z. B.
Kratern, entgegenzuwirken durch Einsatz von Additiven, wie z. B. Ver
laufsmitteln oder Antikratermitteln (AKM), in Elektrotauchlackbädern.
Diese Vorgehensweise birgt jedoch vielfältige Nachteile:
- 1) Zur Erzielung einer ausreichenden Verhinderung von Oberflächenstörungen muß das Korrekturadditiv in einem relativ großen Mengenanteil im Elektrotauchlackbad enthalten sein. Dieses kann sich negativ auf die Beschichtungseigenschaften des Elektrotauchlackbades auswirken und zu Störungen in der Nachfolgeschichthaftung führen.
- 2) Bei einer ungeeigneten Menge des Antikratermittels wird ein verstärktes Auftreten von Oberflächenstörungen im abgeschiedenen Elektro tauchlackfilm beobachtet.
- 3) Ein kurzfristiger Wechsel von einem Antikrateradditiv auf ein anderes, z. B. bei sich verändernder Ursache für die Oberflächenstörungen im Elektrotauchlackfilm, ist nicht möglich.
- 4) Das Einarbeiten des Additivs erfordert eine lange Homogenisationszeit im Elektrotauchlackbad. Deshalb ist das Korrekturadditiv zur Sicher stellung eines kontinuierlichen Beschichtungsprozesses schon prophy laktisch im Elektrotauchlackbad vorhanden, trotz seiner mitunter negativen Eigenschaften.
- 5) Es können nur solche Korrekturadditive verwendet werden, die sich in das Elektrotauchlackbad einarbeiten lassen und keine Unverträglichkeiten oder Stabilitätsprobleme im Bad ergeben.
In der EP-A-0 162 640 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem unter
Ausnutzung des Verteilerprinzips Additive in eine unausgehärtete ETL-Schicht
eingebracht werden, indem mit ETL-Schichten versehene Substrate
nach dem Abspülen in eine Tauchlösung eingetaucht werden, die das betreffende
Additiv enthält. Das Additiv wird dabei innerhalb der ETL-Schicht
absorbiert. Als Additive werden UV-Stabilisatoren, Antioxydantien,
Weichmacher, Korrosionsinhibitoren, Antistatika und insbesondere Farb
stoffe, jedoch keine Oberflächen verbessernden Additive verwendet. Es
handelt sich jeweils um niedermolekulare Stoffe, die eine geringe Wasser
löslichkeit besitzen und in einem Lösungsmedium, welches Wasser, wasser
mischbare Lösemittel und ein Hydrotrop enthält, gelöst sind. Als Hydro
trop werden Salze und Harnstoffverbindungen genannte, sie bewirken einen
erleichterten Übergang des Farbstoffs aus der Tauchlösung in die unver
netzte ETL-Schicht im Sinne eines Aussalzeffektes. Hat der Verteilungs
prozeß den gewünschten Grad erreicht, wird das Substrat abgespült und dem
Einbrennprozeß unterworfen. Nachteilig ist der hohe Gehalt der wäßrigen
Tauchlösungen an Lösemitteln und Hydrotrop.
In der EP-A-0 255 727 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem wäßrige
Lösungen von Antikratermitteln als Spülmedien für abzuspülende ETL-
beschichtete Substrate verwendet werden, danach werden die so behandelten
Substrate dem Einbrennprozeß unterworfen. Die Antikratermittel müssen
bestimmte Anforderungen bezüglich ihrer Löslichkeitsparameter erfüllen,
diese müssen auf die Löslichkeitsparameter der ETL-Bindemittel und der
kraterverursachenden Substanzen abgestimmt sind. Dazu müssen die krater
verursachenden Substanzen bekannt sein, was in der Praxis im allgemeinen
nicht der Fall ist. Als Antikratermittel werden wasserverdünnbare Harze
beschrieben, deren Wasserverdünnbarkeit auf ihren Gehalt an kovalent
eingebundenen ionischen Gruppen zurückzuführen ist. Es wird beschrieben,
daß mit Basen neutralisierte Carboxylgruppen enthaltende Harze im Falle
anodisch abgeschiedener Lackschichten und dementsprechend mit Säuren
neutralisierte Amingruppen enthaltende Harze zur Behandlung kathodisch
abgeschiedener Lackschichten eingesetzt werden. Um eine ausreichende
Antikraterwirkung zu erzielen, müssen die wäßrigen Lösungen bevorzugt
Konzentrationen von 0,05 bis 5 Gew.-% an wasserverdünnbarem Antikrater
mittel aufweisen. In den Beispielen sind Konzentrationen von 5 Gew.-%
beschrieben. Dies führt zu einer hohen Kontaminierung der ETL-Schicht mit
Neutralisationsmittel bzw. Ionen, deren nachteilige Wirkung schon vorstehend
erwähnt wurde. Gerade dies wird beim Elektrotauchlackierprozeß
bewußt vermieden, da Neutralisationsmittel bei der Abscheidung im Elektro
tauchlackbad verbleiben und die abgeschiedenen Lackschichten ihre
ionische Ladung verlieren.
Es bestand die Aufgabe, ein umweltfreundliches Verfahren zu schaffen, das
es gestattet, von Oberflächenstörungen freie ETL-Überzugsschichten zu
erzeugen, die gute Haftung zu Nachfolgeüberzugsschichten vermitteln
können und eine gute Oberflächenglätte besitzen. Insbesondere soll das
Verfahren erlauben, flexibel auf das Auftreten von Oberflächenstörungen,
wie z. B. kraterbewirkende Substanzen, im Elektrotauchlack zu reagieren.
Weiterhin soll der Korrosionsschutz der hergestellten ETL-Überzüge nicht
negativ beeinträchtigt sein.
Es hat sich gezeigt, daß diese Aufgabe gelöst wird durch ein Verfahren,
bei dem mit feuchten, nicht vernetzten ETL-Überzügen durch übliche
elektrophoretische Abscheidung versehene Substrate vor dem Einbrennen in
Kontakt mit einer o/w-Emulsion (Öl-in-Wasser-Emulsion) von wasserunlöslichen,
polymeren, nichtionischen, der Entstehung von Oberflächenstörungen
entgegenwirkenden Substanzen gebracht werden.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung von Elektro
tauchlacküberzügen, die frei von Oberflächenstörungen sind, durch
elektrophoretische Abscheidung eines Überzugs auf einem elektrisch leit
fähigen Substrat in einem Elektrotauchlack-Bad und Einbrennen des erhaltenen
Überzugs, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man den erhaltenen
Überzug außerhalb des Elektrotauchlack-Bades vor dem Einbrennen mit einer
Öl-in-Wasser-Emulsion eines oder mehrerer, wasserunlöslicher, polymerer,
nicht-ionischer, Oberflächenstörungen entgegenwirkender Mittel, behandelt.
Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet die Verwendung derartiger
Mittel zur Nachbehandlung von elektrophoretisch abgeschiedenen Überzugs
mitteln, vor dem Einbrennen.
Erfindungsgemäß werden die wasserunlöslichen, polymeren, nicht-ionischen,
Oberflächenstörungen entgegenwirkenden Mittel an der Oberfläche der un
vernetzten ETL-Überzugsschicht durch stromlose Abscheidung absorbiert.
Eine ausreichende Wirkung gegen das Auftreten von Oberflächenstörungen
wie z. B. Kratern, ergibt sich, wenn das erfindungsgemäße Verfahren so
geführt wird, daß pro Quadratmeter (m²) der Oberfläche der unvernetzten ETL-
Schicht 0,05 bis 5 g, bevorzugt unter 2 g der Wirksubstanz adsorbiert
werden. Werden Werte von 0,05 g/m² unterschritten, ist keine ausreichende
Antikraterwirkung gegeben.
