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Spaltesäge zum Spalten von geschlachteten Tieren
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Spaltesäge zum Spalten
von geschlachteten Tieren, insbesondere von Schweinen, mit mindestens einer aus
zwei senkrecht zur Ebene des Sägeblattes aufspreizbaren Tasthebeln bestehende und
fest mit der Spaltsäge verbundene Zentriereinrichtung, wobei die aus der Spaltsäge
und der Zentriereinrichtung bestehende Baueinheit längs einer vertikalen Führungsbahn
mittels eines Schlittens verfahrbar ist, nach Patent ........ (Patentanmeldung P
32 29 718.1).
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Bei der Spaltsäge gemäß dem Hauptpatent wird die an das zu spaltende
Tier herangeführte Säge durch eine im wesentlichen aus beidseitig des Sägeblattes
angeordneten Tasthebeln auf die Rückgratmitte zentriert. Da die Tasthebel formschlüssig
miteinander verbunden sind, wird jeder Tasthebel um gleichen Winkelbetrag gespreizt,
so daß bei einer auf das Rückgrat bezogenen symmetrischen Körperform der Schnitt
exakt durch das Rückgrat des Schlachttieres erfolgt. Dies ist jedoch auch nur dann
gewährleistet, wenn das zu spaltende Tier, bezogen auf das Rückgrat, in einer vertikalen
Lage an einem das Tier durch die einzelnen Stationen der Spaltanlage transportierenden
Förderer aufgehängt ist.
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üblicherweise werden die zu spaltenden Tiere an den Hinterbeinen durch
jeweils ein in das Ende des Hinterbeines eingeführten Haken aufgehängt. Dabei hat
sich herausgestellt, daß die verwendeten Haken eine unterschiedliche Länge aufweisen,
welches einerseits durch unterschiedliche Abmessungen, andererseits durch Verformung
im ständigen Gebrauch bedingt ist. Eine Verwendung von Haken gleicher Abmessungen
für zumindest ein aufzuhängendes Tier ist in der Praxis nicht durchführbar, da das
Schlachten und Spalten der Tiere nicht auf dem gleichen Schlachthof erfolgt und
die Haken solange beim Tier verbleiben, bis dieses in Einzelstücke zerlegt ist.
Die wiederverwendeten Haken kommen demzufolge an we-chselnden Orten zum Einsatz.
Ein Sortieren hinsichtlich der Abmessungen ist bei den gegebenen Verhältnissen,
beispielsweise auf einem Schlachthof, nicht möglich.
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Demzufolge passiert in einem beachtlichen Ausmaß, daß zu spaltenden
Tiere so an einem Förderer aufgehängt werden, daß das Rückgrat unter einem Winkel
zur Vertikalebene der Führungsbahn der Säge steht.
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Der Körperbau eines Schweines ist nun so, daß die Ausmaße der Knochen
des Rückgrates von der Mittel zum Kopfende hin kontinuierlich in Schnittrichtung
des Sägeblattes sich vergrößern und dabei eine relativ geringe Stärke aufweisen.
Es besteht die Forderung, daß geschlachtete Schweine, bezogen auf das Rückgrat,
symmetrisch gespalten werden.
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Dies ist mit der Spaltsäge gemäß dem Hauptpatent bei einer Schieflage
aufgrund des bereits geschilderten Körper-aufbaus nicht möglich. Zusätzlich zur
Schieflage kommt noch erschwerend hinzu, daß Tiere oftmals einen asymmetrischen
Körperaufbau, besonders im vorderen Bereich aufweisen. Dieser Bereich erstreckt
sich beispielsweise bei Schweinen über den Bereich des Brustkorbes. Der asymmetrisch
Aufbau könnte technisch im Sinne einer Torsion bezeichnet werden. Das im vorderen
Bereich somit in sich verdrehte Tier läßt sich deshalb ebenfalls nicht symmmetrisch
spalten.
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Der vorliegenden Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde,
eine Spaltesäge gemäße dem Hauptpatent so weiterzubilden, daß das Sägeblatt exakt
der Symmetrieebene des zu spaltenden Rückgrates schneidet.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe ergibt sich aus dem kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1.
