DE19845805C1 - Verfahren und Behandlungseinrichtung zum Abkühlen von hocherwärmten Metallbauteilen - Google Patents
Verfahren und Behandlungseinrichtung zum Abkühlen von hocherwärmten MetallbauteilenInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Behandlungseinrichtung zum Abkühlen von in einer Kammer hocherwärmten Metallbauteilen, bei dem in die Kammer mit den hocherwärmten Bauteilen ein inertes Kühlgas eingebracht wird. DOLLAR A Um ein gleichmäßiges Abkühlen der Metallbauteile mit unterschiedlicher Masseverteilung zu erreichen, werden die Bereiche (5, 7) der Metallbauteile (3) entsprechend der Größe ihrer Masse gezielt derart unterschiedlich stark mit dem interten Kühlgas beaufschlagt, daß eine gleichmäßige Abkühlung des gesamten Metallbauteils (3) eintritt.
Description
Im Zuge der Herstellung von Metallbauteilen, insbesondere von
mechanisch und thermisch hochbelasteten Metallbauteilen, ist
häufig eine Vorprozeßerwärmung erforderlich, um die Metall
bauteile danach beispielsweise mit einer Beschichtung verse
hen zu können. Das Erwärmen der Metallbauteile und ihre Be
schichtung erfolgen in der Regel in einer abgeschlossenen
Kammer, häufig in einer Vakuumkammer. Nach der Behandlung der
Metallbauteile müssen diese abgekühlt werden, wozu es sich
anbietet, die Kammer einfach zu öffnen und die Metallbauteile
damit der Umgebungstemperatur auszusetzen. Dadurch wird aber
ein unkontrollierter Thermoschock auf die Metallbauteile aus
geübt, weshalb es ratsam erscheint, die Bauteile in der Kam
mer mit einem inerten Kühlgas, das häufig auch als Quenchgas
bezeichnet wird, abzukühlen, indem die Kammer mit dem inerten
Kühlgas geflutet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Abkühlen von in einer Kammer hocherwärmten Metallbauteilen
vorzuschlagen, mit dem sich unabhängig von der Ausgestaltung
der Metallbauteile eine gleichmäßige Abkühlung des gesamten
Metallbauteils erreichen läßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einem Ver
fahren zum Abkühlen von in einer Kammer hocherwärmten Metall
bauteilen aus, bei dem in die Kammer mit den hocherwärmten
Metallbauteilen ein inertes Kühlgas eingebracht wird, und
sieht erfindungsgemäß vor, daß die Bereiche der Metallbau
teile entsprechend der Größe ihrer Masse gezielt derart un
terschiedlich stark mit dem inerten Kühlgas beaufschlagt wer
den, daß eine gleichmäßige Abkühlung des gesamten Metallbau
teils eintritt. Unter Metallbauteilen sind dabei nicht nur
reine Metallbauteile sondern auch beschichtete Metallbau
teile, wie Keramik-Metallbauteile zu verstehen.
Es ist zwar aus der deutschen Patentschrift DE 28 39 807 C2
ein Vakuumofen bekannt, bei dem das in dem Ofen befindliche,
wärmebehandelte Gut dadurch gleichmäßig abgekühlt wird, daß
Düsen einer Gaskühleinrichtung im Heizraum auf parallel zur
Ofenachse angeordneten, um ihre Achse drehbaren Rohren ange
bracht sind, jedoch handelt es sich bei dem wärmebehandelten
Gut um eine wärmebehandelte Charge, die gleichmäßig abgekühlt
werden soll.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß durch die gezielte Zuführung von inertem
Kühlgas zu den Bereichen der Metallbauteile entsprechend ih
rer Massenkonzentration eine Reduktion von Thermospannungen
in dem jeweiligen Metallbauteil beim Abkühlungsvorgang er
reicht wird. Dadurch lassen sich auch sehr komplex mit sehr
unterschiedlicher Masseverteilung gestaltete Bauteile ver
hältnismäßig schnell unter Vermeidung von Thermospannungen
abkühlen, wodurch auch eine bessere Ausnutzung von zur
Durchführung des Verfahrens benötigten Behandlungseinrich
tungen erreicht wird. Ein weiterer Vorteil ist darin zu se
hen, daß durch die gezielte Abkühlung einzelner Bereiche ins
gesamt eine gleichmäßige Abkühlung des gesamten Metallbau
teils eintritt, wodurch sich das erfindungsgemäße Verfahren
gut und einfach in ein umfassendes Verfahren mit beispiels
weise einer weiteren Wärmebehandlung integrieren läßt.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
die unterschiedlich starke Beaufschlagung der einzelnen Be
reiche der zu behandelnden Metallbauteile mit dem inerten
Kühlgas in unterschiedlicher Weise durchgeführt werden; bei
spielsweise ist es möglich, durch eine gezielte Anbringung
von mehr oder weniger Gaszuführungsdüsen für das inerte Kühl
gas in der Nähe der einzelnen Bereiche der Metallbauteile
eine unterschiedlich starke Beaufschlagung mit dem Kühlgas zu
erreichen. Als besonders vorteilhaft wird es jedoch angese
hen, wenn die Bereiche der Metallbauteile mit relativ großer
Masse mit Einhäusungen versehen werden und die Einhäusungen
von Bereichen mit unterschiedlich großer Masse jeweils für
sich mit dem inerten Kühlgas individuell beaufschlagt werden.
