DE3314776C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
mehrfarbiger dekorativer Beschichtungen auf Substraten.
Beispiele für derartige Substrate sind Hohlkörper,
insbesondere Dosen, die in größtem Umfang zur Aufnahme
von Flüssigkeiten und festen Stoffen verwendet werden,
wie Nahrungsmittel, Getränke, sonstige Flüssigkeiten
wie Öl und dergleichen. Gemäß der Erfindung können aber
auch Tafelbleche beschichtet werden, aus denen, falls
gewünscht, Hohlkörper, insbesondere Dosen in üblicher
Weise hergestellt werden können.
Nach dem Stand der Technik erfolgt die Herstellung mehrfarbiger
dekorativer Beschichtungen auf Substraten
derart, daß die Substrate nacheinander bildmäßig mit
verschiedenfarbigen Beschichtungen beschichtet werden,
z. B. mit verschiedenfarbigen Druckfarben bedruckt werden.
Beispielsweise kann man die Substrate, wie Dosen,
zunächst mit einem Weißlack ganzflächig lackieren und
anschließend mit einer anderen Farbe bildmäßig bedrucken,
wobei z. B. ein rotes Druckbild auf weißem Untergrund
erhalten wird. Dabei sind die mit dem bildmäßigen Druckbild
bedruckten Teile doppelt beschichtet. Hierfür wird
also die doppelte Menge Beschichtung benötigt, obwohl
die Beschichtung mit nur einer Schicht ausreichend wäre.
Es ist auch bekannt, das Substrat bildmäßig nacheinander
mit verschiedenen Druckfarben zu bedrucken, wobei wie
bei einem üblichen Mehrfarbendruck auf Papier auf Paßgenauigkeit
geachtet werden muß. Dies ist technisch aufwendig,
und selbst bei sorgfältigster Ausführung ist es
möglich, daß an den Stoßstellen zwischen den verschiedenen
bildmäßigen Aufdrucken entweder die Aufdrucke überlappen
oder daß freie Stellen auftreten, die zu Korrosion
des Substrates führen. Um dies zu verhindern, werden derartige
mehrfarbige bedruckte Substrate mit einem weiteren Klarlack
ganzflächig überzogen.
Das bildmäßige Aufdrucken von weißen Farben führt nur
zu einem verhältnismäßig matten Aufdruck, weil nach dem
Offsetdruckverfahren nicht genügende Mengen weißer Farbe
auf das Substrat übertragen werden können, um ein sattes
Weiß zu erzielen.
In der DE-OS 19 05 270 wird die Beschichtung von Hohlkörpern,
beispielsweise von Automobilkarossen, großflächig an ihrer Außenseite
durch eine Pulverlackierung beschrieben. Da sich die Innenlackierung von
Hohlkörpern günstig durch Elektrolyse ausführen läßt, werden diese
Hohlkörper anschließend elektrophoretisch beschichtet. Die Problematik,
die sich bei der Herstellung mehrfarbiger Dekorüberzüge ergibt, nämlich
die scharfe Abgrenzung verschiedener Farbbereiche, wird in der DE-OS
19 05 270 nicht angesprochen. Gleiches gilt für die FR-PS 23 52 072. Dort
werden schwer zugängliche Stellen eines Hohlkörpers, wie die Innenflächen,
mit einem Grundierungsmittel elektrophoretisch beschichtet, nachdem
leicht zugängliche Stellen der Außenoberfläche vorher mit einem
isolierenden Grundierungsmittel oder Füller behandelt wurden. Auf die so
grundierten Substrate wird anschließend eine Deckschicht aufgebracht.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur
Herstellung mehrfarbiger dekorativer Beschichtungen auf Substraten, bei
dem mindestens zwei verschiedenfarbige Beschichtungen durch ein einfaches
Verfahren auf das Substrat aufgebracht werden, so daß eine scharfe
Abgrenzung, Stoß an Stoß, erzielt wird.
Es hat sich gezeigt, daß diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung
mehrfarbiger dekorativer Beschichtungen auf Substraten gelöst werden kann,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß 5 bis 95% der äußeren Oberfläche
eines eine elektrisch leitenden
Oberfläche aufweisenden Substrates bildmäßig mit
mindestens einer Druckfarbe im Offsetdruck bedruckt
und getrocknet wird unter Erzeugung von einem nach dem
Trocknen im Elektrotauchbad beständigen Aufdruck mit
einem spezifischen Schichtwiderstand von mehr als
10⁷ Ohm · cm im gesamten Bereich des Druckbildes, und
das bedruckte Substrat mit einem Elektrotauchlack
andersfarbig oder transparent beschichtet wird.