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Das Sägeblatt ist nunmehr nicht nur auf die Rückgratmitte zentriert,
sondern paßt sich der Schräglage des zu spaltenden Tieres selbsttätig an, so daß
die Schnittfläche in der Symmetrieebene des Rückgrates liegt. Ein weiterer Vorteil
ist noch darin zu sehen, daß die Zentriereinrichtung die Spaltsäge zum zu spaltenden
Tier ausrichtet, da dann keinerlei Vorkehrungen hinsichtlich des Transportes der
Tiere durch die Anlage erforderlich werden. üblicherweise die an den Hinterbeinen
aufgehängten Tiere kontinuierlich durch die Anlage transportiert. Dabei erfolgt
zumindest während des Spaltens ein Synchronlauf mit der Spaltsäge. Bevor die Spaltsäge
angesetzt wird, nimmt der Förderer für die Tiere durch einen Mitnehmer die Spaltsäge
mit. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß das Sägeblatt, in Durchlaufrichtung
der Tiere gesehen, hinter der Symmetrieebene des Rückgrates liegt.
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Wird die Zentriereinrichtung an das zu zerteilende Tier herangeführt,
erfolgt eine Beschleunigung der Spaltsäge, so daß der Mitnehmer den Ausrichtvorgang
nicht behindert. Zumindest während des Spaltvorganges erfolgt der Transport der
Säge durch das zu zerteilende T-ier.
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Damit auch bei einer ggf. vorhandenen Verdrehung des unten hängenden
Vorderteils eines Tieres die Säge exakt durch die Symmetrieebene des Rückgrates
schneidet, ist gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiels vorgesehen, daß zwei
übereinander angeordnete Zentriereinrichtungen vorgesehen sind, wobei die untere
Zentriereinrichtung im Bereich des unteren Endes der Führungsbahn angeordnet ist,
und daß die Hebel der unteren Zentriereinrichtung als Spreizhebel ausgebildet sind,
dessen freie Enden in die einander zugewandt liegenden Seiten der durch die Vorderbeine
eines Tieres gebildeten Achselhöhlen schwenkbar sind.
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Es ist bei einer derartigen Ausführung gewährleistet, daß die durch
den Körperbau bedingte Verdrehung des vorderen Teils des Tieres aus einer zum Spalten
ungeeigneten Ist-Lage in eine die Soll-Lage bildende Symmetrielage gebracht wird.
Es ist dann unabhängig von einer ggf. vorhandenen Schräglage des Tieres ein Schnitt
durch die Symmetrieebene
des Rückgrates gegeben. Die Ausrichtung
erfolgt dabei in besonders einfacher Weise, wenn die Spreizhebel an ihren Betätigungsenden
formschlüssig miteinander verbunden sind, da dann jeder Spreizhebel um den gleichen
Winkelbetrag ausgelegt wird, so daß das zu spaltende Tier bei Betätigung der Spreizhebel
selbsttätig in die Symmetrielage gebracht wird.
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Weiterhin ist besonders vorteilhaft, daß jeder Spreizhebel zweiteilig
ausgebildet ist, und aus einem um eine horizontale Achse schwenkbaren Betätigungsarm
und aus einem um eine horizontale Achse verdrehbaren, in die zugeordnete Achsel
höhle einfahrbaren Spreizfinger gebildet ist. Dadurch läßt sich mit einfachen Mitteln
erreichen, daß die untere Zentriereinrichtung den Transport des Tieres nicht behindert,
da die Spreizfinger in eine solche Lage gebracht werden können, daß sie unterhalb
des Kopfendes liegen. Dabei liegen die freien Enden aneinander. Sobald das Tier
sich oberhalb der Spreizvorrichtung befindet, sind die Spreizfinger in Höhe der
Vorderbeine des Tieres verfahrbar. Durch Schwenken der Betätigungsarme werden die
Spreizfinger auseinandergefahren, so daß zumindest ein freies Ende eines Spreizfingers
in eine Achsel höhle eingreift, wenn eine Verdrehung des Kopfendes vorliegt. Werden
die Spreizfinger in eine vorbestimmte Ausrichtlage gebracht, wird dadurch der untere
Bereich des Tieres so verformt, daß zumindest das Rückgrat in einer Symmetrielage
liegt. Die untere Zentriereinrichtung läuft selbstverständlich zumindest während
des Spaltvorganges synchron mit dem Förderer für die Tiere. Die Betätigung der Spreizhebel
erfolgt dabei zweckmäßigerweise,wenn die Spaltsäge den mittleren Bereich des Tieres
erreicht hat.
