DE3322386C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Ofenanlagen zur Kühlung einer Charge,
insbesondere aus metallischen Werkstücken, nach einer Wärmebe
handlung innerhalb einer geschlossenen Behandlungskammer durch
Anblasen mit einem Kühlgasstrom.
Aus der DE 26 24 828 A1 ist ein Ofen zur Durchführung einer Wärme
behandlung von Werkstücken mit einer die Werkstücke aufnehmenden
geschlossenen Behandlungskammer bekannt. Die Kammer enthält dabei
einen Einlaß zum Einleiten eines im wesentlichen kontinuierlichen
Stromes eines bei der Wärmebehandlung wirksamen Gases und einen
Anschluß zum Ableiten eines im wesentlichen konstanten Gasstromes
aus der Kammer, wobei Umwälzeinrichtungen zum Erzeugen der Gas
strömung dienen. Weiter sind hierbei an die Kammer angrenzende
Räume mit jeweils einem zugeordneten hin- und herbewegbaren Kol
ben vorgesehen. Dabei können wenigstens zwei Kolben rechtwinkelig
zueinander angeordnet sein. Mit Hilfe dieser Kolben ist das in
der Kammer befindliche Gas relativ zum Werkstück pulsierend hin-
und herbewegbar. Bei diesem Verfahren wird ein geeignetes Gas
zur Durchführung eines thermochemischen Prozesses wie Aufkohlung,
Entkohlung, Reduktion oder Nitrierung mit der Oberfläche des
Werkstückes in Kontakt gebracht.
Aus der GB 20 83 898 A ist ein Ofen bekannt, durch den
Drahtcoils auf gasdurchlässigen Paletten kontinuierlich
hindurchgeführt und dabei zur Wärmebehandlung von
Umwälzofengasen umspült werden. Auf die gleiche Weise kann
am Ende des Ofens auch eine Abkühlung der Drahtcoils
erfolgen.
Zu den gebräuchlichen Verfahren zum Härten von metallischen
Werkstücken ist seit einiger Zeit als neues Verfahren das soge
nannte Vakuum-Härten hinzugekommen. Dieses Verfahren besteht im
wesentlichen darin, das Behandlungsgut (Charge) unter Vakuum auf
die erforderliche Härtetemperatur zu erwärmen und hiernach durch
Anblasen mit einem Kühlgas, wie z. B. Stickstoff oder Argon, abzu
schrecken. Die Vorteile, die ein solches Verfahren vor allem hin
sichtlich der Oberflächenqualität des Härtegutes bietet, können
jedoch nicht ausgeschöpft werden, wenn der Abschreckvorgang in
nerhalb der Charge so ungleichmäßig verläuft, daß daraus stark
unterschiedliche Härtewerte resultieren, oder wenn an einem ein
zelnen Behandlungsstück beachtliche Temperaturdifferenzen zwischen
verschiedenen Stellen des Behandlungsstückes auftreten, die blei
bende Formänderungen (Verzug) verursachen können. Solche Unzu
länglichkeiten können verstärkt auftreten, wenn die einzelnen
Behandlungsteile oder die ganze Charge unterschiedliche Massen
verteilungen aufweisen oder wenn durch den Chargenaufbau die
Durchströmung mit Kühlgas behindert wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für das Kühlen einer
Charge nach einer Wärmebehandlung innerhalb einer geschlossenen
Behandlungskammer durch Anblasen mit einem Kühlgas eine Ofenan
lage bereitzustellen, mittels der die thermischen Anforderungen
während eines Kühlprozesses besser als bisher erfüllbar sind,
d. h. die Strömung des Kühlgases soll innerhalb der Behandlungs
kammer derart steuerbar sein, daß bei Einhaltung einer gewünsch
ten Abkühlgeschwindigkeit eine weitgehend gleichmäßige Tempera
turverteilung innerhalb der Charge erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Ofenanlage in einer
Ausgestaltung gemäß Anspruch 1 oder 2 gelöst.
Für die Behandlung einer Anzahl gleichbleibender Chargen ist es
vorteilhaft, einen elektrischen Speicher in das Temperaturregler-
System einzubeziehen, der dazu dient, die Steuersignale einer
Erstcharge für eine programmierte Steuerung von Wiederholchargen
zu speichern.
Die Anwendung einer Gasdurchtrittsöffnung, die gegen Wärmestrah
lungsverluste optisch abgedeckt ist, ist an sich bekannt, z. B. aus
der DE 18 00 782 A1 die einen Vakuumofen zum Löten von Werkstücken
zeigt.