Unter Substraten, die eine elektrisch leitende Oberfläche
aufweisen, werden auch vollständig elektrisch
leitende Substrate, insbesondere Metallsubstrate verstanden,
wie dies auf dem Gebiet der EC-Beschichtung
bekannt ist.
Der Ausdruck "im wesentlichen elektrisch nicht leitend"
besagt, daß die mit der Druckfarbe beschichteten Substrate
an den mit der Druckfarbe beschichteten Stellen
eine so geringe elektrische Leitfähigkeit aufweisen,
daß im EC-Bad an dieser Stelle im wesentlichen keine
Abscheidung an der EC-Beschichtungsmasse erfolgt bzw.
die Beschichtungsmasse nach Verlassen des EC-Bades von
den bedruckten Bereichen in üblicher Weise abgespült werden
kann.
Von besonderer technischer Bedeutung sind als Substrate
Hohlkörper, die weder Boden noch Deckel aufweisen,
insbesondere mit einem Boden versehene Metalldosen, wie
tiefgezogene, geschweißte oder gelötete Metalldosen.
Diese können gemäß dem Verfahren der Erfindung vor dem
Füllen und Verschließen mehrfarbig beschichtet werden.
Es können aber auch Blechtafeln gemäß der Erfindung
beschichtet werden, aus denen, falls gewünscht, Hohlkörper
der oben beschriebenen Art hergestellt werden
können.
Das Bedrucken mit einer üblichen im wesentlichen elektrisch
nicht leitenden Druckfarbe erfolgt in an sich
bekannter Weise. Mit derartigen Druckfarben werden gemäß
dem Verfahren der Erfindung bedruckte Flächen erzielt,
die einen spezifischen Schichtwiderstand von mehr als
10⁷ Ohm · cm, vorzugsweise mehr als 10⁸, und besonders
bevorzugt mehr als 10¹⁰ Ohm · cm im gesamten Bereich
des Druckbildes aufweisen. Derartige Druckfarben sind
an sich bekannt. Es ist lediglich darauf zu achten, daß
sie nicht Bestandteile, insbesondere nicht Pigmente enthalten,
die eine wesentliche elektrische Leitfähigkeit
verursachen würden.
Das Bedrucken mit derartigen Druckfarben erfolgt in an
sich bekannter Weise, z. B. nach dem Naß-Offset-,
Trocken-Offset- oder Siebdruckverfahren.
Ein wesentliches Merkmal des Verfahrens der Erfindung
besteht darin, daß die Druckfarbe einen im wesentlichen
elektrisch nicht leitenden Aufdruck ergibt. Nur dann
ist es möglich, daß bei der Beschichtung in einem üblichen
Elektrotauchbad eine Beschichtung der mit Druckfarbe
bedruckten Stellen vermieden wird. Es ist erstaunlich,
daß die Beschichtung praktisch vollständig nur an
den nicht bedruckten Stellen erfolgt, die bedruckten
Stellen von der Beschichtung praktisch völlig frei
bleiben und zwischen den beiden Beschichtungen keine unbeschichteten
Bereiche verbleiben. Es tritt eine unerwartet
scharfe Abgrenzung zwischen bedruckten Bereichen und im
Elektrotauchbad beschichteten Bereichen ein.
Ein besonderer Vorteil des Verfahrens der Erfindung liegt
darin, daß mit der Druckfarbe einerseits und mit der
Beschichtung im Elektrotauchbad andererseits unterschiedliche
Schichtdicken erzielt werden können.
Geeignete Schichtdicken für die Beschichtung mit Druckfarben
sind 1 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4 μm.
Geeignete Schichtdicken für die Beschichtung im Elektrotauchbad
(sogenannte EC-Beschichtung) sind 3 bis 20 μm,
vorzugsweise bei pigmentierten Lacken 9 bis 11 μm und
bei nicht-pigmentierten Lacken 4 bis 7 μm.