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Weitere Kennzeichen und Merkmale einer vorteilhaften Ausgestaltung
der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand von weiteren Unteransprüchen und ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Spaltsäge im Aufriß, stark
schematisiert, Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Seitenansicht, Fig. 3 eine schematische
Draufsicht auf die im unteren Bereich der Führungsbahn angeordnete Zentriereinrichtung,
Fig. 4 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht, bei der jedoch die Spaltsäge in den
unteren Bereich der Führungsbahn verfahren ist, und die untere Zentriereinrichtung
in ihre Ausrichtlage verfahren wurde, Fig. 5 eine schematische Draufsicht auf die
in der Fig. 4 gezeigte Stellung der unteren Zentriervorrichtung und Fig. 6 einen
Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 1 in schematischer Darstellung.
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Die in den Figuren dargestellte Spaltsäge 1 ist mit einer Zentriereinrichtung
2 versehen, die aus zwei senkrecht zur Ebene des Sägeblattes 3 aufspreizbaren Tasthebeln
4 besteht. Die Tasthebel 4 sind auf einem gemeinsamen Träger um je eine vertikal
verlaufende Drehachse schwenkbar gelagert. In den dargestellten Ausführungsbeispielen
ist die Zentriereinrichtung 2 aus zwei übereinanderliegenden Paaren von Tasthebeln
4 gebildet. Am freien Ende der Tasthebel 4 sind zylindrische Rollen 11 angebracht,
die um vertikale Drehachsen 12 drehbar gelagert sind. Ferner auf den Tasthebeln
4 im mittleren Bereich Führungsrollen 9 drehbar gelagert, deren Lauffläche 10 konkav
konvex gewölbt ausgebildet ist.
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Die Spaltsäge 1 ist an einem in vertikaler Richtung verfahrenbaren
Schlitten 30 angeordnet. Der Schlitten 30 ist auf zwei eine Führungsbahn bildende
Säulen 31,32 verschiebbar angeordnet.
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Wie insbesondere aus der Fig. 1 erkennbar, ist ein zu spaltende Schwein
mit den Hinterbeinen an zwei Haken 33,34 mit unterschiedlichen
Abmessungen
aufgehängt, so daß sich zwangsläufig eine Schräglage des mit 35 bezeichneten Tierkörpers
ergibt. Wie ferner aus der Fig. 1 erkennbar, ist die Spaltsäge 1 um eine Horizontalachse
36 schwenkbar, wobei die Achse in der Ebene des Sägeblattes liegt.
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Dadurch wird die Spaltsäge 1 nicht nur auf die Rückgratmitte ausgerichtet,
sondern das Sägeblatt 3 liegt zusätzlich noch in der Symmetrieebene des Rückgrates.Der
Tierkörper 35 wird in nicht näher dargestellter Weise durch einen schematisch dargestellten
Förderer 37 transportiert. In ebenfalls nicht näher dargestellter Weise wird zumindest
während des Spaltvorganges die Säge 1 durch einen am Förderer 37 angeordneten Mitnehmer
gefördert. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß das Sägeblatt- 3 gegenüber
der Rückgratmitte, in Durchlaufrichtung des Tierkörpers 35 gesehen, zurückliegt.
Sobald die Zentriereinrichtung 2 ansetzt, ist dadurch eine Relativbewegung der Spaltsäge
1 zumFörderer 37 möglich, so daß das Sägeblatt auf die Rückgratmitte ausrichtbar
ist. Bei einer Schräglage des Tierkörpers 35 paßt sich durch eine entsprechende
Schrägstellung der Spaltsäge 1 das Sägeblatt 3 der Symmetrieebene des Rückgrates
selbsttätig an. Dabei ist es möglich, daß die Spaltsäge 1 eine Bewegung in oder
entgegen der Durchlaufrichtung des Tierkörpers 35 bei gleichzeitigem Verfahren in
die untere Schneidstellung möglich.
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Wie aus der vorangegangenen Beschreibung erkennbar, wird durch die
erfindungsgemäße Konstruktion die Säge zum Tierkörper 35 ausgerichtet.
