DE33131C - Apparate zur pneumatischen Mälzerei - Google Patents
Apparate zur pneumatischen MälzereiInfo
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Description
KAISERLICHES
: PATENTAMT
Auf beiliegenden Zeichnungen sind die Einrichtungen einer pneumatischen Mälzerei dargestellt.
Das Wesentliche des mit denselben ausgeübten Mälzereiverfahrens besteht darin, dafs der Keimprocefs durch die Einführung
gereinigter Luft in die gequellte Gerste abwechselnd von oben nach unten und von
unten nach oben gefördert wird, wobei die der Gerste entzogene Feuchtigkeit in dem gewünschten
Mafse dadurch wieder ersetzt wird, dafs durch einen Wasserzerstäubungsapparat der dem Malzgut zugeführten Ventilationsluft
Wasser in fein zertheiltem Zustande beigemengt wird.
Um das Fertigdarren des Malzes zu erleichtern, wird durch eine besondere Einrichtung
' das GrUnmalz auf der Tenne einem Vortrocknungsprocefs unterworfen.
In folgendem sollen die bei dem angedeuteten Malzverfahren Anwendung findenden Apparate
und Einrichtungen zuerst getrennt und dann in ihrer Gesammtwirkung vorgeführt werden.
i. Die pneumatische Malztenne.
Der zur Herstellung von Malz dienende Raum wird von möglichst gut isolirendem Mauerwerk und Gewölben geschlossen, die Tennenwände mit Cement gut verputzt und womöglich mit Emaillelackfarbe gestrichen, um die Mauern gegen die Feuchtigkeit, das Eindringen der Luft zu schützen und stets rein erhalten zu können. In diesem Raum werden aus Mauerwerk mit Cementverputz ein, zwei oder mehrere Keimbecken B, Fig. 1, 2 und 5, ausgespart und in so viele Abtheilungen durch niedere Querwände aaa... getheilt, als man beabsichtigt, das Malz in kleinerer oder gröfserer Anzahl Halbtage zur Darre zu bringen.
Der zur Herstellung von Malz dienende Raum wird von möglichst gut isolirendem Mauerwerk und Gewölben geschlossen, die Tennenwände mit Cement gut verputzt und womöglich mit Emaillelackfarbe gestrichen, um die Mauern gegen die Feuchtigkeit, das Eindringen der Luft zu schützen und stets rein erhalten zu können. In diesem Raum werden aus Mauerwerk mit Cementverputz ein, zwei oder mehrere Keimbecken B, Fig. 1, 2 und 5, ausgespart und in so viele Abtheilungen durch niedere Querwände aaa... getheilt, als man beabsichtigt, das Malz in kleinerer oder gröfserer Anzahl Halbtage zur Darre zu bringen.
Die Gröfse einer solchen Abtheilung hängt von dem Quantum Malz ab, welches auf ein
Mal oder partienweise in einem gewissen Zeitintervall fertig werden soll, ebenso von der
Leistungsfähigkeit der Maschinen und der Vorzüglichkeit des durchbrochenen Keimbodens i>,
welcher sich am Grunde des Keimbeckens, auf den Querwänden aaa... auflagernd, ausbreitet.
In dem vorliegenden Falle sind in jedem der zwei Keimbecken B zwanzig solcher
Abtheilungen.
Der durchbrochene Boden b ist bei einem Keimbecken aus geschlitzten Eisenblechen hergestellt,
welche auf einem Rost derartig aufliegen, dafs die einzelnen Abtheilungen unter sich nicht communiciren; bei dem zweiten
Keimbecken, aus.weit leichter zu reinigenden, messerförmig geprefsten Drahthorden, welchen
ein gröfserer freier Luftdurchgang zu gute kommt. Die Eisentheile sind lackirt, jedes
Hordenblatt ohne Mühe aufhebbar, um die Abtheilungen d d unter dem Belag leicht reinigen
zu können. Jede Abtheilung d steht mit einem Hauptkanal oder, im vorliegenden Falle,
mit einem weiten glasirten Thonrohr S durch eine Oeffhung oder ein Rohr c in Verbindung,
und kann diese Verbindung durch Schieber, Drosselklappe oder Ventil beliebig gehemmt
oder unterbrochen werden. Die Sohle jedes durch die Wände b b begrenzten Raumes d
hat zum gleichmäfsigen Vertheilen der Luft beim Saugen nach der Saugöffnung c zu Gefalle.