Derartige Einhäusungen lassen sich nämlich mit verhältnismä
ßig wenig Aufwand realisieren, insbesondere dann, wenn sie
gleichzeitig zur Halterung der Metallbauteile in der Kammer
verwendet werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich Metallbau
teile sehr unterschiedlicher Ausgestaltung und unterschiedli
cher Massenverteilung kühlen. Bei Gasturbinenschaufeln dar
stellenden Metallbauteilen werden vorteilhafterweise Fuß und
Kopfplatte der Gasturbinenschaufeln mit Einhäusungen verse
hen, da diese Teile im Vergleich zu dem zwischen ihnen lie
genden Blatt der Turbinenschaufel eine relativ große Masse
aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet ferner die vorteilhafte
Möglichkeit, die Metallbauteile an Innenseiten individuell
mit dem inerten Kühlgas zu beaufschlagen, wodurch ein gleich
mäßiges Abkühlen des Bauteils zusätzlich gefördert wird.
Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine Behand
lungseinrichtung zum Abkühlen von Metallbauteilen mit einer
die Metallbauteile aufnehmenden Kammer vorzuschlagen, mit der
sich mit konstruktiv und herstellungstechnisch verhältnismä
ßig geringen Aufwand eine gleichmäßige Abkühlung der Metall
bauteile erreichen läßt.
Die Lösung dieser Aufgabe wird in einer Behandlungseinrich
tung zum Abkühlen von Metallbauteilen mit einer die Metall
bauteile aufnehmenden Kammer gesehen, die mit einem Reservoir
für ein inertes Kühlgas verbunden ist, bei der erfin
dungsgemäß Bereiche der Metallbauteile mit relativ großer
Masse von jeweils einer Einhausung umgeben sind, jede Einhau
sung mit einer Einlaßöffnung versehen ist und die Einlaß
öffnungen für sich mit dem Reservoir verbunden sind.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Behandlungs
einrichtung besteht darin, daß diese verhältnismäßig einfach
herstellbar ist, weil - in der Regel bereits vorhandene Ein
richtungen mit Kammer - lediglich zusätzlich mit Einhäusungen
für die Metallbauteile mit Anschlüssen ihrer Einlaßöffnungen
zu versehen sind.
Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn in den Ver
bindungen zwischen den Einlaßöffnungen und dem Reservoir Gas
zuführungsregeleinrichtungen vorhanden sind.
Zur Erläuterung der Erfindung ist in der Figur in schemati
scher Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsge
mäßen Behandlungseinrichtung zum Abkühlen von Metallbauteilen
dargestellt.
Die dargestellte Behandlungseinrichtung 1 weist eine Kammer
2, vorzugsweise eine Vakuumkammer, auf, in der mit Zusatzein
richtungen, die der besseren Übersichtlichkeit halber in der
Figur nicht dargestellt sind, ein Metallbauteil 3 hocher
wärmt, beispielsweise bis auf 1100°C erwärmt worden ist, um
eine Beschichtung durchzuführen.
Zum Abkühlen des Metallbauteiles 3 wird dieses beispielsweise
über nicht dargestellte Manipulatoren mit einer Einhäusung 4
an einem Bereich 5 und mit einer weiteren Einhäusung 6 an ei
nem weiteren Bereich 7 umgeben. Handelt es sich bei dem Bau
teil 3 beispielsweise um eine Gasturbinenschaufel, dann bil
det der Bereich 5 den Fuß und der Bereich 7 die Kopfplatte
der Turbinenschaufel; zwischen dem Fuß 5 und der Kopfplatte 7
erstreckt im Falle einer Gasturbinenschaufel das Blatt 8.