Die EC-Beschichtung kann mit den üblichen Beschichtungsmassen
durchgeführt werden, und zwar ATL- sowie KTL-
Bädern. (ATL bedeutet anodische und KTL kathodische
Tauchlackierung.) Diese sind in großer Vielzahl bekannt.
Übliche Abscheidebedingungen sind etwa 50 bis 400 Volt,
Raum- oder geringfügig erhöhte Temperatur, z. B.
20 bis 35°C, wobei im allgemeinen gekühlt wird und
Abscheidezeiten von 5 bis 120 s, vorzugsweise
10 bis 30 s, zweckmäßig sind.
Die anionischen Harze wie maleinisierte oder acrylierte
Butadienöle, maleinisierte natürliche Öle, carboxylgruppenhaltige
Epikoteester und Acrylatharze, Acrylepoxidharze,
unmodifizierte oder mit Fettsäuren modifizierte
Polyester haben eine Säurezahl von 30 bis
180, insbesondere zwischen 40 und 80, und werden mit
Ammoniak, Aminen oder Aminoalkoholen mindestens anteilweise
neutralisiert. Bevorzugt werden leicht flüchtige
Amine, damit sie bei den gewünschten kurzen Einbrennzeiten
von 30 Sek. bis 300 Sek. möglichst vollständig
aus dem Film entfernt werden. Besonders bevorzugt ist
Ammoniak.
Die Vernetzung erfolgt entweder oxidativ über ungesättigte
Doppelbindungen oder durch thermische Reaktion
mit entsprechenden Vernetzungsmitteln wie Phenolharze
oder Amin-Formaldehydharze. Zur Herstellung von Weißlackbeschichtungen
werden fremd- oder selbstvernetzende
Acrylatharze bevorzugt. Zur Beschichtung mit Klarlacken
werden fremd- oder selbstvernetzende Acrylatharze,
acrylierte oder maleinisierte Epoxidester oder Epoxyacrylate
bevorzugt.
Die kationischen Harze wie Butadienöl-aminoalkylimide,
Mannichbasen von Phenolharzen, Michael-Additionsprodukte
von primären und/oder sekundären Aminen und/oder Alkanolaminen
an Harze mit ungesättigten Doppelbindungen oder
Amino-Epoxidharze haben eine Aminzahl von 30 bis 120 mg
KOH/g Festharz, vorzugsweise von 50 bis 90, und werden
mit organischen Monocarbonsäuren wie Kohlensäure,
Ameisensäure, Essigsäure und Milchsäure mindestens
anteilweise neutralisiert. Als Vernetzungsmittel dienen
vorzugsweise blockierte Isocyanate oder Harze, die umesterungsfähige
Estergruppen enthalten.
Die Bindemittel werden mit den Neutralisationsmitteln
anneutralisiert und gegebenenfalls in Gegenwart von Lösemitteln
mit entionisiertem oder destilliertem Wasser
verdünnt. Als Lösemittel sind geeignet Alkohole, Ethylen-
oder Propylenglykol-mono- oder -diether, Diacetonalkohol
oder auch geringe Anteile von nicht wasserverdünnbaren
Lösemitteln wie Benzinkohlenwasserstoff.
Es wird ein möglichst niedriger Gehalt an Lösemitteln
angestrebt, zweckmäßig unter 15 Gew.-% und vorzugsweise
unter 5 Gew.-%, denn mit steigendem Lösemittelgehalt
verschlechtert sich der Umgriff.
Der Badfestkörper liegt im allgemeinen zwischen 5 und
30 Gew.-%, insbesondere über 8 und unter 20 Gew.-%. Mit
steigendem Festkörper wird die Badleitfähigkeit erhöht
und das Abscheideäquivalent (Ampere · sec/g) herabgesetzt,
wodurch der Umgriff gesteigert werden kann.
Durch die hohe Konzentration an schichtbildenden Ionen
geht dabei der Schichtwiderstand durch ein Maximum.
Die Badtemperatur liegt zwischen 20 und 35°C. Mit
fallender Temperatur erhöht sich der Umgriff. Temperaturen
unter 20°C sind unwirtschaftlich, weil die bei
der ET-Beschichtung entstehende Wärme durch viel Kühlwasser
wieder abgeführt werden muß. Temperaturen über
35°C erschweren die Badführung, weil zu viel Lösemittel
verdunstet und Hydrolyseerscheinungen am Bindemittelsystem
Schwankungen in den elektrischen Daten
erzeugen.
