DE3323179A1 - Verfahren und vorrichtung zum mattieren von flachglas - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum mattieren von flachglasInfo
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Description
- LESCHREIBUNG: Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bezeichneten Art.
- Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, wie sie im Oberbegriff des Patentansprüchs 11 bezeichnet ist.
- Zum Zwecke der Mattierung von Flachglas ist es nach Ullmanns Enzyklopädie.der technischen Chemie, 3. Auflage, 8. Band, Seite 180 bekannt, Sandstrahlgebläse zu verwenden, wobei der Sandstrahl mit Druckluft gefördert und auf die Glasoberfläche aufgestrahlt wird.
- Im Ergebnis erhält man eine mattierte und somit nicht spiegelnde Oberfläche, jedoch ist die Durchsichtigkeit dann nicht mehr gegeben.
- Mit ähnlichem Ergebnis läßt sich eine Mattierung von Flachglas erreichen, wenn man Fluor-Wasserstoff-Säure auf die Glasoberfläche aufbringt. Hierbei kommt noch nachteilig hinzu, daß umfangreiche Maßnahmen zum Zwecke des Korisionsschutzes sowie zum Zwecke der Neutralisierung der ablaufenden Fluor-Wasserstoff-Säure getroffen werden müssen, um eine Umweltbelastung zu vermeiden. Diese Verfahren sind daher sowohl bezüglich der Anlage - als auch bezüglich der Betriebskosten sehr aufwendig.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mattierung von Flachglas zu erreichen, bei der die Durchsichtigkeit der Glastafeln voll erhalten bleiben soll, und wobei die Anlage- und Betriebskosten geringer als bislang sein sollen.
- Zur Lösung dieser Aufgabenstellung sieht das erfindungsgemäße Verfahren den im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1 gemachten Vorschlag vor, für welchen in den Unteransprüchen 2 bis 10 vorteilhafte Weiterentwicklungen angegeben sind. Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist in den Unteransprüchen 9 bis 11 vorgeschlagen.
- In der erfindungsgemäßen Weise kommt man zu einem mattierten Flachglas, bei welchem zwei bislang nicht für vereinbar angesehene örderungen erfüllt sind, nämlich einerseits die Lichtreflexion psaktisch aufgehoben ist, während andererseits die volle Durchlässigkeii erhalten bleibt. Der in die Oberfläche eingetragene Kunststoff bleibt in einer sehr dünnen Schicht mit der Oberfläche verbunden, w(s dadurch begünstigt wird, daß bei letzterer die Aufrauhung durcH die Zurückpolierung nicht vollständig aufgehoben wurde.
- Vorder Einwirkung des feinkörnigen Mittels bedarf die Oberfläche lediglich einer Reinigung mittels-Walzenbürsten, was vorteilhaft im Durchlaufverfahren geschieht und damit besonders wirtschaftlich möglich ist.
- Die Einwirkung des feinkörnigen Mittels kann auf sehr unterschiedliche Weise hervorgerufen werden. Nach einem Merkmal der Erfindung wird als feinkörniges Mittel Glaspulver von einer Korngröße 2 nU verwendet, welches auf die Oberfläche aufgetragen und'dann mit-tels einer 1R-Strahlung bei etwa 2000C aufgesintert wird. Erstaunlicherweise ist die Temperatur-bereits ausreichend, um eine dauerhafte Mattierung zu erreichen. Die Aufbringung des Glaspulvers erfolgt besonders gleichmäßig, wenn man das Flachglas in einen elektrostati--schen Spannungsfeld zwischen aufgeladenen Platten mit dem Glaspulver beaufschlagt. Das elektrostatische Feld wird dabei von eirem Aufladegenerator mit einer Leistung zwischen 0 bis 100 KV gespeist, wobei die Arbeitsleistung je nach Puder vorteilhaft etwa 70 Kv beträgt.
- Man kann als feinkörniges Mittel indes auch ein Str<hlmittel ciri wenden, welches mit einem Fluid aufgestrahlt wird. Eine Auftragung des Mittels kann auch im Siebdruckverfahren erfolgten.