Die Vorteile, die mit der Erfindung erzielbar sind, bestehen im
wesentlichen darin, daß durch den gezielten Einsatz des Kühlgas
stromes in der Behandlungskammer hinsichtlich Intensität und/oder
Richtung unter Berücksichtigung der Gegebenheiten der Charge zum
einen die Abkühlung mit einer vorgegebenen Geschwindigkeit durch
geführt und zum anderen eine weitgehend gleichmäßige Verteilung
der Temperatur innerhalb der Charge erreichbar ist. Gleichmäßige
Temperaturverteilung bedeutet hierbei die Einhaltung von Tempera
turdifferenzen innerhalb einer vorgegebenen Bandbreite. Die sichere
Durchführung eines solchen Abkühlungsprozesses ist dabei sowohl
innerhalb einer Behandlungskammer in Form eines hohlen Zylinders
als auch in Form eines hohlen Würfels möglich. Die Einbeziehung
eines Temperaturregler-Systems auf der Basis von Soll-Ist-Verglei
chen zwischen den Soll-Werten der Temperaturvorgabe und den gemes
senen Ist-Werten bietet ferner den Vorteil, den gesamten Kühlvor
gang automatisch durchführen zu können.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden nachstehend näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer Ofenanlage mit
zylindrischer Behandlungskammer,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung einer Ofenanlage mit
würfelförmiger Behandlungskammer,
Fig. 3 Schemata der verschiedenen Betriebszustände
hinsichtlich der Strömung des Kühlgases in der
Behandlungskammer der Ofenanlage nach Fig. 1
und
Fig. 4 Schemata der verschiedenen Betriebszustände
hinsichtlich der Strömung des Kühlgases in der
Behandlungskammer der Ofenanlage nach Fig. 2.
Zu der in Fig. 1 abgebildeten Ofenanlage gehört ein Vakuum-
Kammerofen, der im wesentlichen aus einem doppelwandigen
zylindrischen Stahlgehäuse 1, das an der Unterseite einen
abnehmbaren Deckel 2 aufweist, und einer im Innern befind
lichen zylindrischen Behandlungskammer 3 mit aufrecht
stehender Zylinderachse und allseitigem Zwischenraum zur
Innenwandung des Stahlgehäuses 1 besteht. Die Beschickung
erfolgt von der Unterseite nach Abnahme des Deckels 2.
Ebensogut kann der Deckel oben am Stahlgehäuse angeordnet
sein.
Im Zwischenraum zwischen der Behandlungskammer 3 und dem
Stahlgehäuse 1 sind in der Nähe des oberen und unteren
Endes der Behandlungskammer 3 Trennwände 4 und 5 in Form
von Ringscheiben angeordnet. Durch diese Trennwände sind
im Zwischenraum ein unterer und ein oberer Raum 6 bzw. 7
und ein mittlerer Raum gebildet. Der mittlere Raum ist
durch zwei in einer gemeinsamen Axialebene verlaufende
Trennwände 8 in zwei im Grundriß halbrunde Räume 9, 10
unterteilt.
Im Boden, in der Decke und in der Zylinderwandung der Be
handlungskammer 3 sind jeweils eine Vielzahl von Gasdurch
trittsöffnungen 11 enthalten, die entweder durchlässig
für Gase, jedoch undurchlässig für Wärmestrahlen sind oder
durch nicht dargestellte Klappen verschließbar sind. Zur
Betätigung der Klappen dienen Stellgeräte wie Hubzylinder
oder dergleichen. In jeden der Räume 6, 7, 9 und 10 münden
je zwei Rohranschlüsse für das Einleiten bzw. Ableiten
von Kühlgas. Diese Rohranschlüsse sind über Verbindungs
leitungen und je ein Steuerventil einerseits an die Druck
seite 12 und andererseits an die Saugseite 13 einer Ge
bläseeinrichtung 14 angeschlossen. Auf der Saugseite ist
der Gebläseeinrichtung ein Gaskühler 15 vorgeschaltet.
Die Steuerventile für den Einlaß sind mit E und für den
Auslaß des Kühlgases mit A bezeichnet, wobei durch die
zusätzliche Ziffer die Zugehörigkeit zu dem jeweiligen
Zwischenraum 6, 7, 9 oder 10 kenntlich gemacht ist. Bei
den Steuerventilen handelt es sich um Zwei-Wege-Ventile,
die elektromagnetisch oder in anderer Weise betätigt
werden.
