DE10035420A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Abkühlen von geglühten Coils in einem Haubenofen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abkühlen von geglühten Coils in einem HaubenofenInfo
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Abstract
Verfahren zum Abkühlen von Bunden, die in einem Haubenofen geglüht worden sind, der einen Fundamentsockel umfasst, auf dem die Bunde gestapelt sind und welcher von einer dichten Schutzhaube umhüllt ist, in welche ein Schutzgas eingeblasen wird, das mittels eines Sockelventilators umgewälzt wird, wobei über die Schutzhaube eine mit Brennern versehene Glühhaube gestülpt wird, gekennzeichnet durch die aufeinander folgenden Stufen: DOLLAR A - Durchführung einer natürlichen Abkühlung der Schutzhaube des Ofens, indem die Glühhaube entfernt wird, bis auf Einstellung einer Temperatur dieser Schutzhaube von etwa 400 C, DOLLAR A - anschließende Realisierung einer erzwungenen Abkühlung der Schutzhaube durch Aufblasen von Umgebungsluft, bis eine Schutzgastemperatur von gleich oder unter etwa 550 C erreicht wird, DOLLAR A - darauf folgende Abkühlung des Schutzgases durch Wärmeaustausch, bis eine Schutzhaubentemperatur von etwa 200 C erreicht wird, und DOLLAR A - schließlich Vollendung der Abkühlung der Schutzhaube, indem darauf eine Kühlflüssigkeit wie Wasser gesprüht wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, durch welches die
Abkühldauer von Erzeugnissen, insbesondere Metallcoils, bei
einem Glühvorgang in einem Haubenofen verkürzt werden soll.
Das durch die Erfindung gelöste technische Problem ist das der
Begrenzung der Gesamtzeit eines Kühlzyklus solcher Erzeug
nisse.
Zum besseren Verständnis des technischen Gebiets der Erfindung
wird zunächst auf Fig. 1 der im Anhang befindlichen Zeichnun
gen Bezug genommen, die eine schematische Darstellung eines
vertikalen Schnitts durch einen bekannten Haubenglühofen für
Bunde 1 ist. Die Bunde 1 werden auf einem Fundamentsockel 6
gestapelt, über sie wird eine Schutzhaube 2 gestülpt, die
durch Verspannungsmittel 7 dicht am Fundamentsockel 6 befe
stigt wird. Ein Schutzgas, das einen variablen Anteil Wasser
stoff enthalten kann, wird in das Innere der Schutzhaube 2
eingeblasen, worin es von einem Sockelventilator 4 umgewälzt
wird, der im unteren Teil der Schutzhaube 2 angeordnet ist und
von einem Motor 5 angetrieben wird. Über die Schutzhaube 2
wird die Glühhaube 3 des Ofens gestülpt, die mit Brennern 8
zur Beheizung der Schutzhaube ausgerüstet ist.
In einer solchen bekannten Vorrichtung erfolgt die Erwärmung
der Bunde 1 hauptsächlich durch Konvektion zwischen dem
Schutzgas und der Oberfläche der Bunde und durch Wärmeleitung
in den Bunden. Das Schutzgas wird im Wesentlichen durch
Konvektion von der Schutzhaube 2 erhitzt, die ihrerseits von
den Brennern 8 der Glühhaube 3 erhitzt wird. Nach der Erwär
mungsphase, die gemäß einem Temperaturzyklus abläuft, der an
die gewünschte Wärmebehandlung in Abhängigkeit von der Art des
Materials, aus welchem die Bunde bestehen, angepasst ist,
werden diese in der Schutzgasatmosphäre bis auf eine Tempe
ratur abgekühlt, die es erlaubt, ihre Oxidation zu vermeiden.