Die Menge an adsorbierter Wirksubstanz, z. B. ein Antikratermittel, kann
im wesentlichen durch zwei Verfahrensparameter gesteuert werden. So sind
bei gegebenem Antikratermittel dessen Konzentration in der o/w-Emulsion
und die Kontaktzeit zwischen der o/w-Emulsion und der zu behandelnden
unvernetzten ETL-Überzugsschicht zur Steuerung der adsorbierten Menge von
entscheidender Bedeutung. Je höher die Konzentration der o/w-Emulsion und
je länger die Kontaktzeit gewählt wird, desto mehr Antikratermittel
kann auf der Oberfläche der unvernetzten Elektrotauchlacküberzugsschicht
abgeschieden werden. Die Konzentration in der Ölphase in der o/w-Emulsion
beträgt beispielsweise 0,01 bis 5 Gew.-%, bevorzugt von 0,05 bis 2 Gew.-%,
besonders bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.-% der gesamten o/w-Emulsion. Die
Kontaktzeit kann über einen weiten Bereich variiert werden. Praxisgerechte
Kontaktzeiten liegen beispielsweise bei 1 Sekunde bei 10 Minuten,
bevorzugt bei 10 bis 120 Sekunden. Die Konzentration der erfindungsgemäß
eingesetzten o/w-Emulsion und die Kontaktzeit können aufeinander abge
stimmt werden, so daß die gewünschte Menge an Antikratermittel an der
Oberfläche der unvernetzten Elektrotauchlackschicht adsorbiert wird.
Die o/w-Emulsion kann auf verschiedene Art und Weise aufgebracht werden.
So kann das Substrat durch ein mit der Emulsion gefülltes Becken geführt
werden. Nach dem Austauchen tropft die überschüssige Emulsion vom gleich
mäßig benetzten Substrat ab und läuft zurück in das Becken. Eine andere
Möglichkeit besteht darin, daß die Emulsion über geeignete Aggregate auf
das Substrat gesprüht oder darüber gespült wird. Die überschüssige
Emulsion tropft ab und kann gesammelt und zurückgeführt werden. Ist die
o/w-Emulsion unter Verwendung neutralisierter Harze als Emulgator hergestellt
worden, so kann das Antikratermittel auch auf elektrophoretischem
Wege aufgebracht werden. Durch die Auswahl des Verfahrens kann sicherge
stellt werden, daß die komplette Oberfläche mit der Emulsion in Kontakt
kommt. Es ist dabei auch möglich, bestimmte Teile des Substrats, z. B.
Hohlräume, von der nachträglichen Behandlung mit der o/w-Emulsion,
auszuschließen.
Die bei diesen Verfahren nicht auf dem Substrat haftenden Flüssigkeiten
können gesammelt und wieder der Emulsion zugeführt werden. Sie sollen
nicht in Kontakt mit dem ETL-Bad gelangen. Das Sammeln kann einerseits
durch direktes Zurückführen geschehen oder aber die Flüssigkeit kann
aufbereitet, z. B. durch Filtrieren, Behandeln mit Ionenaustauschern oder
Ultrafiltration, und danach mit einer Emulsion vermischt werden. Zusätzlich
kann die Emulsion kontinuierlich oder diskontinuierlich mit einem Nach
füllkonzentrat versetzt werden, um eine konstante Zusammensetzung der
Emulsion sicherzustellen. Das kann bei Wahl geeigneter Meßgrößen auch
automatisch durchgeführt werden. Beispielsweise können Leitfähigkeit, pH-Wert,
Festkörper oder bestimmte Ionenkonzentrationen als Meßgröße verwendet
werden.
Nach erfindungsgemäß erfolgter Adsorption des Antikratermittels auf der
Oberfläche der unvernetzten Elektrotauchlacküberzugsschicht kann das
Substrat, falls gewünscht, bevorzugt mit deionisiertem Wasser abgespült
werden und danach wird die Elektrotauchlackschicht bei erhöhter Temperatur
vernetzt und gegebenenfalls in üblicher Weise weiterverarbeitet. Die
Weiterverarbeitung kann aber auch so geschehen, daß weitere Beschichtungen
in einem Naß-in-Naß-Verfahren aufgetragen und gemeinsam mit der
Elektrotauchlackschicht vernetzt werden. Dies kann nach einer Ablüftphase
geschehen.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten o/w-Emulsionen enthalten
in der Ölphase oberflächenverbessernde Mittel, insbesondere Antikrater
mittel. Als Antikratermittel sind alle üblichen Antikratermittel
geeignet, die wasserunlöslich und frei von ionischen Gruppen sind, sowie
Polymere darstellen. Dabei besitzen die Polymeren, welche unter Zuhilfe
nahme von Emulgatoren in eine erfindungsgemäß verwendbare o/w-Emulsion
überführt werden, gewichtsmittlere Molmassen (Mw) won 500 bis 100 000.
Dabei ist es nicht notwendig, daß diese Substanzen als Additive für das
Elektrotauchlackierverfahren geeignet sind. So können z. B. auch Substanzen
eingesetzt werden, die beim Elektrotauchlackierprozeß auf dem Substrat
nicht mitabgeschieden werden. Ebenso können Substanzen eingesetzt
werden, die nicht mit dem Elektrotauchlackmaterial stabil dispergierbar
sind. Ebenso können Substanzen eingesetzt werden, die mit dem wäßrigen
Badmaterial unverträglich sind.
Die o/w-Emulsion des Antikratermittels enthält Wasser als Hauptbestand
teil, gegebenenfalls können geringe Anteile an organischen Lösemitteln
vorhanden sein. Dabei können die Antikratermittel zusammen mit wasserdis
pergierbaren Bindemitteln emulgiert werden oder sie können mit Hilfe
geeigneter Emulgatoren in eine Emulsion überführt werden. Gegebenenfalls
kann die Bildung einer o/w-Emulsion dadurch unterstützt werden, daß das
Antikratermittel selbst hydrophile, die Emulgierbarkeit unterstützende
Gruppen enthält.
Das Antikratermittel wird aus der o/w-Emulsion abgeschieden. Da nur
geringe Mengen notwendig sind, ist es günstig, wenn die Viskosität der
Emulsion so niedrig ist, daß sich nach dem Austauchen bzw. Besprühen oder
Spülen des Substrates nur eine dünne Schicht ausbildet und überschüssiges
Material schnell abtropft. Wasser und gegebenenfalls eingesetzte Additive
zur Erleichterung der Emulgierbarkeit sollen mit dem ET-Überzugsmittel
und dem Nachfolgeüberzugsmittel verträglich sein.
Beispiele zur Herstellung von erfindungsgemäß einsetzbaren o/w-
Emulsionen geeignete wasserunlösliche Antikratermittel sind insbesondere
Polyalkylvinylether, (Meth)acrylpolymere oder Copolymere davon, fluorhaltige
Copolymere, sowie neutrale Polyester mit beta-Hydroxyalkylestergruppen
im Molekül. Die wasserunlöslichen Antikratermittel können allein oder
im Gemisch eingesetzt werden und sie können funktionelle Gruppen wie z. B.
Hydroxylgruppen im Molekül enthalten. Die funktionellen Gruppen sollen
jedoch bevorzugt keine ionischen oder in ionischen Gruppen durch Neutrali
sation überführbare Gruppen sein.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt einsetzbaren Antikrater
mittel auf Basis von Polyalkylvinylethern sind Polymere von Alkylvinylethern
mit einem Alkylrest von 2 bis 5 C-Atomen. Es sind Homopolymere oder
Copolymere aus verschiedenen Alkylvinylethermonomeren. Außerdem können
Copolymere mit bis zu 25% Comonomeranteil eingesetzt werden. Als Comonomere
sind beispielsweise olefinisch ungesättigte Monomere geeignet, die
mit den Alkylvinylethern copolymerisierbar sind und bevorzugt keine
funktionellen, insbesondere keine wasserlöslich machenden, Gruppen
enthalten. Es sind beispielsweise Styrol, Alkylacrylate und/oder Alkyl
methacrylate, wobei die Alkylreste z. B. C₁-C₆-Alkylreste sind. Das
Gewichtsmittel der Molmasse der erhaltenen Polymeren und Copolymeren
liegt bevorzugt zwischen 500 bis 10 000. Die verwendeten Polyalkylvinyl
ether weisen bevorzugt keine seitenständigen Gruppen auf. Sie sind nicht
wasserlöslich.