- Als Strahlmittel findet zweckmäßig anstelle des sonst üblichen Sandes Korund Verwendung, und zwar in feinster Körnunq. Dieses Strahlmittels läßt sich zur weiteren. Steigerung der Wirtschaftlich- keit des Verfahrens im Umlauf einsetzen, sofern mittels einer in den Umlauf eingebauten Absiebung die Ausscheidung des verbrauchten Strahlmittels sichergestellt ist.
- Mit der feinsten, handelsüblichen Körnung des Korundes wird zweck, mäßig die Strahlung bis zu einer Rauhtiefe durchgeführt, deren Wert nach DIN 150 1302 beträgt.
- Das Polieren beginnt man zweckmäßig mit einem nassen Poliermittel, welches in Form einer Emulsion mi-ttels Gummifilz oder Schwabbelstoffbeläge tragender Walzen zur Einwirkung gebracht wird. Im weiteren Verlauf des Polierens wird dann zu einer'trockenen Arbeitsweise übergegangen, bei der lediglich noch die entsprechend belegten Walzen die Oberfläche bearbeiten. Von großer Bedeutung ist die Einhaltung einer bestimmten Umfangsgeschwindigkeit, die zwischen 10 bis 1-5 m/s liegen sollte. Man kann diese Umfangsgeschwindigkeit der polierenden Walzen den bestehenden Erfordernissen dadurch anpassen, daß jeder Walzensatz einen stufenlos regulierbaren Antrieb erhält, der sich über einen Servomotor verstellen läßt. Unterhalb der durchlaufenden Gläser sind in den einzelnen Zonen der Polierstrecke Lichtquellen angeordnet, die auf oberhalb der durchlaufenden Gläser angeordnete lichtelektrische Zellen gerichtet sind, und es gestatten, die- Lichtdurchlässigkeit des zurückpoiierten Glases zu messen.
- Aufgrund dieser Lichtmessung lassen sich die Servomotoren der Antriebe und somit die Umfangsgeschwindigkeiten der Walzen derart steuern, daß beim Zurückpolieren das angestrebte Ergebnis auch zuverlässig erzielt wird. Letzte Reste von Feuchtigkeit werden nach dem Polieren durch eine Oberflächenerhitzung des durchlaufenden Glases auf ca. 500 entfernt. Dabei findet vorteilhaft eine Wärmestrahlungsheizquelle aus Quarzglasstrahlen Anwendung, um mit höchster Energiekonzentration die Erhitzung im Durchlaufverfahren vorzunehmen. Danach ist lediglich noch eine oberflächliche Bearbeitung mittels eines stoffbestückten Walzenpaares notwendig. Das Glas ist nach der vorgesehenen Behandlung sauber und poliert, wobei die Lichtbrechung jedoch nicht mehr möglich ist.
- Der dem Glas. in diesem Zustand eigene leichte Grauschleier wi d durch die Behandlung mit dem Kunststoff in der vorgeschlagenen Weis) behoben. Als Kunststoff eignet sich insbesondere Silikon, das il pastöser Form oder auch in flüssigem Zustand aufgebracht werden katri.
- Nach der Aufbringung wird dieses Material mittels sogenannter Vertreiberwalzenpaare intensiv in die Oberfläche eingerieben, wobei die Walzen mit hoher Umfangsgeschwindigkeit betrieben werden. Das Glas ist dann in der vorgesehenen Weise durchsichtig und-frei von Lichtrefiexionen. Um die hohe Poliergüte beim Abtransport des Glases nicht zu beeinträchtigen, wird es. über mit Handtuchstoff bespannte Rollen aus der Bearbeitungsstrecke herausqeführt.
- Der Vorteil des neuen Verfahrens. liegt nicht nur in der hervorragenden Qualität des Glases, sondern. auch in dem ge.genüber einer Säureätzanlage nur etwa 50% tragenden Herstellungsaufwand der Bearbeitungsanlage. Die Bearbeitungskosten betragen, verglichen. mit de erwähnten Säurebehandlungsanlage, nur etwa 65%.