Diese Abkühlung wird regiert von den physikalischen Gesetzen
des konvektiven Wärmeaustauschs, insbesondere von dem Cha
rakter des Schutzgases, dessen Strömungsgeschwindigkeit und
Temperatur. Der Charakter des Schutzgases sowie dessen
Geschwindigkeit können in Abhängigkeit von der Art der durch
zuführenden Wärmebehandlung und der mechanischen Warmfestig
keit des Sockelventilators 4, welche die Möglichkeiten für die
erreichbaren Durchsätze und Geschwindigkeiten einschränkt, als
bereits optimiert angesehen werden. Das einzige Mittel zur
Verbesserung der Abkühlung der Bunde besteht deshalb darin,
ein Schutzgas zu erhalten, das zu jedem Zeitpunkt so kalt wie
möglich ist, um in den Bunden einen größtmöglichen Wärme
gradienten zu erzeugen, der die Triebkraft des Austauschstroms
durch Leitung in den Bunden ist. Diese Abkühlung muss in allen
Phasen derart erfolgen, dass in den verschiedenen Teilen des
Ofens und dessen Ausrüstung oder den Erzeugnissen keine
mechanischen oder Wärmespannungen auftreten, die in der Lage
wären, sie zu gefährden.
Zur Abkühlung des in der Schutzhaube 2 eines wie in Fig. 1
veranschaulichten Haubenofens enthaltenen Schutzgases stehen
vier bekannte Mittel zur Verfügung. Diese sind in den Fig.
2, 4, 5 bzw. 6 gezeigt, die Fig. 1 ähnliche Schnitte sind.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Kühlsystem wird eine natürliche
Abkühlung realisiert, indem die Glühhaube 3 des Ofens entfernt
und die Schutzhaube 2 sich an der Luft frei abkühlen gelassen
wird. Während der Abkühlung läuft der Sockelventilator 4
weiter. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass es keine hohen
Abkühlgeschwindigkeiten erlaubt. In Fig. 3 der im Anhang
befindlichen Zeichnungen, welche die Veränderungen der Tempe
ratur der Schutzhaube in Abhängigkeit von der Zeit darstellt,
repräsentiert die Kurve 1 die Veränderung der Temperatur der
Schutzhaube (Ordinate) während dieser natürlichen Abkühlung.
Wie Kurve 1 zeigt, erlaubt das Verfahren keine hohen Abkühl
geschwindigkeiten. Es hat den Vorteil, keine zusätzlichen Aus
rüstungen zu benötigen, doch es ist nur zu Beginn der Abküh
lung effizient, wenn die Schutzhaube 2 sehr heiß ist.
Ein zweites bekanntes Kühlsystem ist in Fig. 4 veranschau
licht. Bei diesem System wird die Glühhaube 3 des Ofens in der
Abkühlphase durch einen Kühlmantel 9 ersetzt, der mit einer
bestimmten Anzahl an Gebläsen 10 versehen ist, die Umgebungs
luft auf die Schutzhaube 2 blasen, um deren Abkühlung zu
beschleunigen. Die mittels eines solchen Systems erhaltene
Abkühlungskurve der Schutzhaube ist in Fig. 3 mit 2 schema
tisch dargestellt. Es ist ersichtlich, dass eine solche
Vorrichtung, wie bei der natürlichen Abkühlung (Kurve 1), nur
effizient ist, wenn die Temperatur der Schutzhaube hoch ist.
Sinkt die Schutzhaubentemperatur, wird der für die Abkühlung
der Bunde erforderliche Zeitraum groß.
Um die Abkühlung der Bunde zu beschleunigen, kann Wasser auf
die Schutzhaube 2 gesprüht werden. Bei dem Verfahren, das in
Fig. 5 veranschaulicht ist, in welcher ein System zum Sprühen
eines Kühlfluids, insbesondere von Wasser, auf die Schutz
haube 2 schematisch dargestellt ist, werden Rohrleitungen 15
für die Zufuhr des Kühlfluids und Sprühdüsen 16 eingesetzt.
Dieses Aufsprühen eines Kühlfluids kann aus hinsichtlich der
mechanischen Festigkeit offensichtlichen Gründen erst durchge
führt werden, wenn sich die Schutzhaube 2 auf einer Temperatur
von unterhalb etwa 200°C befindet. Wegen einer solchen
Einschränkung kann das Kühlverfahren nur als Ergänzung zu
anderen Kühlverfahren wie den weiter oben unter Bezugnahme auf
die Fig. 2 und 4 beschriebenen durchgeführt werden. In
Fig. 3 ist mit 5 die Abkühlungskurve der Schutzhaube gezeigt,
die man erhält, wenn das zuvor unter Bezugnahme auf Fig. 5
beschriebene Kühlverfahren angewendet wird.