Erfindungsgemäß bevorzugte einsetzbare fluorhaltige Copolymere werden z. B.
in der noch nicht veröffentlichten P 42 30 404 beschrieben. Es handelt
sich um Copolymere mit einem Fluorgehalt von 0,1 bis 5 Gew.-% und bevor
zugt einer gewichtsmittleren Molmasse (Mw) von 2000 bis 100 000, die im
wesentlichen frei von sauren oder anionischen Gruppen sind. Die Fluor
enthaltenden Copolymeren sind erhältlich durch radikalische Polymerisation
mindestens eines Fluor enthaltenden olefinisch ungesättigten Monomeren
mit mindestens einem damit radikalisch copolymerisierbaren Monomeren.
Die Anteile der Fluor enthaltenden Monomeren werden so gewählt, daß der
gewünschte Fluorgehalt erzielt wird. Die radikalische Polymerisation kann
unter üblichen Bedingungen erfolgen, wie sie beispielsweise für die
nachfolgend beschriebene bevorzugte Copolymerisation der Komponente a)
und b) beschrieben werden.
Bevorzugte Fluor enthaltende Copolymere sind erhältlich durch radikalische
Polymerisation von
- a) mindestens einer olefinisch ungesättigten Verbindung ausgewählt aus
solchen der allgemeinen Formel
worin R¹ = H oder CH₃,
X = O oder NR²,
R² = H oder C₁-C₈-Alkyl,
n = 2 bis 20,
m = 0 bis 2n,
und k und 1 gleich oder verschieden sind und 0 oder 1 bedeuten,
und - b) mindestens einem von ionischen Gruppen bzw. in ionische Gruppen überführbaren Gruppen im wesentlichen freien mit den Verbindungen a) radikalisch copolymerisierbaren Monomeren.
Es hat sich gezeigt, daß es günstig ist, wenn die Copolymeren einen
Fluorgehalt von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt unter 2 Gew.-%, besonders
bevorzugt unter 1 Gew.-% und bevorzugt ein Gewichtsprozent der Molmasse
(Mw) von 2000 bis 100 000, besonders bevorzugt von 5000 bis 40 000 aufweisen.
Die Copolymere sollen keine oder zumindest im wesentlichen keine ionischen
oder in ionische Gruppen überführbare Substituenten aufweisen. Sie
können gegebenenfalls weitere funktionelle Gruppen tragen, wie z. B. -OH.
Wie vorstehend erwähnt, können gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
die erfindungsgemäß eingesetzten Fluor enthaltenden Copolymeren hergestellt
werden aus olefinisch ungesättigten Verbindungen der Gruppen a)
und b).
Beispiele für fluorhaltige olefinisch ungesättigte Monomere der unter die
Gruppe a) fallenden allgemeinen Formel I sind Ester oder gegebenenfalls
N-Alkyl-substituierte Amide der (Meth)acrylsäure mit linearen oder
verzweigten teil- oder perfluorierten Alkylresten der Formel
-CnF2n-m+1Hm. Dabei bedeutet "(Meth)acryl" im folgenden "Methacryl"
und/oder "Acryl".
n ist eine Zahl von 2 bis 20, m nimmt Werte von 0 bis 20 an. Beispiele
für olefinisch ungesättigte Monomere vom Typ der allgemeinen Formel I
sind 1,1,2,3,3,3-Hexa-fluorpropyl(meth)acrylat, 2,2,3,3-Tetra-fluorpropyl
(meth)acrylat, 2,2,3,3,4,4,5,5-Octafluorpentyl(meth)acrylat, 2,2,3,3,
4,4,5,5,6,6,7,7-Dodecafluorheptyl(meth)acrylat, 2,2,3,3,3-Pentafluorpropyl
(meth)acrylat, 2,2,3,3,4,4,4-Heptafluorbutyl(meth)acrylat, 2,2,2-
Trifluorethyl(meth)acrylat, Trifluoroctyl(meth)acrylat, Hexadecafluor
nonyl(meth)acrylat, Hexafluorisopropyl(meth)acrylat, 2,2,3, 4,4,4-Hexa
fluorbutyl(meth)acrylat, 2-Perfluoralkylethyl(meth)acrylat, wie z. B. 2-
Perfluoroctylethyl(meth)acrylat, sowie Gemische davon.
Beispiele für fluorhaltige olefinisch ungesättigte Monomere der unter die
Gruppe a) fallenden allgemeinen Formel II sind Vinylether oder Allylether
teil- oder perfluorierte Alkohole mit linearen oder verzweigten Alkylresten
oder Vinylester oder Allylester teil- oder perfluorierter Carbonsäuren
mit linearen oder verzweigten Alkylresten der Formel -CnF2n-m+1Hm,
n und m wie oben beschrieben. Beispiele für olefinisch ungesättigte
Vinyl- und Allylether vom Typ der allgemeinen Formel II sind 1,1,2,3,3,3-
Hexafluorpropylvinyl- und -allylether, 2,2,2-Trifluorethylvinyl- und
-allylether, Trifluor-octylvinyl- und -allylether, 2,2,3,3-Tetra-fluorpro
pylvinyl- und -allylether, 2,2,3,3,3,Pentafluorpropylvinyl- und -allylether,
2,2,3,3,4,4,5,5-Octafluorpentylvinyl- und -allylether, 2,2,3,3,4,
4,4-Heptafluorbutylvinyl- und -allylether, Hexadecafluornonyl-vinyl- und
-allylether, Hexafluorisopropylvinyl- und -allylether, 2,2,3,4,4,4-Hexa
fluorbutylvinyl- und -allylether, 2-Perfluoralkylethylvinyl- und -allyl
ether, wie z. B. 2-Perfluoroctylethylvinyl- und -allylether, und Gemische
davon.
Beispiele für olefinisch ungesättigte Allyl- und Vinylester vom Typ der
allgemeinen Formel II sind Allyl- und Vinyl-5-H-octafluorpentanoat,
Allyl- und Vinyl-7-H-dodecafluorheptanoat, Allyl- und Vinyl-3,3,4,4-
tetrafluorbutyrat, Allyl- und Vinyl-3,3,4,4,5,5,6,6-octafluorhexanoat,
Allyl- und Vinyl-3,3,4,4,4,-pentafluorbutyrat, Allyl- und Vinyl-
3,3,4,4,5,5,6,6,6-nonafluorhexanoat, Perfluoralkylcarbonsäureallyl- und
-vinylester wie z. B. Allyl-und Vinylheptafluorbutyrat, Allyl- und
Vinyltridecafluorheptanoat, Allyl- und Vinylpentadecafluoroctoat, und
Gemische davon.
Die fluorhaltigen olefinisch ungesättigten Monomere werden allein oder im
Gemisch in einer solchen Mengen bei der Herstellung der erfindungsgemäß
einsetzbaren fluorhaltigen Copolymere eingesetzt, daß im Copolymer ein
Fluorgehalt von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt unter 2 Gew.-%, besonders
bevorzugt unter 1 Gew.-%, resultiert.
Als mit Verbindungen a) radikalisch copolymerisierbare olefinisch unge
sättigte Monomere b) können im Prinzip alle bekannten olefinisch gesättigten
Monomere alleine oder im Gemisch eingesetzt werden, die keine
ionischen oder durch Neutralisation in ionische Gruppen überführbare
Gruppen tragen.