Das Saugrohr S liegt nach einer für den Wasserablauf passenden Richtung geneigt
und mündet in einen in Fig. ι und 2 dargestellten
Kreuzungskanal und kann je nach der Stellung der hier angebrachten Kanalklappe k entweder mit dem zum Luftsaugsystem
(diesfalls zwei Exhaustoren H) führenden Kanal E oder mit einem zu einem unter Absatz
2. zu beschreibenden Kühlluftbefeuchtungsund Luftwaschapparat, dem sogenannten Wasserthurm,
führenden Kanal W in Verbindung gebracht werden.
Die oberhalb des Malzgutes in die Keimtenne mündenden Kanäle T stehen je nach
Stellung der Klappe k mit . dem Kanal E, also den Exhaustoren, oder mit dem Kanal W,
also dem Luftreiniger, in Verbindung. Durch
diese Anordnung der Klappe ist es ermöglicht, die Ventilationsluft je nach der Stellung der
Klappe von oben nach unten oder umgekehrt durch das Malzgut zu führen.
In der gezeichneten Stellung saugen die Exhaustoren H die durch den Kanal W aus dem
Luftreinigungsapparat kommende Luft durch die Klappe k, die Kanäle T T in den Tennenraum,
von hier durch' das Malzgut von oben nach unten durch Rohr S nach dem Kreuzungskanal durch die Klappe in den zu den Exhaustoren
H führenden Kanal E. Die verbrauchte Luft wird durch H ins Freie befördert.
Wird die Klappe k in die punktirte Lage gebracht, so nimmt die Luft den Weg von W
durch k nach S, von hier durch das Malzgut von unten nach oben in den Tennenraum,
von diesem durch T T, Klappe k nach Kanal E, somit zu den Exhaustoren H und ins Freie.
Die um das Keimbecken freibleibenden Gänge sind mit Cement geglättet.
Der Ablauf des Wassers durch den Hauptkanal, in welchem in vorliegendem Falle das
Saugrohr S liegt, wird gegen das Eindringen, der äufseren Luft durch einen Wasserverschlufs u
versichert.
Die Fensterrahmen der Tenne sind von Eisen, in welche doppelte Scheiben, davon die
inneren von violettem starken Glase, eingekittet sind. Die Eintrittsthür ist innen von
Eisen, aufsen von Holz, um einem Schwinden vorzubeugen, und an den Aufschlagstellen
mit Kautschuk abgedichtet. Den Auswurf des fertigen Grünmalzes bezw. des Schwelkmalzes
bilden zwei mit dem doppelförderschaligen Aufzug Z correspondirende eiserne Sturzkästen,
welche oben mit der Sohle der Tenne ab-, schliefsen und in der Tenne durch Schieber,
aufsen durch selbsttätig schliefsende FaIlthüren, deren Aufschlagränder mit Kautschuk
abgedichtet sind, schliefsbar und derartig situirt sind, dafs der Inhalt je eines Sturzkastens den
darunter gestellten Kippwagen füllt und dieser durch den Aufzug sofort nach der Darre gelangt.
An einer Stelle im Gewölbe, dem Auswurf gegenüber, ragt ein Rohr η, Fig. 1, mit einer
durchlochten Drosselklappe, an welches ein zweites Rohr pistonförmig aufgeschoben werden
kann, in die Tenne und stellt den Auslauf des Nachweichstockes N dar, in welchen die
geweichte Gerste aus den Weichstöcken abgestürzt und bis zur Füllung der ersten Keimabtheilung
aufbewahrt wird. Das pistonartig anzusteckende Rohr wird nach jener Keimabtheilung
gerichtet, welche gefüllt werden soll. Mitten durch die Längenachse der Tenne geht
ein Wasserleitungsrohr zur bequemen Reinigung der Tenne, dann eine Wasserrinne,
über welche ein Luftleitungsrohr R, Fig. 1, welches mit einer Luftcompressionspumpe P,
Fig. 2, in Verbindung steht und für jede Keimabtheilung je einen im Absatz 3. zu beschreibenden,
in Fig. 7 im Querschnitt vergröfsert dargestellten eigenen Apparat, den
»Wassernebelerzeuger«, trägt.