Ein weiteres Mittel zur Kühlung ist in Fig. 6 veranschau
licht. Es besteht darin, einen externen Schutzgaskühlkreislauf
einzusetzen, der aus einem Wärmeaustauscher 13 aufgebaut ist,
der das in der Schutzhaube 2 enthaltene Schutzgas, beispiels
weise mittels eines Kreislaufs 14 eines Kühlfluids wie Wasser,
abkühlt, wonach das Schutzgas von einem Gebläse 12 und einer
Leitung 11 rezirkuliert wird. Mit der Rezirkulation des
Schutzgases kann erst begonnen werden, wenn die Schutzgastem
peratur unter etwa 550°C liegt, um den Rotor des Gebläses 12
und den Wärmeaustauscher 13 vor Beschädigung zu schützen. Die
durch dieses Mittel erhaltene Abkühlungskurve der Schutzhaube
ist die Kurve 3 in Fig. 3.
In der gegenwärtig herrschenden Praxis werden die verschiede
nen zuvor beschriebenen Mittel zur Abkühlung der Schutzhaube
entweder einzeln oder kombiniert angewendet. Der vorliegenden
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, diese Mittel derart
zu kombinieren, dass sie in den Phasen des Kühlzyklus, in
denen sie am leistungsfähigsten sind, nacheinander angewendet
werden. Das von einer solchen Kombination gewünschte Ergebnis
besteht darin, die Begrenzung der Gesamtdauer der Abkühlung
der Bunde zu ermöglichen und durch dieses Mittel die
Gesamtdauer des Glühzyklus der Bunde bei diesem Ofentyp zu
beschränken, wobei sich diese Zeitverkürzung in einem Produk
tivitätszuwachs ausdrückt.
Deshalb hat die Erfindung ein Verfahren zum Abkühlen von
Bunden, die in einem Haubenofen geglüht worden sind, der einen
Fundamentsockel umfasst, auf dem die Bunde gestapelt sind und
welcher von einer dichten Schutzhaube umhüllt ist, in welche
ein Schutzgas eingeblasen wird, das mittels eines Sockel
ventilators umgewälzt wird, wobei über die Schutzhaube eine
mit Brennern versehene Glühhaube gestülpt wird, zum Gegen
stand, das gekennzeichnet ist durch die aufeinander folgenden
Stufen:
- - Durchführung einer natürlichen Abkühlung der Schutzhaube des Ofens, indem die Glühhaube entfernt wird, bis auf Einstel lung einer Temperatur dieser Schutzhaube von etwa 400°C,
- - anschließende Realisierung einer erzwungenen Abkühlung der Schutzhaube durch Aufblasen von Umgebungsluft, bis eine Schutzgastemperatur von gleich oder unter etwa 550°C erreicht wird,
- - darauf folgende Abkühlung des Schutzgases durch Wärme austausch, bis eine Schutzhaubentemperatur von etwa 200°C erreicht wird, und
- - schließlich Vollendung der Abkühlung der Schutzhaube, indem darauf eine Kühlflüssigkeit wie Wasser gesprüht wird.
Die Erfindung ist auch auf eine Vorrichtung gerichtet, welche
die Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens erlaubt.
Eine beispielhafte Ausführungsform dieser Vorrichtung ist in
Fig. 7 der im Anhang befindlichen Zeichnungen gezeigt, die
ein Fig. 1 ähnlicher Schnitt ist.