Bevorzugt tragen die Monomeren vom Typ b) keine funktionellen Gruppen. Es
handelt sich beispielsweise um Vinylverbindungen, wie z. B. Styrol, Vinyl
toluol, Vinylacetat, alpha-Methylstyrol oder bevorzugt um (Meth)acrylsäure
ester aliphatischer Alkohole, wie z. B. Methyl(meth)acrylat, Ethyl
(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat, Isobutyl(meth)acrylat, Ethylhexyl
(meth)acrylat, Lauryl(meth)acrylat. Bevorzugt werden die Acrylate mit
Alkylresten zwischen C₃ und C₆ eingesetzt.
Durch Verwendung funktionalisierter Monomerer können gegebenenfalls
Substituenten in die Copolymeren eingebaut werden, z. B. können Hydroxyl-,
Nitril- oder Amidgruppen eingeführt werden. Wesentlich ist, daß die
olefinisch ungesättigten Monomeren b) keine ionischen Gruppen tragen.
Die erfindungsgemäß als Mittel zur Oberflächenverbesserung einsetzbaren
Polymerisate und Copolymerisate werden durch Polymerisation bzw. Copoly
merisation von olefinisch ungesättigten Monomeren (beispielsweise der
olefinisch ungesättigten Monomeren der Gruppen a) und b)) hergestellt,
wobei in üblicher Weise radikalisch initiiert und gegebenenfalls in
organischer Lösung gearbeitet werden kann. Als Initiatoren können übliche
dem Fachmann geläufige thermisch spaltbare Radikalinitiatoren eingesetzt
werden. Beispiele für verwendbare Radikalinitiatoren sind Peroxide wie
Dialkylperoxide, z. B. Di-tert-butylperoxid; Diacylperoxide, z. B. Diben
zoylperoxid; Peroxodicarbonate, z. B. Di-sec-butyl-peroxodicarbonat;
Peroxidester, z. B. 2-Ethyl-hexansäure-tert-butyl-perester; Hydroperoxide,
wie Cumolhydroperoxid; Ketonperoxide, wie Methylethylketonperoxid.
Beispiele für weitere verwendbare Radikalinitiatoren sind Azoverbindungen
wie Azodinitrile, z. B. Azobisisobutyronitril und die entsprechenden
substituierten Verbindungen. Als Lösemittel können organische Lösemittel
einzeln oder im Gemisch, z. B. Toluol, Xylol, Cyclohexan oder bevorzugt
wasserverdünnbare organische Lösemittel wie z. B. Butoxyethanol, Methoxy
propanol, Isopropanol, Butanol, Dipropylenglykoldimethylether verwendet
werden. Die Copolymerlösungen können vor dem erfindungsgemäßen Einsatz
z. B. durch Vakuumdestillation von Lösemitteln befreit werden. Die Reaktions
temperaturen liegen beispielsweise in der Größenordnung von 80 bis
200°C, bevorzugt von 100 bis 160°C.
Werden so beispielsweise aus den Monomeren a) und b) Copolymere hergestellt,
so stellen diese hochviskose Flüssigkeiten dar und weisen eine
gewichtsmittlere Molmasse (Mw) von bevorzugt 2000 bis 100 000 auf, besonders
bevorzugt liegt sie bei 5000 bis 40 000.
Als Beispiel für erfindungsgemäß bevorzugt einsetzbare neutrale Polyester
mit beta-Hydroxyalkylestergruppen im Molekül seien Polyester genannt, wie
sie z. B. in der EP-A-461 566 beschrieben sind. Es handelt sich um im
wesentlichen säurefreie Polyester mit seiten- oder endständigen beta-
Hydroxyalkylestergruppen. Es sind Ester von beispielsweise aromatischen
Polycarbonsäuren, wie beispielsweise Isophthalsäure, Terephthalsäure,
Trimellithsäure oder Gemischen davon. Diese werden mit Polyolen, z. B.
Diolen und/oder Triolen, wie z. B. Ethylenglkykol, Neopentylglykol, Tri
methylolpropan und/oder Pentaerythrit kondensiert. Die Carboxylgruppen
der erhaltenen Kondensationsprodukte werden dann mit gegebenenfalls
substituierten 1,2-Glykolen unter Bildung von beta-Hydroxyalkylverbindun
gen umgesetzt. Die 1,2-Glykole können z. B. mit gesättigten oder ungesättigten
Alkyl-, Ether-, Ester- oder Amidgruppen substituiert sein. Weiter
ist auch eine Hydroxyalkylesterbildung möglich, wenn die Carboxylgruppen
mit substituierten Glycidylverbindungen, wie z. B. Glycidethern oder
Glycidylestern, umgesetzt werden.
Die erhaltenen Polyester enthalten bevorzugt mehr als drei beta-Hydroxy
alkylestergruppen pro Molekül und haben bevorzugt ein Gewichtsmittel der
Molmasse (Mw) von 1000 bis 10 000, bevorzugt von 1500 bis 5000. Die
erfindungsgemäß eingesetzten im wesentlichen säurefreien Polyester mit
seiten- oder endständigen beta-Hydroxyalkylestergruppen können hergestellt
werden, wie beispielsweise in EP-A-0 012 463 beschrieben. Die dort
beschriebenen Verbindungen stellen auch Beispiele für erfindungsgemäß
einsetzbare Polyester dar.
Die erfindungsgemäß geeigneten Antikratermittel werden als o/w-Emulsion
eingesetzt. Sie können als o/w-Emulsion bei der Herstellung z. B. durch
Emulsionspolymerisation anfallen oder sie werden unter Zuhilfenahme von
Emulgatoren in eine o/w-Emulsion überführt. Als Emulgatoren werden
anionische oder kationische und/oder bevorzugt nicht-ionische Emulgatoren
verwendet. Werden unter Zuhilfenahme anionischer Emulgatoren hergestellte
o/w-Emulsionen von Antikratermitteln erfindungsgemäß eingesetzt, so
geschieht dies bevorzugt an mit unvernetzten anodischen Tauchlack (ATL)-Schichten
versehenen Substraten, umgekehrt werden unter Zuhilfenahme von
kationischen Emulgatoren hergestellte o/w-Emulsionen erfindungsgemäß
bevorzugt zur Behandlung von mit unvernetzten kathodischen Tauchlack
(KTL)-Schichten versehenen Substraten eingesetzt. Die Emulgatoren können
auch in Kombination eingesetzt werden, wobei darauf zu achten ist, daß
kationische Emulgatoren nicht mit anionischen Emulgatoren zu kombinieren
sind.
Beispiele für verwendbare anionische Emulgatoren sind handelsübliche
Emulgatoren, wie Alkyl- oder Aralkylsulfate, Alkyl- oder Aralkylsulfonate,
Alkyl- oder Aralkylphosphate, Alkyl- oder Aralkylcarboxylate. Sie liegen
bevorzugt als Kalium-, Natrium- oder Ammoniumsalz vor. Beispiele sind
Natriumlaurylsulfat und -sulfonat, Ammoniumdodecylbenzolsulfat und -sulfonat.
Diese anionischen Emulgatoren können auch alkoxyliert, bevorzugt
ethoxyliert und/oder propoxyliert sein. Es können jedoch bevorzugt
auch anionische Gruppen enthaltende wasserverdünnbare Bindemittel,
bevorzugt in anodisch abscheidbaren Tauchlacken einsetzbare Bindemittel
oder bevorzugt ATL-Pastenharze als anionische polymere Emulgatoren
eingesetzt werden.