Das Überzugsmittel kann zusätzlich übliche lacktechnische
Hilfsmittel wie Katalysatoren, Verlaufmittel, Antischaummittel
und Gleitmittel enthalten. Naturgemäß
sind solche Zusatzstoffe auszuwählen, die mit Wasser bei
dem pH-Wert des Bades keine störenden Reaktionen eingehen,
keine störenden Fremdionen einschleppen und beim
längeren Stehen nicht in nichtaufrührbarer Form ausfallen.
Die Bindemittel können pigmentiert oder unpigmentiert
eingesetzt werden. Als Pigmente und Füllstoffe können
solche Materialien eingesetzt werden, die aufgrund
ihrer geringen Teilchengröße unter 10 μm, besonders
unter 5 μm, in den Lack stabil eindispergiert werden
können und sich beim Stehen wieder aufrühren lassen.
Sie dürfen keine störenden Fremdionen enthalten und
dürfen mit Wasser oder dem Neutralisationsmittel nicht
chemisch reagieren.
Die Pigmente werden in einem konzentrierten Mahlgut
angerieben und danach mit weiterem Bindemittel auf ein
Pigment-Bindemittel-Verhältnis von etwa 0.1 : 1 bis
0.7 : 1 eingestellt. Durch den Einbau von Pigmenten wird
der Umgriff gesteigert. Anstelle von Pigmenten können
auch fein pulverisierte nichtionische Harze wie pulverisierte
Polykohlenwasserstoffharze, Epoxidharze und/oder
blockierte Polyisocyanate eingesetzt werden, wobei
die Zusatzmengen so ausgewählt werden, daß sie das Maximum
des Schichtwiderstandes nicht überschreiten. Bindemittel,
Pigmentgehalt, Badfestkörper, Lösemittelgehalt, Auswahl
des Neutralisationsmittels und der Neutralisationsgrad
werden so mit den Beschichtungsbedingungen wie Badtemperatur,
Abscheidespannung und Abscheidezeit abgestimmt,
daß in dem Elektrotauchlackbad eine vollständige
Ganzbeschichtung erfolgt, die nach dem Einbrennen im
Inneren der Dose bei Schichtdicken von mindestens 3 μm,
bevorzugt mindestens 4 μm porenfrei ist.
Die Elektrotauchlackierung erfolgt in einem Tauchbad.
Die einseitig geschlossenen Hohlkörper (z. B. Dosen)
können mit Hilfe einer magnetischen, elektromagnetischen
oder mechanischen Halteeinrichtung, worunter auch die
Haltung mit Vakuum verstanden wird, an der Hohlkörperöffnung
geführt werden. Die Lage der Dose gewährleistet
bei der Befüllung der Dose und bei der Elektrophorese,
daß entstehende Gase nach oben entweichen können. Durch
die Transportgeschwindigkeit und die drehbare Lagerung
wird in der Dose eine Strömung erzeugt, die bei der
Elektrophorese entstehende Wärme abführt. Der einfache
Bau der Gehänge ermöglicht einen engen Abstand der Dosen
voneinander. Das Entleeren der Dose erfolgt wiederum
durch eine Drehung, wobei der Dosenboden nach oben geführt
wird. Als Stromquelle dient Gleichstrom. Der Hohlkörper
wird über die Haltevorrichtung je nach Bindemittelart
als Anode oder als Kathode elektrisch angeschlossen.
Die Gegenelektrode befindet sich außerhalb
des Hohlkörpers im Elektrotauchbad. Aufgrund des Umgriffs
des Lackes und der für die jeweilige Dosenform
notwendigen Abscheidespannung und Beschichtungszeit wird
die Dose vollständig innen und außen beschichtet und
anschließend mit Ultrafiltrat und Wasser abgespült.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die restliche
Außen- und Innenbeschichtung in einem einzigen
Verfahrensschritt erfolgt und durch den geringen mechanischen
Aufwand am Gehänge viele Dosen gleichzeitig
nebeneinander beschichtet werden können.