Es ist zu sehen, dass diese Vorrichtung die weiter oben unter
Bezugnahme auf die Fig. 2, 4, 5 und 6 beschriebenen bekann
ten Kühleinrichtungen, d. h. eine Einrichtung zur Kühlung durch
zwangsgeführte Luft 9 und 10, äußeren Wärmeaustausch 11, 12,
13 und 14 und Aufsprühen 15 und 16 von Kühlflüssigkeit,
umfasst. Auf Grund dieser Kombination umfasst der erfindungs
gemäße Kühlzyklus die Stufen:
- 1. Natürliche Abkühlung der Schutzhaube 2 nach Entfernung der Glühhaube 3; diese Kühlstufe entspricht Kurve 1 in Fig. 3. Sie wird einen Zeitraum von etwa 15 bis 20 Minuten durchge führt, während dem die Temperatur der Schutzhaube etwa 400°C erreicht.
- 2. Abkühlung durch zwangsgeführte Luft, indem der Kühlmantel 9 angebracht wird und die Gebläse 10 eingeschaltet werden; diese Kühlstufe, die der Kurve 2 in Fig. 3 entspricht, wird durchgeführt, bis eine Schutzgastemperatur von gleich oder unter etwa 550°C erreicht wird, was dann das Ein schalten des Gebläses 12 des Kreislaufs 11 zum Abkühlen des Schutzgases durch den Wärmeaustauscher 13 ermöglicht, der beispielsweise von einem Wasserkreislauf 14 gekühlt wird.
- 3. Beginn der Abkühlung durch Aufsprühen von Wasser 15 und 16, wenn die Temperatur der Schutzhaube 2 etwa 200°C erreicht. Der so erhaltene erfindungsgemäße Kühlzyklus beschreibt die Kurven 1, 2, 3 und 4 der Fig. 3, woraus die Verkürzung der Gesamtzeit der erfindungsgemäß erhaltenen Abkühlungsstufe in Bezug auf die herkömmlichen Mittel, deren Abkühlungsgeschwin digkeiten durch die Kurvenabfolge 1, 2 und 3 oder 1, 2 und 5 dargestellt werden, klar erkennbar ist.
Der durch die Durchführung der Erfindung erhaltene Zeitgewinn
kann auf etwa 1 Stunde bis 1 Stunde und 30 Minuten geschätzt
werden, was bei einem gesamten Glühzyklus von 35 Stunden einen
Produktivitätszuwachs von etwa 4% bedeutet.
Claims (3)
1. Verfahren zum Abkühlen von Bunden, die in einem Haubenofen
geglüht worden sind, der einen Fundamentsockel umfasst, auf
dem die Bunde gestapelt sind und welcher von einer dichten
Schutzhaube umhüllt ist, in welche ein Schutzgas eingebla
sen wird, das mittels eines Sockelventilators umgewälzt
wird, wobei über die Schutzhaube eine mit Brennern
versehene Glühhaube gestülpt wird, gekennzeichnet durch die
aufeinander folgenden Stufen:
- - Durchführung einer natürlichen Abkühlung der Schutzhaube des Ofens, indem die Glühhaube entfernt wird, bis auf Einstellung einer Temperatur dieser Schutzhaube von etwa 400°C,
- - anschließende Realisierung einer erzwungenen Abkühlung der Schutzhaube durch Aufblasen von Umgebungsluft, bis eine Schutzgastemperatur von gleich oder unter etwa 550 °C erreicht wird,
- - darauf folgende Abkühlung des Schutzgases durch Wärmeaus tausch, bis eine Schutzhaubentemperatur von etwa 200°C erreicht wird, und
- - schließlich Vollendung der Abkühlung der Schutzhaube, indem darauf eine Kühlflüssigkeit wie Wasser gesprüht wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen mit
Mitteln (10) zur Kühlung durch zwangsgeführte Luft versehe
nen Kühlmantel (9), Mittel (15, 16) zum Aufsprühen eines
Kühlfluids auf die Schutzhaube (2) des Ofens und einen
externen Kühlkreislauf (11, 12, 13, 14) für das in der
Schutzhaube enthaltene Schutzgas umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der externe Kühlkreislauf für das in der Schutzhaube
enthaltene Schutzgas einen Wärmeaustauscher (13) umfasst,
der dieses Schutzgas mittels eines Kreislaufs (14) eines
Kühlfluids abkühlt, wonach das Schutzgas von einem
Gebläse (12) in eine Leitung (11) rezirkuliert wird.
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