Beispiele für verwendbare kationische Emulgatoren sind handelsübliche
Emulgatoren, wie Aminsalze. Sie können als Carboxylate, wie z. B. als
Acetate oder Oleate oder bevorzugt in Form ihrer anorganischen Salze, wie
z. B. als Chloride oder Sulfate vorliegen und sie können sich von primären,
sekundären oder tertiären Aminen ableiten. Diese kationischen
Emulgatoren können an der NH-Gruppe - sofern im Molekül vorhanden -
alkoxyliert, bevorzugt ethoxyliert und/oder propoxyliert sein. Beispiele
sind Stearylammoniumchlorid, Oleylammoniumchlorid, Benzyltriethylammo
niumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Benzylstearyldimethylammo
niumchlorid. Es können jedoch bevorzugt auch kationische Gruppen oder in
kationische Gruppen überführbare Gruppen enthaltende wasserverdünnbare
Bindemittel, bevorzugt in kathodisch abscheidbaren Tauchlacken einsetzbare
Bindemittel oder bevorzugt KTL-Pastenharze als kationische polymere
Emulgatoren eingesetzt werden. Beispiele dafür sind Aminoepoxidharze oder
Aminoacrylatharze, die primäre, sekundäre, tertiäre oder quartäre Amino
gruppen im Molekül enthalten. Die Molmasse dieser Harze liegt bevorzugt
bei 300 bis 5000, besonders bevorzugt bei 500 bis 3000. Beispiele für in
kathodisch abscheidbaren Tauchlacken einsetzbare Pastenharze sind z. B. in
den EP-A-0 183 025 und EP-A-0 469 497 beschrieben.
Beispiele für die bevorzugten nicht-ionischen, linear oder bevorzugt
verzweigt aufgebauten Emulgatoren sind die handelsüblichen Polyoxyalky
lenether, wie z. B. Alkyl- und Aralkylpolyether. Beispiele dafür sind
Alkylphenolalkoxylate, Fettalkoholalkoxylate, Alkoxylate mehrwertiger
Alkohole. Weitere Beispiele für handelsübliche, geeignete nicht-ionische
Emulgatoren sind solche auf Basis alkoxylierter Sorbitanfettsäureester
und deren Polykondensations- oder Polyadditionsprodukte. Bevorzugtes
Alkoxylierungsmittel ist jeweils Ethylenoxid und/oder Propylenoxid.
Werden bei der Herstellung der erfindungsgemäß einsetzbaren o/w-Emulsionen
Emulgatoren verwendet, so erfolgt die Herstellung durch Vermischen
mindestens eines Antikratermittels mit mindestens einem Emulgator und
Überführung der Mischung in die Wasserphase durch Zugabe von Wasser.
Werden vorstehend genannte wasserverdünnbare Bindemittel als ionische
Emulgatoren eingesetzt, so wird das wasserfreie Bindemittel mit dem
Antikratermittel vermischt, die Mischung durch Zugabe von Base im Falle
anionischer Harze oder durch Zugabe von Säure im Falle kationischer Harze
neutralisiert und danach durch Zugabe von Wasser die o/w-Emulsion herge
stellt. Es wird soviel Neutralisationsmittel verwendet, daß eine ausreichende
Emulgatorwirkung erzielt wird. Bevorzugt wird nur teilneutralisiert.
Die Zugabe von Wasser geschieht unter intensivem Vermischen.
Geeignete Einrichtungen dafür sind Mischaggregate wie z. B. Flügelrührer,
mit Zahnscheiben versehene Rührer, statische Mischer, Rotor-Stator-
Mischer, Ultraschallhomogenisatoren, Hochdruckhomogenisatoren. Auch durch
Eindüsung der Mischung aus Emulgator und Antikratermittel in Wasser kann
ein intensives Vermischen erreicht werden. Das Vermischen kann kontinuierlich
oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
Die Mischverhältnisse in der Ölphase der erfindungsgemäß einsetzbaren
o/w-Emulsion betragen von 1 Teil Emulgator : 1 Teil nicht-ionischen
Antikratermittels bis zu 1 Teil Emulgator : 200 Teilen nicht-ionischen
Antikratermittels, bevorzugt von 1 Teil Emulgator : 2 Teile nicht-
ionischen Antikratermittels bis zu 1 Teil Emulgator : 50 Teile nicht-
ionischen Antikratermittels, wobei sich die Teile auf das Gewicht beziehen.
Die Ölphasen der o/w-Emulsionen der Antikratermittel machen 0,01 bis 5
Gew.-% der Emulsionen aus, bevorzugt 0,05 bis 2 Gew.-%, besonders bevorzugt
0,1 bis 1 Gew.-%. Die Emulsionen sind stabil.
Die erfindungsgemäß einsetzbaren o/w-Emulsionen können geringe Anteile
wasservermischbarer organischer Lösemittel enthalten, wie z. B. Alkohole,
Glykolether oder Glykole. Bevorzugt liegt der Lösemittelanteil unter 1
Gew.-%. Lösemittelfreie o/w-Emulsionen sind bevorzugt.
Die o/w-Emulsionen können Schutzkolloide enthalten, die einer sterischen
Stabilisierung der Emulsionströpfchen dienen können.
Zur Herstellung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit den o/w-
Emulsionen von Antikratermitteln vor dem Einbrennen in Kontakt zu
bringenden feuchten, nicht vernetzten Elektrotauchlackfilme sind alle
üblichen ATL- oder KTL-Systeme geeignet.
Es sind wäßrige Überzugsmittel mit einem Festkörper von beispielsweise 10
bis 20 Gew.-%. Dieser besteht aus üblichen Bindemitteln, die ionische
oder in ionische Gruppen überführbare Substituenten sowie zur chemischen
Vernetzung fähige Gruppen tragen, sowie gegebenenfalls Pigmenten und
weiteren Additiven. Die ionischen Gruppen können anionische oder in
anionische Gruppen überführbare Gruppen, z. B. -COOH-Gruppen oder kationische
oder in kationische Gruppen überführbare, z. B. Amino-, Ammonium-,
z. B. quartäre Ammonium-, Phosphonium- und/oder Sulfonium-Gruppen sein.
Bevorzugt sind Bindemittel mit basischen Gruppen. Besonders bevorzugt
sind stickstoffhaltige basische Gruppen. Diese Gruppen können quaternisiert
vorliegen oder sie werden mit einem üblichen Neutralisationsmittel,
z. B. einer organischen Monocarbonsäure, wie z. B. Ameisensäure, Essigsäure,
wie dem Fachmann geläufig, in ionische Gruppen überführt.
Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbar anionische Gruppen enthaltende
anodisch abscheidbare Elektrotauchlack-Bindemittel und Lacke (ATL) sind
in der DE-A-28 24 418 beschrieben. Es handelt sich beispielsweise um
Bindemittel auf Basis von Polyestern, Epoxidharzestern, Poly(meth)acrylaten,
Maleinatölen oder Polybutadienölen mit einem Gewichtsmittel der
Molmasse von beispielsweise 300-10 000 und einer Säurezahl von 35-300 mg
KOH/g. Die Bindemittel tragen -COOH, -SO₃H und/oder -PO₃H₂-Gruppen.
Die Harze können nach Neutralisation von mindestens einem Teil der sauren
Gruppen in die Wasserphase überführt werden. Die Lacke können auch
übliche Vernetzer enthalten, z. B. Triazinharze, Vernetzer, die umesterungs
fähige Gruppen enthalten oder blockierte Polyisocyanate.
Bevorzugt sind jedoch kathodische Elektrotauchlacke (KTL) auf Basis
kationischer bzw. basischer Bindemittel. Solche basischen Harze sind
beispielsweise primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppen enthaltende
Harze, deren Aminzellen z. B. bei 20 bis 250 mg KOH/g liegen. Das Ge
wichtsmittel der Molmasse (Mw) der Basisharze liegt bevorzugt bei 300 bis
10 000. Beispiele für solche Basisharze sind Aminoacrylatharze, Amino
epoxidharze, Aminoepoxidharze mit endständigen Doppelbindungen, Amino
epoxidharze mit primären OH-Gruppen, Aminopolyurethanharze, aminogruppen
haltige Polybutadienharze oder modifizierte Epoxid-Kohlendioxid-Amin-
Umsetzungsprodukte. Diese Basisharze können selbstvernetzend sein oder
sie werden mit bekannten Vernetzern im Gemisch eingesetzt. Beispiele für
solche Vernetzer sind Aminoplastharze, blockierte Polyisocyanate, Vernetzer
mit endständigen Doppelbindungen, Polyepoxidverbindungen oder Vernet
zer, die umesterungsfähige Gruppen enthalten.