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Am unteren Ende der Säulen 31,32 ist eine Grundplatte 38 vorgesehen,
an die eine weitere Zentriereinrichtung 39 angeordnet ist. Die Zentriereinrichtung
39 besteht im wesentlichen aus Spreizhebeln 40,41, die um Vertikal achsen 42,43
schwenkbar sind. Jeder Spreizhebel 40,41 ist mit einem Zahnsegment 44,45 versehen,
wobei die Zahnsegmente miteinander kämmen und ebenfalls um die Achsen 42,43 schwenkbar
sind.
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Die Spreizhebel 42,43 sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel zweiteilig
ausgebildet und aus je einem Spreizfinger 46,47 und einem Betägigungsarm 48,49 zusammengesetzt,
wobei die Betätigungsarme um die
Achsen 42,43 schwenkbar. Jeder
Betätigungsarm 48,49 ist mit dem zugeordneten Spreizfinger 46,47 durch einen horizontal
liegenden Bolzen 50,51 gelenkig verbunden. Die Betätigungsarme 48,49 und die Spreizfinger
46,47 sind in nicht dargestellter Weise unabhängig voneinander betätigbar. Da die
Betätigungsarme 48,49 durch die Zahnsegmente 44,45 formschlüssig miteinander verbunden
sind, erfolgt das Spreizen jedes Spreizhebels 40,41 um den gleichen Winkelbetrag.
Zum Ausrichten des kopfseitigen Endes des Tierkörpers 35 werden die Spreizfinger
46,47 so weit abgesenkt, daß der Tierkörper 35 ungehindert in den Bereich der Zentriervorrichtung
39 transportierbar ist.
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Diese Stellung ist in der Fig. 2 dargestellt. Sobald sich die Mitte
des Tierkörpers 35 zwischen den Spreizfingern 46,47 befindet, werden die Spreizfinger
46,47 in die in der Fig. 4 dargestellten Stellung hochgeschwenkt, wobei zumindest
danach die Zentriereinrichtungen 2 und 39 sowie die Spaltsäge 1 synchron mit dem
Förderer 37 laufen.
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Durch Betätigen der Betätigungsarme 48,49 erfolgt ein Auseinanderfahren
der Spreizhebel 40,41, so daß die freien Enden der Spreizfinger 46,47 in die aus
den Vorderbeinen gebildeten Achselhöhlen eingreifen.
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In der Fig. 6 ist dargestellt, wie der untere Teil des Tierkörpers
gegenüber den restlichen verdreht sein kann. In der verdrehten Stellung sind die
Vorderbeine in strichpunktierten Linien dargestellt.
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Im nicht gespreizten Zustand liegen die Spreizfinger 46,47 mit ihren
freien Enden dann in der gedachten Verlängerung der Mittellängsebene des oberen
Tierkörperteils. Durch Auseinanderfahren der Spreizhebel 40,41 gelangt in der dargestellten
Ausführung zunächst nur der Spreizfinger 47 in eine Achsel höhle, wodurch der Tierkörper
35 entgegen dem Uhrzeigersinn in die in Vollinien dargestellte Stellung gedreht
wird.
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Diese Stellung bildet die Symmetrielage und es ist dann beim weiteren
Herunterfahren der Spaltsäge 1 gewährleistet, daß das Rückgrat symmetrisch zerschnitten
wird.
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Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist die bewegliche
Anordnung der Spaltsäge 1 im Sinne von zwei Freiheitsgraden. Ferner ist
die
Anordnung von zwei übereinanderliegenden Zentriereinrichtungen bedeutsam, wobei
zu beachten ist, daß die horizontale Schwenkachse der oberen Zentriervorrichtung
lotrecht über die zusammengefahrenen Spreizfinger der unteren Zentriervorrichtung
liegt. Die gedachte Verbindung zwischen diesen Punkten bildet die Bezugslinie der
eine Baueinheit bildenden Zentriereinrichtungen zusammen mit der Spaltsäge 1.
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Bezugszeichen 1 Spaltsäge 2 Zentriereinrichtung 3 Sägeblatt 4 Tasthebel
11 Rolle 12 Drehachse 9 Führungsrolle 10 Lauffläche 30 Schlitten 31 Säule 32 Säule
33 Haken 34 Haken 35 Tierkörper 36 Horizontalachse 37 Förderer 38 Grundplatte 39
Zentriereinrichtung 40 Spreizhebel 41 Spreizhebel 42 Achse 43 Achse 44 Zahnsegment
45 Zahnsegment 46 Spreizfinger 47 Spreizfinger 48 Betätigungsarm 49 Betätigungsarm