Sowohl der Bereich 5 bzw. der Fuß einer Gasturbinenschaufel
als auch der Bereich 7 bzw. die Kopfplatte einer Gasturbinen
schaufel haben im Vergleich zu dem dazwischen liegenden Be
reich 8 bzw. dem Blatt relativ große Massen und sind deshalb
mit den Einhäusungen 4 und 6 versehen.
Die Einhäusung 4 wird über eine Einlaßöffnung 9 mit einem
inerten Kühlgas gefüllt, das in Richtung des Pfeiles 10 über
eine Gaszuführungsregeleinrichtung 11 und ein Rohr 12 in die
Einhäusung 4 strömt.
Über eine weitere Gaszuführungsregeleinrichtung 15, ein Rohr
16 und eine Einlaßöffnung 17 in der Einhäusung 6 wird diese
ebenfalls mit dem interten Kühlgas gefüllt, das über nicht
dargestellte Spalte am Rande der weiteren Einhausung 6 -
ebenso wie bei der Einhausung 4 - in den Innenraum der Kammer
2 ausströmen kann.
Mittels einer nicht dargestellten, geregelten Gasabsaugein
richtung kann der Durchsatz an inertem Kühlgas durch die Kam
mer 2 geregelt werden.
Da bei der dargestellten Behandlungseinrichtung 1 jede Ein
hausung 4 bzw. 6 über eine Gaszuführungsregeleinrichtung 11
bzw. 15 individuell mit dem Kühlgas beaufschlagt werden kann,
ist es möglich, jede Einhausung 4 bzw. 6 für sich so stark
mit inertem Kühlgas zu beaufschlagen, wie es im Hinblick auf
die Massen der von den Einhäusungen 4 und 6 umgebenen Berei
che 5 bzw. 7 des Metallbauteils 3 zum Erreichen einer gleich
mäßigen Abkühlung erforderlich ist. Berücksichtigt man zu
sätzlich das durch das inerte Gas in der Kammer 2 bewirkte
Abkühlen des Bereichs 8 des Metallbauteils 3, dann läßt sich
durch entsprechendes Betätigen der Gaszuführungsregelein
richtungen 11 und 15 erreichen, daß das Metallbauteil 3 sich
insgesamt gleichmäßig abkühlt.
Claims (6)
1. Verfahren zum Abkühlen von in einer Kammer hocherwärmten
Metallbauteilen, bei dem
- 1. in die Kammer mit den hocherwärmten Metallbauteilen ein inertes Kühlgas eingebracht wird,
- 1. Bereiche (5, 7) der Metallbauteile (3) entsprechend der Größe ihrer Masse gezielt derart unterschiedlich stark mit dem inerten Kühlgas beaufschlagt werden, daß eine gleichmä ßige Abkühlung des gesamten Metallbauteils (3) eintritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. die Bereiche (5, 7) der Metallbauteile (3) mit relativ gro ßer Masse mit Einhäusungen (4, 6) versehen werden und
- 2. die Einhäusungen (4, 6) von Bereichen (5, 7) mit unter schiedlich großer Masse jeweils für sich mit dem inerten Kühlgas individuell beaufschlagt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. bei Gasturbinenschaufeln (3) darstellenden Metallbauteilen Fuß- (5) und Kopfplatte (7) der Gasturbinenschaufeln mit Einhäusungen (4, 6) versehen werden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. die Metallbauteile an Innenseiten individuell mit dem iner ten Kühlgas beaufschlagt werden.
5. Behandlungseinrichtung zum Abkühlen von Metallbauteilen
mit einer die Metallbauteile aufnehmenden Kammer, die mit
einem Reservoir für ein inertes Kühlgas verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. Bereiche (5, 7) der Metallbauteile (3) mit relativ großer Masse von jeweils einer Einhausung (4, 6) umgeben sind,
- 2. jede Einhausung (4, 6) mit einer Einlaßöffnung (9, 17) ver sehen ist und
- 3. die Einlaßöffnungen (9, 17) für sich mit dem Reservoir ver bunden sind.
6. Behandlungseinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. in den Verbindungen zwischen den Einlaßöffnungen (9, 17) und dem Reservoir Gaszuführungsregeleinrichtungen (11, 15) vorhanden sind.
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