Beispiele für in kathodischen Tauchlack (KTL)-Bädern eingesetzte Basisharze
und Vernetzer, die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind in
der EP-A-0 82 291, EP-A-234 395, EP-A-227 795, EP-A-178-531, EP-A-333 327,
EP-A-310 971, EP-A-456 270, US 3 922 253, EP-A-261-385, EP-A-245 786,
DE-A-33 24 211, EP-A-414 199, EP-A-476-514 beschrieben. Diese
Harze können allein oder im Gemisch eingesetzt werden.
Zusätzlich zu den Basisharzen und gegebenenfalls vorhandenem Vernetzer
kann das Elektrotauchlack (ETL)-Überzugsmittel Pigmente, Füllstoffe
und/oder lackübliche Additive enthalten. Als Pigmente kommen die üblichen
anorganischen und/oder organischen Pigmente in Frage. Beispiele sind Ruß,
Titandioxid, Eisenoxid, Kaolin, Talkum oder Siliciumdioxid. Werden die
Überzugsmittel als Korrosionsschutzgrundierung eingesetzt, so ist es
möglich, daß sie Korrosionsschutzpigmente enthalten. Beispiele dafür sind
Zinkphosphat, Bleisilikat oder organische Korrosionsinhibitoren. Die Art
und Menge der Pigmente richtet sich nach dem Verwendungszweck der Überzugs
mittel. Sollen klare Überzüge erhalten werden, so werden keine oder
nur transparente Pigmente, wie z. B. mikronisiertes Titandioxid oder
Siliciumdioxid, eingesetzt. Sollen deckende Überzüge appliziert werden,
so sind bevorzugt farbgebende Pigmente im Elektrotauchlackbad enthalten.
Die Pigmente können zu Pigmentpasten dispergiert werden, z. B. unter
Verwendung von bekannten Pastenharzen. Solche Harze sind dem Fachmann
geläufig. Beispiele für in KTL-Bädern verwendbare Pastenharze sind in der
EP-A-0 183 025 und in der EP-A-0 469 497 beschrieben.
Als Additive sind die üblichen Additive für ETL-Überzugsmittel möglich.
Beispiele dafür sind Netzmittel, Neutralisationsmittel, Verlaufsmittel,
Katalysatoren, Antischaummittel, sowie übliche Lösemittel. Bevorzugte
ETL-Überzugsmittel enthalten keine Antikratermittel.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die wäßrige Antikratermittel
emulsion auf das beschichtete feuchte Substrat appliziert. Dabei scheidet.
sich eine ausreichende Menge des Antikratermittels auf der Oberfläche des
Substrates ab. Überschüssige Emulsion fließt ab und wird unterhalb des
Substrates gesammelt. Man vermeidet im allgemeinen, daß die Emulsionen
mit dem Elektrotauchlackbad in Kontakt kommen. Durch die erfindungsgemäße
Verfahrensweise ist es möglich, auch nicht mit dem ETL-Bad verträgliche
Substanzen als Antikratermittel einzusetzen und auf unterschiedlichste
kraterverursachende Substanzen flexibel zu reagieren.
Die gesammelte überschüssige Menge der Emulsion kann beispielsweise über
Filter gereinigt werden. Über geeignete Zusatzaggregate wie z. B. eine
Ultrafiltrationsanlage ist es möglich, die Zusammensetzung der Antikra
termittelemulsion konstant zu halten. Dazu können gegebenenfalls Wasser,
Additive und/oder eine nachzufüllende Menge der Antikratermittel zuge
setzt werden. Diese Emulsion kann erneut erfindungsgemäß eingesetzt
werden.
Die o/w-Emulsionen können durch geeignete Verfahren, wie z. B. Ultrafil
tration auf Ölphasenkonzentrationen, die über den im erfindungsgemäßen
Verfahren üblichen liegen, aufkonzentriert werden.
Bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise werden die Substrate zuerst in
üblicher Weise vorbehandelt und dann der Elektrotauchlackierung zugeführt.
Nach dem Abscheiden des Elektrotauchlackfilmes werden die Substrate
bevorzugt abgespült und anschließend in feuchtem, nichtvernetztem
Zustand durch das Tauchbecken oder durch die Sprühzone bzw. Spülzone mit
der o/w-Emulsion geführt und danach gegebenenfalls mit deionisiertem
Wasser abgespült. Danach werden die Substrate eingebrannt. Es ist jedoch
auch möglich, daß nach einer Ablüftphase weiter naß-in-naß beschichtet
wird; z. B. können Füller- oder Decklackschichten aufgebracht werden.
Die so beschichteten Substrate zeigen eine glatte, störungsfreie Oberfläche.
Es sind keine Krater oder Oberflächenstörungen zu erkennen. Die
Haftung zu Nachfolgeschichten, z. B. Füller oder Unterbodenschutzmaterialien,
ist gut.
Die erfindungsgemäße Verwendung von Öl-in-Wasser-Emulsionen nicht-
ionischer, wasserunlöslicher, polymerer Mittel, die Oberflächenstörungen
entgegenwirken, ist insbesondere zur Nachbehandlung von elektrophoretisch
abgeschiedenen Überzügen vor dem Härten geeignet. Diese Arbeitsweise ist
jedoch auch übertragbar auf die Nachbehandlung anderer ungehärteter
Lackschichten, wie beispielsweise durch Spritzlackieren aufgebrachte
Lackschichten. Ein bevorzugtes Beispiel für solche Lackschichten sind
ungehärtete Hydrofüllerschichten.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Alle Teile
beziehen sich auf das Gewicht.
Ein bleifreier Kataphoreseklarlack wurde gemäß EP-0-414 199 A2, Tabelle
3, Bindemittelkombination 2 hergestellt. Der Festkörpergehalt des unpig
mentierten KTL-Klarlackes wurde mit deionisiertem Wasser auf 12 Gew.-%
eingestellt.
Zu 223 Teilen des Pastenharzes nach EP-A-0 469 497 A1 Beispiel 1 (55%)
werden unter einem schnellaufenden Rührwerk 15 Teile Essigsäure (50%),
30 Teile eines handelsüblichen Netzmittels (50%) und 374 Teile deioni
siertes Wasser gegeben.
Dazu werden 5 Teile Ruß, 5 Teile pyrogene Kieselsäure, 25 Teile Dibutyl
zinnoxidpulver, 38 Teile Bleisilikat und 560 Teile Titandioxid gegeben.
Mit ca. 225 Teilen deionisiertem Wasser wird auf ca. 50% Festkörper
eingestellt und auf einer Perlmühle vermahlen. Es entsteht eine stabile
Pigmentpaste.
a) 832 Teile des Monocarbonats eines Epoxidharzes auf der Basis von
Bisphenol A (Handelsprodukt Epicote 828) werden mit 830 Teilen eines
handelsüblichen Polycaprolactonpolyols (Handelsprodukt CAPA 205) und
712 Teilen Diglykoldimethylether gemischt und bei 70 bis 140°C mit
ungefähr 0,3% BF₃-Etherat zur Reaktion gebracht, bis eine Epoxidzahl
von 0 erreicht wird. Zu diesem Produkt (Festkörper 70%, 2 Äquivalente
Carbonat) werden bei 40 bis 80°C in Gegenwart von 0,3% Zn-Acetyl
acetonat als Katalysator 307 Teile eines Umsetzungsproduktes aus 174
Teilen Toluylendiisocyanat (2 Äquivalente NCO) mit 137 Teilen 2-Ethylhexanol
unter Zugabe von 0,3% Benzyltrimethylammoniumhydroxid
(Triton B) mit einem NCO-Gehalt von ca. 12,8% gegeben. Es wird bis
zu einem NCO-Wert von ca. 0 umgesetzt und dann mit Diglykoldimethylether
auf ca. 70% Festkörper eingestellt.
b) Zu 1759 Teilen eines Biscarbonats eines Epoxidharzes auf der Basis
von Bisphenol A (Handelsprodukt Epicote 1001®) werden bei 60 bis
80°C 618 Teile eines Umsetzungsproduktes aus 348 Teilen Toluylendi
isocyanat (80% 2,4-Isomeres; 20% 2,6-Isomeres) mit 274 Teilen 2-
Ethylhexanol unter Zugabe von 0,3% Benzyltrimethylammoniumhydroxid
als Katalysator mit einem Rest-NCO-Gehalt von 12,8% langsam zugegeben
unter Katalyse von 0,3% eines nichtionischen Emulgators (Triton
B®). Die Reaktion wird bis zu einem NCO-Wert von ca. 0 fortgesetzt.