2. Der Luftbefeuchtungs-, Reinigungsund Kühlungsapparat.
Dieser besteht aus einem thurmähnlichen, gemauerten (oder eisernen), innen mit Cement
geglätteten Kanal, in welchem mehrere Etagen aus Blech, welches dem Rost widersteht, am
besten aus gelochten Zinkblechen, derart liegen, dafs drei Seiten an die Wand stofsen, die
vierte jedoch abwechselnd auf den Schmalseiten von der Wand absteht, wie Fig. 3, 4, 8 und 9
zeigen, so dafs die zu reinigende, unten eintretende Luft gezwungen ist, auf ihrem Wege
zu der oben im Thurm befindlichen Austrittsöffnung in Schlangenwindungen den von oben
herabrieselnden Wasserregen zu durchstreichen, wobei eine Reinigung der Luft von den anhaftenden
Staubtheilen u. s. w. bezw. eine Temperirung und Befeuchtung erfolgt.
Die Erzeugung des Wasserregens wird vorliegendenfalls in zweifacher Weise erreicht und
zeigt Fig. 8 die eine und Fig. 9 die andere Construction eines für den beabsichtigten Zweck
geeigneten Wasserthurms. In Fig. 8 sind auf Trägern ff. . . perforirte Zinkbleche e e . . .
derart gelagert, dafs die Platten auf der Schmalseite des Thurms abwechselnd von der Wand
entfernt bleiben und so die Oeffhungen gg. . .
frei bleiben, durch welche die durch L4 eintretende
Aufsenluft von einer in die andere Etage gelangt.
Die Ränder der Zinkplatten//. . . sind aufgebogen, so dafs eine Art flacher Bassins gebildet
werden, welche nach drei Seiten mit der Thurmwandung durch Einmauerung u. s. w. fest verbunden sind, wodurch keine Verschiebung
der Bleche und somit auch kein Abblättern des Cementputzes und ein Eindringen des Wassers ins Mauerwerk stattfinden kann.
Das durch Rohr /; eintretende "Wasser wird
durch brausenartige Rohre i in den oberen Theil des Thurmes in Regenform eingeführt,
rieselt durch die perforirten Bleche von Etage zu Etage und tritt durch den Wasserverschlufs k
aus. Wird der Wasserzufiufs gröfser als der Durchlauf durch die Oeffnungen der Bassins
e e . . ., so füllen sich diese und das Wasser übt einen Druck auf die Oeffnungen, wodurch
das 'Durchlaufen, einen gleichmäfsigen Regen veranlassend, beschleunigt wird, während das
überschüssige Wasser über den freien Bassinrand von Etage zu Etage fällt.
In dem Wasserthurm, Fig. 9, sind eine Anzahl glatter oder perforirter Bleche e1 e1 . . .
angeordnet, die auf Trägern f1/1. . . liegen
und auf drei Seiten mit der Thurmwand verbunden sind, während an der vierten Schmalseite
die Oeffnungen g1 g1 frei bleiben. Das
von oben niedergehende Wasserrohr Z?1 zweigt
in jeder Etage die Rohre I1I1 ab, und haben
diese, wie in Fig. 10 dargestellt, gleichförmig vertheilte Oeffnungen χ χ . .. von ca. 5 mm
Bohrung, durch welche das Wasser unter Druck austritt und gegen an Federn u. s. w. befestigte
Calotten II... schlägt, wodurch der Wasserstrahl zerstäubt wird. Die Stellung der Calotten
II... kann durch Stellschrauben m m
entsprechend regulirt werden. Durch den erzeugten Regen wird die zu reinigende, bei L1
eintretende Luft auf dem Wege nach der Austrittsöffnung L2 geführt. Das sich unten
sammelnde Wasser wird durch Wasserverschlufs kl abgeführt.
Diese durch Fig. 9 erläuterte Anordnung zur Herstellung eines Wasserregens hat vor der in
Fig. 8 dargestellten den Vortheil voraus, dafs eine Verstopfung der Oeffnungen χ χ nicht zu
befürchten ist, während die kleinen Oeffnungen der perforirten Bleche e e . . . in Fig. 8 bei
kalkhaltigem Wasser leicht verstopft werden und die Gleichmäfsigkeit des Wasserregens beeinträchtigen.