Die Beschichtung im Elektrotauchbad kann in den hierfür
üblichen und bekannten Anlagen erfolgen, z. B. auch gemäß
dem Verfahren der DE-A 33 04 940. Darin ist u. a.
ein Verfahren zum Beschichten einseitig offener Hohlkörper
wie mit einem Boden versehener metallischer
Dosen mit Lack oder dergleichen beschrieben, gemäß dem
jeder Hohlkörper in einem kontinuierlichen Arbeitsgang
mit seiner Öffnung schräg nach unten weisend in ein
Elektrotauchbad eingetaucht, im Bad untergetaucht derart
bewegt wird, daß seine Öffnung nach oben weist, und
anschließend mit seiner Öffnung nach unten weisend aus
dem Bad ausgehoben und dann mit einem endlosen Transportmittel
durch eine oder mehrere Trockenöfen geführt
wird.
Zur Unterstützung, insbesondere wenn große Durchlaufgeschwindigkeiten
gewünscht werden, kann zusätzlich eine
Hilfselektrode in die Dose eingeführt werden. Die Tauchelektrode
hat eine nicht von der Dose bestimmte Form
und liegt im Durchmesser unter dem halben Durchmesser
der Dose. Sie wird bevorzugt so angeordnet, daß sie
gleichzeitig mit der Dosenhalterung in das Doseninnere
eingeführt wird. Um in der Dose eine Strömung zu erzielen,
die die Lackqualität verbessert, kann die Hilfselektrode
hohl ausgeführt werden. Durch diese Zuleitung
wird filtrierter Lack in die Dose gepumpt. Durch Einbau
von Düsen in das Elektrophoresebecken, die auf den gewölbten
Dosenboden gerichtet sind, können zusätzlich
durch gerichtete Lackströme Gasblasen von der Bodenwandung
entfernt werden.
Beim Ausfahren des Gehänges wird es zusammen mit der
Dose erst mit Ultrafiltrat und dann mit Wasser, dem
gegebenenfalls zum Vermeiden von Benetzungsstörungen ein
Emulgator zugesetzt werden kann, abgespült. Danach erfolgt
das Einbrennen des Lackes bei Zeiten von 1 bis
300 Sekunden bei Temperaturen von 180 bis 250°C. Dabei
wird das Transportband mit Gehänge und Dose geschlossen
durch den Ofen geführt. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Dosenboden vorgetrocknet und mit einer
schützenden Hilfsschicht versehen werden. Danach kann die
Übergabe auf ein durch den Trockenofen führendes Förderband
erfolgen. Die Öffnung der Dose kann nach unten oder
bevorzugt nach oben gerichtet sein.
Beim kontinuierlichen Beschichten im ET-Becken reichert
sich bei einem anionischen Bindemittel das Amin, bei
einem kationischen die Carbonsäure an. Zum Ausgleichen
dieses Effektes werden die Nachfüllmaterialien entweder
entsprechend niedriger anneutralisiert oder die überschüssigen
Neutralisationsmittel durch Elektrodialyse
entfernt. Das Spülwasser wird durch Ultrafiltration
angereichert und wieder in das Lackbecken zurückgegeben,
wodurch sich der Ausnutzungsgrad des Lackes steigert und
störende Fremdionen entfernt werden.
Wie oben gesagt, wird das Substrat mit mindestens einer
üblichen Druckfarbe bedruckt. Dies bedeutet auch, daß
es nacheinander mit mehreren Druckfarben bedruckt werden
kann, wie dies im Stand der Technik üblich ist. Hierbei
müssen natürlich die oben erwähnten Nachteile der Verfahren
des Stands der Drucktechnik in Kauf genommen
werden. Für die letzte Beschichtung gilt dies aber nicht,
da diese gemäß dem Verfahren und der Erfindung in einem EC-
Bad durchgeführt wird, und hierbei die oben beschriebenen
Vorteile erzielt werden.
Eine tiefgezogene Metalldose wird gewaschen, getrocknet
und in einer Rundumdruckmaschine nach dem Trockenoffsetverfahren
mit einer elektrisch im wesentlichen nicht
leitenden roten Druckfarbe üblicher Zusammensetzung mit
einem Dekor bildmäßig unter üblicher Druckvorspannung
unter Herstellung einer porenfreien gleichmäßigen Farbschicht
bedruckt. Das Druckbild hat nach dem Trocknen
einen spezifischen Schichtwiderstand von etwa 2 · 10⁸ Ohm · cm.