Das Produkt hat einen Feststoffgehalt von 70%. Zu 860 Teilen Bis
hexamethylentriamin in 2315 Teilen Methoxypropanol gelöst werden bei
einer Temperatur von 20 bis 40°C 622 Teile des Umsetzungsproduktes
aus 137 Teilen 2-Ethylhexanol mit 174 Teilen Toluylendiisocyanat
unter Benzyltrimethylammoniumhydroxid-Katalyse (0,3%) zugegeben
(NCO-Gehalt ca. 12,8%) und bis zu einem NCO-Gehalt von ungefähr 0
umgesetzt. Dann werden 4737 Teile des Umsetzungsproduktes b) und 3246
Teile des Reaktionsproduktes a) (jeweils 70% in Diglykoldimethyl
ether) zugegeben und bei 60 bis 90°C zur Reaktion gebracht. Bei einer
Aminzahl von ca. 32 mg KOH/g wird die Reaktion beendet. Das entstehende
Produkt wird im Vakuum auf einen Festkörper von ca. 85%
abdestilliert und nach Neutralisation mit 30 mmol Ameisensäure/100 g
Harz in eine wäßrige Dispersion überführt (Festkörper 40%).
Zu 815,5 Teilen der vorstehend erhaltenen Dispersion werden 4,5 Teile
Ameisensäure (50%) und 1760 Teile deionisiertes Wasser gegeben. Unter
gutem Rühren werden 420 Teile Pigmentpaste nach Beispiel 2 zugesetzt.
a) Zu dem kathodischen Tauchlack 1 werden 1,5 Teile einer kraterbildenden
Substanz (ASTM-Öl Nr. 1, Fa. Fuchs - Mineralölwerke GmbH, Mannheim)
gegeben und über Nacht homogen verteilt. Die kraterbildende
Substanz kann zur besseren Einarbeitung vorher mit einer Mischung aus
Xylol und Butylglykol verdünnt werden.
b) Zu dem kathodischen Tauchlack 1 werden 1,5 Teile einer kraterbildenden
Substanz (Anticorrit 15 N-68, Fa. Fuchs - Mineralölwerke GmbH,
Mannheim) gegeben und über Nacht homogen verteilt. Die kraterbildende
Substanz kann zur besseren Einarbeitung vorher mit einer Mischung aus
Xylol und Butylglykol verdünnt werden.
c) Zu dem kathodischen Tauchlack 3 werden 1,5 Teile einer kraterbildenden
Substanz (Anticorrit 15 N-68, Fa. Fuchs - Mineralölwerke GmbH,
Mannheim) gegeben und über Nacht homogen verteilt. Die kraterbildende
Substanz kann zur besseren Einarbeitung vorher mit einer Mischung aus
Xylol und Butylglykol verdünnt werden.
Unter Verwendung der in der nachstehenden Tabelle verwendeten KTL-Bäder
wurden phosphatierte Stahlbleche kataphoretisch in der angegebenen
Trockenfilmschichtdicke beschichtet. Die Einbrennbedingungen betrugen
15 min. bei 180°C Objekttemperatur. Beurteilt wurde die Oberfläche (i. O. =
keine Krater, KR = stark verkratert). In allen Fällen war die Haftung von
PVC-Materialien auf der Oberfläche gut. Die PVC-Materialien waren übliche
Unterbodenschutzmaterialien der Fa. Dr. A. Stankiewicz GmbH, Celle und
Teroson GmbH, Heidelberg. Sie wurden in 3 mm Schichtdicke aufgerakelt und
10 min. bei 140°C eingebrannt. Nach 1 Stunde wurde nach Anschneiden die
Haftung zwischen KTL-Grundierung und PVC-Schicht geprüft.
a) 311,6 Teile eines handelsüblichen Polyethylvinylethers (Mw 1000-10 000)
wurden mit 150 Teilen einer 10%igen wäßrigen Lösung eines
nichtionischen Emulgators auf Basis eines Ethoxy-propoxylierten
Sorbitanesters der Linol- und Phthalsäure unter Rühren versetzt.
Anschließend wurde mit deionisiertem Wasser ein Festkörper von 1
Gew.-% eingestellt. Ausgehend von dieser Emulsion wurden durch
Verdünnen mit deionisiertem Wasser weitere Emulsionen mit einem
Festkörper von 0,5 Gew.-% und 0,1 Gew.-% hergestellt.
b) 100 Teile des Polyethylvinylethers aus 6a) wurden mit 182 Teilen
eines Pastenharzes nach EP-A-0 469 497 A1 Beispiel 1 (55%) und 15
Teilen Essigsäure (50%) versetzt und danach unter Rühren und Zugabe
von deionisiertem Wasser eine 1gew.-%ige Emulsion erstellt. Ausgehend
von dieser Emulsion wurden durch Verdünnen mit Wasser weitere
Emulsionen mit einem Festkörper von 0,5 Gew.-% und 0,1 Gew.-% hergestellt.
c) 118,5 Teile des Polyethylvinylethers aus 6a) wurden mit 21,6 Teilen
eines Pastenharzes nach EP-A-0 469 497 A1 Beispiel 1 (55%) und 1,2
Teilen Essigsäure(50%) versetzt und danach unter Rühren und Zugabe
von deionisiertem Wasser eine 1gew.-%ige Emulsion erstellt. Ausgehend
von dieser Emulsion wurden durch Verdünnen mit deionisiertem
Wasser weitere Emulsionen mit einem Festkörper von 0,5 Gew.-% und 0,1
Gew.-% hergestellt.
d) 150 Teile des Polyethylvinylethers aus 6a) wurden mit 27,2 Teilen
eines Pastenharzes nach EP-A-0 469 497 A1 Beispiel 1 (55%) und 1,5
Teilen Essigsäure (50%), sowie 82,5 Teilen des nichtionischen
Emulgators aus 6a) versetzt und danach unter Rühren und Zugabe von
deionisiertem Wasser eine 1gew.-%ige Emulsion erstellt. Ausgehend
von dieser Emulsion wurden durch Verdünnen mit deionisiertem Wasser
weitere Emulsionen mit einem Festkörper von 0,5 Gew.-% und 0,1 Gew.-%
hergestellt.
e) 150 Teile des Polyethylvinylethers aus 6a) wurden mit 27,2 Teilen
eines Pastenharzes nach EP-A-0 460 497 A1 Beispiel 1 (55%) und 82,5
Teilen des nichtionischen Emulgators aus 6a) versetzt und danach
unter Rühren und Zugabe von deionisiertem Wasser eine 1gew.-%ige
Emulsion erstellt. Ausgehend von dieser Emulsion wurden durch Verdünnen
mit deionisiertem Wasser weitere Emulsionen mit einem Festkörper
von 0,5 Gew.-% und 0,1 Gew.-% hergestellt.
f) 100 Teile eines handelsüblichen fluorhaltigen Copolymerisats (EFKA®777),
das durch Destillation von Lösemitteln befreit war, wurden mit
50 Teilen einer 10%igen wäßrigen Lösung des nichtionischen Emulgators
aus 6a) unter Rühren versetzt. Anschließend wurde mit deionisiertem
Wasser ein Festkörper von 1 Gew.-% eingestellt. Ausgehend von
dieser Emulsion wurden durch Verdünnen mit deionisiertem Wasser
weitere Emulsionen mit einem Festkörper von 0,5 Gew.-%, 0,1 Gew.-%
und 0,05 Gew.-% hergestellt.
g) 100 Teile des fluorhaltigen Copolymerisats aus 6f) wurden mit 182
Teilen eines Pastenharzes nach EP-A-0 469 497 A1 Beispiel 1 (55%)
und 15 Teilen Essigsäure (50%) versetzt und danach unter Rühren und
Zugabe von deionisiertem Wasser eine 1gew.-%ige Emulsion erstellt.
