DE331859C - Verfahren zur Herstellung von Farbvelourtapeten als Ersatz von Wollvelourtapeten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Farbvelourtapeten als Ersatz von Wollvelourtapeten. Die Herstellung von farbigen Velourtapeten geschieht bekanntermaßen durch Aufschutteln, Aufsieben oder Aufklopfen von fein gemahlener, weißer und gefärbter echter Volle auf mit Ölfirnis vorgrundiertem oder vorgedrucktem Tapetenpapier und Trocknen an der Luft oder in Wärmehängen.
• Es wurde nun gefunden, daß man gleichartige und gleich schön wirkende Velourtapeten außerordentlich viel billiger und auch lichtechter wesentlich einfacher herstellen kann, wenn man gemahlene, mit basischen Anilinfarbstoffen möglichst stark gefärbte Bolusse und Weißerden bzw. Pfirschinger als Paste mit einem neutralen Bindemittel (Pflanzenleim) vermischt und auf Tapetenpapier grundiert und druckt. Für den Druck muß den hochprozentig gefärbten Bolussen und Weißerden ein gewisser Prozentsatz Aluminium-, Zink-, Mangan- oder Chromoxydhydrat zugesetzt werden. In Pulverform lassen sich die hochprozentig in tiefen Tönen gefärbten Bolusse und Weißerden in ähnlicher Weise wie die Wollvelourfarben zur Herstellung von Velourtapeten anwenden bzw. verarbeiten.
• Zur Herstellung einer roten Wollvelourersatztapete wird das Verfahren beispielsweise wie folgt ausgeführt: 6o kg gemahlene Pfirschinger Weißerde oder aber 6o kg Bolus von grauer, gelblicher oder grüner Naturfarbe werden mit warmem Wasser angeteigt und durch ein Drahtsieb in einen Bottich mit etwa 3oo bis 4oo l Wasser gebracht. Hierzu gibt man eine filtrierte Lösung von 4 kg Fuchsin (große oder kleine Kristalle) oder aber 4 kg Neufuchsin in 5o 1 kochendem Kondenzwasser und rührt im Bottich so lange, bis das zugefügte Fuchsin von der Weißerde oder dem Bolus absorbiert ist. Dann läßt man absetzen, zieht das Wasser ab, bringt die Masse auf geeignete Stoffilter und läßt völlig abtropfen. Darauf nimmt man den Farbbrei heraus und rührt ihm so lange neutralen Pflanzenleim von mittlerer Wasserglaskonsistenz hinzu, bis eine Strichprobe auf Papier, bei mäßiger Wärme getrocknet, sich mit einem Stück Papier nicht mehr abreiben läßt. Dieser Farbbrei hat dann die nötige Konsistenz und wird vermittels Grundiermaschine regelrecht auf passendes, besonders Ingraintapetenpapier aufgetragen und in Wärmehängen getrocknet. An Stelle der 4 kg Fuchsin kann die gleiche Menge irgendeines anderen basischen Anilinfarbstoffes oder Mischungen solcher Farbstoffe genommen werden, um andere Farbtöne damit zu erzielen.

Claims (1)

1. PATENT-ANsPRucH: Verfahren zur Herstellung von Farbv elourtapeten als Ersatz von Wollvelourtapeten, dadurch gekennzeichnet, daß man gemahlene, möglichst hochprozentig mit basischen Anilinfarbstoffen gefärbte Bolusse und Weißerden als Paste mit einem neutralen Bindemittel (Pflanzenleim) vermischt und auf Tapetenpapier grundiert oder druckt.