Für eine rationelle Einrichtung einer Mälzerei ist es erforderlich, zwei Luftreinigungsapparate
zu besitzen, die in einer derartigen Weise combinirt werden, dafs sie einzeln oder auch
zusammen für die Luftreinigung benutzt werden können.
Zu diesem Zwecke kann man zwei Apparate gleicher Art cider einen der Construction Fig. 8
und einen der Construction Fig. 9 anordnen.
In Fig. 2, 3, 4 und 11. ist eine derartige
Combination z.weier Wasserthürme I und II angegeben. Durch zwischen ihnen liegende
verticale Schächte ist eine Verbindung beider Apparate derartig hergestellt, dafs die bei L,
Fig. 11 , oben eintretende Aufsenluft im Schachty niedersinkt, durch L1 in den unteren
Theil des Thurmes I eintritt, hier, den Wasserregen durchstreichend, hochsteigt, bei L2 in
den Schacht yl "tritt, hier niedergeht, durch
L4 in den unteren Theil des Thurms II eintritt, hier den Wasserregen nach oben durchstreichend,
bei L3 austritt und von hier durch Kanal W
in gereinigtem Zustande der Malztenne zugeführt wird. Durch entsprechende Stellung
von Verschlufsklappen in L1 und L4 und in den
Oeffnungen 0 und o1 im Schacht y und yl
kann der Luftstrom in jeder gewünschten Weise durch beide Thürme oder einen von
ihnen geleitet werden.
Ueber dem Gewölbe der Wasserthürme liegen ein Kaltwasser- und ein Warmwasserreservoir.
Von jedem, sowie auch von beiden zugleich kann Wasser in die Thürme behufs Reinigung und Temperirung der Luft geleitet
werden. Durch Mischen von warmem und kaltem Wasser im Winter und Anwendung von Eis im heifsen Sommer kann die erforderliche
Lufttemperatur erzeugt werden, um die Tenne mit der für dieselbe geeignetsten Temperatur von 150 C. zu erhalten.
3. Der Wassernebelerzeugungsapparkt.
Dieser Apparat besteht aus einem Rohr R, Fig. 7, welches mit abschraubbaren Düsen
pp . . . versehen ist, gegen welche unter einem passenden Winkel die Düsen q q . . . derartig
eingestellt sind, dafs ein den Düsen ρ ρ entströmender Luftstrom über die Düsen q q . . .
wegstreicht und infolge dessen durch letztere Wasser aus der Rinne D angesaugt wird,
wenn die mit q q . . . in Verbindung stehenden Gummiröhrchen u. s. w. in das Wasser eingelegt
werden. Das Rohr R steht mit einer Luftcompressionspumpe in Verbindung, welche
die aus dem Kanal W entnommene gereinigte Luft mit einer Spannung von ca. 3 Atmosphären
durch die Düsen pp . . . austreibt. Der Apparat kann fest oder auch transportabel
angeordnet werden, in letzterem Falle wird die Verbindung mit dem Luftcompressionsrohr
durch Schläuche hergestellt.
Das in feinen Tröpfchen aus den Düsen q q austretende Wasser wird durch den feinen
Luftstrom in Nebelform über die Keimabtheilungen hinweggetragen und durch das Keimgut mit der Luft gleichzeitig durchgesaugt, und
wird auf diese Weise das Keimgut in allen Schichten gleichmäfsig feucht erhalten, während,
wie die Erfahrung gezeigt hat, Besprengen des Keimgutes mittelst Wassers aus noch so feinen
Brausen nicht genügt, weil die obersten Schichten schwammartig das Wasser zurückhalten
und die untersten trocken bleiben und abwelken. Selbst der aus dem Dampfkessel entnommene Wasserdampf entspricht nicht
diesem Zwecke, weil er, abgesehen von der lästigen Wärmung, beim Contact mit den
obersten kaltenKeimgutschicbtenrasch condensirt und sich dann wie das Brausenwasser verhält.
Claims (5)
- 4· Der Schwelk- oder Vordarrapparat.