Es wurde analog Beispiel 5 unter Verwendung der KTL-Bäder 4a bis 4c (vgl.
nachstehende Tabelle) gearbeitet, wobei die kataphoretisch beschichteten
Bleche vor dem Einbrennen mit den in Beispiel 6 erstellten Emulsionen
(vgl. nachstehende Tabelle) bei Raumtemperatur behandelt wurden.
Die Tabelle gibt für die Beispiele 7a bis 7l die verwendeten Konzentra
tionen der Emulsionen gemäß Beispiel 6 und die jeweilige Eintauchdauer
an. Die in den Beispielen 7g bis 7l mit "spülen" gekennzeichneten Versuche
bedeuten, daß anstelle des Eintauchens in die Emulsion das kataphoretisch
beschichtete Blech 5 sec. vollflächig mit der Emulsion bespült
wurde. Bewertet wurde analog Beispiel 5.
Die nach den Beispielen 5b, 5e und 7g bis 7l erhaltenen grundierten
Bleche wurden mit handelsüblichem Füller in 35 µm Trockenschichtdicke
überlackiert und 15 min. bei 165°C Objekttemperatur eingebracht. Anschließend
wurde ein handelsüblicher Einschichtdecklack in einer Trocken
filmschichtdicke von 40 µm durch Spritzen appliziert und 30 min. bei
130°C Objekttemperatur eingebrannt.
Die erhaltenen, mit Mehrschichtlackierung versehenen Prüfbleche wiesen
gute Korrosionsschutzwerte und eine gute Steinschlagfestigkeit auf. Dabei
ergaben sich keine signifikanten Unterschiede.
Es wurde analog Beispiel 7h gearbeitet unter Verwendung von Zubereitungen,
welche sich von den Emulsionen 6b darin unterscheiden, daß sie frei
vom dort beschriebenen Polyethylvinylether waren. In allen Fällen waren
die Oberflächen stark verkratert.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von Elektrotauchlacküberzügen, die frei
von Oberflächenstörungen sind, durch elektrophoretische Abscheidung
eines Überzugs auf einem elektrisch leitfähigen Substrat, in einem
Elektrotauchlack-Bad, und Härten des erhaltenen Überzugs, dadurch
gekennzeichnet, daß man den erhaltenen Überzug außerhalb des Elektro
tauchlack-Bades, vor dem Härten, mit einer Öl-in-Wasser-Emulsion
eines oder mehrerer wasserunlöslicher, polymerer, nicht-ionischer
Oberflächenstörungen entgegenwirkender Mittel behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als
Oberflächenstörungen entgegenwirkende Mittel ein oder mehrere
wasserunlösliche, polymere Antikratermittel, die im wesentlichen
frei von ionischen Gruppen sind, verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Öl-in-Wasser-Emulsion verwendet, die 0,01 bis 5 Gew.-% Ölphase
enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Behandlung durch das Tauchen des mit dem Überzug versehenen
Substrats in die Öl-in-Wasser-Emulsion durchführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Behandlung durch Besprühen oder Bespülen des Überzugs
mit der Öl-in-Wasser-Emulsion durchführt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Tauchzeit und die Konzentration der Öl-in-Wasser-Emulsion so steuert,
daß an der Oberfläche des Überzugs 0,05 bis 5 g/m² des Oberflächen
störungen entgegenwirkenden Mittels absorbiert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Konzentration und Menge der Sprüh- bzw. Spülemulsion so steuert, daß
an den Oberflächen des Überzugs 0,05 bis 5 g/m² des Oberflächenstörungen
entgegenwirkenden Mittels adsorbiert werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Überzug vor der Behandlung gespült wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Überzug nach der Behandlung und vor dem Härten, gegebenenfalls
nach kurzem Ablüften, naß-in-naß mit einer oder mehreren
weiteren Überzugsschichten versehen und anschließend gemeinsam mit
diesen eingebrannt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als Oberflächenstörungen entgegenwirkendes Mittel ein polymeres
Antikratermittel mit einem Gewichtsmittel der Molmasse (Mw) von 500
bis 100 000 eingesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß als Oberflächenstörungen entgegenwirkendes Mittel ein oder
mehrere Antikratermittel auf der Basis von Polyalkylvinylethern,
(Meth)acrylpolymeren oder Copolymeren, fluorhaltigen Copolymeren,
sowie Polyestern mit beta-Hydroxyalkylestergruppen im Molekül verwendet
werden
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öl-in-Wasser-Emulsion unter Verwendung eines oder mehrerer
Emulgatoren hergestellt wurde.
13. Verwendung von einem oder mehreren wasserunlöslichen, polymeren,
nicht-ionischen, Oberflächenstörungen entgegenwirkenden Mitteln, in
der Form von Öl-in-Wasser-Emulsionen, zur Nachbehandlung von elek
trophoretisch abgeschiedenen Überzügen, außerhalb von Elektrotauch
lack-Bädern, vor dem Einbrennen.
14. Verwendung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Ober
flächenstörungen entgegenwirkende Mittel aus einem oder mehreren
wasserunlöslichen, polymeren Antikratermitteln besteht, die im
wesentlichen frei von ionischen Gruppen sind.
15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Anti
kratermittel auf einem oder mehreren Polyalkylvinylethern, (Meth)-
acrylpolymeren oder Copolymeren, fluorhaltigen Copolymeren und
Polyestern mit beta-Hydroxyalkylestergruppen im Molekül, basieren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934303812 DE4303812C1 (de) | 1993-02-10 | 1993-02-10 | Verfahren zur Herstellung von Elektrotauchlacküberzügen, die frei von Oberflächenstörungen sind und Verwendung von Oberflächenstörungen entgegenwirkenden Mitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934303812 DE4303812C1 (de) | 1993-02-10 | 1993-02-10 | Verfahren zur Herstellung von Elektrotauchlacküberzügen, die frei von Oberflächenstörungen sind und Verwendung von Oberflächenstörungen entgegenwirkenden Mitteln |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4303812C1 true DE4303812C1 (de) | 1994-05-11 |
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ID=6480031
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---|---|---|---|
DE19934303812 Expired - Fee Related DE4303812C1 (de) | 1993-02-10 | 1993-02-10 | Verfahren zur Herstellung von Elektrotauchlacküberzügen, die frei von Oberflächenstörungen sind und Verwendung von Oberflächenstörungen entgegenwirkenden Mitteln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4303812C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7211182B2 (en) | 2003-09-23 | 2007-05-01 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Process for producing coatings on electrically conductive substrates by cathodic electrodeposition coating |
US7632386B2 (en) | 2003-08-28 | 2009-12-15 | E.I. Du Pont De Nemours And Company | Process for producing coatings on electrically conductive substrates by cathodic electrodeposition coating |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0162640A1 (de) * | 1984-05-10 | 1985-11-27 | Albright & Wilson Limited | Abscheidungsverfahren |
EP0255727A1 (de) * | 1986-08-06 | 1988-02-10 | Nippon Paint Co., Ltd. | Elektrobeschichtungsverfahren |
-
1993
- 1993-02-10 DE DE19934303812 patent/DE4303812C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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