- Mit der von der Säurebehandlung bekannt gewesenen Anlage hat die erfindungsgemäße Vorrichtung die Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens gemein , daß für die Förderung des Flachqlases Förderrollen entlang einer Bearbeitungsstrecke vorgesehen sind, und daß entlang dieser Bearbeitungsstrecke Bürstenwalzen Anwendung finden.
- Neu ist dabei, daß erfindungsgemäß eine Strahlmitteizone und eine sich daran anschließende Polierzone vorgesehen sind, an die sich dann eine Kunststoffauftragzone und eine Zone mit Vertreiberwalzen anschließen. Es kommt bei der erfindungsgemäßen Anl(lge-aber nicht nur zum Fortfall der bei der- Säurebehandlung notwentigen Korrosionsschutzmaßnahmen und Neutralisationseinrichtungen, stindern aucii zu einer erheblichen Verkürzung auf fast 1/3 der gesd1n1;en Baulänge, da die relativ ausgedehnte Säurereaktionszone in Fortfall komiL.
- Dabei sind gleiche Durchlaufgeschwindigkeiten des F.lachglases vorausgesetzt.
- Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung wirdauf die sich auf ein Ausführungsbeispiel beziehende Zeichnung Bezug genommen.
- Man erkennt vom Stützen 13 getragene, hintereinander angeordnete Behandlungseinrichtungen, die eine durchlaufende Behandlung in Richtung des Pfeiles 14 ermöglichen. Die Glastafeln werden dabei auf gleichbleibender Höhe von den Förderrollen 1 getragen.Entlang der Anlage ist die Durchlaufbahn des Tafelglases mittels oberer und unterer Verkleidungen 2 abgedeckt. Die Behandlung beginnt in der trockenen Bürstenwalzenzone 4, in welcher ein Bürstenwalzenpaar 3 die einleitende Säuberung übernimmt. In der Strahimittelzone 5 kommt es sodann zur Aufstrahlung des Strahlmittels, welches in zeichnerisch nicht dargestellter Weise wieder aufgefangen, abgesiebt und zurückgeführt wird. Mittels eines zeichnerisch ebenfalls nicht wiedergegebenen Gebläses wird die erforderliche Förderluft für-das Strahlmittel erzeugt. Anstelle der Strahlmittelzone kann eine Zone vorgesehen werden, welche der Beschichtung mit Glaspulver dient, woran sich eine Heizzone 20 anschließt, um das Glaspulver aufzusintern.
- Im Anschluß an eine Behandlung der vorerwähnten Art werden die Glastafeln in der weiteren trockenen Bürstenwalzenzone 6 gesäubert und in der sich daran unmittelbar anschließenden Polierzone 7 in der vorgesehenen Weise zurückpoliert. Die genannte Polierzone 7 ist in einzelne Kammern unterteilt, von denen die ersten beiden 15 der Naßpolitur dienen, während die sich anschließenden beiden Kammern 16 für die Trockenpolitur vorgesehen sind. Danach kommt es in der Kammer 17 zur Aufheizung der Glasoberfläche mittels der in dieser Kammer angedeuteten Strahler, woraufhin sich dann noch die abschließende Trocknungskammer 18 anschließt.
- Man kann in der Polierzone 7, wie zeichnungsgemäß angedeutet, die Oberfläche und die Unterfläche des durchlaufenden Glases eleichzeitig behandeln. Dies ist grundsätzlich auch in der vorgeschalteten Strahlmitteizone 5 möglich, sofern die Strahlmitteldüsen auch die Unterseite-des Glases beaufschlagen und entsprechend auch im internen Teil der Strahlmittelzone 5 bestehen.