Die so bedruckte Dose wird in üblicher Weise 70
Sekunden bei 180°C im Durchlaufofen getrocknet, sodann
eingezogen, gebördelt und in einem Tauchbad elektrophoretisch
mit einem handelsüblichen anneutralisierten
weiß pigmentierten Lack beschichtet, der als Bindemittel
ein carboxylgruppenhaltiges, selbstvernetzendes Polyacrylatharz-
Gemisch enthält. Der Gesamtfestkörpergehalt
des Bades beträgt 15 Gew.-%, das Pigment-Bindemittelverhältnis
0.5 : 1, der MEQ-Wert 49, der pH-Wert 8.8. Der
pH-Wert ist durch Ammoniak eingestellt. Die Badleitfähigkeit
beträgt 1700 μScm-1. Die Dose ist als Anode
geschaltet. Abscheidespannung: 110 V. Abscheidezeit: 15 s.
Nach dem Beschichten wird die Dose voll mit entsalztem
Wasser gespült und auf einem Drahtgitter mit der Öffnung
nach oben stehend in einem Trockenofen 90 s bei 210°C
getrocknet. Die Abscheidebedingungen, insbesondere
Spannung und Zeit, wurden so gewählt, daß unter Verwendung
einer Hilfselektrode, die in die Dose hineinragte,
ein guter Umgriff erreicht wurde. Die Beschichtung mit
dem EC-Lack erfolgte an der Außenseite der Dose auf den
nicht bedruckten Metallflächen und auch im Inneren der
Dose. Die erzielte Schichdicke an Weißlack beträgt
etwa 10 bis 12 μm.
Es wird im EC-Bad eine saubere und von dem Druckbild
abgegrenzte, dieses jedoch nicht überlappende Beschichtung
erzielt. Anstelle der im Beispiel verwendeten
tiefgezogenen einen Boden aufweisenden Dose können
auch gelötete oder geschweißte Dosen verwendet werden,
wobei die Löt- oder Schweißnähte bzw. Stellen im EC-
Bad einwandfrei beschichtet werden.
Die bildmäßige Bedruckung mit Dekoren kann ganzflächig,
als Rasterdruck oder als Strichmuster erfolgen.
Es wird wie in Beispiel 1 gearbeitet, jedoch ohne Anwendung
einer Hilfselektrode, wobei als Substrat eine
Blechtafel mit den Abmessungen 10×25 cm zunächst
bedruckt und dann im EC-Bad beschichtet wird.
Durchführung im wesentlichen wie in Beispiel 1 oder 2.
Das Substrat wird mit vier Farben bedruckt in einer
üblichen Vierfarbendruckmaschine. Die EC-Beschichtung
erfolgt auf die noch nicht bedruckten Bereiche mit
einem Klarlack, der als Bindemittel ein fremdvernetzendes
Acrylat-Melamin-Harzsystem enthält. Abscheidebedingungen:
150 V, 15 s, 25°C. Schichtdicke der EC-
Beschichtung nach dem Einbrennen: 7 bis 8 μm.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger dekorativer Beschichtungen auf
Substraten, dadurch gekennzeichnet, daß 5 bis
95% der äußeren Oberfläche eines eine elektrisch leitende Oberfläche
aufweisenden Substrates bildmäßig mit mindestens einer Druckfarbe im
Offsetdruck bedruckt und getrocknet wird unter Erzeugung von einem nach
dem Trocknen im Elektrotauchbad beständigen Aufdruck mit einem
spezifischen Schichtwiderstand von mehr als 10⁷ Ohm · cm im gesamten
Bereich des Druckbildes, und das bedruckte Substrat mit einem
Elektrotauchlack andersfarbig oder transparent beschichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Substrat
einen Hohlkörper beschichtet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Substrat
eine mit einem Boden versehene Metalldose beschichtet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Substrat
eine Blechtafel beschichtet.
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DE19833314776 DE3314776A1 (de) | 1983-04-23 | 1983-04-23 | Verfahren zur herstellung mehrfarbiger dekorativer beschichtungen |
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Publications (2)
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19833314776 Granted DE3314776A1 (de) | 1983-04-23 | 1983-04-23 | Verfahren zur herstellung mehrfarbiger dekorativer beschichtungen |
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DE (1) | DE3314776A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1983
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DE3314776A1 (de) | 1984-10-25 |
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