- Derselbe wird dadurch gebildet, dafs dasjenige Keimbett, oder nach Umständen sogar mehrere, worin das Grünmalz schon darrreif ist, von den übrigen Abtheilungen durch einen bezw. zwei Blechschieber r getrennt wird, auf dessen Rand, wie auch auf der Brüstung des Keimbeckens, eine eiserne, mit an den Rändern eingelegtem Filz abgedichtete Verschlufsglocke V, Fig. 6, aufsitzt, welche durch einen kleinen Flaschenzug leicht aufgehoben und herabgelassen werden kann. Diese Glocke steht mit einem abnehmbaren oder beweglichen Rohre s, Fig. 6, 12 und 13, mit einer aufserhalb der Tenne stehenden Calorifere oder einem gewöhnlichen Füllofen derart in Verbindung, dafs die durch den Ofen innerhalb des denselben umgebenden Mantels erhitzte Luft in die Glocke eintritt, sobald aus der mit der Glocke geschlossenen Abtheilung die Luft unterhalb des Keimbodens durch Rohr S abgesaugt wird. Wird die Luft durch das Malz umgekehrt von unten nach oben gesaugt, so bleibt für diese Zeit und für die Schwelkfächer die Verbindung gegen das Saugrohr S geschlossen. In das Innere der Verschlufsglocke ragt eine Zunge i, damit die eintretende Luft zuerst zu der der Saugstelle entferntesten Stelle gelangt, um sich gleichmäfsig im Malzgut zu vertheilen. Der Glockendeckel sowie die Warmluftröhren werden mit einem schlechten Wärmeleiter, Schlackenwolle oder dergleichen, bedeckt, um die Tennenluft im Tennenraum nicht zu sehr zu erwärmen. Die in die Glocke tretende Luft darf die Temperatur von 300 C. nicht übersteigen.
- Die zum Verdarren bestimmte Luft kann auch einem Apparate, Fig. 14, entnommen ,werden, in welchem sie mittelst Chlorcalcium oder einem ähnlichen, Feuchtigkeit absorbirenden Salze getrocknet wird.
- Dieser Lufttrockenapparat besteht aus einem Gefä'fs G, welches durch eine Scheidewand f1 in zwei Abtheilungen getheilt ist, welche mit Chlorcalcium gefüllt werden. Die zu trocknende Luft tritt durch a1 ein, durchstreicht den Apparat nach unten gehend, wendet sich am Ende von i1 nach oben und wird durch Rohr s1 der Verschlufshaube V zugeführt. Das flüssig gewordene Chlorcalcium sammelt sich unterhalb des Rostes r1 und wird durch Hahn hl von Zeit zu Zeit abgelassen, um auf bekannte Weise in den ursprünglichen Zustand übergeführt zu werden, worauf es von neuem in G aufgefüllt wird. Die Oeffnung bl dient zum Nachstofsen, damit sich keine schwebende Brücke im Trockenmaterial bilden kann.
- 5. Das Arbeitsverfahren.
Vorausgesetzt, die Abtheilungen von No. 1 bis No. 20 wären mit Keimgut gefüllt. Es wird die Glocke V von No. 20 gehoben, das Schwelkmalz auf die Sohle zur Entleerung durch die Sturzkästen ausgeworfen, dann der freie Keimboden gut abgekehrt, der Blechschieber r gehoben, No. 19 auf No. 20 mit Heugabel und Schaufel geworfen, der Schieber r niedergelassen, der freie Keimboden wieder nachgekehrt, dann No. 18 auf No. 19 gebracht u. s. w., bis dadurch No. 1 leer wird, in welche Abtheilung vom Nachweichstock N gequellte Gerste abgelassen wird. Alle zwei Stunden wird Luft durch jede Abtheilung der Reihe nach von oben nach unten gesaugt, ferner wird in jeder Abtheilung, sobald das in dem Keimgut steckende Thermometer die für jede Abtheilung vorgeschriebene Maximaltemperatur anzeigt, so lange Luft durchgesaugt, bis dasselbe auf die Minimaltemperaturanzeige zurückgefallen ist. Bei sehr hoch aufgetragenen Haufen, 1 m und darüber, können die unteren Schichten bedeutend wärmer als die oberen werden, und ist es dann nöthig, abwechselnd einmal die Ventilation von oben nach unten, das andere Mal von unten nach oben durch einfaches Umlegen der Kreuzkanalklappe K, Fig. i, in die punktirte Stellung vorzunehmen, wie dies oben