Bei einer in dieser Weise ausgebildeten Behandlungskammer
3 sind hinsichtlich der Führung des Kühlgases im Innern
der Behandlungskammer 3 sechs unterschiedliche Betriebs
zustände einstellbar. Dargestellt sind diese Betriebszu
stände in Fig. 3, wobei in der am unteren Rand abgebilde
ten Tabelle für jeden Betriebszustand die Schaltstellungen
der insgesamt acht Steuerventile angegeben sind. Hierbei
bedeutet: I = Ventil geöffnet und O = Ventil geschlossen.
Fig. 2 zeigt eine Ofenanlage mit würfelförmiger Behand
lungskammer 3′ im Innern eines zylindrischen Stahlge
häuses 1′, welches mit waagerecht verlaufender Zylinder
achse angeordnet ist. Der Deckel 2′, mit dem die Be
schickungsöffnung verschlossen wird, befindet sich hier
an einer Stirnseite des Stahlgehäuses 1′.
In der Prinzipdarstellung der Fig. 2 ist das Stahlgehäuse
1′ links im Querschnitt und rechts im Längsschnitt darge
stellt. Die Behandlungskammer 3′ in der Gestalt eines
Würfels hat in den Diagonalen eine Länge, die etwa dem
Innendurchmesser des zylindrischen Stahlgehäuses 1′ ent
spricht. Im Zwischenraum zwischen Behandlungskammer 3′ und
Stahlgehäuse 1′ sind in der Nähe der Enden - in Richtung
der Zylinderachse - der Behandlungskammer 3′ an jeder der
vier Wandungen der Behandlungskammer 3′ Trennwände 16, 17
in Form von Kreisabschnitten angeordnet. Durch diese
Trennwände 16 und 17 sind insgesamt sechs abgeschlossene
Räume gebildet, nämlich an den Stirnseiten je ein Raum
18, 19 und an den Längswandungen der Behandlungskammer 3′
die Räume 20, 21, 22 und 23.
Auch hier münden in jeden dieser Räume je zwei Rohran
schlüsse für das Einleiten bzw. Ableiten von Kühlgas.
Diese sind über Steuerventile und Verbindungsleitungen
einerseits an die Druckseite 12 und andererseits an die
Saugseite 13 einer Gebläseeinrichtung 14 mit einem Gas
kühler 15 angeschlossen. In allen sechs Wandungen der Be
handlungskammer 3′ sind eine Vielzahl von Gasdurchtritts
öffnungen 11′ enthalten, die entweder durchlässig für
Gase, jedoch undurchlässig für Wärmestrahlen sind oder
durch nicht dargestellte Verschlußelemente verschließbar
sind.
Die einzelnen Steuerventile sind wie bei der Ofenanlage
nach Fig. 1 mit den Buchstaben E und A unter Hinzufügung
einer Ziffer, die mit der Bezugszahl des zugehörigen
Raumes übereinstimmt, bezeichnet.
Bei der hier vorgesehenen Behandlungskammer 3′ in Form
eines Würfels sind acht unterschiedliche Betriebszustände
hinsichtlich der Führung des Kühlgases im Innern der Be
handlungskammer 3′ möglich. Dargestellt sind diese unter
schiedlichen Betriebszustände in Fig. 4 in der gleichen
Weise wie in Fig. 3 für die Ofenanlage nach Fig. 1. Bei
den Betriebszuständen 5 bis 8 sind Gasströmungen einstell
bar, die senkrecht zur Zeichenebene in entgegengesetzten
Richtungen verlaufen. Dies ist durch Kreuze bzw. Punkte
angedeutet. Die am unteren Rand befindliche Tabelle zeigt
für alle acht Betriebszustände die Schaltstellungen der
insgesamt zwölf Steuerventile.
Die Änderung der Intensität der verschiedenen Strömungen
des Kühlgases im Innern der Behandlungskammer 3 bzw. 3′
kann auf einfache Weise durch eine Regelung der Förder
menge der Gebläseeinrichtung 14 bewirkt werden.