- Die sich an die Polierzone 7 anschließende Kunststoffauftragz>ne 9 sieht den Auftrag eines Silikon-Kunststoffes mittels der Auftragwalzen 19 vor. Im An-schluß hieran schließen sich 2 Kammern an, in denen Vertreiberwalzen 11 den aufgetragenen Kunststoff in die Aufrauhung der Oberfläche einreiben. Schließlich sind in der Abnahmetransportzone 12 noch eine Anzahl von Walzenpaaren vorgesehen, die aufgrund ihrer Belegung mit Handschuhstoff den schonenden Austrag der dann fertig behandelten Glastafeln ermöglichen.
- - L e e r s e i t e -
Claims (8)
- Verfahren und Vorrichtung zum Mattieren von Flachglas PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Mattieren von Flachglas, das der Einwirkung eines feinkörneigen Mittels ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasoberfläche nach der Einwirkung unter Erhaltung eines oberflächlichen Grauschleiers bis unterhalb der Grenze der gerichteten Lichtreflexion zurückpoliert wird, und daß alsdann ein durchsichtiger Kunststoff mit dem Glas ähnlichem Lichtbrechungsexponenten in die Oberfläche eingerieben und letztere bis zur Klarheit des Flachglases poliert wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Flachglas vo der Einwirkung mittels Walzenbürsten gereinigt wird.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dat als fei körniges Mittel Glaspulver von einer Körnung kleiner als 2 mii aufgebracht und unter einer Infrarot-Bestrahlung bei etwa 2000C aufgesintert wird.
- 4. Verfahren näch Anspruch 3,. dadurch gekennzeichnet, daß das Glaspulver elek trostatisch auf dem Flachglas abgeschieden wird, indem das Flachglas zwiscl zwei Platten einem el-ektrostatischen Spannungsfeld ausgesetzt wird.
- 5, Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daE) als feinkörniges Mittel Korund feinster Körnung über mehrere, zueinander versetzte Injektordüsen mit einem Fluid auütjestrahit und ini Umlauf.e.ingesetzt wird, wobei eine Abscheidung des verbrauchten Mittels durch Absiebung.erfolgt.
- 6 Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 48 dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlung bis zu einer Rauhtiefe nach DIN 150 1302 von ff Rz 1 durchgeführt wird.
- 7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Polieren von nass arbeitend bis trocken arbeitend mittels Gurnmifilz und Schwabbelstoffbeläge tragender Walzen und Emulsionen erfolgt.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen mit einer von der Lichtdurchlässigkeit des Glases abhängenden Umfangsgeschwindigkeit zwischen 10 bis 15 m/s betrieben werden.9. Verfahren nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurceLennzeichnet, daß das Glas nach dem Polieren durch Wärmestrahlung oberflächlich vorübergehend auf etwa 500C erhitzt und danach mit einem stoffbeschichteten Walzenpaar behandelt wird.O. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,.daß als durchsichtiger Kunststoff Silikon verwendet wird.1. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis wobei für das Flachglas eine mit Förderrollen und Bürstenwalzen versehene Behandlungsanlage vorqesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Einwìrkungszone (5) und eine sich daran anschließende Polierzone (7) aufweist, an die sich eine Kunststoffauftragszone (9) und eine Zone (10) mit Vertreiberwalzen (all) anschließt.12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie abschlie1Send fur den Abtransport eine Rollgangszone aufweist, in der die Rollen und/oder Rollenpaare mit Handschuhstoff belegt sind.13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 10, wobei für das Flachglas eine mit Förderrollen und 3ürstenwalzen versehene Behandlungsanlage vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie nacheinander ausgeführt ist mit - einer trockenen Bürstenwalzenzone (4) -- einer Einwirkungszone (5)-- einer weiteren trockenen Bürstenwalzenzone (6) -- einer Polierzone (7) -- einer Kunststoffauftragzone (9) -- einer Zone (10) mit Vertreiberwalzen 11 und - einer Abnahmetransportzone (12) ~
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-
1983
- 1983-06-28 DE DE19833323179 patent/DE3323179A1/de not_active Withdrawn
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