erläutert; diesfalls wird sich die Temperatur rasch ausgleichen.Je nach Bedarf setzt man aber, jedesmal während der Ventilation einer Abtheilung, den für dieselbe gehörigen Wassernebelerzeuger in Thätigkeit, wodurch dem Keimgut mindestens so viel Feuchtigkeit wieder zugeführt wird, als durch die Ventilation sonst entzogen würde. Dabei sieht man auf ein in der Mitte der Tenne hängendes Thermometer und regulirt den Zulauf des warmen Wassers im Winter, des kalten Wassers im Sommer zu dem Wasserthurm so, dafs die Tenne die vorgeschriebene Temperatur hat.Für das auf pneumatischem Wege erzeugte Malz ist eine sorgfältige Vertrocknung unerläfslich, weshalb hier die Anwendung der unter 4. geschilderten Vortrocknung angeordnet ist, um aus der pneumatischen Malztenne ein Product fertig zu liefern, welches auf jeder gewöhnlichen Darre ohne besondere Schwelkvorrichtung abgedarrt werden kann.Paten τ-Ansprüche:i. In einem hermetisch abgeschlossenen Räume die Anordnung von Keimbecken B, welche in ihrer ganzen Ausdehnung oberhalb des durchbrochenen, zur Aufnahme von Keimgut dienenden Bodens b keine Scheidewände besitzen, auf denen vielmehr sämmtliches Keimgut in ununterbrochener Fläche ausgebreitet ist und die Abtheilungen 1, 2, 3, 4 u. s. w. für die einzelnen Wachsthumsstadien durch Scheidewände α α unterhalb des durchbrochenen Bodens gebildet werden.2. Die durch Schieber, Ventile u. s. w. regulirbare Verbindung der einzelnen Abtheilungen i, 2, 3, 4 u. s. w. (oder dd. ..) des Keimbeckens B mit einem Kanal oder Rohr S, welches durch eine Wechselklappe K mit einem Kanälsystem E WT derart in Verbindung gesetzt ist, dafs durch ein einfaches Umlegen der Klappe der durch das Malzgut gehende, von einem Luftsaugapparate erzeugte Luftstrom in umgekehrter Richtung durch das Malz geführt werden kann.3. Der Luftreinigurigsapparat, Fig. 9, bestehend aus etagenförmig über beliebig gestalteten Blechen e1 angeordneten Röhren i\ Fig. 10, welche letztere mit Oeffnungen χ χ versehen sind, über denen tellerförmig gestaltete Körper Z angebracht sind, gegen welche das aus den Oeffnungen χ χ ausströmende Wasser anprallt und zerstäubt wird, und wobei durch diesen so erzeugten Staubregen die zu reinigende bezw. zu temperirende Luft geleitet wird.4. Die Verbindung zweier Luftreinigungsapparate der in Anspruch 3. charakterisirten Construction durch verticale Schächte y und y1 in der Weise, dafs die bei L eintretende Aufsenluft im Schacht y niederfällt, durch L1 in den unteren Theil des Apparates I, Fig. 2, 3, 4 und 11, eintritt, hier hochsteigt, durch L2 aus I austritt, in dem Schacht y1 niedergeht und von hier durch L4 in den unteren Theil des Apparates II geführt wird, hier hochsteigt, durch L3 austritt und der zu den Malztennen führenden Leitung W gereinigt und temperirt zugeführt wird, mit der Mafsgabe, dafs durch geeignete Anordnung von Schiebern, Klappen u. dergl. auch der eine oder der andere Apparat aufser Thätigkeit gesetzt werden kann.Die Anwendung eines transportablen Verschlufsstückes, Fig. 6, 12 und 13, bestehend aus einer unten mit Oeffnung versehenen Haube V in Verbindung mit dem fest oder nur durch Dichtung mit V verbundenen Schieber r, welches Verschlufsstück auf die letzte oder auch auf eine beliebige Abtheilung des Keimbeckens aufgesetzt werden kann, .unter Anwendung einer Abdichtung gegen den Tennenraum, wodurch die betreffende Abtheilung von den anderen isolirt wird, und wobei durch Einführung von trockener bezw. warmer Luft durch Oeffnung 5 und Absaugen durch Saugrohr S ein Vordarren des Grünmalzes bewirkt wird.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
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