Claims (3)
1. Ofenanlage zur Kühlung einer Charge, insbesondere aus
metallischen Werkstücken, nach einer Wärmebehandlung innerhalb
einer geschlossenen Behandlungskammer durch Anblasen mit einem
Kühlgasstrom, der in der Kammer in unterschiedlichen Richtungen
mit Hilfe einer Gebläseeinrichtung erzeugbar ist, bei der die
Kammer die Gestalt eines hohlen Zylinders hat, mit folgenden
Merkmalen:
- - die Kammer (3) ist mit aufrechtstehender Zylinderachse kon zentrisch in einem geschlossenen zylindrischen Gehäuse (1) mit allseitigem Zwischenraum angeordnet,
- - im Ringraum zwischen Kammer (3) und Gehäuse (1) sind recht winklig zu den Wänden der Kammer (3) und des Gehäuses (1) Trennwände (4, 5 bzw. 8) zum einen in der Nähe des oberen und unteren Endes der Kammer (3) und zum anderen in einer Axialebene zwischen der unteren und oberen Trennwand (4, 5) angeordnet, so daß oberhalb und unterhalb der Kammer (3) je ein abgeschlossener Raum (6, 7) und um die Kammer (3) herum zwei abgeschlossene Räume (9, 10) gebildet sind,
- - in den Wandungen der Kammer (3) sind eine Vielzahl von Gas durchtrittsöffnungen (11) enthalten, die entweder verschließ bar oder durchlässig für Gase, aber undurchlässig für Wärme strahlen sind,
- - in der Gehäusewandung sind im Bereich jedes der vier Zwischen räume (6, 7, 9 und 10) je zwei Rohranschlüsse für das Einleiten bzw. Ableiten von Kühlgas angeordnet,
- - an jedem Zwischenraum (6, 7, 9 und 10) ist jeweils ein An schluß über eine Verbindungsleitung und ein Steuerventil an die Druckseite und der zweite Anschluß über eine Verbin dungsleitung mit einem Steuerventil an die Saugseite der Gebläseeinrichtung (14) für Kühlgas angeschlossen und
- - ein Temperaturregler-System auf der Basis von Soll-Ist-Ver gleichen zwischen den Soll-Werten der Temperaturvorgabe und den gemessenen Ist-Werten dient zur Betätigung der Steuerven tile und der Verschlußelemente der Gasdurchtrittsöffnungen (11).
2. Ofenanlage zur Kühlung einer Charge, insbesondere aus metal
lischen Werkstücken, nach einer Wärmebehandlung innerhalb einer
geschlossenen Behandlungskammer durch Anblasen mit einem Kühlgas
strom, der in der Kammer in unterschiedlichen Richtungen mit
Hilfe einer Gebläseeinrichtung erzeugbar ist, bei der die Kammer
die Gestalt eines hohlen Würfels hat, mit folgenden Merkmalen:
- - die Kammer (3′) ist in einem geschlossenen zylindrischen Gehäuse (1′) mit horizontaler Zylinderachse mit Abstand von den Stirn wänden des Gehäuses (1′) angeordnet,
- - im Bereich jeder der vier in Richtung der Zylinderachse des Gehäuses (1′) verlaufenden Wandungen der Kammer (3′) sind in der Nähe der Enden der Wandungen den Zwischenraum überbrücken de Trennwände (16, 17) angebracht, so daß zwischen jeder Kammer wandung und der Innenwandung des Gehäuses (1′) in sich abge schlossene Räume (18, 19, 20, 21, 22 und 23) gebildet sind,
- - in den Wandungen der Kammer (3′) sind eine Vielzahl von Gas durchtrittsöffnungen (11′) enthalten, die entweder verschließ bar oder durchlässig für Gase, aber undurchlässig für Wärme strahlen sind,
- - in der Behälterwandung sind im Bereich jedes der sechs Zwi schenräume (18, 19, 20, 21, 22 und 23) je zwei Rohranschlüsse für das Ein- bzw. Ableiten von Kühlgas angeordnet,
- - an jedem Zwischenraum (18, 19, 20, 21, 22 und 23) ist jeweils ein Anschluß über eine Verbindungsleitung und ein Steuerventil an die Druckseite und der zweite Anschluß über eine Verbindungs leitung und ein Steuerventil an die Saugseite der Gebläseeinrich tung (14) für Kühlgas angeschlossen und
- - ein Temperaturregler-System auf der Basis von Soll-Ist-Ver gleichen zwischen den Soll-Werten der Temperaturvorgabe und den gemessenen Ist-Werten dient zur Betätigung der Steuerventile und der Verschlußelemente der Gasdurchtrittsöffnungen (11′).
3. Ofenanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektrischer Speicher vorgesehen ist, der dazu dient,
Steuersignale einer Erstcharge für eine programmierte Steuerung
von Wiederholchargen zu speichern.
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